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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine glykosylierte humane
Interferon-alpha-Isoform.
Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine humane
Interferon-alpha-Isoform mit mindestens einer Aminosäure, die
mit einer anderen Aminosäure
modifiziert ist, um die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T) Sequenz in einer
spezifischen Region zu erweitern und somit die in-vivo-Stabilität zu erhöhen und
die glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform hiervon.
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STAND DER TECHNIK
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Interferon
wurde von Isaacs und Lindenmann (Proc. R Soc. Lond[Biol.], 1957,
147, 258–267)
1957 entdeckt und ist dafür
bekannt, starke antivirale Wirkungen zu besitzen.
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Interferon
wird unterteilt in ein Typ-I-Interferon, einschließlich Interferon-alpha/beta
und in ein Typ-II-Interferon, einschließlich Interferon-gamma. Interferon-alpha
wird aus B-Lymphozyten oder Makrophagen gewonnen, Interferon-beta
wird aus Fibroblasten gewonnen, und Interferon-gamma wird aus T-Lymphozyten
gewonnen.
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Beim
Menschen wurden mindestens 20 Arten von Interferon-alpha-Genen und
-Pseudogenen identifiziert. Proteine dieser Interferon-alphas weisen
zwei Disulfidbrücken
(Cys1-Cys98; Cys29-Cys138) als Gemeinsamkeit auf. Humanes Interferon-alpha
enthält
keine N-glykosylierte Bindungsstelle, aber das reife Wildtyp-Protein
enthält
eine O-glykosylierte Bindung an Thr an der 106. Stelle (Adolf et
al., Biochem. J., 276 (Pt 2), 511–518, 1991).
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Interferon-alpha
kann in Zellen von vielen Geweben produziert werden, die Ergiebigkeit
ist jedoch sehr gering. Allgemein wird es größtenteils in Leukozyten wie,
z. B. Monozyten/Makrophagen und B-Lymphozyten produziert. Hier schwankt
der Anteil an Subtypen bei produzierten Interferonen in Abhängigkeit
von produzierten Zelltypen und Produktionsbedingungen. Es ist bekannt,
dass die Produktion von Interferonen durch eine Virusinfektion angeregt
wird. Desweiteren können
Bakterien, Mykoplasmen, Protozoen und dergleichen die Produktion
von Interferon anregen, und insbesondere Lipopolysaccharid (LPS)
von gramnegativen Bakterien ist ein Mittel, welches das Interferon
stark anregt. Interferon-alpha-mRNA wird fortwährend sogar in normalen humanen
Geweben produziert (Tovey et al, Proc Natl Acad Sci USA, 1987, Vol.
84, 5038–5042).
Man geht davon aus, dass dieses Interferon ein autokrines Interferon
ist, welches eine bedeutende Rolle beim Wachstum und bei der Differenzierung
von Zellen spielt.
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Der
Wirkmechanismus in vivo von Interferon ist noch nicht bekannt. Dem
Bericht von Branca und Baglioni zufolge (Nature, 294, 768–770,. 1981)
wurde nachgewiesen, dass Interferon-alpha und -beta an denselben
Rezeptor in humanen lymphoblastoiden Zellen binden.
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Wenn
eine Virusinfektion in vivo stattfindet, wird Interferon produziert,
und das produzierte Interferon regt Proteine an, welche die Funktionen
des Interferons ausführen.
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Repräsentative
Beispiele für
solche Proteine umfassen 2'-5-Oligoadenylatsynthetase
und Proteinkinase-Phosphorylierung des eIF2 (Elongationsfaktor2),
wobei es sich um einen Faktor handelt, der an der Einleitung der
Peptidkettensynthese beteiligt ist.
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Die
beiden Enzyme sind aktivierte doppelsträngige RNA (Lengyel P., Annu.
Rev. Biochem., 51, 251–282,
1982; PestKa et. al., Annu. Rev. Biochem., 56, 727–777, 1982;
De Maeyer and De Maeyer-Guignard J., Interferons and other regulatory
cytokines, Wiley, New York).
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Interferon
findet seine klinische Anwendung bei der Behandlung von chronischer
aktiver Hepatitis B, akuten viralen Encephalitiden, nasopharyngealem
Karzinom und dergleichen.
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Da
die meisten bioaktiven Proteine, die als Medikamente verwendet werden,
eine geringe Stabilität
in lebenden Körpern
aufweisen, sollten Patienten, die die bioaktiven Proteine benötigen, häufig sehr
hohe Mengen erhalten, um einen gewissen Spiegel des Proteins aufrechtzuerhalten,
damit diese wirken können.
Daher leiden Patienten an Schmerzen und Unwohlsein, und es ist erwünscht, ein bioaktives
Protein mit verbesserter in-vivo-Stabilität herzustellen, um das Leiden
dieser Patienten zu lindern.
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Die
internationale Patentanmeldungsveröffentlichung Nr.
WO 98/48840 offenbart eine Zubereitung von
Interferon-alpha, konjugiert mit Polyethylenglykol als ein Polymer
zur Erhöhung
der in-vivo-Stabilität
von bioaktiven Proteinen, oder das
US-Patent
Nr. 6,399,103 offenbart eine Zubereitung eines Medikaments
durch Mikroverkapselung von humanem Wachstumshormon. Diese Verfahren
gehen jedoch mit komplizierten Prozessen einher, zu denen die primäre Herstellung
eines Proteins aus einem Mikroorganismus, gefolgt von Reinigung
und anschließenden
Additionsreaktionen gehört.
Auch kann es an einer unerwünschten
Stelle zu Vernetzungen kommen, und die Homogenität des Endprodukts kann ein
Problem darstellen. Ein anderer Ansatz ist ein Verfahren, das Glykosylierung
einsetzt. Zelloberflächenproteine
und von eukaryotischen Zellen produzierte Sekretionsproteine können durch
Glykosylierung modifiziert werden. Es ist bekannt, dass die Glykosylierung
nicht nur die physikalischen Eigenschaften eines Proteins beeinflussen
kann, sondern auch Stabilität und
Funktionen eines Proteins in lebenden Körpern.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Daher
ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Zielprotein
unter Einsatz rekombinanter Gentechnologie auf einfache Weise aus
einer Zelllinie durch Glykosylierung an menschliches Interferon-alpha herzustellen,
und ein Protein mit erhöhter
in-vivo-Stabilität
herzustellen.
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In
einem Aspekt sieht die vorliegende Erfindung eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform vor, bei der mindestens eine der
Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen
an den folgenden Aminosäurerestpositionen
gebildet ist, so dass Glykosylierung an diesen Stellen stattfindet:
- – Cys1-Ser8(Cys1-Asp-Leu-Pro-Gln-Thr-His-Ser8);
- – Arg22-Thr52(Arg22-Arg-Ile-Ser-Leu-Phe-Ser-Phe-Gly-Phe-Pro-Gln-Glu-Glu-Phe-Gly-Asn-Gln-Phe-Gln-Lys-Ala-Glu-Thr52);
- – Ser68;
- – Asp77;
- – Lys134-Ser137(Lys134-Tyr-Ser137);
und
- – Gln158-Glu165(Gln158-Glu-Ser-Leu-Arg-Ser-Lys-Glu165).
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In
einem anderen Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Gen vor,
das für
eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der mindestens eine
der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an einer spezifischen Stelle
gebildet ist, so dass Glykosylierung an der Stelle stattfindet.
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In
einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung einen Expressionsvektor
vor, der ein Gen umfasst, das für
eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform
kodiert, bei der mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an einer
spezifischen Stelle gebildet ist, so dass Glykosylierung an der
Stelle stattfindet.
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In
noch einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung eine
transformierte oder transfizierte Wirtszelle mit einem Expressionsvektor
vor, der ein Gen umfasst, das für
eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der mindestens eine
der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an einer spezifischen Stelle
gebildet ist, so dass Glykosylierung an der Stelle stattfindet.
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In
noch einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Zubereitung von glykosyliertem humanem Interferon-alpha vor,
welches das Kultivieren einer transformierten oder transfizierten Wirtszelle
mit einem Expressionsvektor umfasst, der ein Gen umfasst, das für eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der mindestens eine
der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an einer spezifischen Stelle
gebildet ist, so dass Glykosylierung an der Stelle in einem geeigneten
Medium unter geeigneten Bedingungen zur Isolierung der glykosylierten
humanen Interferon-alpha-Isoform stattfindet.
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In
noch einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung eine
glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform vor, die durch zusätzliche
Glykosylierung einer aminosäuremodifizierten
humanen Interferon-alpha-Isoform, bei der mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen
an einer spezifischen Stelle gebildet ist, erhalten werden kann,
so dass Glykosylierung an der Stelle stattfindet.
