DE60218881T2 - Verfahren zur vorbeugung oder behandlung von benignen gynäkologischen störungen - Google Patents

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    • A61P5/24Drugs for disorders of the endocrine system of the sex hormones
    • A61P5/30Oestrogens

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die vorliegende Erfindung macht ein Verfahren möglich zur Vorbeugung oder Behandlung von gutartigen Östrogen-sensitiven gynäkologischen Krankheiten durch Verabreichung eines Arzneimittels, das eine Kombination von Wirkstoffen umfasst, wobei die Kombination ein Progestogen und ein Androgen enthält. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Vorbeugung oder Behandlung von gutartigen Östrogen-sensitiven gynäkologischen Krankheiten wie Endometriose, Uterusfibrome (Leiomyoma), Dysmenorrhöe, Menorrhagie und Metrorrhagie in weiblichen Säugetieren, wobei das Verfahren die Verabreichung einer wirksamen Menge einer Kombination eines Progestogens und eines Androgens umfasst.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Endometriose ist eine der am häufigsten vorkommenden gynäkologischen Krankheiten, die 10 bis 15% der Frauen im gebärfähigen Alter betreffen. Es handelt sich hierbei um eine gutartige Krankheit, die charakterisiert ist durch das Vorliegen von aktiven Endometriumdrüsen- und Stromazellen außerhalb der Gebärmutterhöhle, und tritt am häufigsten im Beckenbereich auf. In Frauen, die eine Endometriose entwickeln, haben diese Endometriumzellen die Fähigkeit, an der Peritonealverkleidung zu kleben und einzudringen und können dann implantiert werden und wachsen. Es ist bis jetzt nicht bekannt, warum einige Frauen eine Endometriose entwickeln und andere nicht. Die Implantate reagieren auf den Menstrualzyklus in ähnlicher Weise wie das Endometrium im Uterus. Jedoch führt eine Infiltration von Läsionen und dem Blut von diesen Läsionen, das den Körper nicht verlassen kann, zu einer Entzündung des umgebenden Gewebes. Die üblichsten Symptome einer Endometriose sind Dysmenorrhöe, Dyspareunie und (chronischer) abdominaler Schmerz. Das Auftreten dieser Symptome steht in keinem Zusammenhang zu der Schwere dieser Läsionen. Eine Frau mit einer schweren Endometriose ist asymptomatisch, während Frauen mit einer schwachen Endometriose schwere Schmerzen haben können.
  • Bis jetzt ist kein nicht-invasiver Test zur Diagnose von Endometriose verfügbar. Es muss eine Laparoskopie durchgeführt werden, um die Krankheit zu diagnostizieren. Eine Endometriose wird entsprechend den von der American Fertility Society (AFS) festgelegten vier Stadien klassifiziert. Das Stadium I entspricht einer leichten Erkrankung, während das Stadium IV schwer ist, was von dem Ort und dem Ausmaß der Endometriose abhängt.
  • Eine Endometriose ist in bis zu 50% der Frauen mit Unfruchtbarkeit anzutreffen. Jedoch besteht bis jetzt kein kausaler Zusammenhang zwischen einer schwachen Endometriose und einer Unfruchtbarkeit. Eine mittlere bis schwere Endometriose kann eine Eileiterbeschädigung und Adhäsion, die zu Unfruchtbarkeit führen, auslösen.
  • Trotz intensiver Forschung ist die Ursache einer Endometriose zum größten Teil noch unbekannt. Es wurden mehrere Theorien bezüglich des Ursprungs einer Endometriose vorgeschlagen, obwohl keine einzige Hypothese alle Fälle dieser Krankheit vollständig erklärt. Jedoch besteht das Schlüsselereignis bei allen diesen Theorien in dem Auftreten einer retrograden Menstruation.
  • Die Ziele der Behandlung einer Endometriose sind Schmerzbefreiung, Auflösung des Endometriumgewebes und Wiederherstellung der Fruchtbarkeit (wenn erwünscht). Die zwei üblichen Behandlungen sind Operation oder Hormontherapie oder eine Kombination von beiden.
  • Eine operative Behandlung entfernt das Endometriumgewebe. Anfangs erreicht die Schmerzbefreiung unter Verwendung von diesem Verfahren 70 bis 80%. Jedoch kommt der Schmerz in vielen Fällen aufgrund des erneuten Wachstums des Endometriumgewebes wieder zurück. Zur Zeit ist der verbreiteste Weg zur Behandlung einer Endometriose das Entfernen der Ovarien, wodurch die Herstellung von Östrogenen und möglichen anderen Ovarienfaktoren, welche das Wachstum und die Aktivität des Endometriumgewebes regulieren, ausgeschlossen wird.
  • Die gegenwärtig verfügbaren pharmakologischen Behandlungen von Endometriose sind antientzündlich und hormonell. In den frühen Stadien einer Endometriose sind nichtsteroidale anti-entzündliche Arzneimittel (NSAID) zur Beseitigung des Beckenschmerzes oftmals erfolgreich. Eine hormonelle Behandlung wird hauptsächlich verabreicht, um die Östrogenproduktion durch die Ovarien herunterzuregulieren. Es sind verschiedene Arzneimittel zur Unterdrückung dieser Ovarienfunktion verfügbar, was weiter unten erklärt wird.
  • Danazol und Gestrinon sind beides Testosteron-Derivate, welche die Hypophysen-Freisetzung des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und des lutenisierenden Hormons (LH) unterdrücken. Die Wirksamkeit dieser beiden Arzneimitteln auf die Rückbildung von Endometriumgewebe ist nicht besser als die anderer Hormonbehandlungen. Jedoch besitzen diese Arzneimittel verstärkte androgene Nebenwirkungen, wie Gewichtszunahme, Akne und Hirsutismus, was die geringe Popularität dieser Arzneimittel erklärt. Zusätzlich produzieren diese Arzneimittel ein hypoöstrogenes Milieu.
