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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Reagens zum Bestimmen
der absoluten Konfiguration von chiralen Verbindungen und ein Verfahren
zum Bestimmen der absoluten Konfiguration von chiralen Verbindungen
mittels des Reagens.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Konventionell
wurde die absolute Konfiguration von chiralen Verbindungen durch
Zirkulardichroismus-Spektrophotometriemessung (CD-Spektrophotometriemessung)
eines Komplexes einer chiralen Verbindung und einer spezifischen
Verbindung, basierend auf der Korrelation zwischen dem Anzeichen
des Cotton-Effekts und der absoluten Konfiguration von chiralen
Verbindungen, bestimmt. Beispielsweise werden die folgenden Verfahren
genannt.
- (1) X. Huang, B. H. Rickmann, B. Borhan, N. Berova
und K. Nakanishi (J. Am. Chem. Soc., 1998, L120, 6185–6186) berichten,
daß Zirkulardichroismus
induziert wird, wenn chirale Verbindungen an ein langkettig-vernetztes
Porphyrindimer koordiniert werden und es eine Korrelation zwischen
dem Anzeichen des Cotton-Effekts und der absoluten Konfiguration
der chiralen Verbindungen gibt.
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Bei
diesem System wird jedoch der Zirkulardichroismus nur induziert,
wenn eine chirale Verbindung gleichzeitig an zwei Porphyrineinheiten
koordiniert wird. Daher ist dieses Verfahren nur für bifunktionelle
chirale Verbindungen wie Diamine, Aminoalkohole usw. verwendbar.
- (2) M. Takeuchi, T. Imada und S. Shinkai (Bull. Chem. Soc. Jpn.,
1998, 71, 1117–1123)
berichten, daß ein
Porphyrindimer mit einer Phenylboronsäureeinheit Zirkulardichroismus
in Gegenwart von verschiedenen Zuckern zeigt.
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Dieses
System ist nur auf Zucker anwendbar, die an Boronsäure binden,
und ist kein System zur direkten Bestimmung der absoluten Konfiguration
von irgendeinem spezifischen Asymmetriezentrum unter den vielen
Asymmetriezentren von Zuckern.
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Wie
aus dem obigen klar hervorgeht, gab es keine Berichte über ein
Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration, die auf eine
breite Vielzahl von chiralen Verbindungen wie Monoalkohole usw.
anwendbar ist.
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Röntgenbeugung
ist ein bekanntes Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration
von chiralen Verbindungen. Jedoch sind die Verbindungen, auf die
dieses Verfahren anwendbar ist, auf kristalline Verbindungen beschränkt.
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Die
betreffenden Erfinder haben Verfahren zum genauen und einfachen
Bestimmen der absoluten Konfiguration von verschiedenen chiralen
Verbindungen untersucht. In den letzten Jahren haben sie herausgefunden,
daß Zirkulardichroismus
induziert wird, wenn eine chirale Verbindung an ein Metallporphyrindimer, enthaltend
Zn, Fe, Mn oder Ru als die Zentralmetalle, koordiniert wird und
das Anzeichen des Cotton-Effekts und
die absolute Konfiguration der chiralen Verbindung miteinander korreliert
werden. Ein neues Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration
von chiralen Verbindungen wurde daher, basierend auf diesen Ergebnissen,
vervollständigt
(
japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 2001-220392 ).
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Jedoch
bringt sogar dieses Verfahren ein Problem mit sich, so daß der induzierte
Cotton-Effekt in dem Fall einer chiralen Verbindung eines Monoalkohols
usw. nicht nachgewiesen wird, sofern die Probenlösung nicht auf etwa –80°C abgekühlt wird.
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V.
V. Borovkov et al., J. Am. Chem. Soc. 2000, 122, 4403–4407 beschreiben
den Temperatureinfluß auf
die supramolekulare Chiralitätsinduktion
in Bis(zinkporphyrin). K. Sugiura et al., Bull. Chem. Soc. Jpn. 1997,
70, 1115–1123
beschreiben die inter aktionen von zwei Porphyrinringen und den Metall-induzierten
Strukturwechsel von 5,5'-Ethylenbis(porphyrin).
V. V. Borovkov et al., Chirality 2001, 13, 329–335 beschreiben die supramolekulare
Chiralitätsinduktion
in Bis(zinkporphyrin) durch Aminosäurederivate und die Rationalisierung und
Anwendungen der Ligandenvoluminositätswirkung. V. V. Borovkov et
al., J. Am. Chem. Soc. 2001, 123, 2979–2989 beschreiben die supramolekulare
Chirogenese in Zinkporphyrinen und ihre Anwendung für die Bestimmung
der absoluten Konfiguration. V. V. Borovkov et al., Organic Letters
2000, 2, 1565–1568
beschreiben die supramolekulare Chirogenese in Bis(zinkporphyrin)
als eine Sonde der absoluten Konfiguration, die auf eine Gaststruktur
sehr empfindlich reagiert.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wurde im Hinblick auf die Probleme des Standes
der Technik gemacht, und der Hauptgegenstand ist, ein Reagens, das
die leichte (d. h. ohne den komplizierten Vorgang der Kühlung usw.),
hochempfindliche und genaue Bestimmung der absoluten Konfiguration
von chiralen Verbindungen wie Monoalkoholen usw. erlaubt, und ein
Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration von chiralen
Verbindungen mittels des Reagens bereitzustellen.
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Die
betreffenden Erfinder führten
intensive Forschung durch und fanden heraus, daß die Gegenstände durch
ein Reagens, das ein spezifisches Metallporphyrindimer als einen
aktiven Bestandteil enthält,
und ein Verfahren mittels des Reagens erreicht werden können, wodurch
die vorliegende Erfindung erreicht wird.