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In
noch einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung eine
pharmazeutische Zusammensetzung vor, die eine glykosylierte humane
Interferon-alpha-Isoform umfasst, die durch zusätzliche Glykosylierung einer
aminosäuremodifizierten
humanen Interferon-alpha-Isoform, bei der mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen
an einer spezifischen Stelle gebildet ist, erhalten werden kann,
so dass Glykosylierung an der Stelle stattfindet, und einen pharmazeutisch
zulässigen
Träger.
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In
noch einem weiteren Aspekt sieht die vorliegende Erfindung ein synthetisches
Oligodeoxynukleotid vor, welches als Primer zur Herstellung einer
Glykosylierungsstelle in humanem Interferon-alpha-Protein verwendet
wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der Erfindung können vollständiger aus der folgenden detaillierten
Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen verstanden
werden, in denen:
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1 die
Sequenz eines humanen Interferon-alpha-Gens und -Proteins darstellt.
Die Pfeile oder geraden Linien über
der Sequenz repräsentieren
Regionen einer helikalen Konfiguration in der dreidimensionalen
Struktur eines humanen Interferon-alpha-Proteins; die Pfeilrichtung
repräsentiert
die Richtung der Helix gemäß der Abfolge
der Aminosäuresequenz.
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Arginin,
die 23. Aminosäure
von reifem Interferon-alpha, besitzt eine DNA-Sequenz, die sich von der auf dem Fachgebiet
bekannten unterscheidet, aber für
dieselbe Aminosäure
kodiert. Vor der Modifizierung ist die 106. Aminosäure Threonin
des reifen Interferon-alpha-Proteins eine Stelle, an welcher Glykosylierung (O-Glykosylierung)
bei Produktion einer vom Menschen gewonnenen oder eukaryotischen
Zelle stattfindet. 2 eine Stelle in der Proteinstruktur
eines humanen Interferon-alphas darstellt, an der die Aminosäuremodifikation
der Glykosylierung gemäß der vorliegenden
Erfindung stattfindet, bei der die Stelle die Präsequenz enthält, 6 Histidine
als Aminosäuren, die
in der Lage sind, an ein Metall-Ion zur Reinigungsbereitschaft zu
binden und eine durch Enterokinase aufgeschlossene Stelle (4 Asparaginsäuren und
darauf folgende Lysinsequenz);
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3 ein
schematisches Diagramm ist, das das Verfahren zur Modifizierung
von Leucin, der 26. Aminosäure,
mit Asparagin darstellt.
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4 ein
schematisches Diagramm ist, das das Verfahren zur Modifizierung
von Histidin, der 34. Aminosäure
und Phenylalanin, der 36. Aminosäure
mit jeweils Asparagin und Serin darstellt.
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5 ein
schematisches Diagramm ist, das das Verfahren zur Modifizierung
von Lysin, der 134. Aminosäure
des Wildtyps von Interferon-alpha, mit Asparagin darstellt.
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6 ein
schematisches Diagramm ist, das das Verfahren zur gleichzeitigen
Modifizierung der 26. Aminosäure
Leucin, der 34. Aminosäure
Phenylalanin und der 36. Aminosäure
Phenylalanin des Wildtyps von Interferon-alpha mit jeweils Asparagin
und Asparagin und Serin darstellt.
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7 ein
schematisches Diagramm ist, das das Verfahren zur gleichzeitigen
Modifizierung der 26. Aminosäure
Leucin und der 134. Aminosäure
Lysin, mit jeweils Asparagin darstellt.
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8 das
Ergebnis des Western Blot bei humanen Interferon-alpha-Derivaten
darstellt.
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Der
primäre
Antikörper
ist ein monoklonaler Antikörper
gegen humanes Interferon-alpha
und der sekundäre
Antikörper
ist ein Kaninchenantikörper
gegen Maus-Immunglobulin,
das an das HRP-Enzym gebunden ist. Hier repräsentiert 1 einen Marker, 2
repräsentiert
O-glykosyliertes IFN-alpha, 3 repräsentiert L26N Mutation, 4 repräsentiert
L26N/H34NF36S Mutation, 5 repräsentiert
H34NF36S Mutation, 6 repräsentiert
K134N Mutation und 7 repräsentiert
L26N/K134N Mutation; und
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9 ist
ein Graph, der die Restkonzentration von humanen Interferon-alpha-Derivaten bei der
Maus in Abhängigkeit
von der verstrichenen Zeit darstellt.
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BESTE AUSFÜHRUNGSARTEN DER ERFINDUNG
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Der
hierin verwendete Begriff "Isoform
von humanem Interferon-alpha" bezieht
sich auf ein Analogon oder eine Mutation mit einem oder mehr inhärenten Aminosäureresten
des humanen Interferon-alpha-Wildtyps, der mit einer anderen Aminosäure modifiziert
ist, während
er seine inhärenten
Wirkungen beibehält.
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Die
hierin verwendeten drei Buchstaben (Einzelbuchstabe) der Aminosäuren stehen
für die
folgenden Säuren
in Übereinstimmung
mit den Standardabkürzungsregeln
auf dem Gebiet der Biochemie:
Ala(A): Alanin; Asx(B): Asparagin
oder Asparaginsäure;
Cys(C): Cystein;
Asp(D): Asparaginsäure; Glu(E): Glutaminsäure; Phe(F):
Phenylalanin;
Gly(G): Glycin; His(H): Histidin; Ile(I): Isoleucin;
Lys(K): Lysin; Leu(L): Leucin; Met(M): Methionin; Asn(N): Asparagin;
Pro(P): Prolin;
Gln(Q): Glutamin; Arg(R): Arginin; Ser(S):
Serin; Thr(T): Threonine; Val(V): Valin; Trp(W): Tryptophan; Tyr(Y): Tyrosin;
Glx(Z): Glutamin oder Glutaminsäure.
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Wie
hierin verwendet, bezieht sich "(Einzelbuchstabe
der Aminosäure)(Aminosäureposition)(Einzelbuchstabe
der Aminosäure)" darauf, dass die
erstgenannte Aminosäure
an der entsprechenden Aminosäureposition
von humanem Interferon-alpha mit letzterer Aminosäure substituiert
wird. Zum Beispiel weist L26N darauf hin, dass Leucin, welches Nr.
26 des humanen Interferon-alpha-Wildtyps
entspricht, mit Asparagin substituiert wird.
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In
der vorliegenden Beschreibung ist ein Primer zur Produktion einer
Glykosylierungsstelle als "(Einzelbuchstabe
der Aminosäure)(Aminosäureposition)(Einzelbuchstabe
der Aminosäure)
1 oder 2" ausgedrückt, wobei
1 ein Primer ist, der komplementär
zu einer Einzelstrangmatrize, die in 5'-3'-Richtung
in einer Doppelstrangmatrize verläuft, und 2 ein Primer ist,
der komplementär
zu einer Einzelstrangmatrize ist, die in 3'-5'-Richtung in einer
Doppelstrangmatrize verläuft.
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Sekretionsproteine,
die von eukaryotischen Zellen als Wirtszelle produziert wurden,
können
durch mindestens ein Oligosaccharid modifiziert werden. Es war bekannt,
dass eine solche Glykosylierung genannte Modifikation die physikalischen
Eigenschaften der Proteine stark beeinflussen und entscheidend für Stabilität, Sekretion
und Lage der Proteine in einer Zelle sein kann. Richtige Glykosylierung
kann für
die biologische Aktivität
notwendig sein. In der Praxis wird, wenn ein aus einer eukaryotischen
Zelle gewonnenes Gen in einem Bakterium exprimiert wird, dem ein
intrazellulärer
Prozess zur Glykosylierung eines Proteins fehlt, ein Protein mit
verschlechterter Aktivität
aufgrund fehlender Glykosylierung produziert.
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Die
Glykosylierung findet an einer bestimmten Position abhängig von
einem Polypeptidrückgrad
statt und umfasst typischerweise zwei Typen. Einer ist die O-Glykosylierung, die
die Bindung eines Oligosaccharids an die -OH-Gruppe eines Serin-
oder Threoninrests beinhaltet und der andere ist die N-Glykosylierung,
welche die Bindung eines Oligosaccharids an die NH-Gruppe eines
Asparaginrests beinhaltet. Insbesondere findet die N-Glykosylierung
in dem Fall statt, wenn eine spezifische Aminosäuresequenz vorliegt, und die
Sequenz als Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T) bekannt ist, wobei X eine beliebige
Aminosäure
mit Ausnahme von Prolin sein kann. Das N-gebundene Oligosaccharid
und das O-gebundene
Oligosaccharid weisen unterschiedliche Strukturen auf und die bei
jedem Typ vorliegenden Reste unterscheiden sich ebenfalls voneinander.
