DE3310330C2 - Verfahren zum Anlassen eines Stahlbandes - Google Patents
Verfahren zum Anlassen eines StahlbandesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Anlassen
eines Stahlbandes. Insbesondere bezieht sich die Erfindung
auf ein Verfahren, bei dem ein Stahlband oder Stahlstreifen
dadurch angelassen wird, daß man das Band in ein Schmelzglasbad
mit niedriger Viskosität für eine kurze Zeitperiode,
vorzugsweise kontinuierlich, eintaucht. Da das erfindungsgemäße
Verfahren eine Oxidierung der Oberflächen des Stahlbandes
während des Anlassens im wesentlichen verhindert,
sind die ansonsten darauffolgenden Schritte, wie beispielsweise
das Beizen und Polieren, nicht erforderlich,
oder aber mindestens kann das Ausmaß dieser Schritte stark
vermindert werden. Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren
im Hinblick auf Energieeinsparung und die Einsparung
von Ressourcen von großem Vorteil.
Der Zweck des Anlassens eines Stahlbandes besteht darin,
während der Bearbeitung erzeugte Beanspruchungen zu entfernen
und die Rekristallisation des Stahles zu vervollständigen,
um dadurch ein Produkt mit den gewünschten
Eigenschaften zu erhalten.
Es ist bekannt, daß dann, wenn ein Stahlband schnell auf
eine Temperatur erhitzt wird, die für die Rekristallisierung
des Korns erforderlich ist, die gewünschten Eigenschaften
erreicht werden können.
Aus der US-PS 3,158,515 ist bereits ein Verfahren zur
Metallbehandlung in einem geschmolzenen Glas bekannt. Dieses
Alkali-Barium-Bor-Silikat-Glas besteht aus annähernd (in
Gewichtsprozent) 25 bis 50% SiO₂, 10 bis 30% B₂O₃, 5 bis 15%
BaO, 2 bis 8% Al₂O₃ und 18 bis 25% Alkalimetalloxid. Dieses
bekannte Glas hat eine verhältnismäßig hohe Viskosität und
enthält eine verhältnismäßig hohe Menge an Fluor.
Ausgehend von der Lehre des US-PS 3,158,515 liegt der
vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, optimale
Eigenschaften hinsichtlich der Adhäsionsfähigkeit des Glases
am Metall und hinsichtlich der Abschäleigenschaften des
Glasüberzuges zu erreichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung ein Verfahren vor,
wie dies im Anspruch 1
beansprucht ist. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Im folgenden sei noch auf andere in der Praxis gebräuchliche
Verfahren zum Anlassen von Stahlbändern eingegangen.
Ein kontinuierliches Verfahren zum Anlassen eines Stahlbandes
verwendet
einen Ofen, in dem als Wärmequelle
ein Verbrennungsgas verwendet wurde.
Bei einem solchen Verfahren ist es schwierig
selbst bei Verwendung eines Schnellheizverfahrens,
die Heizzeit weiter zu vermindern und so die Produktivität
zu erhöhen. Dies liegt daran, daß das Verbrennungsgas
eine thermische Leitfähigkeit bis hinab zu nur ungefähr
7,6×10⁻⁴ J/cm · S · K bei 1000°C besitzt, wobei die thermische
Leitfähigkeit eines Mediums zum Erhitzen eines Stahlbandes
die Erhitzungsgeschwindigkeit des Bandes stark
beeinflußt. Dadurch, daß man die Temperatur im Ofen hoch
einstellt, kann die Heizzeit in einem gewissen Umfang vermindert
werden, wobei aber eine solche Lösungsmöglichkeit
mehr Energie und teure Ofenmaterialien erforderlich macht.
Darüber hinaus werden beim Anlassen des Stahlstreifens mit
einem Verbrennungsgas Oxidplättchen an den Oberflächen
des Streifens ausgebildet, und infolgedessen sind darauffolgend
Schritte wie Beizen, Sandstrahlen und Polieren
zur Entfernung der Oxidplättchen erforderlich.
Es sei
darauf hingewiesen, daß die Anlagen zur Behandlung
der Abfallflüssigkeiten, die vom Beizschritt herrühren,
groß bemessen sein müssen, um den Umweltschutzbedingungen
zu genügen.
Zum Anlassen eines Stahlbandes ohne Oxidation wurden bereits
neben dem eingangs genannten Verfahren
verschiedene Verfahren vorgeschlagen, bei denen
das Stahlband in einer inerten oder reduzierenden
Gasatmosphäre angelassen wird. Derartige Verfahren
erreichen jedoch nur eine begrenzte Produktivität
wegen der begrenzt erreichbaren Erhitzungsgeschwindigkeit.
Darüber hinaus ist nachteilig, daß die verwendete Gasatmosphäre
selbst kostspielig ist; ferner sind Anlagen erforderlich,
um die Gasatmosphäre zu speichern, und Mittel
werden benötigt, um die Atmosphäre im Ofen vollständig abzudichten,
wobei diese Erfordernisse zu einer Erhöhung der
Herstellungskosten des Produktes führen.
