DE609469C - Elektrooptische Relaisanlage - Google Patents
Elektrooptische RelaisanlageInfo
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- G08B13/18—Actuation by interference with heat, light, or radiation of shorter wavelength; Actuation by intruding sources of heat, light, or radiation of shorter wavelength
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Description
«ft.
AUSGEGEBEN AM
16. FEBRUAR 1935
Zur Herbeiführung mechanischer Auslösun-■ gen durch die Drehung von Spiegeln, die Bewegung
von Schattenkörpern und ähnliche Vorgänge, denen keine Energie entnommen S werden darf, bedient man sich heute in erster
Linie elektrooptdscher Relaisanlagen. Weiterhin werden solche Relaisanlagen bekanntlich
zur Steuerung von Maschinen aller Art durch bedruckte Filme oder durch Schablonen sowie
ίο zur Einbrachsicherung verwendet. Sie bestehen
im wesentlichen aus einer ,Lichtquelle, deren Strahlen auf eine lichtempfindliche
Zelle (Selenzelle, Photozelle, Thermoelement o. dgl.) geleitet werden, welche unmittelbar
bzw. über einen geeigneten. Verstärker ein Relais steuert.
Elektrooptische Relaisanlagen dieser Art können entweder mit konstantem oder a-uch
mit periodisch in rascher Folge unterbrochenem Licht (sog. Wechsellicht) betrieben
werden. Während man bei einem Arbeiten mit konstantem Licht die Beleuchtungslampe
so stark wählen mußte, daß sie die Nebenbeleuchtung übertönte (Patent 340 524), wird
man bei dem Arbeiten mit WechseUich't von
dieser unbequemen Bedingung frei. Man bringt zu diesem Zwecke vor der Lichtquelle
eine rotierende Lochscheibe ο. dgl. an, die das Licht periodisch zerhackt, trennt die hierdurch
im Zellenstromkreis entstehende Wechselstroniamplitude auf kapazitivem oder
• induktivem Wege'vom Zellengleichstrom, verstärkt
diese Wechselstromamplitude und richtet sie schließlich fürdieRelaissteuerunggleich
(vgl. z. B. Patent 455 987). Um das die Zelle treffende Tageslicht' zti begrenzen, bediente
man sieh bei derartigen Wechsellichtanlagen in einzelnen Fällen geeigneter, vor der Zelle
angebrachter' Blendenanordnungen.
Die wichtigsten Vorbedingungen für eine erfolgreiche Anwendung elektrooptdscher
Relaisanlagen in der Praxis sind:
1. Einfachheit und Wirtschaftlichkeit,
2. unbedingte Betriebssicherheit.
Diese Bedingungen werden von den bisher bekannten Anlagen nicht in ausreichendem
Maße erfüllt, da die mit konstantem Licht arbeitenden Anlagen z.ur Übertönung des
Fremdlichtes eine so starke Beleuchtungslichtquelle benötigten, daß sie unwirtschaft-
lieh wurden und die Zellen infolge Über-:
lastung bald versagten, während sich Wechsellichtanlagen 'sehr kostspielig gestalteten
und durch die große Zahl ihrer Verstärkerstufen sowie ihre dauernd bewegten mechanaschen
Teile viele Störungsquellen besaßen. Durch die Erfindung ist es gelungen, elektrooptische
Relaisanlagen, welche den obigen Bedingungen voll entsprechen, durch Kombination
folgender, im einzelnen an sich bekannter Maßnahmen zu schaffen:
1. die Anwendung· eines der lichtempfindlichen
Zelle zugeführten konstanten Lichtstromes (unzerhackter Lichtstrahl);
2. die Anwendung von optischen Hilfsmit- 65-teln,
welche vor der lichtempfindlichen Zelle angeordnet sind und nur das aus einer bestimmten,
mindestens auf zehn Winkelgrade
genau begrenzten Richtung einfallende Licht
auf die Zelle gelangen lassen;
3. die Verbindung der lichtempfindlichen Zelle mit einer Verstärkeranordnung, welche
auf Stromstärkeänderungen des die Zelle durchfließenden Gleichstromes anspricht.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis,
daß man mit konstantem Licht und elektrostatischer Verstärkung einen etwa 1000- bis
ioooofach höheren Verstärkungsgrad.erzielen
kann als mit einer Wechselstromverstärkung (wie sie die Wechsellichtanlagen verwenden),
vorausgesetzt, daß man ausreichende Relativänderungen des primären Photostromes zwr Verfügung hat. Sie beruht weiterhin
auf der Erkenntnis, daß man extreme Relativänderungen des primären Photostromes durch
eine rein optische Abblendung allen Fremdlichtes in der oben gekennzeichneten Weise
zu erreichen vermag. So gelingt es z. B. auf Grund der Erfindung, mit normalen ■Photozellen
und einem einfachen Einrohrverstärker, wie ihn z. B. Patent 421 717 (Abb. 2) zeigt,
grobe mechanische Relais mit verschwindend geringen Lichtmengen betriebssicher durchzusteuern.