Zum Beispiel ist beim O-gebunden Saccharidrest N-Acetylgalactosamin
immer an Sarin oder Threonin gebunden, während beim N-gebundenen Saccharidrest
N-Acetylgalactosamin
immer an Asparagine gebunden ist. Das O-gebundene Oligosaccharid
umfasst im Allgemeinen 4 oder weniger Saccharidreste, während das
N-gebundene Oligosaccharid immer N-Acetylglucosamin und Mannose
enthält
und mindestens 5 Saccharidreste umfasst.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform zur Erhöhung der in-vivo-Stabilität eines
Proteins, das mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen
umfasst, die an einer spezifischen Stelle gebildet sind, so dass
Glykosylierung an der Stelle stattfindet.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung entdeckten, dass Glykosylierung
durch Aminosäuremodifikation
an einer beliebigen Region angeregt werden kann, mit Ausnahme der
helikalen Region in der Aminosäuresequenz
von humanem Interferon-alpha-Protein.
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In
einer Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform, bei der mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen
an den folgenden Aminosäurerestpositionen
gebildet ist, so dass Glykosylierung an diesen Stellen stattfindet:
- – Cys1-Ser8(Cys1-Asp-Leu-Pro-Gln-Thr-His-Ser8);
- – Arg22-Thr52(Arg22-Arg-Ile-Ser-Leu-Phe-Ser-Phe-Gly-Phe-Pro-Gln-Glu-Glu-Phe-Gly-Asn-Gln-Phe-Gln-Lys-Ala-Glu-Thr52);
- – Ser68;
- – Asp77;
- – Lys134-Ser137(Lys134-Tyr-Ser137);
und
- – Gln158-Glu165(Gln158-Glu-Ser-Leu-Arg-Ser-Lys-Glu165).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform, bei der mindestens eine der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an
den folgenden Aminosäurerestpositionen
gebildet ist, so dass Glykosylierung an diesen Stellen stattfindet:
- – Arg22-Thr52(Arg22-Arg-Ile-Ser-Leu-Phe-Phe-Gly-Phe-Prc-Gb-Glu-Glu-Phe-Gly-Asn-Gln-Phe-Gln-Lys-Ala-Glu-Thr52);
und
- – Lys134-Ser137(Lys134-Tyr-Ser137).
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In
einer mehr bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform, bei der die 26. Aminosäure Leucin
mit Asparagin, die 34. Aminosäure
Histidin und die 36. Aminosäure
Phenylalanin mit jeweils Asparagin und Serin modifiziert sind, oder die
alle diese Modifikationen aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst die Modifikation mindestens eines
Nukleotids, so dass N-Glykosylierung bei einer DNA-Sequenz stattfinden
kann, die für
humanes Interferon-alpha kodiert, um eine zusätzliche Glykosylierungsstelle
zu erhalten, das Einführen
der DNA-Glykosylierung in eine eukaryotische Zelle, die die Glykosylierung
ausführt,
gefolgt von Expression, so dass die zusätzliche Glykosylierung natürlich erfolgt.
Das zusätzlich
glykosylierte humane Interferon-alpha
der vorliegenden Erfindung wird durch Modifikation der DNA-Sequenz
erzeugt, so dass die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz erweitert wird.
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In
einer Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Gen, das für eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der mindestens eine
der Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenzen an den folgenden Aminosäurerestpositionen
gebildet ist, so dass Glykosylierung an diesen Stellen stattfindet:
- – Cys1-Ser8(Cys1-Asp-Leu-Pro-Gln-Thr-His-Ser8);
- – Arg22-Thr52(Arg22-Arg-Ile-Ser-Leu-Phe-Ser-Cys-Leu-Lys-Asp-Arg-His-Asp-Phe-Gly-Phe-Pro)-Gln-Glu-Glu-Phe-Gly-Asn-Gln-Phe-Gln-Lys-Ala-Glu-Thr52);
- – Ser68;
- – Asp77;
- – Lys134-Ser137(Lys134-Tyr-Ser137);
und
- – Gln158-Glu165(Gln158-Glu-Ser-Leu-Arg-Ser-Lys-Glu165).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Gen, das für eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der mindestens eine
Aminosäure
mit einer anderen Aminosäure
modifiziert ist, so dass die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz an den
folgenden Aminosäurerestpositionen
erweitert ist:
- – Arg22-Thr52(Arg22-Arg-Ile-Ser-Leu-Phe-Ser-Phe-Gly-Phe-Pro-Gb-Glu-Glu-Phe-Gly-Asn-Gln-Phe-Gln-Lys-Ala-Glu-Thr52);
und
- – Lys134-Ser137(Lys134-Tyr-Ser137).
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In
einer mehr bevorzugten Ausführungsform
richtet sich die vorliegende Erfindung auf ein Gen, das für eine aminosäuremodifizierte
humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, bei der die 26. Aminosäure Leucin
mit Asparagin, die 34. Aminosäure
Histidin und die 36. Aminosäure
Phenylalanin mit jeweils Asparagin und Serin modifiziert sind, oder
die 134. Aminosäure
Lysin mit Asparagin modifiziert ist, oder die alle diese Modifikationen aufweist.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Gen, das für humanes Interferon-alpha kodiert,
aus einem Stamm zur Expression in Tierzellen gewonnen, der humanes
Interferon-alpha produziert. Zur Genklonierung und Trennung können auf
dem Fachgebiet bekannte Verfahren eingesetzt werden.
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Das
auf die oben beschriebene Weise gewonnene humane Interferon-alpha-Gen
kann in mindestens einem ausgewählten
Codon modifiziert werden. In der vorliegenden Beschreibung kann
Modifikation als Substitution eines oder mehrerer Codons auf einem
Gen definiert werden, das für
humanes Interferon-alpha kodiert, um eine Veränderung der Aminosäuresequenz
des humanen Interferon-alphas herbeizuführen. Insbesondere bezieht
sie sich auf die Substitution mindestens einer Aminosäure mit
einer anderen Aminosäure,
so dass die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz
zur zusätzlichen
N-Glykosylierung an der Aminosäuresequenz
von humanem Interferon-alpha gebildet wird. Zum Beispiel in Beispiel
3 der vorliegenden Erfindung, in dem die 26. Aminosäure Leucin
mit Asparagin substituiert ist, wird die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz
gebildet, da es sich bei der 28. Aminosäure um Serin handelt, wodurch
eine N-Glykosylierung stattfinden kann. Ebenso, wenn die 34. Aminosäure Histidin
und die 36. Aminosäure
Phenylalanin mit jeweils Asparagin und Serin substituiert sind,
wird die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz
gebildet, wodurch eine zusätzliche
N-Glykosylierung stattfinden kann. Desweiteren, wenn die 134. Aminosäure Lysin
mit Asparagin substituiert ist, wird die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz
gebildet, da es sich bei der 136. Aminosäure um Serin handelt, wodurch eine
N-Glykosylierung stattfinden kann.
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In
einer Ausführungsform
wird ein synthetisches Oligonukleotid hergestellt, welches eine
Codon umfasst, das für
eine gewünschte
Aminosäuremodifikation
in humanem Interferon-alpha kodiert. Typischerweise wird ein Oligonukleotid
mit einer Länge
von etwa 25 Nukleotiden verwendet. Auch wenn ein Oligonukleotid
mit einer kürzeren
Länge eingesetzt
werden kann, besitzt das optimale Oligonukleotid 12 bis 15 Nukleotide,
die komplementär
zu einer Matrize an beiden Seiten der Nukleotide sind, die für die Modifikation
kodieren. Solche Oligonukleotide können mit der Matrizen-DNA in
ausreichendem Maße
hybridisiert werden. Die in der vorliegenden Erfindung zur Produktion
einer zusätzlichen
Glykosylierungsstelle verwendeten Oligonukleotide sind Tabelle 2
dargestellt. Diese Oligonukleotide können mithilfe von auf dem Fachgebiet
bekannten Technologien synthetisiert werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine humane Interferon-alpha-Isoform-DNA, bei
der eine Aminosäure
modifiziert ist, vorgesehen. PCR wird durchgeführt, wobei humane Interferon-alpha-DNA
als Matrize und ein synthetisches Oligonukleotid, das für eine Modifikation
kodiert, als ein Primer verwendet wird. Im Erhitzungsschritt der
PCR wird die Doppelstrangmatrize getrennt, und an jede der Einzelstrangmatrizen
wird ein komplementärer
Primer hybridisiert. DNA-Polymerase bindet Nukleotide, die komplementär zur Matrize
sind, von der -OH-Gruppe des Primers, der für die Modifikation in 5'-3'-Richtung kodiert. Folglich
enthält
der zweite Strang den Primer, der für die Modifikation kodiert,
und daher für
die gewünschte Modifikation
auf einem Gen kodiert. Der zweite Strang dient als Matrizen-DNA
bei den wiederholten Replikationsschritten der PCR und das Gen,
das für
die Modifikation kodiert, wird fortlaufend amplifiziert. Zum Beispiel in
Beispiel 3 der vorliegenden Erfindung wird PCR unter Verwendung
von Wildtyp-Interferon-alpha-DNA als Matrize und Primerpaaren von
IFN-A5' und L26N2
sowie L26N1 und IFN-A3' durchgeführt, um
Leucin, den Aminosäurerest
an 26. Stelle, mit Asparagin zu modifizieren. Daraufhin werden zwei
DNA-Segmente erhalten, bei denen die 26. Aminosäureposition zu einem Codon
abgeändert
wird, das Asparagin anstelle von Leucin entspricht. Dann wird sekundäre PCR durchgeführt unter
Verwendung der beiden so gewonnenen DNA-Segmente und IFN-A5' und IFN-A3 als Primerpaar, um ein modifiziertes
Gen von IFN-alpha-L26N zu gewinnen, bei welchem die 26. Aminosäure mit
Asparagin anstelle von Leucin modifiziert ist, so dass eine Glykosylierung stattfinden
kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine humane Interferon-alpha-Isoform-DNA
vorgesehen, die zwei oder mehr Aminosäuremodifikationen umfasst.