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Spezieller
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Reagens zum Bestimmen
der absoluten Konfiguration von chiralen Verbindungen und ein Bestimmungsverfahren
davon, wie nachstehend beschrieben.
- 1. Ein
Reagens zum Bestimmen der absoluten Konfiguration einer chiralen
Verbindung, enthaltend ein Metallporphyrindimer als einen aktiven
Bestandteil, dargestellt durch die folgende Formel (A): Formel
(A):
- 2. Ein Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration einer
chiralen Verbindung, umfassend das Analysieren einer Probenlösung, enthaltend
ein Reagens gemäß Punkt
1 und die chirale Verbindung, durch Zirkulardichroismus-Spektrophotometrie,
um die absolute Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffs
der chiralen Verbindung, basierend auf einem Anzeichen des Cotton-Effekts,
zu bestimmen, wobei die chirale Verbindung die folgenden Eigenschaften
aufweist:
(i) sie ist befähigt,
an das Metallporphyrindimer als ein aktiver Bestandteil zu koordinieren,
und
(ii) sie weist eine Gruppe auf, die befähigt ist, an das Metallporphyrindimer,
direkt gebunden an das asymmetrische Kohlenstoffatom, zu koordinieren,
oder sie weist ein Kohlenstoffatom auf, welches die Gruppe, die
befähigt
ist, an das Metallporphyrindimer zu koordinieren, und das asymmetrische
Kohlenstoffatom trennt.
- 3. Ein Verfahren gemäß Punkt
2, wobei die chirale Verbindung aus einem Mitglied aus der Gruppe,
bestehend aus 1) einem primären
Monoamin, 2) einem sekundären
Monoamin, 3) einem Monoalkohol und 4) einem Aminoalkohol, ausgewählt ist.
- 4. Ein Verfahren gemäß Punkt
2, wobei die Zirkulardichroismus-Spektrophotometriemessung bei –10°C bis zu
30°C durchgeführt wird.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Reagens zum Bestimmen
der absoluten Konfiguration von chiralen Verbindungen, umfassend
ein Metallporphyrindimer als einen aktiven Bestandteil, das ein
Erdalkalimetallion als das Zentralmetall aufweist, und das eine
Verbindung ist, dargestellt durch die folgende Formel (A) Formel
(A):
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Das
Reagens der Erfindung kann zusätzliche
Bestandteile innerhalb von Bereichen enthalten, in denen die gewünschte Wirkung
der Erfindung erreicht wird.
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Das
Verfahren zur Herstellung des in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Metallporphyrindimers ist nicht eingeschränkt, und das Metallporphyrindimer
kann gemäß bekannten
Verfahren synthetisiert werden. Beispielsweise kann das Metallporphyrindimer
durch ein Verfahren zum Einführen
von Erdalkalimetallionen als Zentralmetalle in nicht metalliertes
Porphyrindimer (das nachstehend manchmal als „Porphyrindimer in freier Basenform" bezeichnet wird)
durch Umsetzen des Porphyrindimers in freier Basenform mit einem
Erdalkalimetallhalogenid (beispielsweise MgBr2·Et2O usw.) in Gegenwart von basischen Verbindungen,
wie Triethylamin, Pyridin, Methylpyridin, Dimethylpyridin, Diazin,
Methyldiazin, Pyrazin, Ethylpyrazin, Pyrimidin, Piperazin, Morpholin
usw., hergestellt werden.
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Das
Porphyrindimer in freier Basenform kann durch bekannte Verfahren
hergestellt werden. Beispielsweise kann das Verfahren, vorgeschlagen
von V. V. Borovkov, J. M. Lintuluoto und Y. Inoue (Helv. Chem. Acta., 1999,
82, 919–934);
und V. V. Borovkov, J. M. Lintuluoto und Y. Inoue (Synlett., 1998,
768), usw., erwähnt
werden.
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Ein
Erdalkalimetallion kann ebenso in das Porphyrindimer in freier Basenform
durch ein bekanntes Verfahren eingeführt werden, wie ein Verfahren,
vorgeschlagen von beispielsweise J. S. Lindsey und J. N. Woodford
(Inorg. Chem. 1995, 34, 1063–1069).
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Die
absolute Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms einer
chiralen Verbindung kann aus dem Anzeichen des Cotton-Effekts bestimmt
werden, der durch die Analyse der Zirkulardichroismus-Spektrophotometrie
des Reagens der Erfindung und der chiralen Verbindung zu erkennen
ist. Die chirale Verbindung weist die folgenden Eigenschaften (1)
und (2) auf.
- (1) Eine chirale Verbindung, die
an das Metallporphyrindimer als ein aktiver Bestandteil koordiniert
werden kann, und
- (2) eine chirale Verbindung, in der die Gruppe, die befähigt ist,
an das Metallporphyrindimer zu koordinieren, und der asymmetrische
Kohlenstoff direkt aneinander gebunden sind, oder eine chirale Verbindung,
in der ein Kohlenstoffatom die Gruppe, die an das Metallporphyrindimer
koordiniert werden kann, und den asymmetrischen Kohlenstoff trennt.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt
ein Verfahren zum Bestimmen der absoluten Konfiguration des asymmetrischen
Kohlenstoffatoms einer chiralen Verbindung, basierend auf dem Anzeichen
des Cotton-Effekts, der durch die Analyse von Zirkulardichroismus-Spektrophotometrie
einer Probenlösung,
die das obengenannte Reagens und die chirale Verbindung enthält, zu erkennen
ist. Die chirale Verbindung weist die folgenden Eigenschaften (1)
und (2) auf.
