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Kinokamera mit Spiegelverschluß Die Erfindung betrifft eine Kinokamera
mit einem im Strahlengang des Aufnahmeobjektivs angeordneten Verschluß, der während
der Transportphase des Films das Filmfenster abdeckt und dessen denn Objektiv zugekehrte
Seite als Spiegel ausgebildet ist, welcher durch das Objektiv fallendes Licht auf
die photoelektrische Zelle eines in die Kamera eingebauten Belichtungsmessers oder
-reglers reflektiert, wobei die im Stillstand der Kamera hinter dem Aufnahmeobjektiv
befindliche Spiegelzone den gleichen Reflexionsgrad aufweist wie der übrige Spiegel.
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Bei Kameras dieser Art wird die photoelektrische Zelle sowohl bei
stehendem als auch bei laufendem Verschluß mit Licht beaufschlagt, so daß eine Belichtungsmessung
bzw. -regelung auch während der Aufnahme erfolgt. Bei laufendem Verschluß ergibt
sich infolge der periodischen Unterbrechung des Lichteinfalls auf die photoelektrische
Zelle eine Schwankung des von ihr gelieferten Stromes, die sich jedoch wegen der
Trägheit des Meßwerkes nicht in eine periodische Zeigerschwankung umsetzt, wohl
aber bewirkt, daß bei gleicher Objekthelligkeit der. vom Belichtungsmesser angezeigte
Blendenwert bzw. die von ihm eingestellte Blende bei laufender Kamera niedriger
liegt als im Stillstand derselben.
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Um diese Differenz auszugleichen, ist es bereits bekannt, im Stromkreis
des Belichtungsmessers einen mit dem Kameraauslöser gekoppelten Widerstand vorzusehen,
der beim Loslassen des Auslösers eingeschaltet wird (deutsches Patent 1067 303).
Diese Anordnung hängt von der Zuverlässigkeit des Schalters und von der genauen
Größe sowie der Temperaturbeständigkeit des Widerstandes ab. Sie kann daher, besonders
nach längerem Betrieb und bei außerordentlichen Betriebsbedingungen, zu Fehlanzeigen
führen.
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Ferner ist es durch die deutsche Patentschrift 1156 646 bekannt,
zum Ausgleich der Belichtungsunterschiede bei stehender und laufender Kamera eine
mit dem Kameraauslöser verbundene Hilfsblende zu verwenden, die bei stehender Kamera
in den Strahlenweg zwischen Objektiv und lichtempfindliches Element tritt und einen
Teil des Strahlenbündels abdeckt. Diese Anordnung erfordert einen erheblichen Aufwand
an Bauteilen und Raum.
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Durch die Patentschrift 41467 des Amtes für Erfindungs- und Patentwesen
in Ost-Berlin ist es auch bekannt, die Verschlußblende in Abhängigkeit von der Rückkehr
des Kameraauslösers in seine Ruhestellung, d. h. am Ende der Aufnahmeszene außerhalb
ihrer Extremstellung das Bildfenster abdeckend anhaltbar zu machen und die Spiegelfläche
auf der Verschlußblende versetzt anzuordnen, so daß die Spiegelfläche bei stehender
Verschlußblende um einen Betrag in den Aufnahmestrahlengang ragt, der dem Mittelwert
der bei laufender Verschlußblende erfolgenden intermittierenden Beleuchtung der
photoelektrischen Zelle entspricht. Es ist hierbei also notwendig, die Verschlußblende
entweder aus einem verspiegelten und einem nicht verspiegelten Teil zusammenzusetzen
oder aber, falls die Verschlußbiende einstückig ausgebildet sein soll, einen in
seiner Größe genau festgelegten Teil vorn Spiegelbelag freizuhalten. Beide Bauarten
erfordern erheblichen Aufwand und besondere Sorgfalt bei der Herstellung solcher
Verschlußblenden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bei stehender und laufender Kamera
auftretenden Belichtungsunterschiede mit einfachen Mitteln und ohne nennenswerten
zusätzlichen Aufwand zu kompensieren. Dies wird bei einer Kinokamera eingangs beschriebener
Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das ankommende Licht durch den als Spiegel
ausgebildeten Verschluß so umgelenkt wird, daß ein Teil desselben, welcher größenmäßig
dem Mittelwert der bei laufender Kamera ausgespiegelten Lichtmenge entspricht, auf
die photoelektrische Zelle trifft und ein weiterer Teil in eine andere Richtung
reflektiert wird.
