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Verfahren und Vorrichtung zum Heißverschließen der gefalteten Enden
von Packungen in eine Hülle von Zelluloseblattmaterial Die Erfindung richtet sich
auf ein Verfahren zum Heißverschließen der gefalteten Enden von Packungen in eine
Hülle von Zelluloseblattmaterial. Dieses Material ist in sich selbst nicht sicher
durch Hitze verschließbar. Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, einen derartigen
Stoff mit einer Masse zu überziehen, die ihn wasserdicht macht. Auch dieser Überzug,
der nur sehr dünn ist, genügt jedoch nicht zur Herstellung eines dauerhaften Verschlusses
der Packung durch Erhitzen. Es ist auch schon bekannt, einen Klebstoff auf gewöhnliche
Blätter von Hüllstoff aufzutragen; hierbei handelt es sich jedoch nicht um die Anwendung
eines Zelluloseblattmaterials und auch nicht um die Anwendung des Heißverschließverfahrens.
Ferner ist schon vorgeschlagen worden, einen Papierstreifen derart zu paraffinieren,
daß seine Randteile frei bleiben, damit sie zur Annahme eines Klebstoffs geeignet
sind. Auch dieses Verfahren ist umständlich und hat zur Folge, daß der Verschluß
unter Umständen nicht überall dicht gegen Feuchtigkeit ist.
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Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Mängel zu beseitigen und
außerdem ein Verfahren zu schaffen, das einen Hüllstoff, der seiner Natur nach nicht
für das Heißverschließen geeignet ist, hierfür brauchbar macht. Die Erfindung stellt
sich ferner die Aufgabe, eine einfache Vorrichtung zu schaffen, die an den üblichen
Maschinen angebracht werden kann, die keinen zum Heißverschließen geeigneten Hüllstoff
verwenden. Die vorhandenen Maschinen können also durch Hinzufügung der neuen Vorrichtung
ohne weiteres für das Heißverschließverfahren brauchbar gemacht werden.
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Die Erfindung ist wesentlich dadurch gekennzeichnet, daß Längsstreifen
einer Heißver.schlußmischung, z. B. einer Mischung aus Paraffin und Harz, an den
Kanten einer von der Vorratsrolle kommenden zusammenhängenden Bahn des Hüllstoffs
entlang aufgetragen werden, sowie der Hüllstoff zu der Hüllstelle vorrückt, worauf
nach dem Abtrennen und Falten einer Hülle um einen Packungsgegenstand diese Streifen
der Mischung in bekannter Weise durch Einwirkung von Hitze auf die gefalteten Enden
der Packung zum Schmelzen gebracht werden, wodurch die sich überlappenden Faltungen
miteinander verklebt werden.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Verfahrens besteht
darin, daß die Heißv erschlußmischung auf den Hüllstoff auf die jeweils oberste
Schicht der Vorratsrolle aufgetragen wird, während der Hüllstoff von dieser Rolle
zu der Hüllstelle abgewickelt wird. .
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Die Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens an Einwickelmaschinen
mit Heißschließteilen, welche die :gefalteten Enden .der Packung erfassen und verschließen,
kennzeichnet
sich durch Rollen o. dgl. zum Auftragen einer Heißverschließmischung,
die an der Hüllstoffbahn anliegen und dadurch beim Vorziehen dieser Bahn Längsstreifen
der Mischung an den Kanten des Hüllstoffs entlang auftragen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht;
es sind Fig. i Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer mit der Vorrichtung zum
Auftragen des Klebstoffs gemäß der Erfindung ausgerüsteten Einwickelmaschine, Fig.
2 Aufsicht, teilweise im Schnitt, durch eine Einzelheit der Klebstoffauftragung,
Fig.3 Schaubild eines teilweise eingewickelten Päckchens zur Veranschaulichung des
Klebverfahrens der Erfindung.
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In der Zeichnung sind das neue Verfahren und die neue Vorrichtung
zum Auftragen des Klebstoffs in Vereinigung mit einer Einwickelmaschine nach Art
der amerikanischen Patentschrift 1 626 379 veranschaulicht. Die Erfindung ist jedoch
bei den meisten Einwickelmaschinen anwendbar, da sie nicht in die Falteinrichtungen
eingreift und keine Änderungen daran erfordert, und weil sie bei der allgemein zugänglichen
Papierrolle und ihren Trägern angebracht wird. Die Erfindung ist also besonders
zur Umänderung von Maschinen, die Wachspapier als Hüllstoff benutzen und verkleben,
in eine solche geeignet, bei der ein Hüllstoff verwendet wird, der bisher keine
befriedigende Verklebung durch Hitze möglich machte.
