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TECHNISCHES GEBIET
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Diese
Anmeldung betrifft botanische Extraktzusammensetzungen gemäß Anspruch
9 und deren Verwendung bei der Herstellung eines Medikaments zur
Behandlung von Prostatakrebs.
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HINTERGRUND
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Es
wird angenommen, dass Phytoöstrogene,
wie die in Sojaprodukten enthaltenen Isoflavone, therapeutisches
Potenzial in der Krankheitsbehandlung und -prävention haben. Insbesondere
wird angenommen, dass Phytoöstrogene
nützlich
bei der Behandlung von mit Östrogen
in Verbindung stehenden Störungen,
wie zum Beispiel Osteoporose, Symptome der Menopause und hormonabhängige Krebsarten,
sind.
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Es
wurde bereits beschrieben, dass endogene und exogene Hormone eine
Rolle bei der Entstehung von hormonabhängigen Krebsarten, wie Brustkrebs,
Darmkrebs, Lungenkrebs, Endometrialkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs,
Harnblasenkrebs, Hodenkrebs, Schilddrüsenkrebs und Knochenkrebs spielen
(siehe, zum Beispiel, Henderson et al, "Hormonal carcinogenesis", Carcinogenesis
(2000), 21 (3): 427-433). Epidemiologische Untersuchungen haben
gezeigt, dass eine Ernährungsweise
mit einem hohen Anteil an Phytoöstrogenen,
wie jene, die in Sojaprodukten enthalten sind, mit einer niedrigeren
Inzidenz von hormonabhängigen Krebsarten
einhergeht (H. Wiseman, "The
therapeutic potential of phytoestrogens", Expert. Opin. Investig. Drugs (2000),
9 (8): 1829-40).
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Das
Prostatakarzinom, eine hormonabhängige
Krebsart, ist ein großes
Gesundheitsproblem unter den Männern
Nordamerikas und Europas (S. H. Landis etal., "Cancer Statistics, 1998", CA Cancer R Clin. (1998)48:
6-29). Eine chronische Prostatavergrößerung in Kombination mit erhöhtem Prostataspezifischem Antigen
(PSA) kann oft zu einem Prostatakarzinom führen. Jedes Jahr treten in
den USA 160,000 neue Fälle und
39,000 Todesfälle
durch diese Krankheit auf (Landis). Brustkrebs, eine andere hormonabhängige Krebsart,
ist ebenso ein großes
Gesundheitsproblem. Für
das Jahr 2001 werden zufolge der American Cancer Society 192,200
neue invasive Inzidenzen und 40,200 Todesfälle durch Brustkarzinome vorhergesagt
(National Alliance of Breast Cancer Organizations News, 15(1): 2,
January, 2001). Die Früherkennung
und die frühzeitige
Intervention sind oft der Schlüssel
zur erfolgreichen Behandlung dieser Erkrankungen. Obwohl eine Chemotherapie
oft eine Behandlungsmöglichkeit
für Patienten
mit Brustkrebs im fortgeschrittenen Stadium ist, ist sie für Patienten
mit Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium unwirksam. Konventionelle
Behandlungsmethoden schließen
eine Operation, Bestrahlung, Hormontherapie und Chemotherapie ein.
Es bleibt die Notwendigkeit alternativer Mittel, die die bereits
existierenden Therapien erweitern oder ersetzen.
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Obwohl
die existierenden therapeutischen Mittel gut geeignet für ihre Bestimmungszwecke
sind, bleibt das Bedürfnis
nach anderen pflanzlichen Heilmitteln zur Behandlung von Prostatakrebs.
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KURZFASSUNG
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Zusammensetzungen
gemäß Anspruch
9, die nützlich
bei der Behandlung von Prostatakrebs sind, werden nachfolgend im
Detail beschrieben.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Hochleistungsflüssigkeitschromatogramm
(gemessen bei 254 Nanometern) einer mehrkomponentigen, botanischen
Extraktzusammensetzung, die Extrakte von Panax pseudo-ginseng Wall, Isatisindigotica
Fort, Ganoderma lucidium Karst, Dendrathema morifolium Tzvel, Glycyrrhiza
glabra L, Sculletaria bailcalensis Georgi, Rabdosia rubescens und
Serenoa repens enthält;
ein Pfeil zeigt die Position von Wogonin (bezeichnet als "1-16-2") im Elutionsprofil.
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2 zeigt 13C NMR
Spektren von Wogonin getrennt von einer mehrkomponentigen, botanischen
Extraktzusammensetzung wie in 1; (a) getrennte
(DEPT) Spektren für
-CH3, -CH2 und -CH
Gruppen; (b) gesamtes 13C NMR Spektrum.
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3 zeigt
ein Massenspektrum von Wogonin, getrennt von einer mehrkomponentigen,
botanischen Extraktzusammensetzung wie in 1, mit einer
Reinheit größer als
95%.
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4 zeigt
ein Hochleistungsflüssigkeitschromatogramm
von Isoliquiritigenin isoliert aus Glycyrrhiza uralensis.
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5 zeigt
ein Absorptionsspektrum für
den Isoliquiritigenin Peak im Chromatogramm von 4.
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6 zeigt 13C NMR
Spektren von Isoliquiritigenin getrennt von Glycyryhiza uralensis;
(a) getrennte (DEPT) Spektren für
-CH3, -CH2 und -CH
Gruppen; (b) gesamtes 13C NMR Spektrum.
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7 zeigt
ein Massenspektrum von Isoliquiritigenin getrennt von Glycyrrhiza
uralensis, mit einer Reinheit größer als
95%.
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8 zeigt
eine graphische Darstellung der Zelllebensfähigkeit von LNCaP und DU-145 Prostatakrebszellen
als Funktion der Wogonin-Konzentration.
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9 zeigt
eine graphische Darstellung der Zelllebensfähigkeit von DU-145 und LNCaP
Prostatakrebszellen, und MCF-7 Brustkrebszellen, als eine Funktion
von Isoliquiritigenin-Konzentration.
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10 zeigt DNA-Histogramme, die den Effekt
auf den LNCaP Zellzyklus in Abwesenheit (A) und Anwesenheit (B)
von Wogonin bei 20 Mikrogramm/Milliliter veranschaulichen.
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11 zeigt
Veränderungen
im LNCaP Zellzyklus induziert durch Wogonin und Isoliquiritigenin.
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12 zeigt
Veränderungen
im DU-145 Zellzyklus induziert durch Wogonin und Isoliquiritigenin.
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13 zeigt
eine graphische Darstellung, die die Wirksamkeit von Wogonin und
Isoliquiritigenin bei der ER-alpha-Luc Reportergen-Aktivierung darstellt.
(Vergleich)
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14 zeigt
eine graphische Darstellung, die die Wirksamkeit von Wogonin und
Isoliquiritigenin bei der ER-beta-Luc Reportergen-Aktivierung darstellt.
(Vergleich)
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15 zeigt
eine graphische Darstellung von COX-2 Inhibition als eine Funktion
der Isoliquiritigenin-Konzentration.
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16 zeigt
eine graphische Darstellung der Zelllebensfähigkeit von PTX 10 Eierstockkrebszellen
(resistent gegen Taxol) bei Anwesenheit von steigenden Konzentrationen
von Wogonin. (Vergleich)
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17 zeigt
eine graphische Darstellung der Zelllebensfähigkeit von PTX 10 Eierstockkrebszellen
(resistent gegen Taxol) bei Anwesenheit von steigenden Konzentrationen
von Isoliquiritigenin. (Vergleich)
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DETAILIERTE BESCHREIBUNG DER
BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Hierin
werden Zusammensetzungen nach Anspruch 9 und deren Verwendung zur
Behandlung von Prostatakrebs bei Personen, die eine solche Behandlung
benötigen,
offenbart. Eine Person, die eine solche Prostatakrebsbehandlung
benötigt
kann eine Person mit bereits diagnostiziertem Prostatakrebs sein
oder eine Person, die die Entstehung von Prostatakrebs verhindern
oder verzögern
möchte,
zum Beispiel bei Prostatakrebs in der Familiengeschichte. Beinhaltet
ist ebenso die Behandlung von anderen Östrogen-abhängigen Krebsarten außer Prostatakrebs,
wie zum Beispiel Brustkrebs, Endometrialkrebs, Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs,
Hodenkrebs, Eierstockkrebs, Schilddrüsenkrebs oder Knochenkrebs.
