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Einrichtung zum Vorführen von auswechselbaren, zu einem nicht reißfesten
Bildband vereinigten Werbedarstellungen Die Erfindung betrifft eine wenig Raum beanspruchende
Einrichtung zum Vorführen von zahlreichen und verschiedenartigen, auswechselbar
zu einem nicht reißfesten Bildband vereinigten Werbedarstellungen auf dünnem, transparentem
Folienmaterial (Papier, Film, Stoff gewebe),, bei welcher das Bildband an einer
Schauöffnung vorbeigeführt wird, indem es auf eine Wickelrolle auf- und von einer
anderen abgewickelt wird. Der Antrieb der Wickelrollen erfolgt dabei abwechselnd
über ein- und ausrückbare Kupplungen von einem umsteuerbaren Motor aus, dessen Drehriehtungsumkehr
über einen elektrischen Schalter erfolgt, der von einem durch die Wickellagen des
Bandes in seiner Lage zurückgehaltenen und nach Abwickeln des Bandes sich nach außen
bewegenden Teil aus betätigt wird.
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Einrichtungen dieser Art sind für Reklamepropaganda nur dann von Wert,
wenn sie wirklich betriebssicher und störungsfrei gebaut sind und tage- und wochenlang
ohne Wartung arbeiten können. Oberste Bedingung für den einwandfreien Betrieb der
Einrichtung ist die Vermeidurig von jedem größeren Zug an dem aus den dünnen Folien
bestehenden und daher nicht reißfesten Bildband. Eine der Ursachen, aus welcher
ein größerer Zug am Bildband entstehen kann, ist die vom Bildband aus erfolgende
Betätigung der Umschaltmittel. Zweck vorliegender Erfindung ist, die Umschaltmittel
derart auszubilden, daß der bei Betätigung derselben vom Bildband ausgeübte Zug
möglichst gering gehalten wird.
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Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung erfolgt dies dadurch, daß
der Antrieb jeder Wickelrolle ein mit dem verschiebbaren Teil der Kupplung verbundenes
Schraubenrad aufweist, das mit einem vom Motor angetriebenen Schraubenrad zusammenwirkt,
wobei die Zähne der einander entsprechenden Schraubenräder zueinander entgegengesetzt
schräg stehen, damit durch den Axialschub bei einer Drehrichtung die eine Kupplung
langsam eingeschaltet und die andere ausgeschaltet wird und umgekehrt bei der andern
Drehrichtung.
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Es sind bereits Umschaltvorrichtungen für derartige Vorführungseinrichtungen
bekannt, welche ein reißfestes flexibles Band, auf dessen einer Seite die Werbedarstellungen
befestigt sind, aufweisen, das die eine beträchtliche Kraft zu ihrer Betätigung
benötigende Umschaltvorrichtung betäfigt.
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Aber ein besonderer reißfester Träger für die Werbedarstellungen bedeutet
eine Verwicklung der Bauart der Einrichtung und beeinträchtigt das Durchleuchten
der Werbedarstellungen für Vorführungen bei Nacht, welche Nachteile beim Gegenstand
der Erfindung behoben sind.
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Bei Vorführungseinrichtungen ist ferner die Anordnung von unter Federkraft
stehenden Fühlern in den Wickeltrommeln bekannt, die nach dem Abwickeln der letzten
Bildbandlage aus dem Trommelumfang hervortreten und das
Umschalten
der Motordrehrichtung bewirken. Diese Fühler sind aber sehr schmal ausgebildet und
kommen daher nur mit einer kleinen Fläche des Bildbandes in Berührung, das daher
sehr zugfest sein muß, um den Druck des Fühlers aufzunehmen. Nach der Erfindung
ist daher ein Teil des Mantelumfanges jeder Wickelrolle in der Breite des Bildbandes
als Fühler ausgebildet. Die Umschaltung erfolgt dabei nicht unmittelbar durch den
Fühler, sondern durch eine in der Rolle längsverschiebbar gelagerte Stange, wobei
die Umschaltkraft senkrecht zur Bewegungsrichtung der Stange wirkt und auf das nicht
zugfeste Bildband keinen Einfluß ausübt.
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Ein Ausführungsbeipiel des Erfindungsgegenstandes, bei welchem ein
einziger reversierbarer Elektromotor zum Antrieb der Wickelrollen verwendet wird,
ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt, in welcher Fig. i die Einrichtung in
Vorderansicht zeigt mit geöffneten Deckeln.
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Fig. 2 ist ein senkrechter Schnitt nach Linie II-II in Fig. i bei
Durchleuchtung des Bildbandes mit direktem Licht.
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Fig. 3, 4 und 5 zeigen Einzelheiten des Getriebes.
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Fig. 6 zeigt eine Einzelheit zum Umsteuern des Motors.
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Fig. 7 und 8 zeigen in größerem-Maßstab in Ansicht bzw. in teilweisem
Längsschnitt eine Wickelrolle; Fig. 9 ist ein Schnitt nach Linie IX-IX- in Fig.
B.
