DE60318447T2 - Pharmazeutische zusammensetzung enthaltend estetrolderivate und anwendung in der krebsbehandlung - Google Patents

Pharmazeutische zusammensetzung enthaltend estetrolderivate und anwendung in der krebsbehandlung Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Östrogensensitiven Tumoren in einem Säuger, indem eine wirksame Menge einer besonderen östrogenen Verbindung dem Säuger verabreicht wird. Das Verfahren ist insbesondere geeignet zur Behandlung oder Vorbeugung von Brustkrebs und Endometriumkarzinom.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Brustkrebs ist eine der führenden Ursachen für die Krebssterblichkeit unter westlichen Frauen, und es wird vorausgesagt, dass er eine führende Ursache für den Krebstod bei orientalischen Frauen in Ländern wie beispielsweise Japan in naher Zukunft werden wird. Die American Cancer Society schätzt, dass 1 von 9 Frauen sich ein Leben lang dem Risiko dieser Krankheit gegenüber ausgesetzt sieht, die sich für ungefähr ein Viertel derjenigen, die unter der Krankheit leiden, als tödlich erweisen wird. Brusttumoren sowie einige weitere Tumoren (einschließlich Gebärmutterkrebs, Ovarialkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibroma, gutartige Prostata-Hyperplasie und Melanom) sind dafür bekannt, dass sie Ostrogen-sensitiv sind, was bedeutet, dass die Bildung und das Wachstum solcher Tumoren durch Östrogene wie beispielsweise 17β-Estradiol gefördert wird. 17β-Estradiol ist ein Östrogen, das für den menschlichen Körper endogen ist und das sowohl bei Frauen als auch bei Männern vorgefunden wird.
  • Östrogene sind dafür bekannt, dass sie das Risiko für beispielsweise Brust- und Gebärmutterschleimhaut-Tumoren erhöhen, indem ein durch den Östrogenrezeptor vermitteltes Ansteigen in der Häufigkeit der Zellteilung der Brust und des Endometriums (Proliferation) induziert wird. Die Zellteilung ist bei dem komplexen Vorgang der Entstehung von menschlichem Krebs wesentlich, da sie das Risiko eines genetischen Defekts, insbesondere genetischer Defekte wie beispielsweise der Inaktivierung von Tumor-Suppressor-Genen, per se erhöht.
  • Ein wichtiger Bestandteil bei der Behandlung von Östrogen-sensitiven Tumoren ist die Suppression oder, falls möglich, die Eliminierung von bestimmten Östrogen-induzierten Wirkungen. Zu diesem Zweck ist es wünschenswert, die Rezeptor-Stellen, die durch Östrogene stimuliert werden, zu blockieren und/oder die Menge an vorhandenem Östrogen, die an diesen Stellen wirken sollen, zu reduzieren.
  • Eine häufig verwendete Therapie, um die Rezeptor-Stellen zu blockieren, umfasst die Verabreichung von Anti-Östrogen. Anti-Östrogene sind eine Klasse von Chemikalien, welche Östrogene daran hindern, ihre volle Reaktion in dem Zielgewebe auszulösen. Eine anti-östrogene Verbindung, die gegenwärtig bei der Chemotherapie von Östrogen-sensitiven Tumoren verwendet wird, ist Tamoxifen. Tamoxifen ist ein sogenannter selektiver Östrogen-Rezeptor-Modulator (SERM), was bedeutet, dass die Substanz Eigenschaften von sowohl Östrogen-Antagonisten als auch -Agonisten aufweist. Obwohl diese vermischten Agonisten/Antagonisten vorteilhafte Wirkungen bei der Behandlung dieser Tumoren haben, sind die östrogenen Nebeneffekte auch dafür bekannt, dass sie eine stimulierende Wirkung auf bestimmte Krebszellpopulationen in der Gebärmutter haben und daher in einigen Fällen kontraproduktiv sind. SERMs, die scheinbar keine agonistischen Wirkungen auf die Gebärmutter zeigen, sind im Stand der Technik auch bekannt (zum Beispiel Raloxifen), haben jedoch den Nachteil, dass sie klimakterische Beschwerden wie beispielsweise Hitzewallungen und Schweißausbrüche bewirken können. Ferner wurden diese SERMs mit einem verstärkten Risiko für Venen-Thromboembolie in Verbindung gebracht, welche eine weitere agonistische östrogene Wirkung ist.
  • Eine Verringerung der Östrogenkonzentrationen im Blutserum kann operativ erreicht werden (Ovariektomie, Adrenalektomie, Hypophysektomie) oder pharmazeutisch durch Verabreichung hoher Dosen an Progestogen, GnRH-Analoge oder Steroid-Pathway-Inhibitoren. Jedoch führt die Langzeitsuppression des endogenen Östrogens zu Hypoöstrogenämie. Weiterhin wurde festgestellt, dass sogar bei der völligen Abwesenheit von Sexualsteroiden einige Rezeptoren aktiviert sein können. Siehe Simard und Labrie, "Keoxifene shows pure antiestrogenic activity in pituitary gonadotrophs", Mol. Cell. Endocrinol. 39: 141–144, (1985), besonders Seite 144.
  • Die US 4,937,238 (Lemon) bezieht sich auf ein Verfahren zur Vorbeugung von Brustkrebs bei weiblichen Säugern, umfassend die Schritte der Verabreichung einer Verbindung ausgewählt aus der Gruppe von Arzneistoffen, umfassend (1) 4-OH-Estradiol; (2) d-Equilenin; und (3) 17α-Ethinyl-Estriol. Es wird eine allgemeine Formel bereitgestellt, um eine Klasse von Verbindungen (1) einschließlich 4-OH-Estradiol zu beschreiben. Die Formel umfasst eine große Vielfalt von östrogenartigen Substanzen, einschließlich Substanzen, die 4 oder mehr Hydroxylgruppen enthalten können. Mit Ausnahme von 4-OH-Estradiol wird kein weiteres Beispiel aus dieser großen Gruppe von Substanzen erörtert.
  • Die US 5,340,584 (Spicer et al.) beschreibt ein Verfahren zur Empfängnisverhütung oder zur Behandlung gutartiger gynäkologischer Funktionsstörungen, umfassend die Verabreichung einer GnRH-Zusammensetzung über eine erste Zeitperiode in einer Menge, die dabei wirksam ist, die Herstellung der Ovarial-Östrogen- und Progesteron-Produktion zu supprimieren, und die gleichzeitige Verabreichung einer östrogenen Zusammensetzung in einer Menge, die wirksam ist, um Symptome von Östrogenmangel zu verhindern, und das gleichzeitige Verabreichen eines Progestogens in einer Menge, die wirksam ist, um den Serumspiegel des Progestogens auf einem Spiegel aufrechtzuerhalten, der wirksam ist, um die endometrische Zellproliferation zu verringern. Das US-Patent betrifft in erster Linie Rezepturen zur langsamen Freigabe, die über eine ausgedehnte Zeitperiode von zumindest ungefähr zwei Monaten wirksam sind. Unter einer langen Auflistung von Östrogenen, die in der beanspruchten Erfindung verwendet werden können, ist Estetrol erwähnt.
  • Die WO 94/26207 und die US 5,340,585 beschreiben ein Verfahren zur Behandlung von gutartigen gynäkologischen Fehlfunktionen bei einem Patienten, bei dem das Risiko der endometrischen Stimulierung durch eine östrogene Zusammensetzung minimiert oder nicht vorhanden ist, umfassend:
    • – Verabreichen einer Hormonzusammensetzung, die Gonadotropin-Hormon freisetzt, über eine erste Zeitperiode in einer Menge, die wirksam ist, um den Serumspiegel der Hormonzusammensetzung, die Gonadotropin-Hormon freisetzt, in einem weiblichen Säugetier auf einem Niveau zu halten, das wirksam ist, um die Ovarial-Östrogen- und Progesteron-Produktion während einer Zeitdauer zu unterdrücken; und
    • – gleichzeitiges Verabreichen einer östrogenen Zusammensetzung in einer Menge, die wirksam ist, um den Serumspiegel der Östrogenzusammensetzung über eine erste Zeitperiode auf einem Spiegel zu halten, der wirksam ist, um Anzeichen und Symptome von Östrogenmangel zu verhindern.
  • Sowohl die WO 94/26207 und die US 5,340,585 erwähnen Estetrol als ein Beispiel einer östrogenen Zusammensetzung, die bei dem zuvor genannten Verfahren eingesetzt werden kann.
  • Die WO 02/094276 , die nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht wurde, beschreibt die Verwendung von Estetrol bei der Behandlung oder Vorbeugung von Hypoöstrogenämie. Auf Seite 10, Zeilen 19–20 und in Anspruch 5 ist erwähnt, dass die Behandlung in geeigneter Weise angewendet werden kann, um Hypoöstrogenämie zu behandeln oder vorzubeugen, die aus der Behandlung von Brustkrebs resultiert. Die Behandlung von Brustkrebs ist jedoch an keiner Stelle erwähnt.
  • Die WO 02/30355 (Kragie) beschreibt ein Verfahren, um nachteilige Nebenwirkungen zu mildern und/oder die vorteilhafte Wirkung eines Aromatase-Inhibitors bei einer Testperson zu verstärken, wobei das Verfahren die Verabreichung einer Kombination von einem oder mehreren Aromatase-Inhibitoren mit einem oder mehreren Östrogenfunktions-Substitutionsmitteln (EFR) umfasst. Es wird ein breiter Bereich von EFR-Agenzien in der Anmeldung zitiert, einschließlich Östrogenen. In einer Liste von Östrogenen ist auch Estetrol erwähnt. Das beanspruchte Verfahren gilt als vorteilhaft für die Behandlung von Testpersonen, die unter Nebeneffekten und verringertem therapeutischen Nutzen der Zusammensetzungen leiden, die einen Aromatase-Inhibitor umfassen, der als ein Therapeutikum für eine große Vielfalt an Krankheitszuständen oder klinischen Indikationen verabreicht wird. In Bezug auf Brustkrebs, der als ein Beispiel für einen Krankheitszustand erwähnt wird, wurde beobachtet, dass Aromatase-Inhibitoren verwendet werden, um die Herstellung von Östrogenen an der Stelle des kanzerösen Brustgewebes zu verringern. Selektive EFR-Mittel wie beispielsweise Raloxifen und Estradiol-Metaboliten sind als EFR-Mittel bei der Tumortherapie vorteilhaft. Was die Estradiol-Metaboliten betrifft, wird Bezug auf einen Artikel von Lippert TH et al., Steroids 2000; 65: 357–69 genommen. Dieser Artikel führt die Ergebnisse einer Untersuchung über die Wirkungen von A-Ring- und D-Ring-Metaboliten von Estradiol, einschließlich Estetrol, auf die Proliferation von vaskulären Endothelzellen auf. Die Ergebnisse zeigen, dass einige A-Ring-Metaboliten fähig sind, die Proliferation von kultivierten Endothelzellen menschlicher Nabelschnuradern zu verhindern. Für Estetrol wurde keine wesentliche Wirkung beobachtet.
