DE2055028A1 - Verfahren zur Gewinnung von Starkesirupen - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von StarkesirupenInfo
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Description
Ken Hayashibara 9- November 1970
Okayama / Japan SJ/Hu
kho 7127
Verfahren zur Gewinnung von Stärkesirupen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung nicht kristallisierender,
stark süßer, farbechter, hitzebeständiger Stärkesirupe, die als Hauptbestandteil Oligoglukosylfruktose enthalten
und mit Hilfe des Enzyms Bacillus macerans aus verflüssigter
Stärke bereitet werden.
Unter Oligoglukosylfruktose werden Oligosaccharidzucker verstanden,
deren reduzierende Enden mittels oL -1,4-Bindungen mit
Bohrzucker (Saccharose) verbunden sind und die bekanntlich durch Einwirkung von Bacillus macerans auf Lösungen eines Gemisches
von Cyclodextrinen und Bohrzucker erhalten werden (vgl. B.
French u.a., J.B.C. 2§/1953, 2387). Mittels dieser Gleichgewicht
sum se tzung können jedoch die Cyclodextrine nicht vollständig im Bohrzucker umgewandelt werden. Die nicht umgesetzten
Cyclodextrine, die sich schwer im Wasser lösen und eine (Trübung der Sirupe bewirken können, lassen sich nur mittels organischer
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Lösungsmittel, wie Trichloräthylen, die jedoch für Anwendungeil
in der Lebensmittelindustrie nicht erwünscht ist, entfernen.
Bei Versuchen, die man im Hinblick auf die erwünschte Anwendbarkeit
der Oligosaccharide als hochwertige Süßmittel durchführte, wurde überraschenderweise gefunden, daß beim Verfahren
ssur Gewinnung von Oligoglukosylfruktose durch Einwirkung von
Bacillus macerans auf gelöste Gemische von verflüssigter Stärke und Rohrzucker erstere in Bohrzucker fast ohne Bildung von Cyclodextrinen
überführbar sind. Vöiter fand man, daß die erhaltenen
Sirupe - außer einer erhöhten Süße, die derjenigen von Bienenhonig ähnlich ist, - verbesserte physikalische Eigenschaften
aufweisen. So haben sie infolge ihres geringeren Gehaltes an reduzierendem Zucker als übliche Stärkesirupe eine geringe
Neigung zur Verfärbung beim Erhitzen mit Proteinen und Peptiden.
Mit Hilfe von Bacillus macerans werden zwar bekanntlich Cyclodextrine
im industriellen Ausmaße gewonnen, jedoch ist, wie gefunden wurde, die Wirkung des Enzyms i« wesentlichen nicht die
Bildung von Cyclodextrinen, sondern eine Umwandlung in Zucker. Man fand, daß bei Einwirkung des Enzyms auf linearkettige Oligosaccharide
vom Polymerisationsgrad (P.G.) über etwa 10 eine intramolekulare Überführung unter Abbau der Oligosaccharide zu
solchen mit 6 Glukoseresten und Bildung von Oyclodextrinen bewirkt wird. Kommt dagegen das Enzym auf Oligosaccharide von
niedrigerem P.G., d.h. unter 8, zur Einwirkung, so findet, wie
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gefunden wurde, keine intermolekulare Umwandlung und demnach
keine Gyclodextrinbildung statt. Schließlich wurde gefunden,
daß die gebildeten Oligosaccharide in Gegenwart eines geeigneten Zuckerakzeptors charakteristische gemeinsame Umwandlungsprodukte bilden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man
(a) Rohrzucker und/oder Iruktose und/oder Glukose enthaltende
Zuckergemische in Lösungen verflüssigter Stärke als Akzeptor einverleibt und
(b) auf die Gemische Amylase von Bacillus macerans einwirken läßt.
Als Zuckerakzeptor dient vor allem Bohrzucker, ferner Fruktose
und/oder Glukose, Maltose, Maltobionsäure, Cellobiose, Turanose, Panose, Isomaltose und verschiedene Glukoside. Stark süße, hochwertige
Sirupe erhält man vorzugsweise mit Bohrzucker als Akzeptor.
