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Bereich der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Human-Thrombopoietin-Derivate
(hTPO-Derivate)
mit hohen Aktivitäten,
die die Blutplättchen-Produktion
in vivo verstärken,
und betrifft ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung neue hTPO-Derivate, in denen
Zucker-Ketten eingeführt sind
durch substituierendes Einführen
von Aminosäure
wie beispielsweise Asparagin anstelle von Aminosäuren in speziellen Positionen
in nativem hTPO; betrifft Nukleotid-Sequenzen, die für die hTPO-Derivate kodieren;
betrifft Expressions-Vektoren, die die Nukleotid-Sequenzen enthalten;
betrifft ein Verfahren zu deren Konstruktion; betrifft Zell-Linien,
die mit den Vektoren transformiert sind; und betrifft ein Verfahren
zur Herstellung der hTPO-Derivate damit.
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Hintergrund
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Thrombozytopenie
ist die Krankheit eines Blutplättchen-Mangels,
der hervorgerufen wird durch eine Antikrebs-Therapie, eine Knochenmark-Verpflanzung
usw.. In dem Verfahren einer Antikrebs-Therapie oder einer Knochenmark-Verpflanzung
werden Megakaryocyten-Kolonien bildende Zellen, die Blutplättchen-Vorläufer-Zellen
im Knochenmark sind, zerstört,
und dies führt
zu einem Blutplättchen-Mangel.
Ein Thrombozytopenie-Patient erleidet Blutungen als Antwort auf
eine leichte Verletzung, und Patienten mit stärkerer Ausprägung der
Krankheit werden sogar ohne Verletzung blutend. Das Bluten ist häufig in
diesem Fall fatal, da das Blut überhaupt
nicht gestillt wird.
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Die
derzeitige Therapie gegen Thrombozytopenie ist nichts weiter als
eine Blutplättchen-Transfusion. Jedoch
sind mit dieser Therapie einiger Probleme und Nebenwirkungen verbunden,
wie beispielsweise eine nicht ausreichende Zahl von Donoren, eine
durch eine Transfusion vermittelte Infektion mit z. B. HIV (Human-Immunodefizienz-Virus) und mit Hepatitis-Viren,
das Hervorrufen einer Immun-Antwort usw..
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Blutplättchen sind
eine Komponente des Bluts und gehen zurück auf Megakaryocyten-Vorläufer-Zellen,
und sie spielen eine Rolle in der Unterdrückung einer Blutung. Thrombopoietin
(nachfolgend bezeichnet als „TPO"), ein in der Leber
oder der Niere synthetisiertes und abgeschiedenes Glycoprotein,
reguliert die Blutplättchen-Konzentration im
Blut. TPO beschleunigt die Proliferation und Differenzierung der
Megakaryoczten-Vorläufer-Zellen,
und dem folgt die Blutplättchen-Produktion
(Lok et al., Nature, 369: 565-568 (1994); De Savage et al., Nature,
369: 53-568 (1994)).
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Da
ein Gen, das für
TPO kodiert, zuerst vom Menschen im Jahre 1994 isoliert wurde (Lok
et al., Nature, 369: 565-568 (1994); De Savage et al., Nature, 369:
533-568 (1994); Miyazaki et al., Experimental Hematol., 22: 838
(1994); WO 95/18,858), wurden klinische Ansätze gegen Thrombozytopenie
aufgebaut auf der Funktion von Human-TPO (nachfolgend bezeichnet
als „hTPO"), d. h. auf die
Regulierung der Blutplättchen-Konzentration.
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Drei
verschiedene Ansätze
wurden verfolgt, um die Aktivität
von nativem hTPO zu verbessern.
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Das
Glycoprotein hTPO wird in Zellen als inaktive Vorstufe exprimiert,
die 353 Aminosäuren
umfasst, und die Abspaltung eines Signalpeptids (21 Aminosäuren) führt zur
Sekretion von aktivem hTPO-Protein (332 Aminosäuren) aus den Zellen. Die Aminosäure-Sequenz
von hTPO wird in zwei Bereiche geteilt. Der 151 Aminosäuren umfassende
N-terminale Bereich enthält
eine katalytische Stelle und zeigt hohe Ähnlichkeit mit demjenigen von
Erythropoietin (EPO). Der andere Bereich, der C-terminale Bereich,
weist – wie
angenommen wird – eine
Schlüsselrolle
in der extrazellulären
Abscheidung und der in-vivo-Stabilität von hTPO auf.
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Das
erste Verfahren zum Modifizieren von nativem hTPO bezieht sich auf
die Streichung des C-terminalen Bereichs oder die Hinzufügung neuer
Aminosäuren
zu dem aus der Streichung entstandenen hTPO.
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In
Stützung
dieses Ansatzes entwickelte Amgen Inc. Verschiedene hTPO-Derivate
wie beispielsweise hTPO151 (bestehend aus
den Aminosäuren
1-151), hTPO174 (bestehend aus den Aminosäuren 1-174)
und hTPO163, ergänzt durch Methionin-Lysin an
seinem N-terminalen Ende. Jedoch zeigte sich, dass diese Derivate
eine niedrigere hTPO-Aktivität in vivo
aufweisen als natives hTPO, obwohl ihre Aktivitäten in vitro erhalten blieben
(WO 95/26,746, WO 95/25,498).
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Darüber hinaus
stellte Genentech Inc. aus E. coli ein rekombinantes hTPO163-Derivat her, das einen N-terminalen Methionin-Rest
aufweist (WO 95/18,858). Kirin stellte diverse hTPO-Derivate mit
am C-terminalen Ende gestrichenen Resten her, sowie hTPO163-Derivate mit Substitutionen, Deletionen
oder Insertionen von Resten an einem spezifischen Aminosäure-Rest
(WO 95/21,920). Andere hTPO-Derivate mit C-terminaler Deletion bzw. Streichung
wurden bereitgestellt von der Firmen Zymogenetics Inc. (WO 95/21,920;
WO 95/17,062) sowie von G. D. Searl (WO 96/23,888). Diese Derivate
zeigten jedoch keine höhere
Aktivität
der Blutplättchen-Produktion
in vivo als natives hTPO.
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Die
zweite Verfahrensweise ist verbunden mit der Konjugation von Polyethylenglycol
(PEG) mit einem hTPO-Fragment, und ein Beispiel hierfür ist das
Produkt hTPO163-PEG von der Firma Amgen Inc. (WO 95/26,746).
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Die
Derivate gemäß dieser
Verfahrensweise haben jedoch kritische Nachteile wie beispielsweise
eine geringe Stabilität
und Sicherheit, da sie nicht einen C-terminalen Bereich enthalten,
der für
die Stabilität
von hTPO wichtig ist, und da eine Immun-Antwort hervorgerufen werden
kann durch eine Verschiebung ihrer Faltungs-Strukturen. Darüber hinaus
können
die Qualitäten
von Produkten ungleichmäßig sein,
da PEG zu einem einheitlichen Anteil nicht so konjugiert ist.
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Die
dritte Verfahrensweise macht Gebrauch von der Glycosylierung von
hTPO, die die hTPO-Aktivität erhöhen kann.
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Amgen
Inc. führte
eine Mutagenese in der Weise durch, dass ein spezifisches Nukleotid
in der cDNS, die für
hTPO kodiert, derart substituiert wurde, dass das Produkt eine Aminosäure-Sequenz „Asn-X-Ser/Thr" trägt (worin
X für jede
beliebige Aminosäure
außer
Prolin steht). Das mutierte Gen wurde zur Herstellung von hTPO-Derivaten
mit einer C-terminalen Deletion bzw. Streichung verwendet, welches
174 Aminosäuren
umfasste und in dem eine oder mehrere N-verknüpfte Glycosylierungs-Stellen
produziert wurden (WO 96/25,498).
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Das
Korea Research Institute of Biology and Biotechnology (KRIBB) produzierte
ein hTPO-Derivat, in dem eine Zucker-Kette in das intakte native
hTPO eingearbeitet ist (Park et al., J. Biol. Chem., 273: 256-261 (1998)),
und dieses ist charakteristisch verschieden von Amgens partiellen
hTPO-Derivaten.
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Jedoch
zeigten alle diese Derivate keine signifikant höheren Werte der hTPO-Aktivität.
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Wie
oben beschrieben, führten
trotz der Tatsache, dass verschiedene Strategien eingesetzt wurden, um
hTPO-Derivate mit erhöhter
biologischer Aktivität
zu entwickeln, alle diese nicht zum Erhalt der Derivate mit höheren in
vivo-hTPO-Aktivitäten
als natives hTPO.
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Allgemein
existieren zahlreiche Proteine als Proteine, die durch Oligosaccharid-Ketten
in einer speziellen Position geschmückt sind, d. h. Glycoproteine.
Zwei Arten einer Glycosylierung wurden gefunden. Bei der an O gebundenen
Glycosylierung wird eine Zucker-Kette an die Hydroxy-Gruppe eines
Ser/Thr-Restes in dem Glycoprotein gebunden. Bei der N-gebundenen
Glycosylierung wird eine Zucker-Kette an die Amid-Gruppe eines „Asn-X-Ser/Thr" Restes gebunden
(worin X jede beliebige Aminosäure
außer
Prolin ist).
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Die
Zucker-Kette in einem Glycoprotein übt verschiedene Wirkungen auf
die physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften aus,
wie beispielsweise Protein-Stabilität und -Abscheidung,
insbesondere auf die biologische Aktivität in vivo sowie die pharmokonetischen
Eigenschaften (Jenkins et al., Nature Biotechnological., 14: 975-981 (1996), Liu et
al., Act. TIBTECH., 10: 114-120 (1992)).
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Diese
Wirkungen werden beispielhaft dargelegt durch Human-Interferon-γ und ein
Glucose-Transport-Protein, wobei eine Aminosäure-Substitution an einer passenden
Glycosylierungsstelle Ursache für
ein auffallendes Absinken der hTPO-Aktivität war, was nahe legte, dass
eine N-gebundene Zucker-Kette signifikante Wirkungen auf die Aktivität des Glycoproteins
haben kann (Sareneva et al., Biochem. J. 303: 831-840 (1994); Asano
et al., FEBS, 324: 258-261 (1993)).