In der japanischen Patentveröffentlichung No. 55-51496 vom
24. Dezember 1980 ist eine Verbesserung für ein bekanntes
Verfahren zur Erhöhung des Korrosionswiderstandes eines
Gegenstandes aus austenitischem rostfreiem Stahl vorgeschlagen,
wobei der Gegenstand in einer Atmosphäre aus
zerlegtem Ammoniakgas angeordnet ist. Gemäß diesem Verfahren
wird der aus austenitischem
rostfreiem Stahl bestehende Gegenstand, beispielsweise
ein Stahlrohr, in ein Bad aus einem geschmolzenen
Flußmittel eingetaucht, welches auf einer Temperatur
im Bereich von 1050 bis 1150°C gehalten wird, um so
den Gegenstand anzulassen, wobei das Bad in Gew.-% folgende
Bestandteile aufweist: 48 bis 65% Na₂B₄O₇, 35 bis 43% H₃BO₃,
3 bis 10% NaH₂PO₄ und 3 bis 8% NaF, wobei dann der angelassene
Gegenstand aus dem Bad herausgenommen wird, um koagulierte
Flußmittelüberzüge auf den Oberflächen des Gegenstandes
zu bilden, und worauf dann der Gegenstand mit warmem Wasser
abgekühlt wird, um die Überzüge zu zerstören und vom
Gegenstand abzuziehen. Der Überzug aus dem verfestigtem
Flußmittel mit der vorgeschriebenen Zusammensetzung ist
jedoch nicht sehr beständig gegenüber Wasser und löst sich
in einem gewissen Ausmaß im Kühlwasser und im Waschwasser
auf. Wegen des Vorhandenseins von NaH₂PO₄ im Flußmittel
und wegen der strengen Erfordernisse hinsichtlich
der Kontrolle von P im Abwasser ist eine geeignete
Abwasserbeseitigungsanlage erforderlich. Ferner ist die
Nichtoxidation des Stahles nicht vollständig sichergestellt.
Dies liegt zum Teil daran, daß die Schutzeigenschaft der
Überzüge (d. h. die Fähigkeit der
Überzüge, den Stahl gegenüber Oxidierung zu schützen) nicht
ausreicht, und es liegt ferner zum Teil daran, daß der Gegenstand
mit Wasser unmittelbar nach der Herausnahme aus
dem Bad abgekühlt wird und infolgedessen die verfestigten
Überzüge zerstört werden, während der Stahlgegenstand noch
immer sehr heiß bleibt. Demgemäß ist, abgesehen von der Tatsache,
daß die erwähnte japanische Patentveröffentlichung
die chargenweise Anlassung eines kleinen Gegenstandes (beispielsweise
eines Stahlrohrs mit einer Länge von 20 cm) vorschlägt,
eine Verbesserung hinsichtlich der Flußmittelzusammensetzung
erwünscht, und zwar vom Standpunkt
eines Betriebs im großen Maßstabe aus, wie dies bei dem kontinuierlichen
nichtoxidierenden Anlassen eines kontinuierlich
laufenden Stahlbandes notwendig ist, wobei die Wiedergewinnung
und die Wiederverwendung des Flußmittels bei einem
solchen Betrieb im großen Maßstab und die Behandlung
des Abfallwassers erforderlich ist. Es ist ferner erwünscht,
ein Verfahren zum Anlassen von Stahlband innerhalb einer
sehr kurzen Zeitspanne vorzusehen. Besonders zweckmäßig
wäre ein Verfahren, mit dem kaltgewalztes, rostfreies Stahlband
kontinuierlich angelassen werden kann, und zwar im wesentlichen
ohne die Bildung von Oxidblättchen auf den Oberflächen
des Bandes, und zwar insbesondere in einem verbesserten
Schmelzglasbad, welches für die Verwendung in einem
kontinuierlichen nichtoxidierenden Anlaßvorgang eines
kaltgewalzten rostfreien Stahlbandes geeignet ist.
Im folgenden sei die Erfindung im einzelnen beschrieben.
Die folgenden Eigenschaften sind bei dem zur Durchführung
der Erfindung geeigneten Schmelzglasbad erforderlich:
- 1. Das Glas sollte an den Oberflächen des eingetauchten Stahlbandes innerhalb einer kurzen Tauchperiode anhaften.
- 2. Luft sollte während des Eintauchens des Bandes in das Bad nicht eingefangen oder eingeschlossen werden. Sollte Luft eingeschlossen werden, so werden diejenigen Bandoberflächen, die in Berührung mit der eingeschlossenen Luft stehen, oxidieren.
- 3. Die Aufnahme der verfestigten Glasüberzüge, die auf den Bandoberflächen ausgebildet werden, wenn der Streifen aus dem Bad herausgenommen ist, sollte klein sein. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, wenn die Dicke des verfestigten Glasüberzugs unterhalb ungefähr 400 Mikron liegt und die Überzugsaufnahme unterhalb ungefähr 0,1 g/cm² pro Seite liegt. Eine übermäßige Überzugsaufnahme ist deshalb nachteilig, weil dies den Verbrauch einer großen Wärmemenge und einen kurzen Zyklus des Aufbaus eines Frischbades bedeutet.
- 4. Die verfestigten Glasüberzüge sollten in ordnungsgemäßer Weise die darunter liegenden Oberflächen des Stahlbandes gegenüber Oxidierung bei Abkühlung des Bandes schützen.
