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Maschine zum Pressen von Gegenständen aus Kunstharz Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Pressen von Formstücken"z. B. Schraubkappen, aus Kunstharz
oder ähnlichem formfähigem Werkstoff in einem fortlaufenden Arbeitsgange mit gemeinsam
mit den Preßstempeln umlaufenden beheizten Formen.
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Derartige Maschinen sind bereits in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt, jedoch sind hierbei die Preßstempel einzeln am Umfang einer sich drehenden
Trommel gelagert, derart, daß der Preßdruck in Richtung- der Üreharhse erfolgt,
was hinsichtlich des Kräfteverlaufes bar hohen Preßstücken ungünstig ist. Gleichfalls
ist bekannt, die Preßstempel nach dem Einsenken in die Preßformen mechanisch zu
verriegeln.
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Gegenstand der Erfindung ist- dagegen eine Maschine, bei welcher durch
radiale Anordnung der Preßstempel der Preßdruck gegen die Achse der Trommel gerichtet
ist und dadurch leicht aufgenommen werden kann, während gleichzeitig durch Zusammenfassung
je zweier Preßstempel diese gegen Verdrehen gesichert werden und die Trommel eine
für elektrische Beheizung günstige Form erhält, so daß nicht jede einzelne Preßform,
sondern die ganze Trommel beheizt wird.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß die Preßstempel radial
in der Trommel paarweise nebeneinander in Reihen angeordnet sind und je zwei nebeneinanderlaufende
Preßstempel verbunden sind durch eine Brücke mit Druckrolle, mit der nach dem Eindringen
der Preßstempel in die Preßformen schwenkbar in der Trommel gelagerte Überfallhaken
zum Eingriff gelangen und die Preßstempel verriegeln. Die Überfallhaken werden hierbei
durch . eine Feder in Richtung der Trommeldrehung in die Verriegelungslage gebracht
und werden durch feststehende, äußere Anschläge von den Druckrollen der Brücken
wieder abgestreift. Besonders vorteilhaft läßt sich bei dieser Bauart die Heizung
anbringen: die Troihniel erhält -zwischen den Preßstempelreihen eine bis nahe dem
Boden der Prellformen reichende Eindrehung zum Einlegen von elektrischen Heizplatten,
während der Kern der Trommel bis nahe dem Boden der Formen hohl gebohrt ist zum
Einlegen von elektrischen Heizbändern.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar zeigt Abb: r einen Längsschnitt durch die Maschine, während Abb. 2 und
3 Querschnitte darstellen. In den beiden ersteren Abbildungen ist die mechanische
Verriegelungseinrichtung für die Preßstempel fortgelassen. = Die Trommel a (Abb.
= und 2), in welche alle Preßformen P und Preßstempel b eingebaut sind, ist mit
Hilfe einer durchgehenden Hauptwelle oder zweier Halbwellen s in den Lagerböcken
w drehbar gelagert. Die Halbwellen sind mit der Trommel durch durchgehenden Bolzen
r verbunden. Die Trommel wird durch die Hauptwelle in ununterbrochene
drehende
Bewegung in Richtung des eingezeichneten Pfeiles versetzt, wobei der Antrieb der
Hauptwelle an dein Kupplungsflansch q angreift. Die Trommel a ähnelt einer Scheibe
mit mehreren Eindrehungen oder Hohlräumen. In dem inneren Teil der Scheibe, nahe
der 'Mittelachse, sind die Preßforinen p starr eingebaut, während der äußere Kranz
der Scheibe zur Führung und Lagerung der radial beweglichen Prellstempel b dient.
Dieser äußere Kranz der Scheibe ist durch Eine ringförmige Eindrehung von dem inneren,
die Prellformen tragenden Teil der Trommel getrennt, so daß die Prellwerkzeuge,
d. b. Prellformen und Prellstempel, frei zugänglich sind. Die Prellformen sind auswechselbare
Einsätze mit einem offenen Hohlraum, welcher dem zu pressenden Werkstück ri entspricht.
- Die - Trommel kann mit mehreren nebeneinanderliegenden parallelen Reihen von Prellwerkzeugen
versehen sein. Da die Anordnung von zwei parallelen Reihenvon Prellwerkzeugen besonders
vorteilhaft ist, so wurde diese Zwillingsbauart gewählt und in der Zeichnung veranschaulicht.
Die Trommel ist daher in bezug auf ihre Hauptquerschnittsebene, also links und rechts,
vollkommen symmetrisch ausgebildet. Zwischen den beiden Preßstempelreihen, deren
Führungen einfache Löcher darstellen, hat die Trommel eine bis nahe dem Boden der
Prellformen reichende Eindrehung o zum Aufnehmen elektrischer Heizplatten t. Der
Kern der Trommel ist bis nahe an den Boden der Prellformen hohl gehalten, z. B.
ausgedreht,-um in diesen Raum kreisringförmige Heizbänder u einzulegen.