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Jedoch
ist die Einführung
zusätzlicher
Zucker-Ketten nicht immer begleitet von einem Anstieg der katalytischen
Aktivität
des Glycoproteins, wie in dem früheren
Stand der Technik von Amgen Inc. und KRIBB beschrieben wurde (WO
96/25,498; Park et al., J. Biol. Chem., 273: 256-261 (1993)). Obwohl
weitere Zucker-Ketten in diese hTPO-Derivate eingeführt wurden, waren die biologischen
Aktivitäten
der Glycoproteine ziemlich verringert, verglichen mit nativem hTPO.
Gemäß dieser
Beobachtung ist es nicht die Zahl der Zucker-Ketten, sondern die
spezielle Glycosylierungs-Stelle, die entscheidend für die Anhebung
seiner katalytischen Aktivität ist.
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Wir,
die Erfinder der vorliegenden Erfindung, haben verschiedene hTPO-Derivate
hergestellt und haben ihre Aktivitäten untersucht. Die vorliegende
Erfindung wird durchgeführt,
indem man offenbart, dass einige hTPO-Derivate, wie beispielsweise
ein Derivat, in dem Asn anstelle von Arg164 eingesetzt
wird; ein Derivat, in dem Asn anstelle von Thr193 gesetzt
wird; ein Derivat, in dem Asn anstelle von Pro157 und
Arg164 gesetzt wird; und ein Derivat, in
dem Asn anstelle von Leu106, Agr117 und Arg164 gesetzt
wird, merklich höhere
Konzentrationen an Blutplättchen
produzieren als dies natives hTPO tut, was bei den derzeitigen hTPO-Derivaten
noch nie beobachtet wurde.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue hTPO-Derivate
bereitzustellen, die höhere
Aktivitäten
in der Verstärkung
der Blutplättchen-Produktion
in vivo zeigen, als dies natives hTPO tut.
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In Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung werden die vorgenannten Aufgaben
und Vorteile in einfacher Weise erreicht.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue hTPO-Derivate mit höherer Aktivität im Induzieren
der Blutplättchen-Produktion
in vivo bereit. Zusätzliche
Zucker-Ketten werden in die hTPO-Derivate dadurch eingeführt, dass
man substituierend Aminosäuren
wie beispielsweise Asparagin anstelle von Aminosäuren an speziellen Positionen
in nativem hTPO einsetzt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Gene bereit, die für die hTPO-Derivate
kodieren.
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Darüber hinaus
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der
hTPO-Derivate bereit, das den Schritt umfasst, dass die Gene in
einen passenden Vektor eingesetzt werden, den Schritt umfasst, dass
eine Wirts-Zelle mit dem Vektor transfektiert wird, und den Schritt
umfasst, in dem die transfektierten Zellen in passendem Medium kultiviert
werden.
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Weitere
Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich offensichtlich
aus dem Nachfolgenden.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt
eine Mutagenese auf PCR-Basis, in der die cDNSs, die für hTPO-Derivate
kodieren, produziert werden, worin
„1" durch den durch Seq. ID-Nr. 1 beschriebenen
Primer steht;
„2" für den durch
Seq. ID-Nr. 2 beschriebenen Primer steht;
N für einen
N-Primer steht;
C für
einen C-Primer steht;
S für
eine Signal-Sequenz steht.
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2 zeigt
das Verfahren eines Verknüpfens
der mutierten Gene mit einem pBlue-Bac4-Vektor.
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3 zeigt
für das
Verfahren eines Konstruierens von tierischen Expressions-Vektoren, dass die
mutierten cDNSs in einem pCDT-Vektor subkloniert werden.
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4 zeigt
das Ergebnis eines Zell-Proliferations-Assays, in dem die Aktivität einer
M-07e-Zell-Proliferation in Gegenwart von hTPO-Derivaten gemessen
wird, die in tierischen Zellen exprimiert werden.
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5 zeigt
die in vivo-Aktivität
von nativem hTPO, die bestimmt wird durch Messen der Zahl von Blutplättchen in
Mause-Blut nach Behandlung mit verschiedenen Dosen von nativem hTPO.
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6 zeigt
die in vivo-Aktivitäten
verschiedener hTPO-Derivate, die bestimmt wurden durch Messen der
Zahl von Blutplättchen
in Mauseblut nach Behandlung mit den hTPO-Derivaten (36 μg/kg), exprimiert
in tierischen Zellen.
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7a und 7b zeigen
die in vivo-Aktivitäten
von verschiedenen hTPO-Derivaten, die bestimmt werden durch Messen
der Zahl von Blutplättchen
in Mauseblut nach Behandlung mit hTPO-Derivaten (10 μg/kg), exprimiert
in tierischen Zellen.
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8 zeigt
das Verfahren des Konstruierens der dhfr-Expressions-Vektoren, die
ein Gen enthalten, das für
natives hTPO oder hTPO-Derivate kodiert.
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9 zeigt
die Ergebnisse eines SDS-PAGE-Versuchs und Anfärben mit Silber bei den verschiedenen Fraktionen,
die bei der Reinigung eines hTPO-Derivats erhalten wurden, worin
laufen:
auf Spur M der Größen-Marker;
auf
Spur 1 der Kultur-Überstand;
auf
Spur 2 die Eluate von CM-Ionen-Austausch-Affinitäts-Säulen;
auf Spur 3 Eluate
einer Phenylsephrose-Säule;
auf
Spur 4 Eluate einer Hydroxyapatit-Säule; und
auf Spur 5 Eluate
einer Q-Kartuschen-Säule.
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10 zeigt
die in vivo-Aktivitäten
von nativem hTPO und verschiedener hTPO-Derivate, die bestimmt wurden durch
Messen der Zahl von Blutplättchen
in Mauseblut nach Behandlung mit nativem hTPO oder gereinigten hTPO-Derivaten
(10 μg/kg).
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11 zeigt
die Ergebnisse einer SDS-PAGE- und Western-Blot-Analyse mit dem
gereinigten nativen hTPO und hTPO-Derivaten, worin laufen:
auf
Spur M ein Größen-Marker;
auf
Spur 1 natives hTPO;
auf Spur 2 das hTPO-Derivat 40433;
auf
Spur 3 das hTPO-Derivat 40434;
auf Spur 4 das hTPO-Derivat
40449;
auf Spur 5 das hTPO-Derivat 40458.
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12a und 12b zeigen
die Ergebnisse einer Western-Blot-Analyse, in der das Thrombin-Verdauungs-Muster
von nativem hTPO (12a) oder seines Derivats 40433
(12b) entsprechend der Zeit nach der Verdauung
gezeigt ist, worin laufen:
auf Spur M ein Größen-Marker;
auf
Spur 1 ein Produkt vor der Verdauung;
auf Spur 2 ein Produkt
30 Minuten nach der Verdauung;
auf Spur 3 ein Produkt 1 Stunde
nach der Verdauung;
auf Spur 4 ein Produkt 2 Stunden nach der
Verdauung;
auf Spur 5 ein Produkt 3 Stunden nach der Verdauung;
auf
Spur 6 ein Produkt 4 Stunden nach der Verdauung;
auf Spur 7
ein Produkt 6 Stunden nach der Verdauung.
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Detaillierte
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
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Nachfolgend
wird die vorliegende Erfindung weiter im einzelnen beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue hTPO-Derivate mit erhöhter Aktivität bereit,
die die Blutplättchen-Produktion
in vivo induzieren. Zusätzliche
Zucker-Ketten werden in die hTPO-Derivate durch substituierendes
Einsetzen von Aminosäuren
wie beispielsweise Asparagin anstelle von Aminosäuren an speziellen Positionen
in nativem hTPO eingeführt.
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Damit
betrifft die vorliegende Erfindung ein Human-Thrombopoietin-Derivat,
das abgeleitet ist von Human-Thrombopoietin (hTPO), wie es durch
Seq. ID-Nr 30 beschrieben wird, das wenigstens eine zusätzliche N-verknüpfte Glycosylierungs-Stelle
aufweist und das gewählt
ist aus der Gruppe, die umfasst: [Asn14]-hTPO[Asn193]-hTPO[Asn108,
Asn117, Asn164]-hTPO
und [Asn157, Asn164]-hTPO.
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Zur
Entwicklung neuer hTPO-Derivate mit erhöhter Aktivität im Induzieren
der Blutplättchen-Produktion
in vivo wurde eine Vielzahl von hTPO-Derivaten hergestellt, in die
eine oder mehrere Zucker-Ketten dadurch eingeführt wurden, dass man eine oder
mehrere Aminosäuren
substituierend an speziellen Positionen in einem hTPO-Protein einsetzte.
Im Ergebnis wird eine N-verknüpfte
Glycosylierungs-Stelle „Asn-X-Ser/Thr" (worin X für jede beliebige
Aminosäure
außer
Prolin steht) an den speziellen Positionen geschaffen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurde eine Site-spezifische (hinsichtlich der Stelle spezifische) Mutagenese
unter Anwendung überlappender
PCR (Cheng et al., Proc. Natl. Acad. Soc. USA 91: 5695 (1994)) zur
Herstellung der Gene angewendet, die für hTPO-Derivate kodieren, in
denen spezifische Aminosäuren
an einer speziellen Position substitutionsmäßig eingesetzt sind (siehe 1).
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Zuerst
wurden die folgenden Primer-Paare, die mutierte Sequenzen enthalten,
chemisch synthetisiert. Diese Oligonukleotid-Primer-Paare enthalten
die Nukleotid-Sequenzen, die den mutierten Aminosäure-Resten entsprechen,
und sie erstrecken sich auf die in 5'-Position
oder 3'-Position
gelegene Nachbar-Sequenz des mutierten Bereichs in der hTPO-cDNS.
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Tabelle
1 Primer-Paare
für eine
Site-spezifische Mutagenese
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Es
wurde eine Überlappungs-PCR
durchgeführt,
in der der etablierte Vektor pBlue404 (Koreanische Anmeldung Nr.
97-7512), der eine hTPO-cDNS enthält, als Matrize verwendet wurde.
Einerseits wurden das Oligonukleotid (Seq. ID-Nr. 1), das für das hTPO-Signal-Peptid kodiert,
und eines der Oligonukleotide (N-Primer-Reihe in Tabelle 1), die
für mutierte
Sequenzen kodieren, als PCR-Primer verwendet. Andererseits wurde das
Oligonukleotid (Seq. ID-Nr. 2), das den C-terminalen ORF von hTPO
und das Stop-Codon
enthält,
und eines der Oligonukleotide (C-Primer-Reihe in Tabelle 1), das
für mutierte
Sequenzen kodiert, als PCR-Primer verwendet.
