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Diese Erfindung betrifft zum Teil
neu identifizierte Polynucleotide und Polypeptide; Varianten und Derivate
der Polynucleotide und Polypeptide; Verfahren zur Herstellung der
Polynucleotide und Polypeptide und ihrer Varianten und Derivate;
Agonisten und Antagonisten der Polypeptide; und Verwendungen der
Polynucleotide, Polypeptide, Varianten, Derivate, Agonisten und
Antagonisten. Im Besonderen betrifft die Erfindung in diesen und
in anderen Sichtweisen Polynucleotide und Polypeptide des humanen
Tumornekrosefaktor delta und epsilon, manchmal hierin nachfolgend
als "TNF delta" und "TNF epsilon" bezeichnet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Menschlicher Tumornekrosefaktor α (TNF-α) und β (TNF-β oder Lymphotoxin)
sind verwandte Mitglieder einer ausgedehnten Klasse von Polypeptid-Mediatoren,
die die Interferone, Interleukine und Wachstumsfaktoren beinhalten,
die gemeinsam als Zytokine bezeichnet werden (Beutler, B. and Cerami, A.,
Annu. Rev. Immunol., 7: 625–655,
1989).
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Der Tumornekrosefaktor (TNF-α und TNF-β) wurde ursprünglich aufgrund
seiner Antitumor-Aktivität
entdeckt, wird jedoch jetzt als ein pleiotropes Zytokin angesehen,
das zu zahlreichen biologischen Aktivitäten in der Lage ist, einschließlich Apoptose
einiger transformierter Zelllinien, die Vermittlung von Zell-Aktivierung
und Proliferation und spielt auch wichtige Rollen bei der Immunregulation
und Entzündung.
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Bis heute sind neun Mitglieder der
TNF-Liganden-Superfamilie
bekannt, TNF-α,
TNF-β (Lymphotoxin-α), LT-β, OX40L,
FASL, CD30L, CD27L, CD40L und 4-1BBL. Die Liganden der TNF-Liganden-Superfamilie
sind säurehaltige
TNF-ähnliche Moleküle mit ungefähr 20% Sequenz-Homologie
(im Bereich von 12% bis 36%) in den extrazellulären Domänen und treten hauptsächlich als
membrangebundene Formen auf, wobei die biologisch aktive Form ein
trimerer/multimerer Komplex ist. Lösliche Formen der TNF-Liganden-Superfamilie
sind bis heute ausschließlich
für TNF,
LT-α und
FASL identifiziert worden (als einen allgemeinen Übersichtartikel
siehe Gruss, H. and Dower, S. K., Blood, 85 (12): 3378–3404 (1995)),
der hierin durch Bezugnahme in seiner Gesamtheit enthalten ist.
ESTs sind von Seed in EP-A1 330 191 (EST N 90606) und von Adams, Nature
355: 632–634
(EST M 78230) berichtet worden. Zusätzlich wurde ein genomisches
DNA-Fragment mit der Hinterlegungs-Nr. Z 60180 oder Z 60980 hinterlegt.
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Diese Proteine sind bei der Regulation
von Zell-Proliferation,
Aktivierung und Differenzierung beteiligt, einschließlich der
Kontrolle des Zell-Überlebens
oder Todes durch Apoptose oder Zytotoxizität (Armitage, R. J., Curr. Opin.
Immunol., 6: 407 (1994) und Smith, C. A. Cell, 75: 959, 1994).
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TNF wird von einer Vielzahl von Zelltypen hergestellt,
einschließlich
Monozyten, Fibroblasten, T-Zellen, natürliche Killer (NK)-Zellen und überwiegend
von aktivierten Makrophagen. Es wurde berichtet, dass TNF-α bei der
schnellen Nekrose von Tumoren, bei der Immunstimulation, bei der
Autoimmun-Erkrankung, der Transplantat-Abstoßung, der Resistenz gegen Parasiten,
bei der Bereitstellung einer antiviralen Antwort, beim septischen
Schock, bei der Wachstumsregulation, bei Effekten des Gefäßendothels
und bei metabolischen Effekten eine Rolle spielt. TNF-α ist auch
der Auslöser
dafür,
dass Endothelzellen verschiedene Faktoren sekretieren, einschließlich PAF-1,
IL-1, GM-CSF und IL-6, um Zellproliferation zu verstärken. Zusätzlich reguliert
TNF-α verschiedene
Zell-Adhäsionsmoleküle hoch,
wie E-Selectin, ICAM-1 und VCAM-1.
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Der erste Schritt bei der Induktion
verschiedener zellulärer
Antworten, die durch die Mitglieder der TNF-Liganden-Superfamilie vermittelt werden,
ist deren Bindung an spezifische Zelloberflächen-Rezeptoren. Die TNF-Rezeptor-Superfamilie beinhaltet derzeit
10 bekannte Membranproteine und einige virale offene Leserahmen,
die TNFR-verwandte Moleküle
codieren. Der p75 niedrig affine Nerven-Wachstumsfaktor (nerve growth factor;
(NG)F-Rezeptor) war der erste clonierte Rezeptor dieser Familie (Johnson,
D. et al., Cell, 47: 545 (1986)). Darauf folgend zeigt die Clonierung
von zwei spezifischen Rezeptoren für TNF, dass sie mit dem NGF-Rezeptor verwandt
sind (Loetscher, H. et al., Cell, 61: 351 (1990)). In den vergangenen
Jahren wurde eine neue Typ I-Transmembran-TNF-Rezeptor-Superfamilie festgestellt.
Diese Familie beinhaltet den p75 Nerven-Wachstumsfaktor-Rezeptor,
p60 TNFR-I, p80 TNFR-II, TNFR-RP/TNFR-III, CD27, CD30, CD40, 4-1BW,
OX40 und FAS/APO-1. Zusätzlich
sind einige virale offene Leserahmen identifiziert worden, die lösliche TNF-Rezeptoren codieren,
wie SFV-T2 im Shope-Fibrom-Virus (Smith, C. A. et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun., 176: 335, 1991) und Va53 oder SaIF19R im
Vaccinia-Virus (Howard, S. T., Virology, 180: 633, 1991). Diese
Rezeptoren sind durch multiple cysteinreiche Domänen in der extrazellulären (aminoterminalen)
Domäne
charakterisiert, von denen gezeigt wurde, dass sie an der Ligandenbindung
beteiligt sind. Die durchschnittliche Homologie zwischen den Familienmitgliedern
in der cysteinreichen extrazellulären Region liegt im Bereich
von 25– 30%.
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Es gibt ganz klar einen Bedarf für Faktoren, die
die Aktivierung und Differenzierung von normalen und abnormalen Zellen
regulieren. Es gibt deshalb einen Bedarf dafür, solche Faktoren zu identifizieren und
zu charakterisieren, die die Aktivierung und Differenzierung von
Zellen modulieren, sowohl normalerweise als auch in Stadien der
Erkrankung. Im Besonderen gibt es einen Bedarf zusätzliche
TNF-Liganden zu isolieren und zu charakterisieren, die mit der TNF-Liganden-Superfamilie verwandt
sind, die die Apoptose von transformierten Zelllinien kontrollieren,
Zell-Aktivierung und Proliferation vermitteln und die als primäre Mediatoren
von Immunregulation und Entzündungsantwort
funktionell miteinander verknüpft
sind und, unter anderem, bei der Verhinderung, Verbesserung oder
der Korrektur von Fehlfunktionen oder Erkrankungen eine Rolle spielen
können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Für
diese und andere Zwecke ist es ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung
neue Peptide bereitzustellen, die als ein neues TNF-delta und TNF-epsilon
bezeichnet werden, die aufgrund von Homologie zwischen den Aminosäuresequenzen,
die in den 1 und 2 dargelegt sind und bekannten Aminosäuresequenzen
von anderen Proteinen aus der Tumornekrosefaktor-Familie, wie humaner TNF-α und TNF-β, als vermeintliche
Tumornekrosefaktor-Liganden identifiziert worden sind.
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Die erfindungsgemäßen Polypeptide wurden auf
der Grundlage von strukturellen und biologischen Ähnlichkeiten
als neue Mitglieder der TNF-Liganden-Superfamilie identifiziert.
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Es ist ein weiterer Gegenstand der
Erfindung, darüber
hinaus Polynucleotide bereitzustellen, die TNF-delta und TNF-epsilon codieren,
insbesondere Polynucleotide, die diejenigen Polypeptide codieren,
die hierin als TNF-delta und TNF-epsilon bezeichnet werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts der Erfindung umfassen die Polynucleotide den Bereich,
der humanen TNF-delta und TNF-epsilon in den Sequenzen codiert,
die in den 1 und 2 dargelegt sind.
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In Übereinstimmung mit diesem Aspekt
der Erfindung werden isolierte Nucleinsäure-Moleküle bereitgestellt, die menschlichen
TNF-delta codieren, einschließlich
mRNAs, cDNAs, genomische DNAs und in weiteren Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts,
biologisch, diagnostisch, klinisch oder therapeutisch zweckmäßige Varianten, Analoge
oder Derivate davon, oder Fragmente davon, einschließlich Fragmente
der Varianten, Analoge und Derivate.
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Unter den besonders bevorzugten Ausführungsformen
dieses Aspekts der Erfindung sind naturgemäß auftretende allelische Varianten
von humanem TNF-delta und TNF-epsilon enthalten.
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In Übereinstimmung mit diesem Aspekt
der vorliegenden Erfindung werden isolierte Nucleinsäure-Moleküle bereitgestellt,
die ein reifes menschlicher TNF-delta-Polypeptid codieren, das von der menschlichen
cDNA exprimiert wird, die in der ATCC-Hinterlegung-Nr. 97377 enthalten
ist, die am 8. Dezember 1995 hinterlegt wurde, und ein reifes menschlicher TNF-epsilon-Polypeptid,
das von der menschlichen cDNA exprimiert wird, die in der ATCC-Hinterlegung-Nr.
97457 enthalten ist, die am 1. März
1996 hinterlegt wurde.
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Es ist ebenfalls ein Gegenstand der
Erfindung TNF-delta-Polypeptide
bereitzustellen, im Besonderen humaner TNF-delta und TNF-epsilon-Polypeptide,
die einige transformierte Zelllinien vernichten, Zell-Aktivierung
und Proliferation vermitteln und die als primäre Mediatoren von Immunregulation
und inflammatorischer Antwort funktionell gekoppelt sind.
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In Übereinstimmung mit diesem Aspekt
der Erfindung werden neue Polypeptide menschlichen Ursprungs bereitgestellt,
die hierin als TNF-delta und TNF-epsilon bezeichnet werden, sowie biologisch, diagnostisch
oder therapeutisch zweckmäßige Fragmente,
Varianten und Derivate davon, Varianten und Derivate der Fragmente
und Analoge des Vorangehenden.
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Unter den besonders bevorzugten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts sind
Varianten von humanem TNF-delta und TNF-epsilon, die durch naturgemäß auftretende
Allele des humanen TNF-delta- und TNF-epsilon-Gens codiert werden.
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Es ist ein anderer Gegenstand der
Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der oben erwähnten Polypeptide,
Polypeptid-Fragmente,
Varianten und Derivate, Fragmente der Varianten und Derivate und Analoge
des Vorangehenden bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses erfindungsgemäßen Aspektes
werden Verfahren zur Herstellung der oben erwähnten TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide
bereitgestellt, die die Züchtung
von Wirtszellen umfassen, die in sich ein exogenabstammendes menschlichen
TNF-delta-codierendes Polynucleotid und TNF-epsilon-codierendes
Polynucleotid exprimierbar inkorporiert haben, wobei Bedingungen zur
Expression von humanem TNF-delta und TNF-epsilon im Wirt vorliegen
und dann die Gewinnung der exprimierten Polypeptide.
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In Übereinstimmung mit einem anderen
Gegenstand der Erfindung werden Produkte, Verbindungen, Prozesse
und Verfahren bereitgestellt, die die oben erwähnten Polypeptide und Polynucleotide für Forschung,
biologische, klinische und therapeutische Zwecke, unter anderem
verwenden.
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In Übereinstimmung mit bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspekts
werden unter anderem Produkte, Verbindungen und Verfahren bereitgestellt
für, unter
anderem: die Bewertung der TNF-delta-
und TNF-epsilon-Expression in Zellen durch Bestimmung von TNF-delta
und TNF-epsilon Polypeptiden oder TNF-delta-codierender mRNA oder TNF-epsilon-codierender
mRNA; Testen von genetischer Variation und von Anomalien, wie Defekte
in TNF- delta- und TNF-epsilon-Genen;
und die Verabreichung eines TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Polypeptids oder Polynucleotids an einen Organismus,
um die TNF-delta- oder TNF-epsilon-Funktion zu steigern oder TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Fehlfunktion wiederherzustellen.
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In Übereinstimmung mit einzelnen
bevorzugten Ausführungsformen
dieses und anderer Aspekte der Erfindung werden Polynucleotide bereitgestellt und
im Besonderen Sonden, die mit humanen TNF-delta- oder TNF-epsilon-Sequenzen
hybridisieren.
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In bestimmten zusätzlichen bevorzugten Ausführungsformen
dieses erfindungsgemäßen Aspektes
werden Antikörper
gegen TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Polypeptide bereitgestellt. In bestimmten, besonders
bevorzugten Ausführungsformen
in dieser Hinsicht, sind die Antikörper hochgradig selektiv für humanen
TNF-delta oder TNF-epsilon.
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In Übereinstimmung mit einem anderen
Aspekt der vorliegenden Erfindung werden TNF-delta- oder TNF-epsilon-Agonisten bereitgestellt.
Unter bevorzugten Agonisten sind Moleküle, die TNF-delta oder TNF-epsilon
nachahmen, die an TNF-delta-bindende Moleküle oder -Rezeptor-Moleküle oder
an TNF-epsilon-bindende Moleküle
oder -Rezeptor-Moleküle
binden und die TNF-delta-induzierte oder TNF-epsilon-induzierte
Antworten auslösen
oder verstärken.
Ebenfalls zu den bevorzugten Agonisten gehören Moleküle, die mit TNF-delta- und
TNF-epsilon- oder TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptiden interagieren
oder mit anderen Modulatoren von TNF-delta-Aktivitäten und dabei eine Wirkung
von TNF-delta und TNF-epsilon
oder mehr als eine Wirkung von TNF-delta und TNF-epsilon vervielfältigen oder steigern.
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In Übereinstimmung mit noch einem
anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden TNF-delta- und
TNF-epsilon-Antagonisten
bereitgestellt. Zu den bevorzugten Antagonisten gehören diejenigen, die
TNF-delta und TNF-epsilon nachahmen, derart dass sie an TNF-delta-
und TNF-epsilon-Rezeptoren oder bindende Moleküle binden, aber keine TNF-delta-
und TNF-epsilon-induzierte
Antwort oder mehr als eine TNF-delta- und TNF-epsilon-induzierte
Antwort auslösen.
Ebenfalls zu den bevorzugten Antagonisten gehören Moleküle, die TNF-delta und TNF-epsilon
binden oder damit interagieren, um eine Wirkung von TNF-delta und
TNF-epsilon oder mehr als eine Wirkung von TNF-delta und TNF-epsilon
zu inhibieren oder solche, die die Expression von TNF-delta und
TNF-epsilon verhindern.
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Die Agonisten und Antagonisten können verwendet
werden, um die Wirkung von TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptiden
nachzuahmen, zu verstärken
oder zu inhibieren. Sie können
zum Beispiel verwendet werden, um septischen Schock, Entzündung, zerebrale
Malaria, Aktivierung des HIV-Virus, Transplantat-Wirt-Abstoßung, Knochenresorption, rheumatoide
Arthritis und Cachexie (Abmagerung) zu verhindern.
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In einem weiteren Aspekt der Erfindung
werden Zusammensetzungen bereitgestellt, die ein TNF-delta- und
TNF-epsilon-Polynucleotid
oder ein TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptid umfassen, zur Verabreichung
an Zellen in vitro, an Zellen ex vivo und an Zellen in vivo oder
an einen multizellulären Organismus.
In bestimmten besonders bevorzugten Ausführungsformen dieses erfindungsgemäßen Aspektes
umfassen diese Zusammensetzungen ein TNF-delta- und TNF-epsilon-Polynucleotid
zur Expression eines TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptids in einem
Wirtsorganismus zur Behandlung von Krankheit. Besonders bevorzugt
ist in dieser Hinsicht die Expression in einem menschlichen Patienten
zur Behandlung einer Funktionsstörung,
die mit einer anormalen endogenen Aktivität von TNF-delta und TNF-epsilon
assoziiert ist.
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Andere Gegenstände, Merkmale, Vorteile und
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden für den Fachmann anhand der nachfolgenden
Beschreibung offensichtlich sein. Die nachfolgende Beschreibung
und die spezifischen Beispiele sollten jedoch so verstanden werden,
dass diese, während
sie bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung anzeigen, ausschließlich zum Zweck der Veranschaulichung dienen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die nachfolgenden Zeichnungen beschreiben
bestimmte Ausführungsformen
der Erfindung. Sie dienen nur der Veranschaulichung und schränken die
Erfindung, wie sie hierin offenbart ist, ansonsten nicht ein.
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1 zeigt
die Nucleotid- und davon abgeleitete Aminosäuresequenz von humanem TNF-delta.
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2 zeigt
die Nucleotid- und davon abgeleitete Aminosäuresequenz von humanem TNF-epsilon.
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3 zeigt
die Bereiche von Ähnlichkeit
(Abgleich-Bericht)
zwischen Aminosäuresequenzen
von TNF-α-,
TNF-β-,
TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptiden.
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4 zeigt
strukturelle und funktionelle Merkmale von TNF-delta, wie sie durch
die angegebenen Verfahren abgeleitet wurden, als eine Funktion der
Aminosäuresequenz.
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5 zeigt
strukturelle und funktionelle Merkmale von TNF-epsilon, wie sie
durch die angegebenen Verfahren abgeleitet wurden, als eine Funktion
der Aminosäuresequenz.
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Die nachfolgenden veranschaulichenden
Erklärungen
werden bereitgestellt, um das Verständnis von bestimmten Begriffen
zu erleichtern, die hierin häufig
verwendet werden, besonders in den Beispielen. Die Erklärungen werden
als eine Dienlichkeit bereitgestellt und schränken die Erfindung nicht ein.
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Der Begriff "Spaltung" von DNA betrifft die katalytische Spaltung
der DNA mit einem Restriktionsenzym, das ausschließlich an
bestimmten Sequenzen innerhalb der DNA wirkt. Die verschiedenen Restriktionsenzyme,
die hierin bezeichnet sind, sind kommerziell erhältlich und ihre Reaktionsbedingungen,
Co-Faktoren und andere Erfordernisse für deren Verwendung sind bekannt
und gehören
zur Routine der Fachleute.
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Für
analytische Zwecke wird typischerweise 1 μg Plasmid oder DNA-Fragment
mit etwa 2 Einheiten Enzym in etwa 20 μl Reaktionspuffer gespalten. Zum
Zweck der Isolierung von DNA-Fragmenten
zur Erzeugung eines Plasmids werden typischerweise 5–50 μg DNA mit
20–250
Einheiten Enzym in entsprechend größerem Volumen gespalten.
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Geeignete Puffer und Substratmengen
für bestimmte
Restriktionsenzyme sind in Standard-Labor-Handbüchern, wie denjenigen beschrieben,
die nachfolgend bezeichnet sind und sind durch die kommerziellen
Anbieter spezifiziert.
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Gewöhnlich werden Inkubationszeiten
von etwa 1 Stunde bei 37°C
verwendet, die Bedingungen können
aber in Übereinstimmung
mit Standard-Verfahren, den Anleitungen der Anbieter und den Einzelheiten
der Reaktion variieren. Nach der Spaltung können die Reaktionen mit Hilfe
von Elektrophorese durch ein Agarose- oder Polyacrylamid-Gel analysiert
werden und Fragmente aufgereinigt werden, indem gut bekannte Verfahren
verwendet werden, die für
die Fachleute zur Routine gehören.
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Der Begriff "genetisches Element" bedeutet im Allgemeinen ein Polynucleotid,
das eine Region umfasst, die ein Polypeptid codiert oder eine Region, die
Transkription oder Translation oder andere Prozesse reguliert, die
für die
Expression des Polypeptids in einer Wirtszelle wichtig sind oder
ein Polypeptid, das sowohl eine Region umfasst, die ein Polypeptid
codiert, als auch eine Region, die funktionell damit verknüpft ist,
die die Expression reguliert.
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Genetische Elemente können innerhalb
eines Vektors umfasst sein, der als ein episomales Element repliziert;
das bedeutet als ein Molekül,
das physikalisch vom Wirtszell-Genom unabhängig ist. Sie können innerhalb
eines Minichromosoms umfasst sein, wie diejenigen, die während der
Amplifikation von transfizierter DNA durch Methotrexat-Selektion
in eukaryontischen Zellen entstehen. Genetische Elemente können auch
innerhalb eines Wirtszell-Genoms umfasst sein; nicht in ihrem natürlichen
Stadium, sondern vielmehr nach einer Manipulation wie Isolierung,
Clonierung und Einbringen in eine Wirtszelle in Form von gereinigter
DNA oder in einem Vektor, unter anderem.