- 5. Obwohl die koagulierten Glasüberzüge nicht zerstört werden sollten, während das Band auf eine Temperatur oberhalb 400°C unter in geeigneter Weise ausgewählten milden Bedingungen abgekühlt wird, so sollte es doch möglich sein, daß dann, wenn die Temperatur des Bandes 400°C oder darunter, beispielsweise eine Temperatur von 250 bis 400°C erreicht hat, die Überzüge leicht in Teile zerstört werden können, und zwar durch zwangsweises oder beschleunigtes Abkühlen, wobei sich ein im wesentlichen vollständiges Abblättern von den Oberflächen des Bandes ergeben soll.
- 6. Wenn die Teile der zerstörten Glasüberzüge mit Wasser abgewaschen werden, so sollten sich die Glasbestandteile kaum im Waschwasser auflösen.
- 7. Da das Bad auf einer hohen Temperatur gehalten wird, sollte das geschmolzene Glas selbst die Eigenschaft besitzen, daß es bei hohen Temperaturen nicht oxidiert wird.
Die gewünschten Eigenschaften des Schmelzglasbades wurden
erfindungsgemäß durch ein geeignetes Ins-Gleichgewichtbringen
der Glaszusammensetzung erreicht.
B₂O₃ ist ein Netzwerkbildner des Glases. Es dient zur Verminderung
des Schmelztemperaturbereichs und der Viskosität
des Bades und zur Erhöhung der Adhäsionsfähigkeit des Glases
(Verhinderung des Einschließens von Luft und Absenken
der Überzugsaufnahme). Mindestens 38,0% B₂O₃ sind erforderlich.
Die Verwendung von wesentlich mehr als 62,0% B₂O₃
hat jedoch nicht nur die Tendenz, die Wasserbeständigkeit
des verfestigten Glases zu vermindern, sondern senkt auch
den thermischen Ausdehnungskoeffizienten des Glases unmäßig
ab. Letzterer Vorgang führt zu einer Verschlechterung
der Abschäl- oder Abblätterfähigkeit der verfestigten Glasüberzüge.
SiO₂ ist ein wesentlicher Bestandteil zur Verbesserung der
Schutzeigenschaft und der Wasserbeständigkeit der verfestigten
Glasüberzüge und ist in einer Menge von mindestens
18,0% erforderlich. Wenn jedoch wesentlich mehr als 32,0%
SiO₂ verwendet wird, so wird die Viskosität des Bades unerwünscht
hoch, was zu einer Verschlechterung der Adhäsionsfähigkeit
des geschmolzenen Glases führt (Luft wird eingeschlossen
und verursacht örtliche Oxidation).
Na₂O ist ein Bestandteil zur Modifikation des Schmelztemperaturbereichs
des Bades, wobei mindestens 8,0% verwendet
werden. Die Zugabe von wesentlich mehr als 32,0%
Na₂O hat jedoch die Tendenz zur Folge, daß sich feste
Glasüberzüge ergeben, welche eine verminderte Wasserbeständigkeit
besitzen und der Zerstörung unterliegen, während
das Band sich noch innerhalb eines Oxidationstemperaturbereichs
oberhalb 400°C befindet.
Ein Teil (bis zu 20% des Bades) des Na₂O kann durch K₂O
ersetzt sein.
Vorzugsweise wird eine kleine Menge an CaO dem Bad zugegeben,
um den thermischen Ausdehnungskoeffizienten der verfestigten
Glasüberzüge abzusenken. Die Zugabe einer übermäßigen
Menge an CaO hat jedoch die Tendenz zur Folge, daß
die Viskosität des Bades erhöht wird, und die Schutzeigenschaft
der festen Glasüberzüge wird nachteilig beeinflußt.
Darüber hinaus schmilzt ein Teil des zugegebenen
CaO nicht und schwimmt auf dem Bad. Aus diesen Gründen sollte
eine Zugabe von wesentlich mehr als 10,0% CaO vermieden
werden. Ein Teil des CaO kann durch MgO, BaO, ZnO und/oder
SrO ersetzt sein.
Bis zu 6,0% LiO₂ kann dem Bad zugegeben werden, um den
Schmelztemperaturbereich des Bades abzusenken, und zwar
ohne im wesentlichen den thermischen Ausdehnungskoeffizienten
der verfestigten Glasüberzüge zu beeinflussen. Eine
Zugabe von wesentlich mehr als 6,0% Li₂O muß jedoch vermieden
werden, da dies Glasüberzüge zur Folge
haben kann, die zu sehr anhaften, um von den Oberflächen
des Stahlbandes leicht abgeblättert werden zu können.
Al₂O₃ dient wie SiO₂ zur Verbesserung der Wasserbeständigkeit
der verfestigten Glasüberzüge und kann dem Bad in
einer Menge bis zu 10,0% zugegeben werden. Die Zugabe von
wesentlich mehr als 10,0% Al₂O₃ hat jedoch nicht nur eine
Erhöhung der Viskosität des Bades zur Folge, sondern auch
eine Verschlechterung der Schutzeigenschaft der verfestigten
Glasüberzüge.