  • Gonadotrophin-Freisetzungshormon-Agonisten (GnRH) (z. B. Nafarelin, Buserelin) ergeben eine vollständigere Suppression der ovarialen Aktivität, was zu einer Herunterregulation von LH- und FSH-Rezeptoren führt. Jedoch führt diese Inaktivität der Ovarien nicht zu einem Verschwinden der Endometriose. Mehrere zufällige Vergleichsstudien haben gezeigt, dass die Wirksamkeit dieser Arzneimittel nicht besser ist als die anderer existierender Hormonbehandlungen. Die Verwendung von GnRH-Agonisten ist beschränkt, da die Frauen, welche diese Arzneimittel einnehmen, hypoöstrogene Symptome entwickeln, wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Kopfschmerzen, Vaginalaustrocknung und Abnahme der Knochenmineraldichte (BMD). Daher können diese Arzneimittel für einen Zeitraum von maximal ungefähr 6 Monaten verabreicht werden. Eine Rückführtherapie (eine Suppletion geringer Dosen eines Östrogens, ein Östrogen mit einem Progestogen oder ein Progestogen mit östrogener Aktivität) wird manchmal an Frauen verabreicht, die GnRH-Agonisten erhalten, um die hypoöstrogenen Symptome zu vermindern. Jedoch muss noch gezeigt werden, ob die Behandlung mit GnRH-Agonisten und eine Rückführtherapie für mehr als 6 Monate ohne unerwünschte Nebenwirkungen möglich ist und ob eine solche Behandlung gegen eine Endometriose für diesen gesamten Zeitraum wirksam bleibt.
  • Progestogene wurden in einem weiten Bereich von pharmazeutischen Anwendungen für Jahrzehnte eingesetzt, einschließlich Endometriose. Diese Arzneimittel funktionieren auch durch eine Suppression von LH und FSH und induzieren infolgedessen eine Hypoöstrogämie. Beispiele von Progestogenen, die bei einer Endometriose vera breicht werden, sind Medroxyprogesteron-Acetat, Dydrogesteron und Lynestrenol. Diese Arzneimittel sind auch mit Nebenwirkungen assoziiert, z. B. Stimmungsschwankungen und Durchbruchsblutungen. Die Behandlung einer Endometriose mit Progestogenen hat nicht die regulatorische Genehmigung in den Vereinigten Staaten erhalten.
  • Orale Verhütungsmittel, die sowohl Östrogen als auch Progestogen enthalten, werden auch für eine Endometriose verschrieben. Jedoch ist diese Behandlung nicht optimal, da der stimulatorischen Wirkung der Östrogen-Verbindung in den Endometriumläsionen nicht effektiv genug durch das Progestogen gegengesteuert werden kann und da die induzierte Abbruchsblutung auch eine Blutung im Endometriumgewebe verursacht.
  • Ein großer Prozentsatz der Frauen erfährt eine Erleichterung von den Symptomen während der Behandlung mit den o. g. hormonellen Arzneimitteln. Jedoch ist das Wiederauftreten von Symptomen wahrscheinlich, wenn das Arzneimittel abgesetzt wird. Keines der zuvor genannten Arzneimittel ist für eine langfristige Behandlung von Endometriose geeignet, da die schweren Nebenwirkungen größtenteils mit einer Hypoöstrogämie assoziiert sind. Diese Behandlungen werden daher in den meisten Fällen nach einem Zeitraum von 6 Monaten, nachdem es wahrscheinlich ist, dass die Symptome wieder auftreten, abgesetzt.
  • Daraus folgt, dass ein großer Bedarf einer pharmazeutischen Behandlung von Endometriose besteht und die Behandlung für einen längeren Zeitraum angewendet werden sollte als die bestehenden hormonellen Behandlungen, vorzugsweise bis die behandelte Frau die Menopause erreicht, und/oder eine Behandlung, welche bessere Ergebnisse hervorbringt, insbesondere hinsichtlich der Nebenwirkungen während der Behandlung und der Rückfallquote nach dem Absetzen der Therapie. Alles oben bezüglich der Behandlung von Endometriose Gesagte trifft auch auf andere gutartige Östrogen-sensitive gynäkologische Krankheiten zu, nämlich Adenomyose, Uterinfibrome, Dysmenorrhöe, Menorrhagie und Metrorrhagie. Diese gutartigen gynäkologischen Krankheiten sind alle Östrogen-sensitiv und werden auf eine vergleichbare Weise behandelt wie zuvor hinsichtlich der Endometriose beschrieben. Die verfügbaren pharmazeutischen Behandlungen leiden jedoch an denselben schweren Nachteilen wie oben im Zusammenhang mit Endometriose erwähnt, d. h. sie müssen abgebrochen werden, wenn die Nebenwirkungen ernster werden als die zu behandelnden Symptome, und/oder die Symptome treten nach dem Abbruch der Therapie wieder auf.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine medizinische Verwendung, welche die zuvor genannten Aufgaben verwirklicht, d. h. sie kann zur Behandlung von gutartigen Östrogensensitiven gynäkologischen Krankheiten für einen signifikant längeren Zeitraum angewendet werden als existierende Arzneimittelanwendungen, da sie weniger Nebenwirkungen verursacht und/oder den Vorteil geringerer Rückfallquoten nach einem Abbruch bietet als existierende pharmazeutische Therapien.
  • Die Anmelder haben überraschenderweise herausgefunden, dass die zuvor genannten Aufgaben durch die Verabreichung einer Kombination eines Progestogens und eines Androgens in einer Menge realisiert werden können, die therapeutisch wirksam ist, um die Symptome von gynäkologischen Krankheiten, wie Endometriose, Adenomyose, Uterinfibrome (Leiomyoma), Dysmenorrhoe, Menorrhagie und Metrorrhagie zu verhindern oder zu vermindern, wobei das Antrogen in einer Menge bereitgestellt wird, die einer täglichen oralen Dosis von 5 bis 100 mg Dehydroepiandrosteron (DHEA) entspricht.
  • Die Verwendung von Androgenen zur Behandlung von gutartigen gynäkologischen Krankheiten wurde bisher keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Dazu können ein paar Publikationen sowohl in der wissenschaftlichen als auch Patentliteratur gefunden werden, die Androgene im Zusammenhang mit beispielsweise einer Endometriose erwähnen und die auch die Wirkung von Androgenen auf das Endometrium in Ratten berichten.
  • US 5,753,639 beschreibt ein Verfahren zur Behandlung von Endometriose, umfassend die Verabreichung von wenigstens einem androgenen Steroid mit einem Ki-Wert des Androgenen Rezeptors von weniger als ungefähr 2 × 10–8M. Vorzugsweise ist das androgene Steroid ein synthetisches Progestin, vorzugsweise Medroxyprogesteronacetat.