- (1) Die chirale Verbindung, die
an das Metallporphyrindimer als ein aktiver Bestandteil koordiniert
werden kann, und
- (2) die chirale Verbindung, in der die Gruppe, die an das Metallporphyrindimer
koordiniert werden kann, und das asymmetrische Kohlenstoffatom direkt
aneinander gebunden sind, oder die chirale Verbindung, in der ein
Kohlenstoffatom die Gruppe, die an das Metallporphyrindimer koordiniert
werden kann, und das asymmetrische Kohlenstoffatom trennt.
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Beispiele
von Verbindungen, die an das Metallporphyrindimer koordiniert werden
können,
umfassen Verbindungen, enthaltend basische Gruppen, wie eine Aminogruppe,
eine Hydroxylgruppe usw., als eine Gruppe, die befähigt ist,
an das Metall porphyrindimer zu koordinieren. Spezieller 1) primäre Monoamine,
2) sekundäre
Monoamine, 3) Monoalkohole, 4) Aminoalkohole usw. Im Falle eines
Aminoalkohols koordiniert die Aminogruppe ohne weiteres an das Metallporphyrindimer,
wodurch die absolute Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms,
das direkt an die Aminogruppe gebunden ist, oder eines asymmetrischen
Kohlenstoffatoms, das durch ein Kohlenstoffatom von der Aminogruppe
getrennt ist, bestimmt wird.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann die absolute Konfiguration
einer chiralen Verbindung, in der die Gruppe, die an ein Zentralmetall
des Metallporphyrindimers als ein aktiver Bestandteil koordiniert werden
kann, und das asymmetrische Kohlenstoffatom aneinander gebunden
sind, oder einer chiralen Verbindung, in der ein Kohlenstoffatom
die Gruppe, die an ein Zentralmetall des Metallporphyrindimers koordiniert werden
kann, und das asymmetrische Kohlenstoffatom trennt, bestimmen. Beispielsweise
sind 2-Butanol, 1-Phenylethanol, 1-Phenylethylamin usw. äquivalent
zu den chiralen Verbindungen, in denen die Gruppe, die an ein Zentralmetall
des Metallporphyrindimers koordiniert werden kann, und das asymmetrische
Kohlenstoffatom direkt aneinander gebunden sind. 2-Methyl-1-butylamin
usw. kann als ein Beispiel einer chiralen Verbindung, in der ein
Kohlenstoffatom zwischen der Gruppe, die an ein Zentralmetall des
Metallporphyrindimers koordiniert werden kann, und dem asymmetrischen
Kohlenstoffatom vorliegt, erwähnt
werden.
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In
dem Fall einer chiralen Verbindung mit zwei oder mehr asymmetrischen
Kohlenstoffatomen, wie Borneol, Menthol usw., kann die absolute
Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms, das direkt
an die Gruppe gebunden ist, die an ein Zentralmetall des Porphyrindimers
koordiniert werden kann, oder eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms,
das durch ein Kohlenstoffatom von der Gruppe, die an das Porphyrindimer koordiniert
werden kann, getrennt ist, bestimmt werden.
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Die
Probenlösung,
die für
die Zirkulardichroismus-Spektrophotometriemessung verwendet wird,
enthält
das obengenannte Reagens und eine chirale Verbindung. Verfahren
zur Herstellung der Probenlösung sind
nicht eingeschränkt,
und die Lösung
kann beispielsweise durch ein Verfahren des Lösens des Metallporphyrindimers
als ein aktiver Bestandteil, der chiralen Verbindung usw. in einem
Lösungsmittel
hergestellt werden.
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Ein
Lösungsmittel,
das nicht an das Metallporphyrindimer koordiniert, ist zur Verwendung
bei der Herstellung der Probenlösung
bevorzugt. Beispiele solcher Lösungsmittel
umfassen halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform
(CHCl3), Dichlormethan (CH2Cl2), Dichlorethan (CH2ClCH2Cl), Tetrachlorethan (CHCl2CHCl2), Kohlenstofftetrachlorid (CCl4)
usw., und aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan usw.
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Die
Konzentrationen der chiralen Verbindung und des Metallporphyrindimers
in der Probenlösung
sind nicht eingeschränkt.
Die untere Konzentrationsgrenze ist nicht eingeschränkt, so
lange wie der erste oder zweite Cotton-Effekt nachweisbar ist, und
kann geeigneterweise in Abhängigkeit
von dem Typ des Metallporphyrindimers, der chiralen Verbindung,
Lösungsmittel
usw., die verwendet werden sollen, bestimmt werden. Die obere Konzentrationsgrenze
der chiralen Verbindung und des Metallporphyrindimers in der Probenlösung werden
so bestimmt, daß der
Elliptizitätswert
des ersten oder zweiten Cotton-Effekts in den Zirkulardichroismusspektren
(CD-Spektren) beispielsweise etwa mindestens das Doppelte des Rauschpegels
(beispielsweise etwa 1 mdeg oder mehr) ist. Bevorzugt ist der Elliptizitätswert des
ersten oder zweiten Cotton-Effekts der größtmögliche innerhalb des Spannungsbereiches
eines Photoelektronenvervielfachers von bis zu –700 kV. Stärker bevorzugt beträgt die Elliptizität des ersten
oder zweiten Cotton-Effekts etwa 10 mdeg bis etwa 50 mdeg.
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Die
Konzentration der chiralen Verbindung in der Probenlösung kann
geeigneterweise in Abhängigkeit des
Typs der chiralen Verbindung usw. bestimmt werden, und beträgt im allgemeinen
10–6 mol/l
oder mehr, bevorzugt etwa 10–5 mol/l bis etwa 10–1 mol/l,
und stärker
bevorzugt etwa 10–4 mol/l bis etwa 10–3 mol/l.