NaF wird dem Bad in einer Menge von 0,5 bis 4,0% zugegeben,
um zu verhindern, daß das Bad bei hohen Arbeitstemperaturen
selbst oxidiert wird. Da NaF das Stahlband korrodiert, muß
die Zugabe einer übermäßigen Menge an NaF vermieden werden.
Für die Zwecke der Erfindung ist die Viskosität des Schmelzglasbades
kritisch. Das Bad sollte eine
Viskosität von nicht mehr als 10 Pa · s (100 Poise)
besitzen, und zwar gemessen bei einer Temperatur von 950°C.
Es wurde festgestellt, daß dieses Niedrigviskositäts-Erfordernis
dann erfüllt wird, wenn die erwünschten oben angegebenen
Eigenschaften 1, 2 und 3 sichergestellt sind.
Vorzugsweise weist das Schmelzglasbad in Gew.-% folgendes
auf: 40,0 bis 60,0% B₂O₃, 20,0 bis 30,0% SiO₂, 10,0 bis
30,0 Na₂O, 0 bis 20,0% K₂O, wobei die Summe aus Na₂O und
K₂O 10,0 bis 30,0% ist, 1,0 bis 7,0% CaO, was teilweise ersetzt
sein kann durch mindestens einen der folgenden Bestandteile:
MgO, BaO, ZnO und SrO, 1,0 bis 5,0% Li₂O, 3,0
bis 8,0% Al₂O₃ und 1,0 bis 3,0% NaF, wobei das Bad eine bei
950°C gemessene Viskosität von nicht mehr als 100 Poise besitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Anlassen eines Stahlbandes
sieht also folgendes vor:
Aufrechterhaltung eines Schmelzglasbades mit der vorgeschriebenen Zusammensetzung und Viskosität auf einer Temperatur von mindestens 950°C, normalerweise nicht mehr als 1250°C,
Eintauchen des Stahlbandes in das Bad zum Zwecke des Anlassens,
Herausnehmen des Bandes aus dem Bad zur Bildung verfestigter Glasüberzüge auf den Oberflächen des Bandes und
Abkühlen des Bandes zur Zerstörung und zum Abblättern bzw. Abziehen der Glasüberzüge von den Oberflächen des Streifens. Vorzugsweise werden die Kühlbedingungen derart gesteuert, daß die Oberflächen des Bandes der Luft dann nicht ausgesetzt sind, wenn die Temperatur des Streifens noch oberhalb 400°C liegt.
Aufrechterhaltung eines Schmelzglasbades mit der vorgeschriebenen Zusammensetzung und Viskosität auf einer Temperatur von mindestens 950°C, normalerweise nicht mehr als 1250°C,
Eintauchen des Stahlbandes in das Bad zum Zwecke des Anlassens,
Herausnehmen des Bandes aus dem Bad zur Bildung verfestigter Glasüberzüge auf den Oberflächen des Bandes und
Abkühlen des Bandes zur Zerstörung und zum Abblättern bzw. Abziehen der Glasüberzüge von den Oberflächen des Streifens. Vorzugsweise werden die Kühlbedingungen derart gesteuert, daß die Oberflächen des Bandes der Luft dann nicht ausgesetzt sind, wenn die Temperatur des Streifens noch oberhalb 400°C liegt.
Obwohl das erfindungsgemäße Verfahren besonders geeignet
ist für das kontinuierliche nichtoxidierende Anlassen
kaltgewalzten, rostfreien Stahlbandes, so kann es doch
auch angewandt werden beim Anlassen eines kaltgewalzten
Bandes aus normalem Stahl oder Spezialstahl und auch
zum Anlassen eines mit Oxidplättchen überzogenen heißgewalzten
Stahlbandes. Im letztgenannten Falle kann die
Entfernung der Plättchen gleichzeitig mit dem Anlassen bewirkt
werden.
Bei einem vorteilhaften kontinuierlichen Betrieb wird
das Stahlband kontinuierlich in das Bad eingeführt und
zum Durchlauf durch das Bad mit einer vorbestimmten Liniengeschwindigkeit
veranlaßt, um dann kontinuierlich aus dem
Bad herausgenommen zu werden. Da das beim erfindungsgemäßen
Verfahren verwendete Schmelzglasbad eine sehr hohe
thermische Leitfähigkeit (beispielsweise 0,67×10⁻² J/cm · S · K
bei 1000°C) besitzt, und zwar verglichen mit dem Wert
der Erhitzungsatmosphäre normaler Kettenöfen, kann das in
das Bad eingetauchte Stahlband schnell erhitzt und angelassen
werden. Die gewünschte Anlassung kann dadurch erreicht
werden, daß man in geeigneter Weise die Badtemperatur
und Eintauchzeit (Liniengeschwindigkeit) einstellt,
und zwar abhängig von den Stahlarten. Beim Vergleich mit
den Anlaßverfahren unter Verwendung eines Kettenofens
gemäß dem Stand der Technik ist das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere auch insofern vorteilhaft, als die
erforderliche Erhitzungszeit zum Erreichen des gleichen
Anlaßniveaus sehr kurz ist. Es wurde festgestellt, daß die
erforderliche Erhitzungszeit durch die Erfindung um ungefähr
70 bis 80% oder mehr verkürzt werden kann. Die Verminderung
der Erhitzungszeit bedeutet eine Erhöhung der
Produktivität.