  • Östrogenantagonisten werden für gewöhnlich bessere therapeutische Ergebnisse erzeugen als eine Therapie, die lediglich die Östrogenproduktion unterbindet, zum Beispiel GnRH-Analoge, Aromatase-Inhibitoren und/oder Progestogene. Infolgedessen besteht Bedarf für ein Medikament, das eine günstigere Kombination der agonistischen und antagonistischen (oder nicht-agonistischen) Eigenschaften aufweist als die Anti-Östrogene und/oder SERMs, die gegenwärtig verfügbar sind. Insbesondere besteht Bedarf nach einem Medikament, das keine unerwünschte proliferative Wirkung auf das Brust- und/oder endometrische Gewebe hat und das gleichzeitig eine ausreichende Östrogenizität aufweist, um zu verhindern, dass seine Verabreichung zu Hypoöstrogenämie und/oder klimakterischen Beschwerden führt.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Die Erfinder haben unerwartet entdeckt, dass diese Erfordernisse durch östrogene Substanzen erfüllt werden, die durch die folgende Formel repräsentiert werden
    Figure 00050001
    wobei in der Formel R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe mit 1-5 Kohlenstoffatomen sind. Ein bekanntes Beispiel für diese Gruppe östrogener Substanzen ist 1,3,5(10)-Estratrien-3,15α,16α,17ß-Tetrol, auch bekannt unter dem Namen Estetrol, Östetrol und 15α-Hydroxyestriol. Estetrol ist ein Östrogen, das von der fötalen Leber während der menschlichen Schwangerschaft hergestellt wird. Nicht-konjugierte Estetrol-Spiegel im mütterlichen Plasma erreichen ihren Höchststand bei ungefähr 1,2 ng/ml zum Zeitpunkt der Schwangerschaft und sind ungefähr 12 Mal höher im fötalen als im mütterlichen Plasma (Tulchinsky et al., 1975. J. Clin. Endocrinol. Metab., 40, 560–567).
  • Es ist sehr überraschend, dass die vorliegenden östrogenen Substanzen vorteilhaft bei der Behandlung von Östrogen-sensitiven Tumoren verwendet werden können, da der Fachmann erwarten würde, dass östrogene Substanzen die Bildung und das Wachstum dieser Tumoren verstärken würden. Da es scheint, dass die vorliegenden östrogenen Substanzen keine Östrogen-antagonistischen Eigenschaften aufweisen, ist diese Entdeckung wirklich unerwartet.
  • Obwohl die Erfinder nicht an eine Theorie gebunden sein wollen, wird angenommen, dass die günstige Wirkung der vorliegenden östrogenen Verbindung (EC) durch einen primären Mechanismus verursacht wird, bei dem diese Verbindung mit anderen Östrogenen um die Bindung an zytoplasmische Östrogen-Rezeptoren („ER") konkurriert. Von dem sich ergebenden ER-EC-Komplex wird angenommen, dass er viele Aktivitäten des endogenen Östrogens innerhalb der Tumorzellen inhibiert. Endogene Östrogene, wie beispielsweise 17β-Estradiol, binden an die ERs, um zelluläre Aktivitäten zu fördern, wie beispielsweise Östrogen/ER-vermittelte Gentranskription, DNA-Synthese, Krebszellenwachstum und Zunahmen autokriner Polypeptide, wie beispielsweise des Transformationswachstumsfaktors-Alpha, des epidermalen Wachstumsfaktors, des insulinähnlichen Wachstumsfaktors-II und anderer Wachstumsfaktoren, die in die Zellproliferation involviert sein können. Die konkurrierende Inhibierung der Bindung von endogenem Östrogen an die ERs durch die vorliegende östrogene Verbindung verringert oder verhindert derartiges Krebswachstum, indem zelluläre Aktivitäten durch die endogenen Östrogene induziert werden. Aufgrund des Fehlens eines proliferativen Einflusses auf beispielsweise Brustgewebe verhindert die vorliegende östrogene Verbindung den Übergang von Brustkrebszellen aus der frühen G1-Phase in die mittlere G1-Phase des Zellzyklus und weist eine zytostatische Wirkung auf Brustkrebszellen auf.
  • Es wurde entdeckt, dass die vorliegenden östrogenen Substanzen eine relativ große Affinität für den ERa-Rezeptor aufweisen oder umgekehrt eine relativ geringe Affinität für den ERβ-Rezeptor. Es wird angenommen, dass diese Rezeptor-Spezifizität auf irgendeine Weise mit der hohen Wirksamkeit der vorliegenden Substanzen bei der Behandlung von Östrogen-sensitiven Tumoren verbunden ist. Jedoch ist der Mechanismus, der die ER-Signalwege steuert, die für diese Wirksamkeit verantwortlich sind, bislang schlecht erfasst, trotz des beträchtlichen wissenschaftlichen Aufwands, der auf diesem Gebiet stattfindet.
  • Es ist bekannt, dass die meisten Östrogene an beide ERs binden, welche in Anwesenheit von gewebespezifischen Co-Aktivatoren und/oder Co-Repressoren an ein Östrogen-Antwort-Element in der regulatorischen Region der Gene oder an andere Transkriptionsfaktoren binden. In Anbetracht der Komplexität der ER-Signalwirkung zusammen mit der gewebespezifischen Expression von ERα und ERβ und dessen Co-Faktoren wird nun erkannt, dass ER-Liganden als Östrogen-Agonisten oder sogar als Östrogen-Antagonisten in einer gewebespezifischen Weise wirken können.
  • Es ist nun auch bekannt, dass Östrogen die zelluläre Pharmakologie durch Genexpression moduliert und dass die Östrogenwirkung durch die Östrogen-Rezeptoren vermittelt wird. Die Wirkung des Östrogen-Rezeptors auf die Gen-Regulation kann durch eine direkte Bindung des ER an das Östrogen-Antwort-Element, eine Bindung des ER an andere Transkriptionsfaktoren, wie beispielsweise NF-κB, C/EBPβ und durch nicht-genetische Effekte, die die Ionenkanal-Rezeptoren involvieren, vermittelt werden. Der Fortschritt während der letzten paar Jahre hat gezeigt, dass sich der ER mit Co-Aktivatoren (zum Beispiel SRC-1, CBP und SRA) und Co-Repressoren (zum Beispiel SMRT und N-CoR) verbindet, was ebenfalls die transkriptionelle Aktivität des ER in einer gewebespezifischen und ligandenspezifischen Weise moduliert. Zusätzlich gibt es Anzeichen dafür, dass die Mehrheit der Östrogen-regulierten Gene kein klassisches Östrogen-Antwort-Element hat. In diesen Fällen interagiert der ER mit den Transkriptionsfaktoren, die für die Regulation dieser Gene kritisch sind. Transkriptionsfaktoren, von denen bekannt ist, dass sie in ihrer Aktivität durch ER moduliert werden, umfassen zum Beispiel AP-1, NF-κB, C/EBP und Sp-1.
  • In Anbetracht der Komplexität der ER-Signalwirkung sowie der verschiedenen Arten von Gewebe, die ER und seine Co-Faktoren exprimieren, wird allgemein angenommen, dass ER-Liganden nicht länger einfach als entweder reine Antagonisten oder Agonisten klassifiziert werden können. Diese Ansicht wird von den Entdeckungen von Paech et al. (Science 277, 1508–1510, 1997) gestützt, die dargelegt haben, dass 17β-Estradiol eine AP-1-Stelle beim Vorhandensein eines ERα aktiviert, aber die gleiche Stelle beim Vorhandensein von ERβ inhibiert. Dagegen stimulieren die ER-Liganden Raloxifen (Eli Lilly & Co.) und Tamoxifen sowie ICI-182,780 (Zeneca Pharmaceuticals) die AP-1-Stelle durch ERβ, aber inhibieren diese Stelle in der Gegenwart von ERα.
  • Es ist bekannt, dass ERα und ERβ sowohl überlappende als auch unterschiedliche Verteilungen im Gewebe aufweisen, die vorwiegend durch RT-PCR oder in-situ Hybridisierung analysiert wurde. Sehr oft exprimieren Gewebe sowohl ERα als auch ERβ, aber die Rezeptoren sind in verschiedenen Zelltypen lokalisiert.
  • Zusammenfassend ist es offensichtlich, dass die östrogene Verbindung sich von den östrogenen Substanzen wie beispielsweise 17β-Estradiol und Ethinyl-Estradiol unterscheidet und dass sie eine relativ hohe Affinität für den ERa-Rezeptor im Vergleich zu dem ERβ-Rezeptor zeigt, obwohl die Mechanismen, durch welche die vorliegende östrogene Verbindung ihre günstige Wirkung ausübt, noch unbekannt sind. Es wird außerdem ebenfalls aus dem oben Gesagten deutlich, dass diese Spezifizität auch gut für die unerwartete Wirksamkeit der vorliegenden östrogenen Verbindung bei der Behandlung oder Vorbeugung von Östrogen-sensitiven Tumoren verantwortlich sein kann.
  • Ähnlich wie bei SERMs wie Tamoxifen zeigt die vorliegende östrogene Verbindung östrogene Wirkungen, die eine Langzeitverabreichung ohne das Auftreten klimakterischer Beschwerden ermöglichen. Tamoxifen hat jedoch eine unerwünschte östrogene Wirkung auf Gebärmuttergewebe und wurde mit endometrischer Hyperplasie und Karzinomen in Verbindung gebracht. Die Langzeitverwendung von Tamoxifen ist mit einem erhöhten Risiko für Endometrium-Krebs verbunden, bis hin zu einem fünffach höheren Risiko im Vergleich zu Frauen, die nicht mit einer Tamoxifen-Therapie behandelt wurden. Daher hat die Anwendung von Tamoxifen für die Langzeitvorbeugung vor Brustkrebs und für die Langzeitbehandlung von Brustkrebs wesentliche damit verbundene Risiken.
  • Ein weiterer Nachteil, der in Verbindung mit dem Tamoxifen bei Frauen vor der Menopause verbunden ist, ist das Risiko der Ovarial-Hyperstimulation, was zu einer exzessiven Absonderung von Östrogen führt. Es ist offensichtlich, dass der sich ergebende Anstieg des Östrogenspiegels im Serum höchst unerwünscht bei Patienten mit Östrogen-sensitiven Tumoren ist. Deshalb wird Ovariektomie für gewöhnlich bei Patienten vor der Menopause angewendet, die mit Tamoxifen behandelt werden. Die vorliegende östrogene Verbindung scheint keinen solchen unerwünschten Einfluss auf Gebärmuttergewebe zu haben, sie verursacht auch keine Ovarial-Hyperstimulation, da sie tatsächlich das Follikelwachstum und die Ovulation unterbindet.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil der vorliegenden östrogenen Substanzen entsteht aus ihrer relativen Unempfindlichkeit gegenüber Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (Medikament-Medikament-Wechselwirkungen). Es ist gut bekannt, dass bestimmte Medikamente die Wirksamkeit von östrogenen verringern können und dass andere Medikamente deren Aktivität verstärken können, wodurch sich mögliche vermehrte Nebenwirkungen ergeben. Ebenso können östrogene den Metabolismus von anderen Medikamenten störend beeinflussen. Im Allgemeinen liegt die Wirkung anderer Medikamente auf östrogene darin, mit der Absorption, der Metabolisierung oder der Ausscheidung dieser Östrogene zu interferieren, wohingegen die Wirkung der Östrogene auf andere Medikamente darin liegt, dass sie wegen des Verstoffwechselungspfades konkurrieren.