  • US 5,340,584 betrifft Verfahren und Formulierungen zur Verwendung bei der Empfängnisverhütung und zur Behandlung gutartiger gynäkologischer Krankheiten. Ein in diesem Patent offenbartes Verfahren umfasst (a) die Verabreichung einer GnRH-Zusammensetzung in einer Menge die wirksam ist, um die ovarielle Östrogen- und Progesteron-Produktion zu unterdrücken, (b) die gleichzeitige Verabreichung einer Östrogenzusammensetzung in einer Menge die wirksam ist, um die Symptome einer Östrogen-Defizienz zu verhindern und (c) die gleichzeitige Verabreichung eines Progestogens in einer Menge die wirksam ist, um die endometriale Zellproliferation zu vermindern. In der Beschreibung des Patents wird festgestellt, dass gemäß einer Ausführungsform der Erfindung eine androgene Zusammensetzung über den ersten Zeitraum gleichzeitig mit der Gabe einer GnRH-Zusammensetzung, Östrogenzusammensetzung und Progestogen verabreicht wird. Im Gegensatz zu dem in dem US-Patent 5,340,584 beschriebenen Behandlungsverfahren verwendet das vorliegende Verfahren Progestogen und kein GnRH-Analog, um die endokrine Ovarienfunktion zu unterdrücken. Im Gegensatz zu dem im US 5,340,584 beschriebenen Verfahren stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Behandlung gutartiger gynäkologischer Krankheiten bereit, bei denen die Wirkstoffe einfach oral verabreicht werden können.
  • Sourla et al., "Effect of Dehydroepiandrosterone on Vaginal and Uterine Histomorphology in the Rat", J. Steroid Biochem. Molec. Biol. (1998), 66(3), S. 137–149, berichten, dass nach einer Anwendung von DHEA auf der dorsalen Haut von Ratten, denen der Eierstock entfernt wurde, das Endometrium bei allen Zeitintervallen während der DHEA- Behandlung atrophisch blieb. Daraus wird geschlossen, dass die Daten nahe legen, dass DHEA durch dessen lokale Transformation zu inaktiven Östrogenen in dem Vaginalepithelium eine gewebespezifische Wirkung besitzt, während das Gebärmutterepithel atrophisch bleibt.
  • US 6,284,263 beschreibt bukkale Dosierungseinheiten, die ein Progestin, ein Östrogen und gegebenenfalls ein androgenes Agenz sowie einen bioabbaubaren Polymerträger umfasst und eine Abgabe der Wirkstoffe über den gesamten vorbestimmten Abgabezeitraum ermöglichen. Es wird in dem US-Patent vorgeschlagen, diese bukkalen Dosierungseinheiten bei einer weiblichen Hormonersatztherapie, einer weiblichen Verhütung und zur Behandlung einer weiblichen sexuellen Dysfunktion einzusetzen.
  • Obwohl die Anmelder nicht an eine bestimmte Theorie gebunden sein wollen, wird angenommen, dass die überraschend guten Ergebnisse, wie sie bei der Kombination eines Progestogens und eines Androgens zu beobachten sind, größtenteils auf die Tatsache zurückzuführen sind, dass der Androgenbestandteil die Wirkung des Progestogens verstärkt, d. h. die Suppression des Wachstums, der Proliferation und der Lebensfähigkeit des endometriotischen Gewebes, Adenomyose, Fibroide und Endometriumsgewebe und/oder die Suppression von unerwünschten Nebenwirkungen des Progestogens, insbesondere solche Nebenwirkungen, die mit einer Hypoandrogämie assoziiert sind.
  • Die gleichzeitige Verabreichung eines Androgens zusammen mit einem Progestogen gemäß des vorliegenden Verfahrens trägt auch dazu bei, eine Androgendefizienz zu vermeiden. Eine Androgendefizienz ergibt sich normalerweise aus einer längeren Verabreichung eines Progestogens (z. B. in Form eines oralen Verhütungsmittels) bei den in diesem Dokument empfohlenen Dosierungsspiegeln. Die Tatsache, dass das vorliegende Verfahren die Testosteronserumkonzentrationen in dem physiologischen Bereich aufrecht erhält, hat eine besonders vorteilhafte Wirkung auf die Stimmung. Geringe Serumandrogenkonzentrationen in Frauen wurden mit Unbehaglichkeitsgefühlen in Verbindung gebracht. In dem vorliegenden Verfahren werden die Serumandrogenkonzentrationen bei einem Spiegel aufrecht erhalten, der ausreichend hoch ist, um Stimmungsschwankungen und Unbehaglichkeitsgefühlen zu vermeiden.
  • Da Androgene Vorläufer von Östrogenen sind, würde man bei einer Vera breichung des Androgens erwarten, dass das Wachstum, die Proliferation und die Lebensfähigkeit des endometriotischen Gewebes, eine Adenomyose, Fibroide und das Endometriumgewebe verstärken und daher zu einer Verschlechterung der Krankheit führen.
  • Jedoch hat überraschenderweise der Androgenbestandteil, der gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet wird, im Gegensatz dazu einen verstärkenden Effekt auf die antiproliferative Wirkung des Progestogens auf das Endometrium. Das Androgen kann diese Wirkung über eine Aktivierung der Androgenrezeptoren ausüben. Es ist bekannt, das Androgenrezeptoren in endometriotischmen und endometrialem Gewebe sowie bei der Adenomyose vorhanden sind. Horie et al., "Immunohistochemical localisation of androgen receptor in the human endometrium, decidua, placenta and pathological conditions of the endometrium", Hum. Repr. Bd. 7, Nr. 10 (1992), S. 1461–1466, berichten, dass der Androgenrezeptor bei der Modulation dieser Veränderung eine Rolle spielen kann, obwohl die Proliferation und Differenzierung des Endometriums hauptsächlich über Östrogen- und Progesteronrezeptoren vermittelt wird. Bis jetzt besteht jedoch kein wissenschaftlicher Nachweis, dass diese Androgenrezeptoren tatsächlich eine Rolle bei der Inhibierung der Proliferation des endometriotischen Gewebes, der Adenomyose, der Fibroide und des Endometriumgewebes spielen.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung einer Kombination von Wirkstoffen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in einem Verfahren zur Vermeidung oder Behandlung von gutartigen östrogen-sensitiven gynäkologischen Krankheiten in einem weiblichen Säugetier, wobei das Arzneimittel ein Progestogen und ein Androgen enthält und wobei das Verfahren die Verabreichung des Arzneimittels an das weibliche Säugetier umfasst, so dass die Kombination von Progestogen und Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die therapeutisch wirksam ist, um das Auftreten dieser Krankheiten durch Hemmung des Wachstums, der Proliferation und der Lebensfähigkeit des endometriotischen Gewebes, Adenomyose, Fibroide und/oder Endometriumgewebes zu verhindern oder zu lindern, wobei das Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die einer täglichen oralen Dosis von 5–100 mg Dehydroepiandrosteron (DHEA) entspricht. Gewöhnlicherweise wird das vorliegende Verfahren dieses Ziel erreichen, indem der Blutserumspiegel von endogenem 17-β-Östradiol auf 50 pg/ml oder weniger, vorzugsweise auf weniger als 30 pg/ml abgesenkt wird.