Die Zellenbeleuchtung ist hierbei so gering (etwa 10—* bis 10—5 Lumen), daß
die Lebensdauer der Zelle viele tausend Stunden beträgt; trotzdem werden die relativen
Stromänderungen im Zellenkreise hoch genug, um eine absolut betriebssichere Durchsteuerung
von Röhre und Relais zu gewährleisten. Die Bedingungen der Einfachheit, Wirtschaftlichkeit in Anschaffung und Betrieb
sowie der absoluten Betriebssicherheit werden also voll erfüllt. Darüber hinaus eröffnet
die Erfindung, wie. im folgenden gezeigt werden soll, eine Reihe von überraschenden neuen technischen Möglichkeiten.
Als besonders wichtig hat die Erfindung sich für elektrooptische Sicherungsanlagen
erwiesen, da sie es ermöglicht, den bisher üblichen, aber leicht erkennbaren Scheinwerferlichtstrahl
durch einen ebenso scharf gerichteten, aber von außen auf keinem Wege erkennbaren Sichtweg zu ersetzen. Man vermag
also bei derartigen Sicherungsanlagen . mit einer ungerichtet strahlenden Lichtquelle
zu arbeiten, auf welche die vor der Zelle angeordneten optischen Hilfsmittel eingestellt
werden; diese optischen Hilfsmittel wählen dann aus der einen großen Raumwinkel umfassenden
Strahlung der genannten Lichtquelle einen von außen nicht erkennbaren Sichtweg aus, und es hat sich gezeigt, daß die
extreme Empfindlichkeit erfindungsgemäßer Anlagen es möglich macht, auch auf diesem
Wege ausreichend lange Lichtschranken zu erzielen.
Abb. ι stellt ein einfaches Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß ausgerüsteten
Photozelle dar. In dem lichtdichten Kästchen ι ist die Photozelle 2 montiert. Vor der
Photozelle 2 ist eine Wabenblende 3 angeordnet, welche z. B. aus abwechselnd aufeinandergeschichteten
glatten bzw. gewellten , Blechen hergestellt sein kann und welche dazu \
dient, den Sichtwinkel der Zelle, d. h. denje- ! nigen Winkel, der von den äußersten, gerade
noch auf die Zelle gelangenden Strahlen eingeschlossen wird, auf höchstens io° zu be- ■
grenzen. Er läßt sich auf diese Weise sogar , leicht auf etwa 2 bis 3° beschränken.
Das Schema einer' in dieser Weise ausgestalteten Lichtschrankenanlage, wie sie z. B.
zur automatischen Auslösung von Verkehrssignalen Verwendung finden kann, zeigt
Abb. 2. Die Lichtquelle besteht aus einer Lampe 4, die in geeigneter -Höhe über dem
Boden angeordnet und zweckmäßig mit einer dunkel gestrichenen Randscheibe 5' umgeben
ist. Ihr gegenübergestellt sind ein oder mehrere Aggregate 1 der in Abb. 1 dargestell-;
ten Form, welche auf die Lichtquelle 4 eingerichtet werden und über entsprechende Relaisverstärker
das Verkehrssignal steuern.
Etwas geringere Lichtverluste als mit der
in Abb. I dargestellten Wabenblende erhält man mit der in Abb. 3 dargestellten Linsenanordnung.
Die Photozelle 2 ist wiederum im Inneren eines lichtdichten Kästchens angebracht.
Dieses trägt die Linse 6, welche im Inneren des Mantelrohres 7 ein Bild der - (nicht
gezeichneten) Lichtquelle entwirft. An .derjenigen Stelle, wo dieses Bild scharf abgebildet
wird, ist die Blende S angeordnet, welche das reelle Bild der Lichtquelle, also
z. B. das Bild des Glühfadens einer Lampe, eng umgreift und daher nur das in diesem
reellen Bild enthaltene Licht auf die Photozelle 2 fallen läßt. Um eine entsprechend genaue
Justierung zu ermöglichen, muß die Blende 8 natürlich dreh- und verschiebbar angebracht
sein.
Völlig neue technische Möglichkeiten eröffnet die Erfindung für Sicherungsanlagen,
denn sie gestattet es, die bisher üblichen Projektionslichtwege durch Sichtwege zu ersetzen,
die nur von der Einstellung der mit der Zelle verbundenen optischen Hilfsmittel abhängen.
'Infolgedessen kann man nach der Erfindung für solche Anlagen eine ungerichtet strahlende Lichtquelle benutzen, derenzur
Wirksamkeit gebrachte Strahlen in keiner Weise erkennbar sind; man erhält also eine
ideale Tarnung der den Raum sichernden Lichtschranken.