Eine Person, die eine Behandlung einer Östrogen-abhängigen Erkrankung benötigt, kann
eine Person mit einer diagnostizierten Östrogen-abhängigen Erkrankung, wie zum
Beispiel Osteoporose oder Symptome der Menopause sein, oder eine
Person, die die Entstehung einer Östrogen-abhängigen Erkrankung verhindern
oder verzögern
möchte. Die
Behandlung umfasst die Anwendung einer therapeutisch wirksamen Menge
einer Zusammensetzung, die ein Phytoöstrogen aus der Gruppe des
Isoliquiritigenin, den pharmazeutisch verträglichen Salzen oder Glykosiden
davon, oder Kombinationen einer oder mehrerer vorstehend aufgeführten Verbindungen
nach den Ansprüchen
1 und 9 enthält.
Ein Phytoöstrogen
ist eine aus Pflanzen gewonnene Verbindung oder ein Metabolit dieser
Verbindung, der dessen Wirkung nachahmt oder die Bindung, den Metabolismus
oder die Produktion von endogenem Östrogen im Körper verändert.
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Wie
zuvor beschrieben, wurden pflanzliche Heilmittel bereits bei der
Behandlung von Krebs eingesetzt. Zum Beispiel ist Scutellaria baicalensis
eine Quelle für
Wogonin (Y. Y. Zhang etal., "Comparative
study of Scutellaria planipes and Scutellaria baicalensis", Biomed. Chronzatogra.
(1998), 12: 31-3) und Glycyrrhiza uralensis und Glycyrrhiza glabra
sind Quellen für
Isoliquiritigenin (H. Hayashi H. et al., "Seasonal variation of glycyrrhizain
and isoliquiritigenin glycosides in the root of glycyrrhiza glabra
L", Biol. Pharm.
Bull. (1998) 21: 987-9).
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Wogonin
wurde bereits als starkes, entzündungshemmendes
Mittel wegen seiner inhibierenden Wirkung gegenüber Cyclooxygenase 2 (COX-2)
und gegenüber
der Genexpression von induzierbarer COX-2 und Stickstoffmonoxidsynthase
beschrieben (siehe, zum Beispiel, Y. S. Chi et al., "Effect of wogonin,
a plant flavone from Scutellaria radix, an the expression of cyclooxygenase-2
and the induction of inducible nitric oxide synthase and the induction
of inducible nitric Oxide synthase in inhibitors and lipopolysaccharide-treated
RAW 264.7 cells",
Biochem. Pharmacol. (2001), 61 (11): 1417-27). Jedoch hat der Erfinder
derzeit keine Kenntnis über
Beschreibungen der östrogenen
Wirkung von Wogonin.
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Über Isoliquiritigenin
wurde bereits berichtet, dass es Östrogen-ähnliche Wirkung hat (siehe,
zum Beispiel, S. Tamir "Estrogen-like
activity of glabrene and other constituents isolated from licorice
root", J : Steroid Biochem.
Mol. Biol. (2001), 78 (3): 291-8). Jedoch hat der Erfinder derzeit
keine Kenntnis über
Beschreibungen der Wirkung von Isoliquiritigenin als Inhibitor für COX-2-Aktivität.
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Neue
Studien haben die Notwendigkeit von COX-2 Inhibitoren als Antikrebsmittel
gezeigt (siehe, zum Beispiel, A. Kirschenbaum et al., "The role of cyclocxygenase-2
in prostatecancer" Urology
(2001),58 (2 suppl. 1): 127-131 ; and E. T. Hawk et al., "COX-2 in Cancer-A
Player That's Defining
the Rules" J. Natl.
CancerInst. (2002), 94 (8): 545-546). Der Inhibitor blockiert die
Angiogenese des Krebses und reduzierte die Krebsmetastasen (siehe,
zum Beispiel, E. Fosslien "Review:
Molecular pathology of cyclooxygenas-2 in cancer-induced angiogenesis", Ann. Clin. Lab
Sci. (2001), 31 (4): 325-348).
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Die
JP-A-60178815 offenbart
die Verwendung einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die u.a. 0,3-15%
Isoliquiritigenin enthält,
gegen tierische Krebszellen.
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Die
WO-A-99809615 offenbart
eine pflanzliche Zusammensetzung zur Behandlung von Prostatakrebs,
die Isatis indigotica Fort, Panax pseudo-ginseng Wall, Ganoderma
lucidum Karst, Sculletaria baicalensis Georgi, Dendranthema morifolium
Tzvel, Glycyrrhiza glabra, Rabdosia rubescens und Serenca repens,
und optionell weitere zytotoxische Mittel enthält.
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Die
EP-A-0656213 offenbart
Zusammensetzungen, die u.a. Phloretin in Hyaluronsäure als
Penetrations-Enhancer kombiniert mit anderen neoplastischen Mitteln.
Case XIA offenbart eine Kombination von Methotrexat, Pholertin und
Alpha II-Interferon; Case XIB offenbart eine Kombination von Methyl-CCNU,
Carboplatin und Methotrexat, Phloretin und Immunstimulierende Mittel.
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Die
vorliegende Arbeit zeigt die potente Wirkung von Wogonin und Isoliquiritigenin,
die Östrogenrezeptor-alpha
und -beta zu aktivieren und die biochemischen Reaktionen in Krebszellen
zu triggern. Die COX-2-Inhibitor-Wirkung von Isoliquiritigenin wird
ebenso veranschaulicht. Die suppressiven Effekte beider Verbindungen
auf die Krebszell-Proliferation werden ebenfalls dargestellt. Die
Zytotoxizität
von Wogonin und Isoliquiritigenin gegenüber Krebszellen kann entweder
abhängig
oder unabhängig
von Östrogenrezeptoren sein.
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Die
Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 und deren Verwendung gemäß Anspruch
1 kann zusätzlich
Wogonin mit umfassen. Der Ausdruck Wogonin, wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die CAS Reg. Nr. 632-85-9, auch bekannt als
5,7-Dihydroxy-8-methoxyflavon und seine pharmazeutisch verträglichen Salze
und Ester, seine selektiv substituierten Analogen, wie nachfolgend
aufgeführt,
ein Extrakt einer Pflanze aus der Familie der Scutellaria oder eine
Kombination, die eine oder mehrere der eben genannten Verbindungen
enthält.
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Ein
Ester des Wogonin ist vorzugsweise ein Glykosid des Wogonin. Es
gibt keine besondere Einschränkung
der verwendeten Monosaccharide und Polysaccharide zur Herstellung
der Glykoside des Wogonin. Geeignete Monosaccharid-Zucker sind Glucose,
Glucuronsäure,
Mannose, Fructose, Galactose, Xylose, Rutinose oder Rhamnose, und
Kombinationen, die eines oder mehrere der eben genannten Monosaccharide beinhalten.
Geeignete Polysaccharide sind Dimere, Trimere, Oligomere und Polymere
eines oder mehrerer der oben genannten Monosaccharide.
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Wogonin-Analoge
sind, zum Beispiel, Genistein, Biochanin, Prunetin, Scutellarein,
Daidzin, Luteolin, Apigenin, Acacetin, 3,6,4-Trihydoxylflavon, 7,3-Dihydroxy-4,1-dimethoxy-isoflavon, 3R-2', 3'-Dihydoxy-7,4-dimethoxy-isoflavon,
oder eine Kombination, die eine oder mehrere der oben genannten
Wogonin-Analoge enthält.
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Wogonin
kann ebenso in Form eines Extraktes aus einer Pflanze der Familie
Sculletaria, wie zum Beispiel aus Scutellaria baicalensis, oder
eine Kombination einer oder mehrerer der eben genannten Verbindungen
sein.
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Wogonin
kann ein selektiv substituiertes Analoges von Wogonin der Formel
sein, worin R
1 für C
1-C
6-Alkyl (vorzugsweise
Methyl) steht; R
2 für Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl, oder C
2-C
6-Acyl (vorzugsweise Wasserstoff) steht;
R
3-R
10 unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Hydroxy, C
1-C
6-Alkyl, C
1-C
6-Alkoxy oder
C
2-C
6-Acyl (vorzugsweise
Wasserstoff oder Hydroxy, insbesondere Wasserstoff) stehen, mit der
Maßgabe,
dass zumindest vier der Reste R
3-R
10 Wasserstoff sind. In einer bevorzugten
Ausführung
ist R
1 Methyl, R
2 Wasserstoff
und R
3-R
10 sind
unabhängig
voneinander Wasserstoff, Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Acetyl
oder Propionyl, mit der Maßgabe,
dass zumindest fünf
der Reste R
3-R
10 für Wasserstoff
stehen.
