DE608161C - Verfahren zur Herstellung von borhaltigen Legierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von borhaltigen LegierungenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25C—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC PRODUCTION, RECOVERY OR REFINING OF METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25C3/00—Electrolytic production, recovery or refining of metals by electrolysis of melts
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von borhaltigen Legierungen.
Es ist bekannt, borhaltige Legierungen dadurch herzustellen, daß ein aus Borsäureanhydrid
oder Boraten in geschmolzenem Zustand bestehendes und außerdem ein Alkali- oder
Erdalkalisalz enthaltenes Bad in Berührung mit den Legierungsmetallen elektrolysiert wird.
Hierbei schlägt sich das Bor an der Metallkathode nieder und bringt diese unterhalb des
Schmelzpunktes des Eutektikums der betreffenden Legierung zum Schmelzen. In diesem
Fall enthält die gebildete Legierung nur sehr wenig Bor, da der größte Teil des durch die
Elektrolyse abgeschiedenen Bors durch den Konvektionsstrom zur Anode geführt wird, wo
es verbrennt.
Erfindungsgemäß werden aus dem oben angegebenen Bad Legierungen mit einem höheren
ao Gehalt an Bor erhalten, wenn die Elektrolyse bei einer über dem Schmelzpunkt des Eutektikums,
dessen Zusammensetzung angenähert der zu erzielenden Legierung entspricht, liegenden
Temperatur erfolgt. Hieraus ergibt sich der weitere Vorteil, daß die endgültige Legierung
in geschmolzenem Zustand bei der tiefstmöglichen Temperatur erhalten wird und die Legierung
ohne Unterbrechung des Betriebes aus dem Behälter, in dem die Elektrolyse durchgeführt
wird, entnommen und in die gewünschte Form vergossen werden kann.
Die Elektrolyse wird gemäß der Erfindung vorzugsweise in Behältern aus Kohle vorgenommen,
wobei die Anode ebenfalls aus Kohle besteht und das Kathodenmetall oder die
Kathodenlegierung in Stab-, Platten-, Blech-, Gitter- oder Körnerform derart in Berührung
mit dem Boden des Behälters steht, daß lediglich der Behälter mit dem negativen Pol verbunden
ist,
Als einfaches Anwendungsbeispiel der Erfindung sei die Herstellung von Nickel-Bor-Legierungen
genannt. Das Nickel, dessen Schmelzpunkt 14500 C beträgt, bildet mit dem
Bor, welches bei etwa 23000 G schmilzt, mehrere Eutektika, von denen das am leichtesten schmelzbare
12,5 °/0' Bor enthält und bei 9900C
schmilzt.
Wenn man festes Nickel als Kathode verwendet, um eines der vorgenannten Bäder bei
etwa 10500 C zu elektrolysieren, so scheidet sich
das Bor ab und schlägt sich am Nickel nieder.
Die Legierung schmilzt und fließt zum Boden des Behälters nieder und kann von dort ohne
Unterbrechung des Betriebes entnommen werden.
608 HSiI
Eine derartige bei 10500 C erzielte Legierung
kann übrigens während ihres Verbleibens am Boden des Behälters bis zu einem Borgehalt
von 16 % angereichert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren gibt nicht
nur ausgezeichnete Ergebnisse bei der Herstellung von Bor-Nickel-Legierungen (bis zu
10 bis 16 °/o Borgehalt), sondern auch bei der Herstellung von Bor-Kobalt-Legierungen, die
sich in der gleichen Weise und mit dem gleichen Borgehalt herstellen lassen. Das Verfahren
kann ferner zur Herstellung von anderen Legierungen, bestehend aus Metallen und' Bor,
verwendet werden, selbst wenn die Eutektika dieser Legierung sich bei viel höheren Temperaturen
bilden. So kann man beispielsweise Legierungen aus Eisen und Bor herstellen, indem man Kathoden aus Eisen öder Guß verwendet
und indem man die Elektrolyse bei einer Temperatur von etwa 13000 C vornimmt.
~ Da diese. Legierungen auf elektrolytischem.
Wege erzielt werden, enthalten sie keine nennenswerten Mengen an Kohlenstoff, Silicium
oder eines reduzierenden Elementes, wie das bei auf elektrothermischem Wege hergestellten
Legierungen der Fall ist.
Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht ferner die Herstellung von ternären oder
aus noch mehr Substanzen bestehenden Legierungen. Um derartige Legierungen zu erreichen,
kann man in verschiedener- Weise vorgehen, beispielsweise:
1. indem man in den Elektrolysenbehälter, in' welchem sich die erste Legierung in ge-
Ϊ5* schmolzenem Zustand bildet, .das Metall
(Kupfer, Zink, Aluminium usw.)- oder die Metalle einführt, welche in der endgültigen Legierung
enthalten sein sollen. Dieser Zusatz kann, in bestimmten Fällen das Gießen des erzeugten
Produktes erleichtern;
2. indem man dem Elektrolysenbad geeignete Mengen eines Oxyds oder eines Salzes (eines
Saiierstoffsalzes oder eines Haloidsalzes) des
Metalles (oder der Metalle) zusetzt; welche mit
dem Kathodenmetall und dem Bor legiert werden sollen. .
