DE336485C

DE336485C - Verfahren zum Herstellen von Pappschachteln eckiger Form

Info

Publication number: DE336485C
Application number: DE1919336485D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1919-09-25
Filing date: 1919-09-25
Publication date: 1921-05-03

Description

Verfahren zum Herstellen von Pappschachteln eckiger Form. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Pappschachteln eckiger Form. Das Wesen derselben besteht darin, daß zwei endlose ruckweise bewegte Bahnen zunächst längs und quer gerillt, gestanzt und geleimt wenden und dann oberhalb und unterhalb eines langen Dornes einander gegenüberliegend geführt und mit den überstehenden beleimten Seitenkanten um den Dorn herumgeklappt werden, so daß eine fortlaufende geschlossene Hülse entsteht, von der am Ende des Dornes das für eine Schachtel erforderliche Hülsenstück abgeschnitten und durch Herumklappen um das Ende des Dornes die eine Stirnseite gebildet wird, worauf das Ausstoßen der Schachtel durch den in den Dorn gelagerten Stößel und das Schließen der anderen Stirnseite sowie die Weiterverarbeitung der Schachtel erfolgt.
Eine zur Ausübung des Verfahrens dienende Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. i und 2 die Vorrichtung und den Weg des Arbeitsgutes im Schnitt, Fig. 3 und 4 eine Einzelheit im längs- und Querschnitt und Fig. 5, 6, 7 und 8 je in schematischer Darstellung den Werdegang der beiden Stoffbahnen, und zwar Fig. 5 und 8 .die Bahn 2, und Fig. 6 und 7 die Bahn i.
Die Pappbahn r ist bestimmt, den Schachteloberteil zu bilden, und die Pappbahn 2 den Schachtelunterteil. Auf dien Vorratsrollen 3 und 4 sind die Bahnen i und 2 aufgewickelt, die von den Leitrollen 5 und 6 der Maschine zugeführt werden. Die Maschine besteht aus den Vorschubwalzen 7, 8, den Ritzwalzen 9, io, den Querritzvorrichtungen i i, z2, den Stanzwerkzeugen 13, 14, den Leitrollen 15, 16, 17, dem Dorn 18, der mit dem Leimwerk 2o zusammenwirkenden -Leitrolle i9, den zwei zumEinklappen dienendenWerkz.eugen 2i, dem zweiten Leimwerk 22, dem Doppelmesser 23, dem Trennmesser 24, der Umbiegevorrichtung 25, dem Stößel 26, der im Dorn 18 gelagert ist, dem Rollensystem 27, dem Anschlag-28, den Vorschubrollen 29, der Transportbahn 3o, der Spule 31, die den Randstreifen für die Schachteln trägt, und der Förderbahn 32 für die fertigen Schachteln. Die Schachtellängsseiten beider Pappbahnen entstehen durch vorgerillte Biegekanten 33. Zur Erleichterung .des späteren Aufschneidens der Schachteln auf der Bahn i, sind: Rillen 34 vorgesehen. Für die Schachtelstirnseiten sind vorgerillte Biegekanten 35 auf beiden Bahnen vorhanden. Zur Erleichterung des Aufschnfeidens sind Rillen 36 nur auf Bahn i vorgesehen. Durch das Ausstanzen entstehen Einschnitte 37 an beiden Bahnen. Die Stellen 38 und 39 werden mit Leim bestrichen.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Von den Rollen 3 und 4 kommen die Pappbahnen i und 2 in richtig zugeschnittene Breiten, und zwar entspricht die Breite der Bahn i der gewünschten Schachtelbreite plus der doppelt gewünschten Schachtelhöhe, während die Breite der Bahn 2 der gewünschten Schachtelbreite plus der gewünschten Schachtelhöhe und minus der vierfachen Pappstärke entspricht. Beide Bahnen werden von den Vorschubwalzen 7 und 8 erfaßt und ruckweise vorwärts geschoben. Der Verschub geschieht ruckweise, weil beim jeweiligen Stillstand der Pappbahnen die Querbewegungen und die Stanzar"lieiten ausgeführt werden. Während der Längsbewegung der Pappstreifen werden sowohl in die Bahn i als auch in die Bahn 2 die Längsrillen 33 eingepreßt, die später die Biegekanten ergeben. In der Bahn i werden noch die Rillen 34 eingeritzt, die das spätere Aufschneiden der