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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schachtelunterteilen
Durch die Erfindung wird das Verfahren und die zu seiner Ausübung benötigte Vorrichtung
nach Patent 596 7s¢ dadurch verbessert, daß der von dem Stanz- und Ritzwerkzeug
kommende Zuschnitt zunächst dadurch für den Formungsvorgang vorbereitet wird, daß
das kurze Schachtelzargenpaar einmal nach innen übergebogen und wieder ungefähr
in seine Ausgangsebene zurückgebogen wird, und ferner dadurch, daß beim Verklebendes
gebogenen Schachtelteils. die langen Schachtelteilseifienwände leicht nach innen
gebogen gehalten werden. Die Vorrichtung ist so ausgestaltet, .daß das vorbereitende
Überbiegen der kurzen Schachtelzargen unmittelbar nach dem Stanz- und Ritzwerkzeug
eingeschoben wird, während das Überbiegen der langen Schachtelteilseiteniwände in
dem Werkzeug geschieht, in dem das Hochklappen der kurzen Schachtelzargen und das
Verkleben vorgenommen wird.
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Durch die Erfindung wird es ermöglicht, nach dem Verfahren des Hauptpatents
auch solche Materialien zu verarbeiten, die sich schwer durch Biegen formen lassen.
Es wird durch das an sich .bekannte Vorb.iegen .dem kurzen Schachtelzargenpaar das
Bestreben genommen, nach außen aufzuklaffen, und durch das Einziehen der langen
Schachtelteilseitenwände wird der Schachtelteil so verklebt, daß er durch dieses
Verkleben des einen Seitenwandpaares nicht das Bestreben. hat, sich zu verziehen.
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Es sind Vorrichtungen. bekannt, bei denen die Schachtelteilzargen
vor der endgültigen Formung umgebogen. und nach innen. übergebogen werden, wobei
die Zuschnitte von der Transpartbaihn abgehoben und zwischen zwei Platten, von denen
die untere konisch ist, gehalten werden. Darauf werden, die Zargen von Stangen senkrecht
nach abwärts und durch Schwenken dieser Stangen gegen die konischen Flächen der
unteren Platte gedrückt. Bei diesen. Maschinen werden jedoch die Schachtelteilseitenwände
zunächst nicht zwangsläufig in ihre Ausgangsebene zurückgebogen, sondern sie gehen
nur infolge ihrer Elastizität zurück. In diesem Zustand werden die Zuschnitte auf
die Transportbahn abgelegt, um an einer anderen Arbeitsstelle flachgedrückt .zu
werden. Es sind ferner Vorrichtungen: bekannt, bei denen zur Vorbereitung der Formung
durch Stauchen Vertiefungen in das Zuscrhnittmaterial hineingepreßtwerden. Diese
Art von Vorbereitung bewirkt eine dauernde Veränderung des Materials und seiner
Oberflächenbeschaffenheit. Ferner sind Vorrichtungen bekannt, bei denen nach vollendetem
Formungsvorgang sämtliche Schachtelteilseitenwände durch Nachinnenbiegen
nachgeformt
werden. Es wird beim Erfindungsgegenstand das nach innen übergebrochene Seitenwandpaar
möglichst vollkommen in die Ausgangsebene zurückgebogen, so daß es planliegend durch
die Beleimvorrichtung hindurchtransp.ortiert werden kann. Weiterhin wird durch das
Hinundherbiegen der Zargen an den vorgeritzten Biegelinien das Formen vorbereitet,
jedöch ohne daß bleibende Oberflächenveränderungen am Zuschnitt eintreten. Das Nachinnenbiegen
der langen Schachtelteiiseitenwände hat den Vorteil, daß dadurch die Klebelappen
gegen den Boden .des Schachtelteils gehalten werden, wodurch beim Verkleben mit
den kurzen Schachtelteikseitenwänden ein genaues Verbinden der Teile ermöglicht
wird.
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Bei den bekannten Vorrichtungen wurde das Biegen der Zargen. lediglich
zur Vernichtung der dem Material eigentümlichen Elastizität benutzt, um beim Biegen
-die auftretende Spannung aus lern Sehachtdlzargen zu entfernen. Dies ist nicht
Gegenstand .der vorliegendem Erfindung. Bei dieser werden nur diejenigen Zargen
umgebogen und wieder zurückgebogen, die mit Klebstoff versehen werden, um das Auftragen
des Klebstoffes und das Verkleben bzw. Verpressen des Schachtelteiles zu sichern,
Den bekannten Maschinen gegenüber hat der Erfindungsgegenstand außerdem noch den
Vorteil, daß die Zuschnitte während: des Hinundherbiegens der Zargen auf der Transportbahn
liegenbleiben. Es können die Ziaschnitte auf mehreren Schienen: liegen., wodurch
eine bessere Führung, eine leichtere Verstellbarkeit auf verschiedene Formate und
vor allem ein schnelleres Arbeiten, der Vorrichtung erzielt wird.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Überbiegevorrichtung in Ansicht von oben, Abb. z, 3, 4,
5, 6 dieselbe Vorrichtung in senkrechtem Schnitt mit den.- einzelnen Phasen des
Arbeitsvorganges, Abb. 7, 8 das Schachtelformwerkzeug im senkrechten Schnitt unter
besonderer Berücksichtigung der Haltevorrichtung für die langen Schachtelseitenwände,
Abb. 9, io, 11, 12 dem Formungsvorgang. Die durch die Stanz-, Ritz- und Prägevorrichtung
vorbereiteten Werkstücke werden gemäß dem Hauptpatent auf Schienen' 71 weiterbefördert,
wobei ein Schieber 7z den Zuschnitt an seiner hinteren Kante vorwärts schiebt, bis
.die Zuschnitte einer Vorbrechvorrichtung zugeführt sind. Diese Vorbrechvorrichtung
besteht aus einem Stempel73, der - die Zuschnitte gegen die Schienen 7 1 drückt
und festhält. Darauf geht ein Stempel 74 aufwärts, so daß die Winkel75, 76 die Teile
d nach aufwärts biegen. Die Winkel 75, 76 können die Teile d in die senkrechte Stellung
bringen. Dadurch werden die Teile d zwischen die Mitnehrner 77, 78 bzw. 79, 80 der
Faltschieber 8i, 82 hineingefaltet. Der Stempel 74 geht nunmehr mit den Winkeln
75, 76 nach abwärts, wobei die Teiled des Zuschnittes nur teilweise in ihre ursprüngliche
Lage zurückklappen. Gehen nunmehr die Faltschieber 81, 82 nach innern, so
nehmen die Mitnehmer 78, 8o je einen Teil d mit sich und klappen diesen Teil d nach
innen um. Beim Rückwärtsgang -der Faltschieber 81, 8z nehmen die Mitneh irrer 77,
79 die Teile d
ebenfalls mit und klappen sie in ihre ursprüngliche Lage zurück,
worauf der -Zuschnitt gemäße dem Hauptpatent an dem Leimwerk vorbei dem Formwerkzeug
zugeführt wird.