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Auf diese Weise bedarf es weder einer besonderen, aufwendigen Nachbehandlung
eines Teils der Spiegelfläche noch zusätzlicher, vom Kameraauslöser gesteuerter
Vorrichtungen, sondern lediglich einer besonderen, von der übrigen Spiegelfläche
abweichenden Formgebung der im Stillstand wirksamen Spiegelzone, um bei Vorliegen
gleicher Lichtverhältnisse in der Ruhelage und beim Lauf der Kamera eine übereinstimmende
Anzeige des eingebauten Belichtungsmessers
zu erhalten. Da die
Form der Spiegelzone bereits in dem zurrt Herstellen des Verschlusses dienenden
Werkzeug exakt festgelegt werden kann und weitere Arbeitsgänge zum Schaffen des
Blendenausgleichs nicht notwendig sind, ist es durch die Erfindung möglich, in .
sich gleiche Serien von Spiegelverschlüssen- auf überraschend wirtschaftliche Art
zu fertigen.
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Einige bevorzugte Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
werden nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen
Schnitt durch das Gehäuse einer vereinfacht dargestellten Kinokamera nach einer
ersten Ausführungsform, F i g. 2 den vergrößert dargestellten Verschluß der Kamera
nach F! g.-1- Objektiv her gesehen, F i g. 3 einen Schnitt nach der in F
i g. 2 eingezeichneten Linie III-III in vergrößerter Darstellung, F i g. 4 einen
Schnitt nach der in F i g. 2 eingezeichneten Linie IV IV in vergrößerter Darstellung,
F i g. 5 die erfindungswesentlichen Teile einer Kinokamera nach errier zweiten Ausführungsform
in Seitenansicht, F i g. 6 eine Ansicht des Verschlusses nach F i g. 5, vom Objektiv
her gesehen,-F i g. 7 eine dritte Ausführungsform des Erfindungsgegenstands in gleicher
Darstellungsweise wie in F i g. 5, .
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F i g. 8 den Kärheräverschluß nach F i g. 7, vom Objektiv her gesehen:
In der Zeichnung ist mit 1 das Gehäuse einer Kinokamera bezeichnet. Die Vorderseite
2 dieses Gehäuses trägt -ein 'Aufnahmeobjektiv 3. In einer Zwischenwand
4 'd6i Kamera -ist ein im Strahlengang des Aufnahmeobjektivs 3 liegendes
Filmfenster 5 ausgebildet, hinter Üerri sich der Film 6 - wie an sich bekannt -
schuttweise vorbeibewegt.
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Zwischen Filmfenster und Aufnahmeobjektiv ist ein Verschluß angebracht,
der die Aufgabe hat, den Strahlengang perlodisch zu unterbrechen, wenn der Film*
weitergeschaltet wird. Im Ausführungsbeispiel nach den F i g.1, - bis,-'4 ist ein
Umlaufverschluß 7 vorgesehen, welchen mit einer Welle 8 in einem Wandstück 9 und'
in der Zwischenwand 4 des Kameragehäuses 1 drehbar gelagert ist. Zum Antrieb des
Verschlusses dient ein Elektromotor 10, dessen Ritzel11 über einen strichpunktiert
angedeuteten Getriebezug 12 mit einem auf dem freien Ende der Welle 8 sitzenden
Zahnrad 13 verbunden ist.