Als Ausgangsstoffe sind erfindungsgemäß zahlreiche Stärken, z.B. von Süßkartoffel, Kartoffel, Mais und wachsartigem Mais, sowie
Amylosestärke anwendbar. Die Stärkeverflüssigung erfolgt in bekannter
Weise mittels Säure oder Enzym. Durch Anwendung eines
Verflüssigungsenzyms wird der Anteil an hochmolekularen Oligosacchariden
mit über 10 Glukoseresten (G.R.) schnell herabgesetzt und solche mit etwa 6 bis 7 G. H. erhalten, die in der
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- 4- -nachfolgenden Umsetzung am wirksamsten sind.
Venn das Glukoseäquivalent (D.E.) der mittels Enzym verflüssigter Stärke bei über 10 Gew.% liegt, bewirkt der Einsatz des
Bacillus macerans kaum eine Bildung von Oyclodextrinen. Falls jedoch die verflüssigte Stärke einen D.E. von etwa 7% aufweist,
so bildet sich als Nebenprodukt eine gewisse Menge an Oyclodextrinen (vgl. unten Versuch A). Bei Anwendung von mit Säure
verflüssigter Stärke vom D.E. über 10 bewirkt Bacillus macerans schwerlich eine Oyclodextrinbildung. Da es sich um eine Umwandlungsreaktion handelt, können Stärkekonzentrationen von 5 bis
4-3% (Trockengewicht) ben&utzt werden; bei einem Gehalt über 4-5%
Stärke wird die Einwirkung von Bacillus macerans leicht gehemmt.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren stattfindenden Vorgänge
werden nachstehend für die Fälle der Anwendung von Bohrzucker als Akzeptor näher erläutert:
Obwohl der Bohrzuckergehalt der Sirupe auch von der angewandten
Stärkekonzentration abhängt, kann zur GewinnungKron Oligoglukosylfruktose enthaltenden Sirupen von 1 bis 60%igen Bohrzuckerkonzentrationen ausgegangen werden. Jedoch kann im Falle, daß
die Konzentration der verflüssigten Stärke hoch, die Bohrzuckerkonzentration dagegen verhältnismäßig niedrig ist, die verflüssigte Stärke nicht völlig an Bohrzucker gebunden werden; sie
neigt vielmehr zur "Hydrolyse und erhöht leicht den Anteil an reduzierenden Zuckern in den Stärke Sirupen. Ist die Bohrzucker
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konzentration dagegen höher als diejenige der Stärke, so bleibt - obwohl die meiste Stärke an ßohrzucker gebunden wird—
eine große Menge nicht umgesetzter Stärke donnoch übrig.
Der erfindungsgemäß angewandte Bacillus macerans stammt von folgenden, Amylase absondernden Stämmen: IFO 34-90 (Institute
for Fermentation, Osaka), IAM 1227 (Institute of Applied Microbiology,
Universität Tokio) sowie ATCG 8244, 7048, 7068, 8510 und 8515· Die Stämme werden in bekannter Weiae auf einem
aus Sojabohnenkuchen und Maislaugenwasser bestehenden Nährboden bei 300G unter Rütteln in 3 Tagen mit anschließendem Filtrieren
der Brühe kultiviert. Enzymlösungen, die durch Kultivieren der Stämme auf feinen Kartoffelschnitzeln bei 400C durch 2-wöchentliches
Stehen und Filtrieren der Kulturbrühen erhalten werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls anwendbar. Selbstredend können
auch die z.B. mit Ammonsulfat erhältlichen Aussalzprodukte und mittels organischer Lösungsmittel gereinigten Enzyme benutzt
werden. Die Aktivität der vorstehend erhaltenen Kulturlösungen beträgt gewöhnlich 2 bis 3 Umwandlungseinheiten (conversion
units) je ml Kulturflüssigkeit, gemessen nach der Methode von
Tilden & Hudson ("Starch Handbook", Publisher: Asakura Shoten,
revised Edition, 310). Angewandt Werden 0,1 bis 2 Enzymeinheiten je g Stärke (E/g St.). Stärkesirupe, di· den meisten Anforderungen
entsprechen, erhält man in der Inkubationszeit von 1 bis 3 Tagen beim pH um 6,0, vorzugsweise zwischen 4,5 und 8,0.