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Die Überlappungs-PCR-Produkte
enthalten die DNS-Sequenz, die von der N-terminalen Signal-Sequenz
zum mutierten Bereich reichen, und die DNS-Sequenzen, die vom mutierten
Bereich bis zum C-terminalen Bereich reichen.
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Zum
Erhalt der hTPO-cDNS-Sequenz voller Länge, die die Target-Stelle
für eine
Aminosäure-Substitution
enthält,
wurde eine PCR durchgeführt,
in der die beiden Überlappungs-PCR-Produkte
als Matrize verwendet wurden und zwei Oligonukleotide (Seq. ID-Nr.
1 und Nr. 2) als PCR-Primer verwendet wurden.
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Durch
die vorgenannten Prozesse wurden 1.078 Basen-Paare umfassende cDNS-Sequenzen voller Länge, die
für hTPO-Derivate
kodierten, hergestellt, die eine Vielzahl mutierter Sequenzen enthielten
(siehe 1).
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In
einer weiteren Ausführungsform
wurden Vektoren, die cDNSs für
hTPO-Derivate enthielten, konstruiert, um die Expressions-Vektoren
zu erhalten, die die cDNSs enthalten, und um letztendlich Zell-Linien
zu produzieren, die mit den Expressions-Vektoren transfektiert sind.
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Insbesondere
wurden der etablierte Vektor pBlueBac4 und jede cDNS, die für ein hTPO-Derivat
kodierte, mit den Restriktions-Enzymen BglII und EcoRI verdaut.
Danach wurden die beiden DNS-Fragmente mit T4-DNS-Ligase verknüpft und
so Vektoren konstruiert, die die cDNS des hTPO-Derivats enthalten
(siehe 2).
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Die
resultierenden Vektoren sind in Tabelle 2 veranschaulicht, die die
Namen der Vektoren, die mutierten Sequenzen, die für hTPO-Derivate
kodieren, und die Aminosäure-Reste angibt, die
in Übereinstimmung mit
der Mutation modifiziert wurden.
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Die
Aminosäure-Sequenzen
von hTPO-Derivaten gemäß der vorliegenden
Erfindung werden durch ein Verfahren wiedergegeben, in dem sie mit
dem substitutionsmäßig eingesetzten
Aminosäure-Rest
und einer speziellen Position in der Aminosäure-Sequenz von nativem hTPO
beschrieben werden (Seq. ID-Nr. 30). Beispielsweise kann ein hTPO-Derivat
gemäß der vorliegenden
Erfindung, nämlich
das Derivat 40430, auch bezeichnet werden als „[Asn108]-hTPO", das der Aminosäure-Sequenz
entspricht, die durch Seq. ID-Nr. 30 beschrieben wird, mit der Ausnahme,
dass Asparagin substitutionsmäßig anstelle
des Aminosäure-Restes
108 eingesetzt wurde.
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Tabelle
2 Die
substituierte Aminosäure
und die Nukleotid-Sequenzen in den Vektoren, die cDNSs von hTPO-Derivaten enthalten
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wurden die Expressions-Vektoren, die die cDNS-Sequenzen von hTPO-Derivaten
enthalten, konstruiert, um in Tier-Zellen eingeführt zu werden.
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Spezifisch
wurde ein pCDT-Vektor hergestellt durch Insertion von cDNS für natives
hTPO in den etablierten Vektor pCDNA3.1. Der Vektor pCDT sowie die
Vektoren, die Gene für
hTPO-Derivate enthalten, wie beispielsweise pBlue29, pBlue30, pBlue31,
pBlue32, pBlue33, pBlue34, pBlue58, pBlue59, pBlue60, pBlue61, pBlue62
und pBlue63, wurden verdaut mit den Enzymen NheI und EcoRI. Danach
wurden diese Fragmente mit T4-DNS-Ligase verknüpft und so tierische Expressions-Vektoren
erhalten, die jeweils ein Gen für
ein hTPO-Derivat enthalten (siehe 3 und Tabelle).
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Tabelle
3 Die
substitutionsmäßig eingesetzte
Aminosäure
und die Nukleotid-Sequenzen in tierischen Expressions-Vektoren,
die cDNSs für
hTPO-Derivate enthalten
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Der
Umfang der vorliegenden Erfindung schließt nicht nur DNS-Sequenzen
von Tabelle 3 ein, sondern auch andere DNS-Sequenzen, die den Aminosäure-Sequenzen
von Tabelle 3 entsprechen, basierend auf der Degeneration des genetischen
Codes. Mit anderen Worten: Alle DNS-Sequenzen, die für hTPO-Derivate
kodieren, die die modifizierten Aminosäuren von Tabelle 3 enthalten,
können
als Mutanten-hTPO-Gen verwendet werden.
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Beispielsweise
schließt
ein hTPO-Derivat, das von einem Expressions-Vektor p40433 hergestellt
werden kann, ein Polypeptid [Asn164]-hTPO
ein, das kodiert werden kann nicht nur durch die DNS-Sequenz von Seq.
ID-Nr. 31, sondern auch durch degenerierte DNS-Sequenzen.
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Um
die Insertion von mutierten Sequenzen in den Vektor zu bestätigen, kann
das DNS-Sequenzieren von
PCR-Produkten verwendet werden. Alternativ kann dann, wenn die Überlappungs-PCR-Primer
dafür ausgelegt
sind, eine neue Restriktions-Stelle zu enthalten oder eine Restriktions-Stelle
im Wild-Typ zu streichen, die Restriktions-Mappe des Vektors zur
Untersuchung einer Mutagenese verwendet werden. Wenn beispielsweise
ein Expressions-Vektor p40433 eine mutierte Sequenz ACACGT anstelle
der Sequenz GAACCT im Wild-Typ aufweist, wird eine AflIII-Restriktions-Stelle
in dem Vektor p40433 geschaffen. Damit kann die Verdauung des Vektors
p40433 mit AflIII zur Bestätigung
in der Einführung
mutierter Sequenzen verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden hTPO-Derivate mit zwei oder mehr Aminosäure-Modifikationen unter Verwendung
der Expressions-Vektoren produziert, um weitere Zucker-Ketten an
die modifizierte Aminosäure
von nativem hTPO zu binden.
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Besonders
wurden zwei Arten der Expressions-Vektoren mit passenden Restriktions-Enzymen verdaut,
und danach wurden die resultierenden Fragmente in den pCDT-Vektor subkloniert
und so Expressions-Vektoren konstruiert, die die Gene für hTPO-Derivate mit zwei
oder drei modifizierten Regionen enthalten. Beispielsweise wurde
ein Expressions-Vektor p40429 mit den Enzymen NheI und BspMI verdaut
und so ein DNS-Fragment erhalten, das in die Aminosäure-Substitution
Arg117 → Asn117 involviert ist. Darüber hinaus wurde ein Expressions-Vektor
p40431 mit den Enzymen BspMI und Bsu36I verdaut und so ein DNS-Fragment
erhalten, das in die Aminosäure-Substitution
Gly147 → Asn147 involviert ist. Die resultierenden beiden
DNS-Fragmente wurden in die BspMI-Bsu36I-Stelle des pCDT-Vektors
insertiert und damit ein Expressions-Vektor p40435 konstruiert,
der eine DNS-Sequenz enthielt, die für hTPO mit zwei Aminosäure-Substitutionen
kodiert, nämlich
Arg117 → Asn117 und Gly147 → Asn147. In Übereinstimmung
mit dieser Verfahrensweise wurden Expressions-Vektoren wie beispielsweise
p40436, p40437, p40438, p40439, p40446, p40447, p40448 und p40449 konstruiert
(siehe Tabelle 3).
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wurden Tier-Zellen-Transformanten, die jedes hTPO-Derivat exprimieren,
hergestellt.
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Speziell
wurden die Expressions-Vektoren in eine Tier-Zell-Linie mit der
Bezeichnung CHO/K-1 durch das Lipofectamin-Verfahren transfektiert
und so eine Tier-Zell-Linie hergestellt, die jedes hTPO-Derivat
exprimiert.
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Gemäß dem Namen
des eingeführten
Expressions-Vektors wurden die transfektierten Linien bezeichnet
mit CHO K-1/p40429, CHO K-1/p40430, CHO K-1/p40431, CHO K-1/p40432
usw., und die Zell-Lnie CHO K-1/p40433 wurde hinterlegt in der Korean
Collection for Type Cultures (KCTC) unter der Zugangsnummer KCTC
0495BP am 17. Juni 1998.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wurden hTPO-Derivate hergestellt durch Züchten bzw. Kultivieren von
Tier-Zell-Linien, die mit dem Expressions-Vektor gemäß der vorliegenden
Erfindung transfektiert waren.
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Speziell
wurden die transfektierten Linien in einem Serum enthaltenden Medium
im großen
Maßstab in
Subkultur gezüchtet
und dann in ein Sekretions-Medium überführt. Das kultivierte Medium
wurde konzentriert und dialysiert, und so wurden hTPO-Derivate erhalten.
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Ein
hTPO-Derivat, das von der Zell-Linie CHO K-1/p40433 isoliert wurde,
ist das Polypeptid [Asn164]-hTPO, in dem
ein Asparagin-Rest substitutionsmäßig anstelle des Rests Arginin164 in der nativen hTPO-Sequenz eingesetzt
wurde.
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Ein
hTPO-Derivat, das von der Zell-Linie CHO K-1/p40434 isoliert wurde,
ist das Polypeptid [Asn193]-hTPO, in dem
Asn substitutionsmäßig anstelle
des Threonin193-Restes in einer nativen
hTPO-Sequenz ersetzt wurde.
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Ein
hTPO-Derivat, das von der Zell-Linie CHO K-1/p40449 isoliert wurde,
ist das Polypeptid [Asn106, Asn117,
Asn164]-hTPO, in dem ein Arginin-Rest jeweils
substitutionsmäßig anstelle
der Reste Leucin106, Arginin117 und
Arginin164 in einer nativen hTPO-Sequenz ersetzt wurde.
-
Ein
hTPO-Derivat, das von der Zell-Linie CHO K-1/p40458 isoliert wurde,
ist das Polypeptid [Asn157, Asn164]-hTPO,
in dem ein Asparagin-Rest substitutionsmäßig anstelle der Reste Prolin157 und Arginin164 in
einer nativen hTPO-Sequenz ersetzt wurde.