Gemäß Abb. 4, welche den Grundriß eines gesicherten Raumes mit den Fenstern 9 und - ■
den Türen 10 darstellt, gehen von der Lichtquelle 4 völlig ungerichtet nach allen Seiten
hin Strahlen aus. Zur Wirkung kommt hier-
von nur ein einziger Strahl, und zwar derjenige, welcher auf den Spiegel ii auf trifft
und von diesem über die weiteren Spiegel 12, 13 und 14 auf das gemäß Abb. 3 konstruierte
lichtempfindliche Aggregat 15 reflektiert wird.
Aus der gesamten Strahlung 4er Lampe 4 wird also nur ein einziger Sichtweg herausgegriffen,
der innerhalb des Raumes durch nichts erkennbar ist, dessen Durchkreuzung oder dessen Unterbrechung durch Bewegen
eines der vier Spiegel 11 bis 14 jedoch sofort
zur Alarmgebung führt.
Weiterhin ermöglicht es die Erfindung, das Licht zweier dicht nebeneinander Hegender
Lichtquellen vollkommen voneinander getrennt auf zwei dicht nebeneinandergestellte
lichtempfindliche Zellen zu führen. Dies ist für eine große Anzahl von Steuerungsproblemen
von höchster Wichtigkeit. Eine Anondnung dieser Art zeigt Abb. 5. Das lichtdichte
Zellengehäuse 1 ist wiederum durch eineLinseo abgeschlossen, enthält jedoch eine
mit zwei öffnungen versehene Blende 17 und
hinter den entsprechenden Blendenöffnungen je eine Photozelle 2 bzw. 18. Die in' verschiedenen
Entfernungen und unter verschiedenen Winkeln angeordneten Lichtquellen 4 und 19 werden durch die Linse 6 genau in
den zugehörigen Blendenlöchern scharf abgebildet; die beiden Strahlengänge stören einander
in keiner Weise.
Anordnungen dieser Art lassen sich übrigens auch als Geheimschloß verwenden. Ist
die zugehörige Relaisanlage so geschaltet, daß eine Relaisbetätigung nur erfolgt, wenn beide
Zellen 2 und 18 zugleich belichtet werden, so ist es für einen Uneingeweihten natürlich völlig
unmöglich, die Anlage zum Ansprechen zu bringen, da hierfür die beiden Lichtquellen
4 und 19 genau in die vorgeschriebene Lage gebracht werden müssen und da für die
Lage der drei mitbestimmenden Elemente 6, 4, 19 zueinander im Raum unendlich viele
Möglichkeiten bestehen. Selbstverständlich kann man hierbei an Stelle von punktförmigen
auch flächenförmige Lichtquellen (beleuchtete Mattscheibe o. dgl.) benutzen. Gibt
man einer solchen Lichtquelle eine besonders geartete Form und paßt dieser die Öffnungsform der Blende 8. bzw. 17 — etwa durch
Ausfüllung eines erweiterten Loches mit einem in entsprechenden Konturen geschwärzten
Film — an, so gewinnt man einen praktisch auf keinem Wege durch Fremde ersetzbaren
Lichtschlüssel.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Elektrooptische Relaisanlage, gekennzeichnet durch die Kombination folgender, einzeln an sich bekannter Teilmerkmale:a) die Anwendung eines der lichtempfindlichen Zelle zugeführten konstanten Lichtstromes (unzerhackter Lichtstrahl);b) die Anwendung von optischen Hilfsmitteln, welche vor der lichtempfindlichen Zelle angeordnet sind und nur das aus einer bestimmten, mindestens auf zehn Wdnkelgrade genau begrenzten Richtung einfallende Licht auf die Zelle gelangen lassen;c) die Verbindung· der lichtempfindlichen Zelle mit einer Verstärkeranordnung, welche auf Stromstärkeänderungen des die Zelle durchfließenden Gleichstromes anspricht.
- 2. Elektrooptische Sicherungsanlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine ungerichtet strahlende Lichtquelle (4), auf welche die vor der lichtempfindlichen Zelle (15) angeordneten optischen Hilfsmittel eingestellt werden, so daß aus der einen großen Raumwinkel umfassenden Strahlung der genannten Lichtquelle (4) durch die genannten optischen Hilfsmittel (15) ein von außen in keiner Weise erkennbarer Sichtweg ausgewählt wird. .Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG75630D DE609469C (de) | 1929-02-09 | 1929-02-09 | Elektrooptische Relaisanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG75630D DE609469C (de) | 1929-02-09 | 1929-02-09 | Elektrooptische Relaisanlage |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE609469C true DE609469C (de) | 1935-02-16 |
Family
ID=7136024
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG75630D Expired DE609469C (de) | 1929-02-09 | 1929-02-09 | Elektrooptische Relaisanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE609469C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1297004B (de) * | 1964-06-27 | 1969-06-04 | Sick Erwin | Lichtschranke |
-
1929
- 1929-02-09 DE DEG75630D patent/DE609469C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1297004B (de) * | 1964-06-27 | 1969-06-04 | Sick Erwin | Lichtschranke |
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