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Strangpresse für plastische Massen mit dem Preßkopf vorgelagerter
drehbarer Trommel Es sind Strangpressen für plastische Massen mit einer dem Preßkopf
vorgelagerten drehbaren Trommel bekannt, die als Träger und Gehäuse für den Bewegungsmechanismus
der Schaufeln dient, welche das vom Einzugsorgan in einen vom Trommelmantel und
der Gehäusewand gebildeten, in den Preßkopf führenden Kanal eingetragene Ziegelgut
in den Preßkopf schieben. Um dem Gut, das hierbei unbeabsichtigt in den Trommelinnenraum
gelangt ist, eine Möglichkeit zu geben, wieder auszutreten, sind iin Trommelmantel
Löcher und Schlitze angeordnet, die somit nicht dem eigentlichen Zweck der Verdichtung
des Preßgutes dienen.
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Gemäß der Erfindung wird dagegen das Preßgut in das Trommelinnere
geführt, um es gegebenenfalls unter Verdichtung weiterzubefördern und in den der
Trommel angeschlossenen Preßkopf zu drücken.
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Bekannt sind auch Walzwerke zur Aufbereitung keramischer Massen, bei
welchen auf der inneren Mantelfläche eines durchbrochenen Walzringes drei oder mehr
Walzen abrollen, die das stirnseitig zugeführte Rohgut zerkleinern und durch am
Walzringumfang verteilte Sieböffnungen in eine mitumlaufende Ringkammer drücken,
aus der das aufgelockerte Gut durch seinen Abstreifer entnommen wird. Es hat somit
dieses bekannte Walzwerk weder den Zweck, noch ist es geeignet, eine Preßwirkung
und Strangformung zu erzielen, einerseits wegen der Verteilung der Austrittsstellen
über den ganzen Umfang und dadurch bedingten Unmöglichkeit der Anbringung eines
Preßkopfes, anderseits -weil bei einer Mehrzahl von Innenwalzen ihr Durchmesser
und damit der Einzugswinkel nur klein sein kann.
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Gegenstand der Erfindung ist aber auch eine Verbesserung der bei Strangpressen
an sich bekannten Maßnahme, das Preßgut zwecks Entlüftung unter Unterdruck zu stellen.
Hierbei -war es notwendig, das Preßgut vor Eintritt in die Preßschnecke beispielsweise
in viele dünne Stränge aufzuteilen, wozu eigene Vorrichtungen erforderlich waren.
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Während die bekannten Schneckenpressen einen großen Kraftbedarf aufweisen
und einen Strang mit S- oder ringförmiger Struktur liefern, die Trommelpressen
bekannter Bauart wieder infolge des ungünstigen Einzugwinkels einen- zu geringen
Preßdruck ausüben, die Exzenterpressen bei höherem Preßdruck einem raschen Verschleiß
unterlegen sind, zeichnet sich die gemäß der Erfindung gebaute Strangpresse mit
dem Preßkopf vorgelagerter Trommel durch einen wesentlich geringeren Kraftbedarf
und Verschleiß sowie infolge Abdichtung zwischen Einzug- und Druckraum hohe Verdichtung
aus. Auch
kann die axiale Länge der Trommel den Durchmesser vielfach
übersteigen, so daß diese auch einem Preßkopf für einen breiten und dabei niederen
Strang angepaßt «erden kann, ohne hierdurch den Wirkungsgrad herabzusetzen.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß der Mantel der dem Preßkopf
vorgelagerten drehbaren Trommel zwecks Durchtritt der Masse durch die Trommel durchbrochen
ist und in dieser ein exzentrisch gelagerter, drehbar oder fest angeordneter Verdrängungskörper
für das zu pressende Gut vorgesehen ist.
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Die Mantelfläche des Verdrängungskörpers kann, mit Vorsprüngen versehen
sein, die mit den Stegen der Trommel kämmen, oder die in die Manteldurchbrechungen
der Trommel ohne gegenseitige Berührung nur eintauchen.
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Zwecks Entlüftung des Preßgutes kann der von diesem durchwanderte,
zwischen dem Verdrängungskörper und der Trommel bestehende Raunz unter Unterdruck
gesetzt werden.
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Die Zeichnung zeigt vier beispielsweise Ausführungsformen. Abb. i
ist der lotrechte Schnitt durch eine Strangpresse, bei der die Innentrommel drei
Vorsprünge aufweist, die in die Durchbrechungen der äußeren Trommel nur eintauchen,
ohne die Wandungen dieser irgendwo und irgendwann zu berühren. Abb. 2 zeigt eine
glatte Innentrommel. Abb. 3 stellt einen Verdrängungskörper von sichelförmigem Querschnitt
dar. Abb. 4 veranschaulicht eine zur Entlüftung des Preßgutes besonders günstige
Trommelanordnung.
