DE609921C - Verfahren und Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden an Boeden, insbesondere ausStahlblech - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden an Boeden, insbesondere ausStahlblechInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D5/00—Bending sheet metal along straight lines, e.g. to form simple curves
- B21D5/01—Bending sheet metal along straight lines, e.g. to form simple curves between rams and anvils or abutments
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- Mechanical Engineering (AREA)
- Shaping Metal By Deep-Drawing, Or The Like (AREA)
Description
Gewölbte Böden für Druckbehälter, wie ζ. Β. Dampffässer oder Druckkessel für Wasserversorgungsanlagen,
sollen nach neueren Bauvorschriften in der Abrundung am Übergang zwischen der Bodenfläche und dem zylindrischen
Niet- oder Schweißbord einen Krempenradius von mindestens Y10 des Bodendurchmessers
haben. Mit den bisher bekannten Maschinen und Arbeitsmethoden kann man aber solche Borde mit großem Krempenradius
nicht herstellen, insbesondere nicht auf kaltem Wege. Es sind schon Bördelmaschinen
vorgeschlagen, mit denen es möglich sein soll, Borde mit besonders großem
Krempenradius herzustellen. Die Bodenmitte wird zu diesem Zweck in eine Klemmvorrichtung
eingespannt, die auf einem Tragrahmen sitzt, der um eine Achse schwenkbar ist, die
senkrecht zur Ebene der Achsen der beiden Bördelrollenwellen und in der Berührungsebene der beiden Rollen liegt. Dabei ist die
innere Bördelrolle birnförmig gestaltet, etwa entsprechend dem herzustellenden Krempenradius.
Der äußere Rand des Bodens wird erst bei schwach nach außen geneigter Lage des Tragrahmens zwischen den beiden Rollen
durch Herunterdrücken der oberen etwas vorgebogen. Dann wird der Bord fertiggebogen
durch allmähliches Schwenken des Tragrahmens mit dem Boden bis zur Erzielung
des gewünschten Bordwinkels. Es ist aber bekannt, daß es auf diese Weise nicht möglich
ist, Borde mit einem Krempenradius in der Größenordnung von r = Vio D herzustellen.
Bei dem hier angewandten Verfahren, den Bord zonenweise von außen her zu formen,
tritt ein sehr wesentlicher Übelstand ein. Der äußere Rand des Bodenbleches
muß bei Herstellung des Bords wegen -der Verkleinerung seines Durchmessers eine erhebliche
Stauchung erfahren. Er wird aber im Gegensatz zu diesem Endziel von Beginn der Verformung an durch das Festklemmen
zwischen den beiden Rollen nicht nur im Stauchen behindert, sondern, da der Druck,
mit dem die Rollen gegeneinandergepreßt werden müssen, sehr hoch ist, sogar gereckt
und gehärtet. Dabei wird der elastische Widerstand des Randes so hoch, daß die Krempe sich auch, bei Böden von größten
gangbaren Durchmessern in kaltem Zustand nur mit Radien bis zu etwa V20 statt 1Ao ^
biegen läßt. Es sind inzwischen noch weitere Vorschläge zur Verbesserung dieser Art.
von Bördelmaschinen gemacht worden, die aber zu keinem besseren Erfolg geführt haben. Es ist bekannt, Böden mit großem
Krempenradius in warmem Zustand auf der Presse in einem Arbeitsgang zu drücken.
Solche Pressen sind aber sehr teuer. Außerdem ist für jede Bodenform eine passende
Matrize mit Stempel erforderlich, die auch sehr viel Geld kosten und bei größeren
Bodendurchmessern schwer zu handhaben sind. Auch die Handhabung der zwecks Warmbearbeitung erhitzten, schweren Boden-
bleche ist schwierig. Es ist auch schon vorgeschlagen, Bodenborde segmeiitweise auf
Pressen herzustellen. Die ganze Bordhöbc wird dabei segmentweise, aber nicht in konzentrischen
Zonen, sondern in einem Stück über eine Unterlage heruntergebogen, wobei der Bordwinkel 'entweder auf einmal oder in
mehreren Absätzen hergestellt wird. Auch auf diesem Wege ist es nicht möglich, an kalten
ίο Böden Borde mit einem Krempenradius von
etwa Vio -D herzustellen, weil bei diesem großen
Radius die außerhalb der neutralen Zone liegenden Fasern nicht so überdehnt werden,
daß der Bord stehenbleibt.