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Die
Konzentration des Metallporphyrindimers in der Probenlösung kann
geeigneterweise in Abhängigkeit
des Typs der chiralen Verbindung usw. bestimmt werden, und beträgt im allgemeinen
etwa 10–7 mol/l
oder mehr, und bevorzugt etwa 10–6 mol/l
oder mehr. Die obere Konzentrationsgrenze des Metallporphyrindimers
in der Probenlö sung
kann geeigneterweise ohne Einschränkung in Abhängigkeit
des Typs der chiralen Verbindung usw. bestimmt werden, und beträgt im allgemeinen
etwa 5 × 10–5 mol/l
oder weniger und bevorzugt etwa 5 × 10–6 mol/l
oder weniger.
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Die
niedrigsten Konzentrationen der chiralen Verbindung in der Probenlösung, die
zum effektiven Nachweisen des Cotton-Effekts erforderlich sind,
sind folgende: bei einem acyclischen primären Monoamin etwa 10–6 mol/l,
einem cyclischen aromatischen Monoamin etwa 10–5 mol/l,
einem sekundären
Monoamin etwa 10–6 mol/l, einem Aminoalkohol
etwa 10–4 mol/l
und bei einem Monoalkohol etwa 10–1 bis
etwa 10–2 mol/l.
Selbst wenn ein Monoalkohol verwendet wird, kann der Cotton-Effekt
durch die Verwendung eines Metallporphyrindimers der obengenannten
Konzentration bei etwa –10°C bis etwa
30°C effektiv
nachgewiesen werden.
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Die
Temperatur für
die Zirkulardichroismus-Spektrophotometriemessung ist nicht eingeschränkt, so lange
wie der Cotton-Effekt nachweisbar ist. Hochempfindliche Messungen
können
bei niedrigen Temperaturen durchgeführt werden, aber der Cotton-Effekt kann nachgewiesen
werden, selbst wenn die Probenlösung nicht
abgekühlt
ist.
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Die
folgenden Fälle
1 bis 4 können
als Beispiele erwähnt
werden, die spezifischere Analysebedingungen zeigen.
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<Fall
1> Bestimmung der
absoluten Konfiguration von primären
Monoaminen:
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Chloroform,
Dichlormethan, Kohlenstofftetrachlorid, Tetrachlorethan, Hexan,
Heptan, Dichlorethan usw. sind als Lösungsmittel bevorzugt. Die
Konzentration eines acyclischen primären Monoamins in der Probenlösung beträgt bevorzugt
10–6 mol/l
oder mehr, und die Konzentration eines cyclischen aromatischen Monoamins
beträgt
bevorzugt etwa 10–5 mol/l oder mehr. Die
Konzentration des Porphyrindimers in der Probenlösung beträgt bevorzugt etwa 10–6 mol/l
oder mehr. Beispiele von primären
Monoaminen als ein Meßziel
umfassen 2-Butylamin, 1-Phenylethylamin, 1-(1-Naphthyl)ethylamin,
1-Cyclohexylethylamin, 2-Methyl-1-butylamin, [endo-(1R)-1,7,7-Trimethylbicyclo[2,2,1]heptan-2-amin]
usw.
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<Fall
2> Bestimmung der
absoluten Konfiguration von sekundären Monoaminen:
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Chloroform,
Dichlormethan, Kohlenstofftetrachlorid, Tetrachlorethan, Hexan,
Heptan, Dichlorethan usw. sind als Lösungsmittel bevorzugt. Die
Konzentration von sekundärem
Monoamin in der Probenlösung
beträgt
bevorzugt etwa 10–6 mol/l oder mehr. Die
Konzentration des Porphyrindimers in der Probenlösung beträgt bevorzugt etwa 10–6 mol/l
oder mehr. Beispiele von sekundären
Monoaminen als ein Meßziel
umfassen N-Methyl-1-phenylethylamin usw..
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<Fall
3> Bestimmung der
absoluten Konfiguration von Aminoalkoholen:
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Beispiele
von bevorzugten Lösungsmitteln
umfassen Chloroform, Dichlormethan, Kohlenstofftetrachlorid, Tetrachlorethan,
Hexan, Heptan, Dichlorethan usw. Die Konzentration von Aminoalkohol
in der Probenlösung
beträgt
bevorzugt etwa 10–4 mol/l oder mehr. Die
Konzentration des Porphyrindimers in der Probenlösung beträgt bevorzugt etwa 10–6 mol/l
oder mehr. Beispiele von Aminoalkoholen als ein Meßziel umfassen 1-Amino-2-propanol,
2-Amino-4-methyl-1-pentanol usw.
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<Fall
4>: Bestimmung der
absoluten Konfiguration von Monoalkoholen:
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Dichlormethan
oder Hexan ist als ein Lösungsmittel
bevorzugt. Die Konzentration von Monoalkohol in der Probenlösung beträgt bevorzugt
etwa 10–2 mol/l
oder mehr. Die Konzentration des Porphyrindimers in der Probenlösung beträgt bevorzugt
etwa 10–6 mol/l
oder mehr. Die Meßtemperatur
wird normalerweise von –10°C bis 30°C eingestellt,
aber der Cotton-Effekt kann bei der Temperatur innerhalb des Bereiches
nachgewiesen werden, wenn die Probenlösung nicht abgekühlt wird.
Borneol, 2-Butanol, 1-Phenylethanol usw. sind Beispiele von Monoalkohol
als Meßziele.