Eine Mutation mit zwei oder mehr modifizierten Aminosäuren wird
durch verschiedene Verfahren hergestellt. Wenn zwei oder mehr zu
modifizierende Aminosäuren
bei einem Polypeptid nebeneinander liegen, können sie gleichzeitig mithilfe
eines Oligonukleotids mit allen kodierten Aminosäuremodifikationen modifiziert
werden. Daher ist die Herstellung der Mutation dieselbe mit dem
Verfahren zur Herstellung eines humanen Interferon-alpha-Gens mit
einem modifizierten Nukleotid, abgesehen davon, dass ein Oligonukleotid
als Primer zwei oder mehr Aminosäuremodifikationen
aufweist. Wenn jedoch die beiden oder mehr Aminosäuren auf
einem Polypeptid weit auseinander liegen (beabstandet durch 10 oder
mehr Aminosäuren),
ist es unmöglich,
ein Oligonukleotid mit allen gewünschten
kodierten Modifikationen herzustellen.
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Stattdessen
sollten andere Verfahren eingesetzt werden. Das erste Verfahren
besteht darin, einzelne Oligonukleotide, die jede Aminosäuremodifikation
enthalten, herzustellen. Wenn die Oligonukleotide gleichzeitig an
eine Einzelstrangmatrizen-DNA angelagert werden, kodiert der zweite
aus der Matrize synthetisierte DNA-Strang für alle gewünschten Aminosäuremodifikationen.
Ein weiteres Verfahren der vorliegenden Erfindung beinhaltet zwei-
oder mehrmalige Mutagenese zur Produktion einer solchen Isoform.
In der ersten Mutagenese wird die Wildtyp-DNA als Matrize verwendet,
und ein Oligonukleotid, welches die erste gewünschte Aminosäuremodifikation
enthält,
wird an die Matrize angelagert, um eine heterogene DNA zu bilden
(Heteroduplex). Bei der zweiten Mutagenese wird die in der ersten
Mutagenese hergestellte modifizierte DNA als Matrize verwendet.
Daher enthält
diese Matrize bereits mindestens eine Modifikation. An diese Matrize
wird ein Oligonukleotid mit mindestens einer zusätzlichen Aminosäuremodifikation
angelagert, und die resultierende DNA weist alle Modifikationen
der ersten und zweiten kodierten Mutagenese auf.
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Die
resultierende DNA kann als Matrize bei der dritten Mutagenese verwendet
werden. Zusammengefasst besteht das obige Verfahren zur Modifikation
zweier oder mehrerer Nukleotide aus der mehrmaligen Wiederholung
eines Verfahrens zur Modifikation eines Nukleotids. Zum Beispiel
wird in Beispiel 3 der vorliegenden Erfindung, um Leucin, die 26.
Aminosäure
des Interferon-alpha-Wildtyp-Proteins mit Asparagin und die 134. Aminosäure Lysin
zur selben Zeit mit Asparagin zu modifizieren, zuerst die 134. Position
modifiziert, und eine Modifikation der 26. Aminosäure wird
unter Verwendung der zuvor modifizierten DNA als Matrize ausgeführt. Als
Ergebnis erhält
man ein humanes Interferon-alpha-Gen, bei dem die beiden Reste modifiziert
sind.
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Die
DNA-Sequenzen, die gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die humanen Interferon-alpha-Isoformen kodieren, können mit
jedem beliebigen Standardverfahren, das auf dem Fachgebiet bekannt
ist, synthetisiert werden, z. B. unter Verwendung eines automatischen
DNA-Synthesizers. (ex. Biosearch, Applied BiosystemTM).
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Die
glykosylierte Isoform der vorliegenden Erfindung wird typischerweise
hergestellt durch (a) Einfügen
der DNA-Sequenz, die für
die humane Interferon-alpha-Isoform
kodiert, in einen Vektor mit einer oder mehr Expressionskontrollsequenzen,
die funktionell mit der DNA-Sequenz verbunden sind, um deren Expression
zu kontrollieren, (b) Transformation oder Transfektion eines Wirts
mit dem resultierenden rekombinanten Expressionsvektor, (c) Kultivierung
der transformierten oder transfizierten Zelle in einem geeigneten
Medium und unter geeigneten Bedingungen, um die DNA-Sequenz der
humanen Interferon-alpha-Isoform zu exprimieren, gefolgt von der
Isolierung der glykosylierten humanen Interferon-alpha-Isoform.
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In
diesem Zusammenhang sieht die vorliegende Erfindung eine Wirtszelle
vor, die mit dem rekombinanten Expressionsvektor, der die DNA-Sequenz
enthält,
die für
die humane Interferon-alpha-Isoform kodiert, transformiert oder
transfiziert ist.
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Natürlich sollte
es klar sein, dass alle Vektoren und Expressionskontrollsequenzen
ihre Funktionen zur Expression der DNA-Sequenz gemäß der vorliegenden
Erfindung nicht gleichermaßen
erfüllen. Ähnlich erfüllen nicht
alle Wirtszellen ihre Funktionen gleichermaßen für dasselbe Expressionssystem.
Jedoch können Fachleute
einen Vektor, eine Expressionskontrollsequenz und eine Wirtszelle
ohne übermäßiges Experimentieren
in geeigneter Weise auswählen,
ohne vom Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Bei der
Auswahl eines Vektors, z. B., muss eine Wirtszelle berücksichtigt
werden. Dies ist nötig,
da der Vektor darin repliziert werden sollte.
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Auch
sollte die Anzahl der Replikationen berücksichtigt werden und die Fähigkeit,
die Anzahl der Replikationen eines Vektors und die Expression von
anderen Proteinen, für
die der Vektor kodiert, z. B. die eines antibiotischen Markers zu
kontrollieren. Bei der Auswahl einer Expressionskontrollsequenz,
sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden. Zum Beispiel
muss die relative Stärke
der Sequenz, die Kontrollierbarkeit und Kompatibilität mit der
DNA-Sequenz der
vorliegenden Erfindung, insbesondere im Hinblick auf eine möglich zweidimensionale
Struktur berücksichtigt
werden. Ebenso bei der Auswahl eines Wirts, der Kompatibilität mit einem
ausgewählten
Vektor, der Toxizität,
den Sekretionseigenschaften und der Fähigkeit ein Polypeptid des
durch die Nukleotidsequenz kodierten Produkts korrekt zu falten,
der Fermentations- oder Kultivierungserfordernisse und -Bedingungen
und der Reinigungsbereitschaft des von der Nukleotidsequenz kodierten
Produkts.
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Der
hierin verwendete Begriff „Vektor" bezieht sich auf
ein DNA-Molekül
als Träger,
der in der Lage ist ein fremdes Gen stabil in eine Wirtszelle einzuschleusen.
Um als Vektor von Nutzen zu sein, kann ein Vektor repliziert werden,
hat er ein Mittel, in eine Wirtszelle eingeschleust zu werden und
seine eigene Anwesenheit nachzuweisen.
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Der
Begriff „rekombinanter
Expressionsvektor" bezieht
sich auf ein zyklisches DNA-Molekül, in welchem ein fremdes Gen
funktionell mit einem Vektor verbunden ist, so dass das Gen in einer
Wirtszelle exprimiert werden kann. Der rekombinante Expressionsvektor
kann in mehreren Kopien hergestellt und heterogene DNA darin eingefügt werden.