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Methoden
zur Synthese oder Isolierung von Wogonin, seiner pharmazeutisch
verträglichen
Salze oder Ester, seiner teilweise substituierten Analogen sind
allgemein bekannt. Siehe, zum Beispiel, International Patent Application
No.
WO01051482 A1 to
Wallace et al; P. Rivaille et al., C. R. Acad. Sci., Paris, Ser.
C(1969), 268(2): 2213-16; M.-C. Lin et al., J. Chromatogr, A (1999),
830(2): 387-395; Y.-C. Chef et al., Biochem. Pharmacol. (2001),
61(11): 1417-1427.
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Wenn
Wogonin vorliegt, umfasst es 0,5 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 1 Gew.-%
oder mehr, mehr bevorzugt 2 Gew.-% oder mehr, insbesondere bevorzugt
5 Gew.-% oder mehr, weiter bevorzugt 10 Gew.-% oder mehr, vor allem
bevorzugt 20 Gew.-% oder mehr bezogen auf das Gesamtgewicht des
Medikaments. Zusammensetzungen, die 50 Gew.-% Wogonin enthalten,
werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Das
Phytoöstrogen
gemäß Anspruch
9 umfasst Isoliquiritigenin. Der Ausdruck Isoliquiritigenin bezieht sich
erfindungsgemäß auf die
CAS Reg. Nr. 961-29-5; auch bekannt als 2',4,4'-Trihydroxychalcon,
und seine pharmazeutisch verträglichen
Salze oder Glykosidester, ein Extrakt aus Glycyrrhiza uralensis
oder Glycyrrhiza glabra, oder eine Kombination, die eine oder mehrere
der eben genannten Verbindungen enthält.
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Ein
Ester des Isoliquiritigenin ist ein Glykosid des Isoliquiritigenin.
Es gibt keine besondere Einschränkung
der verwendeten Monosaccharide und Polysaccharide zur Herstellung
der Glykoside des Isoliquiritigenin. Geeignete Monosaccharid-Zucker
sind Glucose, Glucuronsäure,
Mannose, Fructose, Galactose, Xylose, Rutinose oder Rhamnose, und
Kombinationen, die eines oder mehrere der eben genannten Monosaccharide
beinhalten. Geeignete Polysaccharide sind Dimere, Trimere, Oligomere
und Polymere eines oder mehrerer der oben genannten Monosaccharide.
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Die
Verwendung eines Isoliquiritigenin-Analogs, zum Beispiel Phloretin
oder 4,2,4'-Trihydroxychalcon ist
ebenfalls offenbart Ein Extrakt aus Glycyrrhiza uralensis oder Glycyrrhiza
glabra, ist eine Quelle von Isoliquiritigenin, eines pharmazeutisch
verträglichen
Salzes oder Glykosidesters des Isoliquiritigenin oder einer Kombination
einer oder mehrerer der eben genannten Verbindungen.
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Ein
selektiv substituiertes Analoges von Isoliquiritigenin, hat die
Formel
worin die Reste R
11-R
14 unabhängig voneinander
für Wasserstoff
oder C
1-C
6-Alkyl
(vorzugsweise Wasserstoff) stehen; die Reste R
15-R
20 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6Alkoxy oder
C
2-C
6-Acyl (vorzugsweise
Wasserstoff) stehen, mit der Maßgabe,
dass zumindest drei der Reste R
15-R
20 für
Wasserstoff stehen. In einer bevorzugten Ausführungsform stehen R
11-R
14 für Wasserstoff
und R
15-R
20 stehen
unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Acetyl oder Propionyl, mit der Maßgabe, dass zumindest
vier der Reste R
15-R
20 für Wasserstoff
stehen.
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Methoden
zur Synthese oder Isolierung von Isoliquiritigenin , seiner pharmazeutisch
verträglichen
Salze oder Glykosidester, seiner teilweise substituierten Analogen
sind allgemein bekannt. Siehe, zum Beispiel, S. K. Srivastava et
al., Indian J. Chem., Sect. B (1981), 20B (4): 347-8; and F. A.
Macias et al., Phytochemistry (1998), 50(1) : 35-46.
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Wenn
Isoliquiritigenin vorliegt, umfasst es 0,5 Gew.-% oder mehr, insbesonder
1 Gew.-% oder mehr, bevorzugt
2 Gew.-% oder mehr, besonders bevorzugt 5 Gew.-% oder mehr, insbesondere
bevorzugt 10 Gew.-% oder mehr, vor allem bevorzugt 20 Gew.-% oder
mehr bezogen auf das Gesamtgewicht des Medikaments. Zusammensetzungen,
die 50 Gew-% Isoliquiritigenin enthalten, werden ebenfalls in Betracht
gezogen.
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Das
Phytoöstrogen
gemäß Anspruch
1 oder die Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 kann zusätzlich
Cumestrol mit umfassen. Der Ausdruck Cumestrol, wie er hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die CAS Reg. Nr. 479-13-0, auch bekannt als
3,9-Dihydroxy-6H-benzofuro[3,2-c][I]benzopyran-6-on und seine pharmazeutisch
verträglichen
Salze und Ester, seine selektiv substituierten Analogen, ein Extrakt
aus Taraxacum mongolicum, Alfalfa-Sprossen (Medicago sativa), Broccoli
(Brassica oleracea) oder Eclipta prostrata, oder eine Kombination, die
eine oder mehrere der eben genannten Verbindungen enthält.
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Ein
Ester des Cumestrol ist vorzugsweise ein Glykosid des Cumestrol.
Es gibt keine besondere Einschränkung
der verwendeten Monosaccharide und Polysaccharide zur Herstellung
der Glykoside des Cumestrol. Geeignete Monosaccharid-Zucker sind
Glucose, Glucuronsäure,
Mannose, Fructose, Galactose, Xylose, Rutinose oder Rhamnose, und
Kombinationen, die eines oder mehrere der eben genannten Monosaccharide beinhalten.
Geeignete Polysaccharide sind Dimere, Trimere, Oligomere und Polymere
eines oder mehrerer der oben genannten Monosaccharide.
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Ein
Cumestrol-Analog ist 4-Ethyl-7-hydroxy-3-(p-methoxyphenyl)-2H-l-benzopyran-2-on
(Wedelolacton),
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Das
Cumestrol kann einen Extrakt aus Taraxacum mongolicum, Alfalfa-Sprossen
(Medicago sativa), Broccoli (Brassica oleracea) oder Eclipta prostrata
als Quelle für
Cumestrol, ein pharmazeutisch verträgliches Salz oder einen Ester
von Cumestrol, eine selektiv substituiertes Analoges von Cumestrol,
oder eine Kombination, die eine oder mehrere der eben genannten
Verbindungen enthält,
umfassen.
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Ein
selektiv substituiertes Analoges von Cumestrol hat die Formel
worin R
21 und
R
22 unabhängig voneinander für Wasserstoff
oder C
1-C
6-Alkyl
(vorzugsweise Wasserstoff)stehen; die Reste R
23-R
28 unabhängig
voneinander für
Wasserstoff, C
1-C
6-Alkyl,
C
1-C
6Alkoxy oder
C
2-C
6-Acyl (vorzugsweise
Wasserstoff) stehen, mit der Maßgabe,
dass zumindest drei der Reste R
23-R
28 für
Wasserstoff stehen. In einer bevorzugten Ausführung sind R
21 und
R
22 Wasserstoff; und die Reste R
23-R
28 stehen unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Methyl, Ethyl, Methoxy, Ethoxy, Acetyl oder Propionyl, mit der Maßgabe, dass zumindest
vier der Reste R
23-R
28 für Wasserstoff
stehen.
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Methoden
zur Synthese oder Isolierung von Cumestrol, seiner pharmazeutisch
verträglichen
Salze oder Ester, seiner selektiv substituierten Analogen sind allgemein
bekannt. Siehe, zum Beispiel, P. M. Dewick et al., J. Claem. Soc.