  • Die vorliegende medizinische Verwendung verwendet vorzugsweise im Wesentlichen kein Gonadotrophin-Freisetzungshormon (GnRH)-Analog, was bedeutet, dass bei Verwendung eines GnRH-Analogs die verabreichte Menge unterhalb des Spiegels gehalten werden muss, bei dem das GnRH-Analog anfängt, eine physiologische Wirkung zu entfalten, insbesondere eine physiologische Wirkung auf die endokrine Ovarienfunktion. Vorzugsweise verwendet das erfindungsgemäße Verfahren überhaupt kein GnRH-Analog.
  • Der Ausdruck "Androgen" wird in diesem Dokument durchweg verwendeat, um Steroide zu beschreiben, die eine Androgen-ähnliche Aktivität aufweisen. Obwohl Danazol und Gestrinon, Bestandteile, die zur Behandlung von Endometriose verwendet werden, auch als Androgene bezeichnet werden, sind sie nicht von den überall in diesem Dokument verwendeten Ausdruck Androgene umfasst. Der Ausdruck "Androgen" umfasst auch keine Progestogene, die eine androgene Aktivität aufweisen. Beispiele von Progestogenen, die eine gewisse androgene Aktivität besitzen, sind: Gestoden, Desogestrel und Levonorgestrel. Bezüglich des Selektivitätsverhältnisses der durch Progestin vermittelten Wirkungen gegenüber den durch Androgen vermittelten Wirkungen besitzen die in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Progestogene ein Selektivitätsverhältnis von wenigstens 0,5 (siehe N.B. Sobel, Progestins in preventive hormone therapy. Obstet Gynecol Clin North Am 21(1994), S. 299–319). Androgene besitzen immer ein Selektivitätsverhältnis von Progestin-vermittelten Wirkungen gegenüber Androgenvermittelten Wirkungen, das gut unterhalb dieses Wertes ist.
  • Die für die erfindungsgemäße Verwendung eingesetzten Androgene werden vorzugsweise mit einer Dosierung verabreicht, bei der die gewünschte synergistische Wirkung erreicht wird, die jedoch nicht zu signifikanten androgenen Nebenwirkungen führt, wie Akne und Hirsutismus, wie im Falle von Danazol und Gestrinon. Vorzugsweise wird das Androgen bei einer Dosis verabreicht, die zu einer Steigerung des Blutserum-Androgenspiegels um mehr als 5 nMol Gesamttestosteronäquivalent pro Liter führt, vorzugsweise von weniger als 3 nMol Gesamttestosteronäquivalent pro Liter und am meisten bevorzugt weniger als 1,5 nMol Gesamttestosteronäquivalent pro Liter. Das Gesamttestosteron, das im Serum vorliegt, umfasst sowohl freies Testosteron als auch gebundenes Testosteron.
  • Damit die vorliegende Verwendung wirksam ist, ist es wünschenswert, dass die Verabreichung des Arzneimittels und damit die Verabreichung des Progestogens und Androgens in einer Menge durchgeführt wird, die therapeutisch wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken. Eine wirksame Unterdrückung der endokrinen Ovarialfunktion bedeutet, dass Östrogen-Serumkonzentrationen (hauptsächlich 17-β-Östradiol-Spiegel) und damit endogene Progesteron-Serumkonzentrationen auf einen Spiegel abgesenkt werden, bei dem so gut wie kein Wachstum des Endometriurngewebes stattfindet. Wenn die Ovarien ausreichend supprimiert sind, führt dies normalerweise zum Auslösen einer Amenorrhöe. Vorzugsweise wird die Kombination des Progestogens und Androgens in einer Menge bereitgestellt, die therapeutisch wirksam ist, um das Endometriumwachstum zu hemmen.
  • Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Arzneimittel kann in auf dem pharmazeutischen Gebiet bekannten Wegen verabreicht werden. Es wurde jedoch festgestellt, dass eine orale, eine perkutane und eine intravaginale Verabreichung des Arzneimittels am meisten wirksam ist. Eine orale Verabreichung ist eine besonders bevorzugte Verabreichungsform, da festgestellt wurde, dass diese sowohl wirksam als auch benutzerfreundlich ist.
  • Die erfindungsgemäße medizinische Verwendung kann erfolgreich an weiblichen Säugetieren durchgeführt werden. Vorzugsweise umfassen diese Säugetiere Menschen, Rinder und Haustiere. Vorzugsweise ist das weibliche Säugetier eine Menschenfrau.
  • Die Hauptfunktion des in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Progestogens besteht darin, das Wachstum und die Proliferation des endometriotischen Gewebes, die Adenomyose, Fibroide und/oder das Endometriumgewebe zu verringern, indem die Sekretion von Östrogen über eine Hemmung der Hypophysenfreisetzung von FSH und LH unterdrückt wird. Ein unerwarteter Vorteil des vorliegenden Verfahrens liegt in der Beobachtung, dass die negativen Stimmungseffekte und eine vaginale Austrocknung, die normalerweise mit der Verabreichung von Progestogenen auftreten, durch die gleichzeitige Verabreichung eines Androgens signifikant verbessert werden. Das Progestogen kann in geeigneter Weise ausgewählt werden aus einer Gruppe bestehend aus Levonorgestrel, Norgestimat, Norethisteron, Dydrogesteron, Drospirenon, 3-Beta-Hydroxydesogestrel, Etonogestrel (=3-Keto Desogestrel), 17-Deacetyl-Norgestimate, 19-Norprogesteron, Acetoxypregnenolon, Allylestrenol, Anageston, Chlormadinon, Cyproteron, Demegeston, Desogestrel, Dienogest, Dihydrogesteron, Dimethisteron, Ethisteron, Ethynodiol-Diacetat, Flurogeston-Acetat, Gastrinon, Gestoden, Gestrinon, Hydroxymethylprogesteron, Hydroxyprogesteron, Lynestrenol (= Lynoestrenol), Medrogeston, Medroxyprogesteron, Megestrol, Melengestrol, Nomegestrol, Norethindron (= Norethisteron), Norethynodrel, Norgestrel (einschließlich d-Norgestrel und dl-Norgestrel), Norgestrienon, Normethisteron, Progesteron, Quingestanol, (17 Alpha)-17-Hydroxy-11-methylen-19-norpregna-4,15-diene-20-yn-3-on, Tibolon, Trimegeston, Algeston Acetophenid, Nestoron, Promegeston, 17-Hydroxyprogesteron-Ester, 19-Nor-17-Hydroxyprogesteron, 17-Alpha-ethinyl-testosteron, 17-Alpha-ethinyl-1nor-testosteron, d-17-beta-acetoxy-13-beta-ethyl-17-alpha-ethinyl-gon-4-en-3-on Oxim, Vorläufer dieser Verbindungen, die zur Freisetzung eines solchen Progestogens fähig sind, wenn diese in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, und Gemische davon.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Progestogen ausgewählt aus einer Gruppe bestehend aus: Levonorgestrel, Norgestimat, Norethisteron, Drospirenon, Dehydrogesteron, Trimegeston, Dienogest, Vorläufer dieser Progestogene, und Gemische davon.