Wie auf dem Fachgebiet wohl bekannt ist, sollte das Gen funktionell
mit einer Expressionskontrollsequenz mit offenem Leserahmen verbunden
sein, welche in einem ausgewählten
Expressionswirt arbeiten kann, um den Expressionslevel eines transfizierten
Gens in einer Wirtszelle zu erhöhen.
Vorzugsweise ist das Gen in einem Expressionsvektor enthalten, der
einen Selektionsmarker und einen Replikationsursprung umfasst. Wenn
ein Expressionswirt eine eukaryotische Zelle ist, sollte der Expressionsvektor ferner
einen Expressionsmarker umfassen, der in der eukaryotischen Expressionswirtszelle
von Nutzen ist.
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Verschiedene
Expressionsvektoren können
zur Expression der DNA-Sequenz, die für die humane Interferon-alpha-Isoform
kodiert, verwendet werden. Vorzugsweise wird ein für eine eukaryotische
Wirtszelle geeigneter Expressionsvektor eingesetzt, da die Glykosylierung
an der humanen Interferon-alpha-Isoform stattfindet.
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Beispiele
für Expressionsvektoren,
die für
eukaryotische Wirtszellen von Nutzen sind, umfassen Expressionskontrollsequenzen,
die aus SV40, bovinem Papillomavirus, Adenovirus und Cytomegalovirus
gewonnen wurden. Spezifische Beispiele für die Vektoren umfassen pCDNA3.1(+)\Hyg
(Invitrogen, Carlsbad, Calif., USA) und pCI-neo (Stratagen, La Jolla,
Calif., USA). Zu Expressionsvektoren, die für Hefezellen von Nutzen sind,
gehören
2 μ Plasmid
und Derivate davon, POT1-Vektor (
US-Pat.
Nr. 4,931,373 ) und pPICZ A, B, oder C (Invitrogen). Zu
Expressionvektoren, die für
Insektenzellen von Nutzen sind, gehören pVL 941, pBluebac 4.5 and
pMelbac (Invitrogen).
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„Expressionskontrollsequenz" bezieht sich auf
Nukleinsäuresequenzen,
die notwendig oder nutzbringend für die Polypeptidexpression
sind. Die jeweiligen Expressionskontrollsequenzen können eine
eigene oder fremde auf einer Nukleinsäure sein, die für ein Polypeptid
kodiert. Beispiele für
die Kontrollsequenz beinhalten, ohne auf diese beschränkt zu sein,
Leadersequenz, polyadenylierte Sequenz, Propeptidsequenz, Promoter,
Enhancer oder Upstream-Aktivierungssequenz,
Signalpeptidsequenz und Transkriptionsterminationsfaktor. Eine Expressionskontrollsequenz
enthält
einen Promoter.
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Um
die DNA-Sequenz der vorliegenden Erfindung zu exprimieren, können verschiedene
Expressionskontrollsequenzen als Vektor verwendet werden. Beispiele
für Expressionskontrollsequenzen,
die dazu geeignet sind, Expression in Säugetierzellen einzuleiten,
umfassen early und late Promoter von SV40 und Adenovirus, MT-1-(Metallothionein-Gen-)Promoter,
humanes Cytomegalovirus early Gen (CMV), Rous-Sarcomavirus-(RSV-)Promoter
und humanen Ubiquitin C-(UbC-)Promoter.
Zur weiteren Verbesserung der Expression in Säugetierzellen kann ein synthetisches
Intron in eine Nichttranskriptionsregion einer Nukleotidsequenz,
die für ein
Polypeptid kodiert, eingefügt
werden.
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Beispiele
für Expressionskontrollsequenzen,
die dazu geeignet sind, Expression in Insektenzellen einzuleiten,
umfassen Polyhedrin-Promoter, P10-Promoter, Baculovirus 39K-delayed-early-Genpromoter
und SV40-Polyadenylierungssequenz.
Beispiele für
Expressionskontrollsequenzen zur Verwendung in Hefezellen umfassen
einen Promoter eines α-Matingsystems,
Hefe-Triosephosphat-Isomerase-(TPI-)Promoter und ADH2-4c-Promoter.
Beispiele für
Expressionskontrollsequenzen, die zur Einleitung der Expression
in Pilzzellen geeignet sind, umfassen ADH3-Promoter und Terminationsfaktor.
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Eine
andere Vektorkomponente, die bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung
verwendet wurde, ist ein Signalpeptid. Diese Sequenz befindet sich
typischerweise am 5'-Ende
eines Gens, das für
ein Protein kodiert, und wird somit zum Amino-Terminus des Proteins
transkribiert. Die An- oder Abwesenheit eines Signalpeptids variiert
in Abhängigkeit
von einer Expressionswirtszelle, die bei der Produktion eines zu
exprimierenden Polypeptids verwendet wird (je nachdem, ob das zu
exprimierende Polypeptid ein intrazelluläres oder extrazelluläres Polypeptid
ist), und von der Präferenz
der Rückgewinnung
von sezernierten Produkten. Das Signalpeptid liegt vor, wenn ein
Polypeptid aus einer exprimierenden Zelle sezerniert wird. Wenn
das Signalpeptid vorliegt, sollte es von einer Zelle, die zur Expression
eines Polypeptids ausgewählt
wurde, erkannt werden. Das Signalpeptid kann homolog zu einem Polypeptid
sein (typischerweise mit dem Polypeptid assoziiert) oder heterolog
zu einem Polypeptid sein (aus einem anderen als dem Polypeptid gewonnen)
und kann homolog oder heterolog zu einer Wirtszelle sein.
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Eine
Nukleinsäure
ist „funktionell
verbunden" mit einer
anderen Nukleinsäure,
wenn sie in einem funktionellen Verhältnis angeordnet sind. Dies
bedeutet, dass ein geeignetes Molekül (z. B. ein Transkriptionsaktivator)
an (eine) regulierende Sequenz(en) bindet, an ein Gen oder (eine)
regulierende Sequenz(en), die auf eine solche Art und Weise verbunden
sind, dass die Expression des Gens moduliert wird. Zum Beispiel,
wenn ein Präsequenz
oder Signalsequenz an der Sekretion eines reifen Proteins beteiligt
ist, sind sie mit dem Promoter funktionell verbunden. Wenn ein Promoter
die Transkription einer kodierenden Sequenz beeinflusst, ist der
Promoter funktionell mit der kodierenden Sequenz verbunden. Wenn
eine ribosomale Bindungsstelle an einer Stelle lokalisiert ist,
die in der Lage ist, eine kodierende Sequenz zu lesen, ist die ribosomale
Bindungsstelle mit der kodierenden Sequenz funktionell verbunden.
Allgemein bedeutet „funktionell
verbunden", mit
einer verbundenen DNA und einer Signalsequenz in Kontakt zu stehen
und in einem Leserahmen zu sein.
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Der
Enhancer braucht jedoch nicht in Kontakt zu sein. Die Verbindung
dieser Sequenzen wird durch Ligierung (Verbindung) an einer geeigneten
Restriktionsenzymstelle ausgeführt.
Wenn eine solche Stelle nicht existiert, kann ein konventionell
synthetisierter Oligonukleotidadapter oder -linker verwendet werden.
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Die
Herstellung eines geeigneten Vektors, der ein Gen umfasst, das für die humane
Interferon-alpha-Isoform und die obigen Komponenten kodiert (d.
h. eine Kontrollsequenz), kann mithilfe einer einfachen rekombinanten
Technologie durchgeführt
werden. Um einen gewünschten
Vektor herzustellen, werden die jeweiligen DNA-Segmente zuerst mit
Restriktionsenzymen aufgeschlossen und dann miteinander ligiert,
wobei eine bestimmte Ordnung und Orientierung berücksichtigt
wird.
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DNA
kann mithilfe eines bestimmten Restriktionsenzyms in einem geeigneten
Puffer aufgeschlossen werden.
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Typischerweise
werden 0,2–1 μg eines Plasmids
oder eines DNA-Segments zusammen mit etwa 1 bis 2 Einheiten eines
benötigten
Restriktionsenzyms in etwa 20 μl
eines Puffers verwendet. Ein geeigneter Puffer, DNA-Level, eine
geeignete Inkubationszeit und Temperatur sind durch einen Hersteller
des Restriktionsenzyms spezifiziert. Typischerweise ist eine Inkubationszeit
von etwa 1 bis 2 Stunden bei 37 C geeignet, obwohl einige Enzyme
eine höhere
Temperatur benötigen.