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Die Prellwerkzeuge bestehen aus Preßformenp und Preßstempcln b. Im
Zeichnungsbeispiel sind zwei Reihen von je vier Prellwerkzeugen in die Trommel eingebaut
veranschaulicht. Die Preßsternpel b sind, im wesentlichen radial angeordnete Bolzen,
welche in der Trommel gleitend geführt sind und von außen gegen die Preßfor.men
bewegt werden. Die Bolzen tragen an ihrem inneren Ende die auswechselbaren, eigentlichen
Preßdruckstempel c, im Zeichnungsbeispiel Gewindestempel zum Pressen von Getsindekappen.
Diese Preßdruckstempel dringen in die- Prellformen ein und heben nach dem Pressen
die Werkstücke mit heraus, wie Abb. r-und 2 deutlich zeigen. Der Prelldruck wird
von außen beispielsweise _ mit Hilfe einer festen Kurvenbahn g auf die aus der Trommel
herausragenden Enden der Prellstempel ausgeübt. Die äußeren Enden der Prellstempel
sind daher zweckmäßig mit einer Rolle versehen, welche auf dieser Kurvenbahn rollt,
um die Reibungswiderstände der Kurvenbahn bei den nicht unerheblichen Kräften möglichst
zu vermindern. Da- beim Pressen von Schraubkappen die Prellstempel sich nicht um
ihre eigene Achse drehen dürfen, müssen sie gegen Verdrehen gesichert werden, und
hier erscheint ein wesentlicher Vorteil der 7wivingsbauprt; es lassen sich nämlich
je zwei nebeneinanderlaufende Prellstempel durch eine Brücke verbinden, welche beispielsweise
aus einem runden Bolzen e bestehen kann, auf den die mit Augen versehenen Enden
der Prellstempel aufgezogen werden. Diese Brücke trägt eine Rolle f, so daß für
zwei Stempel nur eine Druckrolle notwendig ist und daher für die ganze Maschine
nur eine Kurvenbahn g. Die Druckrolle befindet sich vorteilhaft zwischen den beiden
Prellstempeln und dreht sich um den festen Bolzen e. Die ganze Brücke wird zusammengehalten
durch die beiden Muttern h, welche eine kreisförmige, gehärtete Andrehung besitzen,
womit sie, wie weiter unten noch aufgeführt wird, auf Auflaufschienen m auflaufen.
Diese Andrehungen der Muttern ja könnten auch als Rollen ausgebildet sein. -Die
Kurvenbahn g kann durch die Innenfläche eines in sich geschlossenen, ringförmigen
Körpers gebildet werden, welcher die Trommel umschließt und beispielsweise .durch
Winkel z auf der Grundplatte der 1l aschine befestigt ist. Die Kurvenbahn gliedert
sich, gemäß dem Prellvorgang, in drei Hauptabschnitte. Abschnitt i sei das Hineinführen
des herausgehobenen Stempels in die Prellform mit dem eigentlichen Zusammenpressen
der Masse -und wird durch das Kurvenstück k gekennzeichnet. Hieran schließt sich
als weitaus größerer Abschnitt ein kreisbogenförmig verlaufendes Kurvenstück an,
welches das Verharren des Prellstempels in der Prellform bewirkt zum Zwecke des-langsamen
Erhärtens der geprellten Masse unter der Einuirkung von Wärme und Druck. Am Ende
dieses Kurvenabschnittes kann der Prellstempel aus der Prellform herausgehoben werden.
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Das Herausheben der Prellstempel aus den Prellformen könnte auf einfache
Weise-derart geschehen, daß die Preßstempelbolzen unter Einwirkung von Federn -
stehen, welche nach Maßgabe der Kurvenbahn die- Prellstempel aus der Trommel herausbewegen.
Um jedoch ein sehr schnelles Herausheben der Prellstempel zu bewirken, sind auf
jeder Seite des Kurvenringes um die Achsen drehbare Arme l angeordnet, welche
unter der Kraft von Federn i stehen und mit Auflaufschienen m versehen sind. Die
erwähnten Andrehungen der Muttern h laufen auf die Auflaufschienen yta auf 'und
spannen die Federn i durch Herabdrücken der Hebel. Gleichzeitig ist der zweite Abschnitt
der Kurvenbahn an seinem Ende schroff a_ bgesetzt und mündet in einer Aussparung'
aus, welche den dritten Abschnitt der Kurvenbahn darstellt. Gelangt jetzt die zwischen
Kurvenbahn und Auflaufschiene na sich einschiebende Stempelbrücke an den Absatz
der Kurvenbahn,
so treten die Arme L in Tätigkeit und ziehen die
Brücke samt Preßstempeln aus der Trommel heraus üi die Aussparung der.Kurvenbalin
hinein. Die Federn i können hierbei so aufgehängt sein, daß sie bEliebig nachstcllbar
sind. Die Bewegung der Arme kann durch einen am Kurvenring befindlichen Anschlag
begrenzt werden. Die Auflaufschiene erhält im weiteren Verlauf eine derartige Form,
daß sie beim Weiterwandern der Preßstempel als Sicherung gegen das Zurückfallen
der Stempel in,- die Trommel dient. Dieser letztere Teil der Schiene kann jedoch
auch als selbständiges, fest am Kurvenring angebrachtes Führungsstück abgetrennt
werden.