Setzt man beispielsweise den; Elektrolysenbädern geringe Mengen Chrom-, Wolfram-,
Molybdän-, Vanadium-, Titan-, Aluminium- oder.
Berylliumoxyd usw. zu, so erhält man bei Verwendung
von Nickel- (oder. Kobalt-) Kathoden fernäre Legierungen, welche außer Nickel, (oder
Kobalt) und Bor geringe Mengen von.den zugesetzten Oxyden entsprechenden Metallen ent-
halten;
■ 3. indem man als Kathode Stäbe,. Plätten
oder Bleche aus der Legierung verwendet, in die Bor eingeführt werden soll,
Verwendetman beispielsweise.Stäbe aus Eisen-
6b Nickel, Eisen-Kobalt, Nickel-Chrom oder Eisen-Nickel-Chrom
usw., so erhält man je nachdem.
Legierungen aus Eisen-Nickel-Bor, Eisen-Kobalt-Bor oder Eisen-Nickel-Chrom-Bor usw., welche
Legierungen bis 16 % B°r enthalten können.
Die Zeichnung veranschaulicht einen Behälter zur Herstellung von Borlegierungen (der gemäß
dem vorhergehend beschriebenen Merkmal ausgebildet ist).
ι ist der Behälter, 2 die in der Mitte angeordnete
Anode, 3 die metallischen Stäbe, 4 das elektrolytische Bad, 5 die im geschlossenen
Zustande erzeugte Legierung und 5' das Gußloch.
"Die metallischen Stäbe sinken, je nachdem sie angegriffen werden, durch ihr Eigengewicht
abwärts und bleiben in Berührung mit dem Boden des Behälters. Um die Stäbe in ihrer
Lage, zu halten, ist der Behälter, teilweise durch eine mit Öffnungen versehene Platte
oder durch ein Gitter abgedeckt, in welche man die Stäbe. hineinstellt.
Die bei Beginn der .Hersteltag,^gebildete:
Legierung sammelt sich am Boden des Behälters, wo sie eine schmelzflüssige Schicht
büdet. Während des Betriebes besteht die Kathodenfläche folglich, einerseits aus den festen
Platten- oder Stäben und andererseits aus der flüssigen Legierung am Boden des Behälters,
in welche die Stäbe eintauchen. Jegliche Vorrichtungen zum Aufhängen der Stäbe und zur
Verbindung der Stäbe miteinander sind so ververmieden.
Aus dieser Anordnung ergibt sich ferner, daß die aktive Fläche der Stäbe oder Platten
ständig erneuert wird, daß die gebildete Legierung
langsam nach unten fließt und daß sie sich an der Oberfläche der flüssigen Legierung
ansammelt, welche dadurch ebenfalls erneuert wird. Diese ständige Erneuerung der gesamten
aktiven Kathodenfläche begünstigt die Bildung der Legierung und ihre Anreicherung mit Bor.
Zur Vergrößerung der aktiven Fläche verwendet man beispielsweise Stäbe mit kleinem
Durchmesser und ordnet sie in mehreren konzentrischen Reihen kreuzweise in einem kreis-;
förmigen Behälter an. Diese Anordnung bietet den Vorteil, daß Konvexionsbewegungen in
der Kathodenzone und folglich das Mitreißen von freiem Bor zur Anode hin abgeschwächt
werden; sie steigert also die Ausbeute und schützt den Kohlebehälter, dessen Abnutzung
vermindert wird.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von borhaltigen Legierungen, bei welchem ein, aus Borsäureanhydrid oder Boraten in geschmolzenem Zustand bestehendes und außerdem ein Alkali- oder Erdalkalisalz enthaltendes Bad in Berührung mit den Legierungsmetallen elektrolysiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektrolyse bei einer überder Schmelztemperatur des Eutektikums, dessen Zusammensetzung angenähert der zu erzielenden Legierung entspricht, liegenden Temperatur erfolgt.
- 2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Kathodenmetall oder die Kathodenlegierung in Stab-, Platten-, Blech-, Gitter- oder Körnerform in Berührung mit dem Boden des Behälters steht, derart, daß lediglich der Behälter unmittelbar mit dem negativen Pol verbunden ist.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR608161X | 1932-07-21 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE608161C true DE608161C (de) | 1935-01-17 |
Family
ID=8975871
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES106941D Expired DE608161C (de) | 1932-07-21 | 1932-11-06 | Verfahren zur Herstellung von borhaltigen Legierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE608161C (de) |
-
1932
- 1932-11-06 DE DES106941D patent/DE608161C/de not_active Expired
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