-
In Übereinstimmung
mit den Namen der Expressions-Vektoren wurden die hTPO-Derivate, die in
den Tier-Zellen exprimiert wurden, bezeichnet als 40429 bis 40439,
40446, 40447, 40449 und 40458 bis 40463. Ihre in vitro-Aktivitäten wurden
geschätzt
durch Messen der Proliferation einer Megakaryocyten-Leukämie-Zell-Linie.
-
Im
Ergebnis zeigten Derivate wie beispielsweise 40429, 40430, 040432,
40433, 40434,0 40437, 40438, 40439 und dergleichen höhere Werte
der biologischen Aktivität,
als dies natives hTPO tut. Es wurde keine signifikante Beziehung
zwischen der Zahl zusätzlicher
Zucker-Ketten und den in vitro-Aktivitäten beobachtet, da Aktivitäten erhöht oder
gesenkt wurden ohne Rücksicht
auf die Zahl der eingeführten
Zucker-Ketten (siehe 4).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden hTPO-Derivate an Mäuse
verabreicht, und dann wurden die Konzentrationen an Blutplättchen gemessen,
um die biologischen in vivo-Aktivitäten der hTPO-Derivate zu untersuchen.
-
Im
einzelnen wurden 8 Wochen alte Mäuse
in vier Gruppen nach ihrem Gewicht unterteilt, und dann wurde eine
vorbestimmte Konzentration an hTPO subkutan an die Mäuse verabreicht.
Nach der Verabreichung wurde Blut von peripheren Gefäßen der
Mäuse abgenommen,
und es wurden die Blutplättchen-Konzentrationen
im Blut gemessen. Zwar wurde gefunden, dass die meisten Derivate
geringere Blutplättchen-Konzentrationen zeigten
als dies natives hTPO tat, aber es wurde gefunden, dass die Derivate
40433, 40434, 40449 und 40458 Blutplättchen in ähnlichen oder höheren Wirkungsgraden
produzierten (siehe 6, 7a oder 7b).
-
Diese
Ergebnisse legten nahe, dass eine hTPO-Aktivität in vivo nicht von der Zahl
eingeführter
Zucker-Ketten abhängig
ist, sondern von der speziellen Position von Zucker-Ketten. Mit anderen
Worten: Um die in vivo-Aktivität
von hTPO zu erhöhen,
sollten Zucker-Ketten in spezielle Positionen in hTPO eingeführt werden,
wie beispielsweise Aminosäure
164, Aminosäure
193 usw.
-
Höchst bemerkenswert
waren Blutplättchen-Konzentrationen
in der mit der Zell-Linie 40433 behandelten Gruppe höher als
in der mit nativen hTPO behandelten Gruppe, und zwar für 2 Tage
von Tag 3 oder 4 nach einer Verabreichung, was demonstriert, dass
40433 als therapeutisches Mittel für Thrombocytopenie verwendet
werden kann. Die Maximal-Blutplättchen-Konzentrationen
in mit 40433 behandelten Mäusen
wurden am Tag 5 nach Verabreichung beobachtet, als ein Wert von
134% der Aktivität
von nativem hTPO am Tag 5 erreicht wurde, und mehr als 180% insgesamt.
-
In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wurden in vivo-hTPO-Aktivitäten in gereinigten hTPO-Derivaten
untersucht, die dieselben oder höhere
Blutplättchen-Konzentrationen produziert
hatten als natives hTPO. Um dies zu tun, wurden dhfr-Expressions-Vektoren,
die Gene für
hTPO-Derivate enthielten, konstruiert, und die resultierenden Vektoren
wurden zur Herstellung von Zell-Linien verwendet, die hTPO-Gene effizient exprimieren.
-
Insbesondere
wurde ein BamHI-Linker mit dem PvuII-SphI-Fragment eines pSV2-dhfr-Vektors verbunden,
der ein dhfr-Gen enthielt. Dieses DNS-Fragment mit 1.710 bp, das
das dhfr-Gen enthielt, wurde in pCDT insertiert und so ein dhfr-Expressions-Vektor-pDCT hergestellt,
der das Gen für
natives hTPO enthielt. Danach wurden die Gene für hTPO-Derivate in pDCT anstelle
des Gens für
natives hTPO insertiert und so die dhfr-Expressions-Vektoren pD40433, pD40434,
pD40449 und pD40458 konstruiert (siehe 8).
-
Die
dhfr-Expressions-Vektoren, die hTPO-Derivat-Gene enthielten, können leicht
in dem Genom von transfektierten Eukaryonten-Zellen amplifiziert
werden durch Anlegen von Unterkulturen der Zellen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wurden diese Vektoren in die Tier-Zell-Linie CHO/dhfr(-) transfektiert.
Die neuen transfektierten Zell-Linien wurden bezeichnet als CHO
dhfr-/p40433, CHO dhfr-/pD40434, CHO dhfr-/pD40449 bzw. CHO dhfr-/p40458. Die
Zell-Linien CHO dhfr-/pD40434, CHO dhfr-/pD40449 und CHO dhfr-/pD40458 wurden
bei der Korean Collection for Type Cultures (KCTC) am 8. Juni 1999
hinterlegt (Zugangsnummer: KCTC 0630BP, KCTC 0631BP, KCTC 0632BP).
Andere dhfr-Vektoren, die hTPO-Derivat-Gene enthalten, und damit
transfektierte Zell-Linien können
nach derselben Verfahrensweise erhalten werden.
-
Die
transfektierten Zell-Linien können
in großem
Maßstab
gezüchtet
bzw. kultiviert werden, und hTPO-Derivate können in Übereinstimmung mit etablierten
Verfahrensweisen gereinigt werden. Verschiedene Säulen-Chromotographie-Verfahren
können
zum Reinigen von hTPO-Derivaten aus Zell-Linien verwendet werden,
die mit dhfr-Expressions-Vektoren
transfektiert wurden, die die hTPO-Derivat-Gene enthalten. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wurden eine CM-Ionenaustausch-Affinitäts-Säule, eine Phenylsepharose-Säule, eine
Hydroxylapatit-Säule
usw. verwendet (siehe 9).
-
Zur
Bewertung der biologischen in vivo-Aktivitäten der gereinigten hTPO-Derivate
wurden die Blutplättchen-Konzentrationen
entsprechend der genannten Verfahrenweise gemessen, nachdem die
Derivate an Mäuse
verabreicht worden waren. In den mit 40433, 40434, 40449 und 40458
behandelten Gruppen erreichten die Blutplättchen-Ausbeuten 177%, 191%, 126% und 179%
derjenigen der mit nativem hTPO behandelten Gruppe für einen
Zeitraum von 10 Tagen seit der Verabreichung (siehe 10).
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Um
die Einführung
weiterer Zucker-Ketten in hTPO-Derivate zu bestätigen, wurden SDS-PAGE-Analysen
und anschließende
Western-Blot-Analysen mit dem gereinigten nativen hTPO und mit den
gereinigten hTPO-Derivaten durchgeführt. Im Ergebnis waren die
Molekulargewichte bei den Derivaten 40433 und 40434 größer als
die von nativen hTPO. Die Molekulargewichte von 40458 mit zwei zusätzlichen
Zucker-Ketten und 40449 mit drei zusätzlichen Zucker-Ketten waren
proportional erhöht,
abhängig
von der Zahl von Zucker-Ketten (siehe 11).
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Um
die Stabilität
von hTPO-Derivaten zu untersuchen, wurden natives hTPO und das 40433-Derivat mit
Thrombin behandelt, und anschließend wurden die Protein-Banden
in Western-Blot-Analysen in Übereinstimmung
mit der Verdauungs-Zeit beobachtet. Im Ergebnis war das 40433-Derivat
stabiler gegen Verdauung mit Thrombin als natives hTPO (siehe 12). Damit war nahegelegt, dass eine erhöhte Stabilität aufgrund einer
Glycosylierung zur Erhöhung
einer in vivo-hTPO-Aktivität
beitragen kann.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung, die die hTPO-Derivate gemäß der vorliegenden
Erfindung enthält,
kann hergestellt werden in einem herkömmlichen Verfahren und kann
allein oder in Kombination mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Bildungsmitteln,
Verdünnungsmitteln
usw. formuliert werden. Die Zusammensetzung kann in der Formulierung
von Pulvern, Granulaten, Tabletten, Kapseln, Injektionen und dergleichen
verwendet werden.
-
Insbesondere
kann die Zusammensetzung verwendet werden in Kombination mit Wasser,
Phosphat-Puffer, Extroso-Lösung,
Albumin-Lösung,
Oxidationsinhibitoren, Dextrin und dergleichen. Vorzugsweise kann
sie intravenös
oder subkutan verabreicht werden.
-
Die
hTPO-Derivate können
verabreicht werden in noch geringerer Dosis als natives hTPO, beispielsweise
in einer Dosis im Bereich von etwa 0,01000 μg/kg/Tag.
-
Die
hTPO-Derivate gemäß der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden zur Behandlung von Thrombocytopenie, wie sie durch
verschiedene Zustände
hervorgerufen wird.
-
Beispielsweise
können
sie nützlich
sein für
die Behandlung von Thrombocytopenie, die verursacht wurde durch
eine Verabreichung von Antikrebsmitteln, durch Radiotherapie, eine
Knochenmark-Verpflanzung, eine Hepatitis, eine Leber-Zirrhose usw..
Zur Behandlung dieser Krankheiten können die hTPO-Derivate verabreicht
werden in Kombination mit Antikrebs-Mitteln wie beispielsweise Adriamycin
und Cisplatin sowie hematopoietischen Cytokinen wie beispielsweise
IL-3, MCSF, SCF und EPO.
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Beispiele
-
Praktisch
anwendbare und derzeit bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung sind veranschaulicht, wie in den folgenden Beispielen
gezeigt wird.
-
Jedoch
wird erkannt, dass Fachleute mit Sachverstand in diesem technischen
Bereich in Anbetracht der vorliegenden Offenbarung Modifikationen
und Verbesserungen durchführen
können,
die innerhalb des Geistes und Umfangs der vorliegenden Erfindung
liegen.
-
Beispiel 1
-
Die PCR-Amplifikation
von cDNSs, die für
hTPO-Derivate kodieren
-
Zur
Einführung
einer Site-spezifischen Mutagenese in das Gen, das für natives
hTPO kodiert, wurden 12 Paare von Oligonukleotiden hergestellt wie
sie in Tabelle 1 gezeigt sind, die die speziellen Nukleotid-Sequenzen
enthielten, die den mutierten Aminosäure-Resten entsprachen.