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Die
Zirkulardichroismus-Spektren der Probenlösungen zeigen zwei Peaks (ein
Maximumwert und ein Minimumwert). Hierin nachstehend wird der Peak,
der bei längerer
Wellenlänge
auftritt, manchmal als der „erste
Cotton-Effekt" bezeichnet,
während
der Peak, der bei kürzerer
Wellenlänge
auftritt, manchmal als der „zweite
Cotton-Effekt" bezeichnet
wird. Die Anzeichen der Peaks können
positiv oder negativ sein. Das Anzeichen des ersten Cotton-Effekts
und das Anzeichen des zweiten Cotton-Effekts unterscheiden sich
voneinander. Wenn die CD-Spektren von (S)-(–)-1-Phenylethanol, gezeigt
in 5, als ein Beispiel verwendet werden, ist das
Anzeichen des ersten Cotton-Effekts positiv (plus) und das Anzeichen
des zweiten Cotton-Effekts negativ (minus). Die Anzeichen der Cotton-Effekte
von jedem optischen Isomer (beispielsweise R-Isomer und S-Isomer)
sind umgekehrt. Beispielsweise sind in dem Fall von (S)-(+)-1-Phenylethanol
die Anzeichen der Cotton-Effekte umgekehrt von den Anzeichen in
dem Fall, gezeigt in 5, und spezieller ist das Anzeichen
des ersten Cotton-Effekts negativ und das Anzeichen des zweiten
Cotton-Effekts positiv. Das Anzeichen von jedem Peak kann für die Bestimmung
der absoluten Konfiguration verwendet werden; der erste Cotton-Effekt
ist normalerweise leichter nachweisber und wird daher stärker bevorzugt
verwendet.
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Um
eine bestimmte Übereinstimmung
zwischen dem Anzeichen von jedem Cotton-Effekt und der absoluten Konfiguration
(R-Isomer oder S-Isomer) des asymmetrischen Kohlenstoffatoms der
chiralen Verbindung in der Probenlösung zu klären, wurden CD-Spektren von
Probenlösungen,
jeweils enthaltend das Reagens dieser Erfindung und eine der verschiedenen
chiralen Verbindungen, deren absolute Konfiguration bekannt ist,
gemessen. Die Tabelle 1 zeigt die absolute Konfiguration und das
Anzeichen von verschiedenen chiralen Verbindungen und das Anzeichen
von jedem Cotton-Effekt in der Probenlösung. Die Konzentration des Porphyrindimers
in der Probenlösung
wurde auf 10
–6 mol/l
eingestellt. Die Konzentration von jeder chiralen Verbindung in
der Probenlösung
wurde auf 10
–4 mol/l
eingestellt, wenn Amin und Aminoalkohol verwendet wurden, und wurde
auf 10
–2 mol/l
eingestellt, wenn Alkohol verwendet wurde. Tabelle 1
Chirale
Verbindung | Absolute
Konfiguration und Anzeichen einer chiralen Verbindung | Anzeichen
vom zweiten Cotton-Effekt (B⊥-Übergang) | Anzeichen
vom ersten Cotton-Effekt (B∥-Übergang) |
2-Butanol | (R)-(–) | + | – |
1-Phenylethanol | (S)-(–) | – | + |
Borneol | (1S,2R)-(–) | + | – |
Menthol | (1S,2R,5S)-(+) | – | + |
(1R,2S,5R)-(–) | + | – |
1-Naphthylethanol | (R)-(+) | + | – |
trans-2-Phenylcyclohexanol | (1S,2R) | – | + |
cis-Verbenol | (1S) | – | + |
Diaceton-D-glucose | (3S) | – | + |
2-Butylamin | (R)-(–) | + | – |
1-Phenylethylamin | (R)-(+) | + | – |
2-Methyl-1-butylamin | (S)-(–) | – | + |
1-Amino-2-propanol | (S) | – | + |
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Wie
aus Tabelle 1 hervorgeht, gibt es eine bestimmte Übereinstimmung
zwischen dem Anzeichen von jedem Cotton-Effekt und der sterischen
Konfiguration des asymmetrischen Kohlenstoffatoms an der α- oder β-Stellung
der Aminogruppe oder Hydroxygruppe. Spezieller stimmt ein positives
Anzeichen des ersten Cotton-Effekts mit einer absoluten (S)-Konfiguration
an dem asymmetrischen Kohlenstoff an der obengenannten α- oder β-Stellung überein.
Im Gegensatz dazu stimmt ein negatives Anzeichen des ersten Cotton-Effekts
mit einer absoluten (R)-Konfiguration an dem asymmetrischen Kohlenstoff
an der obengenannten α-
oder β-Stellung überein.
Aus dieser Korrelation und dem Anzeichen des Cotton-Effekts einer
Probenlösung,
deren absolute Konfiguration unbekannt ist, kann die absolute Konfiguration
einer chiralen Verbindung in solcher Lösung bestimmt werden.
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In
Tabelle 1 tritt der B∥-Übergang
auf, wenn die Momente (Übergangsmomente)
von zwei Porphyrinringen in Richtung der Bindung der Porphyrinringe
angeordnet sind, und die resultierende Absorptionsbande wird als
B-Bande (oder Soret-Bande) bezeichnet. Der B⊥-Übergang
ist ein Übergang,
der auftritt, wenn die Momente von zwei Porphyrinringen in Richtungen
senkrecht zu der Richtung der Bindung der Porphyrinringe vorliegen,
und die resultierende Absorptionsbande ist ebenso die B-Bande. In 2 wird
die Richtung der Momente eines „achiralen" Metallporphyrindimers, an das keine
chirale Verbindung koordiniert wird, durch durchgehende Doppelpfeile
gezeigt.
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Im
Gegensatz dazu werden entweder bei dem B∥-Übergang
oder dem B⊥-Übergang
die Richtungen der Momente der zwei Porphyrinringe eines chiralen
Metallporphyrindimers, an das eine chirale Verbindung koordiniert
wird, in bezug zueinander im Vergleich zu dem achiralen Porphyrindimer
leicht verschoben, wie durch die gestrichelten Doppelpfeile in 2 gezeigt.
