DE60559C - Vorrichtung zum Lösen von Fällmitteln für Wasser - Google Patents
Vorrichtung zum Lösen von Fällmitteln für WasserInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 8S: Wasserleitung.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden zwei verschiedene Apparate, welche
in Gemeinschaft mit einander Verwendung finden sollen und von denen der eine zur ununterbrochenen
Herstellung einer gesättigten, also stets dieselbe Zusammensetzung aufweisenden Lösung von Aetzkalk oder anderen
schwer zu lösenden, zur Wasserreinigung brauchbaren Stoffen dient, während in dem
anderen unter Zuhülfenahme dieser Lösung das Niederschlagen der im Wasser mechanisch
suspendirten Theile rasch und vollkommen erzielt und die Entfernung dieses Niederschlages
bewirkt wird.
Auf den beiliegenden Zeichnungen sind diese Apparate in verschiedenen Ausführungsformen
dargestellt.
Die Fig. 1 und 2 geben Längsschnitt und Querschnitt durch einen zur Herstellung der
gesättigten Lösung bestimmten Apparat; die Fig. 3 und 4 zeigen gleiche Schnitte durch
einen demselben Zweck dienenden, etwas abgeänderten Apparat.
Der Sättigungsapparat besteht aus zwei unter einander angeordneten Gefäfsen von beliebiger
Form, und zwar aus dem oberen gröfseren A und dem unteren kleineren B, Fig. ι bis 4.
Diese Gefä'fse sind durch mehrere Rohre C, Fig. 1 und 2, oder durch ein Rohr E, Fig. 3
und 4, welches durch Scheidewände in mehrere Kammern D getheilt ist, mit einander verbunden.
Das zu sättigende Wasser wird dem Apparat durch ein aufrechtes Rohr G zugeführt,
welches in der Mitte des Gefäfses A, wie dargestellt, oder auch aufserhalb desselben angeordnet
sein kann. Von dem unteren Ende des Rohres G zweigen in radialer Richtung
mehrere waagrechte, engere Röhren ab, von denen jedes an seinem äufseren Ende ein
senkrecht herabhängendes Röhrchen H trägt und mit diesem in Verbindung steht. Von
den Röhrchen H hängt je eines in einem der Rohre C bezw. in einer der Kammern D
und ragt mit seinem unteren Ende in das untere Gefäfs B hinein. Das durch G zugeführte
Wasser fliefst also durch die waagrechten Zweigröhren und die senkrechten
Röhrchen H in das Gefäfs B und steigt von da in getrennten Strömen in den Rohren C
bezw. den Kammern D aufsen um die Röhrchen H herum nach oben in das Gefäfs A,
wo alle Ströme sich wieder vereinigen.
Dem nach oben steigenden Wasser wird der zu lösende Stoff, Aetzkalk oder dergleichen,
durch ein Rohr F zugeführt, welches an der Innenwand des Gefäfses A befestigt ist und
oben einen Aufgebetrichter trägt. Der aus F heraustretende Stoff sinkt in den Rohren C
oder den Kammern D allmälig nach unten und wird in diesen Rohren oder Kammern
von dem durchströmenden Wasser umgerührt und dadurch in letzterem gelöst. Auf diese
Weise wird das Wasser, welches das Sättigungsmaterial in mehreren getrennten Strömen durchströmt,
gleichmäfsig und vollkommen gesättigt.
Da in dem oberen grofsen Gefäfs A das Wasser eine geringere Geschwindigkeit als in
den Rohren C bezw. den Kammern D hat, so sinken die mechanisch mitgerissenen Theile
des zu lösenden Stoffes in dem Gefäfs A nach unten und gelangen wieder in die Rohre C
oder Kammern D, um dort abermals von dem schneller strömenden Wasser umspült und gelöst
zu werden.
Das gesättigte Wasser fliefst oben aus dem Gefäfs A durch ein dort vorgesehenes Ueberlaufrohr
K ab.
Die Bewegung des Wassers ist in den Fig. ι und 3 durch Pfeile angedeutet; die Bewegung
der durch das Wasser mitgerissenen Theile des zu lösenden Stoffes erfolgt in den beiden
Gefäfsen A und B und deren Verbindungsrohren in umgekehrter Richtung. Das untere
Ende des Gefäfses B trägt einen Hahn N, Fig. ι und 5, der nur zeitweilig geöffnet wird,
um den Schlamm, welcher sich im Apparat bildet und in B sammelt, abzulassen. Dieser
Schlamm besteht theils aus fremden, dem zu lösenden Stoff beigemengten Substanzen, theils
aus dem bei der Sättigung des Wassers sich bildenden kohlensauren Kalk, kohlensauren
Magnesium u. s. w.
Die in dem eben beschriebenen Sättigungsapparat gewonnene Lösung wird in den
zweiten, im Eingang erwähnten Apparat geleitet, um dort aus dem zu reinigenden Wasser
die darin aufgelösten Stoffe niederzuschlagen.
Dieser zweite Apparat ist in den Fig. 5 bis 8 in zwei Ausführungsformen dargestellt;
die Fig. 5 und 6 geben Längsschnitt und Querschnitt durch die eine, die Fig 7 und 8
die gleichen Schnitte durch die andere Ausführungsform.