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Gewöhnlich werden die Trommel a mit dem durchbrochenen Mantel und
die Innentrommel b angetrieben; es genügt jedoch auch der Antrieb einer, vorzugsweise
der äußeren Trommel, wobei dann eine Innentrommel b, deren Mantelfläche glatt, rauh
oder gerieft sein kann, durch das eingezwängte Preßgut bei einer mit Vorsprüngen.versehenen
Innentrommel und Eingreifen dieser in die Durchbrechungen der Trommel a zwangsläufig
mitgenommen wird.
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Die Innentrommel b kann aber auch Vorsprünge erhalten, die die Durchbrechungen
der Trommel a in keiner Stellung berühren, sondern in erstere nur eintauchen; hierdurch
wird die Reibung bedeutend vermindert und ebenfalls eine Labyrinthdichtung erzielt,
welche ein Zurückstauen der plastischen Masse verhindert. In diesem Falle sind beide
Trommeln angetrieben.
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Um einen noch einfacheren Aufbau der Presse zu ermöglichen, genügt
es auch, die Innentrommel b in der Trommel d exzentrisch fest, also nicht drehbar,
anzuordnen, das Preßgut also nur mittels der rotierenden durchbrochenen Trommel
a in den zwischen ihr und der feststehenden Innentrommel b gebildeten keilförmigen
Raum hineinzuziehen und durch die Manteldurchbrechungen hindurch in den. Preßkopf
zu drücken. Katürlich ist es hierzu nicht mehr notwendig, die Innentrommel zylindrisch
auszubilden, sondern es kann diese jede beliebige, auch unrunde Form erhalten. Der
Verdrängungskörper kann sogar nur, wie Abb. 3 zeigt, einen sichelförmigen Querschnitt
aufweisen.
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Das Preßgut kann der Strangpresse sowohl auf den Stirnseiten der Trommel
a als auch durch ihre Mantelfläche zugeführt werden, wobei vorzugsweise eine Einzugstrommel
c verwendet wird, welche gewöhnlich, und zwar vorzugsweise .mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
als die durchbrochene Trommel a, angetrieben wird.
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Um den Schlupf herabzusetzen, ist es bei jeder Ausführungsform zweckmäßig,
die Einzugstrommel c statt glatt rauh, gerieft oder gezahnt auszubilden, wobei die
Zähne auch in die Durchbrechungen der Trommel a eintauchen können.
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Versuche haben gezeigt, daß es vorteilhaft ist, die Durchbrechungen
der Trommel a nach Art der Schaufelung einer Kreiselpumpe nach außen entgegengesetzt
der Drehrichtung zu neigen, so daß ein Abgleiten der plastischen Masse ermöglicht
wird. Die Entlüftung des Preßgutes, kann bei der gemäß der Erfindung ausgebildeten
Presse im normalen Fabrikationsgang einfach dadurch erfolgen, daß die Durchbrechungen
der Trommel a sehr eng gehalten werden, wodurch das von der Einzugstrommel c in
die durchbrochene Trommel a geförderte Preßgut bereits in feiner Unterteilung vorliegt.
Bei der nun folgenden Durchwanderung des zwischen der Innentrommel b und der durchbrochenen
Trominel a gebildeten Raumes f kann das Preßgut vor Eintritt in den Preßkopf
noch einem Unterdruck ausgesetzt werden. Hierbei wird nach Abb. 4 das Preßgut vorzugsweise
an einer Stelle der durchbrochenen Trommel a zugeführt, an welcher der infolge der
Exzentrizität zwischen ihr und der Innentrommel b veränderlich auftretende Abstand
noch nicht seinen Höchstwert erlangt hat; hierdurch tritt bereits eine durch die
Funktion der Presse selbst erzwungene teilweise Entspannung des Preßgutes ein.
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Gleichzeitig ist es auch zweckmäßig, die Innentrommel b mit die Labyrinthdichtung
gewährleistenden Vorsprüngen zu versehen.
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Zur Verminderung der Wandreibung können im Gehäuse und am Verdrängungskörper
Flüssigkeitsspülungen verwendet werden.
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Die Presse gemäß der Erfindung kann aber auch bei Anordnung vieler
und kleiner Durch-
Brechungen des Mantels der Trommel a. und Weglassung
des Preßkopfes als Tonaufbereiter allein verwendet werden.
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Die Presse zeichnet sich durch besonders einfachen Aufbau, geringen
Kraftbedarf und größten Preßdruck aus; sie vermeidet alle Nachteile der bekannten
Strangpressen, vor allem aber das Entstehen einer Struktur des Tonstranges.