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Der Begriff "isoliert" bedeutet verändert "mit jemandes Hilfe" bezüglich
des natürlichen
Stadiums; d. h., falls ein natürliches
Auftreten vorliegt, wurde dieses verändert oder aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt oder beides. Ein natürlicherweise vorkommendes Polypeptid
zum Beispiel oder ein Polypeptid, das natürlicherweise in einem lebenden
Tier in seinem natürlichen
Stadium vorliegt, ist nicht "isoliert", das gleiche Polynucleotid
oder Polypeptid aber, das von den coexistierenden Materialien seines
natürlichen
Stadiums abgetrennt wurde, ist "isoliert", wie der Begriff
hierin verwendet wird. Im Hinblick auf Polynucleotide zum Beispiel
bedeutet der Begriff isoliert, dass dieses von dem Chromosom und
der Zelle abgetrennt wurde, in dem (der) es natürlicherweise vorkommt.
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Als Teil der Isolierung oder nachfolgend
können
solche Polynucleotide mit anderen Polynucleotiden zum Beispiel für Mutagenese,
um Fusionsproteine zu bilden und zur Vermehrung oder zur Expression
in einem Wirt, verknüpft
werden. Die isolierten Polynucleotide, alleine oder verknüpft mit
andere Polynucleotiden, wie Vektoren, können in Wirtszellen eingebracht
werden, in Kultur oder im gesamten Oganismus, wonach solche DNAs
immer noch als isoliert bezeichnet werden würden, in dem Sinne, wie der Begriff
hierin verwendet wird, weil sie nicht in ihrer natürlicherweise
vorkommenden Form oder Umgebung vorliegen würden.
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In ähnlicher Weise können die
Polynucleotide und Polypeptide in einer Zusammensetzung auftreten,
sowie als Medien-Formulierungen, Lösungen zum Einbringen von Polynucleotiden
oder Polypeptiden, zum Beispiel in Zellen, Zusammensetzungen oder
Lösungen
für chemische
oder enzymatische Reaktionen, zum Beispiel solche, bei denen es
sich um nicht natürlicherweise
auftretende Zusammensetzungen handelt und verbleiben darin isolierte
Polynucleotide oder Polypeptide im Rahmen der Bedeutung dieses Begriffes,
wie er hierin verwendet wird.
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Der Begriff "Ligierung" betrifft das Verfahren zur Erzeugung
von Phosphodiester-Bindungen zwischen zwei oder mehreren Polynucleotiden,
wobei es sich am häufigsten
um doppelsträngige
DNAs handelt. Verfahren zur Ligierung sind im Stand der Technik
gut bekannt und Protokolle zur Ligierung sind in Standard-Labor-Handbüchern und
Bezugnahmen, wie zum Beispiel Sambrook et al., Molecular Cloning, a
Laboratory Manual, 2. Ausg.; Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, New York (1989) und Maniatis et al., S. 146,
wie nachfolgend zitiert, beschrieben.
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Der Begriff "Oligonucleotid(e)" bezeichnet relativ kurze Polynucleotide.
Häufig
bezeichnet der Begriff einzelsträngige
Desoxyribonucleotide, aber er kann ebenfalls einzel- oder doppelsträngige Ribonucleotide,
RNA:DNA-Hybride und doppelsträngige DNAs,
unter anderem, bezeichnen.
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Oligonucleotide, wie einzelsträngige DNA-Sonden-Oligonucleotide,
werden häufig
mit Hilfe von chemischen Verfahren synthetisiert, wie diejenigen,
die in Oligonucleotid-Synthese-Automaten integriert sind.
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Oligonucleotide können jedoch mit Hilfe einer
Vielzahl anderer Verfahren hergestellt werden, einschließlich in
vitro rekombinanten DNA-vermittelten Verfahren und mit Hilfe von
Expression von DNAs in Zellen und Organismen.
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Zunächst werden chemisch synthetisierte DNAs
typischerweise ohne ein 5'-Phosphat
erhalten. Die 5'-Enden
solcher Oligonucleotide sind keine Substrate für Phosphodiester-Bindungsbildung
durch Ligierungsreaktionen, die von DNA-Ligasen typischerweise verwendet
werden, um rekombinante DNA-Moleküle zu erzeugen. Wo die Ligierung
solcher Oligonucleotide gewünscht
wird, kann mit Hilfe von Standard-Verfahren, wie diejenigen, die
eine Kinase und ATP verwenden, ein Phosphat hinzugefügt werden.
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Das 3'-Ende eines chemisch synthetisierten Oligonucleotids
besitzt im Allgemeinen eine freie Hydroxylgruppe und kann in Anwesenheit
einer Ligase, wie T4-DNA-Ligase, eine Phosphodiester-Bindung mit
einem 5'-Phosphat
eines anderen Polynucleotids, wie einem anderen Oligonucleotid,
ausbilden. Es ist gut bekannt, dass diese Reaktion, wo gewünscht, selektiv
verhindert werden kann, indem die 5'-Phosphate des (der) anderen Polynucleotids
(e) vor der Ligierung entfernt werden.
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Plasmide werden hierin im Allgemeinen durch
ein vorangestelltes p in Kleinbuchstaben und/oder gefolgt von Großbuchstaben
und/oder Zahlen bezeichnet, in Übereinstimmung
mit Standard-Namenskonventionen, die den Fachleuten vertraut sind.
Ausgangsplasmide, die hierin offenbart sind, sind entweder kommerziell
erhältlich,
auf einer uneingeschränkten
Basis öffentlich
erhältlich
oder können
von vorliegenden Plasmiden mit Hilfe von gut bekannten publizierten
Verfahren in einer Routine-Anwendung erzeugt werden. Zahlreiche
Plasmide und andere Clonierungs- und Expressions-Vektoren, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind
gut bekannt und für
die Fachleute leicht erhältlich.
Darüber
hinaus können
Fachleute leicht jede beliebige Anzahl anderer Plasmide erzeugen,
die zur Verwendung im Rahmen der Erfindung geeignet sind. Die Eigenschaften, Erzeugung
und Verwendung solcher Plasmide, sowie anderer Vektoren, wird den
Fachleuten anhand der vorliegenden Offenbarung in der vorliegenden
Erfindung leicht ersichtlich sein.
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Der Begriff "Polynucleotid(e)" bezeichnet im Allgemeinen jedes beliebige
Polyribonucleotid oder Poly-desoxyribonucleotid, das unmodifizierte
RNA oder DNA oder modifizierte RNA oder DNA sein kann. Somit bezeichnen
Polynucleotide, wie hierin verwendet, zum Beispiel, unter anderem,
einzel- und doppelsträngige
DNA, DNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen
darstellt, einzel- und doppelsträngige
RNA und RNA, die ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen
darstellt, Hybrid-Moleküle,
die DNA und RNA umfassen, die einzelsträngig sein können oder typischer doppelsträngig oder
ein Gemisch aus einzel- und doppelsträngigen Regionen. Zusätzlich bezeichnen
Polynucleotide, wie sie hierin verwendet werden, dreifachsträngige Regionen,
die RNA oder DNA oder sowohl RNA als auch DNA umfassen. Die Stränge in solchen Regionen
können
von dem gleichen Molekül
oder von verschiedenen Molekülen
stammen. Die Regionen können
alles von einem bis mehrere der Moleküle beinhalten, beinhalten aber
typischerweise nur eine Region von einigen der Moleküle. Eines
der Moleküle
einer dreifachhelicalen Region ist häufig ein Oligonucleotid.
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Wie hierin verwendet, beinhaltet
der Begriff Polynucleotid DNAs oder RNAs, wie vorstehend beschrieben,
die eine oder mehrere modifizierte Basen enthalten. Somit sind DNAs
oder RNAs mit einem modifizierten Rückgrat zum Zweck der Stabilität oder aus
anderen Gründen "Polynucleotide" in dem Sinne, wie dieser
Begriff hierin gedacht ist. Darüber
hinaus sind DNAs oder RNAs, die ungewöhnliche Basen umfassen, wie
Inosin oder modifizierte Basen, wie tritylierte Basen, um einfach
zwei Beispiele zu nennen, Polynucleotide in dem Sinne, wie dieser
Begriff hierin verwendet wird.
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Es wird geschätzt, dass eine große Vielzahl von
Modifikationen mit DNA und RNA durchgeführt wurden, die für zahlreiche
Zwecke hilfreich sind, die den Fachleuten bekannt sind. Der Begriff
Polynucleotid, wie er hierin verwendet wird, umfasst solche chemisch,
enzymatisch oder metabolisch modifizierten Formen von Polynucleotiden,
sowie die chemischen Formen von DNA und RNA, die für Viren
und Zellen charakteristisch sind, einschließlich einfache und komplexe
Zellen, unter anderem.
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Der Begriff "Polypeptide", wie er hierin verwendet wird, beinhaltet
alle Polypeptide, wie nachfolgend beschrieben. Die grundlegende
Struktur von Polypeptiden ist gut bekannt und ist in unzähligen Lehrbüchern und
anderen Veröffentlichungen
im Stand der Technik beschrieben worden. In diesem Zusammenhang
wird der Begriff hierin verwendet, um irgendein Peptid oder Protein
zu bezeichnen, das zwei oder mehr Aminosäuren umfasst, die miteinander
verknüpft
sind, wobei dies durch Peptid-Bindungen
in Form einer linearen Kette erfolgt. Wie hierin verwendet, bezeichnet
der Begriff sowohl kurze Ketten, zum Beispiel solche, die im Allgemeinen
im Stand der Technik auch als Peptide, Oligopeptide und Oligomere
bezeichnet werden, und längere
Ketten, die im Allgemeinen im Stand der Technik als Proteine bezeichnet
werden, von welchen es viele Arten gibt.
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Es wird eingeschätzt, dass Polypeptide häufig andere
Aminosäuren
enthalten, als die 20 Aminosäuren,
die im Allgemeinen als die 20 natürlich auftretenden Aminosäuren bezeichnet
werden und dass zahlreiche Aminosäuren, einschließlich der
terminalen Aminosäuren,
in einem bestimmten Peptid modifiziert sein können, entweder aufgrund natürlicher Prozesse,
wie durch das Prozessieren und andere posttranslationale Modifikationen,
aber auch durch chemische Modifikationsverfahren, die im Stand der Technik
gut bekannt sind. Sogar die gewöhnlichen Modifikationen,
die natürlicherweise
in Polypeptiden auftreten, sind zu zahlreich, um sie hier erschöpfend aufzulisten,
sie sind jedoch in der Grundlagenliteratur und in detaillierteren
Monographien, sowie in einer umfangreichen Forschungsliteratur gut
beschrieben und sie sind den Fachleiten gut bekannt. Unter den bekannten
Modifikationen, die in den erfindungsgemäßen Polypeptiden vorliegen
können,
sind, um einige wenige veranschaulichend zu benennen, Acetylierung,
Acylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalentes Anheften von
Flavin, kovalentes Anheften einer Häm-Untereinheit, kovalentes
Anheften eines Nucleotids oder Nucleotid-Derivats, kovalentes Anheften
eines Lipids oder Lipid-Derivats, kovalentes Anheften von Phosphatidylinositol, Über-Kreuz-Vernetzung,
Ringschluss, Disulfit-Bindungsbildung, Ausbildung von kovalenten Über-Kreuz-Vernetzungen, Bildung
von Cystin, Bildung von Pyroglutamat, Formylierung, Gamma-Carboxylierung,
Glycosylierung, GPI-Ankerbildung, Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung,
Myristilierung, Oxidierung, proteolytische Prozessierung, Phosphorylierung,
Pränylierung,
Racematisierung, Selenylierung, Sulfatierung, Transfer-RNA-vermittelte Anheftung
von Aminosäuren
an Proteine, wie Arginylierung und Ubiquitinylierung.
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Solche Modifikationen sind den Fachleuten gut
bekannt und sind in der wissenschaftlichen Literatur in großer Ausführlichkeit
beschrieben worden. Einige besonders allgemeine Modifikationen,
zum Beispiel Glycosylierung, Lipid-Anheftung, Sulfatierung, Gamma-Carboxylierung
von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung sind in den meisten grundlegenden
Texten beschrieben worden, wie zum Beispiel Proteins-Structure and
Molecular Properties, 2. Ausg., T. E. Creighton, W. H. Freeman and
Company, New York (1993). Viele ausführliche Übersichtsartikel sind über diesen
Gegenstand erhältlich,
wie zum Beispiel diejenigen, die von Wold, F., Posttranslational
Protein Modifications: Perspectives and Prospects, S. 1–12 in Posttranslational Covalent
Modification of Proteins, B. C. Johnson, Hrsg., Academic Press,
New York (1983); Seifter et al., Analysis for protein modifications
and nonprotein cofactors. Meth. Enzymol., 182: 626–646 (1990)
und Rattan et al., Protein Synthesis: Posttranslational Modifications
and Aging, Ann. N. Y. Acad. Sci., 663: 48–62 (1992), bereitgestellt
sind.
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Es wird eingeschätzt, wie es gut bekannt ist und
vorstehend bemerkt wurde, dass Polypeptide nicht immer vollständig linear
sind. Polypeptide können
zum Beispiel verzweigt sein, als ein Ergebnis von Ubiquitinylierung
und sie können
ringförmig
sein, mit oder ohne Verzweigung, im Allgemeinen als ein Ergebnis
von posttranslationalen Ereignissen, einschließlich eines natürlichen
Prozessierungs-Ereignisses
und Ereignissen, die durch menschliche Manipulation herbeigeführt wurden,
die natürlicherweise nicht
auftreten. Zirkuläre,
verzweigte und verzweigte zirkuläre
Polypeptide können
durch nicht-translationale natürliche
Prozesse und genauso durch vollständig synthetische Verfahren
synthetisiert werden.
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Modifikationen können überall in einem Polypeptid
auftreten, einschließlich
dem Peptid-Rückgrat, den
Aminosäure-Seitenketten und
dem Amino- oder Carboxy-terminalen Ende. In der Tat ist das Blockieren
der Amino- oder Carboxyl-Gruppe in einem Polypeptid oder von beiden,
mit Hilfe einer kovalenten Modifikation, in natürlicher Weise auftretenden
und synthetischen Polypeptiden allgemein verbreitet und solche Modifikationen
können
in den erfindungsgemäßen Polypeptiden
ebenfalls vorliegen. Der Amino-terminale Rest von Polypeptiden,
die in E. coli hergestellt wurden, zum Beispiel, wird vor dem proteolytischen
Prozessieren nahezu ausnahmslos N-Formylmethionin sein.
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Die Modifikationen, die in einem
Polypeptid auftreten, werden häufig
eine Funktion dessen sein, wie dieses hergestellt wurde. Für Polypeptide,
die durch Expression eines clonierten Gens in einem Wirt hergestellt
wurden, zum Beispiel, wird die Natur und das Ausmaß der Modifikationen
zum großen
Teil durch die posttranslationale-Modifikationsfähigkeit der Wirtszelle und
die Modifikationssignale, die in der Polypeptid-Aminosäuresequenz
vorliegen, bestimmt werden. So tritt zum Beispiel, was gut bekannt
ist, Glycosylierung häufig
nicht in bakteriellen Wirten, wie E. coli, auf. Demgemäß sollte,
wenn Glycosylierung gewünscht
ist, ein Polypeptid in einem glycosylierenden Wirt exprimiert werden,
im Allgemeinen in einer eurkaryontischen Zelle. Insektenzellen führen häufig die
gleichen posttranslationalen Glycosylierungen wie Säugerzellen
durch und aus diesem Grund sind Insektenzell-Expressionssysteme
entwickelt worden, um wirkungsvoll Säugerproteine zu exprimieren,
die ein natürliches
Muster von Glycosylierungen aufweisen, unter anderem. Ähnliche
Betrachtungen gelten (auch) für
andere Modifikationen. Es wird eingeschätzt, dass die gleiche Art von
Modifikation im gleichen oder in einem variierenden Ausmaß an verschiedenen
Seiten in einem bestimmten Polypeptid vorliegen kann. Ein bestimmtes
Polypeptid kann auch zahlreiche Arten von Modifikationen enthalten. Im
Allgemeinen umfasst der Begriff Polypeptid, wie er hierin verwendet
wird, alle solchen Modifikationen, besonders diejenigen, die in
Polypeptiden vorliegen, die durch Expression eines Polynucleotids
in einer Wirtszelle synthetisiert wurden.
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Der Begriff "Variante(n)" von Polynucleotiden oder Polypeptiden,
wie der Begriff hierin verwendet wird, betrifft Polynucleotide und
Polypeptide, die sich von einem Bezugs-Polynucleotid bzw. -Polypeptid unterscheiden.
Varianten in diesem Sinne sind nachfolgend und an anderer Stelle
in der vorliegenden Offenbarung in größerer Ausführlichkeit beschrieben.
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Eine Polynucleotid-Variante ist ein
Polynucleotid, das sich in der Nucleotidsequenz von einem anderen
Bezugs-Polynucleotid
unterscheidet. Im Allgemeinen sind die Unterschiede begrenzt, sodass die
Nucleotidsequenz der Bezugnahme und der Variante sich insgesamt
in sehr engem Maße ähneln und in
zahlreichen Regionen identisch sind. Wie nachfolgend angemerkt,
können
Veränderungen
in der Nucleotidsequenz der Variante still sein. Das bedeutet, es
kann sein, dass sie die Aminosäuren,
die von dem Polynucleotid codiert werden, nicht verändern. Wo Veränderungen
auf stille Veränderungen
dieses Typs beschränkt
sind, codiert eine Variante ein Polypeptid mit der gleichen Aminosäuresequenz,
wie die Bezugnahme. Wie ebenfalls nachfolgend angemerkt, können Veränderungen
der Nucleotidsequenz der Variante die Aminosäuresequenz des Polypeptids
verändern,
das von dem Bezugs-Polynucleotid codiert wird. Solche Nucleotid-Veränderungen
können
in Aminosäure-Substitutionen,
-Additionen, -Deletionen, -Fusionen und -Trunkierungen in dem Polypeptid
resultieren, das von der Bezugs-Sequenz codiert wird, wie nachfolgend
diskutiert.
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Eine Polypeptid-Variante ist ein
Polypeptid, das sich in der Aminosäuresequenz von einem anderen
Bezugs-Polypeptid unterscheidet. Im Allgemeinen sind die Unterschiede
begrenzt, sodass die Sequenzen der Bezugnahme und der Variante sich insgesamt
in sehr engem Maße ähnlich sind
und in zahlreichen Regionen identisch. Eine Variante und ein Bezugs-Polypeptid
können
sich in der Aminosäuresequenz
durch eine oder mehrere Substitutionen, Additionen, Deletionen,
Fusionen und Trunkierungen unterscheiden, die in jeder beliebigen
Kombination vorliegen können.
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Der Begriff "Rezeptor-Molekül", wie er hierin verwendet wird, bezieht
sich auf Moleküle,
die spezifisch mit erfindungsgemäßen TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Polypeptiden interagieren oder daran binden, wobei
nicht nur klassische Rezeptoren beinhaltet sind, die bevorzugt sind,
sondern auch andere Moleküle,
die spezifisch mit erfindungsgemäßen Polypeptiden
(die auch als "bindende
Moleküle" bzw. "interagierende Moleküle" und als "TNF-delta-bindende
Moleküle" und "TNF-delta-interagierende
Moleküle" bezeichnet werden
können
oder "TNF-epsilon-bindende
Moleküle" und "TNF-epsilon-interagierende
Moleküle") interagieren oder
daran binden. Die Bindung zwischen erfindungsgemäßen Polypeptiden und solchen
Molekülen,
einschließlich
Rezeptor- oder Bindungs- oder
interagierenden Molekülen, kann
ausschließlich
mit erfindungsgemäßen Polypeptiden
erfolgen, was in äußerst höchstem Maße bevorzugt
wird, oder sie kann hochspezifisch für erfindungsgemäße Polypeptide
erfolgen, was in hohem Maße
bevorzugt wird, oder sie kann hochspezifisch sein für eine Gruppe
von Proteinen, die erfindungsgemäße Polypeptide
beinhaltet, was bevorzugt ist, oder sie kann spezifisch sein für einige
Gruppen von Proteinen, wovon mindestens eine die erfindungsgemäßen Polypeptide
beinhaltet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
unter anderem neue TNF-delta-
und TNF-epsilon-Polypeptide und Polynucleotide, wie nachfolgend
in größerer Ausführlichkeit
beschrieben. Im Besonderen betrifft die Erfindung Polypeptide und
Polynucleotide, die durch Aminosäuresequenz-Homologie
mit der TNF-Liganden-Superfamilie verwandt sind. Die Erfindung betrifft
im Speziellen TNF-delta, der die Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
besitzt, wie in 1 dargestellt
und die TNF-Nucleotid- und Aminosäuresequenz der menschlichen
cDNA mit der ATCC-Hinterlegungs-Nr. 97377. Die Erfindung betrifft
auch im Speziellen TNF-epsilon, der die Nucleotid- und Aminosäuresequenzen
besitzt, wie in 2 dargestellt und
die TNF-epsilon Nucleotid- und Aminosäuresequenzen der menschlichen
cDNA mit der ATCC-Hinterlegungs-Nr. 97457. Die Hinterlegungen werden hierin
nachfolgend als die hinterlegten Clone oder als "die cDNA der hinterlegten Clone" bezeichnet. Es wird
eingeschätzt,
dass die Nucleotid- und Aminosäuresequenzen,
wie in den 1 und 2 dargestellt, durch Sequenzierung
der menschlichen cDNA der hinterlegten Clone erhalten wurde. Infolgedessen
ist die Sequenz der hinterlegten Clone die Kontrolle für jede beliebige
Unstimmigkeit zwischen den beiden und jede Bezugnahme auf die Sequenzen
der 1 und 2 beinhaltet die Bezugnahme
auf die Sequenzen der menschlichen cDNAs der hinterlegten Clone.
