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Spann- und Schließvorrichtung für Bandbereifungen von Packstücken,
z. B. Kisten oder Ballen Die Erfindung betrifft eine Spann und Schließvorrichtung
für Bandbereifungen an Kisten, Ballen u. dgl., bei der das obere Bandende den zum
Spannen der Bereifung für den Walzenvorschub der Spannvorrichtung erforderlichen
Druck getrennt von dem im Abstand unter ihm festliegenden Bandende empfängt und
bei der die beiden Bandenden, unter dem Verschlusstempel dicht übereinanderliegend,
die für den Verschlüß erforderliche Verformung unmittelbar oder mittelbar, unter
Verwendung einer sie umschlingenden Hülse oder Klammer, erfahren.
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Damit eine Spann- und Schließvorrichtung dieser Art nach der Fertigstellung
der Bandbereifungen zum Abschneiden des oberen Bandendes neben der Schließvorrichtung
verwendbar ist, findet eine Schneidvorrichtung Anwendung, die aus einem oberen Schermesser
und aus einem zwischen .den beiden Bandenden zur Wirkung kommenden Gegenmesser besteht,
an dessen Kante der Scherenschnitt erfolgt: -Von besonderem Vorteil ist die gemäß
der Erfindung getroffene Anordnung, das das untere Gagemnesser der Schneidvorrichtung
mit der Betätigung der Spann- und Schließvorrichtung zwischen die beiden Bandenden
überführt wird, bevor die Schneidarbeit des oberen Schermessers beginnt, und nach
beendeter Schneidarbeit in die Ruhelage außerhalb der Schneidstelle zurückkehrt.
Dadurch wird gewährleistet, ,das bei der Einführung des Bereifungsbandes in die
Spann- und Schließvorrichtung keine besonderen Anforderungen- an die Aufmerksamkeit
und Geschicklichkeit gestellt werden. Die bereits vorgeschlagene stationäre. Anordnung
des unteren Gegenmessers und die senkrecht versch-,venkbare Anordnung des Gegenmessers
haben den Nachteil, daß bei beiden Anordnungen das untere Gegenmesser dem Einführen
des Bereifungsbandes in die Spann-und Scriließvorrichtung im Wege steht, wodurch
sich dieses Einführen sehr umständlich und zeitraubend erweist.
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Die Überführung des unteren Gegenmessers in die Arbeitsstellung und
aus dieser zurück in die Ruhestellung wird entweder durch den auf und ab gehenden
Stempel der Schließvorrichtung oder aber mittels der Spannvorrichtung veranlaßt.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen
zur Darstellung gebracht worden.
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Abb. i zeigt die Spann- und Schließvorrichtung mit der neuartigen
Schneidvorrichtung für das obere Bandende im senkrechten Schnitt, Abb. z zwei unterschiedliche
Anordnungen zur Betätigung der Schneidv orrichtung und Abb. 3 eine Einzelheit im
waagerechten Schnitt.
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Da: Spannen der um das Packstück geschlungenen Bandbereifung erfolgt
-mittels einer bekannten geriffelten Walze io, die durch- ein Ratschengetriebe ihren
Antrieb erhält
und durch einen Exzenterhebei x i zum Angriff gegen
das obere Bandende 12 gebracht wird, das über einen Block 13 läuft, unter dem das
untere Bandende 14 festzuschließen ist. Der Block 13 ist mit dem Exzenterhebel ii
auf und ab beweglich verbunden, so daß der vermittels der Walze io auf das obere
Bandende 12 ausgeübte Druck durch den Block auf das untere Bandende 14 übertragen
wird und dieses auf der zweckentsprechend geraubten Widerlagsfläche 15 unverrückbar
festschließt.
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Das Schließen der Bandbereifung erfolgt mittels des das Verschlußwerkzeug
16 auswechselbar tragenden Stempels 17, dessen .wechselbar durch den als Exzenter
18 gestalteten Griffhebel i9 geregelt ist. Während der Hebel i9 mittels des Exzenters
18 den Arbeitshub des Stempels 17 v eranlaßt, wird der Leerhub des Stempels durch
einen Winkelhebel herbeigeführt, gegen dessen Arm 2o der Exzenterhebel zur Wirkung
kommt, so daß der andere Arm 2i, der eine an dem Stempel sitzende, beim Arbeitshub
den Druck des Exzenterhebels aufnehmende Rolle 22 unterfaßt, den Stempel in die
Ruhestellung treibt.