Die Enzyme sind bis zu etwa 500G beständig, - in Gegenwart von
verflüssigter Stärke bis zu 550C, und bei dieser Temperatur
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kann die erfindungsgemäße Umsetzung erfolgen. Sehr geringe
Mengen der gewonnenen Stärkesirupe, die mit Aktivkohle und erforderlichenfalls mit Ionenaustauschern gereinigt und im Vakuum
eingedickt werden, lassen sich papierchromatographisch untersuchen.
Versuch A.
Eine Aufschlämmung von 6 g Kartoffelstärke in 600 ml reinem
Wasser wurde mit 600 Einheiten (Lintner-Sollied-Methode) eines
Verflüssigungsenzyms versetzt, im kochenden Wasserbad gelatiniert und dannbei 650C verflüssigt; nach 1/2, 1,3 und 6 Stunden
wurden je 100 ml-Fraktionen entnommen. Nach Entaktivieren der restlichen Enzymwirksamkeit der Reaktionsmischungen durch
Erhitzen und Zusatz von 10 g Rohrzucker und 5 ml Bacillus macerans
(3 Umwandlungseinheiten je ml) zu jeder der 100 ml-Fraktionen! wurde bei 4-00C 2 Tage lang inkubiert. Gegen Ende der
Inkubation setzte man 1 ml Trichloräthylen zu und schüttelte stark, worauf die gebildete Cyclodextrinmenge bestimmt wurde.
Wie aus der folgenden Aufstellung zu ersehen, war bei einer
verflüssigten Stärke mit einem D.E. über 10% kein Cyclodextrin gebildet worden:
D.E. verflüssigter
Stärke 4,0 7,0 16,4 19,7%
Cyclodextrinbildung
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Versuch B.
Der gemäß Versuch A nach 3 Stunden erhaltene Sirup wurde papierchromatographisch
untersucht, und zwar durch viermaligen Aufschluß nach der aufsteigenden Methode mit einem Lösungsmittelgemisch
von n-Butanol, Pyridin und Wasser im 'VöLumenverhältnis
6 : A- : 3.
Das entwickelte Chromatogramm machte man einerseits mittels
eines Anzeigereagenzes (vgl. Ivor Smith: "Chromatography", J S. 168) sichtbar, wobei die eindeutigen Flecke mit G2F, G3F
und G4F (GF bedeutet "Glukosylfruktose-Beste") bezeichnet udxL
auf dem Papier entwickelt wurden. Sie bestanden aus Oligosacchariden, gebunden an Rohrzucker an ihren reduzierenden Enden und
konnten mit Handels-Saccharase zu den entsprechenden Oligosacchariden
und Fruktose umgewandelt werden.
Andererseits wurde das entwickelte Papierchromatogramm unter
gleichen Bedingungen mit Silbernitrat-Reagenz sichtbar gemacht, wobei nur reduzierende Zucker und Glukoce aufgezeigt werden {
können. Diese mit G1, G2 ...G1O bezeichneten Flecken bestanden
aus gewöhnlichen Maltooligosacchariden.
Die vorstehend beschriebene Umwandlungswirksamkeit von Bacillus macerans auf Gemische von Oligosacchariden und Bohrzucker
wird nachstehend auf Gemische, die statt Kohreucker andere
Zucker enthalten, ausgedehnt«,
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Versuche C.
Eine wässrige Mischung, enthaltend 22% einer sauer verflüssigten Stärke vom D.E. 13 und 1% Zuckerakzepter (ausgenommen
Rohrzucker) wurde nach Zusatz eines Kulturfiltrats von Bacillus macerans beim pH 6,0 und 550C verzuckert. Als Akzeptor
dienten Fruktose, fruktosehaltiger Invertzucker, isomerisierte Dextrose, Melasse, Hydrol oder "date extrakt". Auf Papierchromatogrammen der gewonnenen Hydrolysate wurden die Ketosen
mit Phlorogluzin-Beagenz und die reduzierenden Zucker mit SiI-bernitrat-Beagenz identifiziert, wobei Flecken von Oligosacchariden vom P.G. 2 bis 3 wie auch solche von Glukose und Fruktose
entwickelt wurden.