  • Die klinisch wichtigste Gruppe von Wechselwirkungen der Östrogen-Medikamente tritt mit Medikamenten auf, die mikrosomale Leberenzyme erzeugen können, die die Östrogenspiegel im Plasma unter ein therapeutisches Niveau verringern können (zum Beispiel krampflösende Mittel; Phenytoin, Primidon, Barbiturate, Carbamazepin, Ethosuximid, und Methosuximid; Medikamente gegen Tuberkulose wie beispielsweise Rifampin; antimykotische Medikamente wie beispielsweise Griseofulvin). Die vorliegenden östrogenen Substanzen sind weniger von der Up-and-down-Regulation der mikrosomalen Leberenzyme (zum Beispiel P450's) abhängig und sind auch weniger für die Konkurrenz mit anderen P450-Substraten empfindlich. Ebenfalls beeinflussen sie den Metabolismus anderer Medikamente nicht wesentlich.
  • Die Konjugate der meisten Östrogene, wie sie in der Leber gebildet werden, werden in die Galle abgesondert und können durch Darmbakterien im Dickdarm abgebaut werden, so dass das aktive Hormon freigesetzt wird, das dann wieder absorbiert wird (enterohepatische Rezirkulation). Es gibt klinische Berichte, die die Ansicht stützen, dass die enterohepatische Rezirkulation von Östrogenen bei Frauen, die Antibiotika wie beispielweise Ampicillin, Tetracyclin etc. nehmen, abnimmt. Konjugierte Formen der vorliegenden östrogenen Substanzen werden kaum in die Galle abgesondert, was bedeutet, dass sie im Wesentlichen unempfindlich gegenüber Medikamenten sind, die die enterohepatische Rezirkulation von anderen Östrogenen beeinflussen.
  • Die obigen Beobachtungen dienen dazu zu erklären, warum die östrogenen Substanzen der Erfindung besonders geeignet zur Behandlung oder Vorbeugung von Östrogen-sensitiven Tumoren sind.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Entsprechend betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung einer östrogenen Verbindung bei einem Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Östrogen-sensitiven Tumoren bei einem Säuger, wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer östrogenen Verbindung an den Säuger und nicht die Verabreichung einer GnRH-Zusammensetzung umfasst, wobei die östrogene Verbindung ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus: Substanzen, die durch die folgende Formel repräsentiert werden
    Figure 00090001
    wobei in der Formel R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe mit 1-5 Kohlenstoffatomen sind; Precursoren, die fähig sind, eine Substanz gemäß der vorgenannten Formel freizusetzen, wenn sie bei dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, wobei die Precursoren Derivate der vorliegenden östrogenen Substanzen sind, bei denen das Wasserstoffatom von zumindest einer der Hydroxylgruppen durch ein Acylradikal einer Kohlenwasserstoff-Carbonsäure, Sulfonsäure oder Sulfaminsäure mit 1-25 Kohlenstoffatomen; Tetrahydrofuranyl; Tetrahydropyranyl oder ein geradkettiger oder verzweigter Glycosidrest ist, der 1-20 Glykosideinheiten pro Rest enthält, ersetzt worden ist; und Mischungen von einer oder mehreren der vorgenannten Substanzen und/oder Precursoren, wobei die Östrogen-sensitiven Tumoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus: Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Ovarialkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibrome, gutartiger Prostata-Hyperplasie und Melanome.
  • Wie hierin verwendet, bezieht sich die Bezeichnung „Tumor" auf ein neues Wachstum von Gewebe, in dem die Vervielfältigung der Zellen unkontrolliert und progressiv ist. Die Bezeichnung Tumor umfasst sowohl bösartige als auch gutartige Tumoren.
  • Die Bezeichnung „Östrogen-sensitiver Tumor" bezieht sich auf einen Tumor, dessen Bildung und Wachstum durch Östrogene stimuliert wird, außer durch die östrogenen Verbindungen gemäß der vorliegenden Verbindung, insbesondere Östrogene, die aus der Gruppe bestehend aus 17β-Estradiol, Ethinyl-Estradiol sowie Precursoren und Metaboliten davon bestehen.
  • Die Bezeichnung „Krebs" bezieht sich auf Zellen, die eine bösartige Veränderung durchgemacht haben, die sie für den Wirtsorganismus pathologisch macht.
  • Die vorliegenden östrogenen Substanzen unterscheiden sich sowohl von den biogenen als auch den synthetischen Östrogenen, die im Allgemeinen in pharmazeutischen Rezepturen verwendet werden, dadurch, dass der 5-gliedrige Ring in dem Steroidgerüst 3 Hydroxylsubstituenten statt 0–2 umfasst. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform repräsentiert zumindest einer von R1, R2, R3 und R4 eine Hydroxylgruppe, was bedeutet, dass die östrogene Substanz zumindest 4 Hydroxylgruppen enthält. Die östrogene Verbindung, die in der vorliegenden Zusammensetzung als die aktive Verbindung eingesetzt wird, ist vorzugsweise ein sogenanntes biogenes Östrogen, das heißt ein Östrogen, das natürlich im menschlichen Körper vorkommt, ein Precursor eines biogenen Östrogens oder eine Mischung davon. Da biogene Östrogene im fötalen und weiblichen Körper von Natur aus vorhanden sind, wird nicht erwartet, dass Nebenwirkungen auftreten, insbesondere dann nicht, wenn die Serumspiegel, die sich aus der exogenen Verabreichung dieser Östrogene ergeben, nicht wesentlich die natürlich auftretenden Konzentrationen übersteigen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält die östrogene Substanz 4 Hydroxylgruppen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind nicht mehr als 3 der R1, R2, R3, R4 Wasserstoffatome. Vorzugsweise repräsentiert in der zuvor erwähnten Formel R1 auch ein Wasserstoffatom. In dieser Formel repräsentieren zumindest 2, bevorzugter zumindest 3 der Gruppen R1, R2, R3 und R4 ein Wasserstoffatom.
  • Die östrogenen Substanzen gemäß der Formel umfassen verschiedene Enantiomere, da die Kohlenstoffatome, die die Hydroxylsubstituenten tragen, chiral aktiv sind. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die vorliegende östrogene Substanz 15α-Hydroxy-substituiert. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Substanz 16α-Hydroxy-substituiert. In noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Substanz 17β-Hydroxy-substituiert. Am meisten bevorzugt sind die östrogenen Substanzen 15α,16α,17β-Trihydroxy-substituiert. Die anderen chiral aktiven Kohlenstoffatome in dem Steroidgerüst der vorliegenden östrogenen Verbindungen weisen vorzugsweise die gleiche Konfiguration wie die entsprechenden Kohlenstoffatome in 17β-Estradiol und anderen biogenen Östrogenen auf.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung repräsentiert R3 eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform repräsentieren die Gruppen R1, R2 und R4 Wasserstoffatome, wobei in diesem Fall die Substanz 1,3,5(10)-Estratrien-3,15,16,17-Tetrol ist. Ein bevorzugtes Isomer der letzteren Substanz ist 1,3,5(10)-Estratrien-3,15α,16α,17β-Tetrol (Estetrol).
  • Die Erfindung umfasst auch die Verwendung von Precursoren der östrogenen Substanzen, welche die aktive Verbindung in dem vorliegenden Verfahren bilden. Diese Precursoren sind in der Lage, die zuvor genannten östrogenen Substanzen freizusetzen, wenn sie in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, beispielsweise als Ergebnis der metabolischen Umsetzung. Diese Precursoren sind ausgewählt aus der Gruppe der Derivate der vorliegenden östrogenen Substanzen, wobei das Wasserstoffatom von zumindest einer der Hydroxylgruppen substituiert worden ist durch ein Acylradikal einer Kohlenwasserstoff-Carbonsäure, Sulfonsäure oder Sulfaminsäure mit 1-25 Kohlenstoffatomen; Tetrahydrofuranyl; Tetrahydropyranyl; oder einen geradkettigen oder verzweigten Glycosidrest, der 1-20 Glykosideinheiten pro Rest enthält. Typische Beispiele für Precursoren, die in geeigneter Weise gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind Ester, die erhalten werden können, indem man die Hydroxylgruppen der östrogenen Substanzen mit Substanzen reagieren lässt, die eine oder mehrere Carboxy-(M+-OOC-)-Gruppen enthalten, wobei M+ ein Wasserstoff- oder (Alkali) Metallkation repräsentiert. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind daher die Precursoren Derivate der östrogenen Substanzen, wobei das Wasserstoffatom von zumindest einer der Hydroxylgruppen in der genannten Formel durch -CO-R substituiert worden ist, wobei R ein Kohlenwasserstoffradikal ist, das 1-25 Kohlenstoffatome enthält. Vorzugsweise ist R Wasserstoff oder ein Alkyl-, Alkenyl- oder Aryl-Radikal, das 1-20 Kohlenstoffatome enthält.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann in geeigneter Weise verwendet werden, um Säuger wie beispielsweise Rinder, Haustiere und insbesondere Menschen zu behandeln. Das Verfahren kann verwendet werden, um sowohl Frauen als auch Männer (zum Beispiel Prostata-Hyperplasie) zu behandeln, wobei es so ist, dass die besten Ergebnisse bei Frauen erhalten werden. Das Verfahren kann vorteilhaft bei Frauen während, vor und nach der Menopause eingesetzt werden. Da das vorliegende Verfahren im Gegensatz zu SERMs, wie beispielsweise Tamoxifen, nicht mit dem Risiko der Ovarial-Hyperstimulation verbunden ist, ist es besonders für die Behandlung von Frauen vor und während der Menopause geeignet. Das vorliegende Verfahren kann vorteilhaft verwendet werden, um Östrogen-sensitive Tumoren zu behandeln und auch das Auftreten dieser Tumoren zu verhindern.
  • Das vorliegende Verfahren ist besonders wirksam, wenn die Verabreichung über eine ausgedehnte Zeitperiode fortgeführt wird. Für gewöhnlich umfasst das Verfahren die ununterbrochene Verabreichung der östrogenen Verbindung über eine Dauer von zumindest 5 Tagen. Vorzugsweise erfolgt die ununterbrochene Verabreichung zumindest über 30 Tage, stärker bevorzugt zumindest über 90 Tage.
  • Das vorliegende Verfahren kann eine enterale oder parenterale Verabreichung der östrogenen Verbindung in geeigneter Weise anwenden. Die Bezeichnung „parenterale Verabreichung", wie hier verwendet, umfasst transdermale, intravenöse, intranasale, intravaginale, pulmonäre, bukkale, subkutane, intramuskuläre und intrauterine Verabreichung. Die Bezeichnung „enterale Verabreichung" umfasst orale sowie die rektale Verabreichung.
