DE607403C - Verfahren zur Herstellung eines leimhaltigen Zellstoffs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines leimhaltigen ZellstoffsInfo
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/001—Modification of pulp properties
- D21C9/002—Modification of pulp properties by chemical means; preparation of dewatered pulp, e.g. in sheet or bulk form, containing special additives
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Description
Man kennt bereits mehrere Verfahren zur
Herstellung von geleimtem Papier, d. h. von Papier, wie es namentlich als Schreibpapier
verwendet wird. Diese Verfahren lassen sich in zwei Gruppen zerlegen.
Die Verfahren der ersten Gruppe, die man als Bahnleimung bezeichnen kann, bestehen
im wesentlichen darin, daß man die Papierbahn während oder nach ihrer Herstellung
durch ein Bad eines Leimungsmittels laufen läßt. Man kann indessen die Papierbahn
auch in anderer Weise tränken, z. B. durch Berührung mit einer Walze, die das Leimungsmittel zuführt, oder durch Auftragen
des letzteren im pulverförmigen Zustand auf das Papier. Diese Verfahren zum
Leimen von Papier in Bahnform benötigen also eine zusätzliche Behandlung, sie stellen
sich daher kostspielig, verursachen überdies viele Abfälle und sind daher gegenüber den
Verfahren der zweiten Gruppe nahezu verschwunden.
Die Verfahren der zweiten Gruppe, die man als Stoffleimung bezeichnet, beruhen im weseitlichen
darauf, daß den Bestandteilen des Papiers während ihrer Vermahlung" Leimungsmittel
einverleibt werden und setzen sich aus mehreren notwendig vorzunehmenden Arbeitsstufen zusammen. Die erste Stufe besteht
darin, das Leimungsmittel in den Zustand einer Dispersion zu bringen, bevor es in die
Mahlvorrichtung eingebracht wird. Diese vorher vorzunehmende Dispergierung kann auf
verschiedene Weisen erfolgen, nämlich auf rein mechanischem, rein chemischem oder auf
chemischem und mechanischem Wege.
Die zweite Stufe besteht darin, daß man das dispergierte Leimungsmittel in die Mahlvorrichtung
einführt und saure Stoffe, im allgemeinen Aluminiumsulfat, zusetzt, die ein Ausfällen des Leimungsmittels bewirken und
die Flüssigkeit auf einen gewissen pa-Wert bringen, der die Fixierung der Fällung auf
den Papierfasern erlaubt, was nach dem gegenwärtigen Stand der Kenntnisse elektrostatischen
Kräften zugeschrieben wird. Diese Fixierung muß hinreichend kräftig sein, damit
das Leimungsmittel auf dem Maschensieb nicht wieder ausgewaschen wird.
Die dritte Stufe endlich besteht darin, daß das Leimungsmittel beim Durchlaufen der
Bahn durch die Trockenpartie zum Erweichen gebracht wird, so daß es sich durch Schmelzen endgültig auf der Oberfläche der
Fasern festsetzen kann.
Die Stoffleimung ist indessen trotz des Grades der Vollkommenheit, den die gegenwärtige
Technik erreicht hat, noch immer mit zahlreichen Mißständen behaftet.
So ist die Fixierung des Leimungsmittels auf den Fasern nur bei einer bestimmten
Azidität der Mischung möglich. Diese
Azidität ist beim Raffinieren des Papierbreies störend, das besser in einer neutralen
oder alkalischen Flüssigkeit auszuführen ist. Wird aber hierbei bei einem zu hohen
pH-Wert gearbeitet, so kann die Leimung des Papiers darunter leiden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung vermeidet diese Nachteile vollkommen und beruht
auf einem durchaus anderen Grundgedanken, indem bei ihm die Leimung in die Zellstoffabrik verlegt wird. Der Papierfabrikant
wird somit von seinen Sorgen um die Leimung vollkommen befreit.
Gemäß dem neuen Verfahren wird dem Zellstoff unmittelbar nach der Kochung,
spätestens aber in der Entwässerungsmaschine, ein wasserunlösliches, von der Faser adsorbierbares, wachsartiges Leimungsmittel,
wie z. B. Paraffin, zusetzt, das auf den Fasern während des Vermahlens für die Verarbeitung zu Papier haftenbleibt, selbst
wenn sie mit neutralen oder alkalischen Stoffen in Berührung kommen.