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Wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, hat der Verschluß 7 etwa
auf der Hälfte seines Umfangs einen Flügel 14, der das Filmfenster 5 verdeckt. Die
dem Aufnahmeobjektiv 3 zugekehrte Seite dieses Flügels ist als Spiegel 15 (F i g.1)
ausgebildet, der mehrere parallele Spiegelflächen 15a bis 15f aufweist,
die in Richtung der optischen Achse stufenförmig zueinander versetzt und außerdem
zur optischen Achse geneigt sind. Das durch das Objektiv auf den Spiegel 15 treffende
Licht wird von den Flächen 15a bis 15 f reflektiert und zu einer Photozelle
16 geleitet. Diese ist durch Leitungen 17,18 mit einem Meß- oder Regelinstrument
19 verbunden, welches die von der Beleuchtung der Photozelle 16 abhängende Stromstärke
anzeigt und auch dazu dienen kann, die nicht dargestellte Blende des Aufnahmeobjektivs
3 selbsttätig in bekannter Weise der gemessenen. Beleuchtungsstärke entsprechend
einzustellen. ' Bei stillstehender Kamera liegt stets eine Zone 20
(F i g.
2) des Spiegels 15 im Strahlengang des Objektivs 3. Die dieser Zone angehörenden
Abschnitte der Spiegelfläche 15a bis 15f sind in jeweils zwei Bereiche
15a' bis 15f' und 15a" bis 15f' unterteilt (F i g. 4). Die Bereiche
15ä bis 15f' haben dabei denselben Neigungswinkel wie die Spiegelflächen
15 a bis 15f, während der Neigungswinkel der Bereiche 15a" bis 15f" so gewählt ist,
daß das von ihnen reflektierte Licht nicht auf die Photozelle 16 fällt. Im Ausführungsbeispiel
stehen die Bereiche 15a" bis 15f" etwa senkrecht zur optischen Achse, so daß auf
sie fallendes Licht wieder in das Objektiv 3 zurückgeworfen wird. Demzufolge wird
die Photozelle 16 im Stillstand der Kamera nur von demjenigen Teil des durch das
Objektiv eintretenden Lichts beaufschlagt, welches auf die Bereiche 15 a'
bis 15 f trifft und von diesen reflektiert wird. Dadurch entsteht auf der
Oberfläche der Photozelle 16 ein gleichmäßiges Muster aus hellen, beleuchteten und
dunklen, unbeleuchteten Streifen. Die Bereiche 15ä bis 15f' nd 15a" bis 15f
' sind .flächenmäßig so aufeinander abgestimmt, daß bei stillstehendem Verschluß
7 auf der Photozelle 16 die gleiche Beleuchtungsstärke vorhanden ist wie der zeitliche
Mittelwert der Beleuchtungsstärke bei rotierendem Verschluß bzw. daß der Photostrom
im Stillstand derselbe ist wie der mittlere Strom während des Verschlußundaufs.
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Die Bauart nach den F i g. 5 und 6 benutzt gleichfalls einen mit einer
Welle 21 im Kameragehäuse gelagerten Umlanfverschluß 22, dessen Flügel 23 als Teil
eines glatten Kegelmantels ausgebildet ist. Die dem Objektiv3 zugekehrte Fläche
des Flügels trägt einen Spiegel 24, welcher aus einer reflektierenden Folie oder
einer aufgedampften, reflektierenden Schicht bestehen kann. Der Flügel 23 ist zur
Objektivachse so geneigt, daß der Spiegel 24 das vorn Objektiv 3 kommende Licht
auf eine Photozelle 25 reflektiert. Diese ist über Leitungen 26, 27 mit einem Meß-
oder Regelinstrument 28 verbunden.
