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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Verwendung von Hormonformulierungen
bei der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung in einer besonderen
Form von Hormonersatztherapie (hormon replacement therapy, HRT)
zur Behandlung von post-menopausalen oder nicht menstruierenden
Frauen. Genauer gesagt enthält
das Medikament zur Verwendung in dieser besonderen Form von kontinuierlicher
Hormonersatztherapie ein potentes die Sulfatase hemmendes Progestogen,
bei dem es sich um Norgestimat (NGM) oder Norelgestromin (NGMN)
handelt, und ein geeignetes Östrogen.
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STAND DER
TECHNIK
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Eine
Hormonersatztherapie, die eine Kombination aus Östrogen und Progestogen verwendet,
ist an sich bekannt.
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Die
WO 00/59577-A offenbart eine unterbrochene Hormonersatztherapie
mit niedrigdosiertem Östrogen,
bei der eine pharmazeutische Zubereitung eine Vielzahl von Dosen
für eine
aufeinanderfolgende Verabreichung von Dosen umfasst, die in sich
abwechselnden Phasen von Phasen mit relativ dominanter Östrogenaktivität und Phasen
mit relativ dominanter Progestogenaktivität verabreicht werden. Die Phasen
mit relativ dominanter Östrogenaktivität umfassen
drei tägliche
Dosen einer Substanz oder ein Äquivalent
davon, welche eine Östrogenaktivität zeigt,
die ungefähr
1 mg 17β-Östradiol
pro Tag entspricht. Die Phasen mit relativ dominanter Progestogenaktivität umfassen
drei tägliche
Dosen einer Kombination aus einer Substanz oder eines Äquivalents
davon, welche eine Ostrogenaktivität zeigt, die 1 mg 17β-Östradiol pro Tag entspricht,
und einer Substanz, welche eine Progestogenaktivität zeigt,
die ungefähr
90 μg Norgestimat
pro Tag entspricht.
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Die
WO 01/52857-A offenbart eine pharmazeutische Zusammensetzung zur
Hormonersatztherapie. Die Zusammensetzung umfasst als einen ersten
Wirkstoff ein Östrogen
(oder ein natürliches
oder synthetisches Derivat davon) in Mengen, die ausreichen, um
Erkrankungen, Störungen
und Symptome zu behandeln, die mit unzureichenden endogenen Östrogenspiegeln
bei Frauen verbunden sind, und Drospirenon als einen zweiten Wirkstoff
in Mengen, die aus reichen, um das Endometrium vor nachteiligen Wirkungen
von Östrogen zu
schützen,
zusammen mit pharmazeutisch annehmbaren Hilfsstoffen oder Trägern.
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Die
US-A-6165491 offenbart eine Zusammensetzung auf der Grundlage von
Progesteron und Östrogen,
die zur Hormonersatztherapie in der Menopause vorgesehen ist. Die
Zusammensetzung umfasst eine Suspension aus Progesteron in einem
lipophilen Medium, das 17β-Östradiolvalerat, gelöst in diesem
lipophilen Medium, umfasst, wobei das Gewichtsverhältnis von
Progesteron zu der korresondierenden Base von 17β-Östradiol 25:600 beträgt.
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Die
EP-A-0309263 offenbart eine kontrazeptiv wirksame Formulierung und
deren Verwendung bei einer Methode zur Kontrazeption und zum Hormonersatz.
Die Formulierung setzt eine Kombination aus Östrogen und Progestin ein und
dabei wechselt ein kurzer Zeitraum einer relativ dominanten Östrogenaktivität mit einem
kurzem Zeitraum einer relativ dominanten Progestagenaktivität ab.
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Die
US-A-4906169 offenbart Dosierungseinheiten in Form von transdermaler Östrogen/Progestinabsorption,
welche eine Stützschicht
umfassen, wobei eine angrenzende Polymerschicht eine Klebeschicht
darstellt, in der mindestens eine minimal wirksame Dosis eines Östrogens
gelöst
oder mikrodispergiert ist. An die Polymerschicht ist eine Klebeschicht
angefügt,
in der mindestens minimale Dosen von Progestin, vorzugsweise das
natürliche Östrogen,
17β-Östradiol
oder Ethinylöstradiol
oder Kombinationen davon und das Progestin, Norethindron oder Norgestimat
oder Kombinationen davon gelöst
und/oder mikrodispergiert sind. Die transdermalen Absorptionsdosierungseinheiten
werden in einem Verfahren zur Fertilitätskontrolle und Östrogenersatztherapie
verwendet.
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Die
US-A-6071531 offenbart eine transdermale Arzneistoffabgabe, insbesondere
Pflaster, und Verfahren zum transdermalen Verabreichen von 17-Deacetylnorgestimat
entweder alleine oder in Kombination mit einem Östrogen, insbesondere Ethinylöstradiol.
Diese Pflaster können
auch verwendet werden, um eine Hormonersatztherapie verfügbar zu
machen.
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Die
US-A-5968919 offenbart topische alkoholische oder wässrige alkoholische
Gele, die Testosteron, Progesteron, Östradiol oder andere Hormone
enthalten, die eine gesteigerte Penetration durch die Haut vermitteln,
indem in die Formulierung 2-n-Nonyl-1,3-dioxolan oder ein anderes
Hydrocarbylderivat von 1,3-Dioxolan oder 1,3-Dioxan oder Acetal
als die die Penetration durch die Haut verstärkende Verbindung einschließen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ein
erheblicher Prozentsatz von menschlichen Brustkarzinomen sind hormonabhängig. Studien
an Tieren und klinische Studien haben bestätigt, dass Östrogene, insbesondere Östradiol,
die wichtigsten Hormone sind, die an der Förderung des Wachstums von hormonabhängigen Brusttumoren
beteiligt sind (siehe die Referenzen Nr. 1 auf 493, Nr. 2 auf 967,
Nr. 7 auf 1589, Nr. 8 auf 525, Nr. 9 auf 135, Nr. 10 auf 225, Nr.