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Das Verharren der Preßstempel in der Preßform wird durch eine selbsttätig
wirkende Verriegelung gesichert, welche die Preßstempel nach dem Hineinführen in
die Preßformen fest mit der Trommel verbindet. Dieses hat den Vorteil, daß die Preßwerkzeuge
vor unerwünschten Erschütterungen, wie sie z. B. durch abgenützte Druckrollen usw.
entstehen können, bewahrt bleiben, während gleichzeitig die Widerstände der rollenden
Reibung längs des kreisförmigen Abschnittes der Kurvenbahn entfallen. Die Vorrichtung
zum Verriegeln der Preßstempel besteht aus Überfallbaken 31 (Abb. 3), welche schwenkbar
in der Trommel a gelagert sind und nach dem Hineinführen der Preßstempel in die
Preßformen mit den Verbindungsbrückene der Preßstempel zum Eingriff gelangen. Im
Zeichnungsbeispiel sind die Überfallhaken derart angeordnet, daß sie auf die Druckrollen
f einwirken, so daß für jede Brücke nur ein Überfallhaken notwendig ist. Die Überfallhaken
31
sind in der Trommel innerhalb der Eindrehung gelagert und schwingen derart
um die festen Bolzen 32, daß sie in Richtung der Trommeldrehung und unter dem Zug
der Feder 33 mit den Druckrollen f zum Eingriff gelangen. - Die Kurvenbahn g, welche
in diesem Fall lediglich aus dem ersten und letzten Kurvenabschnitt bestehen kann,
erhält, wie Abb. 3 zeigt; über ihre ganze Länge eine kreisförmige Eindrehung 36
als Durchlaß für die vorstehenden Überfallhaken.
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Sobald die Preßstempelbrücken durch das Kurvenstück k nach einwärts
in die Trommel hineinbewegt worden sind, erfolgt das Einschnappen der Überfallhaken
in die dazugehörigen Preßstempelbrücken vollständig selbsttätig durch den Zug der
Feder 33, wodurch die Preßstempel fest mit der Trommel verriegelt sind. Das Lösen
der Verriegelung kurz vor dem Herausheben der Preßstempel geschieht auf einfache
Weise dadurch, daß an der Kurvenbahn g ein Anschlag 35 angebracht ist, welcher beim
Vorbeiwandern der Preßstempelbrücken die Überfallhaken von diesen abstreift.
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Die Beheizung der Trommel geschieht zweckmäßig elektrisch mit Hilfe
der erwähnten Heizplatten t und Heizbänder u. Die Zuführung des t:lektrischen
Stromes geschieht beispielsweise durch Drähte v, die durch die hohl gebohrte HauptweUe
geführt sind, oder mit Hilfe an der Trommel angebrachter Schleifringe mit Kontakten.
Bei Bedarf können selbstverständlich auch die Stirnseiten der Trommel zum Auflegen
von Heizwiderständen benutzt werden.
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Nach dem Herausheben der Preßstempel aus den Preßformen müssen die
gepreßten Werkstücke- entfernt werden. Mit Innengewinde versehene Schraubkappen
haften naturgemäß an den Preßstempeln fest. Zum- Abschrauben dieser Werkstücke ist
die Maschine mit beliebigen Abschraubvorrichtungen versehen, welche in Abb. i nur
angedeutet sind. -Die Wirkungsweise der ganzen Maschine ist kurz folgende: Die Trommel
a mit den Preßwerkzeugen wird durch die Hauptwelle in umlaufende Bewegung versetzt,
wobei die Preßstempel b durch das feststehende Kurvenstück k in die Preßformen p
hineinbewegt werden und die vorher in die Preßformen eingelegte Preßmasse zu den
gewünschten Werkstücken pressen, worauf die Preßstempel in dieser Lage durch die
selbsttätig einschnappenden Überfallhaken 31 verriegelt werden. Die Umdrehungen
der Trommel werden derart eingestellt, daß innerhalb einer Umdrehung nach dem Einlegen
der Preßmasse die Werkstücke fertig erhärtet sind und ausgeworfen werden können.
Im gewünschten Augenblick werden die Überfallhaken durch die feststehenden Anschläge
35 von den Preßstempelbrücken abgestreift, worauf die Preßstempel mit Hilfe der
federbelasteten Arme l aus den Preßformen heraus. und in die Aussparung der. Kurvenbahn
hineingehoben werden. Die an den Preßstempeln haftenden Werkstücke können jetzt
durch irgendeine selbsttätig wirkende Abschraubvorrichtung oder auch von Hand abgeschraubt
werden.