Flecken von mit Fruktose verbundenen Oligosacchariden seigten
deutlich an leicht höherer Stelle der HF-Verte Oligosaccharide vom P.G. 2 bis 3'an, womit erwiesen war, daß ein wesentlicher
Fruktoseanteil Mit Oligosacchariden verbunden war. Die Ergebnisse der quantitativen Analyse zeigten bei papierchromatographischer Fraktionierung ebenfalls, daß im Produkt überwiegend
Oligosaccharide vom P.G. 2 vorlagen. Das Ansteigen der Bildung von umgewandeltem Zucker mit erniedrigtem P.G. wurde durch die
Menge der anwesenden Fruktose bestimmt. Der Hauptbestandteil des Produktes waren Zucker mit einem P.β« von etwa 2 bis 5. Es
wurde gefunden, daß 10 bis 50% der eingesetzten Fruktose in gebundene Fruktose umgewandelt waren.
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handelt, kann diese bei der hohen Konzentration von 10 bis
4-5% erfolgen. Wird die Konzentration jedoch auf etwa 5Q# erhöht,
so nimmt die Enzymaktivität leicht ab. Andererseits ist die Konzentration von Fruktose bzw. Invertzucker zu derjenigen
der Stärke relativ; demzufolge kann die Umsetzung bei einer Konzentration unterhalb 60% durchgeführt werden. Ist jedoch
die Konzentration der Fruktose niedriger als diejenige der verflüssigten Stärke, so verbindet sich letztere mit der Fruktose,
die Hydrolyse schreitet fort und es zeigt sich die Neigung zur Erhöhung der Menge an reduzierendem Zucker. Erhöht sich das Konzentrationsverhältnis
Fruktose : Stärke, so wird zwar die meiste Stärke mit Fruktose verbunden, aber eine große Menge unveränderter
Fruktose verbleibt im Gemisch. Demzufolge sind durch Änderung des Verhältnisses von gebundener und unveränderter Fruktose
spezifische Stärkesirupe erhältlich.
Wenn lediglich Fruktose als Akzeptor in Stärkehydrolysaten
(D.E. 15%, P.G. 6,6) anwesend ist, so werden die Oligosaccharide
aktiviert und die mit Fruktoee verbundenen Zucker G7F, ä
G6F ... G1F gebildet, wobei die Produkte die üblichen Oligosaccharide G7 bis G 1 sowie unveränderte Fruktoee enthalten.
Iat dagegen der Akzeptor ein Zuckergemisch (Invertzucker) von
Fruktoee und Glukose, so bilden dies« beiden umgewandelt· Zuk-
ker (umgewandelte Fruktose und umgewandelte Oligosaccharide); demzufolge bleiben die endgültige Oligosaccharidaengen unveränderlich. Im Falle, daß die Hydrolyse gegenüber der Umwand-
...10 109825/1259
- ίο -
lungswirkung auf das Stärkehydrolysat vorherrscht, tritt eine
Vermehrung des reduzierenden Zuckers ein. Versuche ergaben, daß die Hydrolyse vorherrscht, sofern sie die Menge an reduzierendem
Zucker um 1 bis 2% erhöhtJWenn der Akzeptor ein
nur partiell hydrolysierter Invertzucker, der restlichen Bohrzucker
enthält, ist,so verbinden sich die aktivierten Oligosaccharide auch mit dem Rohrzucker. Ist jedoch die Verbindung
mit Fruktose 1,2, wie im Fall von Rohrzucker, so ist eine Identifizierung
von umgewandelter Fruktose und umgewandeltem flohr-™
zucker unmöglich. Da die Menge des als Fruktose festgestellten Rohrzuckers abnimmt, erweist sich, daß die Umwandlung mit
Rohrzucker erfolgt. Im Falle, daß die Verbindung der umgewandelten Fruktose nicht 2 ist, haben sich zwei Arten von umgewandelten
Oligosacchariden mit verschiedenen Molekularstrukturen
gebildet, - nämlich Oligosylrohrzucker und Oligosylfruktose9
wie dies mittels Papierchromatogrammen nachweisbar ist.
