DE395823C - Einrichtung zur Erzeugeung von Roentgenstrahlen - Google Patents
Einrichtung zur Erzeugeung von RoentgenstrahlenInfo
- Publication number
- DE395823C DE395823C DEL56477D DEL0056477D DE395823C DE 395823 C DE395823 C DE 395823C DE L56477 D DEL56477 D DE L56477D DE L0056477 D DEL0056477 D DE L0056477D DE 395823 C DE395823 C DE 395823C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- electrodes
- field
- rays
- electrode
- generating
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01J—ELECTRIC DISCHARGE TUBES OR DISCHARGE LAMPS
- H01J35/00—X-ray tubes
Landscapes
- Particle Accelerators (AREA)
Description
Sämtliche bisher bekannt gewordenen technischen Vorrichtungen zur Erzeugung von
Röntgenstrahlen beruhen auf der Tatsache, daß die Röntgenstrahlung beim Aufprall von
Elektronen (Kathodenstrahlen) auf einen festen Körper ausgelöst wird. Vorliegende Erfindung
geht hingegen von einer völlig abweichenden neuen experimentellen Grundlage zur Röntgenstrahlenerzeugung
aus. Sie beruht auf der ίο neuen Beobachtung, daß eine Röntgenstrahlung
entsteht, wenn ein Atom der Wirkung eines sehr starken elektrischen Feldes, vorzugsweise
eines mit hoher Frequenz schwingenden oder wechselnden Feldes, ausgesetzt ist. Die
!5 physikalische Deutung dieser Entdeckung ist für ihre technische Ausnutzung erst in zweiter
Linie von Wichtigkeit. Deshalb soll hier nur beiläufig bemerkt werden, daß eine solche Erscheinung
nicht aufgefaßt zu werden braucht als im Widerspruche stehend mit den heutigen physikalischen Vorstellungen. Denn diesen
zufolge müssen — man vergleiche das Bohrsche Atommodell — die von den Atomelektronen
beschriebenen Bahnen als im Felde verzerrt gedacht werden. Folglich muß vorgestellt
werden, daß der Energieinhalt eines Atoms je nach der Stärke des Feldes, in welches es
eingelagert ist, verschiedene Werte annimmt. Es ist aber aus dem Studium der Lichtelektrizität,
des Elektronenstoßes usw. bekannt, daß bei einer Zunahme des Energieinhaltes um das Energiequantum h υ das Atom die
gewonnene Energie in Gestalt einer Strahlung von der Frequenz ν auszustrahlen pflegt.
Der Grundvorgang der Erregung von Strahlungen an Atomen im elektrischen Felde kann
von anderen Erscheinungen begleitet sein, ohne daß deshalb seine besondere physikalische
Eigenart in Frage zu stellen wäre. So kann gleichzeitig eine Auslösung von Elektronen
oder eine Entstehung von Ionen sich mit irgendeiner oder allen den bekannten Folgen
eines solchen Geschehens abspielen. Sofern derartige Begleiterscheinungen durch im Räume
befindliches oder von den Metallen und den Gefäßwänden festgehaltenes Gas bedingt sind,
wird man darauf hinwirken, sie zu verhüten, indem man das erforderliche elektrische Feld
in einem tunlichst hohen Vakuum anordnet. Von Vorteil ist es, das Rohr, besonders aber
eine oder beide Elektroden, tief zu kühlen (flüssige Luft, flüssiger Wasserstoff).
Die Erzeugung einer sehr großen Feldstärke wird, wie bekannt, dadurch begünstigt, daß man
den Elektroden einen möglichst kleinen Krümmungsradius verleiht, sie also schneiden- oder
spitzenförmig gestaltet. Erfinder hat früher gefunden, daß eine derartige Elektrode im
hohen Vakuum Elektronen abgibt, wenn ihr eine hinreichende negative Spannung erteilt
wird. Will man die Elektronenabgabe ausschließen und dessenungeachtet eine hohe Feldintensität
erzeugen, so muß die Spitzenelektrode positiv aufgeladen werden. Dann findet eine Elektronenabgabe nach der Gegenelektrode
zu nicht mehr statt, und sie sendet keine Strahlung aus. Die beobachtete Röntgenstrahlung
rührt dann lediglich von der mit Spitzen versehenen Elektrode her. In Anbetracht
der hohen zu verwendenden Feldstärke empfiehlt es sich aber, Mittel anzuwenden, um
einer schädlichen Wirkung eventuell auftretender Ionenbildung zu begegnen. Eine solche
schädliche Wirkung wäre z. B. die Entstehung eines Lichtbogen- oder Funkenüberganges zwisehen
den Elektroden, weil ja dann die Flächen von kleinem Krümmungsradius (Spitzen, Schneiden)
an der Strahlungsemittierenden Elektrode zerstört würden. Um dieser Gefahr zu begegnen,
empfiehlt es sich, ein starkes magne-
tisches Feld dem elektrischen Felde zwischen
den Elektroden überzulagern, wobei die magnetische Kraft in der bekannten Weise eine
zum Funkendurchbruch führende Ionenbildung zerstreut und ihr Anwachsen verhindert.