Nach dem Eintauchen in das Schmelzglasbad für eine vorbestimmte
Zeitperiode wird das Stahlband aus dem Bad herausgenommen,
worauf sich verfestigte Glasüberzüge auf den
Oberflächen des Bandes ausbilden. Einerseits sollten die
Überzüge die darunterliegenden Stahloberflächen gegenüber
Oxidation in ordnungsgemäßer Weise schützen, und andererseits
sollte aber die Überzugsaufnahme (die Menge an aufgenommenem
Überzugsmaterial) nicht übermäßig sein. Es
wurde festgestellt, daß diese Erfordernisse durch das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Schmelzglasbad erfüllt werden.
Der die Glasüberzüge aufweisende Stahlstreifen
wird sodann abgekühlt, so daß die Überzüge zerstört werden,
und zwar infolge des Unterschieds der thermischen
Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem Stahl und dem Glas,
so daß die Überzüge von den Bandoberflächen abgeblättert
oder abgeschält werden können. Vorzugsweise sind die Überzugsbedingungen
derart gesteuert, daß die Bandoberflächen
gegenüber Luft nicht freiliegen, während die Temperatur
des Bandes noch oberhalb 400°C liegt, und zwar vorzugsweise
während die Temperatur des Streifens oder Bandes oberhalb 300°C
liegt. Dies ist darauf zurückzuführen, daß dann, wenn die
Bandoberflächen gegenüber Luft ausgesetzt würden, während
das Band sich noch immer in einem Oxidationstemperaturbereich
befindet, die freiliegenden Flächen des Bandes
oxidiert werden würden. Wenn die Abkühlung mit einem inerten
Gas wie beispielsweise Argon bewirkt wird, so besteht
keine Notwendigkeit, auf die Temperatur Obacht zu geben,
bei der die Glasüberzüge zerstört werden. Wenn jedoch die
Abkühlung mit Luft bewirkt wird, so sollte das aus dem Bad
herausgenommene Stahlband anfangs langsam abgekühlt werden
oder man sollte es abkühlen lassen, mindestens so lange,
bis die Temperatur des Bandes 400°C, vorzugsweise 300°C
erreicht. Daraufhin kann die Zerstörung und Abblätterung
der Glasüberzüge durch verstärkte schnelle Abkühlung mit
Luft und Wasser bewirkt werden.
Nach dem Entfernen oder Abblättern der Glasüberzüge kann
das Stahlband mit Wasser gewaschen werden, und die Glasteile
können wiedergewonnen und zum Aufbau eines frischen Bades
wiederverwendet werden.
Im folgenden seien die Zeichnungen zur Darstellung weiterer
erfinderischer Merkmale erläutert; in der Zeichnung
zeigt
Fig. 1 Erwärmungskurzen A und a, Erweichungskurven
B und b und Rekristallisationskurven
C und c, wobei man diese Kurven
dann erhält, wenn ein kaltgewalztes Band
aus SUS 304 durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren (A, B und C) bzw. durch ein
bekanntes Verfahren (a, b und c) angelassen
wird;
Fig. 2 Erwärmungskurven A und a, Erweichungskurven
B und b und Rekristallisationskurven
C und c, die man dann erhält,
wenn ein kaltgewalztes Band aus SUS 430
durch ein erfindungsgemäßes Verfahren
(A, B und C) bzw. durch ein bekanntes
Verfahren (a, b und c) angelassen werden;
Fig. 3a und b sind optische Mikroskopiephotographien,
welche das Aussehen von kaltgewalzten
Bändern aus SUS 304 zeigen, und zwar angelassen
durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren bzw. ein bekanntes Verfahren;
Fig. 4 ist eine graphische Darstellung der Abhängigkeit
des Oxidationsausmaßes einer
Stahloberfläche, abhängig von der Temperatur,
bei der die Oberfläche gegenüber Luft
durch Zerstörung des Glasüberzuges während
des Abkühlens ausgesetzt ist.
Kaltgewalzte Bänder aus SUS 304 und SUS 430 mit einer Dicke
von 1,0 mm mit chemischen Zusammensetzungen gemäß Tabelle 1
wurden durch ein konventionelles Verfahren hergestellt,
und zwar einschließlich der Schritte des kontinuierlichen
Stranggießens, Entflammens, Heißwalzbeizens und Kaltwalzens.
Aus den Bändern entnommene Proben wurden in ein Labormaßstabs-Schmelzglasbad
eingetaucht, welches in Gew.-% folgendes
enthielt: 45% B₂O₃, 30% SiO₂, 10% Na₂O, 5% CaO,
5% Li₂O, 4% Al₂O₃ und 1% NaF, wobei das Eintauchen für
verschiedene Zeitperioden erfolgte und sodann die Herausnahme
aus dem Bad sowie die Abkühlung mit einem Argonstrahl
zur Entfernung der Glasüberzüge vorgenommen wurde. Die
Temperatur des Bades wurde auf 1200°C für SUS 304 und auf
1000°C für SUS 430 unter Verwendung eines Schnellheizverfahrens
gehalten.