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Hierin
nachstehend wird der Mechanismus des induzierten Cotton-Effekts
in der vorliegenden Erfindung beschrieben. Eine chirale Verbindung
ist an ein Zentralmetall des Metallporphyrindimers in einer Lösung, enthaltend
das Metallporphyrindimer als einen aktiven Bestandteil und die obengenannte
chirale Verbindung, koordiniert. Die chirale Verbindung kann an
irgendeines der zwei Zentralmetalle koordiniert werden. Beispielsweise
ist, wenn irgendeiner der zwei Porphyrinringe mindestens einen voluminöseren Substituenten
als Methyl aufweist, die chirale Verbindung an das Zentralmetall
des anderen Porphyrinrings anstelle des Porphyrinrings mit einem
solchen Substituenten koordiniert. Das Metallporphyrindimer zeigt
eine Konformationsänderung
von syn zu anti mit einer solchen Orientierung einer chiralen. Verbindung,
und gleichzeitig wird die Asymmetrie in dem Anti-Konformer induziert,
wodurch Zirkulardichroismus gezeigt wird, wie in
1 gezeigt.
Das syn-Konformer von der Verbindung, dargestellt durch die obengenannte
Formel (A), wird nachstehend gezeigt.
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Der
Mechanismus der Asymmetrieinduktion ist in 3 dargestellt,
die zeigt, daß die
Porphyrinringe verdreht sind. 3 zeigt
den Fall, wo ein S-Amin als die chirale Verbindung verwendet wird.
Daher ist es selbstverständlich,
daß die
Orientierung des Porphyrins durch die sterische Hinderung zwischen
dem voluminösesten
Substituenten (X), der an das α-
oder β-Kohlenstoffatom
(α-Kohlenstoffatom
in 3) der chiralen Verbindung als ein Ligand gebunden
ist, und dem Substituenten des Porphyrinrings, der voluminöser als
einer Methylgruppe (Et: Ethyl in 3) ist,
an den die chirale Verbindung nicht koordiniert wird, verdreht ist,
wodurch Zirkulardichroismus, basierend auf der Exzitoninteraktion
zwischen den Porphyrinen, erzeugt wird.
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Gemäß dem CD-Exziton-Chiralitäts-Verfahren
(Harada, N., Nakanishi, K., „Circular
Dichroic Spectroscopy-Exciton Coupling in Organic Stereochemistry", University Science
Books, Mill Valley, 1983; Nakanishi, K., Berova, N., „In Circular
Dichroism; Principles and Applications", Woody, R., Hrsg. VCH Publishers; New York,
1994; S. 361–398)
erzeugt eine rechtsdrehende Orientierung, wenn man es von der Vorderseite
zweier interagierender elektronischer Übergangsmomente betrachtet,
positive Chiralität,
während
eine linksdrehende Orientierung zu negativer Chiralität führt.
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Beispielsweise
wird, wenn eine chirale Verbindung mit absoluter (S)-Konfiguration
an das Metallporphyrindimer koordiniert wird, das Porphyrin rechtsdrehend
verdreht, wenn von der Vorderseite betrachtet (siehe 3),
und daher ist das Anzeichen des ersten Cotton-Effekts „positiv". Im Gegensatz dazu
wird, wenn eine chirale Verbindung mit absoluter (R)-Konfiguration
an das Metallporphyrindimer koordiniert wird, das Porphyrin linkdrehend
verdreht, wenn von der Vorderseite betrachtet, und daher ist das
Anzeichen des ersten Cotton-Effekts „negativ".
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Das
Verfahren der Erfindung wird für
die Zirkulardichroismus-Spektrophotometriemessung (CD-Spektrophotometriemessung)
einer Probenlösung,
enthaltend eine chirale Verbindung, ein Metallporphyrin usw., verwendet.
Spezieller kann gemäß dem Verfahren
der Erfindung die absolute Konfiguration der chiralen Verbindungen
durch das Anzeichen des Cotton-Effekts der erhaltenen Zirkulardichroismusspektren
bestimmt werden, wenn eine chirale Verbindung als ein Meßziel an
das Metallporphyrindimer koordiniert wird. Gemäß diesem Verfahren kann die
absolute Konfigura tion von chiralen Verbindungen direkt ohne die
Einführung
von irgendeiner speziell modifizierten Gruppe beobachtet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
das in Beispiel 1 erhaltene Ergebnis und zeigt CD-Spektren einer
Probenlösung,
die Borneol enthält.
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2 veranschaulicht
schematisch die Dipolmomentrichtungen der B-Bande als die maximale
Absorptionsbande eines Porphyrindimers, wobei ein Metallporphyrindimer
mit einer Ellipse, die jeden Porphyrinring angibt, und einer geraden
oder geknickten Linie, die die vernetzende Kohlenstoffkette angibt,
schematisch dargestellt wird. Die zwei Ellipsen (Porphyrinringe)
existieren nicht in derselben Ebene, aber befinden sich vorn und
hinten. Um die relativen Stellungen der zwei Ellipsen zu verdeutlichen,
ist die vordere Ellipse dicker dargestellt. Die chirale Struktur
weist eine rechtsdrehende Chiralität auf.
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3 veranschaulicht
schematisch einen Mechanismus der Asymmetrieinduktion in einem Magnesiumporphyrindimer,
wobei der vordere Porphyrinring der zwei Porphyrinringe dicker dargestellt
ist.