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Mit der beschriebenen, an sich bekannten Spann- und Schließvorrichtung
ist eine Schneidvorrichtung verbunden, die beim Zusammenschließen der beiden übereinanderliegenden
Bandenden das obere Bandende 12 dicht neben dem Verschluß durchschneidet.
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Die Schneidv orrichtung verwendet ein Messer 23, das an dem den Stempel
17 führenden Gehäuse 24, und zwar an dem unteren Fortsatz 25 desselben, mit in senkrechten
Schlitzen 26 geführten Schrauben 27 geradlinig auf und ab beweglich ist.
Das Messer 23 wird in der Ruhestellung des Stempels 17 (Abb. i) durch einen am unteren
Ende des Stempels befindlichen Ansatz 28, der durch einen Flansch des auswechselbar
befestigten Schließwerkzeugs 16 gebildet sein kann, über dem oberen Bandende 12
gehalten. Während des Arbeitshubes des Stempels 17, kurz bevor dieser in seine tiefste
Stellung gelangt, treibt ein in einer senkrechten Nut 29 des Führungsgehäuses 24
herabgleitender Daumen 3o des Stempels das Messer 23 durch das obere Bandende 12,
ohne das untere Bandende 14 zu verletzen. Bei der Rückkehr des Stempels in die Ruhestellung
wird -las Messer 23 mittels des Ansatzes 28 wieder in die Hochstellung überführt.
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Für das völlige Durchschneiden des oberen Bandendes 12 ohne Verletzung
des unteren Bandendes 14 wird zwischen den Bandenden ein Gegenmesser 31 verwendet,
an dessen Schneidkante das Messer 23 einen Scherenschnitt herbeiführt. Damit das
Gegenmesser 31 das Einführen des Bereifungsbandes in die Spann, und Schließvorrichtung
und die Trennung des oberen Bandendes 12 von dem unteren Bandende 14 nicht behindert,
ist gemäß der Erfindung die Anordnung getroffen worden, daß das Gegenmesser erst
beim Gebrauch der Spann- und Schließvorrichtung zwischen die Bandenden überführt
wird.
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In Abb. = ist in vollausgezogenen Linien das um eine senkrechte Achse
quer verschwenkbare Gegenmesser 31 in der Stellung veranschaulicht «-orden, in .der
es beim Gebrauch der Schließvorrichtung verschwenkt wird. An dem Stempel 17 der
Schließvorrichtung sitzt ein in dem Schlitz 32 des Führungsgehäuses 24 auf und ab
beweglicher Zapfen 33, der fest mit ihm verbunden einen äußeren Druckarm 34 trägt.
An diesen Druckarm ist ein Kolben 35 angeschlossen, der in einem Zylinder 36 auf
und ab beweglich ist und dessen Aufundabbewegung durch den Eingriff eines Zapfens
37 in die Kurvennut 38 in eine Drehbewegung des Zylinders 36 umgesetzt wird. Der
in einem Ringlager. 39 drehbare, aber durch einen Bundring 36Q o. dgl. gegen axiale
Verschiebung gesicherte Zylinder 36 hat am unteren Ende ein Spur-Lager, das dtirch
einen in den Zylinder eindringenden Zapfen 4o der in der Grundplatte 41 der Spann-
und Schließvorrichtung befestigten Schraube 42 gebildet wird.
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Am unteren Ende des Zylinders 36, unter einem daran vorgesehenen Bund
43, sitzt das die Schneidkante 44 aufweisende Messer 31, das mittels der Nabe 45
auf .den Zylinder aufgeschoben und durch Nut und Feder 46 damit verbunden ist. Die
Nut- und Federverbindung zwingt das Messer 31 zur -Teilnahme an -der Drehung des
Zylinders 36, sie gestattet' jedoch, daß .das Messer mit seiner Nabe auf dein Zylinder
gleitet. Eine zwischen der Spurzapfenschraube 42 und der Nabe 45 des Messers 31
den Zylinder 36 umwickelnde Schraubenfeder 47 treibt das Messer in die durch den
Bund 43 begrenzte Hochstellung, die so gewählt ist, daß das Messer .bei der Drehung
des Zylinders 36 zwischen die beiden Bandenden 12, 14 eindringt und die aus Abb.
i ersichtliche Stellung erhält, in der seine Kante 44 als Scherkante mit der Schneidkante
des Messers 23 für das Durchschneiden des oberen Bandendes 12 zusammenarbeitet.