Falls mit einem schwingenden elektrischen Felde (insbesondere mit höherer Frequenz) gearbeitet
und die Abgabe von Elektronen seitens der Spitzenelektrode bei ihrer negativen ίο Aufladung vermieden werden soll, muß eine
Gleichrichtung der Arbeitsspannung vorgenommen werden. Dies kann in irgendeiner bekannten
Weise geschehen, indem man elektrische Ventile verwendet, die Wechselspannung über eine Gleichspannung überlagert usw.,
derartig, daß die Spitzenelektrode überhaupt niemals ein negatives Potential erhält oder
doch niemals ein so hohes, daß eine merkliche Elektronenabgabe von ihr an die Gegenelektrode
veranlaßt würde.
In der Abbildung ist beispielsweise eine Anordnung angegeben, welche die dargelegten
Gedanken verwirklicht. Eine größere Anzahl Spitzen ist in einem Halter 1 nach Art eines
Kammes oder einer Bürste zusammengefaßt. Ihnen gegenüber steht in tunlichst naher Entfernung
eine plattenförmige Elektrode 2. Während beim Evakuieren der die Elektroden enthaltenden
Hülle die Plattenelektrode von den Spitzen her mit Elektronen beworfen und entgast
werden kann, ist umgekehrt ein solches Entgasen der Spitze nicht ohne eine besondere
Vorrichtung möglich. Also solche wird in an sich bekannter Weise noch ein anderes Spitzen
enthaltendes Glied 3 eingefügt, welches entweder als selbständige Elektrode dem Kamme
oder der Bürste ζ gegenübersteht und sie zu bewerfen gestattet, oder es wird dieses Hilfsglied
3 an der Plattenelektrode 2 verstellbar angeordnet, so daß es während des Evakuierens
benutzt, späterhin aber aus dem Bereiche jeder Entladungsmöglichkeit entfernt werden
kann. Mit N S sind die Pole eines Elektromagnets bezeichnet. Sein Feld unterdrückt
die Ausbildung einer Funkenentladung, indem es dem Aufprallen irgendwelcher Elektronen
auf die Spitzen vorbeugt, beispielsweise solcher Elektronen, welche durch den Stoß gegebenenfalls
an den Spitzen gebildeter Ionen auf die Plattenelektrode freigesetzt werden können.
Die Entfernung zwischen der Spitzenelektrode ι und der Gegenelektrode 2 ist möglichst
gering zu wählen, um mit tunlichst niedriger Klemmenspannung an der Röhre einen tunliehst
großen Potentialabfall an den Spitzen zu erzeugen. Freilich begünstigt eine geringe
Entfernung andererseits wieder die Entstehung eines Lichtbogens oder Funkens. Insofern
darf ein gewisser Grenzwert der Entfernung nicht unterschritten werden — die Größenordnung
dieses Grenzwertes ist ein oder einige wenige Millimeter. Es empfiehlt sich, die
Entfernung verstellbar einzurichten und während des Evakuierens, wo infolge größerer
Gasdichte die Gefahr einer Funkenbildung größer ist, die Elektroden weiter auseinanderzustellen,
dann aber nach vollendeter Entgasung auf die zulässige Mindestentfernung zu nähern.
Claims (7)
1. Einrichtung zur Erzeugung von Röntgenstrahlen in Hochvakuumröhren, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strahlung mit Hilfe eines starken elektrischen Feldes an einer
der Elektroden durch die Wirkung des Feldes allein erzeugt wird, also nicht als Folge
des Aufpralls von Elektronen, die von einer der anderen Elektroden abgegeben sind.
2. Einrichtung nach Anspruch i,,_gekennzeichnet
durch die Anwendung eines zeitlich veränderlichen Feldes, vorzugsweise eines hochfrequenten Feldes.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Strahlen
aussendende Elektrode entweder niemals auf ein negatives Potential gebracht wird oder nur auf ein so niedriges, daß
eine Elektronenabgabe von ihr an eine Gegenelektrode nicht in Erscheinung tritt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem starken
elektrostatischen Felde ein kräftiges Magnetfeld überlagert wird zu dem Zwecke, die
Ausbildung von Ionenentladungen (Lichtbogen, Funken) zu verhüten.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Strahlen
aussendenden Elektroden mit Flächen von kleinem Krümmungsradius versehen sind (Spitzen, Schneiden).