  • Spezifische Beispiele von Progestogen-Vorläufern, die gemäß der Erfindung eingesetzt werden können, umfassen: Anagestonacetat, Chlormadinonacetat, Cyproteronacetat, Gestodenacetat, Hydroxymethylprogesteronacetat, Hydroxyprogesteronacetat, Hydroxyprogesteronhexanoat, Hydroxyprogesteroncaproat, Hydroxyprogesteronenanthat, Medroxyprogesteronacetat, Megestrolacetat, Melengestrolacetat, Nomegestrolacetat, Norethindronacetat, Norethisteronacetat, Norethisteronenanthat, Quingestanolacetat, (17-Alpha)-17-Hydroxy-11-methylen-19-norpregna-4,15-diene-20-yn-3-on, Tibolon, Algeston Acetophenid, Nestoron, Promegeston, 17-Hydroxyprogesteron-Ester, 19-or-17-hydroxyprogesteron-ester, 17-Alpha-ethinyltestosteron.
  • Wie zuvor erwähnt, verwendet das erfindungsgemäße Verfahren im Wesentlichen keine GnRH-Analoge, d. h. GnHR-Agonisten und/oder GnRH-Antagonisten. Beispiele von GnRH-Agonisten sind: Nafrarelin, Buserelin, Leuprolin, Goserelin, Triptorelin, Deslorelin, Avorelin, Histrelin. Beispiele von GnRH-Antagonisten umfassen: Cetrorelix, Ganirelix, Abarelix, Iturelix, Prazarelix, Antarelix, ORG 30850, HOE 2013, A-75998, A-76154, A-222509, A-198401, A-84861, Nal-Glu, D-63153, FE-200486.
  • Das vorliegende Verfahren kann in geeigneter Weise zur Behandlung einer Vielzahl von gutartigen Östrogen-sensitiven gynäkologischen Krankheiten verwendet werden. Solche Krankheiten umfassen Endometriose, Adenomyose, uterine Fibroide, Dysmenorrhöe, Menorrhagie und Metorrhagie. Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere dann wirksam, wenn es zur Behandlung von Endometriose und Adenomyose eingesetzt wird, da die Hauptsymptome dieser Krankheiten direkt auf eine endometriale Proliferation zurückzuführen sind. Am meisten bevorzugt wird das vorliegende Verfahren zur Behandlung von Endometriose verwendet.
  • Das verwendete Androgen ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Dehydroepiandrosteron (DHEA); DHEA-Sulfat (DHEAS); Testosteron; Testosteron-Ester wie z. B. Testosteronundecanoat, Testosteronpropionat, Testosteronphenylpropionat, Testosteronisohexanoat, Testosteronenantat, Testosteronbucanat, Testosterondecanoat, Testosteronbuciclat; Methyltestosteron; Mesterolon; Stanozolol; Androstenedion; Dihydrotestosteron; Androstanediol; Metenolon; Fluoxymesteron; Oxymesteron; Methandrostenolol; MENT, Vorläufer, die zur Freisetzung dieser Androgene in der Lage sind, wenn sie in dem vorliegenden Verfahren verwendet werden, und Gemische davon. Vorzugsweise ist das Androgen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: DHEA, pharmazeutisch verträgliche Testosteronester wie Testosteronundecanoat, Androstenedion, Vorläufer, die zur Freisetzung dieser Androgene in der Lage sind, wenn sie in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden, und Gemische davon. Vorzugsweise umfassen die in dem vorliegenden Verfahren eingesetzten Testosteron-Ester eine Acylgruppe, die wenigstens 6, vorzugsweise 8–20 und mehr bevorzugt 9–13 Kohlenstoffatome umfasst. Vorzugsweise ist das in dem vorliegenden Verfahren verwendete Androgen DHEA und/oder Testosteronundecanoat. Diese Androgene bieten den Vorteil, dass sie wirksam in oralen Dosierungseinheiten verwendet werden können.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Androgen in einer Menge bereitgestellt, die einer täglichen oralen Dosierung von 5–100 mg DHEA entspricht, vorzugsweise in einer Menge, die einer täglichen oralen Dosis von 40–60 mg DHEA entspricht. Eine tägliche orale Dosierung von 5–250 mg DHEA entspricht einer täglichen oralen Dosierung von 1–50 mg Testosteronundecanoat. Der Ausdruck "einer täglichen Dosierung entsprechend" soll nicht zu eng ausgelegt werden. Beispielsweise umfasst die Verabreichung des erfindungsgemäßen Arzneimittels zum Erreichen einer täglichen Dosierung von 5–250 mg DHEA ein Protokoll, bei dem DHEA einmal pro Woche verabreicht wird, vorausgesetzt, dass die wöchentliche Dosierung zwischen 35 und 1750 mg beträgt, d. h. so dass die durchschnittliche tägliche Dosis zwischen 5 und 250 mg DHEA liegt.
  • Das gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete Androgen ist vorzugsweise kein androgenes synthetisches Progestin, wie in der US 5,753,639 beschrieben.
  • Es ist anzumerken, dass beispielsweise DHEA, Testosteronundecanoat und Androstenedion Vorläufer von Testosteron sind und dass diese Vorläufer per se so gut wie keine Affinität zu den Androgenrezeptoren im weiblichen Körper besitzen. Die Wirksamkeit von Androgenen in dem erfindungsgemäßen Verfahren wird anhand ihrer funktionell aktiven Form bestimmt, die sich von der zu verabreichenden Form durchaus unterscheiden kann.