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Das Festhalten der Zuschnitte kann auch unter Weglassen des Stempels
73 -dadurch erfolgen, daß die Teile 77, 79 so weit nach abwärts gebogen werden,
@d@aß gerade die Zuschnitte zwischen diese Teile 77, 79 und die Schienen 71 eingeschoben
werden können. Es werden in diesem Falle beim Aufwärtsgang der Winkel 75, 76 die
Zuschnitte durch die Teile 77 und( 79 genalten. Das Umbiegen der Teile d geschieht
dann durch die Teile 78, So allein in der Weise, daß -die Faltschieber einen größeren
Hub ausführen und über die nach innen geklappten. Teile d hinweggehen, daß sie mit
ihrer Rückseite auf dem Rückwärtsgang die Teile d wieder erfassen und in ihre ursprüngliche
Lage zurückbiegen.
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Der vorbereitete Zuschnitt nach Abb.9 wird auf dem Transport zum eigentlichen
Formwerkzeug an den Teilervd mit Klebstoff versehen, und die Teile d werden senkrecht
nach oben gestellt, so daß der Zuschnitt nach Abb. io mit nach oben. geklapptem
Teilen b in das eigentliche Formwerkzeug eingeführt wird. Dort werden nunmehr die
Teile a, an denen die Halsstreifentei:le c angepreßt sind, umgeklappt, so daß die
Schachtelform nach A'bb. i i entsteht, wobei durch das die Teile a umklappende Werkzeug
zugleich diese Seitenwände a leicht nach innen durchgebogen und in dieser Lage gehalten
werden. Während die langen Schachtelteilseitenwände in dieser durchgebogenen Lagegehalten
werden, erfolgt,das, Verkleben des, Schachtelteiles durch Anli:leben .der Teile
d an die Teile b. Nachdem die Teile d fest verpreßt sind, wird der Schachtelteil
aus dem Werkzeug ausgestoßen und hat nunmehr die Form nach Abb. 12.
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Wie die A;bb.7 und 8 zeigen, hat das Formwerkzeug zum Umklappen der
langen
Seitenwandteile ra und zum Nachinnenbiegen derselben folgende
Ausgestaltung.
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Der Zuschnitt wird auf eine Platte 83 so aufgeschoben, daß die Teile
d über den Rahmen 84 zu liegen kommen. Der Stempel 85 geht nunmehr nach abwärts
und drückt den Zuschnitt unter Niederdrücken der Platte 83 in den Rahmen. 84. hinein,
wodurch die Seitenwandteile a mit dem daran angepreßten Halsteil c senkrecht gestellt
werden. Ist der Stempel vollkommen nach abwärts gegangen, so bleibt er in dieser
Lage stehen, und Preßbacken 86, 87 werden in geeigneter Weise mittels Winkelhebel
88, 89 nach innen: gedrückt, so daß sie die Mitte der Seitenwandteile in
die bogenförmige Aussparung 9o des Stempels 85 hineindrücken. Um zu verhüten, daß
die Anpressung des. Halsteiles beschädigt wird, sind die Preß;backen, 86, 87 mit
Aussparungen-. gr versehen, dlie, wie Abb. 8 zeigt, zur Aufnahme der Seitenwandteile
a dienen., während sich die Preßbacken selbst .gegen die Halsstreifenteile c legen.
Sind die Seitenwände a des Schachtelteiles in dieser Weise durchgebogen, so erfolgt
in geeigneter, hier nicht interessierender Weise das Verkleben der kurzen .Seitenwandteile
d mit den Klappen b, wodurch ein geschlossener Schachtelunterteil entsteht. Nachdem
die Preßbacken 86, 87 wieder zurückgegangen sind, geht der Stempel 85 nach offen,
und die Platte 83 schiebt unter Wirkung der Federn 9a den fertigen Schachtelteil
aus dem Rahmen, 84 heraus, der nun durch. geeignete Mittel wegbefördert wird.