DE611726C - Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff

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DE611726C
DE611726C DEF64856D DEF0064856D DE611726C DE 611726 C DE611726 C DE 611726C DE F64856 D DEF64856 D DE F64856D DE F0064856 D DEF0064856 D DE F0064856D DE 611726 C DE611726 C DE 611726C
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DE
Germany
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hydrogen cyanide
metals
preparation
ammonia
cyanide
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Expired
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DEF64856D
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English (en)
Inventor
Dr H Heinrich Franck
Dr Hugo Heimann
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NIKODEM CARO DR
ALBERT R FRANK DR
Original Assignee
NIKODEM CARO DR
ALBERT R FRANK DR
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/02Preparation, separation or purification of hydrogen cyanide
    • C01C3/0208Preparation in gaseous phase
    • C01C3/0237Preparation in gaseous phase from carbon monoxide and ammonia

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff Bei der Darstellung von Cyanwasserstoff bzw. Cyanammonium aus gasförmigen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, insbesondere Ammoniak und Kohlenoxyd, hat man bisher im allgemeinen dieselben Katalysatoren angewandt oder anzuwenden versucht wie bei der Ammoniaksynthese. Man hat mit den Edelmetallen Platin, Gold, Silber begonnen, hat dann das Eisen und verwandte Metalle herangezogen und ist weiterhin zu den Oxyden und Nitriden dieser Metalle übergegangen. Schließlich wurden wieder in Analogie zur Ammoniaksynthese diesen Metallen oder Metallgemischen alkalische oder erdalkalische Verbindungen zugesetzt. Solche alkalischen und erdalkalischen nicht reduzierbaren Oxyde wurden auch benutzt, um die katalytische Wirksamkeit reduzierbarer Oxyde, wie Eisenoxyd, vor der Reduktion durch das Kohlenoxyd und Ammoniak zu schützen.
  • Es ist bekannt, daß alle diese Vorschläge zu einer Durchführung des Prozesses in technischem Maßstab nicht geführt haben, weil entweder die Umsatzgeschwindigkeit zu gering oder die Zersetzung der Stickstoffverbindungen durch die katalytisch wirkenden Metalle oder deren Verbindungen auch nach Abschirmung durch indifferente nicht reduzierbare Verbindungen zu hoch war. Denn alle angewandten Kontakte wirkten gleichzeitig ammoniak- und blausäurezersetzend, und zwar nahm mit steigender Temperatur die Zersetzungsgeschwindigkeit ebenso schnell oder schneller zu als die Umsatzgeschwindigkeit. Es war daher bis jetzt unmöglich, mit der Temperatur über 6oo° hinauszugehen.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich diese Zersetzungen auch bei Temperaturen von 6oo bis 9oo° beinahe- völlig vermeiden und gleichzeitig hohe Umsetzungen des Ammoniaks erzielen lassen, wenn man als Kontakte Magnesiumoxyd oder Zinkoxyd- mit geringen Zusätzen von Schwermetallen oder Schwermetallsalzen der ersten Gruppe des periodischen Systems, insbesondere Kupfer oder Silber, verwendet. Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, metallischen Kontaktkörpern Verbindungen der Alkalien, Erdalkalien oder Erdmetalle als Beimengungen zuzufügen. Hierbei sollten aber immer die Metalle, im wesentlichen solche der Eisengruppe, Hauptbestandteile der Kontaktmasse und Träger der katalytischen Wirkung sein. Umgekehrt dürfen nach dem vorstehenden Verfahren nur ganz geringe Mengen von den angegebenen Metallen zugefügt werden, um den durch die Anwendung der genannten Oxyde erreichten Vorteil des Arbeitens bei hohen Temperaturen nicht wieder aufgeben zu müssen, da man bei höheren Metallzusätzen zur Vermeidung von Zersetzungen an Temperaturen um 500° herum gebunden ist.
    Beispiele
    Temperatur 1/Std. N H,-Umsatz Katalysator (etwa 3o g)
    NH, CO an
    55o° 8 32 5,4 Mg0 ohne Cu
    55o° 8 32 9,8 Mg0 mit Cu (als Cl S04) (,'/0)
    700° 16 64 18,4 Mg0 ohne Cu
    700° 16 64 28,3 Mg0 mit Cu (10/0)
    Daß sich- die günstige Wirkung des Kupfers bei größerer Konzentration in das Gegenteil verkehrt, zeigen folgende Beispiele:
    Temperatur 1/Std. NH3-Umsatz NH3-Zersetzung Katalysator (etwa -o g)
    INH,I CO n, oln
    750° 8 32 15 8 Mg 0 mit Cu (50:50)
    7500 8
    32 35
    2 Mg 0 mit Cu (99:1)
    -Die besonders günstige Wirkung der neuen Katalysatorgemische liegt darin, daß sie ohne in irgendeiner Form mit den Gasen zu reagieren, d. h. sie zu zersetzen, trotzdem die Cyanwasserstoffbildung in außerordentlichem Maße katalytisch beschleunigen; es beruht dies vielleicht darauf, daß sie die Anwendung höherer Temperaturen als bisher zulassen. Während man bisher in der Praxis Temperaturen von 6oo° nicht überschreiten konnte, weil damit die Verluste am gebundenem Stickstoff ein wirtschaftliches Arbeiten aussichtslos machten, ist es bei Verwendung der hier vorgeschlagenen Katalysatoren möglich, mit der Temperatur bis auf goo° hinaufzugehen, ohne daß die Zersetzung über wenige Prozente des eingebrachten gebundenen Stickstoffs hinausgeht.
  • Ein weiterer Vorzug dieser Katalysatoren liegt darin, daß ihre Wirkung durch Schwefel und schwefelhaltige Verbindungen nicht oder kaum beeinträchtigt wird, so daß die bei anderen Kontakten vielfach nötige sorgfältige Vorrein.igung der Reaktionsgase fortfallen kann.
  • Die Zersetzung ist um so geringer, je geringer die Konzentration an Ammoniak und je höher die Kohlenoxydkonzentration ist. Es können auch Wasserstoff, Stickstoff oder andere Fremdgase enthaltende Gasgemische der Umsetzung unterworfen werden.
  • Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, den Katalysator nicht pulvrig anzuwenden, sondern ihn in schütt- und druckfeste Form zu bringen. Dies kann -z. B. zweckmäßig durch Herstellung von Kugeln mittels Wasserglas oder anderer Bindemittel und Zerschlagen dieser Kugeln zu etwa erbsengroßen Stücken geschehen.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Cyanwasserstoff und Ammoncyanid aus gasförmigen Kohlenstoff- und Stickstoffverbindungen, insbesondere Ammoniak und Kohlenoxyd, bei gewöhnlichem oder erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysatoren Magnesiumoxyd oder Zinkoxyd: mit geringen Zusätzen von Schwermetallen oder Schwermetallsalzen der ersten Gruppe des periodischen Systems verwendet werden.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakte vor ihrer Verwendung mit Wasserglas oder anderen indifferenten Bindemitteln in schütt- und druckfeste Form gebracht werden.
DEF64856D 1927-11-25 1927-11-25 Verfahren zur Darstellung von Cyanwasserstoff Expired DE611726C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE949166C (de) * 1951-06-22 1956-09-13 Degussa Verfahren zur Herstellung von Blausaeure aus Kohlenoxyd und Ammoniak

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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