-
Der
etablierte Vektor pBlue404 (Koreanische Patentanmeldung Nr. 97-7512),
der die hTPO-cDNS enthält,
wurde als Matrize verwendet, auf der das hTPO-Gen amplifiziert wird.
-
Im
einzelnen wurde eine PCR durchgeführt durch Verwenden von 50
ng pBlue404 als Matrize. Als Primer wurden das Oligonukleotid (Seq.
ID-Nr. 1), das die hTPO-Signal-Sequenz
enthält,
und eines der Antisense-Oligonukleotide verwendet, das die mutierten
Sequenzen enthält
(N-Primer in Tabelle 1). Die PCR-Reaktionen wurden durchgeführt in 100 μl Gesamt-Volumen,
das 4 μl
der Primer-Lösung
(40 pMolμl)
und 1 μl
Pfu-Polymerase (Pyrococcus-furiosus-Polymerase)
(2,5 u/μl;
Firma Stratagene, Katalog-Nr. 600153) enthielt. Der Thermozyklus
in der PCR war wie folgt: 90 s bei 94°C für eine Vor-Denaturierung; 35
Amplifikations-Zyklen, umfassend 40 s bei 94°C zur Denaturie rung, 60 s bei
55°C für das Zusammenfügen und
120 s bei 72°C
für die Verlängerung;
und 5 min bei 72°C
für die
Nach-Verlängerungs-Phase.
-
Eine
weitere PCR wurde durchgeführt
in Übereinstimmung
mit der obigen Reaktion. Als PCR-Primer wurden das Oligonukleotid
(Seq. ID-Nr. 2), das den ORF vom C-Terminus und das Stop-Codon von hTPO
enthielt, und eines der Sense-Oligonukleotide verwendet, das die
mutierten Sequenzen enthielt (C-Primer in Tabelle 1).
-
In
der PCR wurden DNS-Fragmente erhalten, die den Bereich von der N-terminalen
hTPO-Signal-Sequenz zu der mutierten Sequenz abdecken, und DNS-Fragmente,
die den Bereich von der mutierten Sequenz bis zum hTPO-C-Terminus
abdecken.
-
Die
PCR-Produkte wurden einer Elektrophorese in einem 1%igen Agarose-Gel
unterworfen, und dann wurden die DNS-Banden von Interesse mit einem
Rasiermesser ausgeschnitten und in 50 μl dreimal destillierten Wassers
mit einem QIAEX-II-Kit (Firma Qiagen, Katalog Nr. 20021) eluiert.
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Um
hTPO-cDNSs voller Länge
zu erhalten, die für
mutiertes hTPO kodieren, wurde eine PCR in einem Endvolumen von
100 μl durchgeführt, worin
zwei Reihen von PCR-Produkten
(jeweils 10 ng) als Matrizen und zwei Oligonukleotide (Seq. ID-Nr.
1 und Nr. 2) als Primer verwendet wurden. Der Thermo-Zyklus in der
PCR war wie folgt: 90 s bei 94°C
zur Vor-Denaturierung; 35 Amplifikations-Zyklen, umfassend 40 s
bei 94°C
zur Denaturierung, 60 s bei 58°C
zum Zusammenfügen
und 120 s bei 72°C
zur Verlängerung;
sowie 5 min bei 72°C für die Nach-Verlängerung.
-
Die
PCR-Produkte wurden einer Elektrophorese auf einem 1%igen Agarose-Gel
unterzogen, und danach wurden die DNS-Banden von 1078 bp Größe in 30 μl dreifach
destillierten Wassers in Übereinstimmung mit
der Verfahrensweise eluiert.
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Zur
Herstellung von hTPO-Genen, die zwei oder mehr Bereiche von mutierten
DNS-Sequenzen enthalten,
wurden vier Paare von Primern (die Primer 58-N und 58-C, 60-N und
60-C und 61-N und 61-C, 63-N und 63-C) in der PCR verwendet. Die
cDNSs voller Länge,
die mutierte Sequenzen enthielten, wurden in Übereinstimmung mit der Verfahrensweise
hergestellt und dann erneut einer Site-spezifischen Mutagenese-Prozedur
unterzogen, in der ein Primer-Paar 33-N und 33-C verwendet wurde.
-
Die
modifizierten Aminosäure-
und Nukleotid-Sequenzen in den resultierenden cDNSs wurden in Tabelle
2 gezeigt.
-
Beispiel 2
-
Die Konstruktion von Säuger-Expressions-Vektoren,
die cDNSs von hTPO-Derivaten
enthalten, und ihre Expression in CHO-Zellen
-
(2-1) Konstruktion von
Transfer-Vektoren
-
Die
Gene, die für
hTPO-Derivate kodieren, die in Beispiel 1 hergestellt worden waren,
wurden in einem im Handel erhältlichen
Vektor mit der Bezeichnung pBlueBac4 subkloniert (Firma Invitrogen,
Katalog Nr. V1995-20), und zwar wie folgt:
Die PCR-Produkte,
die jedem hTPO-Derivat entsprachen, wurden mit den Enzymen BglII
und EcoRI bei 37°C 3
h lang verdaut, und danach wurde ein 1068 bp großes DNS-Fragment von der Reaktionsmischung
mittels Elektrophorese auf 1% Agarose-Gel isoliert. Ein 4771 bp großes DNS-Fragment
wurde ebenfalls erhalten von dem Vektor pBlueBac4, der mit den Enyzmen
BglII und EcoRI verdaut wurde.
-
Um
für die
hTPO-Derivate kodierenden cDNSs in dem pBlueBac4-Vektor zu subklonieren,
wurden zwei DNS-Fragmente in einem Mol-Verhältnis von cDNS zu Vektor-DNS-Fragment von
4:1 verbunden, indem man sie mit T4-DNS-Ligase (Firma NEB, Katalog
Nr. 2025) bei 16°C
16 h inkubierte. Danach wurden die Ligations-Mischungen verwendet
zum Transformieren eines E. coli-Stamms mit der Bezeichnung TOP10F' (Firma Invitrogen,
Katalog Nr. C3030-03) mit den resultierenden Transfer-Vektoren zu
transformieren. Ein bereits etabliertes Elektroporations-Verfahren
wurde zum Erhalt der E. coli-Transformanten verwendet. Nachdem diese Transformanten
in 50 ml LB- Medium
(10 g Trypton, 5 g Hefe-Extrakt, 10 g NaCl in 1 l Wasser) bei 37°C 18 h lang
kultiviert worden waren, wurden die Transfer-Vektoren aus den Kulturen
mit einem Wizard-Midiprep-Kit (Firma Promega, Katalog Nr. A7640)
erhalten.
-
Diese
hTPO-Derivat-Gene enthaltenden Transfer-Vektoren wurden bezeichnet
als pBlue29, pBlue30, pBlue31, pBlue32, pBlue33, pBlue34, pBlue58,
pBlue59, pBlue60, pBlue61, pBlue62 und pBlue63 (siehe 2).
-
(2-2) Konstruktion tierischer
Expressions-Vektoren
-
Um
rekombinante tierische Expressions-Vektoren zu konstruieren, die
hTPO-Derivat-Gene
enthielten, wurde pCDT verwendet, der hergestellt wurde durch Einsetzen
des hTPO-Gens des Wild-Typs in einen im Handel erhältlichen
Vektor namens pCDNA3.1 (Invitrogen, Katalog Nr. 790-20).
-
Speziell
wurden 5 μg
pCDT-Vektor mit den Enzymen EcoRI und NheI bei 37°C 3 h lang
verdaut, und danach wurde ein 4958 bp großes DNS-Fragment von der Reaktions-Mischung isoliert
durch Laufenlassen des Produkts auf einem 1% Agarose-Gel. Die Transfer-Vektoren
von Beispiel 2-1 wurden mit den Enzymen EcoRI und NheI verdaut,
und danach wurde 1087 bp großes
DNS-Fragment auch von jeder Restriktions-Mischung isoliert.
-
Um
cDNS-Fragmente, die für
verschiedene hTPO-Derivate kodieren, in dem pCDT-Vektor zu subklonieren, wurden zwei
DNS-Fragmente im Mol-Verhältnis
3:1 gemischt und mit T4-DNS-Ligase (Firma NEB, Katalog Nr. 2025)
bei 16°C
18 h lang inkubiert. Danach wurden die Ligations-Mischungen zum
Transformieren des E. coli-Stamms TOP10F' (Firma Invitrogen, Katalog Nr. C3030-03)
mit den resultierenden Expressions-Vektoren verwendet. Ein bereits
etabliertes Elektroporations-Verfahren wurde zum Erhalt der E. coli-Transformanten
verwendet (siehe 3). Nachdem diese Transformanten
in 50 ml LB-Medium bei 37°C
für 18
h kultiviert worden waren, wurden die Expressions-Vektoren von den
Kulturen mit einem Wizard-Midiprep-Kit erhalten (Firma Promega,
Katalog Nr. A7640). Die tierischen Expressions-Vektoren, die hTPO- Derivat-Gene enthielten,
wurden bezeichnet als p40429, p40430, p40431, p40432, p40433, p40434,
p40458, p40459, p40460, 40461, p40462 bzw. p40463 (siehe 3).
Die isolierte Plasmid-DNS wurde mit den Enzymen NheI, EcoRI, BamHI
und Bsu36I verdaut und so die Insertion der cDNSs verifiziert. Die
Mutation in den Expressions-Vektoren
wurde bestätigt
durch Restriktions-Mapping und Sequenzierung. Die Expressions-Vektoren
wurden quantitativ nachgewiesen durch DNS-Elektrophorese nach Sambrook
et al. (Sambrook et al., Molecular cloning, a laboratory manual,
2. Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1987)) und wurden zum
Tranfektieren einer CHO/K-1 Zell-Linie verwendet.