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Der Spiegel 24 hat eine Spiegelzone 24 a, die sich beim Stillstand
der Kamera im Strahlengang hinter dem Objektiv 3 befindet. Der Neigungswinkel dieser
Zone zur Objektivachse weicht von demjenigen des übrigen Spiegels 24 ab. Während
der Spiegel 24 das ankommende Licht so umlenkt, daß die gesamte Oberfläche der Photozelle
25 ausgeleuchtet wird, ist die Neigung der Spiegelzone 24a so gewählt, daß ein Teil
des von ihr reflektierten Strahlenbündels an der Photozelle vorbeigeht und diese
etwa nur zur Hälfte beleuchtet wird (F i g. 5). Auf diese Weise wird das Meßergebnis
bei ruhendem Verschluß auf einen Wert reduziert, der dem durchschnittlichen Wert
des Meßergebnisses über eine volle Periode bei bewegtem Verschluß entspricht.
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Das Ausführungsbeispiel nach den F i g. 7 und 8 verwendet an Stelle
eines Rotationsverschlusses einen Schieberverschluß 29. Zum Antrieb dieses Verschlusses
dient eine Kurbelscheibe 30, welche am freien Ende einer in der Kamerazwischenwand
4 gelagerten Antriebswelle 31 befestigt ist und deren exzentrisch gelagerter Stift
32 einen Schlitz 33 des Verschlusses durchgreift.
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Der Verschluß 29 ist mit Hilfe von zwei abgebogenen und mit Bohrungen
versehenen Lappen 34,
35 auf einer an der Kamerazwischenwand 4 befestigten
und zu dieser parallel gerichteten Gleitstange 36
verschiebbar geführt.
Der in den Figuren oberhalb der Stange 36 liegende Abschnitt des Verschlusses trägt
einen Spiegel 37. Dieser hat insgesamt vier parallele Spiegelflächen 37 a bis 37
d (F i g. 8), welche in Richtung der optischen Achse stufenförmig zueinander versetzt
und außerdem so geneigt sind, daß sie das vom Aufnahmeobjektiv 3 kommende Licht
auf eine Photozelle 38 lenken.
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Die der im Stillstand der Kamera vor dem Filmfenster 5 liegenden Spiegelzone
39 angehörenden Abschnitte der Spiegelflächen 37a bis 37d sind, ähnlich wie beim
Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 bis 4, in jeweils zwei Bereiche 37a' bis 37d'
und 37d' bis 37d" mit unterschiedlichem Neigungswinkel unterteilt. Die Bereiche
37a' bis 37d haben dieselbe Neigung wie die Spiegelflächen 37a bis 37d und
reflektieren demzufolge das von ihnen aufgefangene Licht auf die Oberfläche der
Photozelle 38, wogegen die Bereiche 37a" bis 37d" etwa senkrecht zur optischen Achse
stehen, so daß sie das auftreffende Licht wieder in das Aufnahmeobjektiv 3 zurückwerfen.
Der durch die Bereiche 37 a" bis 37 d" von der Photozelle 38 ferngehaltene Lichtanteil
ist dabei so bemessen, daß die beim Stillstand der Kamera zur Photozelle kommende
Lichtmenge gleich groß ist wie das Mittel der während des Aufnehmens zur Photozelle
kommenden Lichtmenge. Das Meßinstrument zeigt also bei gleicher Beleuchtung des
aufzunehmenden Objekts sowohl bei stehender als auch bei laufender Kamera denselben
Wert an.
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Die vorstehend beschriebenen Verschlüsse bestehen zweckmäßigerweise
aus einem einzigen, im Spritzgußverfahren hergestellten Kunststoffkörper, welcher
bereits beim Spritzen seine endgültige Form erhält und danach ohne weitere Oberflächenbearbeitung
einseitig mit einem dünnen Spiegelbelag überzogen werden kann.
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Die der im Stillstand der Kamera wirksamen Spiegelzone angehörenden
Bereiche mit unterschiedlichem Neigungswinkel könnten anstatt der gezeigten, streifenförmigen
Ausbildung auch beispielsweise aus einer Anzahl kleiner quadratischer Flächen bestehen,
die schachbrettartig auf der Spiegelzone verteilt sind.