D (1969), 9: 466-7; T. Kappe et al., Z. Naturforsch., Teil B (1974),
29 (3-4): 292-3; R. Laschober et al., Sylzthesis (1990), 5: 387-8;
F. A. Macias et al., Phytochemistry(1998), 50(1): 35-46; K. Hiroya et
al., PerA : in 1 (2000), 24: 4339-4346; G. A. Kraus etal., Journal
of Organic Chemistry (2000), 65 (18): 5644-5646; and M.Okada et
al., Planta Med. (2000), 66 (6): 572-575.
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Wenn
Cumestrol vorliegt, umfasst es 0,5 Gew.-% oder mehr, insbesondere
1 Gew.-% oder mehr, bevorzugt 2 Gew.-% oder mehr, besonders bevorzugt
5 Gew.-% oder mehr, insbesondere bevorzugt 10 Gew.-% oder mehr,
vor allem bevorzugt 20 Gew.-% oder mehr bezogen auf das Gesamtgewicht
des Medikaments. Zusammensetzungen, die 50 Gew.-% Cumestrol enthalten,
werden ebenfalls in Betracht gezogen.
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Zusätzlich aktive
Antikrebs-Inhaltsstoffe sind in den Zusammensetzungen und Präparaten
gemäß Anspruch
9 verwendet gemäß Anspruch
1 enthalten. Von der Gabe von Isoliquiritigenin, gegebenenfalls
im Gemisch mit Wogonin und/oder Cumestrol in Kombination mit anderen
Antikrebsmitteln, wird angenommen, die Antikrebswirkung zu stimulieren.
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Die
Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 und deren Verwendung gemäß Anspruch
1 umfasst mehr als 0,5 Gew.-% eines Phytoöstrogens, ausgewählt unter
Isoliquiritigenin. Wogonin und/oder Cumestrol können ebenso enthalten sein
ebenso wie zumindest ein Antikrebsmittel. In solchen Zusammensetzungen
kann Isoliquiritigenin in Mengen von 0,5 bis 50 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der aktiven Inhaltsstoffe in der Zusammensetzung,
enthalten sein. Innerhalb dieses Bereichs kann die Menge größer oder
gleich 1, 2, 5 oder 10 Gew-% sein. Ebenso innerhalb dieses Bereichs
kann die Menge bis zu 40, 30 oder 20 Gew.-% sein. Die obigen Gew.-%
beziehen sich auf das Gesamtgewicht der aktiven Inhaltsstoffe in
der Zusammensetzung.
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Das
Antikrebsmittel ist ausgewählt
unter Oridonin, Indirubin, Taxol, Cisplatin, Camptothecan, Vincristin,
Monocrotalin, Maytansin, Homoharringtonin, Colchicin, Irisquinon
A, Irisquinon B, Irisquinon C, Acronycin, Matrin, Oxymartin, Curcumin,
Paricin, Pariphyllin und Kombinationen eines oder mehrerer der vorstehend
aufgeführten
Antikrebsmittel. Bevorzugte Antikrebsmittel enthalten Oridonin.
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Ebenso
umfasst sind alternative Antikrebsmittel, wie Extrakte einer der
Pflanzen Rabdosia rubescens, Panax pseudo-ginseng Wall, Ganoderma
lucidum Karst, Scutellaria baicalensis Georgi, Glycine max, Curcuma
longa und Kombinationen, die eine oder mehrere der eben genannten
Pflanzen enthalten. Ein Extrakt von Rabdosia rubescens kann Oridonin
enthalten; ein Extrakt von Humulus lupulus kann Lupulon enthalten;
ein Extrakt von Panax pseudo-ginseng Wall kann ein Gensenosid enthalten;
ein Extrakt von Sculletaria baicalensis Georgi kann Baicalin enthalten;
ein Extrakt von Glycine max kann ein Soja-Flavonoid, ein Soja-Isoflavonoid oder
beides enthalten; ein Extrakt von Curcuma longa kann Curcumin enthalten.
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Diese
alternativen Antikrebsmittel können
1 bis 10 Gew.-Teile eines Extraktes aus Rabdiosa rubescens umfassen;
10 bis 40 Gew.-Teile eines Extraktes aus Panax pseudo-ginseng Wall umfassen;
100 bis 500 Gew.-Teile eines Extraktes aus Ganoderma lucidum Karst
umfassen; 10 bis 100 Gew.-Teile eines Extraktes aus Scutellaria
baicalensis Georgi umfassen; 10 bis 100 Gew.-Teile eines Extraktes
aus Glycine max umfassen; und 10 bis 100 Gew.-Teile eines Extraktes
aus Curcuma longa umfassen.
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Diese
alternativen Antikrebsmittel können
ein Extrakt aus Humulus lupus; und ein Extrakt ausgewählt aus
Panax pseudo-ginseng Wall, Ganoderma lucidum Karst, Scutellaria
baicalensis Georgi, Glycine max, Curcuma longa, und Kombinationen
eines oder mehrerer der eben genannten Pflanzen umfassen.
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Diese
alternativen Antikrebsmittel können
10 Gew.-Teile eines Extraktes aus Humulus lupulus; 10 bis 40 Gew.-Teile
eines Extraktes aus Panax pseudo-ginseng Wall; 100 bis 500 Gew.-Teile
eines Extraktes aus Ganoderma lucidum Karst; 10 bis 100 Gew.-Teile
eines Extraktes aus Scutellaria baicalensis Georgi; 10 bis 100 Gew.-Teile
eines Extraktes aus Glycine max; und 10 bis 100 Gew.-Teile eines
Extraktes aus Curcuma longa umfassen.
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Das
Antikrebsmittel kann zu 1 bis 90 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der aktiven Inhaltsstoffe in der Zusammensetzung enthalten sein.
Innerhalb dieses Bereichs kann die Menge des Antikrebsmittels größer oder
gleich 2, 5 oder 10 Gew-% sein. Ebenso innerhalb dieses Bereichs
kann die Menge des Antikrebsmittels bis zu 80, 70, 50 oder 25 Gew.-%
sein.
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Zusätzlich zu
einem Antikrebsmittel kann die Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 und deren Verwendung gemäß Anspruch
1 ein Immunstimulans umfassen, ausgewählt unter Ginsenosiden, Ferulasäure, Mannan,
Synanthrin, Eleutherosid A, Eleutherosid B, Eleutherosid C, Eleutherosid
D, Eleutherosid E, Gynosid, β-Pachyman,
Inulin, Glycoproteinen, Interferonen, y-Globulinen, Extrakten von
Ganoderma lucidum, Extrakten von Coriolus versicolor, Extrakten
von Poria cocos und Kombinationen, die eine oder mehrere der vorstehend aufgeführten Verbindungen
umfassen. Das bevorzugte Immunstimulans beinhaltet beta-Pachyman.
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Das
Immunstimulans wird mit 1 bis 90 Gew.-% des Gesamtgewichts der aktiven
Inhaltsstoffe der Zusammensetzung verwendet. Innerhalb dieses Bereichs
kann die Menge des Immunstimulans größer oder gleich 2, 5, 10, 20
oder 50 Gew-% sein. Ebenso innerhalb dieses Bereichs kann die Menge
bis zu 80, 70 oder 60 Gew.-% sein.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die Zusammensetzung mehr als 0,5 Gew.-% des Phytoöstrogens
Isoliquiritigenin; ein Antikrebsmittel, ausgewählt unter Oridonin, Colchicin,
Vincristin, Camptothecan, Maytansin, Taxol, und Kombinationen einer
oder mehrerer der eben genannten Antikrebsmittel; und ein Immunstimulans,
ausgewählt
unter Ginsenosiden, Mannan, Synanthrin, Eleutherosid A, Eleutherosid
B, Eleutherosid C, Eleutherosid D, Eleutherosid D, Gynoside, β-Pachyman,
Interferon, und Kombinationen einer oder mehrerer der eben genannten
Immunstimulanzien. In dieser Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung vorzugsweise:
1 bis 40 Gew.-% Isoliquiritigenin (Wogonin und/oder Cumestrol können ebenfalls
enthalten sein, sodass die Zusammensetzung 1 bis 40 Gew.-% Isoliquiritigenin
zusammen mit Wogonin und/oder Cumestrol umfasst); 0,05 bis 5 Gew.-%
einer Verbindung ausgewählt
unter Oridonin, Camptothecan, Vincristin, Indirubin, Colchicin,
Ginsenoside, und Kombinationen einer oder mehrerer der soeben genannten
Verbindungen; und 10 bis 98 Gew.-% einer Verbindung, ausgewählt unter
beta-Pachyman, Mannan, Synanthrin, Gynoside, und Kombinationen die
eine oder mehrere der eben genannten Verbindungen umfassen, wobei
alle Gewichtsprozentangaben auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
bezogen sind.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung
umfasst die Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 und deren Verwendung gemäß Anspruch
1 Isoliquiritigenin, gegebenenfalls in Kombination mit Wogonin und/oder Cumestrol;
Oridonin; und beta-Pachyman. In dieser Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
vorzugsweise: 1 bis 30 Gew.-% Isoliquiritigenin (Wogonin und/oder
Cumestrol können
ebenfalls enthalten sein, so dass die Zusammensetzung 1 bis 30 Gew.-%
Isoliquiritigenin zusammen mit Wogonin und/oder Cumestrol umfasst);
0,1 bis 5 Gew.-% Oridonin; und 20 bis 90 Gew.-% beta-Pachyman; wobei
sich alle Gew.-% sich auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung
beziehen.