Es war also bisher nur auf dem Wege des sehr kostspieligen Warmpressens möglich,
Borde mit großem Krempenradius herzustellen. DiesemÜ beistand hat die Erfindung abgeholfen.
Sie ermöglicht es, kalte Böden auf einer verhältnismäßig leichten und billigen Presse mit
verhältnismäßig leichten und billigen Werkzeugen mit 'einem Bord mit Krempenradius von
V10 D zu versehen. Für einen ι S mm starken
Boden von etwa 2000 mm Durchmesser genügt z. B. eine Presse von 150 t Druck, während
zum. "Warmpressen desselben Bodens, abgesehen von der erforderlichen viel schwereren
Zweiständerkonstruktion der Presse, etwa der drei- bis vierfache Druck erforderlieh
ist.
Das wesentliche Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung beruht darin, daß hier die
Notwendigkeit der Anwendung von Überdruck bzw. Überdehnung der gestreckten Fasern zur
Herstellung eines stehenden Bordes dadurch vermieden wird, daß das segmentweise Biegen
in k'onzentrischen Zonen vor sich geht, und zwar vom äußeren Rand beginnend, so,
daß die äußere Randzone beim ersten Rundgang angebogen, beim zweiten weitergebogen,
unter Anbiegen der zweiten Randzone, und beim dritten Rundgang nach dem in der Zeichnung dargestellten Beispiel zu dem gewünschten
Bordwinkel gebogen wird, während die zweite Zone weitergebogen und die dritte angebogen wird. Die bei diesem Verfahren
unvermeidliche Auffederung wird dadurch ausgeglichen, daß im Fertigwerkzeug der Bordwinkel auf etwas mehr als 900 herumgeholt
wird, so daß durch die Auffederung der richtige Winkel hergestellt wird. Verschiedene
Auffederungsgrade von verschieden harten Blechen werden dabei auf folgende Weise ausgeglichen: Beim Biegen der ersten
Randzone steht der Boden etwa unter einem Winkel von etwa 6o° gegen die Horizontale,
beim Biegen der dritten noch unter einem Winkel von etwa 300, da naturgemäß beim
weiteren Einschieben des Randes zwischen die Werkzeuge die Bodenneigung größer werden
muß. Um nun eine stärkere Auffederung des Materials auszugleichen, die sich schon
beim Vorbiegen erkennen läßt, wird der Boden beim letzten Arbeitsgang etwas tiefer gesenkt,
so daß er etwas hohl auf dem Gesenk aufliegt und infolgedessen etwas stärker durchgedrückt wird. Es handelt sich also
liier auch um ein Verfahren, bei dem, wie beim Bördeln auf der Bördelmaschine, mit
der Vierformung von der äußeren Zone her begonnen wird. Aber die Nachteile des Verfahrens
mit der Bördelmaschine sind vermieden durch das stufenweise An- und Weiterbiegen
der aufeinanderfolgenden Zonen unter Vermeidung der Einflüsse, die bei der
Bearbeitung auf der Bördelmaschine den elastischen Widerstand des Bordrandes erhöhen
und seiner Stauchung entgegenwirken. Das Verfahren ist in der Zeichnung veran-.
schaulicht, und die Vorrichtung zur Ausübung desselben ist in der Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
Fig. ι und 2 veranschaulichen den Arbeitsvorgang
und zeigen die Werkzeuge für die ersten, beispielsweise drei, Stufen des Verfahrens
bzw. die letzte Fertigstufe schcmatisch im Querschnitt;
Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die Matrize aus Fig. i.