Man kann beispielsweise in der Weise vera5
fahren, daß man eine kleine Menge Paraffin in Form einer Emulsion dem Zellstoff vor
dem Durchgang durch die Entwässerungspresse zusetzt oder daß man eine kleine Menge Paraffin in Form einer Emulsion
oder Lösung oder in geschmolzenem Zustande, in pulverisierter Form oder durch Übertragung mittels einer Walze oder einer
beliebigen beweglichen Vorrichtung dem Zellstoff während des Durchganges durch die
3S Entwässerungspresse einverleibt.
Die Mengen an Leimungsmittel, die dem Zellstoff einverleibt werden, können je nach
dem gewünschten Grade der Leimung verschieden sein.
Man kann ferner bei der Herstellung von Papier auch von einem Stoffgemisch ausgehen,
das teils aus gewöhnlichem, teils aus solchem Zellstoff besteht, dem, wie vorstehend
angegeben, ein Leimungsmittel zugesetzt ist. Wohlbemerkt bezieht sich die Erfindung
nicht auf ein Leimen des Stoffes im Holländer mit wachsartigen Stoffen, wie z. B.
Paraffin; denn dies ist bekannt.
Man hat ferner bereits zusammen mit Holz verschliffenen, also bereits zerkleinerten
Zellstoff mit Leim versehen, diesen Stoff sortiert, raffiniert und nach Eindickung in
einen Mischholländer überführt, in dem der Leim niedergeschlagen wird. Auch hier
handelt es sich um ein Leimverfahren während der Papierherstellung, nicht aber um die Herstellung eines vorgeleimten Zellstoffs,
der bei der Papierherstellung keinerlei Zusätze mehr bedarf und der doch ohne weiteres ein gut geleimtes Schreibpapier
liefert.
In diesem Zusammenhange sei noch darauf hingewiesen, daß auch die natürlichen Leimstoffe
des Rohfasergutes während oder nach der Kochung aus der Ablauge auf die Zeilstoffasern
niedergeschlagen oder auch zusammen mit der Ablauge zu Papier verarbeitet werden. Diese bekannten Verfahren
müssen sich naturgemäß auf ganz bestimmte Rohstoffe beschränken. Auch ist ohne weiteres einleuchtend, daß derartige, in den
Rohstoffen nur in verhältnismäßig geringer Menge vorhandenen Leimstoffe niemals die
gleiche Leimwirkung aufweisen können, wie ein zu diesem Zweck dem Stoff besonders
zugesetztes wachsartiges Leimungsmittel.
Schließlich hat man auch schon angefeuchteten, breiigen, aber nicht fließenden
Papierstoff mit wasserabstoßenden Bindemitteln gemischt und die Mischung nach Mahlung im Holländer zu Papier, Pappe·
oder Karton verarbeitet. Hierbei handelt es sich jedoch um Zellstoff, der die Entwässerungsmaschine
bereits durchlaufen hat, und zur Tränkung mit dem wasserabstoßenden Bindemittel erst wieder aufgelöst
werden muß. Nach dem Verfahren der Erfindung dagegen wird der Zellstoff unmittelbar
nach der Kochung, spätestens aber in der Entwässerungsmaschine, also vor dem Trocknen, mit dem wachsartigen Leimungsmittel
versetzt. In dieser Herstellungsstufe zeigt der Zellstoff auch ein größeres Aufnahmevermögen
für das Leimungsmittel als nach erfolgter Trocknung bzw. Wiederanfeuchtung.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines leimhaltigen Zellstoffs, der bei seiner Verarbeitung zu Papier ohne zusätzliche Leim- und Fällungsmittel geleimtes Papier ergibt, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zellstoff unmittelbar nach der Kochung, spätestens aber in der Entwässerungsmaschine, ein wasserunlösliches, von der Faser adsorbierbares, wachsartiges Leimungsmittel, wie z. B. Paraffin, zugesetzt wird. noBEtil.IN. GfinM'CKT IN i)t!K
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FR607403X | 1932-04-22 |
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1934
- 1934-10-03 FR FR45945D patent/FR45945E/fr not_active Expired
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Also Published As
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FR42741E (fr) | 1933-09-14 |
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