Bei SUS 304 wurde die Temperaturänderung des Materials
abhängig von der Zeit, die Härteänderung abhängig von der
Zeit und die Änderung der Korngrößenzahl abhängig von der
Zeit bestimmt, wobei die Ergebnisse in Fig. 1 durch die
Kurven A (Erhitzungskurve), B (Erweichungskurve) und C
(Rekristallisationskurve) dargestellt sind. Zu Vergleichszwecken
wurden Proben des gleichen Materials gemäß dem
Stand der Technik in einem Kettenofen angelassen, der auf
1200°C unter Verwendung von Leichtöl als Brennstoff gehalten
wurde, und zwar sind in gleicher Weise in Fig. 1
die Erhitzungs-, Erweichungs- und Rekristallisationskurven
a, b bzw. c dargestellt.
Die für SUS 430 erhaltenen Ergebnisse zeigt Fig. 2.
Wie man aus den Fig. 1 und 2 erkennt, bietet das erfindungsgemäße
Verfahren eine sehr schnelle Erhitzungsgeschwindigkeit,
verglichen mit dem Prozeß gemäß dem Stand der
Technik. Im Falle von SUS 304 ist die zur Erhitzung des
Materials von Umgebungstemperatur auf 1150°C erforderliche
Zeit 46 Sekunden beim Stand der Technik und 16,5 Sekunden
beim erfindungsgemäßen Verfahren (vgl. die Kurven a und A
in Fig. 1), wohingegen im Falle von SUS 430 die zur Erhitzung
des Materials von Umgebungstemperatur auf 800°C
erforderliche Zeit beim Stand der Technik 50,5 Sekunden betrug
und beim erfindungsgemäßen Verfahren 10,5 Sekunden
betrug (vgl. dazu a und A in Fig. 2). Demgemäß ist
die durch das erfindungsgemäße Verfahren erreichbare Erwärmungsgeschwindigkeit
ungefähr ein Drittel bis ein Fünftel
der gemäß dem Stand der Technik erreichbaren Zeiten. Das
bedeutet, daß die Erfindung es möglich macht, die Anlaßzeit
zu verkürzen, die erforderlich ist, um die gewünschten Eigenschaften
des Materials zu erreichen. P und Q in den Fig. 1
und 2 geben die Erwärmungszeit an, bei
der das Material rekristallisiert hat und hinreichend erweicht
ist, und zwar gilt dies für das erfindungsgemäße
Verfahren bzw. das Verfahren gemäß dem Stand der Technik.
Tabelle 2 zeigt, daß die zur Erreichung der gewünschten Eigenschaften
erforderliche Anlaßzeit durch die Erfindung um
ungefähr 70 bis 80% oder mehr verkürzt werden kann.
Die Eigenschaften der angelassenen Proben, die in dem
Bad für die in Tabelle 2 angegebene Zeit angelassen wurden,
sind in Tabelle 3 angegeben. Tabelle 3 zeigt, daß
die Qualitätseigenschaften der gemäß der Erfindung angelassenen
Produkte recht normal sind.
Das Aussehen von SUS 304, angelassen gemäß der Erfindung
und angelassen gemäß dem Stand der Technik, sind in den
Fig. 3a bzw. 3b mit einer Vergrößerung von 200 dargestellt.
Man erkennt, daß das gemäß der Erfindung angelassene
Produkt ein attraktives Aussehen besitzt, wenn
man es mit dem Produkt, angelassen gemäß dem Verfahren
des Standes der Technik, vergleicht, welches mit Oxidplättchen
bedeckt ist.
Aus dem kaltgewalzten Band aus SUS 430 mit einer chemischen
Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 wurden Proben entnommen
und in ein Schmelzglasbad gemäß Beispiel 1 eingetaucht
und darinnen bei 1000°C für 23 Sekunden gehalten;
daraufhin erfolgte die Herausnahme aus dem Bad, die Abkühlung
in Luft auf verschiedene Temperaturen wurde ermöglicht,
und sodann erfolgte die Abkühlung mit Wasser zum
Zwecke der Zerstörung und zum Zwecke des Abblätterns
der erhärteten Glasüberzüge. Die Oberflächen der Proben
wurden auf das Oxidationsausmaß untersucht, und zwar durch
Messung der Intensität von Fe³⁺ mittels eines Röntgenstrahlen-Spektrometers.
Die Ergebnisse sind
in Fig. 4 gezeigt. Fig. 4 zeigt, daß dann, wenn die Oberflächen
des Materials gegenüber Luft freiliegen, während die
Temperatur noch oberhalb 400°C liegt, diese im wesentlichen
oxidiert werden. Demgemäß ist es wichtig, daß die Oberflächen
des Materials gegenüber Luft nicht freiliegen, während
die Materialtemperatur noch oberhalb 400°C liegt.
Um einen im wesentlichen nicht-oxidierenden Anlaßvorgang
auszuführen, wird bevorzugt, daß die Materialoberflächen
gegenüber Luft so lange freiliegen, bis das Material auf
eine Temperatur von ungefähr 300°C oder darunter abgekühlt
ist.