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4 zeigt
UV-VIS-Absorptionsspektren von Verbindung 1, hergestellt in Herstellungsbeispiel
1 (dargestellt durch die dicke Linie „a"). (R)-2-Butylamin wurde zu einer Lösung aus
Verbindung 1 zugegeben, die die Spektren verändert (gezeigt durch die dünne Linie „b"). Dies zeigt, daß es eine
bestimmte Interaktion zwischen der Verbindung, dargestellt durch
die Formel (A), und (R)-2-Butylamin gab.
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5 zeigt
CD-Spektren einer Probenlösung,
enthaltend (S)-(–)-1-Phenylethanol,
gemessen in Beispiel 2 (dargestellt durch die durchgehende Linie),
und eine Probenlösung,
enthaltend (S)-(–)-1-Phenylethanol, gemessen
in Vergleichsbeispiel 1 (dargestellt durch die gestrichelte Linie).
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6 zeigt
CD-Spektren (dargestellt durch die durchgehende Linie) einer Probenlösung, enthaltend (R)-(+)-1-Phenylethylamin,
gemessen in Beispiel 3, und zeigt CD- Spektren (dargestellt durch die gestrichelte Linie)
einer Probenlösung,
enthaltend (R)-(+)-1-Phenylethylamin, gemessen in Vergleichsbeispiel
1.
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Beste Weise zur Durchführung der Erfindung
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Hierin
nachstehend wird die vorliegende Erfindung in bezug auf die Beispiele
ausführlich
beschrieben, ist aber nicht darauf beschränkt.
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Ein
JASCO-J-720WI-Spektropolarimeter wurde verwendet, um CD-Spektren
zu messen.
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Herstellungsbeispiel 1
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Ein
Magnesiumporphyrindimer wurde gemäß dem folgenden Schema hergestellt. Verbindung,
dargestellt durch Formel (A) („Verbindung
A")
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Ein
Porphyrindimer in freier Basenform (Verbindung 1, 1,9 mg, 1,73 μmol) wurde
in wässerigem CH2Cl2 (1 ml) gelöst; Triethylamin
(9,5 μl,
68 μmol)
wurde weiter dazu gegeben und (CH2H5)2O·MgBr2 (10 mg, 35 μmol) wurde weiter zugegeben.
Das erhaltene Gemisch wurde bei Raumtemperatur für eine Stunde gerührt. 10
ml CH2Cl2 wurden
zu diesem Gemisch zugegeben, um es zu verdünnen, und das Reaktionsgemisch wurde
mit 5 ml Wasser gewaschen, mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet
und filtriert. Das erhaltene Filtrat wurde auf 1 ml konzentriert.
Eine mit basisch aktiviertem Aluminiumoxid (hergestellt von Merck,
aktives Aluminiumoxid 90) geladene Säule wurde für die Säulenchromatographiereinigung
verwendet. CH2Cl2 wurde als
ein erstes Eluat verwendet (nicht umgesetzte freie Base wurde nicht
nachgewiesen) und ein gemischtes Lösungsmittel mit einem 1:1-Verhältnis von
CH2Cl2 zu Aceton
wurde als ein zweites Eluat verwendet. 1,95 mg Verbindung A (98
% Ausbeute in bezug auf Porphyrindimer in freier Basenform Verbindung
1) wurden durch Trocknung des zweiten Eluates durch Eindampfung
erhalten. UV-VIS-Absorptions spektren in CH2Cl2 der erhaltenen Verbindung sind in 4 gezeigt
(dargstellt durch die fette Linie „a"). Absorptionsmaximum: λmax war folgendermaßen: λmax/nm:
601 (3,83), 557 (4,18), 416 (5,22), 404 (5,29). Die Werte in Klammern
zeigen den Logarithmus des molaren Absorptionskoeffizienten für jede maximale
Absorption: logε.
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4 zeigt
ebenso UV-VIS-Absorptionsspektren der Lösung, die durch weitere Zugabe
von (R)-2-Butylamin zu der CH2Cl2-Lösung
von Verbindung A erhalten wird (dargestellt durch die dünne Linie „b").
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Beispiel 1
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Eine
CH2Cl2-Lösung, enthaltend
etwa 10–6 mol/l
der Verbindung A und etwa 10–1 mol/l (1S,2R)-(–)-Borneol,
wurde in einer 3-ml-Zelle (optische Weglänge: 1 cm) hergestellt, und
Zirkulardichroismusspektren wurden über den Bereich von 350 bis
500 nm bei 22 bis 23°C
beobachtet. 1 zeigt das Ergebnis.
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Wie
aus 1 hervorgeht, wurde aus dem negativen Anzeichen
des ersten Cotton-Effekts
bei längeren
Wellenlängen
die absolute (R)-Konfiguration des asymmetrischen Kohlenstoffatoms,
das an die Hydroxylgruppe von Borneol gebunden ist, bestätigt.
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Beispiel 2
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Zirkulardichroismusspektren
wurden in derselben Weise wie in Beispiel 1 gemessen, außer daß 102 mol/l (S)-(–)-1-Phenylethanol anstelle
von Borneol verwendet wurden. 5 (durchgehende
Linie) zeigt die Ergebnisse.
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In
diesem Fall wurde aus dem positiven Anzeichen des ersten Cotton-Effekts
die absolute (S)-Konfiguration bestätigt.
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Beispiel 3
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Zirkulardichroismusspektren
wurden in derselben Weise wie in Beispiel 1 gemessen, außer daß 10–4 mol/l
(R)-(+)-Phenylethylamin anstelle von Borneol verwendet wurden. 6 (durchgehende
Linie) zeigt das Ergebnis. In diesem Fall wurde aus dem negativen
Anzeichen des ersten Cotton-Effekts die absolute (R)-Konfiguration
bestätigt.