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In Übereinstimmung mit einem Gegenstand der
vorliegenden Erfindung werden isolierte Polynucleotide bereitgestellt,
die TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide codieren, die die abgeleiteten
Aminosäuresequenzen
der 1 und 2 besitzen.
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Indem die Information verwendet wird,
die hierin bereitgestellt wird, wie die Polynucleotidsequenz, die
in 1 dargestellt ist,
kann ein erfindungsgemäßes Polynucleotid,
das das menschliche TNF-delta-Polypeptid codiert, erhalten werden,
indem Standard-Clonierungs- und Durchmusterungs-Verfahren verwendet
werden, wie diejenigen, die zur Clonierung von cDNAs die mRNA aus
Zellen von menschlichen Gewebe als Ausgangsmaterial benutzen.
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Veranschaulichend für die Erfindung
wurde das Polynucleotid, das in 1 dargstellt
ist, in einer cDNA-Bibliothek entdeckt, die von Zellen aus menschlichem
Herzgewebe abstammt.
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Erfindungsgemäßer menschlicher TNF-delta ist
strukturell mit anderen Proteinen der TNF-Liganden-Superfamilie
verwandt, wie durch die Ergebnisse der Sequenzierung der cDNA gezeigt
ist, die menschliches TNF-delta in dem hinterlegten Clon codiert.
Die cDNA-Sequenz, die so erhalten wurde, ist in 1 dargestellt. Sie enthält einen
offenen Leserahmen, der ein Protein von etwa 233 Aminosäureresten
codiert, das ein abgeleitetes Molekulargewicht von etwa 25,871 kDa
besitzt. Das Protein zeigt unter den bekannten Proteinen die höchste Homologie
mit TNF-α.
Die gesamte Aminosäuresequenz
von TNF-delta von 1 besitzt etwa 38% Identität mit der
Aminosäuresequenz
von TNF-α.
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Ein erfindungsgemäßes Polynucleotid, das das
menschliche TNF-epsilon-Polypeptid codiert, kann unter Verwendung
von Standard-Clonierungs- und Durchmusterungs-Verfahren erhalten
werden, wie diejenigen, die zur Clonierung von cDNAs die mRNA von
Zellen aus menschlichen Gewebe als Ausgangsmaterial benutzen. Veranschaulichend
für die
Erfindung wurde das Polynucleotid, das in 2 dargestellt ist, in einer cDNA-Bibliothek entdeckt,
die von Zellen aus menschlichem Herzgewebe abstammt.
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Erfindungsgemäßer menschlicher TNF-epsilon
ist strukturell mit anderen Proteinen der TNF-Liganden-Superfamilie
verwandt, wie durch die Ergebnisse der Sequenzierung der cDNA gezeigt
ist, die menschlichen TNF-epsilon in dem hinterlegten Clon codiert.
Die cDNA-Sequenz, die so erhalten wurde, ist in 2 dargestellt. Die TNF-epsilon-Sequenz
ist nahezu identisch mit der Sequenz von TNF-delta, wie sie in 1 dargestellt ist, abzüglich der
anfänglichen
50 Aminosäuren
und einer Region von TNF-delta, die die Aminosäure 86 bis Aminosäure 92 umfasst.
Demgemäß ist TNF-epsilon
eine Spleiss-Variante von TNF-delta. TNF-epsilon umfasst 168 Aminosäurereste
und die Sequenz von 2 zeigt
das reife Protein von TNF-epsilon ohne irgendeine N-terminale hydrophobe
Region. Das Protein zeigt die höchste
Homologie mit TNF-α.
TNF-epsilon von 2 besitzt
etwa 20% Identität
mit der Aminosäuresequenz
von TNF-α.
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Erfindungsgemäße Polynucleotide können in Form
von RNA vorliegen, wie mRNA oder in Form von DNA, einschließich zum
Beispiel cDNA und genomische DNA, die durch Clonierung erhalten
wurden oder durch chemische Synthese-Verfahren hergestellt wurden
oder durch eine Kombination von beidem. Die DNA kann doppelsträngig oder
einzelsträngig
sein. Einzelsträngige
DNA kann der codierende Strang sein, der auch als der Sense-Strang
bekannt ist oder sie kann der nicht-codierende Strang sein, der auch als
der Antisense-Strang bezeichnet wird.
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Die codierende Sequenz, die das Polypeptid codiert,
kann mit der codierenden Sequenz des Polynucleotids identisch sein,
die in den 1 und 2 gezeigt ist. Sie kann auch
ein Polynucleotid mit einer davon verschiedenen Sequenz sein, die
als ein Ergebnis der Redundanz (Degeneriertheit) des genetischen
Codes das Polypeptid der DNA aus den 1 und 2 codiert.
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Die erfindungsgemäßen Polynucleotide, die die
Polypeptide der 1 und 2 codieren, können selbst
die codierende Sequenz für
das reife Polypeptid beinhalten, sind jedoch nicht darauf beschränkt; die
codierende Sequenz für
das reife Polypeptid und zusätzliche
codierende Sequenzen, wie solche, die eine Führungs- (Leader-) oder sekretorische
Sequenz, wie eine Prä-
oder Pro- oder Präpro-Proteinsequenz;
die codierende Sequenz des reifen Polypeptids mit oder ohne die
vorstehend erwähnten
zusätzlichen
codierenden Sequenzen, zusammen mit zusätzlichen nicht-codierenden
Sequenzen, einschließlich
zum Beispiel Introns und nicht-codierende 5'- und 3'-Sequenzen, wie die transkribierten, nicht-translatierten
Sequenzen, die bei der Transkription, der mRNA-Prozessierung – einschließlich Spleiss-
und Polyadenylierungs-Signale, zum Beispiel –, der Ribosomenbindung und
der Stabilität
von mRNA eine Rolle spielen, wobei sie nicht darauf beschränkt sind;
zusätzliche
codierende Sequenz, die zusätzliche
Aminosäuren
codiert, wie diejenigen, die zusätzliche
Funktionalitäten
bereitstellen.
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Somit kann das Polypeptid zum Beispiel
mit einer Markersequenz fusioniert sein, wie ein Peptid, das die
Reinigung des fusionierten Polypeptids erleichtert. In bestimmten
bevorzugten Ausführungsformen
dieses Aspekts der Erfindung ist die Marker-Sequenz ein Hexa-Histidin-Peptid,
wie der Anhang (tag), der in dem pQE-Vektor (Qiagen, Inc.) bereitgestellt
wird, unter anderen, wovon zahlreiche kommerziell erhältlich sind.
Wie in Gentz et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA, 86: 821–824 (1989)
beschrieben, gewährleistet
Hexa-Histidin zum Beispiel die bequeme Aufreinigung des Fusions-Proteins.
Das HA-tag zum Beispiel entspricht einem Epitop, das von dem Influenza-Hämagglutinin-Protein
abstammt, das von Wilson et al., Cell, 37: 767 (1984) beschrieben
wurde.
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In Übereinstimmung mit dem Vorangehenden
umfasst der Begriff "Polynucleotid,
das ein Polypeptid codiert",
wie hierin verwendet, Polynucleotide, die eine Sequenz beinhalten,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codieren, insbesondere menschlichen TNF-delta und TNF-epsilon, die
die Aminosäuresequenzen
besitzen, die in den 1 und 2 dargestellt sind. Der Begriff
umfasst Polynucleotide, die eine einzelne kontinuierliche Region
beinhalten oder diskontinuierliche Regionen, die das Polypeptid
codieren (zum Beispiel unterbrochen durch Introns), zusammen mit zusätzlichen
Regionen, die ebenfalls codierende und/oder nicht-codierende Sequenzen
enthalten können.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiter Varianten der hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotide,
die Fragmente, Analoge und Derivate der Polypeptide codieren, die
die abgeleitete Aminosäuresequenz
der 1 und 2 besitzen. Eine Variante
des Polynucleotids kann eine natürlicherweise
vorkommende Variante, wie eine natürlicherweise vorkommende allelische
Variante sein oder es kann eine Variante sein, von der nicht bekannt
ist, dass sie natürlicherweise
auftritt. Solche nicht natürlicherweise
vorkommenden Varianten des Polynucleotids können durch Mutagenese-Verfahren
hergestellt werden, einschließlich
derjenigen, die für
Polynucleotide, Zellen oder Organismen verwendet werden.
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Unter Varianten in dieser Hinsicht
sind Varianten, die sich von den vorstehend erwähnten Polynucleotiden durch
Nucleotid-Substitutionen, Deletionen oder Additionen unterscheiden.
Die Substitutionen, Deletionen oder Additionen können eines oder mehrere Nucleotide
beinhalten. Die Varianten können
in den codierenden oder nicht codierenden Regionen oder in beidem
verändert
sein. Veränderungen in
den codierenden Regionen können
konservative oder nicht konservative Aminosäure-Substitutionen, Deletionen
oder Additionen hervorrufen.
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Unter den besonders bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind in dieser Hinsicht Polynucleotide, die Polypeptide
codieren, die die Aminosäuresequenz
von TNF-delta und TNF-epsilon besitzen, wie in den 1 und 2 dargestellt;
Varianten, Analoge, Derivate und Fragmente davon und Fragmente der
Varianten, Analoge und Derivate.
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Weiter sind in dieser Hinsicht Polynucleotide besonders
bevorzugt, die TNF-delta und TNF-epsilon codieren, die die Aminosäuresequenz
der TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide der 1 und 2 besitzen,
in denen einige, einige wenige, 5 bis 10, 1 bis 5, 1 bis 3, 2, 1
oder keine Aminosäurereste substituiert,
deletiert oder addiert, in jeder beliebigen Kombination vorliegen.
Darunter speziell bevorzugt sind stille Substitutionen, Additionen
und Deletionen, die die Eigenschaften und Aktivitäten von
TNF-delta und TNF-epsilon nicht verändern. Ebenfalls speziell bevorzugt
in dieser Hinsicht sind konservative Substitutionen. In höchstem Maße bevorzugt
sind Polynucleotide, die Polypeptide codieren, die die Aminosäuresequenz
der 1 und 2 besitzen, ohne Substitutionen.
Weitere bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung sind Polynucleotide, die mindestens 70% identisch sind
mit einem Polynucleotid, das TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide codiert,
das die Aminosäuresequenz
besitzt, die in den 1 und 2 dargestellt ist und Polynucleotide,
die zu solchen Polynucleotiden komplementär sind. Alternativ dazu sind
Polynucleotide in höchstem
Maße bevorzugt, die
eine Region umfassen, die mindestens zu 80% identisch ist mit einem
Polynucleotid, das TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide codiert
und Polynucleotide, die komplementär dazu sind. In dieser Hinsicht werden
Polynucleotide, die zu mindestens 90% identisch sind mit demselben
besonders bevorzugt und unter diesen besonders bevorzugten Polynucleotiden
werden diejenigen mit mindestens 95% besonders bevorzugt. Darüber hinaus
werden diejenigen mit mindestens 97% von denjenigen mit mindestens 95%
stark bevorzugt und unter diesen werden diejenigen mit mindestens
98% und mindestens 99% besonders stark bevorzugt, wobei mindestens
99% die am meisten bevorzugten darstellen.
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Besonders bevorzugte Ausführungsformen in
dieser Hinsicht sind darüber
hinaus Polynucleotide, die Polypeptide codieren, die im Wesentlichen
die gleiche biologische Funktion oder Aktivität erhalten, wie das reife Polypeptid,
das durch die cDNA der 1 und 2 codiert ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiter Polynucleotide, die mit den hierin vorstehend beschriebenen
Sequenzen hybridisieren. In dieser Hinsicht betrifft die vorliegende
Erfindung im Speziellen Polynucleotide, die unter stringenten Bedingungen
mit den hierin vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "stringente Bedingungen", dass die Hybridisierung
auftritt, wenn mindestens 95% und vorzugsweise mindestens 97% der
Basen zwischen den Sequenzen komplementär sind (z. B. G : C; A : T).
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Wie hierin im Hinblick auf erfindungsgemäße Polynucleotid-Tests zusätzlich diskutiert,
können zum
Beispiel erfindungsgemäße Polynucleotide,
wie vorstehend diskutiert, als eine Hybridisierungssonde für cDNA und
genomische DNA verwendet werden, um cDNAs von vollständiger Länge und
genomische Clone zu isolieren, die TNF-delta und TNF-epsilon codieren
und um cDNA und genomische Clone von anderen Genen zu isolieren,
die eine hohe Sequenz-Ähnlichkeit
mit dem menschlichen TNF-delta- und TNF-epsilon-Gen aufweisen. Solche
Sonden umfassen im Allgemeinen mindestens 15 Basen. Vorzugsweise
haben solche Sonden mindestens 30 Basen und können mindestens 50 Basen besitzen.
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Die codierende Region des TNF-delta-
und TNF-epsilon-Gens, zum Beispiel, kann mit Hilfe von Durchmusterung
isoliert werden, wobei die bekannte DNA-Sequenz verwendet wird,
um eine Oligonucleotid-Sonde herzustellen. Ein markiertes Oligonucleotid,
das eine Sequenz besitzt, die derjenigen eines erfindungsgemäßen Gens
komplementär
ist, wird dann verwendet, um eine Bibliothek von menschlicher cDNA,
genomischer DNA oder mRNA zu durchmustern, um zu bestimmen mit welchen
Mitgliedern der Bibliothek die Sonde hybridisiert.
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Die erfindungsgemäßen Polynucleotide und Polypeptide
können
als Forschungsreagenzien und als Materialien für die Entdeckung von Behandlungsarten
und Diagnostika für
menschliche Erkrankungen verwendet werden, wie hierin weiter diskutiert
wird in Bezug auf Polynucleotid-Tests, unter anderem.
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Die Polynucleotide können ein
Polypeptid codieren, das das reife Protein plus zusätzliche
Amino- oder Carboxy-terminale Aminosäuren codiert, oder Aminosäuren im
Inneren des reifen Polypeptids (wenn zum Beispiel die reife Form
mehr als eine Polypeptidkette besitzt). Solche Sequenzen können bei der
Prozessierung eines Proteins aus einer Vorläufer- in eine reife Form eine
Rolle spielen, können
den Proteintransport erleichtern, können die Halbwertszeit des
Proteins verlängern
oder verkürzen
oder können
die Manipulation eines Proteins für einen Test oder die Herstellung
erleichtern, unter anderem. Wie es im Allgemeinen in situ der Fall
ist, können
die zusätzlichen
Aminosäuren
mit Hilfe von zellulären
Enzymen von dem reifen Protein entfernt werden.
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Ein Vorläufer-Protein, das die reife
Form des Polypeptids fusioniert mit einer oder mehreren Pro-Sequenzen
besitzt, kann eine inaktive Form des Polypeptids sein. Sobald die
Pro-Sequenzen entfernt werden,
werden solche inaktiven Vorstufen im Allgemeinen aktiviert. Einige
oder alle Pro-Sequenzen können
vor der Aktivierung entfernt werden. Im Allgemeinen werden solche
Vorläufer
als Pro-Proteine bezeichnet.
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In der Summe kann ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
ein reifes Protein codieren, ein reifes Protein plus eine Leadersequenz
(die als ein Prä-Protein
bezeichnet werden kann), eine Vorstufe eines reifen Proteins, das
eine oder mehrere Pro-Sequenzen besitzt, die nicht die Leadersequenzen
eines Prä-Proteins
darstellen, oder ein Prä-Protein, das
eine Vorstufe für
ein Pro-Protein ist, das eine Leadersequenz und eine oder mehrere
Pro-Sequenzen besitzt, die im Allgemeinen während der Prozessierungsschritte
entfernt werden, um aktive und reife Formen des Polypeptids erzeugen.
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Hinterlegungen, die menschliche TNF-delta- und
menschliche TNF-epsilon-cDNA enthalten, sind, wie vorstehend bemerkt,
bei der American Type Culture Collection hinterlegt worden. Die
cDNA-Hinterlegung wird hierin ebenfalls entsprechend dem vorstehend
Bemerkten als "der
hinterlegte Clon" oder "die cDNA des hinterlegten
Clons" bezeichnet.
Die Clone wurden am 8. Dezember 1995 und am 1. März 1996 bei der American Type
Culture Collection, 12301 Park Lawn Drive, Rockville, Maryland 20852,
USA hinterlegt und mit den ATCC-Hinterlegungs-Nrn. 97377 bzw. 97457
bezeichnet. Die hinterlegten Materialien sind pBluescript SK (–) Plasmide
(Stratagene, La Jolla, CA), die die TNF-delta- und TNF-epsilon-menschliche
cDNA von vollständiger
Länge enthalten.
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Die Hinterlegungen sind gemäß den Richtlinien
des Budapester Vertrages zur internationalen Erkennung der Hinterlegung
von Mikroorganismen zum Zweck von Patentverfahren gemacht worden. Die
Stämme
werden im Rahmen der Erteilung eines Patents unwiderruflich und
ohne Einschränkung
oder Bedingung für
die Öffentlichkeit
freigegeben. Die Hinterlegungen werden lediglich zum Nutzen für den Fachmann
bereitgestellt und stellen keine Erlaubnis derart dar, dass eine
Hinterlegung für
eine Berechtigung erforderlich ist, wie diejenige, die gemäß 35 U.S.C. §112 erforderlich
ist. Die Sequenz der Polynucleotide, die in dem hinterlegten Material
enthalten ist, sowie die Aminosäuresequenz
des Polypeptids, das davon codiert wird, dienen als Kontrolle für den Fall,
dass irgendein Konflikt mit irgendeiner Beschreibung der Sequenzen
hierin auftritt. Zur Herstellung, Verwendung oder zum Verkauf der
hinterlegten Materialien kann eine Lizenz erforderlich sein und
keine solche Lizenz ist hierdurch erteilt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiter Polypeptide für
menschlichen TNF-delta und TNF-epsilon, die die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der 1 und 2 besitzen. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
ein rekombinantes Polypeptid, ein natürlicherweise vorkommendes Polypeptid
oder ein synthetisches Polypeptid sein. In bestimmten bevorzugten
Ausführungsformen
ist es ein rekombinantes Polypeptid.
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Die Erfindung betrifft auch Fragmente,
Analoge und Derivate dieser Polypeptide. Die Begriffe "Fragment", "Derivat" und "Analog", wenn sie sich auf das
Polypeptid der 1 und 2 beziehen, bedeuten ein
Polypeptid, das im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion
oder Aktivität
erhält,
wie ein solches Polypeptid. Somit beinhaltet ein Analog ein Pro-Protein,
das durch Spaltung des Pro-Protein-Bereichs aktiviert werden kann, wobei
ein aktives reifes Polypeptid erzeugt wird.
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Das Fragment, Derivat oder Analog
des Polypeptids der 1 und 2 kann Folgendes sein: (i)
eines, in dem ein oder mehrere Aminosäurereste mit einem konservierten
oder nicht konservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise ein konservierter Aminosäurerest) substituiert ist (sind)
und ein solcher substituierter Aminosäurerest kann einer sein, der
durch den genetischen Code codiert ist oder nicht, oder (ii) eines,
in dem einer oder mehrere Aminosäurerest(e) eine
Substituentengruppe beinhaltet, oder (iii) eines, in dem das reife
Polypeptid mit einer anderen Verbindung fusioniert ist, wie beispielsweise
eine Verbindung um die Halbwertszeit des Polypeptids zu erhöhen (zum
Beispiel Polyethylenglycol) oder (iv) eines, in dem die zusätzlichen
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid fusioniert sind, wie beispielsweise eine Leader- oder sekretorische
Sequenz oder eine Sequenz, die für
die Aufreinigung des reifen Polypeptids verwendet wird oder eine
Pro-Protein-Sequenz. Es wird erachtet, dass solche Fragmente, Derivate
und Analoge durch die hierin vorliegenden Lehren innerhalb des Anwendungsbereichs
von Fachleuten liegen.
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Unter den besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
sind in dieser Hinsicht Polypeptide, die die Aminosäuresequenz von
TNF-delta und TNF-epsilon, die in den 1 und 2 dargestellt sind, Varianten,
Analoge, Derivate und Fragmente davon und Varianten, Analoge und
Derivate der Fragmente. Alternativ dazu sind in dieser Hinsicht
besonders bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen Polypeptide, die
die Aminosäuresequenz
des TNF-delta und TNF-epsilon der menschlichen cDNA des hinterlegten
Clons besitzen, Varianten, Analoge, Derivate und Fragmente davon und
Varianten, Analoge und Derivate der Fragmente.
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Unter den bevorzugten Varianten sind
diejenigen, die sich von einer Bezugnahme durch konservative Aminosäure-Substitutionen unterscheiden. Solche
Substitutionen sind diejenigen, die eine bestimmte Aminosäure in einem
Polypeptid durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen Merkmalen substituieren.