11 auf 625 und Nr. 12 auf 1497).
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Die
Plasmaspiegel von Östron
und Östradiol
in post-menopausalen Frauen sind sehr niedrig (siehe die Referenzen
Nr. 1 auf 493 und Nr. 11 auf 626). Doch die Konzentration von Östron und Östradiol
in Brusttumorgewebe ist um eine Größenordnung höher als
die Plasmakonzentrationen (siehe die Referenzen Nr. 1 auf 493, Nr.
2 auf 967 und Nr. 13 auf 641). Die 1 zeigt
den enzymatischen Vorgang, durch den Östrogene in menschlichen Brustkrebszellen
lokal gebildet werden und dadurch verfügbar gemacht werden, um das Wachstum
zu fördern
(siehe die Referenz Nr. 10 auf 229). Unter Bezugnahme auf 1 haben
Studien gezeigt, dass das Enzym Sulfatase mindestens 10 × wichtiger
ist bei der Bildung von Östrogenen
als das Enzym Aromatase (siehe die Referenzen Nr. 1 auf 493, Nr.
2 auf 967, Nr. 4 auf 17, Nr. 5 auf 931, Nr. 7 auf 1589, Nr. 8 auf
525, Nr. 9 auf 135, Nr. 10 auf 228, Nr. 11 auf 626 und 628 und Nr.
13 auf 641). Folglich ist es der Sulfatase-Stoffwechselweg, der
den wichtigsten Stoffwechselweg darstellt, der die lokale Bildung
von Östrogenen in
menschlichen Brustkrebszellen fördert.
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Da Östradiol
einer der Hauptfaktoren ist, der an der Förderung des Wachstums von hormonabhängigen Brusttumoren
beteiligt ist, und der Sulfatase-Stoffwechselweg den Hauptstoffwechselweg
für die
Bildung von Östradiol
in der Brust darstellt, würde
eine Abnahme der Östradiolbildung
durch Unterdrückung
des Sulfatase-Stoffwechselwegs eine potentielle therapeutische Maßnahme beim
Umgang mit Brustkrebs aufweisen (siehe die Referenzen Nr. 1 auf
493, Nr. 3 auf 55, Nr. 4 auf 17, Nr. 5 auf 931, Nr. 6 auf 123 und
Nr. 11 auf 631). Die Unterdrückung
des Sulfatase-Stoffwechselwegs wird eine die Brust schützenden
Wirkung haben.
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Unter
einem Aspekt macht die Erfindung eine HRT-Behandlung verfügbar, um
die Sulfataseaktivität
in menschlichen Brustkrebszellen kontinuierlich zu supprimieren,
oder sie macht eine HRT-Behandlung mit einer außergewöhnlichen Suppression der Sulfataseaktivität in menschlichen
Brustkrebszellen verfügbar.
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Unter
einem anderen Aspekt macht die folgende Erfindung eine HRT-Behandlung
verfügbar,
um die Östrogenbildung
in menschlichen Brustkrebszellen kontinuierlich zu supprimieren,
oder sie macht eine HRT-Behandlung mit einer außergewöhnlichen Suppression der Östrogenbildung
in menschlichen Brustkrebszellen verfügbar.
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Unter
noch einem anderen Aspekt macht die vorliegenden Erfindung eine
HRT-Behandlung verfügbar, welche
die Exposition der Brust gegenüber
lokal gebildetem Östrogen
minimiert; sie macht eine HRT-Behandlung verfügbar, welche die Exposition
der Brust gegenüber Östrogenen
im Vergleich zu anderen HRT-Behandlungen mit einer äquivalenten Östrogendosis
reduziert; oder sie macht eine HRT-Behandlung mit der geringsten
Exposition der Brust gegenüber Östrogen
im Vergleich zu anderen HRT-Behandlungen mit einer äquivalenten Östrogendosis
verfügbar.
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Unter
einem anderen Aspekt macht die vorliegende Erfindung eine HRT-Behandlung
verfügbar,
die dazu neigt, die Exposition der Brust gegenüber solchen Mengen an Östrogen
zu begrenzen, die während
der Behandlung verabreicht werden.
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Unter
noch einem weiteren Aspekt macht die vorliegende Erfindung eine
HRT-Behandlung verfügbar, welche
eine außergewöhnliche
und kontinuierliche die Brust schützende Wirkung verfügbar macht.
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Unter
einem anderen Aspekt macht die vorliegende Erfindung eine HRT-Behandlung
verfügbar,
welche die Risikofaktoren, die mit Brustkrebs verbunden sind, minimiert.
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Referenzen:
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- 1. Inhibition of Estrone Sulfatase Enzyme in
Human Placenta and Human Breast Carcinoma; T. R. JEFFRY EVANS et
al., J. Steroid Biochem. Molec. Biol. Band 39, Nr. 4A 1991, S. 493–499.
- 2. In Vitro Effect of Synthetic Progestogens on Estrone Sulfatase
Activity in Human Breast Carcinoma; ODILE PROST-AVALLET et al.,
J. Steroid Biochem. Molec. Biol., Band 39, Nr. 6, 1991, S. 967–973.
- 3. Effect of the progestagen R5020 (promegestone) and of progesterone
on the uptake and on the transformation of estrone sulfate in MCF-7
and T-47d human mammary cancer cells: correlation with progesterone
receptor levels; JORGE R. PASQUALINI et al., Cancer Letters, 66
(1992) 55–60,
Elsevier Scientific Publishers Ireland Ltd.