-
(2-3) Expression von hTPO-Derivat-Genen
in CHO-Zellen
-
Die
Transfektions-Prozedur wurde durchgeführt entsprechend dem Lipofectamin-Verfahren (Firma Gibco-BRL,
Katalog Nr. 18324012). Am Tag vor der Transfektion wurden CHO/K-1-Zellen
(ATCC CCL-61) in 6-Loch-Mikro-Titer-Platten in einer Dichte von
2 × 105 Zellen pro Loch gegeben. Nach 24 h wurden
die Zellen einmal mit CHO-S-SFM
II-Medium gewaschen (Firma Gibco-BRL, Katalog Nr. 12052-098), und
es wurden 0,8 ml frisches Medium der Zellen zugesetzt. Zwischenzeitlich
wurden 12 μg
jedes Expressions-Vektors in 600 μl CHO-S-SFM
II-Medium gegeben, und dies wurde dann mit 600 μl CHO-S-SFM II-Medium gemischt,
das 36 μl Lipofectamin
enthielt. Nachdem die Mischung bei Raumtemperatur 30 min lang inkubiert
worden war, wurden 200 μl-Aliquots
der Mischung pro 1 Loch zu den Zellen in den 6-Loch-Platten gegeben.
Danach wurden die Zellen bei 37°C
5 h lang in einer Atmosphäre,
die 5% CO2 enthielt, inkubiert. Nach der
Zugabe von 1 ml Medium, das 10% FBS enthielt (Firma Gibco-BRL, Katalog-Nr.
16000-036), zu den Zellen wurden diese weiter bei 37°C 24 h lang
in einer 5% CO2 enthaltenden Atmosphäre kultiviert.
Das Medium in den Platten wurde durch Ham F-12 ersetzt (Firma Gibco-BRL,
Katalog Nr. 11059), das 10% FBS enthielt, und danach wurden die
Zellen weiter bei 37°C
72 h lang in einer 5% CO2 enthaltenden Atmosphäre kultiviert,
um eine Kultur in einer vorübergehenden
Expression vorzubereiten.
-
Darüber hinaus
wurden, nachdem die Zellen in dem Ham F-12-Medium 48 h lang kultiviert
worden waren, die Zellen in einem Loch der 6-Loch-Platten in ein
Medium überführt, das
500 μg/ml
Zeocin (Firma Gibco-BRL, Katalog Nr. R25001) enthielt, und zwar
in Schalen mit einem Durchmesser von 100 mm. Nachdem die Zellen
7 bis 10 Tage kultiviert worden waren, wurden Zeocin-resistente
Kolonien durch Betrachten mit einem Mikroskop identifiziert. Ein
Klonierungs-Zylinder (Firma Bellco, Katalog Nr. 2090-01010) wurde
zum Isolieren von mehr als 12 Kolonien pro ein hTPO-Derivat verwendet.
Die Grade der Gen-Expression wurden bestimmt durch ein ELISA-Kit
für hTPO
(Firma R&D, Katalog
Nr. DTP00), und so wurden Zell-Linien, die die höchsten Werte der Expression
zeigten, selektiert.
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Beispiel 3
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Konstruktion von Säuger-Expressions-Vektoren,
die hTPO-Derivat cDNSs enthalten, mit zwei oder mehr modifizierten
Bereichen, und ihre Expression in CHO-Zellen
-
Zur
Produktion von hTPO-Derivaten mit zwei oder mehr modifizierten Aminosäure-Bereichen wurden Säuger-Expressions-Vektoren
von Beispiel 2 untersucht.
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Um
den Vektor p40435 zu konstruieren, wurde der Expressions-Vektor
p40429 mit den Enzymen NheI und BspMI verdaut und so ein 494 bp
großes
DNS-Fragment isoliert, das für
eine ersetzte Aminosäure
kodierte (Arg117 zu Asn117).
Ein weiterer Expressions-Vektor
p40431 wurde mit den Enzymen BspMI und Bsu36I zerschnitten und danach
ein 355 bp großes
DNS-Fragment isoliert, das für
eine ersetzte Aminosäure
kodierte (Gly147 zu Asn147).
Weiter wurde ein tierischer Expressions-Vektor pCDT, der hTPO-cDNS
enthielt, mit den Enzymen NheI und Bsu36I verdaut. Die Fragmente
von p40429 und p40431 wurden in das Fragment von pCDT insertiert
und so der tierische Expressions-Vektor
p40435 konstruiert, der eine cDNS enthält, die für das hTPO-Derivat mit zwei
modifizierten Bereichen kodiert (Arg117 zu
Asn117 und Gly147 zu
Asn147).
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Ein
weiterer Expressions-Vektor p40436 ist mit den beiden Aminosäure-Substitutionen
verbunden (Arg117 zu Asn117 und
Arg164 zu Asn164)
und wurde hergestellt durch Einsetzen des 494 bp großen Fragments von
p40429 und des 593 bp großen
BspMI-EcoRI-Fragments
p40433 in pCDT.
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Expressions-Vektoren
wie die Vektoren p40437, p40438 und p40439 wurden hergestellt in Übereinstimmung
mit der oben beschriebenen Verfahrensweise, wobei zwei DNS-Fragmente,
die für
ersatzweise eingeführte
Aminosäuren
kodieren, in dem entsprechenden Vektor isoliert wurden und in den
Expressions-Vektor pCDT eingesetzt wurden (siehe Tabelle 3).
-
Andere
Expressions-Vektoren wie beispielsweise die Vektoren p40446, p40447
oder p40449 wurden hergestellt nach einer Verfahrensweise, in der
drei DNS-Fragmente, die für
ersatzweise eingeführte
Aminosäuren
kodieren, von dem entsprechenden Vektor isoliert wurden und in pCDT
insertiert wurden (siehe Tabelle 3).
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Diese
hier erhaltenen acht Vektoren wurden in 6-Loch-Platten in CHO/K-1-Zellen
transfektiert. Entsprechend der Verfahrensweise von Beispiel 2 wurden
Kulturen für
eine vorübergehende
Expression hergestellt, und Zeocin-resistente Kolonien wurden entsprechend
isoliert.
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Beispiel 4
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Schätzung von in vitro-Aktivitäten von
hTPO-Derivaten: M-07e-Zell-Proliferations-Assay
-
Zur
Herstellung von hTPO-Derivaten wurden die transfektierten Zell-Linien
von Beispiel 2 und 3 in einer Cell Factory (Firma Nunc, Katalog
Nr. 170009) im 10-Liter Maßstab
kultiviert. Jede Gruppe von transfektierten Zellen (5 × 104 Zellen/ml) wurde in Cell Factory überführt, die
Ham F-12-Medium enthielt, das mit 10% FBS supplementiert war. Nach
Kultivieren für
72 h wurden die Zellen einmal mit PBS gewaschen und danach in ExCell-Medium
(Firma JRH, Katalog Nr. 14311-10L) kultiviert. Nachdem die Zellen
weiter bei 37°C
für 96
h in einer Atmosphäre
mit 5% CO2 kultiviert worden waren, wurden Überstandsflüssigkeiten
von der Kultur erhalten. Die Überstandsflüssigekeiten
wurden zuerst mit einer Pelicon-Membran (Firma Milipore, Katalog
Nr. 41PEL60) und als zweites mit einer Minitan-Membran (Firma Milipore,
Katalog Nr. 80EL004) konzentriert. Nach dem Konzentrieren wurde
jede Probe einer Dialyse in 1 × TNT-Puffer
(10 mM Tris, 0,15 M NaCl, 0,01% Tween 20, pH 7,4) bei 4°C für 30 h unterzogen,
gefolgt von einem dritten Konzentrations-Schritt mit Ultrafree (Firma
Millipore, Katalog Nr. UFV2BGC10). Die Proben wurden quantitativ
mit einem ELISA-Kit
dreimal untersucht.
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Die
Megakaryocyten-Leukämie-Zell-Linie
M-07e wurde in RPMI1640-Medium gehalten (Firma Gibco-BRL, Katalog
Nr. 22400-089), das mit GM-CSF (100 μ/ml) und 10% FBS supplementiert
war.
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Um
die Aktivität
abzuschätzen,
wurde ein Assay-Medium (RPM 1640, supplementiert mit 5% FBS) hergestellt,
und die M-07e-Zellen wurden durch Zentrifugation gewonnen und danach
dreimal mit RPMI1640 gewaschen. Die Zellen wurden in dem Assay-Medium resuspendiert,
und ihre Konzentration wurde in einem T-75-Kolben auf 8 × 104 Zellen/ml eingestellt, und die Proben wurden
24 h lang in einer Atmosphäre
mit einem Anteil von 5% CO2 kultiviert.
Die Zellen wurden erneut gewonnen, und ihre Konzentration wurde
auf 1 × 105 Zellen/ml eingestellt. 100 μl Aliquots
der Zell-Suspension wurden in 96-Loch-Platten gegeben. In acht Schritten abgestufte
Konzentrationen (100,0 bis etwa 0,78125 ng/ml) an Standard-Material
(rhTPO, 25 μg)
wurden durch Serien-Verdünnung
mit RPMI1640-Medium hergestellt, und von CHO-Zellen abgeleitetes
natives hTPO wurde als Kontrolle verwendet. Insgesamt wurden 11
Spezies von hTPO-Derivaten (von 40429 bis 40439) in einer Konzentration
von 1,5625, 6,25 und 25 ng/ml hergestellt. Ein 100 μl-Aliquot
jeder Probe pro Loch wurde zugesetzt, wodurch die Menge auf 200 μl/Loch eingestellt
wurde. Nach Inkubieren für
20 h in einer Atmosphäre mit
einem Gehalt von 5% CO2 wurden die Zellen
mit 1 μCi
(37 kBq) 3H-Thymidin versetzt und weiter 4 h lang inkubiert.
Danach wurden die Zellen unter Ver wendung eines Zell-Ernters gewonnen,
der mit einem Glasfaser-Filter ausgestattet war, das mit PBS sieben
Mal gewaschen wurde.
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Die
Filter, in denen Zellen gewonnen wurden, wurden – jeweils eins für sich allein – in Zell-Röhrchen gegeben,
und die 3H-Radioaktivitäten, die von jeder Probe emittiert
wurden, wurden mit einem Flüssigkeits-Scintillations-Counter
gemessen. Eine Riasmart-Software
wurde zum Berechnen der halb-maximalen Konzentration von Standards,
Kontrollproben und Proben verwendet.
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Alle
Derivate zeigten ähnliche
Muster der Aktivität,
die eine M-07e-Zell-Proliferation stimulierten. Bei der Konzentration
von 25 ng/ml zeigten 8 Spezies der Derivate 40429, 40430, 40432,
40433, 40434, 40437, 40438 und 40439 ähnlich oder höhere Aktivitäten, als
sie natives hTPO zeigte. Ihre Aktivitäten nahmen Werte von 117, 135,
120, 131, 97, 121, 166 und 133% der Aktivität von nativem hTPO (siehe 4)
an.