  • Vorzugsweise ist der Verabreichungsmodus ausgewählt aus der Gruppe, die eine orale, transdermale, intravenöse, intranasale, intravaginale, pulmonäre, rektale, bukkale, subkutane, intramuskuläre oder intrauterine Verabreichung umfasst. Stärker bevorzugt ist der Verabreichungsmodus ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus oraler, transdermaler, intravenöser, subkutaner, intranasaler, pulmonärer und vaginaler Verabreichung. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wendet das vorliegende Verfahren die orale, transdermale, intranasale oder subkutane Verabreichung an. Sogar noch mehr bevorzugt wendet das vorliegende Verfahren orale oder transdermale Verabreichung an.
  • Die oralen, intravenösen, subkutanen, intramuskulären, intranasalen, rektalen, bukkalen und pulmonären Verabreichungen sind ideal für die (zumindest) eine Verabreichung einmal täglich geeignet. Die transdermale Verabreichung wird vorteilhaft bei Häufigkeiten zwischen einmal am Tag und einmal im Monat angewendet. Die intravaginalen und intrauterinen Verabreichungen werden vorteilhaft bei Verabreichungshäufigkeiten zwischen einmal wöchentlich und einmal monatlich eingesetzt. Die subkutane und intramuskuläre Verabreichung kann auch in geeigneter Weise in Form von Depot-Injektionen in Intervallen von 1 Woche bis 6 Monaten durchgeführt werden, vorzugsweise in Intervallen von 4 Wochen bis 3 Monaten.
  • Aus Gründen der Einfachheit wendet das vorliegende Verfahren vorzugsweise Verabreichungsintervalle von 1 Tag, 1 Woche oder 1 Monat an. Therapien, die einmal täglich orale, subkutane, intravenöse oder intranasale Verabreichung, einmal wöchentlich transdermale oder einmal monatlich intravaginale oder subkutane Verabreichung einsetzen, sind besonders bevorzugt.
  • Obwohl das vorliegende Verfahren Rezepturen für die langsame Freisetzung einsetzen kann wie beispielsweise diejenigen, die in der US 5,340,584 beschrieben sind, wird nicht bevorzugt, die Rezepturen mit langsamer Freisetzung einzusetzen, die über eine ausgedehnte Dauer von zumindest ungefähr einem Monat wirksam sind.
  • Ungeachtet des Verabreichungsmodus wird die östrogene Verbindung bevorzugt in einer Menge verabreicht, die wirksam ist, eine Blutserumkonzentration von zumindest 1 Nanogramm pro Liter zu erreichen, vorzugsweise von zumindest 10 Nanogramm pro Liter, am meisten bevorzugt von zumindest 100 Nanogramm pro Liter. Im Allgemeinen wird die resultierende Blutserumkonzentration der östrogenen Verbindung 100 μg pro Liter, vorzugsweise 50 μg pro Liter, bevorzugter 25 μg pro Liter nicht überschreiten.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die östrogene Verbindung in einer Menge verabreicht, die deutlich die Menge übersteigt, die erforderlich ist, um den Serumspiegel der besagten östrogenen Verbindung auf einem wirksamen Niveau zu halten, um den Symptomen eines Östrogenmangels vorzubeugen, wie die US 5,340,584 lehrt. Vorzugsweise wird die östrogene Verbindung in einer Menge verabreicht, die ausreichend ist, um den Serumspiegel der östrogenen Verbindung auf einem Niveau aufrecht zu erhalten, die einem Serumspiegel von Estradiol von mehr als 50 pg/ml, bevorzugter von mehr als 140 pg/ml entspricht.
  • Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird die östrogene Verbindung für gewöhnlich in einer Menge von weniger als 1 mg pro kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise von weniger als 0,4 mg pro kg Körpergewicht pro Tag verabreicht. Um einen wesentlichen Einfluss aus der Verabreichung der östrogenen Verbindung zu erzielen, ist es zweckmäßig, sie in einer Menge von zumindest 1 μg pro kg Körpergewicht pro Tag zu verabreichen. Vorzugsweise liegt die verabreichte Menge bei zumindest 5 μg pro kg Körpergewicht pro Tag.
  • Die orale Verabreichung der aktiven Verbindung wird vorzugsweise in einer Menge von weniger als 400 μg pro kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise von weniger als 200 μg pro kg Körpergewicht pro Tag durchgeführt. Um einen wesentlichen Einfluss aus der Verabreichung der aktiven Verbindung zu erzielen, ist es zweckmäßig, sie in einer Menge von zumindest 2 μg pro kg Körpergewicht pro Tag oral zu verabreichen. Vorzugsweise liegt die oral verabreichte Menge bei zumindest 5 μg pro kg Körpergewicht pro Tag. Bei dem vorliegenden Verfahren, insbesondere, wenn es bei Menschen verwendet wird, wird die östrogene Verbindung für gewöhnlich in einer durchschnittlichen Dosierung von zumindest 0,05 mg pro Tag, vorzugsweise von zumindest 0,1 mg pro Tag verabreicht. Die Maximaldosierung wird normalerweise unter 40 mg pro Tag, vorzugsweise unter 20 mg pro Tag gehalten.
  • Das vorliegende Verfahren zur Behandlung umfasst das Verabreichen einer wirksamen Menge der östrogenen Verbindung an einen Säuger, der eine solche Therapie benötigt. Die erforderliche wirksame Menge wird sich von Individuum zu Individuum unterscheiden und wird von Faktoren wie beispielsweise dem Geschlecht des Individuums, dem Körpergewicht, dem Verabreichungsweg und der Wirksamkeit der bestimmten östrogenen Verbindung, die verwendet wurde, bestimmt.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren, besonders wenn bei Menschen eingesetzt, wird die östrogene Verbindung für gewöhnlich oral in einer durchschnittlichen Dosis zwischen 0,01 und 20 mg pro Tag, vorzugsweise zwischen 0,05 und 10 mg pro Tag verabreicht. In ähnlicher Weise beträgt die parenterale Dosis vorzugsweise zumindest 0,05, vorzugsweise zumindest 0,1 mg pro Tag. Die durchschnittliche maximale parenterale Dosis wird normalerweise unter 40 mg pro Tag, vorzugsweise unter 20 mg pro Tag, gehalten.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung setzt das Verfahren die orale Verabreichung der aktiven östrogenen Verbindung ein. Die Bezeichnung orale Verabreichung, wie hier verwendet, umfasst auch die orale Administration über Sondenernährung. Die Erfinder haben entdeckt, dass Estetrol und verwandte östrogene Substanzen trotz ihrer geringen Stärke vorteilhaft oral verabreicht werden können. Obwohl die Erfinder nicht an eine Theorie gebunden sein wollen, wird angenommen, dass die Wirksamkeit der oral verabreichten Estetrol-ähnlichen Substanzen aus der Kombination besonderer pharmako-kinetischer Eigenschaften (ADME) und pharmako-dynamischer Eigenschaften dieser Substanzen resultiert.
  • Die Erfinder haben entdeckt, dass die orale Bio-Verfügbarkeit der Estetrol-ähnlichen Substanzen außergewöhnlich hoch ist und dass ihre in vivo Halbwertszeit beträchtlich länger ist als die der allgemein verwendeten biogenen Östrogene. Obwohl Estetrol und Estetrol-ähnliche Substanzen eine relativ geringe östrogene Wirkungskraft haben, können sie somit wirksam oral verabreicht werden, da die oralen Dosen, die erforderlich sind, um die gewünschte Wirkung zu erreichen, jenen entsprechen, die schon für beispielsweise 17β-Estradiol verwendet werden.
  • Ein weiterer wichtiger Vorteil der oralen Verabreichung von Estetrol und Estetrol-ähnlichen Substanzen liegt in der Tatsache, dass diesen Substanzen zugeschrieben wird, dass die hepatischen Effekte dieser Substanzen für minimal gehalten werden, da sie kaum durch den sogenannten „ersten Durchlauf" metabolisiert werden. Der „erste Durchlauf"-Effekt von oral verabreichten Medikamenten bezieht sich auf den Abbauvorgang des Medikaments durch die Leber während des Übergangs eines Medikaments von der anfänglichen Aufnahme bis zur Zirkulation in dem Blutstrom. Nach der Resorption aus dem intestinalen Lumen treten oral gegebene aktive Wirkstoffe über die Leber in den Organismus ein. Diese Tatsache ist von besonderer Wichtigkeit für östrogene Agenzien, da die Leber ein Zielorgan für Östrogene ist; eine orale Einnahme von Östrogenen resultiert in starken östrogenen Effekten in der Leber. Therapeutisch äquivalente Dosen der allgemein verwendeten biogenen Östrogene ergeben, wenn sie oral angewendet werden, deutliche Antworten der hepatischen Parameter, wie beispielsweise der Steigerung von SHBG, CBG und Angiotensinogen. Diese hepatischen Wirkungen von Östrogenen werden auch beobachtet, wenn vom Pferd stammende östrogene Formulierungen (so genannte konjugierte Östrogene) verwendet werden.
  • Das vorliegende Verfahren wird bei der (prophylaktischen) Behandlung verschiedener Östrogen-sensitiver Tumoren verwendet, das heißt, Brustkrebs, Gebärmutterkrebs, Ovarialkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibrome, gutartige Prostata-Hyperplasie und Melanome. Die Bezeichnung „Gebärmutterkrebs" umfasst das Endometriumkarzinom und das Zervixkarzinom. Das vorliegende Verfahren wird besonders zur Behandlung oder Vorbeugung von Brustkrebs und Endometriumkarzinom für geeignet gehalten. Das Verfahren der vorliegenden Erfindung wird am vorteilhaftesten bei der Behandlung oder der Vorbeugung von Brustkrebs eingesetzt.
  • Um die Wirksamkeit des vorliegenden Verfahrens weiter zu verbessern, kann es zweckmäßig sein, eine pharmazeutische Verbindung zusammen zu verabreichen, die fähig ist, den Blutserumspiegel der endogenen Östrogene niedrig zu halten. Es werden vorzugsweise eines oder mehrere dieser Östrogen-Suppressiva in einer wirksamen Menge co-verabreicht, um den 17β-Estradiol-Spiegel im Blutserum unter 10 pg/ml, bevorzugter unter 5 pg/ml, am meisten bevorzugt unter 1 pg/ml zu supprimieren.
  • Beispiele für Östrogen-Suppressiva, die vorteilhaft zusammen mit der vorliegenden östrogenen Verbindung co-verabreicht werden können, umfassen Progestogene, Aromatase-Inhibitoren, Cyclooxygenase 2(COX-2)-Inhibitoren und 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1(17β-HSD Typ 1)-Inhibitoren. Vorzugsweise umfasst das vorliegende Verfahren die Co-Verabreichung eines Östrogen-Suppressivums, das aus der zuvor genannten Gruppe von Enzym-Inhibitoren ausgewählt ist. Diese Enzyminhibitoren bieten den Vorteil, dass sie die selektive Suppression der endogenen Östrogenproduktion ermöglichen, ohne direkt die Produktion anderer Steroide und/oder Gonadotrophine zu beeinflussen.