Das Verfahren besteht darin, daß der Rand des Bodens a in kaltem Zustand zunächst
segment- und stufenweise zwischen zwei segmentförmigen Werkzeugen, der Matrize & und
dem Stempele, beispielsweise in drei Stufen i, 2 und 3 nach Fig. 1 ohne Anwendung
von Überdruck vorgebogen wird.
Der Boden wird an einer angehefteten Öse oder sonstwie an einem Hebezeug aufgehängt.
Dann wird sein Rand zunächst bis zum Punkt 1 zwischen die beiden Werkzeuge b
und c gesteckt und durch Niedergehen des Pressenstößels auf die Länge des Werkzeuges
(Fig. 3) entsprechend gedrückt. Dann wird der Bio den um etwa eine Werkzeugbreite weitergedreht
und wieder gedrückt usw., bis der Rand ringsherum angebogen ist.
Dann wird derselbe weiter zwischen die Werkzeuge eingeschoben bis nach 2 und
wieder ringsherum segmentweise durchgedrückt, wobei die äußerste Zone weitergebogen
und die zweite angebogen wird. Schließlich wird er bis nach 3, also bis zum äußeren
Rand der Matrize, durchgeschoben und in dieser Stellung wieder ringsherum gedrückt.
Nach diesem dreistufigen Vordrücken wird der angebogene Rand noch in einem vierten
Gang (nach Fig. 2) zwischen einer Fertigmatrize &1 und dem Stempel c geglättet.
Der Stempele ist für alle Bearbeitungsstufen
derselbe, mit dem am fertigen Decke] gewünschten Krempenradius ^>
VioE*· Die
Arbeitsfläche der Matrize b für die Vorbiege-
stufen entspricht dagegen der Fertigform des Bordes nur etwa auf ihrer äußeren Hälfte.
Der innere Teil verläuft etwa waagerecht. Die Arbeitsfläche der zweiten Matrize bl entspricht
unter Berücksichtigung normaler Auffederung genau der gewünschten Form des fertigen Bordes. Entsprechend wird beim
vierten Arbeitsgang die Eckkrümmung des Bordes fertig durchgedrückt und gleichzeitig
ίο der Bord geglättet. Unnormale Auf federung
wird dadurch ausgeglichen, daß die innerste gebogene Zone mehr oder weniger Breite erhält,
etwa dadurch, daß der Bord etwas hohl auf die Innenkante der Matrize b1 aufgelegt
wird.
Das Verfahren ist praktisch erprobt und als technisch und wirtschaftlich vorteilhaft
erwiesen.
Die Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens
besteht aus einer in der Zeichnung nicht dargestellten normalen Presse, auf deren
Tisch T das Werkzeug j b/w. bl in bekannter
Weise befestigt wird, wofür etwa Befestigungsflansche d mit je einem oder mehreren
Löchern e zum Durchführen von Befestigungsschrauben vorgesehen werden können. Der
Stempel c wird in ebenfalls bekannter Weise am Pressenstößel St befestigt. Er ist im
übrigen entsprechend ausgebildet wie die in Fig. 2 dargestellte Matrize b1, und zwar hat
dieser Stempel, wie bereits oben erwähnt, genau die Form, welche die Innenfläche des
Bordes mit anschließendem Übergang im fertigen Zustand haben soll.
Die Breite der Werkzeuge b, b1 und c und
damit die Zahl der erforderlichen Pressenliube für die Durchführung einer Arbeitssttife
richtet sich einmal nach der Breite des Pressentisches bzw. der lichten Weite zwischen den Pressenständern, andererseits
nach der Druckleistung der verfügbaren Presse und nach dem Gewichtspunkt der möglichst
leichten Auswechselbarkeit und möglichst geringen Kosten der Werkzeuge.
Es kann vorteilhaft sein, die Matrizen b, bl
breiter auszuführen als den Stempel c.
Es ist grundsätzlich auch möglich, für alle, z. B. vier, Bearbeitungsstufen nur eine Matrize
b zu verwenden, deren Oberfläche der gewünschten Gestalt des Deckelbords entspricht,
und dafür zwei verschiedene Stempel c, c1 zu verwenden. Bei diesem Verfahren
müßte der Boden bei den ersten drei Arbeitsvorgängen steiler gehängt werden und würde
dadurch seine Handhabung weniger bequem. Mit Rücksicht darauf, daß die Matrize außerdem
leichter auszuwechseln ist als der Stempel, wird man normalerweise die auszuwechselnde
Matrize dem auszuwechselnden Stempel vorziehen.