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Beispiel 5
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In vivo-Aktivitäten von
hTPO-Derivaten, die von CHO-Zellen isoliert wurden
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Ein
in vivo-hTPO-Assay wurde durchgeführt, in dem die Blutplättchen-Konzentrationen
in Mäusen
bestimmt wurden, die mit verschiedenen hTPO-Derivaten gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt worden waren, und die 6, 7a und 7b zeigen
die Ergebnisse. Sieben Wochen alte weibliche Balb/c-Mäuse (Firma
Charles River, Japan) wurden in einem Konditionierungs-Raum für eine Woche
an bestimmte Verhältnisse
angepasst (24 ± 1°C; 55% relative
Feuchtigkeit; Beleuchtung 12 h von 7:00 bis 19:00 Uhr). Die acht
Wochen alten Mäuse
wurden dem Test zugeführt
und wurden während
des Tests in dem Domestizierungsraum gehalten.
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Die
Mäuse wurden
zufalls-orientiert in zwei Gruppen geteilt, die jeweils 5 Mäuse umfassten,
und zwar auf der Basis ihrer Gewichte. Die Gruppen wurden speziell
eingeteilt als Gruppe, die nur mit Medium behandelt wurde, Gruppe,
die mit nativem hTPO be handelt wurde, Gruppe, die mit dem jeweiligen
hTPO-Derivat gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt wurde, oder Gruppe, die nicht behandelt wurde.
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Verschiedene
hTPO-Derivate (36 μg/kg
oder 10 μg/kg)
wurden subkutan an die Mäuse
in einer einzigen Injektion verabreicht, und Blut-Proben der Mäuse wurden
jeden Tag abgenommen, und zwar vom Tag 0 (Tag der Injektion) bis
zum Tag 10. Proben wurden gewonnen von der abdominalen Vena Cava
innerhalb von 24 h nach der Verabreichung. Vollblut in einem mit
EDTA behandelten Röhren
wurde in ein automatisches Hemocytometer eingesetzt (Firma Abbott,
Celldyn 3500), durch das Blutplättchen-Konzentrationen in
den Proben gemessen wurden. Die Ergebnisse wurden präsentiert
in „Mittelwert ± Standard-Abweichung".
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Am
Tag 3 stimulierte natives hTPO eine Erhöhung der Blutplättchen-Konzentration.
Die Blutplättchen-Konzentration
erreichte ein Maximum am Tag 5 und kam zu einem Normal-Wert am Tag
10. Es wurde gefunden, dass alle Derivate an Erhöhung der Blutplättchen-Konzentration
stimulierten, und die Derivate 40433, 40434, 40449 und 40458 produzierten
gleiche oder höhere
Blutplättchen-Konzentrationen
als dies natives hTPO tat. Speziell zeigte die Probe 40433 eine
etwa 34% höhere
maximale in vivo-Aktivität
der Blutplättchen-Produktion
am Tag 5 als natives hTPO, und 80% oder mehr insgesamt.
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Vergleichsbeispiel 1
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In vivo-Aktivität von nativem
hTPO
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5 zeigt
die Blutplättchen-Konzentration
in einer Maus, die mit nativem hTPO behandelt wurde, das von tierischen
Zellen abgeleitet war. Sieben Wochen alte weibliche Balb/c-Mäuse (Firma
Charles River, Japan) wurden in einem Konditionierungsraum den dort
herrschenden Verhältnissen
im Verlauf einer Woche angepasst (24 ± 1°C, 55% relative Feuchtigkeit;
Beleuchtung für
12 h, nämlich
von 7:00 bis 19:00 Uhr). Die acht Wochen alten Mäuse wurden dem Test zugeführt und
in dem Domestizierungsraum während
des Tests gehalten.
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Die
Mäuse wurden
nach statistischen Gesichtspunkten in zwei Gruppen geteilt, die
jeweils fünf
Mäuse umfassten,
und zwar auf der Basis der Gewichte. Die Gruppen wurden speziell
eingeteilt als Gruppe, die nur mit Medium behandelt wurde, Gruppe,
die mit nativem hTPO behandelt wurde oder Gruppe, die nicht behandelt
wurde. Verschiedene Konzentrationen (1, 5 und 10 μg/kg) an
nativem hTPO wurden in einer einzigen Injektion subkutan verabreicht,
und Blutproben der Mäuse
wurden am Tag 4, 8 und 10 abgenommen (wobei Tag 1 der Tag der Injektion
war). Die Proben wurden von der abdominalen Vena Cava innerhalb
von 24 h nach der Verabreichung abgenommen. Vollblut in mit EDTA
behandelten Röhrchen
wurde in ein automatisches Hemocytometer eingesetzt (Firma Abbott,
Celldyn 3500), durch das Blutplättchen-Konzentrationen
in Proben gemessen wurden. Die Ergebnisse wurden präsentiert
als „Mittelwert ± Standard-Abweichung". Natives hTPO stimulierte
eine Erhöhung
der Blutplättchen-Konzentration vom
Tag 4 an. Die Blutplättchen-Konzentration
erreichte ein Maximum am Tag 8 und kam auf 80% des Maximal-Werts
an Tag 10 herunter.
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Beispiel 6
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Konstruktion von dhfr-Expressions-Vektoren,
die cDNSs für
hTPO-Derivate enthalten, und Selektion von Säuger-Zell-Linien, die diese
exprimieren
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(6-1) Konstruktion von
dhfr-Expressions-Vektoren, die cDNSs für hTPO-Derivate enthalten
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Entsprechend
dem Ergebnis von Beispiel 5 wurden dhfr-Expressions-Vektoren konstruiert,
die den Derivaten 40433, 40434, 40449 und 40458 entsprachen.
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Zuerst
wurde ein BamHI-Linker in pSV-dhfr (ATCC 37146) eingesetzt, der
ein dhfr-Gen enthielt.
Zur Herstellung des BamHI-Linkers wurden zwei Oligonukleotide (Seq.
ID-Nr. 27 und Nr. 28) phosphoryliert und dann miteinander verbunden
unter Hybridisierung miteinander. Insbesondere wurde T4-Polynukleotid-Kinase (Firma
NEB, Katalog Nr. 2015) in der Phosphorylierungs-Reaktion bei 38°C für 3 h verwendet.
In der Zusammenfügungs-Reaktion
wurden die äquimolaren
Oligonukleotide gemischt und für 2
min bei 94°C
behandelt; danach wurde die Mischung schrittweise herunter gekühlt von
65°C auf
37°C, wobei
die Temperatur um 0,2°C pro
30 s sank. Der Vektor pSV2-dhfr
wurde restriktionsmäßig mit
den Enzymen PvuII und SphI behandelt, und danach wurde der BamHI-Linker
mit dem Fragment von pSV2-dhfr verbunden. Der resultierende Vektor
wurde mit dem Enzym BamHI verdaut, um das 1710 bp große Fragment
herzustellen, das das dhfr-Gen enthielt. Nachdem der Expressions-Vektor
pCDT, der das hTPO-Gen des Wild-Typs enthielt, mit dem Enzym BglII
verdaut worden war, wurde das 1710 bp große Fragment in den Vektor pCDT
insertiert. Der resultierende dhfr-Expressions-Vektor, der natives
hTPO exprimierte, wurde mit „pDCT" bezeichnet (siehe 8).
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Zu
den dhfr-Expressions-Vektoren, die den 5 Derivaten entsprachen,
wurden zwei Oligonukleotide (Seq. ID-Nr. 29 und Nr. 2) als PCR-Primer
zugesetzt. Unter Ausnahme der Primer wurde die PCR unter denselben
Bedingungen wie in Beispiel 1 durchgeführt. Amplifizierte DNS-Sequenzen,
die für
hTPO-Derivate kodierten, wurden mit den Enzymen KpnI und EcoRI geschnitten
und danach in die KpnI-EcoRI-Stelle des pDCT-Vektors insertiert. Die resultierenden
Vektoren wurden bezeichnet als pD40433, pD40434, pD40449 bzw. pD40458.
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(6-2) Transfektion in
eine CHO/dhfr(-)-Zell-Linie und Gen-Amplifikation
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Die
dhfr-Expressions-Vektoren von Beispiel 6-1 wurden in die Tier-Zell-Linie
CHO/dhfr(-) transfektiert (ATCC CRL-9096), und zwar entsprechend
den Transfektions-Verfahren von Beispiel 2. Das IMDM-Medium (Firma
Gibco-BRL, Katalog Nr. 12200-036) wurde für die Transfektion verwendet,
und IMDM-Medium, das mit 10% dialysierten FBS supplementiert war
(Firma Gibco-BRL, Katalog Nr. 26300-061) wurde für die anschließende Kultur
verwendet.
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Zum
Selektieren transformierter Linien wurden die Zellen in 96-Loch-Mikro-Titer-Platten gegeben (1 × 106 Zellen pro Loch), und zwar 48 h nach der
Transfektion, und wurden für
10 bis 14 Tage in Medium kultiviert, das 500 μg/ml Zeocin enthielt. Zeocin resistente
Kolonien wurden isoliert, und die 10 bis 20 Zell-Linien, die höhere Expressions-Grade
produzierten, wurden durch quantitative ELISA-Bestimmung selektiert.
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Die
selektierten Zell-Linien wurden in Medium sukultiviert, das 20 nM
MTX (Methotrexate, Firma Sigma, Katalog Nr. M8407) enthielt, um
das hTPO-Gen zu amplifizieren. Im einzelnen wurden die Zellen in
einen T25-Kolben kultiviert, bis der Kolben mit den Zellen gesättigt war.
Ein Fünftel
der gesättigten
Zellen wurde subkultiviert, danach schrittweise 1/10 und 1/15. Die
Amplifikation endete, sobald der T25-Kolben mit Zellen gesättigt war,
und zwar 3 bis 4 Tage nach der 1/15-Subkultur. Die Zellen, die die
höchsten
Expressions-Werte produzierten, wurden durch ELISA von amplifizierten
Zell-Linien in 20 nM MTX selektiert. Die Zell-Linien wurden verwendet,
um Proben für
einen in vivo-hTPO-Assay herzustellen.