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Fig. io ist ein Schnitt nach Linie X-X in Fig. B.
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Fig. ii ist ein Fig. io entsprechender Schnitt durch die Wickelrolle
mit ihren Teilen in einer anderen Wirkungsstellung.
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Die dargestellte Einrichtung weist ein Gestell in Gestalt eines viereckigen
Rahmens i auf, der vorn durch eine mittels Scharniere mit ihm verbundene Tür 2,
welche die Schauöffnung 3 besitzt, und hinten durch eine mittels Scharniere mit
ihm verbundene Tür 4 abgeschlossen ist. Seitlich am Gestell i sind zwei Kästen 5
und 6 angeschlossen, welche ebenfalls durch Türen 7 bzw. 8 abschließbar sind. Im
Rahmen i sind die beiden Wickelrollen 9 bzw. io übereinander und drehbar gelagert,
äuf welche das Bildband ii abwechselnd auf- bzw. abgewickelt wird. Letzteres läuft
über Führungsrollen 12 sowie über eine nicht näher dargestellte Führung hinter der
Schauöffnung 3 vorbei. Um eine Durchleuchtung der das Bildband bildenden Folien
mit den Werbedarstellungen zu ermöglichen, sind in der hinteren Tür 4 Soffittenlampen
13 angeordnet. Hinter der Tür 4 mit den Soffittenlampen befindet sich eine reflektierende
Wand i3'.
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Zum Antrieb der Wickelrollen 9 bzw. io ist ein im Kasten 5 untergebrachter
umkehrbarer Elektromotor 14 vorgesehen, an welchen ein Untersetzungsgetriebe 15
angebaut ist. Auf . der Welle 16 des Getriebes sitzt ein Kegelrad 17, das mit einem
Kegelrad 18 auf einem im Gestell i gelagerten kurzen Wellenstück i9 kämmt. Auf letzterem
ist ein Schraubenrad 2o und ein Kettenrad 21 befestigt (Fig. i und 4). Mit dem Schraubenrad
2o ist ein Schraubenrad 2a in Eingriff, das auf dem axial verschiebbaren Teil
23 einer Klauenkupplung festsitzt. Der andere Teil 24 der Klauenkupplung
ist auf der Achse 25 der oberen Wickelrolle 9 befestigt. In ähnlicher Weise ist,
wie in Fig. 5 gezeigt, auf der Achse 26 der unteren Wickelrolle io ein Teil 27 einer
Klauenkupplung fest und ein Teil 28 der letzteren axial verschiebbar, und auf letzterem
ist ein Schraubenrad 29 befestigt. Mit dem Schraubenrad 29 steht ein Schraubenrad
30, das mit einer kurzen Welle 31 verbunden ist, in Einriff, und ein Kettenrad 32
sitzt auf der Welle 31 und ist über eine Kette 33 (Fig. 3) mit dem Kettenrad 2i
in Wirkungsverbindung. Die Neigung der Zähne der einander entsprechenden Schraubenräder
ist beim Antrieb für die obere Welle (Fig. 4) entgegengesetzt zu derjenigen der
Schraubenräder des Antriebes für die untere Welle (Fig. 5). Dadurch wird erreicht,
daß infolge des Axialschubes bei der Änderung der Drehungsrichtung des Antriebsmotors
die eine Klauenkupplung eingerückt und die andere ausgerückt wird, und zwar so,
daß jeweils die Wickelrolle, auf welche das Bildband aufgewickelt wird, vom Motor
aus angetrieben wird, während die Kupplung der anderen Wickelrolle ausgeschaltet
ist. Zweckmäßig wird die nicht angetriebene Wickelrolle, von welcher das Bildband
sich abwickelt, durch nicht gezeigte Mittel leicht gebremst.
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Das Umkehren der Drehrichtung des Antriebsmotors erfolgt durch Polumschaltung,
zu welchem Zweck der Schalter 34 (Fig. i) vorgesehen ist, der durch einen Hebel
35 betätigt -,,wird. Die Betätigung des Schalters 34 im Augenblick, wenn
das Bildband von der einen Wickelrolle ganz abgewickelt ist, erfolgt durch folgende
Maßnahmen: 'Wie in den Fig. 9 bis ii gezeigt, ist ein Teil 36 des Mantels 37 der
Wickelrolle 9 bzw. io als Klappe bei 38 gelenkig mit letzterem verbunden. Auf der
Innenseite des Mantelteiles 36 ist ein nach einwärts ragendes Glied 39 festgeschraubt,
das in der Umfangsrichtung einen Fortsatz 4o- trägt, der als Anschlag gegen den
Mantel anliegt, wenn die Klappe 36 nach außen bewegt wird, wie in Fig. ii angedeutet.
Das Glied 39 wirkt mit dem einen Arm 41 eines Winkelhebels zusammen, der unter der
Wirkung einer Feder 42 steht, welche bestrebt ist, den Arm 41 nach auswärts zu pressen
in die in Fig. 8 strichpunktiert angedeutete Stellung und dadurch die Klappe 36
nach außen zu bewegen.