Da "date sugar", durch Isomerase oder Alkali erhaltener iso-
^ merisierter Zucker sowie Melasse sämtlich Gemische von Fruktose
und Glukose bzw. in manchen Fällen von Fruktose, Glukose und Bohrsucker darstellen, können auch mit Hilfe dieser Akzeptoren die oben beschriebenen Bräuktionsprodukte erhalten werden.
Da Bacillus macerans eine auf Dextrine einwirkende Amylase ist,
ist es selbstverständlich, daß bei Vorliegen verflüssigter Stärke, die große Mengen an verzweigtem Dextrin enthält, die
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gleichzeitige Anwendung von ?C-1,6~Glukosidase die e<i-1,6-Glukosidbindungen
derartiger Dextrine entfernt -und diese der Umwandlungsreaktion zuführt. Hierzu werden 10 "bis 20 Einheiten
je g Stärke an Enzymen, beispielsweise von Stämmen der Gattungen
Lactobacillus, Nocardia oder Acetomycetes?vor oder während
der erfindungsgemäßen Umsetzung zugesetzt, - vor allem solche Enzyme, die hitzebeständig sind und ein Wirkung sop timum beim
pH von etwa 6,0 haben. Hierdurch wird die Umwandlungsreaktion durchgreifender gemacht und auch das Filtrieren der Sirupe erleichtert.
Die erfindungsgemäß erhaltenen, 50 bis ?0%igen, gereinigten
Zuckersirupe können durch Sprühtrocknung in leicht zu handhabende
Trockenpulver, die eine hohe Süßkraft, aber eine verhältnismäßig geringe Hygroskopizität aufweisen, überführt werden.
Eint Aufschlämmung von 500 g Kartoffelstärke in 4,5 1 reinem
Wasser wurde nach Zugabe von 5000 Einheiten Verflüssigungsenzym im kochenden Wasserbad gelatiniert und bei 650O 3 Stunden
behandelt, bis ein D.E. von 16% erreicht ist. Dann kochte man auf, gab 500 g Rohrzucker zu und inkubierte bei 400O 2 Tage
lang mit 250 ml einer getrennt bereiteten Lösung von Bacillus macerans (3 Umwandlung seinhe it en/ml). Zu Beginn der Umsetzung
hatte das Beaktionsgeaisch den spezifischen Stärkegeruch und die Süße von Rohrzucker, jedoch verschwand dieser Geruch mit
Fortschreiten der Eeaktion und die Süßigkeit wurde derjenigen
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von Honig ähnlich. Das fertigeUmsetzungsgemisch entfärbte man
durch Zugabe von 0,5% (je Trockenstoff) Aktivkohle, reinigte mit Ionenaustauscher und dampfte bei Unterdruck ein. Die papier
chromatographische Prüfung ergab, daß etwa 15% Rohrzucker mit Oligosacchariden verbunden sind.
Man arbeitete nach Beispiel 1, gab jedoch nur 50 g Bohrzucker
fe zu, wodurch im erhaltenen farblosen und durchsichtigen Sirup
ungefähr 50% des Bohrzuckers mit Oligosacchariden verbunden waren.
Es wurde gemäß Beispiel 1 unter Einsatz von 500 g löslicher Stärke und 750 g Bohrzucker verfahren. Der erhaltene konzentrierte Sirup war sehr hitzebeständig, farblos, klar und hatte
eine im Vergleich zu Bohrzucker intensive Süßigkeit.