  • DHEA und dessen Sulfatester (DHEAS) sind die Hauptsekretionsprodukte der menschlichen Nebennierendrüse und zirkulieren zusammen bei Spiegeln, die andere Steroide im Körper weit übertreffen. DHEA ist ein Vorläufer des Androgentestosterons und der Östrogenhormone Estron und Östradiol. Sobald DHEA in den Körper von der Nebennierendrüse freigesetzt wird, wird es teilweise in das Sulfatester DHEA-S durch die Leber umgewandelt. Viele Gewebe sind in der Lage, DHEA-S zurück zu DHEA umzuwandeln, das wiederum als ein Vorläufer für Testosteron, Estron und Östradiol fungieren kann. Die Leber und die Niere sind die Hauptorgane, die bei der Klärung der Steroidhormone aus der Zirkulation beteiligt sind. Der hepatische Metabolismus bewirkt zwei Funktionen für DHEA: eine Abnahme der biologischen Aktivität des Hormons und eine Zunahme von dessen Wasserlöslichkeit aufgrund der Umwandlung der hydrophilen Sulfatform, die in Urin abgegeben werden kann.
  • Um die gewünschten Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zu bekommen, ist es ratsam, das Arzneimittel bei einer ausreichenden Dosierung zu verabreichen, um die Serumandrogenkonzentration des weiblichen Säugetiers innerhalb eines (physiologischen) Bereiches zu halten, der zwischen 0,5 und 5,0, vorzugsweise zwischen 0,7 und 4,0, mehr bevorzugt zwischen 1,0 und 3,0 nMol Gesamttestosteron pro Liter liegt. Diese Testosteronkonzentrationen umfassen wiederum sowohl freies als auch gebundenes Testosteron.
  • Entsprechend der erfindungsgemäßen medizinischen Verwendung kann das Arzneimittel in Intervallen in einem Zeitraum von 6 Stunden bis 2 Wochen verabreicht werden. Vorzugsweise wird das Arzneimittel jedoch einmal täglich verabreicht, da dies hilfreich ist, um Fluktuationen der Blutserumspiegel der Wirkstoffe zu minimieren. Vorzugsweise wird das Arzneimittel einmal täglich verabreicht. Im Falle einer einmal täglichen Verabreichung des Arzneimittels ist es vorteilhaft, das Arzneimittel am Morgen zu verabreichen, insbesondere zwischen 6:00 a.m. und 10:00 a.m. Durch Verabreichung des Arzneimittels am Morgen nimmt die Serumkonzentration des Androgens ein nahezu natürliches Muster an, von dem angenommen wird, dass es eine vorteilhafte Wirkung, beispielsweise auf die Stimmung, hat.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren eine kontinuierliche Verabreichung des Arzneimittels für einen Zeitraum von wenigstens 3 Monaten, vorzugsweise wenigstens 6 Monaten, so dass die Kombination des Progestogens und Androgens in einer Menge bereit gestellt wird, die therapeutisch wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion während dieses Zeitraumes zu unterdrücken.
  • Der Ausdruck "kontinuierlich" bezeichnet in Verbindung mit der Verabreichung eines oder mehrerer Wirkstoffe, dass der eine oder die mehrere Wirkstoffe in relativ regelmäßigen Intervallen verabreicht werden, ohne (therapeutisch) signifikante Unterbrechungen. Naturgemäß können leichte Unterbrechungen vorkommen, die nicht die Gesamtwirksamkeit des vorliegenden Verfahrens beeinflussen, und tatsächlich sind solche Variationen von der vorliegenden Erfindung umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform, und mehr arithmetisch, wird ein Verabreichungsschema als kontinuierlich angesehen, wenn das längste Intervall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Verabreichungen nicht mehr als 3,5-mal so lang dauert wie das durchschnittliche Intervall. Dabei ist es mehr bevorzugt, dass das längste Intervall nicht mehr als 2,5 mal so lang ist wie das durchschnittliche Intervall.
  • Die Kombination der in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Wirkstoffe kann vorteilhafterweise auch ein Östrogen umfassen. Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Abwesenheit des co-verabreichten Östrogens zwangsläufig zu einer Verminderung des endogenen Östrogens der endogenen Östrogen (17-β-Östradiol)-Spiegel in dem weiblichen Körper führen. Dieses Absenken der Blutserumöstrogenspiegel wird das Risiko einer Hypoöstrogenämie erhöhen. Eine Hypoöstrogenämie ist mit einer Reihe von unerwünschten Symptomen verbunden, wie Hitzewallungen, vaginale Austrocknung, Osteoporose etc. Um diese Symptome zu verhindern oder zu unterdrücken, wurde es als vorteilhaft erachtet, dass die Kombination der Wirkstoffe zusätzlich ein Östrogen in einer therapeutisch wirksamen Menge einschließen, um die Symptome einer Hypoöstrogenämie zu vermindern oder zu vermeiden.
  • Das verwendete Östrogen ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Ethinylöstradiol, Mestranol, Quinestranol, Östradiol, Estron, Estran, Estriol, konjungierte Equinöstrogene, Vorläufer, die zur Freisetzung eines solchen Östrogens in der Lage sind, wenn es in dem vorliegenden Verfahren eingesetzt wird, und Gemische davon. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Östrogen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Ethinylöstradiol, Östradiol, Vorläufer dieser Östrogene und Gemische davon. Vorzugsweise wird das Östrogen in einer Menge verabreicht, die einer täglichen oralen Dosierung von 1–40 μg Ethinylöstradiol (z. B. 0,5–5 mg 17-β-Östradiol) entspricht.
  • Es ist so zu verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht nur die Verwendung der Androgene, Progestogene und Östrogene, die spezifisch in dieser Anmeldung genannt sind, umfasst, sondern auch Metabolite dieser Wirkstoffe, die eine vergleichbare Funktionalität in dem vorliegenden Verfahren aufweisen. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass beispielsweise Levonorgestrel ein Metabolit von Norgestimat ist, das Östradiol ein Metabolit von 17-β-Östradiol ist und das Testosteron ein Metabolit von DHEA ist. Alle diese Steroide haben Anwendung in schwangerschaftsverhütenden Formulierungen und/oder Präparationen für eine Hormonersatztherapie gefunden.