- 4. Action of Danazol On The Conversion Of Estrone Sulfate To
Estradiol And On The Sulfatase Activity In The MCF-7, T-47D and
MDA-MB-231 Human Mammary Cancer Cells; B-L NGUYEN et al.; J. Steroid
Biochem, Molec. Biol. Band 46, Nr. 1, 1993, S. 17–23.
- 5. Effect of Promegestone, Tamoxifen, 4-Hydroxytamoxifen and
ICI 164,384 on the Oestrone Sulphatase Activity of Human Breast
Cancer Cells; GERARD CHETRITE et al., Anticancer Research 13; 931–934 (1993).
- 6. Inhibition Of Steroid Sulfatase Activity By Danazol; KJELL
CARLSTROM et al., Acta Obstet Gynecol Scand Suppl. 107–111
- 7. Effect of the Progestagen Promegestone (R-5020) on mRNA of
the Oestrone Sulphatase in the MCF-7 Human Mammary Cancer Cells;
JORGE R. PASQUALINI et al., Anticancer Research 14: 1589–1594 (1994).
- 8. Effect of Nomegestrol Acetate on Estrone-sulfatase and 17β-Hydroxysteroid
Dehydrogenase Activities in Human Breast Cancer Cells; G. CHETRITE
et al., J. Steroid Biochem. Molec. Biol. Band 58, Nr. 5/6, S. 525–531, 1996.
- 9. Effect of Tibolone (Org. OD14) and its Metabolites on Estrone
Sulphatase Activity in MCF-7 and T-47D Mammary Cancer Cells; G.
CHETRITE et al., Anticancer Research 17: 135–140 (1997)
- 10. Progestins and Breast Cancer; J. R. PASQUALINI et al., J.
Steroid Biochem. Molec. Biol. Band 65, Nr. 1-6, S. 225–235, 1998
- 11. Control of Estradiol In Human Breast Cancer. Effect of Medrogestone
on Sulfatase, 17β-Hydroxysteroid
Dehydrogenase And Sulfotransferase Activities in Human Breast Cancer
Cells; JORGE RAUL PASQUALINI et al., Euro. Congr. On Menopause (1998),
S. 625–633.
- 12. Constitutive Expression of the Steroid Sulfatase Gene Support
the Growth of MCF-7 Human Breast Cancer Cells in Vitro and in Vitro;
MATTIE R. JAMES et al., Endocrinology, Band 142, Nr. 4, S. 1497–1505.
- 13. Concentrations of Estrone, Estradiol and Their Sulfates,
And Evaluation of Sulfatase and Aromatase Activities in Patients
with Breast Fibroadenoma; J. R. PASQUALINI et al., Int. J. Cancer,
70, S. 639–643
(1997).
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KURZFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Verwendung einer Kombination aus Östrogen
und Norgestimat oder Norelgestromin zur Herstellung eines Medikaments
zur Verwendung bei einer Methode zur Verhütung von Brustkrebs verfügbar gemacht,
wobei eine Hormonersatztherapie verfügbar gemacht wird, wie in den angehängten Ansprüchen definiert.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst eine solche Therapie einen Zyklus aus separaten Dosiereinheiten,
die an eine schrittweise tägliche
orale Verabreichung über
die Länge
des Zyklus angepaßt
sind, wobei die Dosierungseinheiten, in einer Mischung mit einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger,
eine Kombination aus einem Östrogen
in einer zum Hormonersatz wirksamen Menge enthalten und Norgestimat
oder Norelgestromin in einer Menge, die sowohl eine das Endometrium
schützende
wirksame Menge als auch eine die Brust schützende wirksame Menge ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
umfasst eine solche Therapie ein oder mehrere transdermale Pflaster,
die an die schrittweise Verabreichung über die Länge des Zyklus angepasst sind,
wobei die transdermalen Pflaster der Einheit gemeinsam für einen
Zyklus einer kontinuierlichen Verabreichung eine Kombination aus
einem Östrogen
in einer zum Hormonersatz wirksamen Menge enthalten und Norgestimat oder
Norelgestromin in einer Menge, die sowohl eine das Endometrium schützende wirksame
Menge als auch eine die Brust schützende wirksame Menge ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführung
umfasst eine solche Therapie eine oder mehrere Vaginalringe, die
an eine schrittweise Verabreichung über die Länge des Zyklus angepasst sind,
wobei die Vaginalringe der Einheit gemeinsam für einen Zyklus einer kontinuierlichen
Verabreichung eine Kombination aus einem Östrogen in einer zum Hormonersatz
wirksamen Menge enthalten und Norgestimat oder Norelgestromin in
einer Menge, die sowohl eine das Endometrium schützende wirksame Menge als auch
eine die Brust schützende
wirksame Menge ist.
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Die
Anmelder haben überraschenderweise
entdeckt, dass von einer solchen Behandlung erwartet wird, dass
sie im Vergleich zu anderen Hormonersatztherapien mit äquivalenten Östrogendosen
mit reduzierten Östrogenspiegeln
in der Brust einhergehen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
den enzymatischen Vorgang, der an der Bildung und Umwandlung von Östrogenen
bei menschlichen Brustkrebsarten beteiligt ist.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
HRT-Behandlung gemäß der vorliegenden
Erfindung wird kontinuierlich Zyklus für Zyklus ohne Unterbrechung
von entweder der Östrogen-
oder Progestogenverabreichung an eine post-menopausale Frau oder
eine Frau mit einem Östrogenmangel,
die einer solchen Behandlung bedarf, verabreicht. Es ist beabsichtigt,
als Frauen mit einem Östrogenmangel
solche Frauen zu bezeichnen, die einen unreifen Östrogenmangel aus natürlichen
oder künstlichen
Gründen
aufweisen, wie etwa chemische Kastration, Entfernung des Uterus und/oder
der Ovarien etc. Das Verabreichungsverfahren kann ein transdermales,
vaginales oder orales Verfahren sein. Wenn die Verabreichung transdermal
erfolgt, wird ein geeignetes Pflaster kontinuierlich während der
Ersatztherapie getragen, wie erforderlich. Wenn die Verabreichung
vaginal erfolgt, wird eine geeignete vaginale Vorrichtung wie etwa
ein Ring kontinuierlich während
der Ersatztherapie eingesetzt, wie erforderlich. Wenn die Verabreichung
oral erfolgt, werden tägliche
orale Dosierungseinheiten verabreicht.