Eine 40%ige Aufschlämmung von Süßkartoffelstärke vom pH 6,0
wurde nach Zusatz von 0,2% Verflüssigungsenzym bei 85 bis 90°G
bis zum D.E. 13,4% und dann bei 800C bis zum D.E. 22,6% kontinuierlich verflüssigt, hierauf durch Erhitzen inaktiviert und mit
2 E/g St. Bacillus macerans in Form seiner Kulturbrühe und 10 E/g St.«6 -1,6-Glukosidase, gewonnen mittels Lactobacillus
plantarium (ATCC 8008), versetzt. Gleichzeitig gab man eine
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Fruktoselösung, deren Trockengehalt 1/3 der Stärkemenge entspricht,
zu, so daß die Konzentration der Beaktionsmischung 40% betrug. Letztere wurde 72 h bei 55°G und pH 6,0 inkubiert,
dann durch Erhitzen entaktiviert, mit 0,4% Aktivkohle entfärbt, filtriert, mittels eines Ionenaustauschers vom 3-Bett-Iyp enfcionisiert
und entfärbt sowie eingedampft. Das Filtrieren und die anderen Arbeitsgänge waren durch die Mitverwendung der
,tL -1,6-Glukosidase erleichtert worden.
Der erhaltene Sirup war farblos, geruchfrei und hatte ine Süße ähnlich wie Bohrzucker, jedoch zarter. Bei Bäumtemperatür trat
bei einer Konzentration von 75% keine Kristallisation ein. Durch Sprühtrocknung der Sirupe erhielt man Pulver mib 1 bis
3% Feuchtigkeit und verhältnismäßig geringer Hygroskopizität.
Die papierchromabographische Prüfung erfolgte durch 4nialige
Entwicklung nach der aufsteigenden Methode mit einem Lösungsmittelgemisch
von Pyridin-Butanol-Wasser 4:6:3 und die Kefcosebestiaunung
mittels Phloroglucin-Reagenz, worauf jede Fraktion extrahiert wurde. Fruktose bestimmte man quantitativ nach
der Cystein-Carbazol-Methode. Der Prozentgrad der Umwandlung
wurde nach der Gleichung:
Gesamtmenge Fruktose der Oligogly-
IT Λ kosylfruktosen „__
üawandlungsgrad - x100
Gesamtmenge Fruktose in der Reaktionsmischung
berechnet.
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Wie die anliegende Tabelle zeigt, betrug der Umwandlungegrad
beim D.E. 15,4 50,2%, beim D.E. 22,6 dagegen 40,8%. Die Cyclodextrinbildung
war im ersten Fall schwach, im letzteren garnicht meßbar. In diesem Fall war der Sirup durchsichtig.
Man ging gemäß Beispiel 4 von gereinigter Süßkartoffeistärke
aus} der Fruktoseanteil war demjenigen der Stärke äquivalent.
Das Gemisch mit einer Endkonzentration von 40% ergab einen Sirup, dessen Süße diejenige des Sirups nach Beispiel 1 übertraf.
Die Prüfergebnisse zeigt die vorgenannte Tabelle, - nämlich Herabsetzung
des Umwandlungsgrades und Neigung zur Erhöhung der
Menge an übrigbleibender Fruktose. Obwohl im Falle des Verflüssigungsgrades vom D.E. 13% der Umwandlungsgrad stieg, war die
Bildung von etwa 1% Oyclodextrinen unerwünscht. Dennoch ergab eine Mitverwendung von 15 U/g St. r^-ijö-Glukosidase eine 2
bis 3%ige Erhöhung des Umwandlungsgrades und eine Herabsetzung
der Filtrierdauer um 20 bis 50%.
Eine 45%ige Aufschlämmung gereinigter Kartoffelstärke wurde nach Zusatz von 0,2% (je Trockenstärke) Oxalsäure bei 2 at bis
zum D.E. 20 erhitzt, dann mit CaCO, auf pH 5t0 eingestellt und
der sehr viskosen Lösung 54% Rohrzucker enthaltender Invertzucker und 2 E/g St. Bacillue macerans zugegeben, so daß die
Konzentration 45% betrug. Die Inkubation des Gemisches dauert«
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...15
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60 h bei 55°C und pH 6,0. Aufarbeitung erfolgte wie im Beispiel
4. Der farblose, durchsichtige Sirup hatte eine milde Süße, ähnlich wie bei Fruktose und Eohrzucker; eine Kristallisation
trat nicht ein. Die papierchromatographisehen Ergebnisse
zeigt die Tabelle, wonach die Rohrzuckermenge abnahm, eine wesentliche Bildung von Oligoglukosylfruktose stattfand, aber
keine Bildung von Gyp-lodextrinen zu beobachten war.