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Beispiel 7
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Expression von nativem
hTPO und Derivaten davon in CHO/dhfr(-)-Zellen und ihre Reinigung
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Zur
Herstellung von nativem hTPO und seinen Derivaten wurden die Zell-Linien
von Beispiel 6 in einer Cell Factory (Firma Nunc, Katalog Nr. 170069)
im 4-Liter-Maßstab
kultiviert. Jede Zell-Linie (5 × 104 Zellen/ml) wurde in eine Cell Factory überführt, die
IMDM-Medium enthielt, das mit 10% FBS supplementiert war. Nach Kultivieren
für 72
h wurden die Zellen einmal mit PBs gewaschen und anschließend in
DMEM-Ham F-12-Medium
kultiviert. Nachdem die Zellen weiter bei 37°C für 96 h in einer 5% CO2 enthaltenden Atmosphäre kultiviert worden waren,
wurden Überstands-Flüssigkeiten,
die von der Kultur erhalten worden waren, Reinigungsschritten unterworfen.
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Nachdem
eine XK26/20-Säule
(Firma Amersham-Pharmacia, Katalog Nr. 18-1000-72) mit 50 ml Harz mit
der Bezeichnung CM Affi-Gel blue (Firma Bio-Rad, Katalog Nr. 153-7304)
gefüllt
worden war, wurde die Säule über Nacht
mit Puffer A gewaschen (10 mM Natriumphosphat, 150 mM Natriumchlorid,
pH 7,4). 4 l der Kultur-Überstands-Flüssigkeiten
wurden auf die Säule
geladen und durch diese hindurch geführt, und zwar mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 5 ml/min, und das Eluat wurde durch Spektrophotometrie bei der
UV-Wellenlänge
280 nm überwacht.
Nachdem die gesamte Kultur-Überstands-Flüssigkeit
durch die Säule
geschickt worden war, wurde die Säule mit Puffer B gewaschen
(10 mM Natriumphosphat, 2 M Harnstoff, pH 7,4), bis die UV-Absorption auf einen
Basal-Wert abfiel. Auf der Säule
gebundene Proteine einschließlich
hTPO wurden mit Puffer C eluiert (10 mM Natriumphosphat, 2 M Harnstoff,
1 M Natriumchlorid, pH-Wert: 7,4), und diese Fraktion wurde einer
anschließenden
Phenylsepharose-Säulen-Chromatographie
unterzogen. Eine XK26/20-Säule
wurde gefüllt
mit 50 ml Phenylsepharose CL4B-Harz (Firma Sigma, Katalog Nr. P7892),
und die Säule
wurde danach mit Puffer C über
Nacht gewaschen. Die von der CM Affi-Gel blue-Säule eluierte Fraktion wurde
auf die Phenylsepharose-Säule
aufgebracht und durch diese mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 3
ml/min strömen
lassen, und das Eluat wurde mittels Spektrophotometrie bei der UV-Wellenlänge von
280 nm überwacht.
Nachdem die gesamte Kultur-Überstands-Flüssigkeit
durch die Säule
gegeben worden war, wurde die Säule
mit Puffer C gewaschen, bis die UV-Absorption auf einen Basal-Wert
abfiel. An das Harz gebundene Proteine wurden mit Puffer B eluiert,
und diese Fraktion wurde einer anschließenden Hydroxylapatit-Säulen-Chromatographie
unterzogen. Eine XK16/20-Säule
(Firma Amersham-Pharmacia, Katalog Nr. 18-8773-01) wurde mit 10
ml Hydroxylapatit-Harz gefüllt
(Firma Bio-Rad, Katalog Nr. 130-0420) und wurde mit Puffer D über Nacht
gewaschen (10 mM Natriumphosphat, 2 M Harnstoff, pH 6,8). Die von
der Phenylsepharose-Säule
eluierte Fraktion wurde auf einen pH-Wert von 6,8 eingestellt, und
zwar mit 5 N HCl, und wurde dann auf die Hydroxylapatit-Säule aufgebracht
und durch diese mit einer Strömungsrate
von 3 ml/min hindurch geführt.
Da hTPO nicht an ein Hydroxylapatit-Harz gebunden wird, wurde die
ungebundene Fraktion aufgehoben. Die Säule wurde mit Puffer D gewaschen,
bis die UV-Absorption auf einen Basal-Wert abfiel. Danach wurden
unreine Proteine, die an das Harz gebunden waren, mit Puffer E eluiert
(0,5 M Natriumphosphat, 2 M Harnstoff, pH 6,8). Die erhaltene hTPO-Fraktion
wurde auf ein 10 ml großes
Volumen konzentriert, und zwar unter Verwendung einer Econo-Pac
Q-Kartusche (Firma Bio-Rad, Katalog Nr. 732-0021) und wurde dann
in 10 mM Natriumphosphat für
24 h dialysiert, um Salze und Harnstoff zu eliminieren. Jede Fraktion
in den Reinigungsschritten wurde durch SDS-PAGE visuali siert, sowie
durch Silber-Färbung
(siehe 9), wobei das Silber-Stain-Plus-Kit (Firma Bio-Rad,
Katalog Nr. 161-0449) in Übereinstimmung
mit den Instruktionen des Herstellers verwendet wurde.
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Ein
in vivo-hTPO-Assay wurde mit den gereinigten hTPO-Derivaten (Dosis:
10 μg/kg)
in Übereinstimmung
mit dem Verfahren von Beispiel 5 durchgeführt. Es wurde gefunden, dass
alle Derivate nicht nur eine Erhöhung
der Blutplättchen-Konzentration
stimulieren, sondern auch höhere
Blutplättchen-Konzentrationen produzieren,
als dies natives hTPO tat. Insbesondere zeigten die Produkte 40433,
40434, 40449 und 40458 eine um 77%, 91%, 26% bzw. 79% höhere Aktivität für insgesamt
10 Tage nach der Verabreichung als natives hTPO (siehe 10).
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Beispiel 8
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Charakterisierung von
hTPO-Derivaten: Verifizieren der Einführung von Zucker-Ketten und Prüfen der
Stabilität
von hTPO-Derivaten
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Um
zu untersuchen, ob weitere Zucker-Ketten in die hTPO-Derivate eingeführt wurden,
wurden SDS-PAGE- und Western-Blot-Analysen durchgeführt. Wenn
Zucker-Ketten eingeführt
werden, sind die Molekulargewichte von hTPO-Derivaten höher als
diejenige von nativem hTPO.
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Gereinigtes
natives hTPO und Derivate davon wurden in Vertiefungen in 10 bis
20% Gradienten-Tricin-Polyacrylamid-Gel gegeben (Firma Novex, Katalog
Nr. EC66252), das man bei einer Spannung von 10 V/cm laufen ließ. Nach
der Elektrophorese wurden die auf dem Gel fraktionierten Proteine
auf ein Nitrocellulose-Filter überführt. Das
Filter wurde 1 h lang in TBS (pH 7,5) inkubiert, das 5% kein Fett
enthaltende getrocknete Milch enthielt, und wurden dann weiter für 18 h mit
einem Ziegen-Anti-hTPO-Antikörper (Polyklonal)
inkubiert (Firma R&D
System, Katalog Nr. AB-288-NA), der in TBS (1:1.000) verdünnt war.
Das Filter wurde anschließend
2 h lang mit einem zweiten Antikörper
inkubiert, nämlich
an alkalischer Phosphatase konjugiertes Anti-Ziegen-IgG (Firma Sigma,
Katalog Nr. A4187), verdünnt
mit TBS (1:10.000). Das färbende Substrat BCIP/NBT
(Firma Sigma, Katalog Nr. B5655) wurde zum Ermitteln der hTPO-Bande
verwendet. Im Ergebnis waren die Molekulargewichte der gereinigten
hTPO-Derivate schwerer als dasjenige von hTPO, abhängig von der
Zahl von eingeführten
Zucker-Ketten (11).
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Zum
Bewerten der Stabilität
der hTPO-Derivate wurden natives hTPO und hTPO-Derivat 40433 mit Thrombin verdaut,
und danach wurden die Zeit-abhängigen
Verdauungsmuster beobachtet. Das hTPO-Derivat (50 μg/ml) wurde
mit Thrombin behandelt (5 Einheiten/ml, Firma Sigma, Katalog Nr.
T6759), und zwar bei 37°C
für die
Zeit von 0,5, 1, 2, 3, 4 oder 6 h. Danach wurden SDS-PAGE- und Western-Blot-Analysen
durchgeführt,
um die Verdauungsmuster zu beobachten. Natives hTPO wurde 30 min
nach der Behandlung mit Thrombin stark abgebaut, während das
Derivat 40433 in 4 h verdaut wurde (siehe 12).
Dieses Ergebnis verifizierte, dass das Derivat 40433 stabiler ist
als natives hTPO, was mit den eingeführten Zucker-Ketten erklärt werden
kann.
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Industrielle
Anwendbarkeit
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Wie
oben beschrieben, induzieren die hTPO-Derivate gemäß der vorliegenden
Erfindung die Produktion von Blutplättchen-Vorstufen-Zellen in
vivo und sind damit nützlich
für die
Behandlung von Thrombocytopenie, die mit Anti-Krebs-Therapien oder
einer Knochenmark-Verpflanzung verbunden ist. Speziell zeigen die hTPO-Derivate
40433, 40434, 40449 und 40458 eine signifikant höhere Effizienz im Induzieren
einer Blutplättchen-Produktion
als natives hTPO, was verschiedene Vorteile liefert. Da eine niedrige
Dosis von hTPO-Derivaten eine nativem hTPO ähnliche Wirksamkeit zeigt,
können
kleine Dosen von hTPO seltener an Patienten verabreicht werden,
die unter einer Thrombocytopenie leiden. Daher reduziert die Verwendung
von Derivaten gemäß der vorliegenden
Erfindung die Kosten der Behandlung der Krankheit und erhöht das Wohlbefinden
von Patienten sowie die Sicherheit des Arzneimittels, unter Einschluss
eines Ausschließens
unreiner Proteine aufgrund der angewendeten kleinen Dosis.
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Fachleute
in diesem technischen Bereich werden erkennen, dass die Konzepte
und spezifischen Ausführungsformen,
die in der obigen Beschreibung offenbart wurden, leicht als Basis
für ein
Modifizieren oder ein Entwerfen anderer Ausführungsformen zur Durchführung derselben
Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Fachleute
in diesem technischen Bereich erkennen auch, dass derartige äquivalente Ausführungsformen
nicht vom Geist und Umfang der Erfindung abweichen, wie sie in den
beigefügten
Ansprüchen
dargelegt ist.
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