  • Eine andere besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung umfasst zwei Phasen, eine erste Phase von wenigstens 30 Tagen und höchstens 120 Tagen, vorzugsweise wenigstens 60 Tage und höchstens 90 Tage, an denen ein Progestogen und kein Östrogen, gegebenenfalls in der Abwesenheit eines Androgens, in einer Menge zur Verfügung gestellt wird, die wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken, und eine zweite Phase von wenigstens 3 Monaten, in der die Kombination eines Progestogens, Östrogens und Androgens in einer täglichen Menge bereitgestellt wird, die wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken. Es ist eine bekannt Tatsache, dass Therapien wie das vorliegende Verfahren oft abgebrochen werden, da Frauen, die ein solche Therapie durchlaufen, an einer Vaginalschmierblutung und einer unerwarteten Blutung leiden. Das Zwei-Phasen-Verfahren stellt sicher, dass eine Blutung in Form einer Schmierblutung und eine unerwartete Blutung während der Behandlung einschließlich der Anfangsphase minimiert wird.
  • Da das Auftreten der zuvor genannten gutartigen gynäkologischen Krankheiten schlagartig abfällt, nachdem die Frauen die Menopause erreicht haben, ist das vorliegende Verfahren insbesondere dann verwendbar, wenn es zur Behandlung von Frauen in der Prä-Menopause eingesetzt wird.
  • Eine geeignete Dosis des Progestogens kann leicht festgestellt werden, indem die geringste Dosis der Kombination von Progestogen und Androgen, die wirksam ist, um den endogenen 17-β-Östradiolblutserumspiegel der Frau innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen zu vermindern, auf weniger als 50 pg/ml, vorzugsweise weniger als 30 pg/ml bestimmt wird. Unter Bezugnahme auf das beispielhafte Progestogen Levonorgestrel würde diese Dosis gewöhnlicherweise in einem Bereich von 30–500 μg pro Tag sein, vorzugsweise von 50–400 μg pro Tag und am meisten bevorzugt 100–300 μg pro Tag. Der Fachmann wird erkennen, dass die Menge des Progestogens und Androgens, die wirksam ist, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen, hinsichtlich eines beliebigen gegebenen Progestogens und Androgens und für ein beliebiges Säugetier empirisch bestimmt werden kann. Die wirksamen Dosisbereiche sowie die spezifische Verbindung können auch von den Patienteneigenschaften wie Alter und Gewicht abhängen. Ferner hängt die wirksame Menge der Wirkstoffe auch von der Verabreichungsroute ab.
  • Ein weiterer Aspekt der folgenden Erfindung betrifft einen pharmazeutischen Kit, der eine Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten umfasst, die ein Progestogen in einer Menge von 30–500 μg Levonorgestrel und 20–100 mg Dehydroepiandrosteron umfassen. Vorzugsweise umfassen alle Dosierungseinheiten innerhalb des Kits die Kombination eines Progestogens und Dehydroepiandrosteron. Der Kit kann in geeigneter Weise wenigstens 10, vorzugsweise wenigstens 60 orale Dosierungseinheiten umfassen. Die Dosierungseinheiten können beispielsweise in Form von Tabletten oder Kapseln vorliegen.
  • In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthalten die oralen Dosierungseinheiten innerhalb des erfindungsgemäßen Kits Dehydroepiandrosteron in einer Menge von wenigstens 40 mg. Die Menge von Dehydroepiandrosteron in den Dosierungseinheiten ist vorzugsweise nicht höher als 80 mg, vorzugsweise nicht höher als 60 mg.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße pharmazeutische Kit eine Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten, die ein Progestogen in einer Menge, die 50–400 μg, vorzugsweise 100–300 μg Levonorgestrel und 20–100 mg, vorzugsweise 40–60 mg Dehydroepiandrosteron entspricht, umfassen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält die zuvor genannte Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten zusätzlich ein Östrogen in einer Menge von 1–40 μg Ethinylöstradiol. Vorzugsweise ist das Östrogen ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethinylöstradiol und 17-β-Östradiol. Vorzugsweise ist das Östrogen Ethinylöstradiol.
  • Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter veranschaulicht.
  • BEISPIELE:
  • Beispiel 1:
  • Die Wirkungen des Progestogens Levonorgestrel und des Androgens Testosteron auf das Endometrium wurde in Kaninchen gemäß dem Verfahren von McPhail bestimmt (Mc Phail M.K. "The assay of progestin" J Physiol (1934), 83, 145–156). Vier Gruppen von jeweils 5 Kaninchen wurden mit täglichen subkutanen Dosierungen von 5 μg 17-β-Östradiol für 6 Tage vorbehandelt.
  • Nach der Vorbehandlung erhielten 3 Gruppen entweder Levonorgestrel bei einer oralen Dosis von 8 μg pro Tag für 5 Tage, Testosteron in einer subkutanen Dosis von 20 mg pro Tag für 5 Tage oder Levonorgestrel und Testosteron zusammen über die zuvor genannten Routen und Dosierungen für 5 Tage. Die vierte Gruppe wurde als Negativkontrolle verwendet.
  • Es wurde nach dem Behandlungszeitraum eine Autopsie durchgeführt und der Uterus wurde gewogen und es wurden histologische Schnitte von jedem Uterushorn hergestellt und mikroskopisch entsprechend den McPhail-Index ausgewertet (Zahlen 0–4; 0 = keine Differenzierung, 4 = maximale Differenzierung). Die Vorbehandlungsphase induzierte eine Proliferation des Endometriums. In der zweiten Phase wurde der Grad der endometrialen Differenzierung (Transformation) untersucht, als die Testverbindungen verabreicht wurden. Die Levonorgestrel-Gruppe zeigte einen McPhail-Index von 2,1 ± 0,4, während die Gruppe mit Testosteron alleine einen McPhail-Index von 2,9 ± 0,1 aufwies. Wenn Levonorgestrel und Testosteron zusammen verabreicht wurden, betrug der McPhail-Index 3,7 ± 0,2. Daher wurde eine signifikant höhere Differenzierung des Endometriums feststellt, wenn Levonorgestrel und Testosteron zusammen verabreicht wurden, im Vergleich zu den Gruppen, die lediglich Levonorgestrel oder Testosteron erhielten, was darauf hinweist, dass Progestogen und Androgen eine zusätzlich transformierende Wirkung auf das Endometriumgewebe besitzen. Es wurde keine weitere Proliferation des Endometriums in einer der Behandlungsgruppen in der zweiten Phase der McPhail-Untersuchung festgestellt. Dies spiegelt den antiproliferativen Effekt von Progestogen und Androgen auf das Endometriumgewebe wieder. Bei diesem Aufbau wurde angenommen, dass die Wirkung der Testverbindungen auf das Endometriumgewebe die Wirkung auf das endometriotische Gewebe anzeigt. Dies ist eine nahe liegende Annahme, da das spätere Gewebe im Wesentlichen identisch zum Endometriumgewebe ist.