Nach der Inkubation können
Enzyme und andere Verunreinigungen durch Extraktion der Aufschlusslösung mit
einer Mischung aus Phenol und Chloroform entfernt werden, und DNA
kann aus der wässrigen
Phase durch Präzipitation
mit Ethanol rückgewonnen
werden. Hier sind Enden der DNA-Segmente
miteinander kompatibel, so dass die DNA-Segmente einen funktionalen
Vektor bilden können.
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Die
aufgeschlossenen DNA-Segmente werden klassifiziert und mittels Elektrophorese
nach ihrer Größe selektiert.
DNA kann der Elektrophorese mit einer Agarose- oder Polyacrylamidmatrix
unterzogen werden. Die Selektion der Matrix kann mit einer Größe des zu
isolierenden DNA-Segments bestimmt werden. Nach der Elektrophorese
wird die DNA aus der Matrix durch Elektroelution extrahiert. Wenn
eine Agarose mit niedrigem Schmelzpunkt verwendet wird, wird die
Agarose geschmolzen und DNA daraus extrahiert.
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Die
zu ligierenden DNA-Segmente sollten in einer gleichen molaren Menge
zu der Lösung
hinzugegeben werden. Die Lösung
enthält
ATP, Ligasepuffer, Ligasen wie z. B. etwa 10 Einheiten T4-Ligase
pro 0,5 μg DNA.
Um ein DNA-Segment an einen Vektor zu ligieren, sollte der Vektor
durch Aufschluss mit einem geeigneten Restriktionsenzym linearisiert
werden. Der linearisierte Vektor wird mit alkalischer Phosphatase
oder alkalischer Phosphatase aus Kälberdarm behandelt. Die Behandlung
mit Phosphorylase verhindert die Selbstligierung eines Vektors während des
Ligierungsschrittes. Der durch das oben beschriebene Verfahren zubereitete
rekombinante Expressionsvektor wird dann zur Transformation oder
Transfektion einer Wirtszelle verwendet.
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Bei
der Auswahl der Wirtszelle wird eine Wirtszelle mit einer hohen
DNA-Einführungseffizienz
ausgewählt,
die eine hohe Expressionseffizienz der eingeführten DNA aufweist. Insbesondere
werden bei der vorliegenden Erfindung eukaryotische Wirtszellen
zur Ausführung
der Glykosylierung bei der humanen Interferon-alpha-Isoform verwendet.
Geeignete Beispiele für
Hefewirtszellen umfassen Saccharomyces- und Hansenulastämme. Geeignete
Beispiele für Pilzwirtszellenzellen
umfassen Tricoderma-, Fusarium- und Aspergillusstämme. Geeignete
Beispiele für
Insektenwirtszellen umfassen Lepidopterazelllienien, wie z. B. Sf9
oder Sf21. Geeignete Beispiele für
Säugetierwirtszellen
umfassen CHO-Zelllinie,
COS-Zelllinien, wie z. B. COS 1, COS 7, BHK-Zelllinien und Tierzellen
wie z. B. Mauszellen, gewebekultivierte Pflanzenzellen und menschliche
Zellen.
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Polynukleotide
können
in eine Wirtszelle eingeführt
werden mit Verfahren, die in grundlegenden experimentellen Handbüchern beschrieben
sind, wie z. B. [Davis et al., Basic Methods in Molecular Biology
(1986)] und [Sambrook et al., (1989) Molecular Cloning 2. Auflage].
Bevorzugte Verfahren zur Einführung
eines Polynukleotids in eine Wirtszelle umfassen z. B. Calciumphosphat-Transfektion,
DAEA-Dextran vermittelte Transfektion, Transvektion, Mikroinjektion,
kationische lipid-vermittelte-Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Scrape
Logding, ballistische Einführung
oder Infektion.
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Bei
dem Produktionsverfahren der vorliegenden Erfindung werden Wirtszellen
in einem Nährmedium kultiviert,
welches für
Polypepdidproduktion unter Einsatz einer bekannten Technologie geeignet
ist. Z. B. können
Zellen in einem geeigneten Medium in einem Fermenter für das Labor-
oder die Industrie unter Bedingungen kultiviert werden, die akzeptabel
sind für
die Expression und/oder Sekretion eines Polypeptids, durch Fermentation
im kleinen oder großen
Maßstab,
Schüttelkolbenkultur.
Die Kultivierung wird mithilfe einer bekannten Technologie in einem
geeigneten Nährmedium
durchgeführt,
welches Kohlenstoff, eine Stickstoffquelle und anorganische Salze
enthält.
Das Medium ist Fachleuten wohl bekannt und ist im Handel erhältlich oder kann
produziert werden. Wenn ein Peptid direkt in ein Nährmedium
sezerniert wird, kann das Polypeptid direkt aus dem Medium isoliert
werden. Wenn ein Peptid nicht sezerniert wird kann es aus dem Zelllysat
isoliert werden.
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Ein
Polypeptid kann mit einem auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren
isoliert werden. Zum Beispiel kann es aus einem Nährmedium
durch traditionelle Verfahren isoliert werden, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Zentrifugation, Filtration, Extraktion, Sprühtrocknung, Eindampfen oder
Präzipitation.
Desweiteren kann ein Polypeptid durch verschiedene öffentlich
bekannte Verfahren gereinigt werden, einschließlich Chromatographie (z. B. Ionenaustauschchromatographie,
Affinitätschromatographie,
hydrophile, hydrophobe Chromatographie, Größenausschlusschromatographie),
Elektrophorese, fraktionierte Löslichkeit
(z. B. Ammoniumsulfatpräzipitation),
SDS-PAGE oder Extraktion.
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Die
vorliegende Erfindung sieht eine glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform mit einer
zusätzlichen
Glykosylierung vor, die man durch die oben beschriebene Prozedur
erhalten kann. In der vorliegenden Beschreibung kann die glykosylierte
humane Interferon-alpha-Isoform als Expressionsprodukt definiert
werden, welches durch das Einführen
des Interferon-alpha-Gens erhalten wird, welches dazu modifiziert
ist, die Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T)-Sequenz in eine eukaryotische Wirtszelle
zu erweitern, gefolgt von Expression, so dass Glykosylierung spontan
stattfinden kann. Das heißt,
sie bezieht sich auf ein heterogenes Molekül, gebildet durch kovalente
Bindung von Zuckerresten an die Asparagin -NH-Gruppe von Asn-X-Ser/Thr(N-X-S/T), eine
zusätzliche
Glykosylierungsstelle der humanen Interferon-alpha-Isoform.
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Die
vorliegende Erfindung sieht eine pharmazeutische Zusammensetzung
vor, die eine glykosylierte Interferon-alpha-Isoform mit einer zusätzlichen
Glykosylierung und einem pharmazeutisch zulässigen Träger umfasst. Eine therapeutische
Zubereitung der glykosylierten humanen Interferon-alpha-Isoform
zur therapeutischen Verabreichung kann in einen lyophilisierten
Kuchen und eine wässrige
Lösung
formuliert werden, wobei ein beliebiger pharmazeutisch zulässiger Träger, Hilfsstoff,
Stabilisator und die glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform in
einer gewünschten
Reinheit kombiniert werden. Eine Zubereitung zur parenteralen Verabreichung
kann durch Kombination der glykosylierten humanen Interferon-alpha-Isoform
mit einem pharmazeutischen Träger
in eine verabreichbare Formulierung (Lösung, Suspension oder Emulsion)
zubereitet werden.
-
Der
pharmazeutisch zulässige
Träger,
Hilfsstoff oder Stabilisator weist keine Toxizität gegenüber einem Patienten auf, der
diese in einer zu verabreichenden Dosis und Konzentration erhält, und
diese sind mit anderen Inhaltsstoffen kompatibel. Die Zubereitung
sollte beispielsweise kein Oxidationsmittel oder andere Substanzen
enthalten, die dafür
bekannt sind, dass sie für
ein Polypeptid schädlich
sind.
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Zu
geeigneten Trägern
gehören
Puffer, wie z. B. Phosphorsäure,
Zitronensäure
und andere organische Säuren,
Antioxidanzien, wie z. B. Ascorbinsäure; niedermolekulare Polypeptide,
Proteine, wie z. B. Serumalbumin, Gelatine und Immunglobulin; hydrophile
Polymere, wie z. B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z. B, Glycin, Glutamin,
Arginin oder Lysin; Monosaccharide, wie z. B. Mannose oder Dextrin,
Disaccharide, andere Kohlenhydrate, Chelatbildner, wie z. B. EDTA;
Metallionen, wie z. B. Zink, Kobalt oder Kupfer; Zuckeralkohole,
wie z. B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z. B.
Natrium und/oder nicht-ionische Tenside, wie z. B. Tween, Pluronic
oder Polyethylenglykol (PEG).
