DE605016C - Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen aus Kohlenhydraten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen aus Kohlenhydraten

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DE605016C
DE605016C DEH120517D DEH0120517D DE605016C DE 605016 C DE605016 C DE 605016C DE H120517 D DEH120517 D DE H120517D DE H0120517 D DEH0120517 D DE H0120517D DE 605016 C DE605016 C DE 605016C
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DE
Germany
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urea
carbohydrates
production
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glues
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DEH120517D
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English (en)
Inventor
Dr Eduard Faerber
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HOLZHYDROLYSE AG
Original Assignee
HOLZHYDROLYSE AG
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Publication date
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
    • C09J103/00Adhesives based on starch, amylose or amylopectin or on their derivatives or degradation products
    • C09J103/02Starch; Degradation products thereof, e.g. dextrin

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen aus Kohlenhydraten Es ist bekannt, aus Stärke Klebstoffe zu gewinnen, indem man sie entweder verkleistert oder sie bis zu Dextrinen; die der Stärke noch sehr nahestehen, abbaut. Diese Produkte der tiefer eingreifenden hydrolytischen Spaltung besitzen indessen nicht mehr den Charakter von Klebstoffen. Auch die durch tief eingreifende Hydrolyse aus Cellulose gewonnenen polymeren Kohlehydrate haben geringe und praktisch bedeutungslose Klebkraft.
  • Es hat sich nun ;gezeigt, daß man diesen Produkten ausgesprochenen Klebstoffcharakter dadurch erteilen kann, daB man ihnen Harnstoff zusetzt. Mischt man z. B. weit abgebautes Dextrin mit io bis 2o Prozent Harnstoff und löst diese Mischung unter Erwärmen in Wasser, so ist die Klebwirkung beträchtlich ;erhöht. In ähnlicher Weise reagieren die aus Cellulose durch Einwirkung von konzentrierter Salzsäure nach dem Verdampfen erhaltenen polymeren Zucker, wenn man ihnen Harnstoff in dem angegebenen Mengenverhältnis beimischt und auflöst. Durch ,gleichzeitigen Zusatz von Pfithalsäureanhydrid läßt sich die erforderliche Menge des: Harnstoffs verringern.
  • Es ist bekannt, daß man die Klebwirkung von Glukose durch geeignete Zusätze erhöhen kann. Glukose ist jedoch das letzte hydrolytische Abbauprodukt von Zellstoff und Stärke. Man konnte deshalb ,aus dem erwähnten Verhalten von Glukose nochnicht ableiten, daß man die -höheren polymeren Vorstufen dieses Abbaues nach dem vorliegenden Verfahren in Klebstoffe umwandeln kann. Ein wesentlicher technischer Fortschritt liegt darin schon aus dem Grunde, weil die aus Glukose hergestellten Klebstoffe gegen Feuchtigkeit sehr viel empfindlicher sind als die aus den polymeren Kohlehydraten hergestellten Klebstoffe.
  • Andererseits hat man schon Untersuchungen über den Einfluß :eines Zusatzes von Harnstoff auf die Verkleisterungsgeschwindigkeit der Stärke angestellt. Daraus', daß Harnstoff die Verkleisterung der Stärke beschleunigt, geht jedoch nicht hervor, daß die Klebkraft des Kleisters dabei- erhöht wird. Eine Verkleisterung ist auch keine tief eingreifende hydrolytische Aufspaltung.
  • Nach .einem älteren Verfahren erfolgt ein Zusatz einer geringen Menge eines organischen Kristalloids, beispielsweise Harnstoffs, zu unabgebauter Stärke. Die Quellungstemperatur der Rohstärke wird dadurch herabgesetzt, so daß sie in kaltem Wasser gequollen werden kann. Das Stärkekorn wird bei diesem Verfahren auf osmotischem Wege mit den Kristalloiden durchsetzt und die Umwandhuigsreaktion dadurch begünstigt. Auf den Grad der Klebfähigkeit hat dieser Zusatz jedoch keinen wesentlichen Einfluß. Überdies ist auch die Menge des dort zugesetzten organischen. Kristalloids, beispielsweise 2 Prozent, zu gering, um eine derartige Wirkung hervorzurufen.
  • Ausführungsbeispiele i. Dextrin, das durch Erhitzung von iookg lufttrockener Kartoffelstärke mit .l Liter Salzsäure (5 prozentige) während einer Stunde auf 120° C erhalten wurde, wird mit 12,5 kg Harnstoff vermischt und in Wasser unter Erwärmen gelöst.
  • 2. Aus Weizenstärke durch dreistündiges Erhitzen auf 16o° C erhaltene Dextrine werden mit i o Prozent ihres Gewichts an Harnstoff und mit ¢ Prozent Phthalsäureanhydrid in der fünffachen Menge Wasser in der Wärme gelöst.
  • 3. Aus Cellulose (Holzmehl) gewinnt man ein besonders geeignetes hydrolytischen Abbauprodukt (Kohlehydrat, Holzzucker) durch Auflösen in 40prozentiger Salzsäure und Konzentrieren der erhaltenen Lösung durch Eindampfen und Entfernen des Chlorwasserstoffes, z. B. durch Zerstäuben in einem heißen Luftstrom, z. B. gemäß Patentschrift q.17 3 51.
  • Zum Kleben von Tüten verwendet man beispielsweise eine Lösung, die in ioo Gewichtsteilen 5o Teile Holzzucker und 6 Teile Harnstoff enthält. Um Tapeten aufzukleben, überzieht man die Wände zuerst mit Zeitungspapier, das mit Kleister aufgeklebt wird, da der Holzzuckerleim nicht geeignet ist, Papier unmittelbar auf Rabitz- oder Gipswänden zu befestigen. Der Holzzuckerleim wird dann in stärkerer Verdünnung, als oben angegeben, z. B. 2o prozentig, in dünner Schicht aufgetragen. Trotz der verhältnismäßig hohen Konzentration des Leims ist sein Verbrauch gering, da von der dünnflüssigen Lösung bedeutend weniger für die Flächeneinheit gebraucht wird als von dem dickflüssigen Kleister.
  • Nach einem anderen Beispiel löst man i oo g Kohlehydrat und r 2, 5 g Harnstoff und 5 g Phthalsäureanhydrid in 5o g Wasser und erwärmt kurze Zeit. Besonders solche aus dem (selbst wasserlöslichen) Verzuckerungsprodukt der Cellulose hergestellten Klebstoffe sind in Wasser sehr leicht löslich und kleben gut, während das Verzuckerungsprodukt ohne die genannten Zusätze fast keine Klebwirkung besitzt.
  • Wo es darauf ankommt, sehr helle Klebstoffe zu haben, verwendet man gereinigte, z. B. mit A_ dsorptionskohle entfärbte Kohlehydrate.

Claims (2)

  1. PATGNTANSYRÜCliC C i.. Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen aus Kohlenhydraten, dadurch gekennzeichnet, daß man weit abgebaute D.extrine oder ähnliche Celluloseabbauprodukte unter Zusatz von Harnstoff vorzugsweise unter Erwärmen in Wasser löst.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Klebstoffen nach Anspruch i, dadurch.gekennzeichnet, daß man neben Harnstoff noch Phthalsäureanhydrid zusetzt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE923157C (de) * 1952-03-25 1955-02-03 Gerbstoffwerk Oberlahnstein A Aufkleben von Leder beim Klebetrocknungsverfahren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE923157C (de) * 1952-03-25 1955-02-03 Gerbstoffwerk Oberlahnstein A Aufkleben von Leder beim Klebetrocknungsverfahren

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