Schmelzglasbäder gemäß Nos. 1 bis 10 mit Zusammensetzungen
gemäß Tabelle 4 wurden untersucht. Proben wurden von kaltgewalzten
Bändern aus SUS 304 unternommen, und zwar mit einer
Zusammensetzung gemäß Tabelle 1.
Die Ergebnisse zeigt Tabelle 5.
Eine Probe des kaltgewalzten Bandes oder Streifens aus
SUS 304 wurde in das zu untersuchende Bad eingetaucht,
welches auf einer Temperatur von 950°C gehalten wurde,
wobei die Eintauchung für 60 Sekunden erfolgte. Am Ende
dieser Periode wurde die Probe aus dem Bad herausgenommen,
und man ließ sie abkühlen. Die Probe wurde sodann
auf das Vorhandensein irgendwelcher Leerstellen in ihren
verfestigten Glasüberzügen untersucht. Eine weitere Probe
wurde in das Bad 60 Sekunden lang bei 950°C eingetaucht,
aus dem Bad herausgenommen, und man ließ die Probe sodann auf
ungefähr 300°C abkühlen, worauf dann die Abkühlung mit
Wasser erfolgte, um die Überzüge zu zerstören und abzublättern.
Die Probe wurde auf das Vorhandensein jedweder oxidierter
Flecken auf ihren Oberflächen, hervorgerufen durch
eingeschlossene Luft, untersucht. Die
Oxidation durch eingefangene Luft kann leicht von der Oxidation
unterschieden werden, die beim Abkühlschritt auftritt,
und zwar infolge des schlechten Schutzes der
Glasüberzüge, da die letztgenannte Oxidation
als ein Schildpattmuster erscheint und eine dünne Oxidschicht
zur Folge hat. Für den Fall, daß weder Leerstellen
in den verfestigten Glasüberzügen noch oxidierte Flecken
auf den Oberflächen des Stahls beobachtet wurden, wurde
das Bad als eine gute Adhäsionseigenschaft aufweisend
klassifiziert.
Die Überzugsaufnahme wurde auf der Probe bestimmt, die
im ersten Test verwendet wurde, um die Adhäsionsfähigkeit
zu prüfen. Die Überzugsaufnahme sollte vorzugsweise nicht
oberhalb 0,1 g/cm² pro Seite liegen.
Eine Probe aus dem kaltgewalzten Band aus SUS 304 wurde
in das zu untersuchende, auf eine Temperatur von 950°C
gehaltene Bad 60 Sekunden lang eingetaucht, aus dem Bad
herausgenommen und unmittelbar in einen offenen "Elema"-Elektroofen
eingegeben, der auf einer Temperatur von 600°C
über eine Periode von 10 Minuten hinweg gehalten wurde.
Am Ende dieser Periode wurde die Probe aus dem Ofen herausgenommen,
und man ließ sie auf eine Temperatur von ungefähr
200°C in Luft abkühlen, worauf dann die schnelle Abkühlung
mit Wasser erfolgte, um die verfestigten Glasüberzüge zu
zerstören und abzublättern. Die Oxidintensität auf der
Oberfläche der Probe wurde vor und nach dem Anlaßvorgang
unter Verwendung eines Röntgenstrahlen-Spektrometers
gemessen. Im Falle wo keine Erhöhung der Oxidintensität
beobachtet wurde, wurde das Glas als eine gute
Schutzeigenschaft besitzend klassifiziert.
Beim zweiten Test zur Prüfung der Adhäsionsfähigkeit
wurde beobachtet, ob die Überzüge vollständig oder nicht
vollständig abblätterten bzw. sich abschälten. Im Falle
daß die koagulierten Glasüberzüge sich vollständig abgeschält
hatten, wurde die Abschäleigenschaft als gut bezeichnet.
Eine verfestigte Glasprobe wurde in siedendem Wasser
30 Minuten lang ausgelaugt. Im Falle oder wenn der Gewichtsverlust
der Probe durch dieses Auslaugen weniger als 0,5%
betrug, wurde das Glas als eine gute Wasserbeständigkeit
besitzend klassifiziert.
Jeder angegebene Wert ist ein Durchschnitt von 5 Messungen,
die mittels eines Mikrometers vorgenommen wurden.
Unter Verwendung einer kontinuierlich arbeitenden nichtoxidierenden
Anlaßanlage wurde ein kaltgewalztes Band aus
SUS 304 mit der Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 und einer
Dicke von 1,0 mm sowie einer Breite von 300 mm kontinuierlich
angelassen, wobei die Anlaßanlage folgendes aufwies:
ein Gefäß mit einer Länge von 1 m, einer Breite von 1,5 m
und einer Tiefe von 2 m, und zwar derart konstruiert, daß
ein kontinuierliches anzulassendes Stahlband schräg eingeführt
werden konnte und sodann dazu veranlaßt werden konnte,
vertikal durch das Gefäß zu verlaufen. Ein Schmelzglasbad
mit der gleichen Zusammensetzung wie das Bad No. 4 gemäß
Tabelle 4 wurde in dem Gefäß vorgesehen und auf einer
Temperatur von 1200°C gehalten. Das Band wurde kontinuierlich
eingeführt und in 15 Sekunden durch das Band hindurchgeführt.