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Um
die glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform zur therapeutischen
Verabreichung zu verwenden, sollte sie sterilisiert werden. Die
Sterilisation kann auf einfache Weise durch Filtration durch eine
sterile Filtermembran durchgeführt
werden.
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Die
therapeutische Zusammensetzung der glykosylierten humanen Interferon-alpha-Isoform wird
typischerweise in einem Behälter
gelagert, der eine sterile Zugangsöffnung aufweist, wie z. B.
ein vaskulärer
Injektionsbeutel mit einem Deckel, durch welchen eine subkutane
Injektionsnadel hindurch stechen kann, oder eine Phiole. Das humane
Interferon-alpha wird als eine wässrige
Lösung
oder lyophilisierte Zubereitung in einem Einzel- oder Mehrfachdosenbehälter gelagert,
z. B. eine verschlossene Phiole oder Ampulle. Im Falle der lyophilisierten
Zubereitung werden 5 ml sterilisierte und gefilterte 1%ige (w/v)
wässrige
humane Interferon-alpha-Lösung
in eine 10 ml Phiole gefüllt
und die Mischung wird lyophilisiert. Die Injektion kann durch Wiederherstellung
des lyophilisierten humanen Interferon-alphas mit bakteriostatischem
Wasser für
Injektionszwecke zubereitet werden.
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Die
glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform kann direkt an Tiere
mithilfe geeigneter Technologie verabreicht werden, einschließlich parenteraler
Verabreichung, oder lokal oder systemisch verabreicht werden. Ein
spezieller Verabreichungsweg kann bestimmt werden, beispielsweise
in Abhängigkeit
von der Fallgeschichte des Patienten, einschließlich Nebenwirkungen, welche
beim Interferon-alpha anerkannt sind oder zu erwarten sind. Beispiele
der parenteralen Verabreichung umfassen subkutane, intramuskuläre, intravaskuläre, intraarterielle,
intraperitoneale Verabreichung. Am meisten bevorzugt wird die Verabreichung
durch Dauerinjektion durchgeführt
(beispielsweise mit einer Minipumpe, wie z. B. einer Osmosepumpe)
oder durch Injektion über
z. B. den intravaskulären
oder subkutanen Weg. Die glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform
wird vorzugsweise subkutan verabreicht.
-
Die
glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform wird einem Patienten
in einer therapeutisch wirksamen Menge verabreicht. Der Begriff "therapeutisch wirksame
Menge" kann als
die Menge definiert werden, die ausreichend ist, eine gewünschte therapeutische
Wirkung bei einem bestimmten Krankheitszustand und einer bestimmten
Verabreichungsmethode vorzuweisen. Die humane Interferon-alpha-Zusammensetzung
zur Behandlung sollte zubereitet und verabreicht werden unter Berücksichtigung
bestimmter zu behandelnder Krankheitszustände, klinischer Zustände individueller
Patienten (speziell der Nebenwirkung, die mit der Behandlung mit
humanem Interferon-alpha einhergehen, des Zielortes der glykosylierten
humanen Interferon-alpha-Isoform, der Verabreichungsmethode, dem
Verabreichungsschema, anderer Faktoren, die Fachleuten bekannt und
mit bevorzugten medizinischen Praktiken konsistent sind. Die therapeutisch
wirksame Menge bei der Behandlung mit der glykosylierten humanen
Interferon-alpha-Isoform wird durch die obigen Kriterien bestimmt. Eine
tägliche
wirksame Menge der glykosylierten humanen Interferon-alpha-Isoform
gemäß der vorliegenden Erfindung
liegt im Bereich von etwa 2 × 106 Einheiten bis 500 × 106 Einheiten.
-
Nun
wird die vorliegende Erfindung in weiteren Einzelheiten anhand der
folgenden Beispiele beschrieben. Die Beispiele dienen jedoch lediglich
der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung, und die Erfindung
ist nicht auf diese beschränkt.
-
<Beispiel
1>
-
Zubereitung des humanen Interferon-alpha-Gens
-
Als
humanes Interferon-alpha-Gen wurde ein Stamm eingesetzt, der modifiziertes
Interferon-alpha produziert, und der sich im Besitz des Antragstellers
befindet. Das Interferon-alpha-Gen im Besitz des Antragstellers
umfasste nicht die gesamte Sequenz zur Expression in E. coli. Daher
wurde PCR unter Verwendung eines 5 chemisch synthetisierten Oligonukleotids
ausgeführt,
um die gesamte Sequenz herzustellen. Das humane Interferon-alpha-Gen
ohne sie gesamte Sequenz wurde unter Verwendung des synthetischen
PiaE5-1 und IFN-A5'-Oligonukleotids
amplifiziert. Das amplifizierte DNA-Segment wurde mit PCR unter
Verwendung eines synthetischen Oligonukleotids von PiaE5-2 und IFN-A3' amplifiziert, um
die Vollängensignalsequenz
am 5'-Ende des humanen
Interferon-alpha-Gens einzuführen.
Die verwendeten synthetischen Oligonukleotide sind in Tabelle 1
dargestellt. Tabelle
1 Als
Primer verwendete synthetische Oligodeoxynukleotide zur Herstellung
der gesamten Sequenz.
-
<Beispiel
2>
-
Auswahl einer Modifikationsstelle auf
einem humanen Interferon-alpha-Gen
-
Um
eine Stelle zur zusätzlichen
Glykosylierung auf humanem Interferon-alpha auszuwählen, wurde das
Ergebnis der Referenz [Walter (Structure (1996) Vol. 4, 1453)] verwendet.
Bei der Auswahl einer Stelle wurde zuerst die helikale Region der
Aminosäuresequenz
des humanen Interferon-alpha-Proteins ausgeschlossen (1).
Aus der Sequenz mit der ausgeschlossenen helikalen Region wurde
eine zweite Stelle ausgewählt,
unter Berücksichtigung,
dass die 106. Aminosäure,
der Threoninrest des Interferon-Wildtyps eine dreidimensionale O-Glykosylierung
aufweist. Aus der als zweites gewählten Stelle wurde schließlich eine
Stelle, an der N-Glykosylierung ohne Weiteres zu einem Motiv umgewandelt
werden könnte,
ausgewählt.
Wie in 1 dargestellt lagen die Stellen, an denen die
Modifikation zum Hinzufügen
einer zusätzlichen
Glykosylierungsstelle versucht wurde, bei L26, H34 und F36 sowie
K134, wo die 26. Aminosäure
Leucin mit Asparagin, die 34. Aminosäure Histidin und die 36. Aminosäure Phenylalanin
mit Asparagin und Serin modifiziert wurden und die 134. Aminosäure Lysin
mit Asparagin modifiziert wurde. Es werden synthetische Oligonukleotide,
die in dieser Studie eingesetzt wurden, dargestellt. Die Richtung
des Pfeils repräsentiert
die 5'->3'-Richtung der jeweiligen Oligodeoxynukleotide.
-
Um
das humane Interferon-alpha-Protein zu reinigen, wurde eine zusätzliche
Aminosäuresequenz
(HisEK) zwischen der Präsequenz
und der Aminosäuresequenz
des reifen humanen Interferon-alpha-Proteins eingefügt. Die
Aminosäuresequenz
war M-G-G-S-H-H-H-H-H-H-G-D-D-D-D-K-. Durch Einfügen dieser Aminosäuresequenz,
kann das exprimierte humane Interferon-alpha-Proteinderivat mit Metall-Affinitäts-Säulenchromatografie
isoliert werden. Das isolierte Protein wurde mit Enterokinase behandelt
und der Metall-Affinitäts- Säulenchromatographie unterzogen,
um nur humanes Interferon-alpha-Proteinderivat
zu erhalten.
-
Das
Einfügen
der HisEK-Sequenz wurde durch Amplifikation von DNA an der Präsequenz-Region durch
PCR mit IFN-A5 und alpha:1 Primer durchgeführt, gefolgt von Aufschluss
mit dem Restriktionsenzym NcoI. Dann wurde die reife humane Interferon-alpha-Gen-Region
primär
mit alpha:2 und IFN-A3 amplifiziert. Das resultierende DNA-Segment
wurde sekundär
mit HisEK:2 und IFN-A3 und dann mit HisEK:1 und IFN-A3 amplifiziert,
um ein DNA-Segment zu erhalten. Das resultierende DNA-Segment wurde
mit dem Restriktionsenzym NcoI aufgeschlossen und die beiden resultierenden
DNA-Segmente wurden mithilfe von T4-DNA-Ligase zusammengefügt.