  • Enzym-Inhibitoren wie beispielsweise Aromatase-Inhibitoren, COX-2-Inhibitoren und 17β-HSD Typ 1-Inhibitoren sind geeignet, die biosynthetischen Wege zu blockieren, die in der endogenen Produktion des wichtigsten endogenen Östrogens, das heißt 17β-Estradiol, involviert sind. Diese Wege können wie folgt dargestellt werden:
    Figure 00170001
  • Wie aus dem obigen Diagramm klar wird, sind Aromatase und 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase des Typs 1 Schlüsselenzyme bei der endogenen Produktion von 17β-Estradiol. Infolgedessen wird die Inhibierung von Aromatase und 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase des Typs 1 automatisch die endogene Produktion von 17β-Estradiol reduzieren, welches wiederum die Östrogen-induzierte Proliferation beeinträchtigen wird.
  • Das Diagramm zeigt auch, dass Prostaglandin PGE2 fähig ist, die Aromatase-Aktivität zu stimulieren. Infolge dessen wird die Inhibierung von Cyclooxygenase 2 (COX-2), dem Enzym, das für die endogene Produktion von PGE2 aus Arachidonsäure verantwortlich ist, automatisch eine Reduktion der Aromatase-Aktivität und eine entsprechende Abnahme bei der Östrogen-induzierten Proliferation bewirken.
  • Somit kann gefolgert werden, dass Aromatase-Inhibitoren, Cyclooxygenase 2 (COX-2)-Inhibitoren sowie 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1-Inhibitoren in geeigneter Weise verwendet werden können, um die endogene Produktion von Östrogenen, insbesondere die endogene Produktion von 17β-Estradiol zu beeinträchtigen.
  • Aromatase ist eines der P-450-Enzyme. Sie katalysiert die Aromatisierung des A-Rings des Steroidgerüsts auf dem steroiden biosynthetischen Weg, beginnend mit der Spaltung der Seitenkette von Cholesterin. Um genauer zu sein: Aromatase katalysiert die Umwandlung von Androstendion zu Östron sowie die Umwandlung von Testosteron zu Estradiol. Somit ist Aromatase ein ratenlimitierendes Enzym für die Biosynthese der letztgenannten Östrogene.
  • Aromatase-Inhibitoren sind Substanzen, die geeignet sind, die katalytische Aktivität von Aromatase zu inhibieren. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind Aromatase-Inhibitoren Substanzen, die an Tiere und insbesondere an Menschen in nicht-toxischen Dosierungen verabreicht werden können, um die Biosynthese von Östrogen zu inhibieren. Im Moment ist eine Auswahl von Aromatase-Inhibitoren erhältlich und umfasst Substanzen wie beispielsweise Aminoglutethimid, Anastrozol, Exemestan, Vorozol, Letrozol, Fadrozol, Rogletimid, Atamestan, Formestan, Liarozol, YM 511, TZA-2237, CGS 16949A und MEN 11066. Aromatase-Inhibitoren finden primär Anwendung in Verfahren zur Behandlung von Brustkrebs. Es wurde auch vorgeschlagen, dass Aromatase-Inhibitoren bei der Behandlung von Endometriose verwendet werden können. Takayama et al. (Fertility Sterility 1998; 69(4); 709–13) behandelte erfolgreich einen Fall einer ungewöhnlich aggressiven rezidiven Endometriose nach der Menopause mit einem Aromatase-Inhibitor. Alle existierenden Therapien mit Aromatase-Inhibitoren basieren auf oraler oder intramuskulärer Verabreichung.
  • Cyclooxygenase (COX), auch bekannt als Prostaglandin G/H-Synthase, ist ein membrangebundenes Enzym, das für die Oxidation von Arachidonsäure zu Prostaglandinen verantwortlich ist, was erstmals vor über 20 Jahren identifiziert wurde. In der letzten Dekade wurde jedoch mehr Fortschritt bei dem Verständnis der Rolle von Cyclooxygenase-Enzymen bei verschiedenen pathophysiologischen Bedingungen gemacht. Zwei Cyclooxygenase-Isoformen wurden identifiziert und als COX-1 und COX-2 bezeichnet. COX-1-Enzym wird konstitutiv exprimiert und reguliert eine Anzahl von „Haushaltsfunktionen", wie beispielsweise vaskuläre Hämostase und Gastroprotektion, wohingegen COX-2 durch eine Anzahl an Mediatoren wie beispielsweise Wachstumsfaktoren, Zytokinen und Endotoxinen induzierbar ist (das heißt Entzündungsstellen).
  • Beispiele für 17β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase Typ 1-Inhibitor (17β-HSD Typ 1-Inhibitor) umfassen: N-Butyl-, N-Methyl-, 9-[3'17'Beta-(Dihydroxy)-1',3',5'(10')-estratrien-16-alpha-yl]-7 Bromononamid; N-Butyl-, N-Methyl-, 7-[3'17'Beta-(Dihydroxy)-1',3',5'(10')-estratrien-6'beta-yl]-7-Thiaheptanamid.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das vorliegende Verfahren die Co-Verabreichung eines Aromatase-Inhibitors in einer wirksamen Menge, um die endogene Östrogenproduktion zu supprimieren. Aromatase-Inhibitoren können in geeigneter Weise verwendet werden, um eine sehr wichtige Reduktion bei der endogenen Östrogenproduktion ohne ernsthafte Nebenwirkungen zu erzielen. Eine wichtige Nebenwirkung, die normalerweise mit Aromatase-Inhibitoren sowie mit anderen Suppressiva der endogenen Östrogenproduktion, das heißt Hypoöstrogenismus, in Verbindung steht, wird wirksam durch die Co-Verabreichung der vorliegenden östrogenen Verbindung neutralisiert.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst das vorliegende Verfahren die Co-Verabreichung eines Progestogens in einer wirksamen Menge, um die endogene Östrogenproduktion zu supprimieren. Die Co-Verabreichung eines Progestogens bietet den zusätzlichen Vorteil, dass Progestogene bekannt sind, die proliferative Wirkung der Östrogene auf das Endometrium zu unterbinden. Obwohl die vorliegenden östrogenen Verbindungen im Gegensatz zu bestimmten SERMs keine ausgeprägte proliferative Wirkung auf das Endometrium zu haben scheinen, kann die Co-Verabreichung eines Progestogens ratsam sein, um jegliche möglichen Gefahren auszuschließen. Beispiele für Progestogene, die in geeigneter Weise gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, umfassen: Progesteron, Levonorgestrel, Norgestimat, Norethisteron, Dydrogesteron, Drospirenon, 3-Beta-Hydroxydesogestrel, 3-Keto-Desogestrel (= Etonogestrel), 17-Deacetyl-Norgestimat, 19-Norprogesteron, Acetoxypregnenolon, Allylestrenol, Anageston, Chlormadinon, Cyproteron, Demegeston, Desogestrel, Dienogest, Dihydrogesteron, Dimethisteron, Ethisteron, Ethynodiol-Diacetat, Fluorogeston-Acetat, Gastrinon, Gestoden, Gestrinon, Hydroxymethylprogesteron, Hydroxyprogesteron, Lynestrenol (= Lynoestrenol), Metrogeston, Medroxyprogesteron, Megestrol, Melengestrol, Nomegestrol, Norethindron (= Norethisteron), Norethynodrel, Norgestrel (umfasst d-Norgestrel und dl-Norgestrel), Norgestrienon, Normithisteron, Progesteron, Quingestanol, (17-Alpha)-17-Hydroxy-11-Methylen-19-Norpregna-4,15-dien-20-yn-3-on, Tibolon, Trimegeston, Algeston-Acetophenid, Nestoron, Promegeston, 17-Hydroxyprogesteron-Ester, 19-nor-17-Hydroxyprogesteron, 17-Alpha-Ethinyl-Testosteron, 17-Alpha-Ethinyl-19-Nor-Testosteron, d-17-betaAcetoxy-13-beta-Ethyl-l7-Alpha-Ethinyl-gon-4-en-3-an-oxim und Precursoren die Verbindungen, die in der Lage sind, diese Progestogene in vivo freizusetzen, wenn sie in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden. Vorzugsweise wird das in dem vorliegenden Verfahren verwendete Progestativum ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Progesteron, Desogestrel, Ehonogestrel, Gestoden, Dienogest, Levonorgestrel, Norgestimat, Norethisteron, Drospirenon, Trimegeston, Dydrogesteron, Precursoren dieser Progestogene und Mischungen davon.
  • Ein weiterer Gesichtspunkt der Erfindung betrifft eine pharmazeutische Zusammensetzung enthaltend: zumindest 0,01 mg Aromatase-Inhibitor; zumindest 0,05 mg der östrogenen Verbindung, wie sie hier zuvor definiert wurde; und einen pharmazeutisch verträglichen Wirkstoffträger.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die pharmazeutische Zusammensetzung gemäß der Erfindung einen Aromatase-Inhibitor in einer Menge, die einer oralen Dosis von zumindest 0,05 mg Anastrozol entspricht.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst auch ein Arzneimittelabgabesystem, das eine pharmazeutische Zusammensetzung wie zuvor definiert umfasst, wobei das Medikamentenzuführsystem ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus einer oralen Dosierungseinheit, einem Zäpfchen, einem Pessar, einem Gel und einer Creme. Das am meisten bevorzugte Medikamentenzuführsystem ist eine orale Dosierungseinheit.
  • Ein noch weiterer Gesichtspunkt der Erfindung bezieht sich auf einen pharmazeutischen Kit, der eine oder mehrere Dosierungseinheiten, die zumindest 0,05 mg der vorliegenden östrogenen Verbindung und einen pharmazeutisch verträglichen Wirkstoffträger enthält; und eine oder mehrere Dosierungseinheiten, die zumindest 0,01 mg eines Aromatase-Inhibitor enthalten, und einen pharmazeutisch verträglichen Arzneistoffträger umfasst. Vorzugsweise enthalten die Dosierungseinheiten die östrogene Verbindung in Kombination mit dem zuvor erwähnten Aromatase-Inhibitor.
  • Die östrogene Verbindung und das Östrogen-Suppressivum können in dem vorliegenden Kit in Form von getrennten Dosierungseinheiten enthalten sein. Es ist aber auch möglich und tatsächlich sehr zweckmäßig, diese zwei Verbindungen in eine einzige Dosierungseinheit zu kombinieren.
  • Das pharmazeutische Kit enthält vorzugsweise Dosierungseinheiten für eine orale, transdermale, intravenöse, intranasale, intravaginale, pulmonale, rektale, bukkale, subkutane, intramuskuläre und/oder intrauterine Verabreichung. Bevorzugter sind die Dosierungseinheiten für die orale, transdermale, intravenöse, subkutane, intranasale, pulmonäre und/oder vaginale Verabreichung ausgelegt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst der Kit Dosierungseinheiten für die orale, transdermale, intranasale und/oder subkutane Verabreichung. Am meisten bevorzugt ist, dass die Dosierungseinheiten orale Dosierungseinheiten sind.