Kartoffelstärke wurde mit Oxalsäure gemäß Beispiel 6 bis zum
D.E. 20 verflüssigt und die neutralisierte 45%ige Lösung nach
Zusatz einer äquivalenten Menge von rohrzuckerfreiem Invertzucker mit Bacillus macerans bei pH 6,0 und 55°O in 60 h umgesetzt.
Der wie zuvor aufbereitete Sirup war demjenigen nach Beispiel 5 ähnlich. Die Süßigkeit war im Vergleich zu derjenigen
von Fruktose sehr intensiv, aber milder. Die Kristallisierneigung des Invertzucker war im wesentlichen unterbunden, trotz
der hohen Konzentration von 70 bis 75%. Durch die Verminderung des Fruktosegehaltes war eine gute HitzeStabilität erreicht.
Vgl. Tabelle.
Eine 40%ige Tapiokastärke-Aufschlämmung verflüssigte man mit
0,2% Oxalsäure durch Erhitzen bei 2 at bis zum D.E. 20, worauf
die Lösung nach Neutralisieren, Filtrieren, Zusetzen der dreifachen Menge (hinsichtlich Stärke) von 34% Bohrzucker enthaltendem
...16 109825/1259
Invertzucker sowie 2 E/g St. Bacillus macerans und Einstellen auf 35% und pH 6,0 bei 55°0 in 48 h inkubiert wurde. Es wurde
zwar nur ein niedriger Umwandlungsgrad von etwa 15% erreicht; das Zucker gemisch, bestand aus verschiedenen Oligoeacchariden
und Oligoglukosylfruktose sowie Fruktose und. Rohrzucker. Der.
aufbereitete farblose, geruchfreie, transparente Sirup kristallisierte kaum, ließ sich bei hoher Zuckerkonzentration gut handhaben und war dank seiner intensiven, aber milden Süße vorzugsweise zur Herstellung verschiedener Konditorwaren geeignet.
Eine 35%ige Maisstärke-Aufschlämmung vom pH 5»O wurde in einem
kontinuierlich arbeitenden und mit Mehrblatt rührer versehenen Verflüssiger, in welchen man Frischdampf einleitete, 10 min
lang bei 150 bis 1700G bis zur ausreichenden Gelatinierung erhitzt, dann schnell auf 600C aufgekühlt und, bevor eine Bückstufung des D.E. stattfinden konnte, mit 15 E/g St. Verflüssigung senzym versetzt, wobei man das Gemisch vom pH 6,0 bis 800G
in ein Lagergefää pumpte, in welchem die Lösung, sobald sie
ein D.E. von 19% erreicht hatte, durch Erhitzen entaktiviert und dann auf 600C abgekühlt wurde. Nach Zusatz der ^fachen Menge (hinsichtlich der Stärke) einer "daten-Extraktlsöung, enthaltend Fxuktose-Grlukose 50 : 50, sowie Bacillus macerans, inkubierte man die Lösung bei einer Konsentration von 45% 48 h
bei 550O und pH 6,0. Der aufbereitete Sirup war farblos und
laut durchsichtig und unterschied sichVpapierchromatographiech Prüfung
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- 17 -
kaum vom Sirup gemäß Beispiel 7. Bemerkt sei, daß eine Verflüssigung
bei der hohen Temperatur von etwa 160 O vorzuziehen ist, falls eine Rückstufung, welche bei der !Reinigung die
Filtriergeschwindigkeit herabsetzen würde, durch Verflüssigung nicht verhindert werden kann.
Eine 40%ige Mai s stärke -Auf schlämmung verflüssigte man gemäß
Beispiel 6 bis zum D.E. 20, neutralisierte mit CaOO,, fällte und filtrierte. Dann wurde die 2fache Menge (hinsichtlich der
Stärke) von 54% Bohrzucker enthaltendem Invertzucker zugesetzt, so daß die endgültige Konzentration der Lösung 45% betrug, und
2 Tage bei 550O und pH 6,0 umgesetzt. Der erhaltene durchsichtige
Sirup war dem nach Beispiel 8 ähnlich. Wie aus der Tabelle zu ersehen, bestand das gelöste Zuckergemisch aus Oligoglukosylfruktose
und Oligosacchariden sowie Fruktose und Bohrzucker. Die intensive Süße des Sirups machte diesen zu einem Süßmittel
von feinem Duft.