-
Das
zusammengefügte
Interferon-alpha-Gen wurde erneut durch PCR mithilfe von IFN-A5
und IFN-A3-Primern amplifiziert. Das amplifizierte DNA-Segment wurde
mit den Restriktionsenzymen HindIII und BamHI aufgeschlossen und
in den pcDNA3.1Hygro+ -Plasmidvektor, der mit den gleichen Restriktionsenzymen
aufgeschlossen wurde, mithilfe von T4-DNA-Ligase eingefügt, um einen
Expressionsvektor zu bilden.
-
<Beispiel
3>
-
Herstellung der humanen Interferon-alpha-Isoform
-
Ein
Gen, welches für
humanes Interferon-alpha kodiert, mit mindestens einer modifizierten
Aminosäure
um eine zusätzliche
Glykosylierungsstelle bereitzustellen, kann durch PCR mithilfe eines
synthetischen Oligodeoxynukleotids als Primer modifiziert werden.
Die verwendeten Oligodeoxynukleotide sind in Tabelle 2 dargestellt. Tabelle
2 Zur
Herstellung zusätzlicher
Glykosylierung verwendete Synthetische Oligodeoxynukleotide
-
(1) Herstellung der L26N-modifizierten
humanen Interferon-alpha-Isoform (3)
-
Das
in Beispiel 1 gewonnene humane Interferon-alpha-Gen wurde durch
PCR mit synthetischen Oligonukleotidprimern, IFN-A5' und L26N2, L26N1
und IFN-A3' amplifiziert,
um DNA-Segmente herzustellen. Jedes der hergestellten DNA-Segmente
wurde gereinigt, mit 0,2 M NaOH/2 mM EDTA denaturiert und PCR unterzogen,
um ein Gen, bei dem eine Aminosäure
an einer gewünschten
Stelle geändert
ist (Leu-Asn), herzustellen. Als Ergebnis wurden zwei DNA-Segmente,
die mit einem Codon substituiert waren, das Asparagin anstelle von
Leucin an der 26. Aminosäureposition
entspricht, erhalten. Die beiden DNA-Segmente wurden sekundärer PCR
unterzogen, unter Verwendung eines Primerpaares von IFN-A5' und IFN-A3', um ein modifiziertes
Gen von IFN-alpha-L26N zu erhalten, bei welchem die 26. Aminosäure mit
Asparagin modifiziert ist, so dass eine zusätzliche Glykosylierung stattfinden
kann.
-
(2) Herstellung des H34NF36S-modifizierten
humanen Interferon-alpha-Isoform-Derivats
(4)
-
Mithilfe
desselben Verfahrens wie für
das L26N-modifizierte humane Interferon-alpha-Derivat wurde das
humane Interferon-alpha-Gen durch PCR mit den synthetischen Oligonukleotiden
IFN-A5 und H34NF36S:2 sowie H34NF36S:1 und IFN-A3 amplifiziert,
um DNA-Segmente herzustellen.
-
Jedes
der DNA-Segmente wurde gereinigt und demselben Verfahren wie oben
beschrieben unterzogen, um ein IFN-alpha H34NF36S-modifiziertes
Gen herzustellen, bei welchem Histidin an der 34. Aminosäureposition
mit Asparagin getauscht wurde, und Phenylalanin an der 36. Aminosäureposition
mit Serin getauscht wurde.
-
(3) Herstellung K134N-modifizierter humaner
Interferon-alpha-Isoform (5)
-
Unter
Verwendung desselben Verfahrens wie für das L26N-modifizierte humane
Interferon-alpha-Derivat wurde das humane Interferon-alpha-Gen durch
PCR mit den synthetischen Oligodeoxynukleotiden IFN-A5' und K134N2 sowie
K134N1 und IFN-A3' amplifiziert,
um DNA-Segmente herzustellen.
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Als
Ergebnis wurden, wie in 4 dargestellt, zwei mit einem
Codon substituierte DNA-Segmente, die Asparagin anstelle von Lysin
an der 134. Aminosäureposition
entsprechen, erhalten.
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Die
beiden DNA-Segmente wurden sekundärer PCR unterzogen, unter Verwendung
eines Primerpaares von IFN-A5' und
IFN-A3', um ein
modifiziertes Gen von IFN-alpha-K134N zu gewinnen, bei welchem die 134.
Aminosäure
mit Asparagin modifiziert ist, so dass eine zusätzliche Glykosylierung stattfinden
kann.
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(4) Herstellung eines humanen Interferon-alpha-Derivats,
bei dem sowohl L26N als auch H34NF36S modifiziert sind (6)
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Demselben
Verfahren wie für
das L26N modifizierte humane Interferon-alpha-Derivat wurde gefolgt unter Verwendung
von H34NF36S modifiziertem humanen Interferon-alpha-Derivat.
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(5) Herstellung einer humanen Interferon-alpha-Isoform,
bei der sowohl L26N als auch K134N modifiziert sind (7)
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Auf
dasselbe Verfahren für
das L26N-modifizierte humane Interferon-alpha-Derivat folgte unter Verwendung K134N-modifizierter
humaner Interferon-alpha-Isoform.
Mit anderen Worten, die 134. Position wurde mithilfe desselben Verfahrens
wie in 5 dargestellt modifiziert, und unter Verwendung
des Produkts als Matrize wurde die 26. Position mithilfe desselben
Verfahrens wie in 3 dargestellt modifiziert. Als
Ergebnis wurde ein humanes Interferon-alpha-Gen mit zwei gleichzeitig
modifizierten Stellen erhalten.
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<Beispiel
4>
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Transfektion in CHO-Zellen und Expression
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In
einer 60 mm Zellkulturschale wurden CHO-Zellen (DG44) bis zu 40–80%iger
Konfluenz (1–4 × 105 Zellen/60 mm Schale) gezüchtet. 3 μl Superfectin-Reagenz
(BM) und 97 μl
Zellkulturmedium (α-MEM
mit Medium, kein Serum, keine Antibiotika) wurden gut vermischt
und DNA des humanen Interferon-alpha-Derivat-Expressionsvektors (0,1 μg/μl oder mehr,
etwa 2 μg)
und Vektor pLTRdhfr26 (ATCC37295, etwa 0,2 μg) mit dhfr, wurden dazugegeben.
Nach einer Reaktionszeit von 5–10
Minuten bei Raumtemperatur wurde die Mischung zu den hergestellten
Zellen hinzugegeben. Nach einem Tag wurde das Medium gegen ein Medium ausgetauscht,
welches 200 μl
Hygromycin enthielt (α-MEM
ohne Medium, 10% FBS) und etwa 7 bis 10 Tage kultiviert. In dem
Medium mit Hygromycin in einer Konzentration von 200 μg/ml wurden
Zelllinien mit eingeführten
humanen Interferon-alpha-Derivaten ausgewählt. Jede dieser ausgewählten Zelllinien
wurde kultiviert und zur Expression von humanem Interferon-alpha-Derivat
bestätigt,
mithilfe von humanem Interferon-alpha-(Hu-INF-α-)Multi-Specific ELISA Kit (PBL,
Product No. 41105–1;).
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<Beispiel
5>
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Reinigung der humanen Interferon-alpha-Derivate
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Die
Reinigung der in CHO-Zellen exprimierten humanen Interferon-alpha-Derivate
erfolgte durch Verdichten des Kulturfluids mithilfe von Centriprep
(Mw Cut 10 000, Millipore), und indem es einem Metallaffinitätsverfahren
mithilfe von ProBond Purification System (Invitrogen) unterzogen
wurde.
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<Beispiel
6>
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Pharmakokinetischer Test bei Ratten
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Um
zu untersuchen, ob die Testsubstanzen tatsächlich in lebenden Körpern aufrechterhalten
werden können,
wurden Sprague-Dawley-Ratten verwendet. Den Tieren wurde humanes
Interferon-Derivat in einer Dosierung von 1 × 106 U/Kg
Körpergewicht
injiziert. Jede Gruppe umfasste 4 Tiere. Um die Blutkonzentration zu
bestätigen,
wurde alle 30 Minuten eine Blutprobe genommen. Die Blutproben wurden
mithilfe von humanem Interferon-alpha-(Hu-INF-α-)Multi-Specific ELISA Kit analysiert.
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GEWERBLICHE VERWENDBARKEIT
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Die
glykosylierte humane Interferon-alpha-Isoform der vorliegenden Erfindung
besitzt erhöhte
in-vivo-Stabilität
und kann somit die Dosis in klinischen Anwendungen und die Häufigkeit
der Verabreichung reduzieren.
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Während die
vorliegende Erfindung mit Bezug auf die besonderen veranschaulichenden
Ausführungsformen
beschrieben wurde, ist sie nicht durch die Ausführungsformen beschränkt, sondern
nur durch die angehängten
Ansprüche. Sequenzprotokoll