Typischerweise als konservative Substitutionen angesehen sind die
gegenseitigen Austausche unter den aliphatischen Aminosäuren Ala,
Val, Leu und Ile, Austausche der Hydroxylreste Ser und Thr, Austausche
der sauren Reste Asp und Glu, die Substitution zwischen den Amid-Resten
Asn und Gln, der Austausch der basischen Reste Lys und Arg und Austausche
unter den aromatischen Resten Phe, Tyr.
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Weiter besonders bevorzugt sind in
dieser Hinsicht Varianten, Analoge, Derivate und Fragmente und Varianten,
Analoge und Derivate der Fragmente, die die Aminosäuresequenz
des TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptids der 1 und 2 besitzen oder
der cDNA des hinterlegten Clons, in der einige, einige wenige, 5
bis 10, 1 bis 5, 1 bis 3, 2, 1 oder keine Aminosäurereste, in jeder beliebigen
Kombination, substituiert, deletiert oder hinzugefügt sind.
Besonders bevorzugt sind darunter stille Substitutionen, Additionen
und Deletionen, die die Eigenschaften und Aktivitäten des
TNF-delta und TNF-epsilon
nicht verändern.
In höchstem
Maße bevorzugt
sind Polypeptide, die die Aminosäuresequenz
der 1 und 2 besitzen, ohne Substitutionen.
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Die erfindungsgemäßen Polypeptide und Polynucleotide
werden vorzugsweise in einer isolierten Form bereitgestellt und
sind vorzugsweise bis zur Homogenität aufgereinigt.
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Die erfindungsgemäßen TNF-delta-Polypeptide beinhalten
die Polypeptide von SEQ ID NR: 2 (insbesondere das reife Polypeptid)
sowie Polypeptide, die mindestens 70% Ähnlichkeit besitzen (vorzugsweise
mindestens 70% Identität)
mit dem Polypeptid von SEQ ID NR: 4 und mehr bevorzugt mindestens
90% Ähnlichkeit
(mehr bevorzugt mindestens 90% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NR: 4 und noch mehr bevorzugt mindestens 95% Ähnlichkeit (noch mehr bevorzugt
mindestens 95% Identität)
mit dem Polypeptid von SEQ ID NR: 4 und beinhalten auch Teile solcher
Polypeptide, wobei ein solcher Teil des Polypeptids im Allgemeinen
mindestens 30 Aminosäuren
und mehr bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren enthält.
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Die erfindungsgemäßen TNF-epsilon Polypeptide
beinhalten das Polypeptid von SEQ ID NR: 4 (insbesondere das reife
Polypeptid), sowie Polypeptide, die mindestens 70% Ähnlichkeit
haben (vorzugsweise mindestens 70% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NR: 4 und mehr bevorzugt mindestens 90% Ähnlichkeit (mehr bevorzugt
mindestens 90% Identität)
mit dem Polypeptid von SEQ ID NR: 4 und noch mehr bevorzugt mindestens
95% Ähnlichkeit
(noch mehr bevorzugt mindestens 95% Identität) mit dem Polypeptid von SEQ
ID NR: 4 und beinhalten auch Teile solcher Polypeptide, wobei ein solcher
Teil des Polypeptids im Allgemeinen mindestens 30 Aminosäuren und
mehr bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren enthält.
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Wie im Stand der Technik bekannt
ist, wird die "Ähnlichkeit" zwischen zwei Polypeptiden
durch Vergleichen der Aminosäuresequenz
und deren konservierten Aminosäure-Substituenten von
einem Polypeptid mit der Sequenz eines zweiten Polypeptids bestimmt.
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Fragmente oder Teile der erfindungsgemäßen Polypeptide
können
verwendet werden, um das entsprechende Polypeptid von vollständiger Länge mit
Hilfe von Peptidsynthese herzustellen; deshalb können die Fragmente als Zwischenprodukte
für die Herstellung
der Polypeptide von vollständiger
Länge verwendet
werden. Fragmente oder Teile der erfindungsgemäßen Polynucleotide können verwendet werden,
um erfindungsgemäße Polynucleotide
von vollständiger
Länge zu
synthetisieren.
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Ein Fragment ist ein Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
besitzt, die vollständig
gleich ist mit einem Teil, jedoch nicht mit der vollständigen Aminosäuresequenz
der zuvor erwähnten
TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptide
und Varianten oder Derivaten davon. Solche Fragmente können "freistehend" sein, d. h. nicht
Teil von oder mit anderen Aminosäuren
oder Polypeptiden fusioniert sein oder sie können innerhalb eines größeren Polypeptids
umfasst sein, von dem sie einen Teil oder eine Region bilden. Wenn
sie innerhalb eines größeren Polypeptids
umfasst werden, bilden die hierin diskutierten Fragmente am meisten
bevorzugt eine einzelne fortlaufende Region. Es können jedoch
einige Fragmente innerhalb eines einzelnen größeren Polypeptids umfasst sein.
Bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
betreffen zum Beispiel ein Fragment eines erfindungsgemäßen TNF-delta- und TNF-epsilon-Polypeptids,
das innerhalb eines Vorläufer-Polypeptids enthalten
ist, das zur Expression in einem Wirt entworfen wurde und das heterologe
Prä- und
Pro-Polypeptid-Bereiche
besitzt, die an das Amino-terminale Ende des TNF-delta- und TNF-epsilon-Fragments fusioniert
sind und eine zusätzliche
Region, die an das Carboxy-terminale Ende des Fragments fusioniert ist.
Deshalb betreffen Fragmente in einem Aspekt der hierin beabsichtigten
Bedeutung den Teil oder Teile eines Fusions-Polypeptids oder Fusions-Proteins, das
von TNF-delta und
TNF-epsilon abstammt.
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Als repräsentative Beispiele für erfindungsgemäße Polypeptid-Fragmente
können
solche erwähnt
werden, die etwa zwischen 30 und 233 Aminosäuren besitzen. In diesem Zusammenhang
beinhaltet "etwa" den besonders bezeichneten
Bereich und Bereiche, die um einige, einige wenige, 5, 4, 3, 2, oder
1 Aminosäure
größer oder
kleiner sind, an einem der beiden Enden oder an beiden Enden. Etwa 100
bis 233 Aminosäuren,
zum Beispiel, bedeutet in diesem Zusammenhang ein Polypeptid-Fragment von
100 plus oder minus einige, einige wenige, 5, 4, 3, 2 oder 1 Aminosäure(n) bis
233 plus oder minus einige, einige wenige, 5, 4, 3, 2 oder 1 Aminosäurerest(e),
d. h. Bereiche, so breit wie 100 minus einige Aminosäuren bis
233 plus einige Aminosäuren,
bis begrenzt als 100 plus einige Aminosäuren bis 233 minus einige Aminosäuren.
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In höchstem Maße bevorzugt sind in dieser Hinsicht
die festgelegten Bereiche plus oder minus bis zu 5 Aminosäuren an
einem der beiden oder an beiden Enden. In besonders hohem Maße bevorzugt sind
die festgelegten Bereiche plus oder minus bis zu 3 Aminosäuren an
einem der beiden oder an beiden der festgelegten Enden. Speziell
in höchstem
Maß bevorzugt
sind Bereiche plus oder minus 1 Aminosäure an einem der beiden oder
an beiden Enden der festgelegten Bereiche ohne Additionen oder Deletionen.
In allerhöchstem
Maße bevorzugt
in dieser Hinsicht sind Fragmente von etwa 15 bis etwa 233 Aminosäuren.
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Unter speziell bevorzugten erfindungsgemäßen Fragmenten
sind Trunkierungsmutanten von TNF-delta und TNF-epsilon. Trunkierungsmutanten beinhalten
TNF-delta- und TNF-epsilon- Polypeptide, die
die Aminosäuresequenz
der 1 und 2 besitzen, oder von Varianten
oder Derivaten davon, mit Ausnahme der Deletion einer fortlaufenden
Serie von Resten (das bedeutet eine fortlaufende Region, Bereich
oder Teil), der das Amino-terminale Ende beinhaltet oder eine fortlaufende
Serie von Resten, die das Carboxy-terminale Ende beinhalten, wie
bei Doppelt-Trunkierungsmutanten, die Deletion von zwei fortlaufenden
Serien von Resten, wobei die eine das Amino-terminale Ende beinhaltet und eine das Carboxy-terminale
Ende beinhaltet. Fragmente, die Größenbereiche besitzen, wie sie
in etwa dargelegt sind, sind ebenfalls bevorzugte Ausführungsformen für Trunkierungs-Fragmente,
die im Speziellen unter Fragmenten im Allgemeinen bevorzugt werden.
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In diesem Aspekt der Erfindung sind
Fragmente, die durch strukturelle oder funktionelle Eigenschaften
von TNF-delta und TNF-epsilon charakterisiert sind, ebenfalls bevorzugt.
Bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsformen
in dieser Hinsicht beinhalten Fragmente, die Alpha-Helix und Alpha-Helix-bildende Regionen
("Alpha-Regionen"), Beta-Faltblatt
und Beta-Faltblatt-bildende Regionen ("Beta-Regionen"), Kehrtwende- und Kehrtwende-bildende
Regionen ("Kehrtwende-Regionen"), Spiral- und Spiralen-bildende
Regionen ("Spiral-Regionen"), hydrophile Regionen,
hydrophobe Regionen, Alpha-Amphipathische
Regionen, Beta-Amphipathische Regionen, flexible Regionen, Oberflächen-bildende
Regionen und Regionen mit einem hohen antigenen Index von TNF-delta
und TNF-epsilon, umfassen.
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Bestimmte bevorzugte Regionen in
dieser Hinsicht sind in 4 für TNF-delta
und 5 für TNF-epsilon
dargestellt und beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Regionen der vorstehend erwähnten
Typen, die durch Analyse der Aminosäuresequenz identifiziert wurden,
die in den 1 und 2 dargestellt ist. Wie in
den 4 und 5 dargestellt ist, beinhalten
solche bevorzugten Regionen Garnier-Robson Alpha-Regionen, Beta-Regionen,
Kehrtwende-Regionen und Spiral-Regionen,
Chou-Fasman-Alpha-Regionen, Beta-Regionen und Kehrtwende-Regionen,
Kyte-Doolittle-Hydrophile-Regionen und Hydrophile Regionen, Eisenberg-Alpha
und -Beta-Amphipathische Regionen, Karplus-Schulz-Felxible-Regionen,
Emini-Oberflächenbildende
Regionen und Jameson-Wolf-Regionen mit hohem antigenen Index.
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Zu den stark bevorzugten Fragmenten
gehören
in dieser Hinsicht diejenigen, die Regionen von TNF-delta und TNF-epsilon umfassen,
die einige strukturelle Merkmale vereinen, wie einige der Merkmale,
die vorstehend dargestellt sind. In dieser Hinsicht sind in besonders
hohem Maße
bevorzugte Regionen, die Regionen, die durch die Reste definiert sind,
die der Signalpeptid-Region der 1, 2, 4 und 5 nachfolgen,
die alle durch Aminosäure-Zusammensetzungen
charakterisiert sind, die in hohem Maße charakteristisch sind für Kehrtwende-Regionen,
Hydrophile Regionen, Flexible Regionen, Oberfläche-bildende Regionen und Regionen
mit hohem antigenen Index. Solche Regionen können innerhalb eines größeren Polypeptids
enthalten sein oder können
selbst ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Fragment sein, wie vorstehend
diskutiert. Es ist vorgesehen, dass der Begriff "etwa",
wie er in diesem Absatz verwendet wird, die vorstehend dargestellte Bedeutung
hinsichtlich von Fragmenten im Allgemeinen besitzt.
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Weitere bevorzugte Regionen sind
diejenigen, die Aktivitäten
von TNF-delta und TNF-epsilon vermitteln. In höchstem Maße bevorzugt sind in dieser
Hinsicht Fragmente, die eine chemische, biologische oder andere
Aktivität
von TNF-delta und TNF-epsilon
besitzen, einschließlich
denjenigen mit einer ähnlichen
Aktivität
oder einer verbesserten Aktivität
oder mit einer erniedrigten unerwünschten Aktivität. In hohem
Maße bevorzugt
sind in dieser Hinsicht Fragmente, die Regionen enthalten, die in
der Sequenz oder in der Position oder sowohl in der Sequenz als
auch in aktiven Regionen von verwandten Polypeptiden, wie die verwandten
Polypeptide, die in 3 dargestellt
sind, einschließlich
menschliches TNF-α und β, homolog
sind. Unter besonders bevorzugten Fragmenten in dieser Hinsicht
sind Trunkierungsmutanten, wie vorstehend diskutiert.
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Es wird verstanden werden, dass die
Erfindung unter anderem auch Polynucleotide betrifft, die die vorstehend
erwähnten
Fragmente codieren, Polynucleotide, die mit den Polynucleotiden,
die die Fragmente codieren, hybridisieren, insbesondere diejenigen,
die unter stringenten Bedingungen hybridisieren und Polynucleotide,
wie PCR-Primer zur Amplifikation der Polynucleotide, die die Fragmente
codieren. In dieser Hinsicht sind diejenigen Polynucleotide bevorzugt,
die den bevorzugten Fragmenten entsprechen, wie vorstehend diskutiert.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Vektoren, die erfindungsgemäße Polynucleotide
beinhalten, Wirtszellen, die mit erfindungsgemäßen Vektoren genetisch manipuliert
worden waren und die Herstellung von erfindungsgemäßen Polypeptiden
mit Hilfe von rekombinanten Verfahren.
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Wirtszellen können genetisch manipuliert sein,
um die Polynucleotide aufzunehmen und die erfindungsgemäßen Polypeptide
zu exprimieren. Polynucleotide können
zum Beispiel unter Verwendung von gut bekannten Verfahren mit Hilfe
von Infektion, Transduktion, Transfektion, Transvektion und Transformation
in Wirtszellen eingebracht werden. Die Polynucleotide können vereinzelt
oder zusammen mit anderen Polynucleotiden eingebracht werden. Solche
anderen Polynucleotide können
unabhängig voneinander
eingebracht werden, gemeinsam eingebracht werden oder an die erfindungsgemäßen Polynucleotide
verknüpft
eingebracht werden. So können beispielsweise
erfindungsgemäße Polynucleotide gemeinsam
mit einem anderen getrennten Polynucleotid, das einen selektierbaren
Marker codiert, in Wirtszellen transfiziert werden, wobei Standard-Verfahren
für Co-Transfektion und
-Selektion in zum Beispiel Säugerzellen
verwendet werden. In diesem Fall werden die Polynucleotide im Allgemeinen
stabil in das Genom der Wirtszelle eingebaut.
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Alternativ dazu können die Polynucleotide mit
einem Vektor verknüpft
sein, der einen selektierbaren Marker zur Vermehrung in einem Wirt
enthält. Das
Vektor-Konstrukt kann durch die vorstehend erwähnten Verfahren in Wirtszellen
eingebracht werden. Im Allgemeinen wird ein Plasmid-Vektor als DNA
in einem Präzipitat,
wie als ein Kalziumphosphat-Präzipitat
oder in einen Komplex mit einem geladenen Lipid eingebracht. Elektroporation
kann auch verwendet werden, um Polynucleotide in einen Wirt einzubringen.
Falls der Vektor ein Virus ist, kann dieses in vitro verpackt werden
oder in eine Verpackungszelle eingebracht werden und das verpackte Virus
kann in Zellen transduziert werden. Ein reiches Angebot an Verfahren,
die für
die Herstellung der Polynucleotide und das Einbringen der Polynucleotide in
Zellen in Übereinstimmung
mit diesem Aspekt der Erfindung geeignet sind, sind gut bekannt
und für
die Fachleute Routine. Solche Verfahren ausführlich als Übersicht in dem vorstehend
zitierten Sambrook et al. dargestellt, das beispielhaft ist für die zahlreichen Labor-Handbücher, die
diese detailliert darstellen. In Übereinstimmung mit diesem Aspekt
der Erfindung kann der Vektor zum Beispiel ein Plasmid-Vektor, ein Einzel-
oder Doppelstrang-Phagen-Vektor, ein Einzel- oder Doppelstrang-RNA- oder -DNA-viraler
Vektor sein. Solche Vektoren können
als Polynucleotide in Zellen eingebracht werden, vorzugsweise DNA, wobei
gut bekannte Verfahren zum Einbringen von DNA und RNA in Zellen
verwendet werden. Die Vektoren können
und vorzugsweise werden im Fall von Phagen- und viralen Vektoren
als verpacktes oder Capsid-umschlossenes Virus eingebracht, wobei
gut bekannte Verfahren zur Infektion und Transduktion verwendet
werden. Virale Vektoren können
replikationskompetent oder replikationsdefizient sein. In letzterem
Fall wird die virale Propagierung im Allgemeinen ausschließlich in
komplementierenden Wirtszellen auftreten.
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Unter den Vektoren sind in bestimmter
Hinsicht diejenigen zur Expression der erfindungsgemäßen Polynucleotide
und Polypeptide bevorzugt. Im Allgemeinen umfassen solche Vektoren
cis-wirkende Kontrollregionen, die für die Expression in einem Wirt wirkungsvoll
sind, die funktionell mit dem zu exprimierenden Polynucleotid gekoppelt
sind. Entsprechende trans-wirkende Faktoren werden entweder von
dem Wirt bereitgestellt, durch einen komplementierenden Vektor bereitgestellt
oder durch den Vektor selbst nach Einbringen in den Wirt bereitgestellt.
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In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
in dieser Hinsicht stellen die Vektoren die spezifische Expression
bereit. Eine solche spezifische Expression kann eine induzierbare
Expression sein oder eine Expression ausschließlich in bestimmten Zelltypen
oder sowohl induzierbar als auch zellspezifisch sein. Besonders
bevorzugt unter den induzierbaren Vektoren sind Vektoren, die durch
Umweltfaktoren, die leicht zu manipulieren sind, wie Temperatur und
Nährstoffzusätze, zur
Expression induziert werden. Eine Vielzahl von Vektoren, die für diesen
erfindungsgemäßen Aspekt
geeignet sind, einschließlich konstitutive
und induzierbare Expressions-Vektoren für die Verwendung in prokaryontischen
und eukaryontischen Wirten, sind gut bekannt und werden von den
Fachleuten routinemäßig verwendet.
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Die gentechnisch manipulierten Wirtszellen können in
herkömmlichen
Nährstoffmedien
gezüchtet
werden, die jeweils angemessen modifiziert sein können für, unter
anderem, die Aktivierung der Promotoren, die Auswahl von Transformanten
oder die Amplifikation von Genen. Kulturbedingungen wie Temperatur,
pH-Wert und ähnliches,
die früher
mit den zur Expression ausgewählten
Wirtszellen verwendet wurden, werden im Allgemeinen zur Expression
der erfindungsgemäßen Polypeptide
geeignet sein, was für
die Fachleute offensichtlich sein wird.
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Eine große Vielzahl von Expressions-Vektoren
kann verwendet werden, um ein erfindungsgemäßes Polypeptid zu exprimieren.
Solche Vektoren beinhalten chromosomale, episomale und von Virus abstammende
Vektoren, z. B. Vektoren, die von bakteriellen Plasmiden abstammen,
von einem Bakteriophagen, von Hefe-Episomen, von Hefe-chromosomalen
Elementen, von Viren wie Baculoviren, Papovaviren, wie SV40, Vacciniaviren,
Adenoviren, Hühner-Pockenviren,
Pseudo-Tollwut-Viren
und Retroviren und Vektoren, die von Kombinationen davon abstammen,
wie diejenigen, die von Plasmid- und Bakteriophagen-genetischen
Elementen abstammen, wie Cosmide und Phagemide, diese alle können zur Expression
in Übereinstimmung
mit diesem erfindungsgemäßen Aspekt
verwendet werden. Im Allgemeinen kann jeder beliebige Vektor, der
dazu geeignet ist, Polynucleotide zu erhalten, zu vermehren oder
zu exprimieren, um ein Polypeptid in einem Wirt zu exprimieren,
zur Expression in dieser Hinsicht verwendet werden.
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Die entsprechende DNA-Sequenz kann
mit Hilfe jedes beliebigen aus einer Vielzahl von gut bekannten
und routinemäßig vorliegenden
Verfahren in den Vektor eingebracht werden. Im Allgemeinen wird eine
DNA-Sequenz zur Expression mit einem Expressions-Vektor verknüpft, indem
die DNA-Sequenz und der Expressions-Vektor mit einem oder mehreren
Restriktionsendonucleasen gespalten wird und dann die Restriktions-Fragmente
unter Verwendung der T4-DNA-Ligase miteinander verknüpft werden. Verfahren
zur Restriktion und Ligierung, die an dieser Stelle verwendet werden
können,
sind gut bekannt und gehören
für die
Fachleute zur Routine. Geeignete Verfahren in dieser Hinsicht und
zur Erzeugung der Expressions-Vektoren, die alternative Verfahren
verwenden, die ebenfalls gut bekannt und für die Fachleute Routine sind,
sind ausführlich
in Einzelheiten in Sambrook et al. dargestellt, das hierin an anderer Stelle
zitiert wurde.