Ein· 40%ige, Mit Oxalsäure verflüssigte S*gostärke-Aufschlämmung
behandelte man gemäß Beispiel 7 und versetzte die erhaltene
Lösung vom D.E. 22 mit der 3fachen Meng· (auf Trockenstoffe berechnet) einerjsuckerlösung, die durch Isoaerieitren von Glukose
mittels Isomerase von Lactobacillus brevis erhalten war und deren GeBautzucker 39% Fruktose enthielt. Auf das Gemisch
...18 109825/1259
ließ man Bacillus macerans einwirken.Der gereinigte Sirup
hatte einen leicht gelblichen Schimmer und eine intensivere Süßigkeit als der Sirup nach Beispiel 7» dessen Kristall!sierbarkeit
selbst bei Konzentrationen von 70 bis 75$ hinreichend
unterbunden war. Vie aus der Tabelle zu ersehen, war das Zuckergemisch
einem Invertzucker ähnlich und der Umwandlungsgrad geringer.
Eine bis zum D.E. 21 verflüssigte 30%ige Maisstärke-Aufschlämmung
vom pH 6,0 wurde mit der 3fachen Menge (hinsichtlich der
Stärke) Honig versetzt, so daß die Konzentration der Lösung 35% betrug. Dann inkubierte man mit 3 E/g St. Bacillus macerans
60 h bei 550C und pH 6,0. Der aufbereitete Sirup war leicht
gelblich, hatte eine Süße und einen Geschmack ähnlich dem Honig und schied bei einer Konzentration von 70% keine Kristalle während
eines Vinters aus. Vie aus der Tabelle zu ersehen, zeigte
durch
er keine/Gyclodextringehalt verursachte Trübung. Demnach stellte
er ein erwünschtes Süßaittel für Konditorwaren dar.
13.
Sin· gemäß Beispiel 12 verflüssigte Maisstärk· vom D.E. 23 versetite
man mit der 3fachen Meng· einer 25% Rohrzucker sowie
75% Fruktos· und Glukose enthaltenden Melasse, stellte das G·- misoh auf 45% ein und inkubierte 60 h bei pH 6,0 und 55°C Die
Entfärbung verursachte weniger Schwierigkeit als vorstehend.
109826/1258 ***19
Der erhaltene Sirup war mit dem nach nach Beispiel 10 beinahe identisch; er hatte eine intensive Süße und einen verbesserten
Geschmack.
109825/1259
Claims (4)
1. Verfaliren zur Bereitung nicht kristallisierender, stark
süßer, farbechter, hitzebeständiger,Oligoglukosylfruktose
als Hauptbestandteil enthaltender Stärkesirupe mit Hilfe
yon Bacillus macerans, dadurch gekennzeich net, daß man
(a) Bohrzucker und/oder fruktose und/oder Glukose enthaltende Zuckergemische in Lösungen verflüssigter
Stärke als Akzeptor einverleibt und
(b) auf die Gemische Amylase yon Bacillus «acerans einwirken läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Lösungen verflüssigter Stärke solche vom Dextrose-iquivalent über 10 anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Akzeptor Invertzucker, partiell invertierten Bohrzucker, isomerisierte Glukose, "date sugar", Honig, Heiasse
oder Hydrol anwendet.
109825/1259
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man gleichzeitig mit Bacillus macerans eine <?C -1,6-Glukosidase
einwirken läßt.
10982S/12S9
Tabelle
Lent zu Eoar-
zucker)
05Ϊ
G4P
(tota
ler)
5,9 3,1
10,0 5,2
(parti
eller)
7,2 6,5
1^2 15,3
Sirup
zucker
(parti
eller)
Glukose
Zucker : Stärke ±sJ
Teilen /i
4,1
7,2
3
tose-
%-G·-
ixalt
von.
5,1
14,1
4,1
6,2
4,1
10,4
4,8
3,1
2,8 „j
4,1 ο
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