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Der
Verabreichungszyklus dauert gewöhnlich
28 Tage oder länger,
er kann jedoch bis zu 60 und sogar 90 Tage verlängert oder auf 21 Tage gekürzt sein.
Im Fall einer HRT-Behandlung kann der Zyklus eine Behandlung einschließen, bei
der es eine tägliche
oder wöchentliche
Variation bezüglich
der Dosis des verabreichten Wirkstoffs gemäß eines festgelegten Musters
gibt. In einem solchen Fall wird die Behandlung, einschließlich einer
Dosisvariation, Zyklus für
Zyklus wiederholt. Der Zyklus kann auch eine Behandlung sein, bei
der es keine Variation bezüglich
des verabreichten Wirkstoffs gibt. In einem solchen Fall ist der
Zyklus nichts anderes als eine Bezugsgröße, welche eine Einheit darstellt,
die in Bezug auf die Verabreichung oder den Verkauf zweckmäßig ist.
In jedem Fall wird ein HRT-Produkt, welches die fragliche HRT-Behandlung
verwendet, in Zykluseinheiten verschrieben, verkauft und verabreicht.
Das HRT-Produkt auf der Grundlage eines Zyklus könnte in 1–10 Vaginalringen bestehen,
die eingesetzt werden und dann alle 7, 14 oder 21 Tage je nach ihrer
Gestaltung ersetzt werden. Das HRT-Produkt auf der Grundlage eines
Zyklus könnte
in 2–10
transdermalen Pflastern bestehen, die aufgeklebt und dann alle 7,
10 oder 14 Tage je nach ihrer Gestaltung ersetzt werden. Das HRT-Produkt
auf der Grundlage eines Zyklus könnte
in 21, 28, 56 oder mehr Tabletten bestehen, die täglich oral
verabreicht werden.
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„Östrogen" bezieht sich hier
auf einen Modulator des Östrogenrezeptors
mit entweder einer agonistischen oder antagonistischen Wirkung auf
den Östrogenrezeptor,
vorzugsweise jedoch mit einer agonistischen Wirkung. Es kann jedes
konventionelle Östrogen
eingesetzt werden als ein geeigneter Bestandteil der HRT-Behandlung
dieser Erfindung. Zusätzliche
zu dem weithin eingesetzten 17β-Östradiol
können
auch 17α-Ethinylöstradiol,
Ester und Ether von 17α-Ethinylöstradiol,
wie etwa beispielsweise 17α-Ethinylöstradiol-3-dimethylaminopropionat,
17α-Ethinylöstradiol-3-cyclopentylether
(Qienestrol) und 17α-Ethinylöstradiol-3-methylester
(Mestranol) als Östrogenbestandteil
eingesetzt werden. Natürliche Östrogene,
wie etwa Östron, Östronsufat, Östronsulfatpiperazinsalz, Östradiol
und Östriol
und deren Ester können
ebenfalls eingesetzt werden. Konjugierte Pferdeöstrogene (conjugated equine
estrogens, CEE) oder konjugierte Östrogene (conjugated estrogens,
CE) sind zu dieser Verwendung gut bekannt. Geeignete synthetische Östrogene
oder synthetische Östrogenmodulatoren
zur Verwendung hier schließen
Tamoxifen, Toremifen, Ormeloxifen, Modrefen, Fulvestrant, Lasofoxifen,
Bazedoxifen (TSE-424), Arzoxifen, Tesmilifen, Miproxifen, EM-652
(Sch-57068), 3339 (Aventis), Ospemifen (Fc 1271A), ERA-923, GTx-006,
HM-101, DPC-974, A-007, SP-8490, WAY-140424, Tibolon, Levodoxiphen,
Raloxifen ein. Das bevorzugte Östrogen
ist 17β-Östradiol,
das auf dem Gebiet der Hormonersatztherapie gut bekannt ist und
jetzt in kommerziell verfügbaren
HRT-Produkten verwendet wird.
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Das
Ziel einer jeden HRT-Behandlung ist, ein oder mehrere von etlichen
Symptomen der Menopause oder eines induzierten menopauseartigen
Zustands durch die Verabreichung von ausreichend Östrogen
zu lindern. Das Östrogen
könnte
in ausreichenden Mengen verabreicht werden, um Hitzewallungen und
Nachtschweiß zu
lindern, um die Schlafmuster und das Gesamtbefinden der Patientin
zu verbessern. Das Östrogen könnte in
ausreichenden Mengen verabreicht werden, um vor dem Verlust von
Calcium aus dem Skelett zu schützten,
insbesondere aus den Wirbelkörpern,
wodurch Quetschfrakturen und einem Verlust der Körpergröße vorgebeugt wird. Das Östrogen
könnte
in einer ausreichenden Menge verabreicht werden, um das Risiko, an
einer ischämischen
Herzerkrankung zu versterben, zu reduzieren. Das Östrogen
könnte
in einer ausreichenden Menge verabreicht werden, um die Vaskularisierung
und Gesundheit der Vaginalmukosa und des Urogenitaltrakts zu schützen. Hier
würde die
Verabreichung einer Hormonersatzmenge an Östrogen an post-menopausale
Frauen oder Frauen mit einem Östrogenmangel,
die einer solchen Behandlung bedürfen, eine
teilweise oder vollständige
Linderung in Bezug auf eines oder mehrere dieser Ziele verfügbar machen.