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Die DNA-Sequenz in dem Expressions-Vektor
ist funktionell mit der (den) entsprechenden Expressions-Kontroll-Sequenz(en)
gekoppelt, einschließlich,
zum Beispiel, einem Promotor, um die mRNA-Transkription zu veranlassen.
Vertreter solcher Promotoren beinhalten den PL-Promotor des Phagen
Lambda, die E. coli lac-, trp- und tac-Promotoren, die frühen und
späten
Promotoren von SV40 und die Promotoren der retroviralen LTRs, um
gerade mal einige wenige der gut bekannten Promotoren zu bezeichnen.
Es ist so zu verstehen, dass zahlreiche Promotoren, die für die Verwendung
in diesem erfindungsgemäßen Aspekt
geeignet sind und nicht erwähnt
sind, gut bekannt sind und von den Fachleuten auf die Art und Weise,
die durch die hierin vorliegende Diskussion und die Beispiele veranschaulicht
ist, leicht verwendet werden können.
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Im Allgemeinen enthalten Expressions-Konstrukte
Stellen für
die Initiation und die Termination der Transkription und innerhalb
der transkribierten Region eine Ribosomen-Bindungsstelle für die Translation. Der codierende
Teil des reifen Transkripts, das durch die Konstrukte exprimiert
wird, beinhaltet am Anfang ein Translations-Initiations-AUG und
ein Terminationscodon, das in angemessener Weise am Ende des zu
translatierenden Polypeptids positioniert ist.
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Zusätzlich können die Konstrukte Kontrollregionen
enthalten, die die Expression sowohl regulieren als auch erzeugen.
Im Allgemeinen funktionieren solche Regionen in Übereinstimmung mit vielen allgemein
praktizierten Verfahren durch Kontrolle der Transkription, wie unter
anderem als Repressor-Bindungsstellen und Enhancer.
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Vektoren für die Vermehrung und Expression beinhalten
im Allgemeinen selektierbare Marker. Solche Marker können auch
zur Amplifikation geeignet sein oder die Vektoren können zusätzliche
Marker für diesen
Zweck enthalten. In dieser Hinsicht enthalten die Expressions-Vektoren
vorzugsweise ein oder mehrere selektierbare(s) Markergen(e), um
ein phänotypisches
Merkmal für
die Selektion von transformierten Wirtszellen bereitzustellen. Bevorzugte
Marker beinhalten Dihydrofolat-Reduktase oder Neomycin-Resistenz
für eukaryontische
Zellkulturen und Tetracyclin- oder Ampicillin-Resistenzgene für die Züchtung von E. coli und anderen
Bakterien.
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Der Vektor, der die entsprechende
DNA-Sequenz enthält,
wie hierin an anderer Stelle beschrieben, sowie einen entsprechenden
Promotor und andere angemessene Kontrollsequenzen, kann in einen
entsprechenden Wirt eingebracht werden, wobei eine Vielzahl von
gut bekannten Verfahren verwendet werden können, die für die Expression eines gewünschten
Polypeptids darin geeignet sind. Stellvertretende Beispiele von
angemessenen Wirten beinhalten Bakterienzellen, wie E. coli, Streptomyces
und Salmonella typhimurium-Zellen; Pilzzellen, wie Hefezellen; Insektenzellen,
wie Drosophila S2 und Spodoptera Sf9-Zellen; tierische Zellen, wie
CHO, COS und Bowes-Melanom-Zellen; und Pflanzenzellen. Wirte für eine große Vielzahl
von Expressions-Konstrukten sind
gut bekannt und die Fachleute sind anhand der vorliegenden Offenbarung
dazu in der Lage, leicht einen Wirt für die Expression eines Polypeptids
in Übereinstimmung
mit diesem erfindungsgemäßen Aspekt
auszuwählen.
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Mehr besonders beinhaltet die vorliegende Erfindung
auch rekombinante Konstrukte, wie Expressions-Konstrukte, die eine
oder mehrere (der) Sequenz(en) umfassen, die vorstehend beschrieben sind.
Die Konstrukte umfassen einen Vektor, wie einen Plasmid- oder viralen
Vektor, in den eine solche erfindungsgemäße Sequenz eingebracht worden
ist. Die Sequenz kann in einer Vorwärts- oder Rückwärts-Orientierung eingebracht
worden sein. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen in dieser Hinsicht
umfasst das Konstrukt weiter regulatorische Sequenzen, einschließlich, zum
Beispiel, einen Promotor, der funktionell mit der Sequenz gekoppelt
ist. Den Fachleuten sind große
Mengen geeigneter Vektoren und Promotoren bekannt und es gibt zahlreiche kommerziell
erhältliche
Vektoren, die für
die Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind.
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Die nachfolgenden Vektoren, die kommerziell
erhältlich
sind, werden als Beispiele bereitgestellt. Unter den Vektoren, die
zur Verwendung in Bakterien bevorzugt werden, sind pQE70, pQE60
und pQE9, die von Qiagen erhältlich
sind; pBS-Vektoren, Phageskript-Vektoren, Blueskript-Vektoren, pNH8A, pNH16a,
pNH18A, pNH46A, erhältlich
von Stratagene; und ptr1099a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5,
erhältlich
von Pharmacia. Unter den bevorzugten eukaryontischen Vektoren sind
pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1 und pSG, erhältlich von Stratagene; und
pSVK3, pBPV, pMSG und pSVL, erhältlich
von Pharmacia. Diese Vektoren sind ausschließlich zum Zweck der Veranschaulichung
aus den zahlreichen kommerziell erhältlichen und gut bekannten
Vektoren aufgelistet, die für
die Fachleute zur Verwendung in Übereinstimmung
mit diesem erfindungsgemäßen Aspekt
erhältlich
sind. Es ist willkommen, dass jedes beliebige andere Plasmid oder jeder
Vektor, das (der) zum Beispiel für
das Einbringen, die Erhaltung, die Vermehrung oder die Expression
eines erfindungsgemäßen Polynucleotids
oder Polypeptids in einen Wirt, in diesem erfindungsgemäßen Aspekt
verwendet werden kann.
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Promotor-Regionen können aus
jedem beliebigen gewünschten
Gen ausgewählt
werden, wobei Vektoren verwendet werden, die eine Reporter-Transkriptionseinheit
besitzen, der eine Promotor-Region fehlt, wie eine Chloramphenicol-acetyltransferase ("cat")-Transkriptionseinheit,
stromabwärts
der Restriktionsstelle oder -stellen zum Einbringen eines Kandidaten-Promotor-Fragments;
d. h. ein Fragment, das einen Promotor enthalten kann. Wie gut bekannt ist,
erzeugt das Einbringen eines Promotor-enthaltenden Fragments in
die Restriktionsschnittstelle stromaufwärts des cat-Gens in den Vektor
die Produktion von CAT-Aktivität,
die mit Hilfe von Standard-CAT-Tests nachgewiesen werden kann. Vektoren,
die an dieser Stelle geeignet sind, sind gut bekannt und leicht
erhältlich.
Zwei solche Vektoren sind pKK232-8 und pCM7. Somit beinhalten Promotoren zur
Expression der erfindungsgemäßen Polynucleotide
nicht nur gut bekannte und leicht erhältliche Promotoren, sondern
auch Promotoren, die unter Verwendung des vorstehenden Verfahrens
leicht erhalten werden können,
wobei ein Reportergen verwendet wird.
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Unter den bekannten bakteriellen
Promotoren, die zur Expression von Polynucleotiden und Polypeptiden
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind die E. coli lacI-
und lacZ-Promotoren, die T3- und T7-Promotoren, der gpt-Promotor, die lambda-PR,
PL-Promotoren und der trp-Promotor. Unter bekannten eukaryontischen Promotoren,
die in dieser Hinsicht geeignet sind, sind der CMV sofortige frühe Promotor
(immediate early promoter), der HSV-Thymidinkinase-Promotor, die frühen und
späten
SV40-Promotoren,
die Promotoren der retroviralen LTRs, wie diejenigen des Rous-Sarcom-Virus
("RSV") und Metallothionein-Promotoren, wie der
Maus-Metallothionein-I-Promotor. Die Auswahl an angemessenen Vektoren
und Promotoren für
Expression in einer Wirtszelle ist ein gut bekanntes Verfahren und
die erforderlichen Verfahren zur Expressionsvektor-Konstruktion,
das Einbringen des Vektors in den Wirt und die Expression in dem
Wirt sind Routineverfahren im Stand der Technik.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch Wirtszellen, die die vorstehend beschriebenen Konstrukte enthalten,
die vorstehend diskutiert wurden. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle sein, wie eine Säugerzelle
oder eine niedere eukaryontische Zelle sein, wie eine Hefezelle
oder die Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle sein, wie eine Bakterienzelle.
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Das Einbringen des Konstrukts in
die Wirtszelle kann mit Hilfe von Kalziumphosphat-Transfektion,
DEAE-Dextranvermittelter Transfektion, kationisches Lipid-vermittelter
Transfektion, Elektroporation, Transduktion, Infektion oder andere
Verfahren bewirkt werden. Solche Verfahren sind in vielen Standard-Laborhandbüchern beschrieben,
wie Davis et al. Basic Methods in Molecular Biology, (1986). Konstrukte
in Wirtszellen können
in einer herkömmlichen Art
und Weise verwendet werden, um das Genprodukt herzustellen, das
von der rekombinanten Sequenz codiert wird. Alternativ dazu können die
erfindungsgemäßen Polypeptide
mit Hilfe von herkömmlichen
Peptid-Syntheseautomaten synthetisch hergestellt werden.
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Reife Proteine können in Säugerzellen, Hefe, Bakterien
oder anderen Zellen unter der Kontrolle von geeigneten Promotoren
exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können auch
verwendet werden, um solche Proteine herzustellen, wobei RNAs verwendet
werden, die von den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten abstammen.
Geeignete Clonierungs- und Expressions-Vektoren zur Verwendung mit
prokaryontischen und eukaryontischen Wirten sind beschrieben von
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Aufl.,
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989).
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Im Allgemeinen beinhalten rekombinante
Expressions-Vektoren
Replikationsursprünge,
einen Promotor, der von einem stark exprimierten Gen stammt, um
die Transkription einer stromabwärts
liegenden strukturellen Sequenz zu veranlassen und einen selektierbaren
Marker, um die Isolierung von Vektorenthaltenden Zellen nach Aufnahme
des Vektors zu erlauben. Unter geeigneten Promotoren sind diejenigen,
die von den Genen abstammen, die glycolytische Enzyme codieren,
wie 3-Phosphoglyceratkinase
("PGK"), a-Faktor, saure
Phosphatase und Hitzeschock-Proteine, unter anderen. Selektionierbare
Marker beinhalten das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das
trp1-Gen von S. cerevisiae.
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Die Transkription der DNA, die die
erfindungsgemäßen Polypeptide
codiert, durch höhere Eukaryonten,
kann durch Einfügen
einer Enhancer-Sequenz in den Vektor erhöht werden. Enhancer sind cis-wirkende
DNA-Elemente, gewöhnlich
von etwa 10 bis 300 bp, die in einem bestimmten Wirts-Zelltyp wirken,
um die Transkriptions-Aktivität eines
Promotors zu erhöhen.
Beispiele für
Enhancer beinhalten den SV40-Enhancer, der auf der späten Seite
des Replikationsursprungs an den bp 100 bis 270 lokalisiert ist,
der frühe
Promotor-Enhancer des Cytomegalie-Virus, der Polyoma-Enhancer auf
der späten
Seite des Replikationsursprungs und der Adenovirus-Enhancer.
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Erfindungsgemäße Polynucleotide, die die heterologe
strukturelle Sequenz eines erfindungsgemäßen Polypeptids codieren, werden
im Allgemeinen unter Verwendung von Standard-Verfahren in den Vektor eingebracht,
sodass diese zur Expression funktionell mit dem Promotor gekoppelt
sind. Das Polynucleotid wird so positioniert, dass die Transkriptions-Startstelle in geeigneter
Weise 5' zu einer
Ribosomen-Bindungsstelle
lokalisiert ist. Die Ribosomen-Bindungsstelle liegt 5' zu dem AUG, das
die Translation des zu exprimierenden Polypeptids initiiert. Im
Allgemeinen gibt es keine anderen offenen Leserahmen, die mit einem
Initiationscodon beginnen, gewöhnlich
AUG, und liegen zwischen der Ribosomen-Bindungsstelle und dem Initiations-AUG.
Im Allgemeinen gibt es auch ein Translations-Stop-Codon am Ende
des Polypeptids, und es gibt ein Polyadenylierungssignal und ein
Transkription-Terminationssignal,
in geeigneter Anordnung am 3'-Ende
der transkribierten Region.
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Für
die Sekretion des translatierten Proteins in das Lumen des endoplasmatischen
Retikulums, in den periplasmatischen Raum oder in die extrazelluläre Umgebung
können
geeignete Sekretionssignale in dem exprimierten Polypeptid enthalten
sein. Die Signale können
endogen in Bezug auf das Polypeptid sein oder es können heterologe
Signale sein.
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Das Polypeptid kann in einer modifizierten Form
exprimiert werden, wie als ein Fusionsprotein und kann nicht nur
Sekretionssignale beinhalten, sondern auch zusätzlich heterologe funktionelle
Regionen. Somit kann zum Beispiel eine Region aus zusätzlichen
Aminosäuren,
besonders geladene Aminosäuren,
zu dem N-terminalen Ende des Polypeptids hinzugefügt werden,
um die Stabilität
und das Verharren (die Persistent) in der Wirtszelle, während der
Aufreinigung oder während
der nachfolgenden Handhabung und Aufbewahrung verbessern. Es kann
auch eine Region an das Polypeptid angeheftet werden, um die Aufreinigung
zu erleichtern. Solche Regionen können vor der endgültigen Herstellung des
Polypeptids entfernt werden. Das Hinzufügen von Peptideinheiten an
Polypeptide, um Sekretion oder Exkretion zu veranlassen, um Stabilität zu verbessern
und Aufreinigung zu erleichtern, unter anderem, sind geläufig und
Routineverfahren im Stand der Technik.
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Geeignete prokaryontische Wirte zur
Vermehrung, Erhaltung oder Expression von Polynucleotiden und Polypeptiden
in Übereinstimmung
mit der Erfindung beinhalten E. coli, Bacillus subtilis und Salmonella
typhimurium. Verschiedene Arten von Pseudomonas, Streptomyces und
Staphylococcus sind geeignete Wirte in dieser Hinsicht. Darüber hinaus können viele
andere Wirte, die den Fachleuten ebenfalls bekannt sind, in dieser
Hinsicht verwendet werden.
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Als ein repräsentatives, jedoch nicht einschränkendes
Beispiel, können
zweckmäßige Expressions-Vektoren
zur Verwendung in Bakterien einen selektionierbaren Marker und den
bakteriellen Replikationsursprung umfassen, die von kommerziell erhältlichen
Plasmiden stammen, die genetische Elemente des gut bekannten Clonierungsvektors pBR322
umfassen (ATCC 37017). Solche kommerziellen Vektoren beinhalten
zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Sweden)
und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA). Diese Teilbereiche
des pBR322-"Rückgrats" werden mit einem
entsprechenden Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz
kombiniert.
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Nachfolgend der Transformation eines
geeigneten Wirtsstammes und Wachstum des Wirtsstammes auf eine angemessene
Zelldichte, bei der der ausgewählte
Promotor induzierbar ist, wird dieser durch entsprechende Mittel
(z. B. Temperatur-Veränderung
oder Einwirkung eines chemischen Induktors) induziert und die Zellen
werden für
einen weiteren Zeitraum gezüchtet.
Typischerweise werden die Zellen dann durch Zentrifugation geerntet,
mit Hilfe von physikalischen oder chemischen Mitteln aufgebrochen
und die resultierenden Rohextrakte zur weiteren Aufreinigung erhalten.
Mikrobielle Zellen, die für die
Expression von Proteinen verwendet werden, können mit jedem beliebigen herkömmlichen
Verfahren aufgebrochen werden, einschließlich Einfrier-Auftau-Zyklen, Ultraschallbehandlung,
mechanisches Aufbrechen oder durch Verwendung von Mitteln, die Zellen
lysieren, wobei solche Verfahren den Fachleuten gut bekannt sind.
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Verschiedene Säuger-Zellkultursysteme können ebenfalls
für die
Expression verwendet werden. Beispiele für Säuger-Expressionssysteme beinhalten die COS-7-Linien
der Affen-Nieren-Fibroblasten,
die von Gluzman et al., Cell, 23: 175 (1981) beschrieben wurden.
Andere Zelllinien, die in der Lage sind einen passenden Vektor zu
exprimieren, beinhalten zum Beispiel die C127, 3T3, CHO, HeLa, Menschliche
Nieren 293 und BHK-Zelllinien.
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Säuger-Expressions-Vektoren
umfassen einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und auch alle notwendigen Ribosomen-Bindungsstellen, Polyadenylierungsstellen, Spleiss-Donor-
und Akzeptor-Stellen, Transkriptions-Terminations-Sequenzen und
5'-flankierende nicht
transkribierte Sequenzen, die für
die Expression notwendig sind. In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
in dieser Hinsicht werden DNA-Sequenzen von den SV40-Spleiss-Stellen und den SV40-Polyadenylierungsstellen
für die
erforderlichen nicht transkribierten genetischen Elemente dieses Typs
verwendet.
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Die erfindungsgemäßen Polypeptide können aus
rekombinanten Zellkulturen unter Verwendung von gut bekannten Verfahren
gewonnen und aufgereinigt werden, einschließlich Ammoniumsulfat- oder Ethanol-Präzipitation,
Säureextraktion,
Anionen- oder Kationen-Austausch-Chromatographie, Phosphocellulose-Chromatographie,
hydrophobe Interaktions-Chromatographie,
Affinitäts-Chromatographie, Hydroxylapatit-Chromatographie und
Lectin-Chromatographie. Am meisten bevorzugt wird Hochdurchsatz-Flüssigkeitschromatographie
("HPLC") zur Aufreinigung
verwendet. Gut bekannte Verfahren zur Zurückfaltung des Proteins können verwendet
werden, um die aktive Konformation zu regenerieren, wenn das Polypeptid
während
der Isolierung und/oder Aufreinigung denaturiert wird.
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Erfindungsgemäße Polypeptide beinhalten natürlicherweise
aufgereinigte Produkte, Produkte aus chemischen Synthese-Verfahren und Produkte, die
mit Hilfe von rekombinanten Verfahren aus einem prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirt hergestellt wurden, einschließlich zum
Beispiel Bakterien, Hefe, höhere
Pflanzen, Insekten und Säugerzellen. In
Abhängigkeit
von dem Wirt, der in einem rekombinanten Herstellungs-Verfahren
verwendet wird, kann das erfindungsgemäße Polypeptid glycosyliert
oder nicht glycosyliert sein. Zusätzlich können die erfindungsgemäßen Polypeptide
auch einen initialen modifizierten Methioninrest beinhalten, in
einigen Fällen als
ein Ergebnis von Wirtvermittelten Prozessen.
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Die erfindungsgemäßen Polynucleotide und Polypeptide
können
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung für
eine Vielzahl von Anwendungen verwendet werden, insbesondere diejenigen,
die sich die chemischen und biologischen Eigenschaften von TNF-delta
und TNF-epsilon zu Nutze machen. Unter diesen sind Anwendungen bei
der Apoptose von transformierten Zelllinien, die Vermittlung von Zellaktivierung
und Proliferation und primäre
Mediatoren der Immunregulation antimikrobieller, antiviraler und
inflammatorischer Antwort-Suszeptibilität von Genen. Zusätzliche
Verwendungen betreffen die Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen von Zellen,
Geweben und Organismen. Diese Aspekte der Erfindung werden durch
die nachfolgende Diskussion weiter veranschaulicht.
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Diese Erfindung betrifft auch die
Verwendung der erfindungsgemäßen Polynucleotide,
um komplementäre
Polynucleotide nachzuweisen, wie zum Beispiel als ein diagnostisches
Mittel. Nachweis einer mutierten Form eines erfindungsgemäßen Polypeptids,
das mit einer Fehlfunktion assoziiert ist, stellt ein diagnostisches
Werkzeug bereit, das eine Diagnose einer Erkrankung oder eine Suszeptibilität für eine Erkrankung
hinzufügen
oder definieren kann, was von einer verringerten Expression, verstärkten Expression
oder veränderten
Expression des erfindungsgemäßen Polypeptids
resultiert, wie zum Beispiel neoplastische Veränderungen, wie Tumoren.
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Individuen, die Mutationen in einem
erfindungsgemäßen Gen
tragen, können
mit einer Vielzahl von Verfahren auf DNA-Ebene nachgewiesen werden.
Nucleinsäuren
für die
Diagnose können
aus den Zellen eines Patienten erhalten werden, wie aus Blut, Urin,
Speichel, Gewebebiopsie- und Autopsie-Material. Die genomische DNA
kann direkt für den
Nachweis verwendet werden oder kann enzymatisch amplifiziert werden,
indem vor der Analyse eine PCR verwendet wird. PCR (Saiki et al.,
Nature, 324: 163–166
1986). RNA oder cDNA kann ebenfalls auf die gleiche Art verwendet
werden. Als ein Beispiel können
PCR-Primer verwendet
werden, die zu den Nucleinsäuren
komplementär
sind, die TNF-delta oder TNF-epsilon codieren, um TNF-delta oder TNF-epsilon
Expression und Mutationen zu identifizieren und zu analysieren.