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In Fig. i und 2 sind die Seitenrahmen der Einwickelmaschine mit to
bezeichnet. Die Rahmen tragen Halter i i, welche Querachsen 12, 13 und 14 der Wachsauftragung
stützen. Die Achse 1:2 dient als Träger der Vorratsrolle des Hüllstoffs, beispielsweise
von Zelluloseblattmaterial oder einem andern Stoff, der durch Hitze nicht leicht
oder sicher verklebbar ist. Auf der Achse i3 lose aufgesetzte Arme 15 tragen Stifte
16, auf denen sich Räder 17 drehen können; die Räder tauchen teilweise in eine schnell
erstarrende, durch Hitze klebend werdende Masse W ein, die in Gefäßen 18 untergebracht
ist. Diese Gefäße hängen an den Stiften 16. Eine brauchbare Masse für diesen Zweck
und zur Anwendung bei Zelluloseblattm:aterial besteht aus 50 °/o Paraffin und 5o
°'1o Harz. Diese wesentlich durchscheinende Masse kühlt sich ab -und wird hart,
bevor das Hiillpapier weitergeführt oder gefaltet wird. Die Behälter 18 für die
Islebmasse tragen elektrische Heizkörper i9, die das Wachs zum Schmelzen bringen
und es auf richtiger Temperatur halten. An den Behältern 18 sind Abkratzer 2o befestigt,
die das überschüssige Wachs von den Rädern 17 entfernen, wenn sich die Räder vor
ihnen vörbeidrehen. Unten sind am Boden der Behälter i 8 . Lappen 2 i mit Zapfen
22 angebracht, an welche die Arme 23 angelenkt sind, während die anderen Enden der
Arme von der O_uerachse 14. getragen werden. Die Arme 2j die an die Achse 13 an.gelenkt
sind, tragen Schienen 25, auf denen die einstellbaren Gewichte 26
sitzen.
Die Arme 24 werden gewöhnlich mit den Armen 15 zusammengehalten, wie noch
zu beschreiben sein wird. Die Achse 13 trägt einstellbare Blöcke 27, deren Stifte
28 zu der Achse 14 führende Blöcke 29 durchdringen. Die Auftragräder 17 werden auf
.diese Weise nachgiebig durch die Gewichte 26 gegen die untere Seite der Vorratsrolle
angedrückt und können leicht allen Unebenheiten und Änderungen in der Größe der
Rolle folgen.
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Der von der Vorratsrolle C kommende Hüllstoff wird um die Rollen 30,
31 und 32 geleitet, geht von dort über die Platte 33 und hängt mit seinem Ende von
der Rolle 34 vor der Zufuhrbahn 35 der Verpackungsmaschine herab. Bevor der Hüllstoff
die Rolle 3o erreicht, ist die Klebmasse hart geworden, so daß sie an der Rolle
nicht anhaften kann. Sobald das einzuwickelnde Päckchen F zu dem schwingenden Tisch
36, der gemäß der Punktierung in seiner tiefsten Lage steht, durch den von einem
Hebel 38 bewegten Stößel 37 vorgeschoben wird, legt sich das herabhängende
Ende des Hüllstoffs C über das Päckchen, das dadurch schon teilweise eingewickelt
wird. Der.Hüllstoff C, der so mitgenommen wird, windet sich von der Vorratsrolle
um eine genügende Länge für die folgende Verpackung ab. Beim Abwinden dreht die
Vorratsrolle die Auftragräder 17 mit, wodurch ein Längsstreifen von Klebstoff an
jeder Kante des Hüllstreifens C aufgetragen wird. Da der Durchmesser .der Vorratsrolle
C beim Abwinden allmählich abnimmt, sinken die Gewichte 26 und heben dabei die Auftragräder
17, die Behälter i 8 -und mit ihnen zusammen die Arme 23, welche die Behälter in
waagerechter Stellung. halten.