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In
einer Beschreibung einer Hormonersatzmenge an Östrogen wird über jeden
geeigneten Weg ausreichend Östrogen
verabreicht, derart, dass sie tatsächlich ungefähr 0,25
mg bis ungefähr
2,5 mg an oral verabreichtem 17β-Östradiol
entspricht. Vorzugsweise sollte ein sol ches Östrogen in einer Menge verabreicht werden,
die tatsächlich
ungefähr
0,5 mg bis ungefähr
1,5 mg an oral verabreichtem 17β-Östradiol
entspricht.
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In
einer anderen Beschreibung einer Hormonersatzmenge an Östrogen
wird durch jeden geeigneten Weg ausreichend Östrogen verabreicht, derart,
dass sie tatsächlich
ungefähr
10 μg bis
ungefähr
200 μg an oral
verabreichtem 17α-Ethinylöstradiol
entspricht. Vorzugsweise sollte ein solches Östrogen in einer Menge verabreicht
werden, die tatsächlich
ungefähr
25 μg bis
ungefähr
100 μg an
verabreichtem 17α-Ethinylöstradiol entspricht.
Es folgt, dass im Fall einer täglichen
oralen Tablette eine bevorzugte Dosis von 17β-Östradiol (oder einer HRT-entsprechenden Menge
eines geeigneten Östrogens)
zwischen ungefähr
0,25 mg bis ungefähr
2,5 mg, und stärker
bevorzugt zwischen ungefähr
0,5 bis ungefähr
1,5 mg, verabreicht wird. Spezielle tägliche orale Tabletten könnten 0,5,
0,75, 1,0 oder 1,5 mg 17β-Östradiol
enthalten. Im Fall eines Vaginalrings gibt der bevorzugte Ring systemisch
eine tägliche
Dosis von 17β-Östradiol (oder eine HRT-entsprechende
Menge eines geeigneten Östrogens)
zwischen ungefähr
0,15 mg bis ungefähr
1,5 mg, und stärker
bevorzugt zwischen ungefähr
0,3 mg bis ungefähr
9 mg, an die Zirkulation ab. Ein spezieller Vaginalring könnte für eine Woche
eingesetzt werden und in dieser Zeit systemisch eine durchschnittliche
tägliche
Dosis von 0,3, 0,45, 0,6 oder 0,9 mg 17β-Östradiol an die Zirkulation
abgeben. Im Fall eines transdermalen Pflasters gibt ein bevorzugtes
Pflaster systemisch eine tägliche
Dosis von 17β-Östradiol
(oder eine HRT-entsprechende Menge eines geeigneten Östrogens)
zwischen ungefähr
0,15 mg bis ungefähr
1,5 mg, und stärker
bevorzugt zwischen ungefähr
0,3 mg bis ungefähr
0,9 mg, an die Zirkulation ab. Ein bestimmtes Pflaster könnte für eine Woche
getragen werden und in diesem Zeitraum an die Oberfläche der
Haut eine mittlere tägliche
Dosis von 0,3, 0,45, 0,6 oder 0,9 mg 17β-Östradiol abgeben. Ungeachtet
des zuvor Gesagten ist hier beabsichtigt, herkömmliche Menge an Östrogen
zu verwenden, da es nicht der Östrogenbestandteil
ist, der für
die Erfindung kritisch ist. Personen, die sich auf dem Fachgebiet
auskennen, haben Kenntnis von erforderlichen Dosen an kontinuierlich
verabreichtem Östrogen
bei HRT-Behandlungen.
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Norgestimat
(NGM) oder Norelgestromin (NGMN) sind die Progestogene, die hier
verwendet werden, und sie sind jeweils auf dem Gebiet der Hormonersatztherapie
bekannt. Tatsächlich
wird Norgestimat heutzutage in mindestens einem kommerziell verfügbaren HRT-Produkt
verwendet. Das bevorzugte Progestogen ist Norelgestromin (17-d-Norgestimat).
Norelgestromin ist der Hauptmetabolit von Norgestimat beim Menschen, wobei
80% und mehr von Norgestimat zu Norelgestromin in vivo umgesetzt
werden. Aus diesem Grund wird eine Hemmung der Sulfataseenzymaktiviät, welche
für Norelgestromin
gezeigt wurde, Norgesti mat zugeschrieben. Selbstverständlich kann
es, um eine entsprechende Hemmung der Sulfataseenzymaktiviät zu erhalten,
notwendig sein, eine größere Dosis
an Norgestimat im Vergleich zu jeder Dosis an Norelgestromin zu verabreichen.
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Die
Ziele einer jeden HRT-Behandlung werden grundsätzlich durch die Verabreichung
eines Östrogens
erreicht, das in der Praxis 17β-Östradiol
ist. Das NGM oder NGMN wird in Verbindung mit dem Östrogen verabreicht,
nicht so sehr, um den fraglichen Zustand zu behandeln, sondern teilweise,
um der Wirkung des Östrogens
auf das Endometrium entgegenzuwirken. Es ist beobachtet worden,
dass die Langzeitverabreichung eines Östrogens, dem durch die Verabreichung
von NGM oder NGMN nicht entgegengewirkt wird, zu einer wesentlichen
Zunahme der Inzidenz von Krebs des Endometriums führt. Folglich
ist es ein erstes Erfordernis für
die HRT-Behandlung hier, dass NGM oder NGMN in einer Menge verabreicht
wird, bei der es sich um eine das Endometrium schützende wirksame
Menge handelt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es jetzt ein zusätzliches
Erfordernis, dass das NGM oder NGMN an post-menopausale Frauen oder
Frauen mit einem Östrogenmangel
verabreicht wird, die einer Hormonersatztherapie bedürfen, in
einer Menge, bei der sich um eine die Brust schützende wirksame Menge handelt.