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden
in einer hochevakuierten Hülle angeordnet sind und selbst aufs äußerste entgast sind,
zwecks Verhütung gewöhnlicher Ionisationsphänomene.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hochevakuierte
Hülle, beide Elektroden oder die eine von ihnen einzeln oder zusammen tief gekühlt sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL56477D DE395823C (de) | Einrichtung zur Erzeugeung von Roentgenstrahlen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEL56477D DE395823C (de) | Einrichtung zur Erzeugeung von Roentgenstrahlen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE395823C true DE395823C (de) | 1924-05-23 |
Family
ID=7277798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEL56477D Expired DE395823C (de) | Einrichtung zur Erzeugeung von Roentgenstrahlen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE395823C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090337B (de) * | 1958-07-17 | 1960-10-06 | Philips Nv | Verfahren zur Herstellung einer Feldemissions-Kathode fuer eine elektrische Entladungsroehre |
DE1225310B (de) * | 1962-10-22 | 1966-09-22 | Field Emission Corp | Betriebsverfahren fuer eine Vorrichtung zum Bestrahlen mit Elektronen und Bestrahlungsvorrichtung |
-
0
- DE DEL56477D patent/DE395823C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1090337B (de) * | 1958-07-17 | 1960-10-06 | Philips Nv | Verfahren zur Herstellung einer Feldemissions-Kathode fuer eine elektrische Entladungsroehre |
DE1225310B (de) * | 1962-10-22 | 1966-09-22 | Field Emission Corp | Betriebsverfahren fuer eine Vorrichtung zum Bestrahlen mit Elektronen und Bestrahlungsvorrichtung |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0140005B1 (de) | Vorrichtung zur Erzeugung einer Plasmaquelle mit hoher Strahlungsintensität in Röntgenbereich | |
DE1044295B (de) | Ionenquelle | |
DE19962160C2 (de) | Vorrichtungen zur Erzeugung von Extrem-Ultraviolett- und weicher Röntgenstrahlung aus einer Gasentladung | |
DE3833604A1 (de) | Gepulste teilchenquelle auf der basis schnell umpolarisierbarer ferroelektrika | |
WO2018158422A1 (de) | Vorrichtung zum erzeugen beschleunigter elektronen | |
DE1919451B2 (de) | Elektronenstrahlkanone zur erzeugung eines elektronenstrahls hoher leistung | |
DE395823C (de) | Einrichtung zur Erzeugeung von Roentgenstrahlen | |
DE687590C (de) | Vorrichtung zur Erzeugung ultrakurzer Wellen | |
DE102017113979A1 (de) | Vorrichtung zum Erzeugen beschleunigter Elektronen | |
DE2445711A1 (de) | Ionen/elektronen-umwandler | |
DE2819111C2 (de) | Verfahren zum Einschalten einer Gasentladungs-Schaltröhre mit gekreuzten Feldern und zur Durchführung dieses Verfahrens ausgebildete Schaltröhre | |
DE2704434A1 (de) | Elektronenstrahlgesteuerte entladungsschaltvorrichtung niedriger impedanz | |
DE1100188B (de) | Ionenquelle | |
DE1235441B (de) | Mit einer Steuerelektrode versehenes Elektronenstrahlerzeugungssystem fuer Hochleistungslaufzeitroehren | |
DE935262C (de) | Hochvakuum-Roentgenblitzroehre, bei der einer kegelfoermigen Anode eine hohlkegelfoermige Kathode gegenuebersteht | |
DE668886C (de) | Mit Neuemission arbeitende Entladungsroehre und Verfahren zum Betrieb einer solchen | |
DE748185C (de) | Verfahren zur Erzeugung kurzzeitiger Roentgenblitze | |
DE730628C (de) | Elektronenroehre zur Erzeugung oder Verstaerkung elektrischer Schwingungen | |
DE766171C (de) | Entladungsrohr mit Gas- oder Dampffuellung | |
DE437793C (de) | Entladungsroehre zur Erzeugung sekundaerer Elektronen | |
AT146768B (de) | Ionen- oder Elektronenrohr. | |
AT157811B (de) | Vorrichtung mit einer elektrischen Entladungsröhre. | |
DE917023C (de) | Elektronenstrahlroehrenanordnung zum Erzeugen, Verstaerken oder Empfangen von ultrahohfrequenten elektromagnetischen Schwingungen | |
DE700054C (de) | Entladungsgefaess zur Verstaerkung, Gleichrichtung oder Erzeugung von Schwingungen | |
DE672719C (de) | Hochspannungsentladungsgefaess mit Innenelektroden und gerichtetem Elektronenbuendel, insbesondere Roentgenroehre |