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Verfahren zur Herstellung von Nickelanoden Es ist bekannt, daß das
Nickelmat:äll, welches bei den allgemein bekannten und gebräuchlichen elektrolytischen
Verfahren erhalten wird, als Anode so wenig löslich ist, daß es für den Gebrauch
als Anode in der Vernickelungstechnik wenig geeignet ist. Es ist ferner bekannt
(siehe z. B. L. D. Hammond, Trans. Amer. Electrochem. Soc. igi6, 30, 103 und Cha.s.
P. Madsen, Trans. Amer. Electröchem. Soc. 1g21, 39, 4g3), daß es möglich
ist, durch Ausglühen die Löslichkeit des Nickels zu erhöhen, so daß die ausgeglühten,
elektrolytisch erzeugten Nickelplatten unmittelbar als Anoden für -die Vernickelungstechnik
verwendet werden können. Bei den gemachten Versuchen durch Ausglühen von elektrolytisch
ausgefälltem Nickel lösliche Nickelanoden herzustellen, haben sich verschiedene
Schwierigkeiten geltend- gemacht. Faktoren, wie ungleichförmige und unkontrollierbare
Erwärmung sowie Oxydation unter Bildung von Oxyden u..dgl. an der Oberfläche durch
die Einwirkung von Luft, können örtlich oder im ganzen die mechanische Stärke der
Platten vermindern, und diePlatten können auch in andererBeziehung als Anoden weniger
verwendbar werden, z. B. infolge ungenügender Löslichkeit und vergrößerter Mengen
von Abfall und. Schlamm nach Gebrauch. Dies wird die Eigenschaften der Platten bei
ihrem Gebrauch als Anoden nachteilig beeinflussen oder eine besondere Nachbehandlung
der Platten erforderlich machen.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
von Nickelanoden für die Vernickelungstechnik aus kathodisch ausgefälltem Nickelmetall,
bei welchem es möglich ist, mit Sicherheit Erzeugnisse von gleichförmiger Güte zu
erhalten.
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Ein wesentliches kennzeichnendes Merkmal des Verfahrens besteht darin,
daß das Ausglühen der Kathoden in einer Schmelze stattfindet, welche aus Salzen
besteht, die unter den herrschenden Arbeitsbedingungen das metallische Nickel nicht
angreifen und gegebenenfalls mit Substanzen versetzt ist, welche imstande sind,
an der Oberfläche der Nickelplatten vorhandene Oxyde u. dgl. aufzulösen.
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Eine solche Salzschmelze kann z. B. aus Kochsalz oder Chlorkalium
oder einem Gemisch dieser Salze bestehen, gegebenenfalls mit Zusatz von Borax oder
ähnlichen Stoffen, welche Oxyde usw. lösen können.
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Um die günstigsten Eigenschaften der hergestellten Anoden zu erlangen,
ist es von-Wichtigkeit, die Platten in ihrer ganzen Ausdehnung während einer im
voraus festgelegten Einwirkungszeit auf gleichmäßigen und kontrollierbaren Temperaturen
zu halten. Dies wird erreicht; wenn das Ausglühen in einer
Salzschmelze
stattfindet, in der diese Bedingungen leicht hergestellt und aufrechterhalten werden
können. .
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Nach dem Ausglühen werden die aus dem Bade ;genommenen Platten in
Wasser .gebracht und hierdurch gekühlt. Ein -anhaftender Überzug von der Salzschmelze.
wird die Platten auf dem Wege vom Salzbad in das Wasserbad gegen die oxydierende
Wirkung der umgebenden Luft schützen. Der Salzüberzug wird von dem Kühlwasser in
genügender Ausdehnung schnell aufgelöst werden.
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Bei der Durchführung des Ausglühens auf die angegebene Weise erreicht
man somit ohne besondere Behandlung eine reine metallische Oberfläche, vermeidet
also die Verwendung einer Beizbehandlung oder anderer Nachbehandlungen, die sonst
notwendig gewesen wären. Da die Luft keinen Zutritt zu dem heißen Nickel hat, vermeidet
man mit Sicherheit, daß das Nickel infolge stattgefundener' Oxydation zwischen den
Kristallen bröcklich und locker wird. Beispiel Durch elektrolytische Ausfällung
von Nickel auf Nickelbleche werden Nickelplatten hergestellt, welche eine Größe
von ungefähr 6o # 9o cm und eine Dicke von 8 bis 12 mm haben. Nachdem die Platten
die gewünschte Dicke erreicht haben, werden sie aus dem Bade genommen und zur Reinigung
in einem Bade von Wasser (gewöhnlich einige Stunden lang) stehengelassen. Die so
gereinigten Platten werden dann ohne besondereTrockenbehandlung beiseitegestellt,
bis sie der Wärmebehandlung im Salzbad unterworfen werden sollen. Als Salzbad wird
eine Schmelze von Kochsalz und Chlorkalium verwendet, welche auf etwa 8oo° C gehalten
wird. In diese Schmelze werden nun die Platten eingebracht und verbleiben dort ungefähr
15 Minuten lang. Die an .der Oberfläche und in den Poren der Platten absorbierte
Feuchtigkeit wird beim Eintauchen in die Salzschmelze sogleich verdampft, so daß
die Salzschmelze in unmittelbare Berührung mit allen Teilen der Oberfläche des Metalles
gelangt. Die Platten werden nun aus der Salzschmelze herausgenommen und durch Eintauchen
in Wasser gekühlt. Eine ganz dünne Salzschicht haftet bei der Überführung aus dem
Salzbad in das Kühlwasser an der Oberfläche der Platten und schützt das Metall gegen
die oxydierende Einwirkung -der Luft. Da die Zeit, während welcher die Platten zur
Kühlung in Wasser eingetaucht werden, ganz kurz ist, und das Kühlwasser außerdem
allmählich mit Salz angereichert wird, sind die aus dem Kühlbad herausgenommenen
Platten mit einer Schicht einer Salzlösung bedeckt, die beim Trocknen eine ganz
dünne Salzhaut bildet. Die Platten werden nun durch Scheren oder Messer in die für
:die Verwendung als Anoden im Vernickelungsbade geeigneten Größen (z. B.
20 # 30 cm) aufgeteilt und sind dann unmittelbar zur Anwendung als
Anoden im Vernickelungsbade geeignet.