  • Die vorliegende östrogene Verbindung kann in geeigneter Weise in jeder Form einer dem Stand der Technik bekannten pharmazeutischen Rezeptur verabreicht werden. Die pharmazeutische Rezeptur kann eine feste oder halbfeste Dosierungsform sein wie beispielsweise Tabletten, Kapseln, Kapseln aus Stärkemasse, Kügelchen, Pillen, Pulver und Granulate, sowie fluide Dosierungsformen wie beispielsweise Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Salben, Pasten, Cremes, Gels, Gelees und Schäume.
  • Beispiele für orale Dosierungseinheiten, die in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden können, umfassen feste oder halbfeste Dosierungsformen, wie beispielsweise Tabletten, Kapseln, Kapseln aus Stärkemasse, Kügelchen, Pillen, Pulver und Granulate. Die Bezeichnung „feste oder halbfeste Dosierungsform" umfasst auch Kapseln, die eine Flüssigkeit enthalten, zum Beispiel ein Öl, in dem die vorliegende östrogene Verbindung gelöst oder dispergiert ist. Tabletten und entsprechende feste und halbfeste Dosierungsformen können in geeigneter Weise Materialien enthalten wie beispielsweise Bindemittel (zum Beispiel Hydroxypropylmethyl-Zellulose, Polyvinyl-Pyrrolidin, andere zellulosehaltige Materialien und Stärken), Streckmittel (zum Beispiel Laktose und andere Zucker, Stärke, Dicalciumphosphat und zellulosehaltige Materialien), sich auflösende Mittel (zum Beispiel Stärkepolymere und zellulosehaltige Materialien) und Schmiermittel (zum Beispiel Stearate und Talg).
  • Geeignete transdermale Zuführsysteme umfassen Pflaster, Gele, Verbände und Cremes und können Arzneistoffträger wie beispielsweise Lösungsvermittler, Permeationsverstärker (zum Beispiel Fettsäuren, Fettsäuren-Ester, Fettalkohole und Aminosäuren), hydrophile Polymere (zum Beispiel Polycarbophil und Polyvinyl Pyrrolidin) sowie Haftvermittler und Klebrigmacher (zum Beispiel Polyisobutylene, silikonbasierte Haftvermittler, Akrylate und Polybuten) enthalten.
  • Beispiele für transmukosale (besonders rektale und intravaginale) Zuführsysteme umfassen Pflaster, Tabletten, Zäpfchen, Pessare, Gele und Cremes, und können Wirkstoffträger wie beispielsweise Lösungsvermittler und Verstärker (zum Beispiel Propylenglykol, Gallsalze und Aminosäuren) und andere Trägerstoffe (zum Beispiel Polyethylenglykol, Fettsäureester und Derivate sowie hydrophile Polymere wie beispielsweise Hydroxypropylmethyl-Zellulose und Hyaluronsäure) enthalten.
  • Injizierbare oder implantierbare Depotpräparate können die Form von injizierbaren Fluiden und Implantationstabletten einnehmen. Geeignete fluide Trägerverbindungen sind physiologisch verträgliche Lösungsmittel, in welchen die aktiven Wirkstoffe gelöst, suspendiert werden können. Ein Beispiel für ein Lösungsmittel ist Wasser, mit oder ohne Zugabe von Elektrolytsalzen oder Verdickungsmitteln. So kann die Depotrezeptur beispielsweise eine wässrige mikrokristalline Suspension sein. Öle sind als Lösungsmittel besonders geeignet, mit oder ohne Zugabe eines Lösungsvermittlers, eines Tensids oder einer Suspension oder eines Emulgators. Beispiele für geeignete Öle umfassen Arachisöl, Olivenöl, Erdnussöl, Baumwollsamenöl, Sojabohnenöl, Rizinusöl und Sesamöl. Beispiele für Lösungsvermittler umfassen Benzylalkohol und Benzylbenzoat. Depotzubereitungen bieten den Vorteil, dass eine einzige Injektion oder Implantation für einen oder mehrere Monate ausreicht. Die Dauer der Depotwirkung hängt von der Natur der östrogenen Verbindung ab (wobei die Ester-Precursoren bevorzugt sind, da sie eine langsamere Freisetzung aufweisen), der Menge der östrogenen Verbindung sowie der Art der Trägersubstanz ab, die den aktiven Wirkstoff freisetzt. Im Allgemeinen wird die Dauer im Bereich von 10 bis 30 Tagen liegen, es können jedoch auch längere oder kürzere Zeiten erreicht werden.
  • Weitere Zuführsysteme, die für die Verabreichung der östrogenen Verbindungen der Erfindung verwendet werden können, umfassen intranasale und pulmonäre Zuführsysteme, wie beispielsweise Sprays und Mikropartikel.
  • Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter veranschaulicht:
  • BEISPIELE
  • Beispiel 1
  • Es wurden bestehende kompetitive Bindungsassays verwendet, um die relative Bindungsaffinität von Estetrol (E4) im Vergleich zu 17α-Ethinylestradiol (EE) und 17β-Estradiol (E2) an die menschlichen Östrogen-Rezeptor-(ER) α- und β-Formen zu bestimmen.
  • Das angewandte Verfahren wurde aus der wissenschaftlichen Literatur adaptiert und detailliert von Osbourn et al. beschrieben (1993, Biochemistry, 32, 6229–6236). Rekombinante menschliche ERα- und ERβ-Proteine wurden aus transfizierten Sf9-Zellen gereinigt. Die in-vitro-Assays umfassten die Verwendung von entweder ERα- und ERβ-Proteinen und [3H]E2 mit einer festgelegten Konzentration von 0,5 nM als der markierte Ligand. Die rekombinanten menschlichen ERα- und ERβ-Proteine wurden in einem Bindungspuffer (10 mM Tris-HCL, pH 7,5, 10% Glycerin, 1 mM DTT, 1 mg/ml BSA) gelöst und die verdoppelten Aliquote wurden dann mit [3H]E2 bei einer Endkonzentration von 0,5 nM zusammen mit einer Trägerkontrolle (0,4% DMSO) oder mit der gleichen Trägermenge mit steigenden Konzentrationen von nicht markierten Steroid-Liganden als Vergleichssubstanzen inkubiert. Nach zweistündigem Inkubieren bei 25°C wurden die nicht gebundenen Liganden entfernt, und die Mengen von [3H]E2, die entweder an ERα- oder an ERβ-Proteine gebunden hatten, wurden gemessen. Die durchschnittlichen Mengen an [3H]E2, die entweder an ERα- oder an ERβ-Proteine bei jeder Kompetitor-Konzentration einer Vergleichssubstanz gebunden waren, wurden verwendet, um Inhibierungskurven zu erstellen. IC50-Werte wurden nachfolgend durch eine nichtlineare Least-Square-Regressionsanalyse bestimmt. Die Inhibierungskonstanten (Ki) wurden unter Verwendung der Gleichung von Cheng und Prusoff (Cheng et al., 1973, Biochem. Pharmacol., 22, 3099–3108) unter Verwendung des gemessenen IC50 der getesteten Verbindungen, der Konzentration von Radioliganden, die in dem Assay eingesetzt wurden, und der histologischen Werte für den Kd des Radioliganden, die als 0,2 nM beziehungsweise als 0,13 nM für ERα und ERβ entsprechend festgestellt wurden, berechnet.
  • Biochemische Assay-Ergebnisse für E4 werden als Inhibierung in Prozent der spezifischen Verbindung bei drei getrennten Experimenten (Tabelle 1) präsentiert. Zum Vergleichen der Bindungsaffinitäten von E4, EE und E2 an humane ERα- und ERβ-Proteine werden die experimentell beobachteten Ki-Werte in Tabelle 2 gezeigt. Wie verglichen mit EE und E2, zeigt E4 ein einzigartiges Bindungsprofil mit einer starken Bevorzugung (400%) zur Bindung an das ERα-Protein (Tabelle 2). Im Gegensatz sind Ki-Werte für ERβ-Protein eher für EE und E2 Steroidliganden angegeben (Tabelle 2).
  • Tabelle 1: Prozentuale Inhibierung einer spezifischen Bindung an ERα- und ERβ-Proteine unter Verwendung von E4 als nicht markiertem Steroidliganden und 0,5 nM [3H] als markierter Kompetitor. Die Ergebnisse von drei getrennten Experimenten sind gezeigt.
    E4 Endkonzent ration Prozentuale Inhibition der spezifischen Bindung
    ERα Steroid-Bindungsassay ERβ Steroid-Bindungsassay
    Test 1 Test 2 Test 3 Test 1 Test 2 Test 3
    1 μM 98 nd nd 87 90 95
    0,3 μM 92 94 101 74 74 77
    0,1 μM 83 85 86 56 54 50
    0,03 μM 64 66 63 19 25 30
    10 nM 43 32 28 nd nd nd
    3 nM 26 17 11 nd nd nd
    • nd: nicht bestimmt
  • Tabelle 2: Experimentell bestimmte Inhibierungskonstanten (Ki) für Estetrol (E4), 17α-Ethinylestradiol (EE) und 17β-Estradiol (E2) an humane ERα- und ERβ-Proteine. Die relative Bevorzugung zur Bindung an ERα-Protein ist ebenfalls gezeigt.
    Steroidliganden Ki ERα (nM) Ki ERβ (nM) Relative Bevorzugung ERα/ERβ (%)
    EE 0,23 0,025 11
    E2 0,21 0,015 7
    E4 4,9 19 400
  • Beispiel 2
  • Um die Bioverfügbarkeit zu bestimmen und die Halbwertszeit von Esterol nach oraler Gabe an Menschen zu eliminieren, wurde eine einzige Studie mit ansteigender Dosierung bei gesunden Freiwilligen nach der Menopause durchgeführt. Den Freiwilligen (n = 6) wurden zufällig 0.1, 1 oder 10 mg Estetrol gegeben und es wurden während einer Zeitdauer von 72 Stunden Blutproben (18 pro Freiwilligem) erhalten.
  • Nachdem die Plasmaproben aufgetaut wurden, wurde eine Flüssig-Flüssig-Extraktion (Hexan und Diethylether) eingesetzt, um die Estetrol enthaltenden Plasmaproben für die HPLC-Analyse (Perkin Elmer 200) und die Tandem-Massenspektrometrie unter Verwendung eines PE Sciex 4000 Tandem-Massenspektrometers und APCI-Interfaces aufzubereiten. Mit jeder Probencharge wurde eine Kalibrierkurve mit 6 Kalibratoren aufgezeichnet. Die Kalibrierkurve wurde unter Verwendung der Linearregression (Korrelationskoeffizient > 0,98) berechnet, was eine Quantifizierung der Plasmakonzentrationen ermöglichte.
  • Bei Steigerung der oralen Estetroldosis von 0,1 auf 1 und weiter auf 10 mg wurde eine gute Verträglichkeit beobachtet. AUC-Werte zeigten eine gute Linearität bezüglich der Dosierung, was anzeigte, dass über den gesamten Dosierungsbereich oral verabreichtes Estetrol gut absorbiert wurde. Interessanterweise zeigte Estetrol eine lange Eliminierungs-Halbwertszeit von mehr als 20 Stunden, das heißt, 20–50 Stunden bei weiblichen Wesen nach der Menopause.