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Da
die Zusammensetzung als mehrere Komponenten umfassend beschrieben
werden kann, versteht es sich, dass jede Komponente chemisch unterschiedlich
ist, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass eine einzige chemische
Verbindung der Definition von mehr als einer Komponente genüge tut.
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Wogonin,
Isoliquiritigenin, Cumestrol, ihre pharmazeutisch verträglichen
Salze oder Ester, oder ihre teilweise substituierten Analogen, wie
bereits definiert, können
aus natürlichen
Quellen isoliert oder entsprechend allgemein bekannten Methoden,
wie oben beschrieben, synthetisiert werden. Die Reinheit dieser,
in den Zusammensetzungen verwendeten Verbindungen kann in Abhängigkeit
von ihrer Isolierungs- oder Synthesemethode variieren, aber Reinheiten
zwischen 5 und mehr als 99% können
für die
Verwendung in der Zusammensetzung als angemessen betrachtet werden.
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Die
Phytoöstrogene
können
in Form einer pharmazeutisch akzeptierbaren Zusammensetzung vorliegen.
Methoden zur Formulierung von pharmazeutisch akzeptierbaren Zusammensetzungen
sind allgemein bekannt. Pharmazeutische Formulierungen können eine
oder mehrere, von der Verabreichungsform abhängige, biologisch nichtaktive
Verbindungen umfassen, z.B. sonstige Inhaltsstoffe wie Stabilisierungsmittel
(um eine Langzeit-Lagerung zu gewährleisten), Emulgiermittel,
Bindemittel, Verdickungsmittel, Salze und Konservierungsmittel.
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Bei
oraler Verabreichung können
Wogonin, Isoliquiritigenin, Cumestrol, deren pharmazeutisch verträglichen
Salze und Ester, deren selektiv substituierten Analogen oder Kombinationen,
die einen oder mehrere der eben genannten Verbindungen umfassen,
mit inerten Verdünnungsmitteln
oder mit einem assimilierbaren, essbaren Trägern oder direkt mit der Nahrung
nach Diät
verabreicht werden. Die Formulierungen können in Exzipienten inkorporiert
werden, und in Form von einnehmbaren Tabletten, Bukkaltabletten,
Pastillen, Kapseln, Elixiren, Suspensionssirupe oder Wafern verabreicht
werden. Die Tabletten, Pastillen, Pillen oder Kapseln können ebenso
folgendes beinhalten: ein Bindemittel, wie Tragantgummi, Akazia,
Maisstärke oder
Gelatine; Exzipienten, wie Dicalciumphosphat; einen Zerfallsbeschleuniger,
wie Maisstärke,
Kartoffelstärke
oder Alginsäure;
ein Gleitmittel wie Magnesiumstearat; ein Süßungsmittel, wie Saccharose,
Laktose oder Saccharin; ein Geschmacksmittel, wie Pfefferminz oder
Moosgrünöl. Ist die
Darreichungsform eine Kapsel, kann sie, zusätzlich zu den oben genannten
Stoffen, einen flüssigen
Träger
beinhalten. Verschiedene andere Stoffe können als Ummantelung oder zur
anderweitigen Modifizierung der äußerlichen
Beschaffenheit der Darreichungsform beinhaltet sein. Ein Sirup oder
Elixier kann Saccharose als Süßungsmittel,
Methyl- und Propylparabene als Konservierungsmittel, einen Farbstoff
und einen Geschmacksstoff, wie Kirsch- oder Orangengeschmack, enthalten. Diese
Zusatzstoffe sollten in den verwendeten Mengen im Wesentlichen ungiftig
sein. Des Weiteren können
die aktiven Mittel in Zubereitungen oder Formulierungen mit verzögerter Wirkstoff-Freigabe
enthalten sein. Formulierungen für
die parenterale Anwendung können
sterile wässrige
Lösungen
und Dispersionen einschließen
und sterile Pulver, zur zeitlich unabhängigen Zubereitung von sterilen,
injizierbaren Lösungen
oder Dispersionen. Die Lösungen
und Dispersionen können
auch Puffer, Verdünnungsmittel
und andere geeignete Additive enthalten, und können so konzipiert sein, dass
sie die zelluläre
Aufnahme des aktiven Mittels der Zusammensetzung verstärken, z.B.
als Liposomen. Steril injizierbare Lösungen können hergestellt werden, indem man
die aktiven Verbindungen, zusammen mit einem oder mehrerer der verschieden
anderen, oben beschriebenen Inhaltsstoffe, in der benötigten Menge
in das entsprechende Lösungsmittel
bringt, und diese anschließend
sterilisiert. Dispersionen werden allgemein dadurch hergestellt,
indem man die verschiedenen, sterilen aktiven Inhaltsstoffe in ein
steriles Vehikel bringt, dass das zugrundeliegende Dispersionsmedium
und die benötigten
anderen Inhaltsstoffe, von den oben aufgeführten, enthält. Im Falle steriler Pulver,
die man zur Herstellung von sterilen Injektionslösungen verwendet, sind die
bevorzugten Herstellungsmethoden die Vakuumtrocknungs- und Gefriertrocknungstechniken,
welche zu einem Pulver der aktiven Inhaltsstoffe plus jedem anderen,
zusätzlich
gewünschten
Inhaltsstoff, der zuvor sterilfiltrierten Lösung, führen. Pharmazeutische Formulierungen
zur Oberflächenanwendung
können
speziell eine lokale Anwendung nützlich
sein. Formulierungen zur topischen Anwendung umfassen Salben, Sprays,
Gele, Suspensionen, Lotionen oder Cremes. Formulierungen zur topischen
Verabreichung können
allgemein bekannte Trägerstoffe
wie Isopropanol, Glycerin, Paraffin, Stearylalkohol oder Polyethylenglykol
beinhalten. Der pharmazeutisch verträgliche Trägerstoff kann auch einen bereits
bekannten Absorptionsverstärker
enthalten. Absorptionsverstärker
sind zum Beispiel Dimethylacetamid (
U.S.
Pat. Nr. 3,472,931 von Stoughton), Trichlorethanol oder
Trifluorethanol (
U.S. Pat. Nr.
3,891,757 von Higuchi), bestimmte Alkohole und Mischungen
davon (
British Pat. Nr. 1,001,949 von
Meyer und
1,464,975 von
Astra Lakemedel). Ist ein konventionelles Medium oder Mittel inkompatibel
zu den therapeutisch aktiven Inhaltsstoffen, dann ist dessen Verwendung
in den therapeutischen Zusammensetzungen und Darstellungen ausgenommen.
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Die
Zusammensetzung kann gegebenenfalls in einer essbaren Form, vorzugsweise
einem Pulver, einer Kapsel oder einer Tablette, vorliegen. Alternativ
kann die Zusammensetzung in Form eines Suppositoriums vorliegen.