Schachtel an dieser Rille entlang erleichtern sollen. Bei der Weiterfortbewegung gelangen beide Bahnen gleichzeitig unter die Querritzwerkzeuge i i und 12, durch die in die Bahn 2 nur die Rillen 35, in die Bahn i die' Rillen 35 und 36 eingeritzt werden, von denen die Rillen 35 die Biegekanten für die Schachtelstirnseiten ergeben, während die Rillen 36 das spätere Aufschneiden der Schachteln erleichtern. Durch die Stanzen 13 und 14 werden nunmehr aus den vorgerillten Pappbahnen i und 2 die entsprechenden Teile ausgestanzt (37 in Fig. 7 und 8), um das Einklappen der Schachtellängs- und -stirnseiten zu ermöglichen. Bei der Weiterbewegung gelangt die Bahn 2 um die Leitrollen 15, 16 und 17 auf die Oberseite des Dornes 18, während die Bahn i über die Leitrolle i9 zum Leimwerk 2o gelangt und hier an den Außenkanten beleimt wird, wodurch die Leimstellen 38 entstehen. Dann werden die Bahnen i und 2 zum Dorn 18 vorbewegt. Durch die Einklappvorrichtung 2 1 werden zunächst die Längsseiten der Bahn entlang den Rillen 33 (aus dieser Bahn entsteht das Schachtelunterteil) endlos um den Dorn 18 herumgefaltet. Darauf werden die beleimten Seiten der Bahn i (diese bildet den Schachteldeckel) ebenfalls endlos nach oben gefaltet und durch Walzen gegen die zuerst eingefaltete Klappe der Bahn 2 gepreßt und dadurch zusammengeklebt. Beide Bahnen bilden in dieser Weise miteinander verbunden eine endlose Hülse, die an den Seiten durch mittels der Stanze entstandene Ausschnitte 37 unterbrocl%en ist.
Bei der weiteren Bewegung gelangt die Hülse in entsprechenden, durch die ruckweise Bewegung .erzeugten Absätzen unter das Leimwerk 22, das die Leimstreifen 39 erzeugt. Diese laufen quer zur Längsrichtung (s. Fig. 5). Beim nächsten Vorschub der Hülse. schneiden die quer zum Dorn 18 stehenden Messer die entstehenden Schachteln von der Hülse ab. Dies geschieht in der Weise, däß das Doppelmesser 23 aus der Bahn 2 einen Span (doppelte Pappstärke) ausschneidet und das Trennmesser 24 die Bahn i zerschneidet. Gleichzeitig ist die Hülse so weit vorwärts bewegt worden, daß das Dornende um die Länge der Schachtelstirnklappe zurücksteht. Die Stirn.seiteneinklappvorrichtung 25 biegt darauf erst die beleimte Klappe der Bahn 2- und dann die Klappe der Bahn i um und verleimt diese.
Der in dem Dorn 18 bewegliche Stößel 26 (Fig. 3 und ¢) stößt die an drei Seiten fertige Schachtel vom Dorn auf die Rollen 27 ab bis gegen den Anschlag 28, worauf auch die vierte Seite durch - dieselbe Einklappvorrichtung 25 geschlossen wird- Kleine V orschubrollen 29 und eine Förderbalm 30 schieben die fertigen Schachteln weiter, wobei sich der von der Spule 31 kommende Randstreifen um die Längs- und Querseiten der Schachtel herumlegt.
Die Schachteln werden auf einer Förderbahn abgeführt und sind somit ohne jede Berührung von Menschenhand bis zum Aufschneiden fertiggestellt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Pappschachteln eckiger Form, dadurch gekennzeichnet, daß zwei endlose ruckweise (7, 8) bewegte Bahnen (i, 2) zunächst längs (9, io) und quer (1i, i2) .gerillt, gestanzt (13, 1d.) und geleimt. (2o) werden und dann. oberhalb und unterhalb eines langen Dornes (18) einander gegenüberliegend geführt und mit den überstehenden beleimten Seitenkanten um den Dorn herumgeklappt (21) werden, so daß eine fortlaufende geschlossene Hülse entsteht, von der am Ende des Dornes das für eine Schachtel erforderliche Hülsenstück abgeschnitten (23, 2d.) und durch Herumklappen (25) um das Ende des Dornes die eine Stirnseite gebildet wird, worauf das Ausstoßen der Schachtel durch den in den Dorn gelagerten Stößel (26) und das Schließen der anderen Stirnseite sowie die weitere Verarbeitung der -Schachtel erfolgt.