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Beim Gebrauch der Schließvorrichtung nimmt der Kolben 35 an der Abwärtsbewegung
des das Schließwerkzeug 16 tragenden Stempels 17 teil. Der Zapfen 37 des keiner
Drehbewegung fähigen Kolbens 35 führt bei der Abwärtsbewegung des letzteren, in
der Schrägnut 38 gleitend, die Drehung des Zvlindern
36 -herbei,
durch die das Messer 31
aus der in Abb. 3 in vollausgezogenen Linien gezeichneten
Lage in die durch strichpunktierte Linien angedeutete Lage verschwenkt wird, sa
daß es mit .einer Schneidkante 44 als Scherkante zur Wirkung kommt. wenn am Ende
des Arbeitshubes des Stempels i7 dieser mittel. des in der Führungsnut 29 gleitenden
Daumens 30 das Messer 23 abwärts treibt. Unter dem von dem Messer 23 gegen
das obere Bandende 12 ausgeübten Druck, der auf das Gegenmesser 31 übertragen wird.
erfährt dieses eine geringe Abwärtsbewegung. durch die es in der Arbeitsstellung
gegen Verschwenken verriegelt wird. Nach Abb. 3 hat das lfesser 31 zu diesem
Zweck den Ausschnitt .18. der den starren Zapfen 49 hinterfaßt.
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Während des Leerhubes des Stempels 17 wird das Messer 23 in die in
Abb. i veranschaulichte Hochstellung zurückgebracht und das Messer 31 unter dem
gegen die Nabe 4.3 desselben ausgeübten Widerdruck der Schraubenfeder .4,' über
den Zapfen 4.9 emporgetrieben und infolgedessen für die -\-7erschlvenk-ung entriegelt.
Der an der Aufwärtsbewegung des Stempels 1; teilnehmende Kolben 35 führt beim Übertritt
des Zapfens 37 aus dem senkrechten Schenkel der Kurvennut 38 in den schrägen
Schenkel derselben die Drehung des Zylinders 36 herbei, durch die das Messer 31
aus der Arbeitslage in die Ruhelage zurückgebracht wird.
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Abb. 2 iä ßt in strichpunktierten Linien eine Anordnung erkennen,
durch die das Verschwenken des Messers 31 aus der einen in die andere Endstellung
beim Gebrauch der Spannvorrichtung herbeigeführt wird. Zu diesem Zweck ist der Ezzenterhebel
i i vermittels der hegelradgetriebe So, 51 mit dem das Verschwenken des \tessers-31
bewirkenden Z@--linder 3(1 verbunden. Bei der Nutzbarinachung des Exzenterhebels
i i der Spannvorrichtung für das V erschwenken des Messers 31 kommt der Kolben 33
und die Verbindungseinrichtung zwischen ihm und dem Verschließ:tempel 17 in Fortfall.
ebenso der Zapfen 37 mit der Kurvennut 38, so daß an Stelle des Hohlzylinders 36
ein Vollzylinder geringeren Durchmessers vorgesehen sein kann. Das Kegelradgetriebe
31 kann aber auch unmittelbar mit der passend gelagerten \abe43 des Messers 31 in
Verbindung stehen.
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Es wird ausdrücklich hervorgehoben, daß die neuartige Schneidvorrichtung
an Spann-und Schließvorrichtungen für Bandbereifungen allgemein Verwendung finden
kann, und zwar sowohl an Spann- und Schließvorrichtungen, bei denen die Spannvorrichtung
vor der Schließvorrichtung, d. h. in Richtung auf die Bandrolle vorn, als auch bei
Spann- und Schließvorrichtungen, bei denen die Schließvorrichtung vor der Spannvorrichtung.
d. h. in Richtung auf die Bandrolle vorn, angeordnet ist. Im letzteren Fall ist
die Trennung der Bandenden für den Gebrauch des unteren Gegenmessers der Schneidvorrichtung
in irgend geeigneter Weise an der Schneidstelle herbeizuführen, während von einer
getrennten Führung der beiden Bandenden in der Spannvorrichtung abgesehen werden
kann.
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Wird nach dem Spannen der Bandbereifung für den Zusammenschluß der
beiden Bandenden eine diese umschlingende Hülse oder Klammer verwendet, so bietet
die aus Abb. i ersichtliche Anordnung des Messers 23 der Schneidvorrichtung den
Vorteil. daß das _\tesser als Anschlag für die Hülse oder Klammer @= zur Wirkung
kommt und infolgedessen die Hülse oder Klammer beim Gebrauch der Spannvorrichtung
an der Verschiebung auf den zusammenzuschließenden Bandenden verhindert.