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Vergleichsbeispiel 1
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Zirkulardichroismusspektren
einer Probenlösung,
enthaltend 1-Phenylethanol, wurden in derselben Weise wie in Beispiel
2 gemessen, außer
daß ein
Zinkporphyrindimer (ungefähr
10–6 mol/l),
dargestellt durch die nachstehende Formel, anstelle von Verbindung
A als ein Reagens verwendet wurde, um die absolute Konfiguration
einer chiralen Verbindung zu bestimmen.
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5 (gestrichelte
Linie) zeigt die Ergebnisse. Die absolute Konfiguration von 1-Phenylethanol
wurde nicht bestimmt, da der Cotton-Effekt nicht nachgewiesen wurde.
Jedoch wurde der Cotton-Effekt nachgewiesen, wenn die Probenlösung auf
etwa –80°C abgekühlt wurde.
{μ-{{5,5'-(Ethan-1,2-diyl)bis[2,3,7,8,12,13,17,18-octaethyl-21H,23H-porphyrinato](4-)}
κN
21,
κN
22,
κN
23,
κN
24,
κN
21',
κN
22',
κN
23',
κN
24'}}dizink
-
Vergleichsbeispiel 2
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Zirkulardichroismusspektren
einer Probenlösung,
enthaltend 1-Phenylethylamin, wurden in derselben Weise wie in Beispiel
3 gemessen, außer
daß das
Zinkporphyrindimer (ungefähr
10–6 mol/l),
verwendet in Vergleichsbeispiel 1, anstelle von Verbindung A als
ein Reagens zum Bestimmen der absoluten Konfiguration einer chiralen
Verbindung verwendet wurde.
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Das
Ergebnis wird durch die gestrichelte Linie in 6 dargestellt.
Die absolute Konfiguration von 1-Phenylethylamin wurde nicht bestimmt,
da der Cotton-Effekt nicht nachgewiesen wurde. Jedoch wurde der Cotton-Effekt
durch Einstellen der Konzentration von 1-Phenylethylamin auf 1 × 10–3 mol/l
nachgewiesen.
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INDUSTRIELLE ANWENDBARKEIT
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In
bezug auf chirale Verbindungen, die an ein Metallporphyrindimer
koordiniert werden können,
erlaubt die vorliegende Erfindung die direkte Bestimmung der absoluten
Konfiguration eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms, das direkt
an eine Gruppe gebunden ist, die befähigt ist, an das Metallporphyrindimer
zu koordinieren, oder eines asymmetrischen Kohlenstoffatoms, das
durch ein Kohlenstoffatom von der koordinierenden Gruppe getrennt
ist. In dem Fall einer Verbindung mit zwei oder mehr asymmetrischen
Kohlenstoffen, wie Menthol, kann die absolute Konfiguration des
asymmetrischen Kohlenstoffs, an das eine Gruppe, die an ein Metallporphyrindimer
koordiniert, gebunden ist, oder ein asymmetrischer Kohlenstoff mit
einem Kohlenstoffatom, das ihn von der koordinierenden Gruppe trennt,
bestimmt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die absolute Konfiguration einer chiralen Verbindung
ohne komplizierte Verfahren, wie Kühlung der Probenlösung, gemessen
werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein extrem empfindliches Verfahren
bereit, und daher sind Spuren von chiralen Verbindungen zur Bestimmung
der absoluten Konfiguration ausreichend. Die Menge an erforderlichem
Metallporphyrindimer ist sehr klein. Wenn ein acyclisches primäres Monoamin
als ein Beispiel verwendet wird, erfordert das Verfahren, das in
der
japanischen ungeprüften Patentveröffentlichung
Nr. 2001-220392 offenbart
ist, mindestens 10
–3 mol/l Amin zur Bestimmung
der absoluten Konfiguration, während
gemäß dem Verfahren
der Erfindung mindestens 10
–6 mol/l Amin ausreichend
sind.
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Die
Erfindung beseitigt die Notwendigkeit der Einführung von irgendwelchen speziellen
modifizierten Gruppen in die chirale Verbindung zur Messung. Deshalb
können
chirale Verbindungen, wenn erforderlich, leicht gewonnen werden.
Beispielsweise spaltet sich ein Komplex, bestehend aus dem Metallporphyrindimer und
einer chiralen Verbindung, in das Porphyrindimer in freier Basenform
und das Hydrochlorid des chiralen Amins durch Rühren der Probenlösung nach
der Messung in etwa 2 mol/l einer wässerigen Salzsäurelösung, wodurch
die Gewinnung der chiralen Verbindung durch Trennung ermöglicht wird.
Das Porphyrindimer in freier Basenform, das durch Trennung gewonnen
wird, kann durch erneutes Einführen
eines Erdalkalimetallions rückgeführt werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann die absolute Konfiguration einer chiralen Verbindung
ziemlich schnell bestimmt werden. Der Zeitraum, der zur Herstellung
einer Probe und zum Messen seiner CD-Spektren erforderlich ist,
beträgt
unter bestimmten Bedingungen weniger als 10 Minuten.
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Der
Nachweis der Cotton-Effekte, d. h. die Messung von CD-Spektren,
wird üblicherweise
in dem Bereich von 400 bis 450 nm durchgeführt. Die meisten chiralen Verbindungen
weisen Absorptionen bis zu 400 nm auf, und daher überlappen
der Peak, der den Cotton-Effekt zeigt, und die Peaks, die durch
die chiralen Verbindungen selbst gezeigt werden, nicht. Daher erlaubt
die Erfindung die Bestimmung der absoluten Konfiguration einer sehr
breiten Vielzahl von chiralen Verbindungen.
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Außerdem kann
die absolute Konfiguration von nicht-kristallinen Verbindungen durch
die vorliegende Erfindung bestimmt werden.