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Verfahren zum Abwiegen einer an einer Laufkatze einer Verladeanlage
hängenden Last und Laufkatze zur Ausübung dieses Verfahrens Es sind bereits Wägevorrichtungen
bekannt, die in Krane, Laufkatzen u. dgl. eingebaut sind. Vielfach üblich sind solche
Wägevorrichtungen, auf die die Laufkatze aufläuft und mitgewogen wird. Hierdurch
ergeben sich aber häufig Komplikationen, besonders bei Wippkranen, und wegen des
mitgewogenen Katzengewichts ein großer Ungenauigkeitsgrad der Wägung. In Rücksicht
hierauf hat man schon Spezialwägevorrichtungen in die Katze eingebaut. Abgesehen
aber von den dadurch bedingten größeren Gewichten ergeben sich bei den neuzeitlichen
Kranbauarten häufig erhebliche bauliche Schwierigkeiten.
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Mit besonders einfachen Mitteln ermöglicht die Erfindung ein Verfahren
zum Abwiegen einer an einer Laufkatze hängenden Last, bei dem der Genauigkeitsgrad
der Verwiegung sehr hoch ist, dadurch, daß lediglich ein Laufräderpaar der Laufkatze
auf die Wägevorrichtung aufgefahren wird. In diesem Falle wird stets nur ein Teil
der Tara mitgewogen. Während bisher für die von der Wägevorrichtung gemessene Kraft
die Formel gilt: y=x+K (worin y das angezeigte Gewicht, x die Nutzlast
und K das Katzengewicht ist), wird erfindungsgemäß die KonstanteK verändert, und
zwar verkleinert, so daß der Meßbereich der Waage relativ vergrößert bzw. die Fehlerquelle
relativ verkleinert wird. Für die Wägung nach der Erfindung läßt sich also die Formel
angeben: y-x+k. Eine weitere wesentliche Erhöhung des Genauigkeitsgrades der Wägung
kann man durch solche Anordnung des Angriffspunktes der gemessenen Kraft an der
Wiegevorrichtung erzielen, daß diese Kraft in einem bestimmten Verhältnis größer
ist als die Nutzlast. Für diesen Fall geht die entsprechende Formel über in: y-a#x+k,
worin a das Verhältnis der gemessenen Kraft zur Nutzlast ist.
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Es ist bereits bekannt, durch Einschaltung loser Rollen, Zwischenhebel
o. dgl. nur einen Teil der am Hakengeschirr hängenden Last zu wägen. Hierbei spielen
aber die Totlasten so gut wie keine Rollen gegenüber der Nutzlast, im Gegensatz
zu Laufkatzen, deren Eigengewicht in der Regel sogar größer als die Nutzlast ist.
Außerdem ist der Ungenauigkeitsgrad der Verwiegung bei den bekannten Vorrichtungen
ziemlich groß wegen des Wirkungsgrades der losen Rollen, der je nach den Betriebsverhältnissen
das Meßergebnis einmal nach oben, ein andermal nach unten verändert.
Es
ist ferner ein Auslegerkran bekannt, bei dem der an der Waage angreifende Lastzug
in einem bestimmten Verhältnis größer ist als die Nutzlast. Da hierbei für die Verwiegung
der ganze Ausleger auf Schneiden abgestützt werden muß, so macht eine solche Kranwaage
eine sehr komplizierte, betriebsunsichere und kostspielige bewegliche Lagerung des
Auslegers auf Schneiden nebst einer zugehörigen Entlastungseinrichtung erforderlich.
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Im weiteren Ausbau der Erfindung kann an Laufkatzen mit Führerstand
der Einfluß der verschiedenen Körpergewichte verschiedener Kranführer auf die Wägung
dadurch ausgeschaltet werden, daß man den Führerstand unterhalb der die Wägevorrichtung
nicht beeinflussenden Laufräder der Laufkatze anordnet.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt an Hand einer Verladebrücke mit Auslegerlaufkatze.
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Auf dem Untergurt i der Verladebrücke :2 läuft die Auslegerlaufkatze
3 mit den Laufradachsen q. und 5. In die Fahrbahn i ist eine an sich bekannte Wägevorrichtung
6 eingebaut. Die Zeichnung zeigt diejenige Stellung der Laufkatze, in der die Verwiegung
vorgenommen wird. Auf die Laufradachse 5 und damit auf die Wägevorrichtung 6 entfällt
nur ein Teil des Katzengewichts. Der übrige Teil wirkt auf die Laufradachse q.,
die die Wägevorrichtung nicht beeinflußt. Durch entsprechende Anordnung des Hubwerkes
7, des Führerstandes 8 usw. läßt sich erreichen, daß der größere Teil des Katzengewichts
die Laufradachse q. belastet und nur der kleinere Teil auf die Laufradachse 5 entfällt.
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Die gezeichnete Anordnung hat den Vorteil, daß nicht etwa die Nutzlast,
im vorliegenden Falle die Füllung des Greifers 9, in ihrer absoluten Größe auf die
Wägevorrichtung einwirkt, sondern im Verhältnis der Entfernungen A : B.
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Das mit der Stellung des Greifers 9 wechselnde Gewicht der Seile io
kann in an sich bekannter Weise durch Schiebegewichte, Hebel, Kurven o. dgl. ausgeglichen
werden. In der Zeichnung sind zwei Stellungen eines Schiebegewichts i i, i i' dargestellt,
das mit dem Hubwindwerk gekuppelt ist und dein Zweck des Ausgleichs der verschiedenen
Seilgewichte dient.
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Die 'Wägevorrichtung kann auch in die Katze eingebaut werden. In diesem
Falle kann man die auf die Vorderräder oder auf ein Vorderrad entfallende Kraft
auf die Waage, Meßdose o. dgl. einwirken lassen. Die Waage 6 kann jede beliebige
Bauart haben, z. B. auch eine selbsttätige Waage sein.
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Die Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung sind sehr zahlreich. Die
Erfindung ist anwendbar an Laufkatzen für Güterverladeanlagen, Hängebahnen u. dgl.,
für unten hängende wie für oben auf dem Träger fahrbare und auch feste Katzen, gegebenenfalls
auch an Dreh- und Wippkranen.