  • Beispiel 3
  • Um weiter die Anti-Tumor-Wirksamkeit der erfindungsgemäßen östrogenen Substanzen zu bestimmen, wurde Estetrol in dem 7,12-Dimethyl-benz(a)anthrazen(DBMA)-induzierten Tumormodell in Ratten getestet. Dieses Modell, das ursprünglich von Huggins et al., 1961 (Nature, 19, 204–207) entwickelt worden war, ist weit verbreitet und ist ein allgemein anerkanntes Modell mit Vorhersagewert für Antitumoragenzien bei Menschen. Das Wachstum der DMBA-induzierten Tumoren bei Ratten repräsentiert ein Beispiel von „östrogenstimulierten Krebsarten" und ist abhängig von endogen produziertem Estradiol oder exogen verabreichten Estrogenen und Prolaktin (Sylvester et al., 1982, Cancer Research, 42, 4943–4947). Ovariektomie (Hollingsworth et al., 1998, Breast Cancer Research and Treatment, 47, 63–70) Androgene (Dauvois et al., 1989, Breast Cancer Treatment, 14, 299–306), Tamoxifen (Hollingsworth et al., 1998, Breast Cancer Research and Treatment, 47, 63–70), Progestrogene (Kelly et al., 1979, Eur. J. Cancer, 15, 1243–1251; Russo et al., 1987, Lab. Invest. 57, 112–137) und GnRH-Analoge (Hollingsworth et al., 1998, Breast Cancer Research and Treatment, 47, 63–70) stellten sich als wirksame Antitumorbehandlungsmittel in dem DMBA-Modell heraus.
  • Vierundachtzig weibliche Sprague-Dawley-Ratten (Harlan, The Netherlands) wurden als Gruppe gehalten, bei einer 12-stündigen Hell/Dunkel-Umgebung und mit einer sojafreien Diät (SDS England) und Wasser ad libitum ernährt. Die Tiere wurden auf wöchentlicher Basis gewogen. Eine Woche vor der Induktion eines Brustdrüsen-Karzinoms wurden 12 Tiere (43 Tage alt) chirurgisch durch Entfernen der Eierstöcke sterilisiert. Im Alter von 50 Tagen wurde den Tieren eine einzelne orale Gabe von 16 mg DMBA verabreicht, um die Tumorentwicklung zu induzieren. Die Tiere wurden nachfolgend in eine von sieben Gruppen (n = 12) gegeben und erhielten ein Placebo oder Behandlung wie folgt:
    • • Tiere der Gruppe 1 erhielten eine orale Placebo Behandlung mit 3,0 ml/kg/Tag Wirkstoffträger (20 Gewichts%/Volumen Lösung an Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin in Wasser);
    • • Gruppe 2 der chirurgisch sterilisierten Tiere erhielt eine Placebo Behandlung mit 3,0 mg/kg/Tag Wirkstoffträger;
    • • Tiere der Gruppe 3 erhielten das Antiestrogen Tamoxifen, das in einer einzigen Tagesdosis von 3 mg/kg verabreicht wurde;
    • • Tiere der Gruppe 4 erhielten Ethinylestradiol (EE) mit einer einzigen Tagesdosis von 0,025 mg/kg oral;
    • • Tiere der Gruppe 5 erhielten Ethinylestradiol (EE) mit einer einzigen Tagesdosis von 0,125 mg/kg oral;
    • • Tiere der Gruppe 6 erhielten Estetrol (E4) mit einer einzigen Tagesdosis von 0,5 mg/kg oral; und
    • • Tiere der Gruppe 7 erhielten Estetrol (E4) oral mit einer einzigen Tagesdosis von 2,5 mg/kg.
  • Die Dosen von EE und E4 basierten auf den Daten vorhergegangener Untersuchungen und zeigten eine Äquipotenz von 0,025 mg/kg/Tag EE und 0,5 mg/kg/Tag E4 in Agonistenmodellen zur Verhinderung von Knochenresorption, Verhinderung von Hitzewallungen und Vaginalverhornung. In gleicher Weise zeigten die Dosen von 0,125 mg/kg/Tag EE und 2,5 mg/kg/Tag E4 eine Äquipotenz hinsichtlich der in-vivo Estrogenizität zur Verhinderung von Knochenresorption, Verhinderung von Hitzewallungen und Vaginalverhornung.
  • Während der Behandlungsperiode von 8 Wochen wurde das Auftauchen von augenfälligen Tumoren und die Anzahl von Tumoren wöchentlich bestimmt. Nach 8 Wochen wurden nach der Nekroskopie abschließende Messungen unternommen. Die Anzahl der Tumoren bei Nekroskopie sind in 1 herausgestellt.
  • Figure 00260001
  • 1. Anzahl der Brustdrüsentumoren pro Behandlungsgruppe (n = 12)
    Gruppe 1 orale Behandlung mit 3,0 mg/kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 2 chirurgisch sterilisierte Tiere, die eine Placebo-Behandlung mit 3,0 ml/kg/Tag Wirkstoffträger erhielten;
    Gruppe 3 Tamoxifen 3 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 4 Ethinylestradiol (EE) 0,025 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 5 EE 0,125 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 6 Estetrol (E4) 0,5 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 7 E4 2,5 mg/kg/Tag oral.
  • Wie klar durch das Fehlen von Tumoren bei den ovariektomierten Tieren (Gruppe 2) gezeigt wurde, ist die Entwicklung von DMBA-induzierten Brustdrüsen-Karzinomen östrogenabhängig. Wie erwartet, zeigt Tamoxifen ebenfalls Anti-Tumor-Eigenschaften durch Inhibieren der Entwicklung von Brustdrüsen-Karzinomen in diesem Modell. Überraschend und im Gegensatz zu dem Effekt, der bei der Gabe von 0,125 mg/kg/Tag von EE, E4 gesehen wurde, unterdrückte eine equipotente agonistische Gabe von 2,5 mg/kg/Tag merklich die Entwicklung von Brustdrüsen-Karzinomen. Des Weiteren war diese spezielle Dosis von E4 so wirksam wie Tamoxifen bei der Verhinderung des Wachstums von DMBA-induzierten Tumoren.
  • Beispiel 4
  • Estetrol und Tamoxifen wurden nachfolgend in einer zweiten DMBA-Untersuchung in Ratten getestet, um die Dosis-Response-Beziehungen bei der Vorbeugung von Brustdrüsen-Karzinomen in Ratten zu untersuchen. Das experimentelle Vorgehen, wie es in Beispiel 3 ausgeführt ist, wurde als eine Präventionsstudie verwendet, um die Tiere (12 Tiere pro Gruppe) 8 aufeinander folgende Wochen lang nach der Tumorinduktion mit den oralen Dosierungen entweder von Estetrol oder Tamoxifen zu behandeln. DMBA-exponierte Ratten wurden zufällig auf Behandlungsgruppen verteilt und erhielten die folgende orale Behandlung:
    • • Tiere der Gruppe 1 erhielten eine orale Placebo-Behandlung in Form einer einzigen Tagesdosis von 3,0 ml/kg/Tag Wirkstoffträger (20 Gewichts-%Volumen Lösung von Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin in Wasser);
    • • Tiere der Gruppe 2 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis von 1 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 3 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 2 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 4 Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 3 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 5 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 0,5 mg/kg; Tiere der Gruppe 6 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 1,0 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 7 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 1,5 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 8 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 2,0 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 9 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 2,5 mg/kg; und
    • • Tiere der Gruppe 10 erhielten Tamoxifen oral in einer einzigen Tagesdosis 3,0 mg/kg.
  • Während der Behandlungsperiode von 8 Wochen wurde das Auftreten von tastbaren Tumoren und die Anzahl von Tumoren wöchentlich bestimmt. Die Anzahl von Brustdrüsen-Karzinomen nach Nekroskopie ist in 2 herausgestellt. Wie erwartet, zeigte Tamoxifen einen anti-proliferativen Effekt auf die Entwicklung von Brustdrüsen-Karzinomen in dieser Präventionsstudie. In keiner der Tamoxifen-Gruppen (1, 2, und 3 mg/kg/Tag) wurden tastbare Tumoren entwickelt. Die orale Estetrolbehandlung (0,5–3,0 mg/kg/Tag) zeigte ebenfalls eine dosisabhängige Inhibierung der Brustdrüsen-Karzinom-Bildung, ferner wurde der anti-proliferative Effekt auf das Tumorwachstum bestätigt. Darüber hinaus, und wie für Tamoxifen beobachtet, schützte die Behandlung mit 2,5 und 3,0 mg/kg/Tag Estetrol Ratten vollständig vor der Entwicklung von Tumoren.
  • Figure 00280001
  • 2. Anzahl von Brustdrüsen-Karzinomen pro Behandlungsgruppe (n = 12).
    Gruppe 1 orale Behandlung mit 3,0 mg/kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 2 Tamoxifen 1 ml/kg/Tag oral;
    Gruppe 3 Tamoxifen 2 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 4 Tamoxifen 3 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 5 Estetrol (E4) 0,5 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 6 E4 1,0 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 7 E4 1,5 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 8 E4 2,0 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 9 E4 2,5 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 10 E4 3,0 mg/kg/Tag oral.
  • Beispiel 5
  • Um die Wirksamkeit von Estetrol zur Reduktion der Anzahl und der Größe vorab existierender Brustdrüsen-Karzinome zu verringern, wurde Estetrol in einer modifizierten Version (therapeutisches Design) des 7,12-Dimethyl-benz(a)anthrazen-(DMBA)-induzierten Tumormodells in Ratten getestet. Wie ausgeführt in Beispiel 3, wurden weiblichen Sprague-Dawley-Ratten 16 mg DMBA im Alter von 50 Tagen gegeben. Die Brustdrüsen-Karzinom-Entwicklung wurde bis zur 8. Woche nach der DMBA-Behandlung fortschreiten gelassen. Die Tiere wurden nachfolgend einer von sechs Gruppen zugeordnet, sie erhielten während 4 Wochen täglich eine orale Behandlung mit Placebo, Tamoxifen oder Estetrol wie folgt:
    • • Tiere der Gruppe 1 erhielten eine Placebo-Behandlung mit einer einzigen Tagesdosis von 3,0 ml/kg/Tag Wirkstoffträger (20 Gew.-%/Lösung an Hydroxypropyl-beta-cyclodextrin in Wasser);
    • • Tiere der Gruppe 2 waren chirurgisch sterilisiert und erhielten eine Placebo-Behandlung mit 3,0 mg/kg Wirkstoffträger;
    • • Tiere der Gruppe 3 erhielten Tamoxifen in einer Dosis von 1 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 4 erhielten Estetrol in einer Dosis von 1,0 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 5 erhielten Estetrol in einer Dosis von 3,0 mg/kg;
    • • Tiere der Gruppe 6 erhielten Estetrol in einer Dosis von 10,0 mg/kg.
  • Die oralen Gaben von Estetrol und Tamoxifen wurden auf Basis der vorhergehenden Ergebnisse ausgewählt, die eine teilweise oder vollständige Suppression der Brustdrüsen-Karzinom-Entwicklung in einem Präventivmodus des DMBA-Modells (siehe Beispiel 3 und Beispiel 4) zeigten.