Bei einer Beschreibung einer die Brust schützenden Menge an NGM oder NGMN,
und wobei eine das Endometrium schützende Menge angenommen wird,
wird eine aktive Verbindung verabreicht, die ausreicht, um während eines
wesentlichen Teils eines jeden Tags für eine wesentliche Suppression
der Sulfataseaktivität zu
sorgen, beispielsweise 50% oder mehr und vorzugsweise 67% oder mehr
und besonders bevorzugt 75% oder mehr. Ein wesentlicher Teil eines
Tages soll einen Zeitraum von mindestens vier Stunden bedeuten,
kann im Rahmen der Erfindung jedoch einen Zeitraum von mindestens
acht Stunden oder 12 Stunden oder sogar 24 Stunden bedeuten.
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Im
Fall einer täglichen
oralen Tablette wird eine bevorzugte Dosis an Norgestimat oder Norelgestromin zwischen
30 μg und
500 μg,
und stärker
bevorzugt zwischen 45 μg
bis 300 μg,
verabreicht. Spezielle tägliche orale
Tabletten können
45, 60, 90, 120, 180 oder 250 μg
Norgestimat oder Norelgestrmin enthalten. Im Fall eines Vaginalrings
gibt ein bevorzugter Ring systemisch eine tägliche Dosis von Norgestimat
oder Norelgestromin zwischen 20 μg
und 300 μg,
und stärker
bevorzugt zwischen 30 μg
und 180 μg,
an die Zirkulation ab. Ein spezieller Vaginalring könnte für eine Woche
eingesetzt werden und in diesem Zeitraum systemisch eine mittlere
tägliche
Dosis von 25, 35, 50, 70, 100 oder 140 μg Norgestimat oder Norelgestromin
an die Zirkulation abgeben. Im Fall eines transdermalen Pflasters
gibt ein bevorzugtes Pflaster systemisch eine tägliche Dosis von Norgestimat
oder Norelgestromin zwischen 20 μg
und 300 μg,
und stärker
bevorzugt zwischen 30 μg
und 180 μg,
ab. Ein spezielles Pflaster könnte
für eine
Woche getragen werden und in diesem Zeitraum systemisch eine mittlere
tägliche
Dosis von 25, 35, 50, 70, 100 oder 140 μg Norgestimat oder Norelgestromin
an die Zirkulation abgeben.
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In
Tabelle 1 werden bevorzugte orale tägliche HRT-Behandlungen gemäß der vorliegenden
Erfindung offenbart, welche Norgestimat (NGM) oder Norelgestromin
(NGMN) enthalten.
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In
Tabelle 2 werden bevorzugte transdermale HRT-Behandlungen oder Behandlungen
mit einem Vaginalring unter Verwendung von wöchentlichen Pflastern oder
Ringen offenbart, welche Norgestimat (NGM) oder Norelgestromin (NGMN)
enthalten. Die wöchentlichen
Pflaster oder Ringe geben systemisch die angegebene mittlere tägliche Dosis
an NGM oder NGMN an die Zirkulation ab.
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Das Östrogen
und NGM oder NGMN werden oral verabreicht, vorzugsweise zusammen
in Tabletten, die auch einen pharmazeutisch annehmbaren nicht-toxischen
Träger
enthalten, sie können
jedoch auch getrennt verabreicht werden. Geeignete Träger schließen Magnesiumcar bonat,
Magnesiumstearat, Talkum, Laktose, Zucker, Peptin, Dextrin, Stärke, Methylcellulose,
Natriumcarboxymethylcellulose und derartiges ein. Die Tablette kann
auch eine oder mehrere Substanzen enthalten, welche als Verdünnungsmittel,
Geschmacksstoffe, Lösungsmittel,
Gleitmittel, Suspendierungsmittel, Bindemittel oder Tablettensprengmittel
wirken, ebenso wie einkapselnde Materialien. Im Allgemeinen werden
die Wirkstoffe zusammen mit den gewöhnlichen Additiven, Trägern und/oder
den geschmackverbessernden Mitteln, die normalerweise in der Galenik
verwendet werden, in Übereinstimmung
mit allgemein akzeptierten pharmazeutischen Praktiken verarbeitet.
Die Hormon enthaltenden Tabletten könnten auch Nahrungsmittelsupplemente
enthalten, wie etwa beispielsweise Eisensupplemente, Folsäure, Calcium,
Vitamin B6, Vitamin B12 etc.
Bei der Herstellung einer typischen Tablette werden die Wirkstoffe
mit sprühgetrockneter
Laktose, einem Schmiermittel und einem Farbstoff granuliert und komprimiert.
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Orale
Tabletten werden vorzugsweise in Form eines pharmazeutischen Kits
oder einer Pakkung verpackt, bei denen die täglichen Dosierungen zur richtigen
aufeinanderfolgenden Verabreichung angeordnet sind. Diese Erfindung
bezieht sich deshalb auch auf eine pharmazeutische Einheit, welche
die Tabletten der Behandlung in einer synchronisierten, festgelegten
Sequenz enthalten, wobei die Sequenz oder Anordnung der Dosiereinheiten
der Behandlung mit einer täglichen
Verabreichung entspricht.