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Die
beschriebenen, pharmazeutischen Zusammensetzungen enthalten vorzugsweise
0,5 bis 100 Gew.-% des aktiven Mittels. Innerhalb dieses Bereichs
können
die Zusammensetzungen und Präparate
vorzugsweise den aktiven Bestandteil in einer Menge von zumindest
1, 2, 5, 10 oder 20 Gew.-% umfassen. Ebenso innerhalb dieses Bereichs
kann die Zusammensetzung eine Menge des aktiven Mittels von bis
zu 90, 80, 70, 60 oder 50 Gew.-% umfassen. Die Menge der aktiven
Verbindungen in solchen pharmazeutisch nützlichen Zusammensetzungen
und Präparaten
ist so bemessen, dass die geeignete Dosis erreicht wird.
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Eine
andere Ausführungsform
betrifft die Verwendung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch
9 zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Person
mit Prostatakrebs. Ebenso offenbart ist die Verwendung der eben
erwähnten
Zusammensetzung zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
anderer Krebsarten, z.B. einer Östrogen-abhängigen Krebsart
oder einer Östrogen-abhängigen Krankheit.
Die Ausdrücke "behandeln" und "Behandlung" beziehen sich erfindungsgemäß auf die
Verringerung der Stärke und/oder
Häufigkeit
der Symptome und/oder deren zugrundeliegenden Ursache, die Unterbindung
des Auftretens der Symptome und/oder deren zugrundeliegenden Ursache
und die Verbesserung oder Beseitigung eines Schadens. Demnach umfasst
zum Beispiel die vorliegende Methode zum "Behandeln" von Prostatakrebs entsprechend sowohl
die Prävention
der Erkrankung als auch die Behandlung der Erkrankung bei einem
Individuum mit klinischer Symptomatik.
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Mit
den Ausdrücken "wirksame Menge", "pharmazeutisch wirksame
Menge" oder "eine wirksame anti-östrogene
Menge" eines Mittels,
ist hierin eine nichttoxische, aber ausreichende Menge des Mittels
gemeint, um den gewünschten
prophylaktischen und therapeutischen Effekt zu bewirken. Die exakte,
benötigte
Menge wird, wie unten aufgezeigt, von Person zu Person variieren,
abhängig
vom Alter und der allgemeinen Verfassung der Person, der Schwere
des zu behandelnden Zustandes, dem jeweils angewendeten Phytoöstrogen und
der Verabreichungsform. Daher ist es nicht möglich eine exakte "wirksame Menge" zu spezifizieren.
Jedoch kann eine geeignete "wirksame" Menge in jedem einzelnen
Fall durch einen Fachmann mit Hilfe von Routineversuchen bestimmt
werden.
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Mit "pharmazeutisch verträglichem
Träger" ist ein Stoff gemeint,
welcher weder biologisch noch anderweitig unwünschenswert ist; zum Beispiel
kann der Stoff zusammen mit dem ausgewählten Phytoöstrogen einer Person verabreicht
werden, ohne jegliche unerwünschten,
biologischen Auswirkungen oder Wechselwirkungen in schädlicher
Art auf irgendeine andere Komponente der pharmazeutischen Zusammensetzung,
in der er enthalten ist, zu haben.
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Krebs
ist das Wachstum neuer Zellen in einem Körper, wobei die neuen Zellen
typischerweise nachteilige Auswirkungen auf den Körper haben.
Krebs wird charakterisiert durch ein Ansteigen der Zahl abnormaler,
oder neoplastischer Zellen, die aus einem normalen Gewebe entstanden
sind, welche sich vermehren um eine Tumormasse zu bilden, wobei
angrenzendes Gewebes durch diese neoplastischen Tumorzellen befallen wird
und sich maligne Zellen bilden, die sich gegebenenfalls entweder über das
Blut oder das lymphatische System in regionalen Lymphknoten ausbreiten
und die durch Metastasenbildung in entfernte Körperregionen ausstreuen. In
kanzerösem
Zustand vermehrt sich eine Zelle unter Bedingungen, unter denen
normale Zellen nicht wachsen würden.
Krebs manifestiert sich in einer großen Vielfalt an Formen, charakterisiert
durch unterschiedliche Grade an Invasivität und Aggressivität.
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Die
Anwendung eines Phytoöstrogens
gemäß Anspruch
1 bietet eine effektive Anti-Prostatakrebs
Wirkung. Es wird angenommen, dass die allgemeine Antikrebs-Wirkung
von Wogonin, Isoliquiritigenin und Cumestrol auf die Wirkung als
COX-2-Inhibitoren zurückzuführen ist.
COX-2 ist ein induzierbares Schlüssel-Enzym bei
der Umwandlung von Arachidonsäure
zu Prostaglandinen und anderen Eikosanoiden. Die COX-2-Expression
kann durch viele Faktoren induziert werden, zum Beispiel Wachstumsfaktoren,
Interleukin-1 und krebsfördernde
Faktoren. Das Enzym tritt in einer Reihe von Tumorzellen und Krebsarten
beim Menschen, darunter Prostatakrebs, auf. Die Verwendung von COX-2-Inhibitoren
als Antikrebs-Therapeutika ist bekannt.
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Zusätzlich zur
allgemeinen Antikrebs-Wirksamkeit, werden die Phytoöstrogene
Wogonin, Isoliquiritigenin und Cumestrol hierin als nützliche
Antikrebsmittel bei hormonabhängigen
Krebsarten offenbart. Hormonabhängige
Krebsarten schließen
zum Beispiel Harnblasenkrebs, Knochenkrebs, Brustkrebs, Darmkrebs,
Endometrialkrebs, Lungenkrebs, Eierstockkrebs, Prostatakrebs, Hodenkrebs
und Schilddrüsenkrebs
ein.
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Bei
der Behandlung von Prostatakrebs kann die Phytoöstrogenzusammensetzung gemäß Anspruch
9 oral, parenteral, transdermal, rektal, nasal, bukkal, vaginal
oder durch ein implantiertes Reservoir mittels Dosisformulierungen
verabreicht werden, die konventionelle, nichttoxische pharmazeutisch
verträgliche
Trägerstoffe,
Zusätze
und Vehikel enthalten. Der Ausdruck "parenteral" schließt erfindungsgemäß eine subkutane, intravenöse und intramuskuläre Injektion
ein. Die Menge der wirksamen Verbindung, die verabreicht wird, wird natürlich von
der zu behandelnden Person, deren Gewicht, der Verabreichungsform
und der Entscheidung des behandelnden Arztes abhängen.
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In
Kombination mit einem Antikrebsmittel wird die Dosierung des Phytoöstrogens
0,01 mg/kg/Tag bis 1000 mg/kg/Tag, bevorzugt 0,01 mg/kg/Tag bis
300 mg/kg/Tag, bevorzugter 1 mg/kg/Tag bis 300 mg/kg/Tag betragen,
und die Dosierung des Antikrebsmittels wird 0,1 mg/kg/Tag bis 100
mg/kg/Tag, bevorzugt 0,3 mg/kg/Tag bis 50 mg/kg/Tag, bevorzugter
0,01 mg/kg/Tag bis 50 mg/kg/Tag, betragen. Die Dosierung des Immunstimulans
wird 1 mg/kg/Tag bis 5000 mg/kg/Tag betragen, bevorzugt 5 mg/kg/Tag
bis 1000 mg/kg/Tag.
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Ebenso
wird hierin die Verwendung der Phytoöstrogene Wogonin, Isoliquiritigenin
und Cumestrol zur Behandlung anderer Östrogen-abhängigen Erkrankungen offenbart,
wie zum Beispiel Knochenschwund, Knochenbrüche, Osteoporose, Osteoporose
durch Glukokortikoide verursacht, Morbus Paget, abnorm gesteigerte Knochenabnahme,
Periodontalerkrankung, Zahnausfall, rheumatische Arthritis, Osteoarthritis,
periprosthetische Osteolyse, Osteogenesis imperfecta, metastatische
Knochenerkrankung, Hyperkalzämie
bei Malignität, Knorpeldegenerierung,
Endometriose, fibroide Erkrankung des Uterus, Hitzewallungen, kardiovaskuläre Krankheit,
Minderung der kognitiven Leistung, cerebral degenerative Erkrankungen,
Restenose, Gynäkomastie,
Proliferation der vaskulären,
glatten Muskelzellen, Fettleibigkeit, Inkontinenz, und Kombinationen
davon. Östrogen-abhängige Erkrankungen
schließen
erfindungsgemäß auch die
Symptome der Menopause, also dem Übergang vom gebärfähigen zum
nichtgebärfähigen Lebensabschnitt
einer Frau, vor allem charakterisiert durch das Ausbleiben der Menstruation,
ein. Symptome der Menopause, schließen zum Beispiel ein: Hitzewallungen,
Schweißausbrüche infolge
vasomotorischer Instabilität,
psychologische und emotionale Symptome der Ermüdung, Schlaflosigkeit, Irritierbarkeit
und Nervosität,
Schlafmangel, Schwindel, kardiale Symptome; die Häufigkeit
von koronarer Herzkrankheit steigt, Übelkeit, Darmträgheit, Durchfall,
Arthralgie, Myalgie und Kombinationen der eben genannten Symptome.