Deletionen und Insertionen können
zum Beispiel durch eine Veränderung
in der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich mit dem normalen Genotyp nachgewiesen werden. Punktmutationen
können
identifiziert werden, indem amplifizierte DNA mit radioaktiv markierter
TNF-delta- oder
TNF-epsilon-RNA oder alternativ dazu mit radioaktiv markierten TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Antisense-DNA-Sequenzen
hybridisiert werden. Perfekt übereinstimmende
Sequenzen können
von Doppelsträngen
mit Fehlpaarungen durch RNaseA-Spaltung oder durch Unterschiede
in den Schmelztemperaturen unterschieden werden.
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Sequenzunterschiede zwischen einem
Referenzgen und Genen, die Mutationen tragen, können auch durch direkte DNA-Sequenzierung aufgedeckt werden.
Zusätzlich
können
clonierte DNA-Abschnitte als Sonden verwendet werden, um spezifische DNA-Abschnitte
nachzuweisen. Die Sensitivität
solcher Verfahren kann durch geeignete Verwendung von PCR oder einem
anderen Amplifikations-Verfahren in hohem Maße verstärkt werden. Ein Sequenzierungs-Primer
wird zum Beispiel mit einem doppelsträngigen PCR-Produkt oder einem
einzelsträngigen
Matrizen-Molekül
verwendet, das durch eine modifizierte PCR erzeugt wurde. Die Sequenzbestimmung
wird mit Hilfe herkömmlicher
Verfahren mit radioaktiv markiertem Nucleotid oder durch automatische
Sequenzierungs-Verfahren mit fluoreszierenden Kennzeichnungen (tag)
durchgeführt.
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Die genetische Testung, die auf DNA-Sequenz-Unterschieden
beruht, kann durch den Nachweis einer Veränderung in der elektrophoretischen Mobilität von DNA-Fragmenten
in Gelen, mit oder ohne denaturierende Reagenzien, erreicht werden. Kleine
Sequenz-Deletionen und -Insertionen können mit Hilfe von hochauflösender Gelelektrophorese sichtbar
gemacht werden. DNA-Fragmente unterschiedlicher Sequenzen können in
denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden, in
denen die Mobilitäten
unterschiedlicher DNA-Fragmente im Gel an verschiedenen Positionen
entsprechend ihrem spezifischen Schmelzen oder ihren partiellen
Schmelztemperaturen zurückgehalten
werden (siehe z. B. Myers et al., Science, 230: 1242, 1985).
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Sequenzveränderungen an spezifischen Stellen
können
auch durch Nuclease-Protektionstests, wie RNase- und S1-Protektion
oder das chemische Spaltungsverfahren (z. B. Cotton et al., Proc. Natl.
Acad. Sci., USA, 85: 4397–4401,
1985) offen gelegt werden. Somit kann der Nachweis einer spezifischen
DNA-Sequenz durch Verfahren wie Hybridisierung, RNase-Protektion, chemische
Spaltung, direkte DNA-Sequenzierung oder die Verwendung von Restriktionsenzymen
(z. B. Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus; "RFLP") und Southern-Blot
von genomischer DNA erreicht werden. Zusätzlich zu den mehr geläufigen Elektrophorese-
und DNA-Sequenzierung können
Mutationen auch mit in situ-Analysen nachgewiesen werden.
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Die erfindungsgemäßen Sequenzen sind auch für die Identifizierung
von Chromosomen nützlich.
Die Sequenz ist spezifisch auf eine bestimmte Stelle auf einem einzelnen
menschlichen Chromosom gerichtet und kann daran hybridisieren. Darüber hinaus
gibt es einen aktuellen Bedarf für
die Identifizierung bestimmter Stellen auf dem Chromosom. Gegenwärtig sind
wenige Chromosomen-markierende Reagenzien erhältlich, die auf aktuellen Sequenzdaten
beruhen (repeat-Polymorphismen;
Wiederholungseinheiten-Polymorphismen). Das Kartieren von DNAs auf
Chromosomen in Einklang mit der vorliegenden Erfindung ist ein wichtiger
erster Schritt bei der Korrelation dieser Sequenzen mit Genen, die
mit Krankheit assoziiert sind.
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In bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
in dieser Hinsicht wird die hierin offenbarte cDNA verwendet, um
genomische DNA eines erfindungsgemäßen Gens zu clonieren. Das
kann erreicht werden, indem eine Vielzahl gut bekannter Verfahren
und Bibliotheken verwendet werden, die im Allgemeinen kommerziell
erhältlich
sind. Die genomische DNA wird dann für die in situ Chromosomen-Kartierung
verwendet, wobei für
diesen Zweck gut bekannte Verfahren verwendet werden. Üblicherweise
kann in Übereinstimmung
mit Routineverfahren für
die Chromosomenkartierung einiges Ausprobieren erforderlich sein,
um eine genomische Sonde zu identifizieren, die ein gutes in situ-Hybridisierungsignal
bereitstellt.
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In einigen Fällen können zusätzlich Sequenzen auf Chromosomen
kartiert werden, indem PCR-Primer (vorzugsweise 15 bis 25 bp) von
der cDNA hergestellt werden. Computeranalyse der 3'-nichttranslatierten
Region des Gens wird verwendet, um schnell Primer auszuwählen, die
nicht mehr als ein Exon innerhalb der genomischen DNA umfassen,
wobei das Amplifikations-Verfahren verkompliziert wird. Diese Primer
werden dann zur PCR-Durchmusterung somatischer Zellhybride verwendet,
die einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Nur diejenigen Hybride
ergeben ein amplifiziertes Fragment, die das menschliche Gen enthalten,
das dem Primer entspricht.
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PCR-Kartierung von somatischen Zellhybriden
ist ein schnelles Verfahren, um eine bestimmte DNA einem bestimmten
Chromosom zuzuordnen. Unter Verwendung der vorliegenden Erfindung
kann mit den gleichen Oligonucleotid-Primern mit Spuren von Fragmenten
spezifischer Chromosomen oder durch Zusammenschluss großer genomischer
Clone auf eine ähnliche
Art und Weise eine Sublokalisation erhalten werden. Andere Kartierungsstrategien,
die in ähnlicher
Weise verwendet werden können,
um sie auf ihr Chromosom zu kartieren, beinhalten in situ-Hybridisierung,
Vorscreening (Prä-Durchmusterung)
mit markierten Durchfluss-sortierten Chromosomen und Vorauswahl
durch Hybridisierung, wobei Chromosomen-spezifische cDNA-Bibliotheken erzeugt
werden.
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Fluoreszenz-in situ-Hybridisierung
("FISH") eines cDNA-Clons auf eine chromosomale
Metaphase-Ausbreitung kann verwendet werden, um eine genaue chromosomale
Lokalisation mit einem Schritt bereitzustellen. Dieses Verfahren
kann mit cDNA durchgeführt
werden, die nicht größer ist
als 50 oder 60. Als Übersicht
für dieses
Verfahren siehe Verma et al., Human Chromosomes: A Manual of Basic
Techniques. Pergamon Press, New York (1988).
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Sobald eine Sequenz auf eine genaue
chromosomale Stelle kartiert worden ist, kann die physikalische
Position der Sequenz auf dem Chromosom mit den Daten der genetischen
Karte in Bezug gesetzt werden. Solche Daten werden zum Beispiel
in V. McKusick, Mendelian Inheritance in Man beschrieben, erhältlich online
(über das
Internet) über
die Johns Hopkins University, Welch Medical Library. Die Beziehung
zwischen Genen und Krankheiten, die auf die gleiche chromosomale
Region kartiert wurden, wird dann durch Kopplungsanalysen (gemeinsame Vererbung
von physikalisch benachbarten Genen) identifiziert.
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Als nächstes ist es notwendig die
Unterschiede in der cDNA oder der genomischen Sequenz zwischen betroffenen
und nicht betroffenen Individuen zu bestimmen. Falls eine Mutation
in einigen oder allen betroffenen Individuen beobachtet wird, jedoch in
keinem normalen Individuum, dann ist die Mutation wahrscheinlich
der Auslöser
der Erkrankung.
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Bei der gegenwärtigen Auflösung physikalischer Kartierungs-
und genetischer Kartierungs-Verfahren könnte eine cDNA, die genau auf
einen chromosomalen Bereich lokalisiert wurde, der mit der Erkrankung
assoziiert ist, eines von zwischen 50 und 500 potentiell verursachenden
Genen sein. (Das setzt 1 Megabase Kartierungs-Auflösung und
1 Gen pro 20 kb voraus).
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch diagnostische Tests, wie quantitative und diagnostische Tests
zum Nachweis von Spiegeln eines Proteins in der vorliegenden Erfindung
in Zellen und Geweben, einschließlich die Bestimmung normaler
und anormaler Spiegel. Somit kann zum Beispiel ein diagnostischer
Test in Übereinstimmung
mit der Erfindung zum Nachweis der Überexpression von erfindungsgemäßem TNF-Protein
verglichen mit normalen Kontrollgewebe-Proben verwendet werden,
um die Anwesenheit von zum Beispiel Neoplasie nachzuweisen. Testverfahren,
die verwendet werden können, um
Spiegel eines Poteins zu bestimmen, wie ein erfindungsgemäßes Protein,
in einer Probe, die von einem Wirt abstammt, sind den Fachleuten
gut bekannt. Solche Testverfahren beinhalten Radioimmuntests, kompetitive
Bindungstests, Western Blot-Analyse und ELISA-Tests. Unter diesen werden ELISAs häufig bevorzugt.
Ein ELISA-Test umfasst
anfänglich die
Herstellung eines Antikörpers,
der für
ein erfindungsgemäßes Protein
spezifisch ist, vorzugsweise ein monoclonaler Antikörper. Zusätzlich wird
im Allgemeinen ein Reporter-Antikörper (Nachweis-Antikörper) hergestellt,
der an den monoclonalen Antikörper
bindet. Der Reporter-Antikörper
wird an ein nachweisbares Reagenz angeheftet, wobei dieses radioaktiv,
fluoreszierend oder enzymatisch ist, wobei es sich in diesem Beispiel
um Meerrettich-Peroxidase-Enzym handelt.
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Um einen ELISA-Test durchzuführen wird eine
Probe von einem Wirt entfernt und auf einem festen Träger inkubiert,
z. B. einer Polystyrol-Platte, die die Proteine in der Probe bindet.
Jede freie Proteinbindungsstelle auf der Platte wird dann durch
Inkubation mit einem nicht-spezifischen Protein, wie Rinder-Serum-Albumin,
bedeckt. Als nächstes
wird der monoclonale Antikörper
auf der Platte inkubiert, während
dieser Zeit binden die monoclonalen Antikörper an jedes erfindungsgemäße Protein,
das auf die Polystyrol-Platte aufgebracht ist. Nichtgebundener monoclonaler
Antikörper
wird mit Puffer ausgewaschen. Der Reporter-Antikörper, der mit Meerrettich-Peroxidase
gekoppelt ist, wird auf die Platte gegeben, was in der Bindung des
Reporter-Antikörpers
mit jedem monoclonalen Antikörper
resultiert, der an ein erfindungsgemäßes Protein gebunden hat. Nichtgebundener
Reporter-Antikörper
wird dann ausgewaschen. Die Reagenzien für die Peroxidase-Aktivität, einschließlich ein
colorimetrisches Substrat, werden dann auf die Platte gegeben. Immobilisierte
Peroxidase, durch die primären
und sekundären
Antikörper an
erfindungsgemäßes Protein
gekoppelt, produziert ein gefärbtes Reaktionsprodukt.
Die Menge an Farbe, die sich in einem bestimmten Zeitraum entwickelt, gibt
die Menge an erfindungsgemäßem Protein
an, die in der Probe vorliegt. Quantitative Ergebnisse werden im
Allgemeinen durch Bezugnahme auf eine Standardkurve erhalten.
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Es kann ein Kompetitionstest verwendet werden,
worin Antikörper,
die für
erfindungsgemäßes Protein
spezifisch sind, an einen festen Träger gekoppelt sind und markiertes
erfindungsgemäßes Protein
und eine Probe, die von dem Wirt abstammt, über den festen Träger geschickt
werden und die Menge an Markierung, die an den festen Träger gekoppelt
nachgewiesen wird, kann mit einer Menge an erfindungsgemäßem Protein
in der Probe korreliert werden.
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Die Polypeptide, ihre Fragmente oder
andere Derivate oder Analoge davon oder Zellen, die sie exprimieren,
können
als ein Immunogen verwendet werden, um Antikörper dagegen herzustellen.
Diese Antikörper
können
zum Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung beinhaltet auch chimäre,
Einzelketten- und humanisierte Antikörper, sowie Fab-Fragmente oder
das Produkt einer Fab-Expressions-Bibliothek.
Verschiedene Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, können für die Herstellung
solcher Antikörper und
Fragmente verwendet werden.
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Antikörper, die gegen die Polypeptide
erzeugt wurden, die einer erfindungsgemäßen Sequenz entsprechen, können durch
direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier erhalten werden oder durch
Verabreichung der Polypeptide an ein Tier, vorzugsweise kein Mensch.
Der so erhaltene Antikörper wird
dann die Polypeptide selbst binden. Auf diese Art und Weise kann
sogar eine Sequenz verwendet werden, die nur ein Fragment der Polypeptide
codiert, um Antikörper
zu erzeugen, die die vollständigen
nativen Polypeptide binden. Solche Antikörper können dann verwendet werden,
um das Polypeptid aus Gewebe zu isolieren, die dieses Polypeptid
exprimieren.
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Für
die Herstellung von monoclonalen Antikörpern kann jedes Verfahren
verwendet werden, das Antikörper
bereitstellt, die durch fortlaufende Züchtung von Zelllinien produziert
werden. Beispiele beinhalten das Hybridom-Verfahren (Kohler, G.
and Milstein, C., Nature, 256: 495–497 (1975)), das Triom-Verfahren, das menschliche
B-Zell-Hybridom-Verfahren (Kozbor et al., Immunology Today, 4: 72
(1983)) und das EBV-Hybridom-Verfahren,
um menschliche monoclonale Antikörper
herzustellen (Cole et al., S. 77–96 in Monoclonal Antibodies
and Cancer Therapy, Alan R. Liss. Inc. (1985)).
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Verfahren, die für die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern beschrieben
sind (U.S.-Patent-Nr. 4.946.778) können angepasst werden, um Einzelketten-Antikörper gegen
immunogene erfindungsgemäße Polypeptid-Produkte
herzustellen.
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Die vorstehend beschriebenen Antikörper können verwendet
werden, um Clone zu isolieren oder zu identifizieren, die das Polypeptid
exprimieren oder um das erfindungsgemäße Polypeptid durch Anheftung
des Antikörpers
an einen soliden Träger zur
Isolierung und/oder Reinigung anhand von Affinitäts-Chromatographie aufzureinigen.
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Somit können die erfindungsgemäßen Polypeptide
verwendet werden, um Neoplasie, wie Tumorzellwachstum, zu hemmen.
Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
in bestimmten Zellen für
die Tumor-Vernichtung durch Apoptose und Zytotoxizität verantwortlich
sein. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
induzieren auch die Hochregulation von Adhäsionszellen, zum Beispiel LFA-1,
deshalb können sie
für die
Wundheilung verwendet werden. Die erfindungsgemäßen Polypeptide können auch
verwendet werden, um Krankheiten zu behandeln, die verstärkte Wachstumsaktivität benötigen, zum
Beispiel Restenose, da die erfindungsgemäßen Polypeptide Proliferationswirkung
für Zellen
von endothelialem Ursprung haben. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
deshalb auch verwendet werden, um Hämatopoese während der Endothelzell-Entwicklung zu regulieren.
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Die erfindungsgemäßen Polypeptide stimulieren
auch die Aktivierung von T-Zellen und können deshalb verwendet werden,
um eine Immunantwort gegen eine Vielzahl von parasitären, bakteriellen
und viralen Infektionen zu stimulieren. Die erfindungsgemäßen Polypeptide
können
in dieser Hinsicht auch verwendet werden, um autoreaktive T-Zellen
zu eliminieren, um Autoimmunerkrankungen zu behandeln und/oder zu
verhindern. Ein Beispiel für
eine Autoimmunerkrankung ist Typ I-Diabetes.
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Diese Erfindung betrifft auch ein
Verfahren zur Identifikation von Molekülen, wie Rezeptor-Moleküle, die
die erfindungsgemäßen Proteine
binden. Gene, die Proteine codieren, die die erfindungsgemäßen Proteine
binden, wie Rezeptor-Proteine, können
mit zahlreichen Verfahren identifiziert werden, die den Fachleuten
bekannt sind, zum Beispiel, Liganden-Schwenken (Liganden-panning)
und FACS-Sortierung.
Solche Verfahren sind in zahlreichen Labor-Handbüchern beschrieben, wie zum
Beispiel, Coligan et al., Current Protocols in Immunology I(2):
Kapitel 5 (1991).
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Für
diesen Zweck kann zum Beispiel Expressions-Clonierung verwendet
werden. Zu diesem Zweck wird polyadenylierte RNA von einer Zelle
hergestellt, die für
die erfindungsgemäßen Proteine
responsiv ist, von dieser RNA wird eine cDNA-Bibliothek erzeugt, die Bibliothek wird
in Zusammenschlüsse
(pools) aufgeteilt und die Zusammenschlüsse werden vereinzelt in Zellen
transfiziert, die für
die erfindungsgemäßen Proteine
nicht responsiv sind. Die transfizierten Zellen werden dann markierten
erfindungsgemäßen Proteinen
ausgesetzt. Die erfindungsgemäßen Proteine
können
mit Hilfe einer Vielzahl gut bekannter Verfahren markiert sein,
einschließlich
der Standard-Verfahren mit Hilfe von Radio-Iodierung oder Einbeziehung
einer Erkennungsstelle für
eine ortsspezifische Proteinkinase. Nachfolgend der Exposition werden
die Zellen fixiert und die Bindung von Cytostatin wird bestimmt.
Diese Verfahren werden in geeigneter Weise auf Glas-Objektträgern durchgeführt.
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Zusammenschlüsse werden nach cDNA identifiziert,
die TNF-delta- oder
TNF-epsilon-bindende Zellen produzierten. Unter-Zusammenschlüsse werden von diesen positiven
hergestellt, in Wirtszellen transfiziert und wie vorstehend beschrieben durchmustert.
Unter Verwendung eines sich wiederholenden Unter-Zusammenschließens und
erneutem Durchmusterungs-Verfahren
kann einer oder können mehrere
einzelne Clone isoliert werden, die das mutmaßliche bindende Molekül codieren,
wie ein Rezeptormolekül.
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Alternativ dazu kann ein markierter
Ligand mit Hilfe von Photoaffinität an einen Zellextrakt, wie eine
Membran oder ein Membranextrakt gekoppelt werden, der hergestellt
wurde von Zellen, die ein Molekül
exprimieren, das daran bindet, wie ein Rezeptor-Molekül. Überkreuz-vernetztes
Material wird durch Polyacrylamid-Gelelektrophorese (PAGE) aufgetrennt
und mit einem X-Ray-Film exponiert. Der markierte Komplex, der den
Liganden-Rezeptor enthält,
kann ausgeschnitten werden, in Peptid-Fragmente aufgetrennt werden
und einer Protein-Microsequenzierung
unterzogen werden. Die Aminosäuresequenz,
die anhand der Microsequenzierung erhalten wurde, kann verwendet
werden, um einzigartige oder degenerierte Oligonucleotid-Sonden
zu entwerfen, um cDNA-Bibliotheken zu durchmustern, um Gene zu identifizieren,
die das vermeintliche Rezeptor-Molekül codieren.
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Erfindungsgemäße Polypeptide können auch
verwendet werden, um TNF-delta- oder TNF-epsilon-Bindungsfähigkeit
von TNF-delta- oder TNF-epsilon-Bindemolekülen, wie
Rezeptor-Moleküle, in
Zellen oder zellfreien Präparationen
festzustellen. Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Durchmusterung
von Verbindungen bereit, um diejenigen zu identifizieren, die die
Wirkung von TNF-delta oder TNF-epsilon auf Zellen verstärken oder
blockieren, wie deren Interaktion mit TNF-delta- oder TNF-epsilon-Bindemolekülen, wie
Rezeptor-Molekülen.
Ein Agonist ist eine Verbindung, die die natürlichen biologischen Funktionen
von erfindungsgemäßen Polypeptiden
erhöht
oder die auf eine Art und Weise funktioniert, die der der erfindungsgemäßen Polypeptide ähnlich ist,
während
Antagonisten solche Funktionen erniedrigen oder ausschalten.
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Zum Beispiel ein zelluläres Kompartiment, wie
eine Membran oder eine Präparation
davon, wie eine Membran-Präparation,
kann von einer Zelle hergestellt werden, die ein Molekül exprimiert,
das TNF-delta oder TNF-epsilon bindet, wie ein Molekül eines
Signal-Transduktionswegs oder eines regulatorischen Signalwegs,
der durch TNF-delta oder TNF-epsilon
moduliert wird. Die Präparation
wird in Abwesenheit oder in Anwesenheit von einem Kandidaten-Molekül mit markiertem
TNF-delta oder TNF-epsilon inkubiert, das ein TNF-delta oder TNF-epsilon
Agonist oder Antagonist sein kann. Die Fähigkeit des Kandidaten-Moleküls das bindende Molekül zu binden
wird in der erniedrigten Bindung des markierten Liganden reflektiert.