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Nachdem das -Päckchen seine Lage anlf dem Tisch 36 eingenommen hat,
gehen die Platten 39 auf' die Packung nieder, wodurch die vorderen Seitenlappen
der Hülle eingeschlagen werden. Die Platten 39 halten diese Lappen in ihrer Stellung,
während der Tisch 36 zu seiner oberen Stellung, entsprechend den ausgezogenen Linien
in Fig. i, emporsteigt. Sobald sich der Tisch dieser Stellun« nähert, treffen die@Lappen
der Kopffaltung gegen die feststehenden Falzer q0, die nachgiebig an einstellbaren
Armen an dem Rahmen to der Einwickelmaschine vorgesehen sind. Dadurch werden die
Kopflappen der Hülle gegen das Päckchen .gefaltet.
Während das Päckchen
darauf durch irgendeine nicht gezeichnete Fördervorrichtung, z. B. Stößel, an der
Bahn 41 entlang bewegt wird, werden die Seitenlappen der Hülle zwischen die feststehenden
Seitenfaltplatten 42 eingeklem@mt, die ebenfalls nachgiebig von einstellbaren Armen
getragen werden. An dieser Stelle ist das Hüllblatt vollständig um den Umfang des
Gegenstandes herumgewickelt worden, wobei sich die Streifen der Klebmasse auf der
Außenseite befinden. Rückt das Päckchen über die Bahn 41 vor, so treten seine noch
offenen Bodenlappen beiderseits in einen lotrecht geneigten Schlitz ein, der zwischen
.der ersten Seitenfaltplatte 42 und einer zweiten Platte 43 ausgebildet ist, wodurch
die Lappen allmählich aufwärts gefaltet werden. Nach Verlassen der Faltplatten 43
ist die Umhüllung des Päckchens vollständig, und sie hat jetzt das Aussehen gemäß
P'. Zum Verkleben der Hüllenenden, .die bereits mit den hart gewordenen Streifen
der Klebmasse versehen sind, werden sowohl die Seitenfaltplatten 43 als auch das
Endstück der Führungsbahn 41 durch Heizvorrichtungen 47 erhitzt. Dadurch ist die
Verklebung selbsttätig herbeigeführt, wenn das Päckchen von der Maschine abgeliefert
wird.
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Die Arme 15, welche die Auftragrollen 17 und Behälter 18 tragen, sowie
die Arme 23 sind für verschiedene Breiten des Hüllstoffs, wie es für verschiedene
Größen von Packungen nötig wird, leicht einstellbar. Hierzu braucht man nur die
Flügelschrauben 44 auf den Blöcken 27 zu lösen und diese Blöcke sowie die Blöcke
29 auf ihren Achsen 13 bzw. 14 zu verschieben, um sie der Breite des neuen Hüllstreifens
anzupassen. Die Federn 45, die gegen die Blöcke27 und die Arme24 drücken, halten
die Arme 24 in -ihrer Stellung, da die Endflächen der Naben der Arme 24 axiale Vorsprünge
46 besitzen, die in entsprechende Einschnitte der Naben -der Arme 15 eingreifen.
Dadurch werden die Naben selbsttätig miteinander gekuppelt, wenn die Blöcke 27 in
Stellung sind. Solange die Blöcke 27 ausgerückt sind, sind die Gewichte 26 freigegeben,
so daß man die Auftragrollen 17 und Behälter 18 aus der Bahn der neu einzusetzenden
Vorratsrolle hinausbewegen kann.
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Die Klebstoffstreifen W an den Kanten und auf den äußeren Oberflächen
der Endlappen (Fig.3) stellen sich kreuzende Streifen von Klebstoff dar, von denen
wenigstens einer zwischen jeder Faltung liegt, so daß durch die Anwendung von Hitze
während und nach dem Falten eine vollständige Verklebung der Packung herbeigeführt
wind.
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Dadurch, daß der Klebstoff während des Abwickelns und auf der Vorratsrolle
selbst aufgetragen wird, anstatt daß er vor dem Atifhaspeln angebracht wird, wird
die Tlnebenheit der Vorratsrolle und infolgedessen die Ungleichmäßigkeit der Zufuhr
vermieden, die von der zusätzlichen Dicke des Klebstoffs herrühren würde. Zelluloseblattmaterial
beispielsweise ist so dünn, daß ein Streifen von Klebstoff den größten Teil der
gesamten Dicke ausmachen würde.