DE610077C

DE610077C - Verfahren zum Messen der Schneidfaehigkeit und Schneidhaltigkeit von Klingen

Info

Publication number: DE610077C
Application number: DEF74332D
Authority: DE
Original assignee: WOLFGANG FAHRENHORST DR ING
Current assignee: WOLFGANG FAHRENHORST DR ING
Priority date: 1932-10-25
Filing date: 1932-10-25
Publication date: 1935-03-01

Description

Verfahren zum Messen der Schneidfähigkeit und Schneidhaltigkeit von Klingen Die Erfindung löst die Aufgabe, die Schärfe und Tauglichkeit von Klingen, insbesondere Rasierklingen, nach Maß und Dauer, also ihre Schneidfähigkeit und Schneidhaltigkeit, zu messen und zahlenmäßig zu bestimmen.
Diese Aufgabe ist an sich nicht neu und schon durch ein ,älteres Verfahren gelöst worden, nach welchem die zu prüfende Klinge unter bestimmtem Druck mechanisch über einen Stapel von Papier, Stoff o. dgl. hin und her bewegt wird. Aus einer Kurve, gebildet aus der Anzahl der durchschnittenen Papiero. dgl. Lagen und der Anzahl der Hinundherbewegungen der Klinge, wird dann ein Maßstab für die Schärfe bzw. Dauerhaftigkeit der Klinge gewonnen. Es leuchtet ein, daß das Messungsergebnis dieses älteren Verfahrens abhängig ist von der Anzahl der beim ersten Schnitt durchschnittenen Blätter, da auf diese Zahl alle übrigen sich ergebenden Werte bezogen werden. Ist das Ergebnis des ersten Schnittes mit einem Fehler behaftet, so wird das Gesamtergebnis der Messung getrübt, und zwar wird diese Tatsache um so stärker in Erscheinung treten, als die erhaltenen Kurven in ihrem Anfangsteil außerordentlich steil verlaufen. Außerdem verlangt diese Einrichtung eine ständige Bedienung.
Die Einrichtung gemäß der Erfindung, welche eine kontinuierliche Kurve ergibt; arbeitet selbsttätig, Bohne daß auchnurihme Biaobachtung während eines Messungsvorganges erforderlich ist. Sie weist ferner noch insofern erhebliche Vorteile auf, als sie in einfacherer Weise und mit höherer Genauigkeit die Eigenschaften der zu prüfenden Klingen zu bestimmen und die Ergebnisse -in Kurvenform aufzuzeichnen gestattet, wie aus der folgenden Beschreibung erhellt.
Die Zeichnung stellt schematisch eine zur Ausübung des. Verfahrens nach der Erfindung geeignete, nur als Beispiel. zu betrachtende Vorrichtung (Abt. i ist eine Seitenansicht, Abb. 2 eine Draufsicht des wesentlichsten Teiles der Vorrichtung) dar, an Hand deren das Verfahren erläutert sei: Die zu prüfende beliebig befestigte Klinge q. ist mit einer Druckmeßvorrichtung verbunden, welche aus einer Zugfeder 6 besteht zur Aufnahme des auf die Klinge ausgeübten Druckes und einer Anzeigevorrichtung 8, die die Ausdehnung der Zugfeder 6 und somit das Maß dieses Druckes auf einer Skala anzeigt.
Gegen die Klinge q. wird ein Band 7 aus Papier oder anderem geeigneten Material von der Vorratsrolle i mit konstanter Geschwindigkeit geführt. Die Druckmeßvorrichtung ist nicht Gegenstand der Erfindung und kann anstatt mit einer Feder ebensogut mit einem Hebelgewicht oder in anderer bekannter Weise arbeiten.
Das zu zerschneidende Band wird in an sich bekannter Weise, z. B. von in der Telegraphietechnik gebräuchlichen gerauhten Rollen 2, die durch einen Motor 3 angetrieben werden, gegen die Klinge 4 gezogen. Dabei wird das Band zweckmäßig vor der Schneide durch eine beliebige Vorrichtung, z. B. mittels eines Exzenters 5, auf und ab bewegt, um eine größere Strecke der Schneide zu bestreichen und abzunutzen. Um eine Veränderung der Spannung des Bandes 7 zu verhindern, wird die Vorratsrolle i dies Bandes zweckmäßig mit auf und ab bewegt.
Es ist ohne weiteres einleuchtend, daß diese Einrichtung gestattet, den Schnittdruck in Abhängigkeit von der Länge des geschnittenen Bandes festzustellen. Diese Abhängigkeit, in Kurvenform dargestellt oder fortlaufend aufgezeichnet, gestattet sowohl Schärfe als auch Schnleidhaltigkeit zahlenmäßig auszudrücken; z. B. kann der Schnittdruck nach dem Zerschneiden einer sehr kurzen. Strecke des Bandes als Schärfe der Klinge bezeichnet werden bzw. der Schnittdruck nach dem Zerschneiden einer (festzusetzenden) langen Strecke des Bandes als Schneidhaltigkeit.
Diesem Verfahren gegenüber hat die eingangserwähnte ältere Einrichtung noch folgende Nachteile: i. Beim Zerschneiden eines Stapels gepreßt übereinanderliegender Blätter stimmt infolge der dabei auftretenden Seitenreibung der reine S.'chneidvorgang mit der tatsächlichen Beanspruchung der Schneide, besonders bei Rasierklingen, nicht entfernt so genau überein wie bei der Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung, bei der durch Spreizung der zerschnittenen Bandhälften Seitenreibung völlig vermieden werden kann.
a. Das Verfahren kann nicht kontinuierlich ausgeführt werden, wie schon oben angedeutet, weil der Schneidvorgang durch Einlegen neuer und das Zählen der alten Blätter unterbrochen werden muß.

Claims

PATENTANSPRÜCI3E: I. Verfahren zum Messen der Schineidfähigkeit und S,chneidhaltigkeit von Klingen durch Zerschneiden von Papier- oder Stoffflächen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Band mit konstanter Geschwindigkeit gegen die Schneide der zu prüfenden Klinge geführt und dabei zerschnitten wird und der hierbei auf die Klinge ausgeübte Druck gemessen wird. -z. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das zu zerschneidende Band während seines Laufes gegen die Schneide gehoben und gesenkt wird.