Moleküle,
die kostenlos binden, d. h. ohne die Wirkungen von TNF-delta oder
TNF-epsilon auf die Bindung des TNF-delta- oder TNF-epsilon-bindenden
Moleküls
zu induzieren, sind höchst
wahrscheinlich gute Antagonisten. Moleküle, die gut binden und Wirkungen
auslösen,
die die gleichen sind oder nah verwandt sind mit TNF-delta oder
TNF-epsilon, sind
Agonisten.
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TNF-delta- oder TNF-epsilon-ähnliche
Wirkungen potentieller Agonisten und Antagonisten können gemessen
werden, zum Beispiel durch Bestimmung der Aktivität eines second
messenger-Systems, nachfolgend der Interaktion des Kandidaten-Moleküls mit einer
Zelle oder einer geeigneten Zellpräparation und Vergleich der
Wirkung mit der von TNF-delta
oder TNF-epsilon oder mit Molekülen, die
die gleichen Wirkungen wie TNF-delta oder TNF-epsilon auslösen. Second
messenger-Systeme, die in dieser Hinsicht zweckmäßig sind, beinhalten, sind
jedoch nicht beschränkt
auf AMP Guanylatcyclase, Ionenkanal- oder Phosphoinositid-Hydrolysesecond
messenger-Systeme.
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Ein anderes Beispiel eines Tests
für TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Antagonisten
ist ein kompetitiver Test, der TNF-delta oder TNF-epsilon und einen potentiellen
Antagonisten mit Membran-gebundenem TNF-delta oder TNF-epsilon Rezeptor-Molekülen oder
rekombinanten TNF-delta- oder TNF-epsilon-Rezeptor-Molekülen unter geeigneten Bedingungen
für einen
kompetitiven Hemmungstest kombiniert. TNF-delta oder TNF-epsilon können markiert sein,
wie mit Radioaktivität,
sodass die Anzahl von TNF-delta- oder TNF-epsilon-Molekülen, die
an ein Rezeptor-Molekül
gebunden sind, genau bestimmt werden kann, um die Wirksamkeit des
potentiellen Antagonisten zu beurteilen.
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Potentielle Antagonisten beinhalten
kleine organische Moleküle,
Peptide, Polypeptide und Antikörper,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
binden und dabei dessen Aktivität
hemmen oder abschalten. Potentielle Antagonisten können auch
kleine organische Moleküle,
ein Peptid, ein Polypeptid, wie ein nah verwandtes Protein oder
Antikörper
sein, der an die gleiche Stelle eines bindenden Moleküls, wie
ein Rezeptor-Molekül, bindet,
ohne TNF-delta- oder TNF-epsilon-induzierte Aktivitäten zu induzieren,
wobei die Wirkung eines erfindungsgemäßen Polypeptids verhindert
wird, indem ausgeschlossen wird, dass dieses an seinen Rezeptor
bindet.
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Ein anderer potentieller Antagonist
ist eine lösliche
Form des TNF-delta- oder TNF-epsilon-Rezeptors, die an TNF-delta
oder TNF-epsilon bindet und dieses daran hindert mit den Membran-gebundenen
TNF-delta- oder TNF-epsilon-Rezeptoren zu interagieren. Auf diese
Art und Weise werden die Rezeptoren nicht durch ihren Liganden stimuliert.
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Potentielle Antagonisten beinhalten
ein kleines Molekül,
das die Bindungsstelle des Polypeptids bindet und besetzt, wobei
die Bindung an zelluläre bindende
Moleküle,
wie an Rezeptor-Moleküle,
verhindert wird, sodass die normale biologische Aktivität verhindert
wird. Beispiele für
kleine Moleküle
beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, kleine organische
Moleküle,
Peptide oder Nicht-Peptid-Antagonisten.
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Andere potentielle Antagonisten beinhalten Antisense-Moleküle. Die
Antisense-Technologie kann verwendet werden, um mit Hilfe von Antisense-DNA
oder -RNA oder durch dreifach Helix-Bildung Genexpression zu kontrollieren.
Antisense-Verfahren sind
diskutiert, zum Beispiel in Okano, J. Neurochem., 56: 560, 1991;
Oligonucleotides as Antisense Inhibitors of Gene Expression, CRP
Press, Boca Raton, FL (1988). Dreifach Helix-Bildung ist zum Beispiel
diskutiert in Lee et al., Nucleic Acids Research, 6: 3073 (1979);
Cooney et al., Science, 241: 456 (1988); und Dervan et al., Science,
251: 1360 (1991). Die Verfahren basieren auf der Bindung eines Polynucleotids
an eine komplementäre
DNA oder RNA. Zum Beispiel der 5'-codierende
Bereich eines Polynucleotids, das das reife erfindungsgemäße Polypeptid
codiert, kann verwendet werden, um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid
von etwa 10 bis 40 Basenpaaren Länge
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid wird entworfen, um für eine Region
des Gens komplementär
zu sein, die bei der Transkription beteiligt ist, wobei die Transkription
und die Herstellung von TNF-delta oder TNF- epsilon verhindert wird. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid
hybridisiert mit der mRNA in vivo und blockiert die Translation
des mRNA-Moleküls
in TNF-delta- oder TNF-epsilon-Polypeptid.
Die vorstehend beschriebenen Oligonucleotide können auch an Zellen verabreicht
werden, sodass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um die Produktion eines erfindungsgemäßen Polypeptids zu unterdrücken.
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Die Antagonisten können in
einer Zusammensetzung mit einem pharmazeutisch verträglichen Träger verwendet
werden, z. B. wie hierin nachfolgend beschrieben.
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Die Antagonisten können zum
Beispiel verwendet werden, um Kachexie (Auszehrung, Abmagerung)
zu behandeln, was ein fettabbauender Defekt ist, der aus einer systemischen
Defizienz an Lipoprotein-Lipase resultiert, der durch TNF-delta oder TNF-epsilon
unterdrückt
wird. Die Antagonisten können
auch verwendet werden, um cerebrale Malaria zu behandeln, bei der
erfindungsgemäße Polypeptide
eine pathogene Rolle zu spielen scheinen. Die Antagonisten können auch
verwendet werden, um durch Hemmung TNF-delta oder TNF-epsilon induzierter
Produktion inflammatorischer Zytokine, wie IL1 in den Synovialiszellen,
rheumatoide Arthritis zu behandeln. Zur Behandlung von Arthritis
werden die erfindungsgemäßen Polypeptide
vorzugsweise intra-artikulär
injiziert (in das Gelenk injiziert).
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Die Antagonisten können auch
verwendet werden, um die Transplantat-Abstoßung zu verhindern, indem sie
die Stimulation des Immunsystems in Anwesenheit eines Transplantats
verhindern.
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Die Antagonisten können auch
verwendet werden, um den Knochenabbau zu hemmen und deshalb, um
Osteoporose zu behandeln und/oder zu verhindern.
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Die Antagonisten können auch
als anti-inflammatorische Mittel verwendet werden und um endotoxischen
Schock zu behandeln. Dieser kritische Zustand resultiert aus einer überhöhten Antwort
auf bakterielle Infektion und Infektionen anderer Art.
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Die Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen,
die das vorstehend diskutierte Polynucleotid oder die Polypeptide
oder die Agonisten oder Antagonisten umfassen. Somit können die
erfindungsgemäßen Polypeptide
in Kombination mit einem nicht sterilen oder sterilen Träger oder
Trägern
verwendet werden, zur Verwendung mit Zellen, Geweben oder Organismen,
wie ein pharmazeutisch verträglicher Träger für die Verabreichung
an ein Subjekt (eine Testperson). Solche Zusammensetzungen umfassen zum
Beispiel einen Medienzusatz oder eine therapeutisch wirksame Menge
eines erfindungsgemäßen Polypeptids
und einen pharmazeutisch verträglichen Träger oder
ein Bindemittel. Solche Träger
können beinhalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, physiologische Kochsalzlösung,
gepufferte physiologische Kochsalzlösung, Dextrose, Wasser, Glycerol,
Ethanol und Kombinationen davon. Die Formulierung sollte an die
Art der Verabreichung angepasst sein.
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Die Erfindung betrifft weiter pharmazeutische
Packungen und Kits, die einen oder mehrere Behälter umfassen, die mit einem
oder mehreren Bestandteilen der vorstehend erwähnten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gefüllt
sind. Zugehörig zu
(einem) solchen Behälter(n)
kann eine Mitteilung in Form einer Vorschrift durch eine Regierungsbehörde sein,
die die Herstellung, Verwendung oder den Verkauf von pharmazeutischen
oder biologischen Produkten regelt, was die Genehmigung durch die Behörde zur
Herstellung, Verwendung oder den Verkauf des Produkts für die Verabreichung
an Menschen genehmigt.
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Polypeptide und andere erfindungsgemäße Zusammensetzungen
können
alleine oder in Verbindung mit anderen Zusammensetzungen, wie therapeutische
Zusammensetzungen, verwendet werden.
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Die Arzneimittel können auf
jede beliebige wirkungsvolle, herkömmliche Art und Weise verabreicht
werden, einschließlich
zum Beispiel Verabreichung durch topische, orale, anale, vaginale,
intravenöse,
intraperitoneale, intramuskuläre,
subkutane, intranasale oder intradermal Wege, unter anderem. Die
Arzneimittel werden im Allgemeinen in einer Menge verabreicht, die
für die
Behandlung oder Prophylaxe einer spezifischen Indikation oder spezifischer
Indikationen wirkungsvoll ist. Im Allgemeinen werden die Arzneimittel
in einer Menge von mindestens etwa 10 μg/kg Körpergewicht verabreicht. In
den meisten Fällen
werden sie in einer Menge verabreicht, die nicht oberhalb von etwa
8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag liegt. Vorzugsweise beträgt
in den meisten Fällen
die Dosis von etwa 10 μg/kg
bis etwa 1 mg/kg Körpergewicht
täglich.
Dies soll so verstanden werden, dass die optimale Dosis mit Hilfe
von Standard-Verfahren für
jede Behandlungsmodalität und
Indikation bestimmt wird, wobei die Indikation, deren Schwere, der
Verabreichungsweg, verkomplizierende Zustände und ähnliches, berücksichtigt werden.
-
Die Polynucleotide, Polypeptide,
Agonisten und Antagonisten, bei denen es sich um erfindungsgemäße Polypeptide
handelt, können
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden, indem solche Polypeptide
in vivo exprimiert werden, in Behandlungsmodalitäten, die häufig als "Gentherapie" bezeichnet werden.
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So können zum Beispiel Zellen von
einem Patienten mit einem Polynucleotid, wie eine DNA oder RNA,
das ein Polypeptid codiert, ex vivo gentechnisch verändert werden
und die gentechnisch veränderten
Zellen können
dann einem Patienten bereitgestellt werden, der mit dem Polypeptid
behandelt werden soll. Es können
zum Beispiel Zellen ex vivo durch die Verwendung eines retroviralen
Plasmid-Vektors, der RNA enthält,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, gentechnisch verändert werden.
Solche Verfahren sind im Stand der Technik gut bekannt und deren
Verwendung in der vorliegenden Erfindung wird durch die hierin vorliegenden
Lehren offensichtlich.
-
In ähnlicher Weise können Zellen
in vivo zur Expression eines Polypeptids in vivo durch Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, gentechnisch manipuliert
werden. Ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
kann zum Beispiel zur Expression in einem replikationsdefizienten
retroviralen Vektor gentechnisch manipuliert werden, wie vorstehend
diskutiert. Das retrovirale Expressionskonstrukt kann dann isoliert
werden und in eine Verpackungszelle eingebracht werden, die mit
einem retroviralen Plasmidvektor transduziert wurde, der RNA enthält, die ein
erfindungsgemäßes Polypeptid
codiert, sodass die Verpackungszelle jetzt infektiöse Viruspartikel produziert,
die das interessierende Gen enthalten. Diese Produzenten-Zellen
können
einem Patienten zur Expression des Polypeptids in vivo verabreicht werden,
um Zellen in vivo gentechnisch zu verändern. Diese und andere Verfahren
zur Verabreichung eines erfindungsgemäßen Polypeptids mit Hilfe eines solchen
Verfahrens sollten den Fachleuten aufgrund der Lehren der vorliegenden
Erfindung offensichtlich sein.
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Retroviren, von denen die retroviralen
Plasmid-Vektoren abstammen, die hierin vorstehend erwähnt wurden,
können
beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, Moloney Murine Leukemia
Virus, Milz-Mikrose-Virus, Retroviren, wie Rous Sarcoma Virus, Harvey
Sarcoma Virus, Vogel-Leukose-Virus, Gibbon-Affen-Leukämie-Virus,
menschliches Immundefizienz- Virus,
Adenovirus, myeloproliferatives Sarcoma-Virus und Mamma-Tumor-Virus.
In einer Ausführungsform
stammt der retrovirale Plasmid-Vektor vom Moloney Murine Leukemia
Virus ab.
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Solche Vektoren beinhalten in angebrachter Weise
einen oder mehrere Promotoren zur Expression des Polypeptids. Geeignete
Promotoren, die zum Einsatz gelangen, können beinhalten, sind jedoch nicht
eingeschränkt
auf, den retroviralen LTR; den SV40-Promotor; und den menschlichen
Cytomegalie-Virus (CMV)-Promotor, der in Miller et al., Biotechniques,
7: 980–990
(1989) beschrieben ist, oder irgendeinen anderen Promotor (z. B.
zelluläre
Promotoren, wie eukaryontische zelluläre Promotoren, einschließlich, jedoch
nicht beschränkt
auf, die Histon-, RNA-Polymerase III- und β-Aktin-Promotoren). Andere virale Promotoren,
die zum Einsatz kommen können,
beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, adenovirale Promotoren,
Thymidinkinase-(TK)-Promotoren und B19-Parvovirus-Promotoren. Die
Auswahl eines geeigneten Promotors wird dem Fachmann aus den hierin
enthaltenen Lehren offensichtlich sein.
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Die Nucleinsäuresequenz, die das erfindungsgemäße Polypeptid
codiert, wird unter die Kontrolle eines geeigneten Promotors platziert.
Geeignete Promotoren, die zum Einsatz kommen können, beinhalten, sind jedoch
nicht eingeschränkt
auf, adenovirale Promotoren, wie der hauptsächliche späte adenovirale Promotor; oder
heterologe Promotoren, wie der Cytomegalie-Virus (CMV)-Promotor;
der Respiratorisches-Syncytium-Virus
(RSV)-Promotor; induzierbare Promotoren, wie der MMT-Promotor, der Metallothionein-Promotor;
Hitzeschock-Promotoren; der
Albumin-Promotor; der ApoAI-Promotor; menschliche Globin-Promotoren;
virale Thymidinkinase-Promotoren,
wie der Herpes simplex-Thymidinkinase-Promotor; retrovirale LTRs
(einschließlich
die modifizierten retroviralen LTRs, die hierin vorstehend beschrieben
sind); der β-Aktin-Promotor;
und menschliche Wachstumshormon-Promotoren.
Der Promotor kann auch der native Promotor sein, der das Gen kontrolliert,
das das Polypeptid codiert.
-
Der retrovirale Plasmid-Vektor wird
verwendet, um Verpackungs-Zelllinien zu transduzieren, um Produzenten-Zelllinien zu erzeugen.
Beispiele für Verpackungszellen,
die transfiziert werden können, beinhalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, die PE501, PA317, Y-2, Y-AM, PA12, T19-14X, VT-19-17-H2, YCRE,
YCRIP, GP+E-86, GP+envAml2 und DAN-Zelllinien, wie in Miller A., Human
Gene Therapy, 1: 5–14
(1990) beschrieben. Der Vektor kann mit jedem beliebigen Mittel,
das im Stand der Technik bekannt ist, in die Verpackungszellen transduziert
werden. Solche Mittel beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf,
Elektroporation, die Verwendung von Liposomen und CaPO4-Präzipitation. Als
eine Alternative kann der retrovirale Plasmid-Vektor in ein Liposom
eingekapselt sein oder an ein Lipid gekoppelt sein und dann einem
Wirt verabreicht werden.
-
Die Produzenten-Zelllinie erzeugt
infektiöse retrovirale
Vektor-Partikel, die die Nucleinsäuresequenz(en) beinhalten,
die die Polypeptide codiert. Solche retroviralen Vektor-Partikel können dann
verwendet werden, um eukaryontische Zellen zu transduzieren, entweder
in vitro oder in vivo. Die transduzierten eukaryontischen Zellen
werden die Nucleinsäure-Sequenz(en) exprimieren,
die das Polypeptid codieren. Eukaryontische Zellen, die transduziert werden
können,
beinhalten, sind jedoch nicht eingeschränkt auf, embryonale Stammzellen,
embryonale Karzinomzellen, sowie hämapoietische Stammzellen, Hepatocyten,
Fibroblasten, Myoblasten, Keratinocyten, Endothelzellen und bronchiale
Epithelzellen.
-
Die vorliegende Erfindung wird weiter
anhand der nachfolgenden Beispiele beschrieben. Die Beispiele werden ausschließlich bereitgestellt,
um die Erfindung durch Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen
zu veranschaulichen. Diese erläuternden
Beispiele, während
sie bestimmte spezifische Aspekte der Erfindung veranschaulichen,
stellen nicht die Eingrenzungen dar oder umschreiben den Schutzumfang
der offenbarten Erfindung.
-
Alle Beispiele werden unter Verwendung
von Standard-Verfahren
durchgeführt,
die den Fachleuten gut bekannt und Routine für diese sind, mit Ausnahme,
wo dies ausführlich
andersartig beschrieben ist. Routine-Molekularbiologie-Verfahren der nachfolgenden
Beispiele können
durchgeführt
werden, wie in Standard-Labor-Handbüchern beschrieben, wie Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausg.; Cold Spring
Harabor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989), hierin
als "Sambrook" bezeichnet.
-
Alle Teile oder Mengen, die in den
nachfolgenden Beispielen dargestellt sind, beziehen sich auf Gewicht,
falls dies nicht andersartig spezifiziert ist. Falls nicht andersartig
bezeichnet, wurde die Größenauftrennung
von Fragmenten in den nachfolgenden Beispielen unter Verwendung
von Standard-Verfahren der Agarose- und Polyacrylamid-Gelelektrophorese
("PAGE") durchgeführt, wie
in Sambrook und zahlreichen anderen Bezugnahmen, wie zum Beispiel
Goeddel et al., Nucleic Acids Res., 8: 4057 (1980), beschrieben.
Falls nicht anders beschrieben, wurden die Ligierungen unter Verwendung
von Standard-Puffern, Inkubationstemperaturen und Zeiten durchgeführt, mit
ungefähr äquimolaren
Mengen der zu ligierenden DNA-Fragmente und ungefähr 10 Einheiten
T4-DNA Ligase ("Ligase") pro 0,5 μg DNA.
-
Beipiel 1
-
Expression und Aufreinigung der löslichen Form
von menschlichem TNF-delta und TNF-epsilon unter Verwendung von
-
Bakterien
-
Die DNA-Sequenz, die menschliches TNF-delta
oder TNF-epsilon
in dem hinterlegten Polynucleotid codiert, wurde unter Verwendung
von PCR-Oligonucleotid-Primern amplifiziert, die spezifisch sind
für das
carboxyterminale Aminosäureende der
Sequenz von menschlichem TNF-delta- oder TNF-epsilon-Protein und
den Vektorsequenzen in 3'-Richtung
zu dem Gen. Zusätzliche
Nucleotide, die Restriktionsschnittstellen enthalten, um das Clonieren
zu erleichtern, wurden an die 5'-
bzw. 3'-Sequenzen
hinzugefügt.
-
Der 5'-Oligonucleotid-Primer hatte die Sequenz
5'-GCG GGA TCC
CAG AGC CTC ACC ACA G-3',
die die unterstrichene Restriktionsschnittstelle enthält, gefolgt
von 16 Nucleotiden der codierenden Sequenz, die in den Figuren dargestellt
ist, beginnend mit der 115ten Base des ATG-Codons.
-
Der 3'-Primer besitzt die Sequenz 5'-CGC AAG CTT ACA ATC ACA GTT TCA CAA AC-3', enthält die unterstrichene
HindIII-Restriktionsschnittstelle,
gefolgt von 20 Nucelotiden, die komplementär zu den letzten 13 Nucleotiden
der codierenden Sequenz sind, die in den 1 und 2 dargestellt
ist, einschließlich
des Stop-Codons.
-
Die Restriktionsschnittstellen waren
passend für
Restriktionsenzym-Schnittstellen in den bakteriellen Expressions-Vektoren
pQE-9, die in diesen Beispielen zur bakteriellen Expression verwendet
wurden. (Qiagen, Inc. Chatsworth, CA). pQE-9 codiert Ampicillin-Antibiotika-Resistenz ("Ampr") und enthält einen
bakteriellen Replikationsursprung ("ori"),
einen IPTG-induzierbaren Promotor, eine Ribosomen-Bindungsstelle
("RBS"), ein 6-His-tag
und Restriktionsenzym-Schnittstellen.