  • Beispiel 2:
  • Es wurde eine klinische Studie mit 200 gesunden jungen Frauen durchgeführt. 4 Gruppen mit 50 Frauen, die ein kombiniertes orales Schwangerschaftsverhütungsmittel verwenden, das wenigstens 30 μg Ethinylöstradiol enthält, für wenigstens 19 Tage vor Beginn der Untersuchung, erhalten eine tägliche Dosis von 20 μg Ethinlyöstradiol und 100 μg Levonorgestrel oder 30 μg Ethinlyöstradiol und 150 μg Levonorgestrel, entweder mit oder ohne 50 mg DHEA für 104 Tage (15 Wochen) ohne Pausen. Vaginale Schmierblutung und Blutung werden täglich durch die Teilnehmerinnen in einer Aufzeichnung ausgewertet, und die Wirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden werden bei einer Grundlinie und zu jedem Untersuchungsbesuch (alle 5 Wochen während der Arzneimittelverabreichung der Untersuchung) auf einer psychometrischen Auswertungsskala ausgewertet. Die psychometrische Auswertungsskala ist insbesondere zur Feststellung der Unterschiede in einer Population von gesunden jungen Frauen geeignet. Die Skala besteht aus 24 Zuständen (ruhig, schläfrig, nervös, aufgebracht, fehlendes Selbstbewusstsein, energetisch, empfindlich, erschöpft, ausgeglichen, ruhend, schläfrig, ängstlich, lebendig, kränklich, in guter Stimmung, reizbar, lethargisch, ruhig, voller Tatendrang, optimistisch, launisch, aktiv, angespannt, traurig) sowie eine Vierpunkteskala (ja, definitiv; ja, ein bisschen; nein, tatsächlich nicht; nein, definitiv nicht), welche von der Frau selbst ausgewertet wird. Zusätzlich werden endokrine Messungen in einer Untergruppe der Teilnehmerinnen durchgeführt (17-β-Östradiol, Progesteron, Gesamttestosteron, LH, FSH, und SHBG).

Claims (16)

  1. Verwendung einer Kombination von Wirkstoffen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Verwendung in einem Verfahren zur Vermeidung oder Behandlung von gutartigen Östrogen-sensitiven gynäkologischen Krankheiten in einem weiblichen Säugetier, wobei das Arzneimittel ein Progestogen und ein Androgen enthält und wobei das Verfahren die Verabreichung des Arzneimittels an das weibliche Säugetier umfasst, so dass die Kombination von Progestogen und Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die therapeutisch wirksam ist, um die Symptome dieser Krankheiten zu verhindern oder zu lindern, wobei das Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die einer täglichen oralen Dosis von 5 bis 100 mg Dehydroepiandrosteron (DHEA) entspricht.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei die Kombination von Progestogen und Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die therapeutisch wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken.
  3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, wobei die Kombination von Wirkstoffen zusätzlich ein Östrogen in einer therapeutisch wirksamen Menge umfasst, um die Symptome einer Hypoöstrogenämie zu lindern oder zu verhindern.
  4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Verfahren die orale Verabreichung des Arzneimittels umfasst.
  5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die gutartige östrogensensitive gynäkologische Krankheit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Endometriose, Adenomyose, Uterusfibrom, Dysmenorrhoe, Menorrhagie und Metrorrhagie.
  6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Kombination von Progestogen und Androgen in einer Menge verabreicht wird, die ausreicht, um den endogenen Blutserum-Spiegel von 17β-Östradiol der Frau innerhalb eines Zeitraumes von 14 Tagen auf weniger als 50 pg/ml, vorzugsweise weniger als 30 pg/ml abzusenken.
  7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Progestogen in einer Menge verabreicht wird, die einer täglichen oralen Dosis von 30 bis 500 μg, vorzugsweise 50 bis 400 μg und besonders bevorzugt 100 bis 300 μg Levonorgestrel entspricht.
  8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei das Androgen ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Dehydroepiandrosteron, Testosteronundecanoat, Vorläufer, die diese Androgene bei Verwendung in dem vorliegenden Verfahren freisetzen können, und Gemische davon.
  9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die einer täglichen oralen Dosis von 20 bis 100 mg und vorzugsweise 40 bis 60 mg Dehydroepiandrosteron entspricht.
  10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei das Arzneimittel mit einer Dosis verabreicht wird, die ausreicht, um die Konzentration von Serum-Androgen des weiblichen Säugetiers bei einem Spiegel zwischen 0,5 und 5,0, vorzugsweise zwischen 0,7 und 4,0 und am meisten bevorzugt zwischen 1,0 und 3,0 Nanomol Gesamttestosteron pro Liter aufrechtzuerhalten.
  11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren zumindest eine einmalige tägliche Verabreichung des Arzneimittels umfasst.
  12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Verfahren eine kontinuierliche Verabreichung des Arzneimittels für einen Zeitraum von wenigstens 3 Monaten, vorzugsweise wenigstens 6 Monaten umfasst, so dass die Kombination von Progestogen und Androgen in einer Menge bereitgestellt wird, die therapeutisch wirksam ist, um die Ovarialfunktion während dieses Zeitraumes zu unterdrücken.
  13. Verwendung nach Anspruch 12, wobei das Verfahren zwei Phasen umfasst: eine erste Phase mit wenigstens 30 Tagen und höchstens 120 Tagen, vorzugsweise wenigstens 60 Tage und höchstens 90 Tage, an denen Progestogen und kein Östrogen, gegebenenfalls in Abwesenheit des Androgens in einer Menge bereitgestellt wird, die wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken, und eine zweite Phase mit wenigstens 3 Monaten, in denen die Kombination von Progestogen, Östrogen und das Androgen in einer täglichen Menge bereitgestellt ist, die wirksam ist, um die endokrine Ovarialfunktion zu unterdrücken.
  14. Pharmazeutischer Kit, umfassend eine Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten, die ein Progestogen in einer Menge, die 30 bis 500 μg Levonorgestrel entspricht und 20 bis 100 mg Dehydroepiandrosteron umfassen.
  15. Pharmazeutischer Kit nach Anspruch 14, wobei der Kit eine Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten umfasst, die ein Progestogen in einer Menge, die 50 bis 400 μg, vorzugsweise 100 bis 300 μg Levonorgestrel entspricht und 40 bis 60 mg Dehydroepiandrosteron umfassen.
  16. Pharmazeutischer Kit nach Anspruch 14 oder 15, wobei die Vielzahl von oralen Dosierungseinheiten zusätzlich ein Östrogen in einer Menge enthalten, die 1 bis 40 μg Ethinylestradiol entspricht.
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