Dies bedeutet, daß die Liniengeschwindigkeit 8 m/min
war. Das Band wurde nach Verlassen des
Bades mit Argon abgekühlt, um die verfestigten Glasüberzüge
zu zerstören und abzublättern.
Eine Beobachtung mit einem optischen Mikroskop zeigte,
daß die Oberflächen des angelassenen Produktes sehr
attraktiv und ohne Fremdsubstanz waren. Das Produkt hatte
eine 0,2%-Qualität von 27,9 kg/mm², eine Zugfestigkeit
von 67,7 kg/mm², eine Dehnung von 61,2%, eine Vickers-Härte
(Hv) von 160 und eine Korngrößenzahl von 7,0.
Unter Verwendung der kontinuierlichen nicht-oxidierenden Anlaßanlage
gemäß Beispiel 4 wurde ein kaltgewalztes Band aus
SUS 430 der Zusammensetzung gemäß Tabelle 1 mit einer Dicke
von 1,0 mm und einer Breite von 300 mm kontinuierlich angelassen.
Das verwendete Schmelzglasbad hatte die gleiche Zusammensetzung
wie Bad No. 6 gemäß Tabelle 4 und wurde auf
einer Temperatur von 1000°C gehalten. Die Liniengeschwindigkeit
wurde mit 12 m/sec eingestellt. Das das Bad verlassende
Band ließ man in Luft so weit abkühlen, bis die Temperatur
des Bandes 300°C erreichte, und sodann wurden die
verfestigten Glasüberzüge zerstört und abgeblättert, und zwar
durch Aufblasen von kalter Luft.
Die Oberflächen des angelassenen Produktes waren sehr attraktiv
und frei von Oxidplättchen und Teilen des zerstörten
Glasüberzugs. Das Produkt hatte eine 0,2%-Qualität bei
31,0 kg/mm², eine Zugfestigkeit von 48,2 kg/mm², eine Dehnung
von 32,5%, eine Vickershärte (Hv) von 157 und eine
Korngrößenzahl von 9,5.
Claims (9)
1. Verfahren zum Anlassen eines Stahlbandes, das dazu in ein
Bad aus geschmolzenem Glas, welches auf einer Temperatur von
mindestens 950°C gehalten ist, eingetaucht wird und das Bad
folgende Zusammensetzung in Gew.-% aufweist:
38,0 bis 62,0% B₂O₃, 18,0 bis 32,0% SiO₂, 8,0 bis 32,0% Na₂O, 0
bis 20,0% K₂O, wobei die Summe aus Na₂O und K₂O 8,0 bis 32,0%
beträgt, 0 bis 10,0% CaO, das teilweise ersetzt sein kann durch
mindestens einen der folgenden Bestandteile:
MgO, BaO, ZnO und SrO, 0 bis 6,0% Li₂O, 0 bis 10,0% Al₂O₃ und
0,5 bis 4,0% NaF und wobei gemessen bei einer Temperatur von
950°C die Viskosität 10 Pa · s (100 Poise) nicht übersteigt und
schließlich das Band mit einem Glasüberzug an der Oberfläche aus
dem Bad herausgenommen wird und zuletzt beim Abkühlen des Bandes
der Glasüberzug zerstört und von den Bandoberflächen entfernt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Schmelzglasbad folgende
Zusammensetzung in Gew.-% aufweist: 40,0 bis 60,0% B₂O₃, 20,0
bis 30,0% SiO₂, 10,0 bis 30,0% Na₂O, 0 bis 20,0% K₂O, wobei die
Summe aus Na₂O und K₂O 10,0 bis 30,0% beträgt, 1,0 bis 7,0% CaO,
welches teilweise ersetzt werden kann durch mindestens eines der
folgenden Bestandteile: MgO, BaO, ZnO und SrO, 1,0 bis 5,0%
Li₂O, 3,0 bis 8,0% Al₂O₃ und 1,0 bis 3,0% NaF, und die
Viskosität gemessen bei einer Temperatur von 950°C 10 Pa · s (100
Poise) nicht übersteigt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlband ein kaltgewalztes Band
aus rostfreiem Stahl ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlbedingungen nach Herausnahme
des Bandes aus dem Bad derart gesteuert werden, daß die Bandoberfläche
nicht der Luft ausgesetzt ist, während sich die Temperatur
des Bandes noch oberhalb 400°C befindet.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das aus dem Bad herausgenommene Band
mit einem inerten Gas abgekühlt wird, um die verfestigten Glasüberzüge
zu zerstören und von den Bandoberflächen zu entfernen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei das inerte Gas Argon ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß man das aus dem Bad herausgenommene
Band anfangs ohne Zerstörung der verfestigten Glasüberzüge abkühlen
läßt oder langsam mit Luft abkühlt und daß nach dem Abfall
der Bandtemperatur auf 400°C oder darunter das Band mit
Wasser oder Luft rascher zwangsgekühlt wird, um die verfestigten
Glasüberzüge zu zerstören und von den Bandoberflächen zu entfernen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach
dem Abfallen der Bandtemperatur auf 300°C oder darunter das Band
zwangsweise mit Wasser oder Luft gekühlt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren kontinuierlich ausgeführt
wird.
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