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Das Östrogen
und NGM oder NGMN können
transdermal zusammen durch Verwendung eines Pflasters verabreicht
werden. Ganz allgemein sind Pflastervorrichtungen, welche mindestens
eine Matrix als Arzneimittelreservoir zum Zurückhalten des Arzneimittels
und zum Bemessen der Ablagerung oder Abgabe des Arzneimittels an
die Haut, eine Stützschicht
und eine Klebeschicht zum Kleben der Vorrichtung auf den Körper der
Patientin enthalten. Die Vorrichtung kann andere Schichten enthalten,
wie etwa eine die Arzneimittelfreisetzungsrate steuernde Schicht
zum Modulieren der Abgaberate und ähnliches. Die Vorrichtung könnte Permeationsverstärker enthalten,
um die Rate der Penetration von Arzneistoffen durch die Haut zu
steigern. Pflaster sind gut bekannt und werden von Fachleuten gut
verstanden. Pflaster werden jetzt bei vermarkteten Produkten zur
Verabreichung von bestimmten Progestogenen, und speziell für die Verabreichung
von 17β-Östradiol,
eingesetzt. Spezielle Pflaster und sogar deren Anwendung auf Steroide
von dem Typ, wie er hier beschrieben wird, werden in den US-Patenten
Nr. 5,474,783, 5,656,286, 5,958,446, 6,024,976, 5,252,334, 5,006,342 und
4 906,463 beschrieben.
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Das Östrogen
und NGM oder NGMN können
zusammen intravaginal durch Verwendung eines Rings verabreicht werden.
Ganz allgemein handelt es sich bei Ringen um Vorrichtungen mit einem
elastomeren Bereich oder Körper,
in dem das aktive Steroid dispergiert ist und der als ein Reservoir
und Bemesser für
die Diffusion von Wirkstoff an die Auskleidung der Vagina wirkt.
Der Ring kann vollständig
aus Elastomer zusammengesetzt sein, wobei das Steroid homogen darin
dispergiert ist, wie in dem US-Patent 3,545,397 beschrieben. Der
Ring kann einen inerten inneren Kern aufweisen, der von einer den
Wirkstoff enthaltenden elastomeren Schicht umgeben ist, wie in dem
US-Patent Nr. 4,012,496 beschrieben. Der Ring kann einen den Wirkstoff
enthaltenden elastomeren inneren Kern aufweisen, der durch eine
dünne elastomere
Schicht umgeben ist, die anfänglich
keinen Wirkstoff enthält.
Der Ring kann einen inerten Kern aufweisen, der durch eine den Wirkstoff enthaltende
elastomere Schicht umgeben ist und weiterhin durch eine elastomere äußere Schicht
von variabler Dicke umgeben ist, die anfänglich keinen Wirkstoff enthält, wie
in dem US-Patent Nr. 4,292,965 beschrieben. Das Elastomer, die geschichtete
Gestaltung des Rings, sein Oberflächenbereich, die Konzentration
des Wirkstoffs, die Art des Wirkstoffs etc. tragen alle gemeinsam
dazu bei, die Freisetzungsrate des Wirkstoffs zu bestimmen. Ringe
sind Fachleuten gut bekannt und werden von diesen verstanden. Ringe
werden jetzt bei vermarkteten Produkten für die Verabreichung bestimmter
Steroide eingesetzt. Weitere spezielle Ringe und ihre Anwendung
auf Steroide von dem Typ, wie er hier beschrieben wird, werden in
dem US-Patenten Nr. 4,871,543 und 5,188,835 beschrieben.
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BIOLOGISCHE
TESTVERFAHREN
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Chemikalien
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[6,7-3H(N)]-Östronsulfat
(3H-E1S), Ammoniumsalz
(spezifische Aktivität
53 Ci/mmol) und [4-14C]-Östradiol-(14C-E2) (spezifische Aktivität 57 mCi/mmol) wurden von New
England Nuclear Division (DuPont de Nemours, Les Ulls, Frankreich)
bezogen. Die Reinheit der Radioisotope wurde durch Dünnschichtchromatographie
(TLC) im geeigneten System vor einer Verwendung bestimmt. E1S, Ammoniumsalz, unmarkiertes E1 und E2 (analytischer Reinheitsgrad) wurden von
Sigma Aldrich Chimie (St Quentin Fallavier, Frankreich) erhalten. 17-Deacetylnorgestimat
(NGMN; 13-Ethyl-17-hydroxy-18,19-dinor-17α-pregn-4-en-20-yn-3-on-oxim) war ein Geschenk
des R. W. Johnson Pharmaceutical Research Institute, Medicinial
Chemistry Department (Raritan, NJ, USA); Medroxyprogesteronactetat
(MPA, 17α-Acetoxy- 6α-methylprogesteron) wurde von
Sigma-Aldrich Chimie erhalten. Alle anderen Chemikalien wiesen den
höchsten
kommerziell verfügbaren
Reinheitsgrad auf.
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Zellkultur
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Die
hormonabhängigen
menschlichen Brustdrüsenkrebszelllinien
MCF-7 und T-47D wurden in Minimalmedium (Eagle's minimal essential medium, MEM), gepuffert
mit 10 mmol/l HEPES (pH 7,6), supplementiert mit 2 mmol/l L-Glutamin,
100 U/ml Penicillin-Streptomycin und 5% fötalem Kälberserum (FCS) (A. T. G. C.,
Marne-la-Vallée,
Frankreich) für
T-47D oder 10% FCS für
MCF-7-Zellen wachsen gelassen und bei 37°C in einer befeuchteten Atmosphäre von 5%
CO2 inkubiert. Die Medien wurden zweimal
wöchentlich
gewechselt. Die Zellen wurden alle 10 bis 12 Tage passagiert und
in 75 cm2-Kolben (A. T. G. C.) in einer
Dicht von 3 × 106 Zellen pro Kolben ausplattiert. Vier Tage
vor den Experimenten wurden die Zellen in MEM mit 5% steroiddepletiertem
behandeltem FCS überführt. Das
FCS war über
Nacht bei 4°C
mit dextranbeschichteter Aktivkohle (dextran-coated charcoal, DCC)
(0,1–1
Gew.-%, DCC-FCS) behandelt worden. Die Zelllinien MCF-7 und T-47D
wurden gemäß Budapester
Vertrag unter den Referenzen MCF7_JJPRD und T47D_JJPRD am 17. Mai 2002
bei The Belgian Co-ordinated Collections of Microorganisms (BCCM),
Laboratorium voor Moleculaire Biologie, Universiteit Gent, K. L.