  • Während der Behandlung wurde das Fortschreiten oder das Verschwinden tastbarem Brustdrüsen-Karzinome und die Größe der Tumoren wöchentlich bestimmt. Nach Nekroskopie wurden die Tumoren gezählt, gemessen und die Änderung von der Basislinie beim Start der Behandlung wurde berechnet.
  • Bei Wirkstoffträger-behandelten Tieren (n = 9) stieg die Tumoranzahl steil von 16 bei Beginn der Behandlung auf 35 nach 4 Wochen der Behandlung an. Ovariektomierte Ratten (n = 8) zeigten eine 53%ige Verringerung der Tumoranzahl von 15 beim Beginn der Behandlung auf 7 bei der Nekroskopie. Trotz seiner Wirksamkeit bei der Verhinderung der Brustdrüsen-Karzinom-Entwicklung sofort nach der Tumorinduktion mit DMBA verhinderte Tamoxifen bei einer Dosis von 1 mg/kg/Tag die weitere Steigerung der Tumoranzahl nicht, wenn es 8 Wochen nach der DMBA-Induktion verabreicht wurde. Bei den Tamoxifen-behandelten Ratten (n = 8) erhöhte sich die Tumoranzahl von 15 bei Beginn der Behandlung auf 19 bei der Nekroskopie. Interessanterweise verringerte Estetrol dosisabhängig die Anzahl der vorexistierenden Brustdrüsen-Karzinome während der 4-wöchigen therapeutischen Untersuchung. Bei Ratten, die mit Estetrol einer Dosis von 1 mg/kg/Tag (n = 9) behandelt wurden, war Estetrol nur unwesentlich wirksam, wie durch eine Steigerung von 16 Tumoren bei Beginn der Behandlung auf 23 bei der Nekroskopie gezeigt wurde. Bei Ratten, die mit 3 mg/kg/Tag Estetrol (n = 9) behandelt wurden, wurden die Tumoranzahlen geringfügig von 16 bei Beginn der Behandlung auf 15 bei der Nekroskopie verringert. Ferner sank die Zahl der Tumoren bei Ratten, die mit 10 mg/kg/Tag Estetrol (n = 10) behandelt wurden, von 18 bei Beginn der Behandlung auf 7 bei der Nekroskopie.
  • Daher ist aus der Analyse der Nettobetrachtung des Verschwindens von Brustdrüsen-Karzinomen offensichtlich, dass die Wirksamkeit von Estetrol vergleichbar derjenigen der Ovariektomie ist. Tamoxifen war, bei einer wirksamen Dosis zur Verhinderung des Auswachsens von Brustdrüsen-Karzinomen, ineffektiv in späteren Stadien des Modells, um gegen die weitere Entwicklung und das Fortschreiten der Brustdrüsen-Karzinome zu wirken. Indem die Tumoranzahl in Prozentangaben der Änderungen von der Basislinie beim Start der Behandlung (3) ausgedrückt wird, wird die starke therapeutische Wirksamkeit von Estetrol deutlich offensichtlich.
  • Figure 00300001
  • 3. Empfindlichkeit der vorexistierenden Brustdrüsen-Karzinome auf Ovariektomie oder 4-wöchige orale Behandlung mit Tamoxifen oder Estetrol.
    Gruppe 1 orale Behandlung mit 3,0 mg/kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 2 chirurgisch sterilisierte Tiere erhielten eine Placebo-Behandlung mit 3,0 ml kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 3 Tamoxifen 1 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 4 Estetrol 1 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 5 Estetrol 3 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 6 Estetrol 10 mg/kg/Tag oral.
  • Auf gleiche Weise wurde durch Ausdrücken der Tumorgrößen in Prozent-Änderung von der Basislinie die Estetrolbehandlung (wie die Ovariektomie) als wirksam gezeigt, um eine Dosis-abhängige verstärkte Tumorgrößenverringerung als einen Nettogruppeneffekt zu bewirken (4). Obwohl die Verringerung der Tumorgröße bei individuell behandelten Ratten beobachtet wurde, war der Nettoausgleich bei Behandlung der Tiere mit Tamoxifen weniger positiv, da er eine Steigerung der Tumorgröße als Nettogruppeneffekt zeigte.
  • Figure 00310001
  • 4. Brustdrüsen-Karzinombelastung pro Tier (weiße Balken) und pro Gruppe (schwarze Balken) als Antwort auf die Ovariektomie oder 4-wöchige orale Behandlung mit Tamoxifen oder Estetrol.
    Gruppe 1 orale Behandlung mit 3,0 mg/kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 2 chirurgisch sterilisierte Tiere erhielten eine Placebo-Behandlung mit 3,0 ml/kg/Tag Wirkstoffträger;
    Gruppe 3 Tamoxifen 1 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 4 Estetrol 1 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 5 Estetrol 3 mg/kg/Tag oral;
    Gruppe 6 Estetrol 10 mg/kg/Tag oral.

Claims (21)

  1. Verwendung einer östrogenen Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von: Substanzen, die durch die folgende Formel repräsentiert werden,
    Figure 00320001
    wobei in der Formel R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind; Precursoren, die fähig sind, eine Substanz gemäß der vorgenannten Formel freizusetzen, wenn sie bei dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, wobei die Precusoren Derivate der vorliegenden östrogenen Substanzen sind, bei denen das Wasserstoffatom wenigstens einer der Hydroxylgruppen durch ein Acylradikal einer Kohlenwasserstoff-Carbonsäure, Sulfonsäure oder Sulfaminsäure mit 1-25 Kohlenstoffatomen; Tetrahydrofuranyl; Tetrahydropyranyl; oder einen geradkettigen oder verzweigten Glycosidrest, der 1-20 Glycosideinheiten pro Rest enthält, ersetzt worden ist, und Mischungen von einer oder mehreren der vorgenannten Substanzen und/oder Precursoren; bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung bei einem Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Östrogen-sensitiven Tumoren in einem Säuger, wobei die Östrogen-sensitiven Tumoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Brustkrebs und Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibroma, gutartiger Prostata-Hyperplasie und Melanom, und wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge der östrogenen Verbindung an den Säuger und nicht die Verabreichung einer GnRH-Zusammensetzung umfasst.
  2. Verwendung einer östrogenen Verbindung wie in Anspruch 1 definiert bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung bei einem Verfahren zur Behandlung oder Vorbeugung von Östrogen-sensitiven Tumoren in einem Säuger, wobei die Östrogen-sensitiven Tumoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Brustkrebs und Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibroma, gutartige Prostata-Hyperplasie und Melanom, und wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge der östrogenen Verbindung an den Säuger in Kombination mit einem Aromatase-Inhibitor umfasst.
  3. Verwendung einer östrogenen Verbindung wie in Anspruch 1 definiert bei der Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung bei einem Verfahren zur Behandlung von Östrogen-sensitiven Tumoren in einem Säuger, wobei die Östrogen-sensitiven Tumoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Brustkrebs und Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, Endometriose, Gebärmutterfibroma, gutartige Prostata-Hyperplasie und Melanom, und wobei das Verfahren die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge der östrogenen Verbindung an den Säuger umfasst.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei nicht mehr als 3 von R1, R2, R3 und R4 Wasserstoffatome sind.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei R3 eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe repräsentiert.
  6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest 3 der Gruppen R1, R2, R3 und R4 Wasserstoffatome repräsentieren.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Verfahren die ununterbrochene Verabreichung der östrogenen Verbindung während einer Zeitspanne von zumindest 5 Tagen, vorzugsweise von zumindest 30 Tagen, umfasst.
  8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Verfahren eine orale, transdermale, intravenöse oder subkutane Verabreichung der östrogenen Verbindung umfasst.
  9. Verwendung nach Anspruch 8, wobei das Verfahren eine orale Verabreichung umfasst.
  10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die östrogene Verbindung in einer Menge von zumindest 1 μg pro kg Körpergewicht pro Tag, vorzugsweise von zumindest 5 μg pro kg Köpergewicht pro Tag, verabreicht wird.
  11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Östrogen-sensitiven Tumoren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Brustkrebs und Gebärmutterkrebs.
  12. Verwendung nach Anspruch 2, wobei der Aromatase-Inhibitor in einer wirksamen Menge co-verabreicht wird, um den 17β-Östradiolspiegel im Blutserum auf unterhalb 10 pg/ml, vorzugsweise unterhalb 5 pg/ml, bevorzugter unterhalb 1 pg/ml abzusenken.
  13. Verwendung nach Anspruch 1 oder 3, wobei das Verfahren die Co-Verabreichung eines Aromatase-Inhibitors umfasst.
  14. Pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend: a. wenigstens 0,01 mg eines Aromatase-Inhibitors; b. wenigstens 0,05 mg einer östrogenen Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe von: Substanzen, die durch die folgende Formel repräsentiert werden
    Figure 00340001
    wobei in der Formel R1, R2, R3, R4 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen sind; Precursoren, die fähig sind, eine Substanz gemäß der vorgenannten Formel freizusetzen, wenn sie bei dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, wobei die Precusoren Derivate der vorliegenden östrogenen Substanzen sind, bei denen das Wasserstoffatom wenigstens einer der Hydroxylgruppen durch ein Acylradikal einer Kohlenwasserstoff-Carbonsäure, Sulfonsäure oder Sulfaminsäure mit 1-25 Kohlenstoffatomen; Tetrahydrofuranyl; Tetrahydropyranyl; oder einen geradkettigen oder verzweigten Glycosidrest, der 1-20 Glycosideinheiten pro Rest enthält, ersetzt worden ist; und Mischungen von einer oder mehreren der vorgenannten Substanzen und/oder Precursoren; und c. einen pharmazeutisch verträglichen Arzneistoffträger.
  15. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 14, wobei nicht mehr als 3 von R1, R2, R3 und R4 Wasserstoffatome sind.
  16. Pharmazeutische Zusammensetzung nach Anspruch 14 oder 15, wobei R3 eine Hydroxylgruppe oder eine Alkoxygruppe repräsentiert.
  17. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei zumindest 3 der Gruppen R1, R2, R3 und R4 Wasserstoffatome repräsentieren.
  18. Pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei die Zusammensetzung einen Aromatase-Inhibitor in einer Menge enthält, die einer oralen Dosierung von zumindest 0,05 mg Anastrozol entspricht.
  19. Arzneimittelabgabesystem, umfassend eine pharmazeutische Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, wobei das Arzneimittelabgabesystem ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus einer oralen Dosierungseinheit, einem injizierbaren Fluid, einem Zäpfchen, einem Pessar, einem Gel und einer Creme.
  20. Pharmazeutischer Kit, umfassend eine oder mehrere Dosierungseinheiten, die zumindest 0,05 mg der in Anspruch 1 definierten östrogenen Verbindung und einen pharmazeutisch verträglichen Arzneistoffträger enthalten; und eine oder mehrere Dosierungseinheiten, die zumindest 0,01 mg eines Aromatase-Inhibitors enthalten, und einen pharmazeutisch verträglichen Arzneistoffträger.
  21. Pharmazeutischer Kit nach Anspruch 20, wobei die Dosierungseinheiten orale Dosierungseinheiten sind.
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