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Osteoporose,
oder Minderung der Knochendichte, führt zu häufigen Knochenbrüchen und
zum Zerfall der Wirbelsäule.
Knochenschwund beginnt meist in einem Alter um 35 Jahre. Dieser
Schwund beschleunigt sich während
der Menopause, welche in der Regel etwa in einem Alter von 45 bis
55 Jahren auftritt. Der Verlust an Knochenmasse beträgt etwa
1 bis 2% pro Jahr nach der Menopause. Die ersten betroffenen Stellen
sind die Wirbelsäule,
welche nach vorne kippt, was zu einer schiefen Haltung und Rückenschmerzen
führt,
die Hüfte
und die Handgelenke. Osteoporose entwickelt sich über Jahrzehnte
und hängt
sowohl von dem Höchstwert der
Knochenmasse als auch von dem Grad des Knochenschwundes ab.
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Bei
der Behandlung von Östrogen-abhängigen Erkrankungen
kann die Phytoöstrogenzusammensetzung
oral, parenteral, transdermal, rektal, nasal, bukkal, vaginal oder
durch ein implantiertes Reservoir mittels Dosisformulierungen verabreicht
werden, welche konventionelle, nichttoxische pharmazeutisch verträgliche Trägerstoffe,
Zusätze
und Vehikel enthalten. Der Ausdruck "parenteral", schließt erfindungsgemäß eine subkutane,
intravenöse
und intramuskuläre
Injektion ein. Die Menge des wirksamen Stoffes, die verabreicht
wird, wird natürlich
von der zu behandelnden Person, deren Gewicht, der Verabreichungsform
und der Entscheidung des behandelnden Arztes abhängen. Jedoch wird die Dosierung
des Phytoöstrogens
im Allgemeinen 0,1 mg/kg/Tag bis 1000 mg/kg/Tag betragen, bevorzugt
0,1 mg/kg/Tag bis 300 mg/kg/Tag.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele weiter erläutert.
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ALLGEMEINER VERSUCHSBEDINGUNGEN
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Wogonin
wurde aus 7 Gramm einer mehrkomponentigen botanischen Extraktzusammensetzung
extrahiert, die Extrakte aus Panax pseudo-ginseng Wall, Isatis Indigotica
Fort, Ganoderma lucidium Karst, Dendrathema morifolium Tzvel, Glycyrrhiza
glabra L, Sculletaria bailcalensis Georgi, Rabdosia rubescens und
Serenoa repens enthielt. Das Pulver wurde unter Verwendung eines
Soxhlet-Extraktor eine Stunde in 150 ml Aceton gelöst. Der
Flüssigephasenextrakt
wurde durch Siliceagelsäulenchromatographie
weiter aufgereinigt; wobei ein Lösungssystem
von 2:1 Cyclohexan:Aceton verwendet wurde. Etwa 25 Milligramm des
gelben Pulvers erhielt man aus den Fraktionen 11-13 (8 Milliliter
pro Fraktion). Das Pulver wurde aus reinem Ethanol umkristallisiert,
was gelbe Kristalle ergab.
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1 zeigt
eine Hochleistungschromatogramm, das die Position des Wogonin im
Elutionsprofil veranschaulicht. Das Chromatgramm erhielt man mit
einem Shimadzu SPD-M10A Chromatographen und Verwendung einer C18
Umkehrphasen-Säule
und zwei Lösungssysteme
aus Wasser und Acetonitril in 0,1% Trifluoressigsäure.
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Die
chemische Struktur und das Molekulargewicht des gelben Kristalls
wurde durch totale (2(b)) und DEPT
(2(a)) 13C
NMR (d-4 Methanol Lösungsmittel
auf VarianUNITY Inova 400 System) bestimmt.
Die Probe wurde auch durch Elektroionisierung mit einem Hewlett
Packard VG 7070 analysiert; das Massenspektrum wird in 3 gezeigt
und weist auf ein Molekulargewicht von 284, übereinstimmend mit Wogonin,
hin.
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Isoliquiritigenin
wurde aus der Flavonoid-Fraktion des konzentrierten Pulvers aus
Glycyrrhiza glabra (bezogen von Shanghai Zhao Wei Technology Development
Co.), das mit reinem Ethanol extrahiert wurde, aufgereinigt. Rund
1 Gramm des Flavonoid-Konzentrats (gelöst in 5 Milliliter Wasser)
wurde durch eine Sephadex LH-20 Säule (2,5 × 30 Millimeter) geleitet und
durch einen Lösungsmittel-Gradient
aus einem Methanol-Wasser-Gemisch eluiert. Das rohe Isoliquiritigenin
erhielt man aus Fraktion 27 (10 Milliliter pro Fraktion). Das Rohprodukt
wurde weiter aufgereinigt durch Siliceagelchromatographie, durch
Flution mit einem Lösungsmittelgemisch
aus Methylenchlorid:Methanol (5:1).
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Die
chemische Struktur und das Molekulargewicht des Isoliquiritigenins
wurde bestimmt durch ein Absorptionsspektrum (5)
in Verbindung mit einer HPLC Separation (4), durchgeführt mit
einem Shimadzu SPD-M10A Chromatographen, sowie den 13C
NMR Spektren (6(a), DEPT; 6(b), total) und einem Massenspektrum
(7). Das Absorptionsspektrum war identisch mit
demjenigen der Referenzverbindung, die von Sigma Chemical Co., (St.
Louis, Missouri) bezogen wurde.
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Die
Antikrebswirkungen von Wogonin und Isoliquiritigenin wurden durch
die Bestimmung derer Fähigkeiten
evaluiert, das Tumorzellenwachstum zu hemmen, den Krebszellenzyklus
zu verändern
und die Östrogenrezeptoren
zu aktivieren.
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Krebszelllinien:
LNCaP, DU-145 und MCF-7 Zellen wurden bezogen von der American Type
Culture Collection. PTX 10, eine Taxol-resistente Eierstockkrebs-Zelllinie,
erhielt man vom Brander Cancer Research Laboratoy, New York Medical
College. Die Zellen wurden in RPMI 1640 Kulturmedium gehalten, ergänzt durch 10%
Hitze-inaktiviertes FBS, 5 Millimol Glutamin, 50 Einheiten/Milliliter
Penicillin G und 50 Gramm/Milliliter Streptomycin. Die Zellen wurden
gewöhnlich
zu 1 × 105 Zellen/Milliliter in T-75 Glaskolben ausgesät, sich über Nacht
anheften lassen, und dann mit dem pflanzlichen Extrakt behandelt.
Die Zellen wurden zu unterschiedlichen Zeiten durch Trypsinisierung
geerntet.
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BEISPIEL 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Wirkung von Wogonin und Isoliquiritigenin
bei der Wachstumshemmung der Hormon-sensitiven Prostatakrebszelllinie
LNCaP.
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Der
MTT-Test (MTT = 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid)
wurde verwendet, um lebensfähige
Zellen zu zählen.
Die Testreagenzien wurden bezogen von Boehringer Mannheim (Roche
Diagnosis Corp, Indianopolis, Indiana). In diesem Test wird der
Tetrazolium-Farbstoff MTT gespalten, um durch metabolisch aktive
Zellen Formazan zu bilden und zeigt eine kräftige, rote Absorptionsbande
bei 550-618 nm. Das Protokoll für
den Zelllebensfähigkeits-Test
wurde durch den Hersteller bereitgestellt und in unserem Labor wie
unten beschrieben modifiziert.