Ledeganckstraat 35, B-9000 Gent, Belgien hinterlegt und sind öffentlich
zugänglich
unter den Zugangsnummern LMBP 5862CB bzw. LMBP 5863CB.
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Isolierung und Quantifizierung
von [3H]-Östradiol aus menschlichen Brustdrüsenkrebszellen,
die mit [3H]-E1S inkubiert
wurden
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Zellen,
die noch nicht konfluent waren, wurden vier Stunden bei 37°C in MEM-DCC-FCS
unter Zugabe von 5 × 10–9/l
[3H]-E1S alleine
(Kontrollzellen) oder in Kombination mit folgenden verschiedenen
Verbindungen inkubiert: NGMN oder MPA, gelöst in Ethanol (Endkonzentration < 0,2%), in einem
Konzentrationsbereich von 5 × 10–5 bis
5 × 10–9 Mol/l.
Die Kontrollzellen erhielten nur das Vehikel Ethanol. Nach 24 Stunden
wurde das Medium entfernt, die Zellen wurden zweimal mit eiskalter
gepufferter Salzlösung
nach HANK (Hank's
buffered saline solution, HBSS, calcium- und magnesiumfrei) (A.
T. G. C.) gewaschen und durch Abkratzen geerntet. Nach Zentrifugation
wurde das Pellet mit 80% Ethanol behandelt, und die Radioaktivität wurde
für mindestens 24
Stunden bei –20°C extrahiert.
Die zelluläre
Radioaktivitätsaufnahme
wurde in dem ethanolischen Überstand
bestimmt, und der DNA- Gehalt
in dem restlichen Pellet wurde nach Burton, Biochem Journal 62: 315–323, 1956
bestimmt. Es wurde [14C]-E2 (5000
dpm) zugesetzt, um analytische Verluste darzustellen, und unmarkiertes
E1 und E2 (50 μg) wurden
als Träger
und Referenzindikatoren verwendet. In den ethanolischen Gesamtextrakten
wurde E2 durch Dünnschichtchromatographie (TLC)
auf Silicagel 60F254 (Merck, Darmstadt, Deutschland),
entwickelt in einem Chloroform-Ethylacetat-System (4:1, Vol./Vol.), isoliert. Nach
Sichtbarmachung der Östrogene
unter U. V. bei 254 nm wurden die entsprechenden Gebiete in kleinen
Stücken
ausgeschnitten, in Flüssigszintillationsfläschchen
mit Ethanol (0,5 ml) platziert und 30 Minuten extrahieren lassen. Es
wurden 3 ml Opti-Fluor (Packard, Rungis, Frankreich) zugesetzt,
und die Fläschchen
wurden auf den Gehalt an 3H und 14C mit einer Quench-Korrektur durch externe
Standardisierung untersucht. Die quantitative Bestimmung von E2 wurde in Prozent der Gesamtradioaktivität, die mit
den Zellen zusammenhing, berechnet, und dann als fMol gebildetes
E2/mg DNA aus E1S
ausgedrückt.
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Statistische
Analyse
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Die
Daten werden als Mittelwert ± Standardfehler
der Mittelwerte (standard error of the mean, SEM) ausgedrückt. Es
wurde der t-Test nach Student verwendet, um die Signifikanz der
Unterschiede zwischen den Mittelwerten zu bestimmen; p-Werte ≤ 0,05 wurden
als signifikant betrachtet.
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Ergebnisse
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Die
Tabelle 3 zeigt die Wirkungen von Konzentrationen an NGMN und Medroxyprogesteronacetat (MPA)
auf die Umsetzungen von E1S zu E2 in der hormonabhängigen menschlichen Brustkrebszelllinie
T-47D. Die Daten sind die Mittelwerte ± SEM von Doppelbestimmungen
aus drei unabhängigen
Experimenten. * p ≤ 0,05
vs. Kontrollwerte (nicht behandelte Zellen); ** p ≤ 0,005 vs.
Kontrollwerte (nicht behandelte Zellen).
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Tabelle
4 zeigt die Wirkungen von Konzentrationen an NGMN und Medroxyprogesteronacetat
(MPA) auf die Umsetzung von E1S zu E2 in der hormonabhängigen menschlichen Brustkrebszelllinie
MCF-7. Die Daten sind die Mittelwerte ± SEM von Doppelbestimmungen
aus drei unabhängigen
Experimenten. * p ≤ 0,05
vs. Kontrollwerte (nicht behandelte Zellen); ** p ≤ 0,005 vs.
Kontrollwerte (nicht behandelte Zellen).
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Tabelle
5 zeigt die IC50-Werte für NGMN und Medroxyprogesteronacetat
(MPA) für
die Umsetzung von E1S zu E2 in
den hormonabhängigen
menschlichen Brustkrebszelllinien MCF-7 und T-47D. Die IC50-Werte entsprechen der 50%igen Hemmung
des Umsatzes von E1S zu E2 und
wurden unter Verwendung einer nicht-linearen Regressionsanalyse
bestimmt.
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