Nach dem angemeldeten Verfahren lassen sich also die beschriebenen Böden mit großem
Eckradius, der mindestens V10 ^es Bodendurchmessers
beträgt, auf kaltem Wege ohne ungünstige Beeinflussung, des- Materialgefüges
wesentlich billiger herstellen als durch Warmpressen. Diese Herstellung kann auch wesentlich
schneller erfolgen wegen der einfacheren, leichteren Herstellung der Werkzeuge und weil der ganze Arbeitsgang einschließlich
aller Vorbereitungen weniger Zeit in Anspruch nimmt. Es sind also wesentlich kürzere Lieferzeiten
möglich als beim Warmpressen. Und schließlich ist die Anpassung der Bödendurchmesser
an die Konstruktiönsbedingungen viel leichter, d. h. in viel weitgehenderem Maße
möglich, weil die Anfertigung der erforderlichen Werkzeuge für einen anormalen Durchmesser
nur einen geringen-Bruchteil des Aufwands an Geld und Zeit verursacht wie beim.
Warmpressen.
Neben dem Verfahren und der Vorrichtung zur Ausübung desselben sollen auch die nach
diesem Verfahren hergestellten Böden geschützt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Kaltherstellung von Borden mit besonders großem Eckradius,
etwa /■ = Y10 D, an Böden, insbesondere
aus Stahlblech, durch segmentweises Umbiegen des Randes des in nachstellbarer
Schrägsttellung um seine Achse drehbar gehaltenen Bodens zwischen Stempel und
Matrize auf einer Exzenter- oder hydraulichen Presse, dadurch gekennzeichnet, daß
der Bord in mehreren konzentrischen Zonen nacheinander und ohne Anwendung von Überdruck derart vorgebogen wird,
daß im ersten Rundgang die äußere Randzone allein gebogen wird und in jedem folgenden Rundgang eine weitere Zone
angebogen wird, während die bereits angebogenen Zonen weitergebogen werden, und zum Schluß der fertig vorgebogene Bord
in einem letzten Rundgang mit unter Berücksichtigung·
normaler Auffederung genau der gewollten Bordform entsprechenden Werkzeugen geglättet wird, wobei Unterschiede
im Grad der Auffederung durch mehr oder weniger Breite der innersten
gebogenen Zone ausgeglichen werden.
2. Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden mit besonders großem Eckradius,
etwa /· = Vio D, bestehend aus Matrizen
und Stempel für Exzenter- bzw. hydraulische Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß der beim Vor- und Fertigbiegen des
Bordes verwendete Stempel unter Berücksichtigung der Auffederung genau das Profil des fertigen Bordes aufweist, wäh-
rend die Vorbiegematrize nur in ihrem äußeren, dem Bordrand angrenzenden Teile
der Fertigform genau entspricht^ während nach der Bodenmitte zu ihr Profil weniger
stark gekrümmt ist als beim Fertigprofilj dagegen zum Fertigbiegen des
Bordes eine weitere Matrize genau der gewollten Bordform Verwendung findet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Druckfläche to der Matrize (b, b1) breiter ist als diejenige
des Stempels.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED65078D DE609921C (de) | 1933-01-13 | 1933-01-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden an Boeden, insbesondere ausStahlblech |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED65078D DE609921C (de) | 1933-01-13 | 1933-01-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden an Boeden, insbesondere ausStahlblech |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE609921C true DE609921C (de) | 1935-03-01 |
Family
ID=7059116
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DED65078D Expired DE609921C (de) | 1933-01-13 | 1933-01-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Kaltherstellung von Borden an Boeden, insbesondere ausStahlblech |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE609921C (de) |
-
1933
- 1933-01-13 DE DED65078D patent/DE609921C/de not_active Expired
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