-
Die amplifizierte menschliche TNF-delta DNA
und der Vektor pQE-9 wurden beide mit BamHI und HindIII gespalten
und die gespaltenen DNAs wurden dann miteinander ligiert. Die Inserierung
der TNF-delta DNA in den gespaltenen pQE-9-Vektor platzierte die
codierende Region von TNF-delta stromabwärts von und funktionell verknüpft mit
dem IPTG-induzierbaren Promotor des Vektors und im Leseraster mit
einem iniziierenden AUG, das in geeigneter Weise zur Translation
von TNF-delta positioniert worden war.
-
Das Ligierungsgemisch wurde in kompetente
E. coli-Zellen transformiert, wobei Standard-Verfahren verwendet
wurden. Solche Verfahren sind beschrieben in Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausg.; Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, N. Y. (1989). E. coli-Stamm M15/rep4,
der zahlreiche Kopien des Plasmids pREP4 enthält, das den lac-Repressor exprimiert
und Kanamycin-Resistenz
("Kanr") vermittelt, wurde
bei der Durchführung
des hier beschriebenen veranschaulichenden Beispiel verwendet. Dieser Stamm,
bei dem es sich um nur einen von zahlreichen handelt, die für die Expression
von TNF-delta geeignet sind, ist kommerziell von Qiagen erhältlich. Transformanten
wurden aufgrund ihrer Fähigkeit identifiziert,
in Anwesenheit von Ampicillin auf LB-Platten zu wachsen. Plasmid-DNA
wurde von resistenten Kolonien isoliert und die Identität der clonierten
DNA wurde durch Restriktionsanalyse bestimmt.
-
Clone, die die gewünschten
Konstrukte enthalten, wurden über
Nacht in Flüssigkultur
in LB-Medien gezüchtet
("O/N"), die sowohl mit
Ampicillin (100 μg/ml)
als auch Kanamycin (25 μg/ml)
angereichert waren. Die O/N-Kultur wurde verwendet, um eine große Kultur
in einer Verdünnung
von etwa 1 : 100 bis 1 : 250 zu überimpfen.
Die Zellen wurden bis auf eine optische Dichte von zwischen 0,4
und 0,6 bei 600 nm ("OD600")
gezüchtet.
Dann wurde Isopropyl-B-D-thiogalactopyranosid ("IPTG")
bis auf eine Endkonzentration von 1 mM zugegeben, um die Transkription des
lac-Repressor-sensitiven Promotors zu induzieren, indem der lacI-Repressor
inaktiviert wurde. Nachfolgend wurden die Zellen 3–4 Stunden
weiter inkubiert. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation geerntet
und mit Hilfe von Standard-Verfahren aufgebrochen.
Von den aufgebrochenen Zellen wurden Einschlusskörper aufgereinigt, wobei Routine-Sammelverfahren
verwendet wurden und das Protein wurde in 8 M Harnstoff aus den
Einschlusskörpern
solubilisiert. Die 8 M Harnstofflösung, die die solubilisierten
Proteine enthielt, wurde in 2 × Phosphat-gepufferter
physiologischer Kochsalzlösung ("PBS") über eine
PD-10-Säule
geschickt, wobei der Harnstoff entfernt wurde, der Puffer ausgetauscht wurde
und das Protein zurückgefaltet
wurde. Das Protein wurde mit einem weiteren Chromatographieschritt
aufgereinigt, um Endotoxin zu entfernen. Dann wurde es steril filtriert.
Die steril filtrierte Protein-Präparation
wurde in einer Konzentration von 95 μg/ml in 2 × PBS aufbewahrt. Die Analyse
der Präparation
von TNF-delta mit Hilfe von Standard-Verfahren der Polyacrylamid-Gelelektrophorese
ließ erkennen,
dass die Präparation
etwa 80% Monomer enthielt, das das erwartete Molekulargewicht von
ungefähr
20,8 kDa besitzt.
-
Das Protein wurde durch Chromatographie über eine
Nickel-Gelat-Säule aufgereinigt,
unter Bedingungen, die die Bindung des Typs Protein erlauben, der
das 6-His-tag besitzt. Das Protein wird in 6-molarem Guanidinium
HCl pH 5,0 von der Säule eluiert
und renaturiert.
-
Beispiel 2
-
Clonierung und Expression
von löslichem
menschlicher TNF-delta
und TNF-epsilon in einem Baculovirus-Expressions-System
-
Die cDNA-Sequenz, die das menschliche TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Protein
von vollständiger
Länge codiert,
die aus dem hinterlegten Clon stammt, wird unter Verwendung von
PCR-Oligonucleotid-Primern
amplifiziert, die den 5'-
und 3'-Sequenzen des Gens
entsprechen:
-
Der 5'-Primer hat die Sequenz 5'-GCG GGA TCC CCA GAG CCT CAC CAC AG-3', die die unterstrichene
BamHI-Restriktionsenzym-Schnittstelle enthält, gefolgt
von 16 Basen der Sequenz von TNF-delta oder TNF-epsilon aus den 1 und 2. Inseriert in einen Expressions-Vektor,
wie nachfolgend beschrieben, stellt das 5'-Ende des amplifizierten Fragments,
das menschliches TNF-delta oder TNF-epsilon codiert, ein wirkungsvolles
Signalpeptid bereit. Ein wirkungsvolles Signal zur Initiation der Translation
in eukaryontischen Zellen, wie von Kozak, M., J. Mol. Biol. 196:
947–950
(1987) beschrieben, ist in geeigneter Weise in dem Vektor-Bereich des
Konstrukts lokalisiert.
-
Der 3'-Primer besitzt die Sequenz 5'-CGC TCT AGA ACA ATC ACA GTT TCA CAA AC-3', der die unterstrichene
XbaI-Restriktionsschnittstelle
enthält,
gefolgt von Nucleotiden, die zu den letzten 13 Nucleotiden der codierenden
Sequenz, die in den 1 und 2 dargestellt ist, einschließlich des Stop-Codons,
komplementär
sind.
-
Das amplifizierte Fragment wird aus
einem 1% Agarosegel isoliert, wobei ein kommerziell erhältlicher
Kit verwendet wird ("Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.). Das Fragment wird dann mit BamHI und Asp718 gespalten
und erneut in einem 1% Agarosegel aufgereinigt. Dieses Fragment
wird hierin als F2 bezeichnet.
-
Der Vektor pA2GP wird verwendet,
um das TNF-delta- oder TNF-epsilon-Protein in dem Baculovirus-Expressions-System
zu exprimieren, wobei Standard-Verfahren verwendet wurden, wie diejenigen,
die in Summers et al., A Manual of Methods for Baculovirus Vectors
and Insect Cell Culture Procedures, Texas Agricultural Experimental
Station Bulletin Nr. 1555 (1987) beschrieben sind. Dieser Expressions-Vektor
enthält
den starken Polyhedrin-Promotor des Autographa californica nucleären Polyhedrose-Virus
(AcMNPV), gefolgt von herkömmlichen
Restriktionsschnittstellen. Das Signalpeptid von AcMNPV gp67, einschließlich des
N-terminalen Methionin, ist unmittelbar stromaufwärts der
BamHI-Schnittstelle lokalisiert. Die Polyadenylierungsstelle des
Affenvirus 40 ("SV40") wird für eine wirkungsvolle
Polyadenylierung verwendet. Für
eine einfache Selektion von rekombinantem Virus wird das β-Galactosidasegen von
E. coli in der gleichen Orientierung wie der Polyhedrin-Promotor
inseriert und von dem Polyadenylierungssignal des Polyhedrin-Gens
nachgefolgt. Die Polyhedrin-Sequenzen werden für die Zell-vermittelte homologe
Rekombination mit viraler Wildtyp-DNA auf beiden Seiten von viralen
Sequenzen flankiert, um ein lebensfähiges Virus zu erzeugen, das
das clonierte Polynucleotid exprimiert.
-
Viele andere Baculovirus-Vektoren,
die bereitstehen, wie pAc373, pVL941 und pAcIM1, könnten anstelle
von pA2-GP verwendet werden, wobei die Fachleute einschätzen können, dass
die Konstruktion in angemessener Weise platzierte Signale für die Transkription,
Translation, den Transport und ähnliches
bereitstellt, wie ein im Leserahmen liegendes AUG und ein Signalpeptid,
je nach Bedarf. Solche Vektoren sind unter anderem in Lückow et
al., Virology, 170: 31–39
beschrieben.
-
Das Plasmid wird mit den Restriktionsenzymen
BamHI und XbaI gespalten und dann unter Verwendung von Phosphatase
aus dem Dünndarm
des Kalbes dephosphoryliert, wobei Routine-Verfahren verwendet werden, die im Stand
der Technik bekannt sind. Die DNA wird dann aus einem 1%-Agarosegel isoliert,
wobei ein kommerziell erhältlicher
Kit verwendet wird ("Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, Ca.). Dieser Vektor wird hierin als "V2" bezeichnet.
-
Das Fragment F2 und das dephosphorylierte Plasmid
V2 werden mit T4-DNA-Ligase zusammen ligiert. E. coli HB101-Zellen werden mit
dem Ligierungsmix transformiert und auf Kulturschalen ausgebreitet.
Bakterien, die das Plasmid mit dem menschlichen TNF-delta- oder
TNF-epsilon-Gen enthalten, werden durch Spaltung der DNA aus einzelnen
Kolonien identifiziert, wobei BamHI und XbaI verwendet werden und
dann das Spaltprodukt durch Gelelektrophorese analysiert wird. Die
Sequenz des clonierten Fragments wird durch DNA-Sequenzierung bestätigt. Dieses
Plasmid wird hierin als pBacTNF-delta bezeichnet.
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5 μg
des Plasmids pBacTNF-delta werden mit 1,0 μg kommerziell erhältlicher
linearisierter Baculovirus-DNA ("BaculoGoldTM Baculovirus-DNA", Pharmingen, San Diego, CA.) co-transfiziert,
wobei das Lipofektions-Verfahren verwendet wird, das von Felgner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 7413–7417 (1987) beschrieben wurde.
1 μg BaculoGoldTM-Virus-DNA
und 5 μg
des Plasmids pBacTNF-delta werden in einer sterilen Vertiefung einer
Mikrotiterplatte vermischt, die 50 μl Serum-freies Grace-Medium
(Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD) enthält. Danach werden 10 μl Lipofektin
+ 90 μl Grace-Medium
zugegeben, vermischt und 15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert.
Dann wird das Transfektionsgemisch tropfenweise zu Sf9-Insektenzellen
((ATCC CRL 1711) zugegeben, die in einer 35 mm Gewebekulturschale
mit 1 ml Grace-Medium oder Serum ausgesät sind. Die Platte wird vor-
und zurückgeschwenkt,
um die neu hinzugefügte
Lösung zu
mischen. Die Platte wird dann 5 Stunden bei 27°C inkubiert. Nach 5 Stunden
wird die Transfektionslösung
von der Platte entfernt und 1 ml Grace-Insektenmedium, das mit 10%
fötalem
Kälberserum
angereichert ist, wird zugegeben. Die Platte wird in einen Inkubator
zurückgestellt
und die Züchtung
wird vier Tage lang bei 27°C
fortgeführt.
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Nach vier Tagen wird der Überstand
gesammelt und ein Plaque-Test wird durchgeführt, wie von Summers und Smith
beschrieben, worauf bereits vorstehend Bezug genommen wurde. Ein
Agarosegel mit "Blue
Gal" (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) wird verwendet, um die einfache Identifizierung
und Isolierung von gal-exprimierenden Clonen zu gewährleisten,
die blau gefärbte
Plaques erzeugen. (Eine detaillierte Beschreibung eines "Plaque-Tests" von diesem Typ kann
auch in der Bedienungsanleitung für Insektenzellkultur und Baculovirologie,
Seite 9–10
gefunden werden, die von Life Technologies Inc., Gaithersburg verteilt
wird.)
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Vier Tage nach serieller Verdünnung wird das
Virus zu den Zellen gegeben. Nach geeigneter Inkubation werden blau
gefärbte
Plaques mit der Spitze einer Eppendorf-Pipette gepickt (aufgesammelt).
Der Agar, der rekombinante Viren enthält, wird dann in einem Eppendorf-Gefäß resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthält.
Durch eine kurze Zentrifugation wird der Agar entfernt und der Überstand, der
das rekombinante Baculovirus enthält, wird verwendet, um Sf9-Zellen
zu infizieren, die in 35 mm Kulturschalen ausgesät sind. Vier Tage später werden
die Überstände dieser
Kulturschalen geerntet und dann bei 4°C aufbewahrt. Ein Clon, der
in geeigneter Weise inseriertes TNF-delta oder TNF-epsilon enthält, wird
durch DNA oder TNF-epsilon-Analyse, einschließlich Restriktionskartierung
und Sequenzierung, identifiziert. Dieser wird hierin als V-TNF-delta bezeichnet.
-
Sf9-Zellen werden in Grace-Medium
gezüchtet,
das mit 10% Hitze-inaktiviertem FBS angereichert ist. Die Zellen
werden mit dem rekombinanten Baculovirus V-TNF-delta in einer Infektions-Multiplizität (multiplicity
of infection; "MOI") von etwa 2 (etwa
1 bis etwa 3) infiziert. Sechs Stunden später wird das Medium entfernt
und mit SF900 II-Medium minus Methionin und Cystein (erhältlich von
Life Technologies Inc., Gaithersburg) ersetzt. 42 Stunden später werden
5 μCi 35S-Methionin
und 5 μCi 35S-Cystein (erhältlich von Amersham) zugegeben.
Die Zellen werden 16 Stunden lang weiter inkubiert und werden dann
durch Zentrifugation geerntet, lysiert und die markierten Proteine
werden durch SDS-PAGE und Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
Beispiel 3
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Gewebeverteilung der TNF-delta-Expression
-
Eine Northern Blot-Analyse wurde
durchgeführt,
um die Expressionsspiegel von TNF-delta in menschlichen Geweben
zu überprüfen, wobei
Verfahren verwendet wurden, die unter anderem beschrieben sind von
Sambrook et al., worauf vorstehend Bezug genommen wurde. Gesamt-zelluläre-RNA-Proben
werden mit RNAzolTM B-System (Biotex Laboratories,
Inc. 6023 South Loop East, Houston, TX 77033) isoliert.
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Etwa 10 μg Gesamt-RNA wurde aus Gewebeproben
isoliert. Die RNA wurde durch Elektrophorese in einem 1% Agarosegel
unter stark denaturierenden Bedingungen nach der Größe aufgetrennt. Die
RNA wurde von dem Gel auf einen Nylonfilter geblottet und der Filter
wird dann für
die Hybridisierung mit einer nachweisbaren markierten Polynucleotid-Sonde
vorbereitet.
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Als eine Sonde, um mRNA nachzuweisen, die
TNF-delta codiert, wurde der Antisense-Strang der codierenden Region
des cDNA-Inserts in dem hinterlegten Clon zu einer hohen spezifischen
Aktivität
markiert. Die cDNA wurde mit Hilfe von Primer-Extension markiert,
wobei der Prime-It-Kit verwendet wurde, der von Stratagene erhältlich ist.
Die Reaktion wurde unter Verwendung von 50 ng cDNA dem Standard-Reaktionsprotokoll
folgend durchgeführt,
wie es von dem Anbieter empfohlen wird. Das markierte Polynucleotid
wurde von den anderen markierten Reaktionsbestandteilen durch Säulenchromatographie aufgereinigt,
wobei eine Select-G-50- Säule verwendet
wurde, die von 5-Prime-3-Prime, Inc. of 5603 Arapahoe Road, Boulder,
CO 80303 erhalten wurde.
-
Die markierte Probe wurde in einer
Konzentration von 1.000.000 cpm/ml in einem kleinen Volumen 7% SDS,
0,5 M NaPO4, pH 7,4 bei 65°C über Nacht
mit dem Filter hybridisiert.
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Danach wurde die Sondenlösung abgeschüttet und
der Filter zweimal bei Raumtemperatur und zweimal bei 60°C mit 0,5 × SSC, 0,1%
SDS gewaschen. Der Filter wird dann getrocknet und über Nacht
mit einer Verstärkerfolie
bei –70°C mit einem Film
exponiert.
-
Die Autoradiographie zeigt, dass
die mRNA für
TNF-delta in allen 16 Geweben nachgewiesen wurde, mit der höchsten Expression
im Herz, gefolgt von Plazenta und Niere.
-
Beispiel 4
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Gentherapeutische
Expression von menschlichem TNF-delta oder TNF-epsilon
-
Durch Hautbiopsie werden Fibroblasten
von einer Versuchsperson erhalten. Das resultierende Gewebe wird
in Gewebekultur-Medium gegeben und in kleine Stücke aufgeteilt. Kleine Brocken
des Gewebes werden auf eine feuchte Oberfläche in eine Gewebekulturflasche
gegeben, wobei ungefähr
10 Stück
in jede Flasche gegeben werden. Die Flasche wird umgedreht, fest
verschlossen und über
Nacht bei Raumtemperatur belassen. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur
wird die Flasche umgedreht – die Gewebebrocken
bleiben am Boden der Flasche befestigt – und frisches Medium wird
zugegeben (z. B. Ham's
F12-Medium mit 10% FBS, Penicillin und Streptomycin). Das Gewebe
wird dann ungefähr
eine Woche bei 37°C
inkubiert. Zu diesem Zeitpunkt wird frisches Medium zugegeben und
nachfolgend jeweils nach einigen Tagen gewechselt. Nach weiteren
zwei Wochen in Kultur entsteht ein Monolayer aus Fibroblasten. Der
Monolayer wird trypsiniert und in größere Flaschen verteilt.
-
Ein Vektor zur Gentherapie wird zur
Clonierung eines zu exprimierenden Fragments mit Restriktionsenzymen
gespalten. Der gespaltene Vektor wird mit Phosphatase vom Dünndarm des
Kalbes behandelt, um eine Selbstligierung zu verhindern. Der dephosphorylierte
lineare Vektor wird in einem Agarosegel fraktioniert (aufgetrennt)
und aufgereinigt.
-
cDNA, die in der Lage ist, aktives
TNF-delta oder TNF-epsilon
zu exprimieren, wird isoliert. Die Enden des Fragments werden, falls
notwendig, zur Clonierung in den Vektor modifiziert. Zum Beispiel können 5'-Überhänge mit DNA-Polymerase behandelt werden, um glatte
Enden zu erzeugen. 3'-überhängige Enden können unter
Verwendung von S1-Nuclease entfernt werden. Linker können mit T4-DNA-Ligase
an glatte Enden ligiert werden.
-
Gleiche Mengen des linearen Moloney
murine leukemia virus-Rückgrats
und des TNF-delta- oder TNF-epsilon-Fragments werden miteinander vermischt
und unter Verwendung von T4-DNA-Ligase miteinander verknüpft. Das
Ligierungsgemisch wird verwendet, um E. coli zu transformieren und
die Bakterien werden dann auf Agar ausplattiert, der Kanamycin enthält. Der
Kanamycin-Phänotyp und
Restriktionsanalyse versichern, dass der Vektor das richtig inserierte
Gen besitzt.
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Verpackungszellen werden in Gewebeflaschen
in Dulbecco's Modified
Eagle's Medium (DMEM)
mit 10% Kälberserum
(CS), Penicillin und Streptomycin auf konfluente Dichte gezüchtet. Der Vektor,
der das TNF-delta- oder TNF-epsilon-Gen enthält, wird mit Hilfe von Standard-Verfahren
in die Verpackungszellen eingebracht. Infektiöse Viruspartikel, die das TNF-delta-
oder TNF-epsilon-Gen enthalten, werden von den Verpackungszellen
aufgesammelt, die jetzt Produzenten-Zellen genannt werden.
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Frisches Medium wird zu den Produzenten-Zellen
zugegeben und nach einer geeigneten Inkubationsperiode wird das
Medium von den Platten der konfluenten Produzenten-Zellen geerntet.
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Das Medium, das die infektiösen Viruspartikel
enthält,
wird durch einen Millipore-Filter gefiltert, um abgelöste Produzenten-Zellen
zu entfernen. Das gefilterte Medium wird dann verwendet, um Fibroblasten-Zellen
zu infizieren. Das Medium wird von einer sub-konfluenten Platte
von Fibroblasten entfernt und schnell durch das filtrierte Medium
ersetzt. Polybren (Aldrich) kann in dem Medium eingeschlossen werden,
um die Transduktion zu vereinfachen. Nach einer angemessenen Inkubation
wird das Medium entfernt und mit frischem Medium ersetzt. Falls
der Virustiter hoch ist, dann werden nahezu alle Fibroblasten infiziert,
und es ist keine Selektion erforderlich. Falls der Titer niedrig
ist, ist es notwendig, einen retroviralen Vektor zu verwenden, der
einen selektionierbaren Marker besitzt, wie neo oder his, um transduzierte
Zellen zur Vermehrung auszuwählen.
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Gentechnisch veränderte Fibroblasten können dann
in Ratten injiziert werden, entweder alleine oder nachdem sie auf
Mikroträger-Kügelchen
(microcarrier beads), wie Cytodex 3-Kügelchen,
bis zur Konfluenz gezüchtet
wurden. Die injizierten Fibroblasten produzieren TNF-delta- oder
TNF-epsilon-Produkt und die biologischen Wirkungen des Proteins
werden an den Wirt übertragen.