Der Reinigungsapparat besteht aus einem beliebig gestalteten Gefäfs a, dessen unterer
Theil sich verengert und vorzugsweise kegel- oder pyramidenförmig nach der Mitte des Gefäfses
. zu verläuft. Dem Gefäfs α wird durch das in demselben central angebrachte Rohr b
das zu reinigende Wasser, gemengt mit der im Sättigungsapparat gewonnenen Lösung von
Aetzkalk oder anderen schwer löslichen Stoffen, sowie auch mit verschiedenen Lösungen von
Aetznatron, Soda oder dergleichen, zugeführt. Nach seinem Äusflufs aus dem unteren Ende
des Rohres b steigt das Gemisch in dem Gefäfs
α in der Richtung der Pfeile nach oben. Damit das Wasser gut mit der ihm zugesetzten
Lösung vermengt wird und gleicbmäfsig vertheilt
durch das Gefäfs α nach oben strömt,
sind·, in dem- unteren Theil des letzteren auf
dem Rohr b mehrere Kränze c über einander
angeordnet,, von denen jeder aus einer Anzahl
geneigter, windschiefer, sich theilweise deckender Schaufeln zusammengestellt ist.
Die von den geneigten, windschiefen, sich theilweise deckenden Schaufeln gebildeten
Kränze können die Gestalt eines Kegels bezw. einer Pyramide (Fig. 5) oder die Gestalt eines
Cylinders bezw. Prismas (Fig. 7) haben. Die Anzahl der Kränze, sowie die Anzahl der
Schaufeln in jedem Kranz ist beliebig. Die Schaufeln jedes Kranzes sind zu denen des
folgenden oder vorhergehenden entgegengesetzt gerichtet, so dafs das zwischen die Schaufeln
dringende Wasser beim Uebergang aus den Schaufeln des einen Kranzes in die Schaufeln
des nächsten Kranzes jedes Mal seine Richtung wechseln mufs, wie durch Pfeile angedeutet ist.
- Aus dem mit der Lösung gemengten Wasser scheiden sich theils während seines Durchganges
durch die Kränze, theils nachher beim Hochsteigen in den oberen Theil des Gefäfses
α fast sämmtliche Unreinigkeiten ab und sinken auf den geneigten Schaufeln nach unten
in den verengten Theil des Gefäfses α, von wo der gesammelte Niederschlag von Zeit zu
Zeit durch einen dort vorgesehenen Hahn h abgelassen wird.
"Das Wasser fliefst, nachdem es noch durch ein oben in das Gefäfs α eingesetztes, von
Holzspänen gebildetes Filter f hindurchgegangen ist, welches die feinsten, mechanisch
mitgerissenen Theile zurückhält, in gänzlich gereinigtem Zustand aus dem am oberen Ende
des Gefäfses α angebrachten Rohr g nach aufsen ab.
Die beschriebenen beiden Apparate, der Sättigungsapparat und der Reinigungsapparat,
können in der Weise zusammengestellt werden, wie dies die Fig. 9 und 10 im Längsschnitt
und im Querschnitt veranschaulichen.
In diesem Fall ist das Sättigungsgefäfs i in das Reinigungsgefäfs I eingesetzt. Durch das
kurze Rohr m und mehrere von demselben abzweigende, nach unten herabhängende Röhrchen
fliefst das zu sättigende Wasser in das Gefäfs z, in welches die zu lösenden Stoffe
durch ein nicht dargestelltes Rohr eingeführt oder unmittelbar eingeschüttet werden. Aus
dem Gefäfs i fliefst die gesättigte Lösung durch das Rohr η in das im Gefäfs Z central angebrachte
Rohr, welchem durch das Rohr k das zu reinigende Wasser zugeführt wird.
Aufserdem kann in das centrale Rohr noch durch das Rohr ο eine Lösung von Soda,
Chlorbarium oder dergleichen eingeführt werden, je nach der chemischen Zusammensetzung
des Wassers. Das aus dem centralen Rohr
austretende, mit der ■ oder den Lösungen vermengte: Wasser steigt durch die von den
Schaufeln gebildeten Kränze c nach oben, dann
Claims (2)
- durch das Filter f und verläfst endlich durch das Rohr ρ das Reinigungsgefäfs /.Pat ε nt-An SPR Oc he:ι . Vorrichtung zum Lösen von Fällmitteln für Wasser, bei welcher am Boden eines Behälters (A, Fig. ι bis 4) mehrere Röhren bezw. Abtheilungen (C bezw. D) angeordnet sind, welchen dieLösungsflUssigkeit am Boden zugeführt wird, so dafs mehrere, von einander getrennte, nach oben gerichtete Flüssigkeitsströme gebildet werden.
- 2. In Verbindung mit der im Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung ein Stromvertheiler für zu reinigende, mit der Lösung gemengte Wasser, bei welchem das Gemenge dadurch auf den ganzen Querschnitt des Klärgefäfses (a, Fig. 5 bis 8) gleichmäfsig vertheilt wird, dafs das Gemenge im Zickzack zwischen geneigten, sich theilweise deckenden Schaufeln nach oben steigt, welche turbinenartig zu Kränzen (c) zusammengestellt sind, die über einander liegen und von denen die Schaufeln des einen denen des folgenden oder vorhergehenden entgegengesetzt gerichtet sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE (1) | DE60559C (de) |
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