Am anderen Arm 43 des Winkelhebels ist eine
Stange 4..4 angelenkt, deren Ende durch die Stirnwand 45 der Wickelrolle hindurchtritt
und als Mitnehmer in bezug auf ein lose drehbar gelagertes Segment 46 wirkt. Über
das Segment 46 der oberen Wickelrolle und über das Segment 47 der unteren Wickelrolle
führt ein Zugorgan 48 bzw.49, welche beide an einen geschlossenen Bügel So angeschlossen
sind (Fig. 6), welcher mit dem Ende des Schalterhebels 35 gelenkig verbunden ist.
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Durch die Wickellagen des Filmbandes auf den Wickelrollen -wird die
Klappe 36 nach einwärts gedrückt (Fig: io), wodurch das Ende der Stange 44 aus dem
Wirkungsbereich mit dem Segment 46 zurückgezogen wird. Sobald das Bildband von einer
Wickelrolle so weit abgewickelt ist, daß es die Klappe 36 nicht mehr deckt, so wird
letztere unter Wirkung der Feder42 seitlich nach außen geschoben, das Ende der Stange
44 tritt über die Stirnseite der Wickelrolle hinaus und trifft bei der Weiterdrehung
der letzteren, wie in Fig. 9 angedeutet, auf das Segment 46 auf, verdreht letzteres
und übt dadurch einen Zug über das Zugorgan 48: auf den Bügel 50 aus und
verstellt den Hebel 35 und dadurch den Schalter 34, wodurch der Motor umgepolt wird
und im entgegengesetzten Sinne zu drehen beginnt. Dabei wird nun infolge der Schräge
der Zähne der Schraubenräder 2o bzw. 3o die vorher wirksame Klauenkupplung 23, 24
ausgeschaltet und die unwirksame Klauenkupplung 27, 28 eingeschaltet und nun die
Wickelrolle, von welcher das Bildband sich abgewickelt hat, im umgekehrten Drehsinn
angetrieben, so daß sich das Bildband jetzt auf ihr aufwickelt. Das Umschalten des
Motors und des Getriebes zum Antrieb der anderen Wickelrolle erfolgt so vollkommen
automatisch, sobald das Bildband von einer Walze sich abgewickelt hat.
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Mit 51 sind Sicherungen für den Motor bezeichnet. Um eine übermäßige
Erwärmung des Bildbandes zu verhüten, sind die oberen und unteren Wände des Gestells
i mit Luftlöchern 52 versehen. Die Soffittenlampen 13 sind so weit in der Tür 4
zurückgesetzt, daß der Großteil der entwickelten Wärme nach oben abströmen kann;
auch die Löcher 54 in der Tür tragen zur Erhöhung der Zirkulation der Warmluft bei.
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Im vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel werden beide Wickelrollen
durch ein und denselben Antriebsmotor betätigt, und zwar ist der Antriebsmotor und
das Getriebe seitlich vom Bildband angeordnet. Der Motor kann ebensowohl auch oberhalb
oder unterhalb des Bildbandes angeordnet sein; letzteres braucht sich nicht in senkrechter
Richtung zu bewegen, sondern kann sich nötigenfalls in horizontaler Richtung bewegen.
Anstatt die Bewegung des Bildbandes ununterbrochen zu gestalten, könnte dieselbe
auch absatzweise vor sich gehen, wobei z. B. eine in das Getriebe eingebaute Kontaktscheibe
die Bewegung des Bildbandes nach Fortschreiten um eine Folienlänge unterbrechen
und nach einer gewissen Zeit wieder einschalten würde.
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Die Einrichtung kann auch doppelseitig gebaut sein, wobei zwei Bildbänder
und vier Wickelrollen vorhanden sind, welche von einem einzigen Motor aus betätigt
werden können, wobei ein einziger Umpolschalter oder ein Umpolschalter für jedes
Band vorgesehen- sein kann. Es ist auch der Fall denkbar, daß eine ganze Anzahl
von Bildbändern nebeneinander von einem einzigen Antriebsmotor aus angetrieben werden.
Schließlich kann auch anstatt eines umkehrbaren einzigen Antriebsmotors für den
Antrieb jeder Wickelrolle ein besonderer Motor verwendet werden unter Beibehaltung
der Schraubenräder und Kupplungen, wobei die Motoren in zueinander entgegengesetztem
Drehsinn laufen. An Stelle des Umpolschalters genügt ein einfacher Umschalter, welcher
jeweils nach Ablauf des Bildbandes den einen Motor aus- und den anderen einschaltet.
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Außer der automatischen Umschaltung können noch weitere Schaltmittel
vorgesehen sein, um beispielsweise den Lauf des Bildbandes in einem gewünschten
Zeitpunkt zu unterbrechen und ein Bild für längere Betrachtung stillstehen zu lassen;
außerdem können Mittel vorgesehen sein, um den Umpolschalter oder den Umschalter
auch vor Ablauf des Bildbandes willkürlich zu beeinflussen und eine vorzeitige Umkehr
der Bewegungsrichtung des Bandes zu erzielen.