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Prostatakrebszellen
oder Brustkrebszellen (Vergleich) wurden in Mikrotiterplatten mit
96 Vertiefungen in einer Konzentration von 3 × 10
3 Zellen
pro Vertiefung (MCF-7; Brustkrebszellen) oder 6 × 10
3 Zellen
pro Vertiefung (LNCaP oder DU145; Prostatakrebszellen), in ein Volumen
von 100 Mikroliter Zellkulturmedium ausgesät. Nach 24 Stunden wurden 20
Mikroliter-Teilproben
der Verbindungen in verschieden Konzentrationen zu den angehefteten
Zellen hinzugegeben. Jede Konzentration wurde in drei Vertiefungen
gegeben, um Mittelwerte zu erhalten. Um Lösungsmitteleffekte auszuschließen, wurden
20 Mikroliter des Lösungsmittel,
das bei der Herstellung der höchsten
Konzentration der Verbindungen (ein Maximum von 0,5 Volumen-% von
Dimethylsulfoxid (DMSO)) verwendet wurde, zu den Kontrollzellen
in jeder Vertiefung gegeben. Die Platten wurden bei 37°C für 72 Stunden
in einem CO
2-Inkubator inkubiert. Am Ende
von Tag 3 (nach 72 Stunden) wurde das Kulturmedium vorsichtig, ohne
die Zellen zu verwirbeln, herausgenommen, und durch 100 Mirkoliter
frischem Zellmedium ersetzt. 10 Mikroliter des MTT-Reagenz wurden
zu jeder Vertiefung hinzugegeben und die Platten wurden daraufhin
wieder bei 37°C
für 4 Stunden
in einem CO
2-Inkubator inkubiert. 100 Mikroliter
des Natriumdodecylsulfat (SOS) Solubilisierungsreagenz (von Boehringer
Mannheim) wurden zu jeder Vertiefung hinzugegeben. Die Platte wurde über Nacht
im CO
2-Inkubator stehen gelassen und von
einem ELISA Reader (EL800, Bio-Tek Instruments, Inc.) bei einer
Wellenlänge
von 580 nm abgelesen. Die prozentuale Zelllebensfähigkeit wurde
anhand der folgenden Gleichung berechnet:
wobei V die prozentuale Zelllebensfähigkeit
ist, A
control die Absorption der Kontrollzellen
ist, und A
treated die Absorption der behandelten
Zellen ist. Die
8 und
9 veranschaulichen
die Wirkung des Wogonins und des Isoliquiritigenins, das Wachstum
von LNCaP (Androgen-abhängig) und
DU-145 (Androgen-unabhängig) Prostatakrebszellen
zu hemmen. Es ist offensichtlich, dass die Zellwachstumshemmung
dosisabhängig
ist. Die Konzentration der Verbindungen, die zu 50%-iger Inhibition
des Krebszellenwachstums, bezeichnet als ED
50,
führt,
wurde durch lineare Interpolation bestimmt. Die ED
50-Werte
für die
beiden Verbindungen, die man durch diese Messungen erhielt, sind
in den Spalten 1 und 2 von Tabelle 1 zu sehen. Tabelle 1 ED
50 Werte
aus MTT Assays als Funktion von Verbindung und Zelltypus
| LNCaP
(μg/ml) | DU145
(μg/ml) | MCF7
(μg/ml) |
Wogonin | 10.00 | 18.6 | NA |
Isoliquiritigenin | 3.51 | 7.60 | 3.25 |
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BEISPIEL 2 (VERGLEICHSBEISPIEL)
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Aktivität des Isoliquiritigenins bei
der Wachstumshemmung der Brustkrebszelllinie MCF-7.
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Die
gleichen Protokolle, die in Beispiel 1 beschrieben wurden, wurden
verwendet, um die Effekte des Isoliquiritigenins auf MCF-7 Zellen
zu bewerten. MCF-7 ist eine Brustkrebszelllinie, die Östrogenrezeptoren
exprimiert. Daher ist es ein gutes Modell zur Untersuchung der Effekte
von Antikrebsmitteln auf Östrogenrezeptor-positiven
Brustkrebs.
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9 zeigt
die MTT-Test-Graphen für
Isoliquiritigenin mit MCF-7. Die Messwerte zeigen, dass Isoliquiritigenin
das Wachstum der MCF-7 Zellen inhibitierte, und man konnte einen
dosisabhängigen
beobachten. Die ED50-Werte werden in Spalte
3 von obiger Tabelle 1 gezeigt.
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BEISPIEL 3
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Modulation des LNCaP-Zellzyklus durch
Wogonin und Isoliquiritigenin. LNCaP-Zellen haben einen hormonabhängigen Zellzyklus.
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Probenvorbereitung
für Zellzyklus-Messung:
Gezüchtete
Zellen (2-4 × 106 Zellen) wurden für 24-48 Stunden jeweils zwei
verschiedenen Konzentrationen von Wogonin und Isoliquiritigenin
in Kolben mit einer Fläche
von 12,5 cm2 ausgesetzt, bevor sie abgeerntet
wurden. Die Zellen wurden in Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
gewaschen und in eiskaltem 70%-igen Ethanol fixiert. Teilproben
der fixierten Zellen wurden in PBS rehydriatisert und mit 1,0 Mikrogramm/Milliliter
DAPI (4,6-Diamidiono-2-phenylindol von Eastman Kodak, Rochester,
NY) angefärbt
und in 10 millimolarem Piperazin-N,N-bis-2-ethan-sulfonsäurepuffer
(Calbiochem, La Jolla, CA) gelöst,
der 100 millimolar NaCl, 2mM MgCl2 und 0,1%
Triton X-100 (Sigma) bei pH 6,8, wie kürzlich von Halicka et al. (H.
D. Halicka, B. Ardelt, G. Juan, A.Mittelman, S. Chef, F. Traganos
and Z.Darzynkiewicz, "Apoptosis
and Cell Cycle Effects Induced by Extracts of the Chinese Herbal
Preparation of PC SPES",
International J. of Oncology (1997), 11: 437-448) beschrieben, enthielt.
-
Der
zelluläre
DNA-Gehalt wurde mit einem ELITE ESP Flusszytometer (Coulter Inc.,
Fl.), unter Verwendung einer UV-Laserbelichtung, gemessen. Das Multicycleprogramm
wurde dazu verwendet, die DNA-Häufigkeitshistogramme
zu entzerren, um die Frequenz der Zellen in verschiedenen Phasen
des Zellzyklus zu bestimmen.
-
10 zeigt die DNA-Histogramme von LNCaP-Zellen
bei Anwesenheit und Abwesenheit von Wogonin zu 3 Mikrogramm/Milliliter
nach 24 Stunden. Es ist evident, dass es eine Veränderung
der G1-Phase, wie durch den Pfeil angedeutet, gab. Die Datenanalyse
ergab, dass der Anstieg in der G1-Phase proportional zur Wogonin-Konzentration
war.
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Ähnliche
Messungen wurden mit Isoliquiritigenin vorgenommen. 11 fasst
die Effekte von Wogonin und Isoliquiritigenin auf die G1, S und
G2M-Phasen des LNCaP-Zellzyklus zusammen.
Die Daten zeigen, dass Wogonin einen G1-Phasenstillstand und Isoliquiritigenin
einen G2M-Phasenstillstand induzierte. Eine
Verlängerung
entweder in der G1- oder der G2M-Phase führt zur
Suppression der LNCaP-Zelllebensfähigkeit.
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BEISPIEL 4
-
Dieses
Beispiel zeigt die Veränderung
des DU-145-Zellzyklus durch Wogonin und Isoliquiritigenin.
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Das
Protokoll, das in Beispiel 3 beschrieben wurde, wurde dazu verwendet,
den Effekt von Wogonin auf die Hormon-unabhängige Prostatakrebszelllinie
DU-145 zu untersuchen. Die Ergebnisse werden in 12 veranschaulicht
und zeigen, dass Wogonin die G2M-Phase von
DU-145 prolongiert. Die Verlängerung
der G2M-Phase führt zu einer Suppression der
DU-145-Zelllebensfähigkeit.
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BEISPIEL 5 (VERGLEICH)
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Die östrogene
Wirkung von Wogonin und Isoliquiritigenin wurde durch die Bestimmung
deren Fähigkeit
zur Aktivierung von Östrogen-Rezeptoren
(Unterklasse Alpha und Beta) gezeigt.
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HEK
293 Zellen (ATCC CRL-1573) wurden mit einem Expressionsvektor für hERα und
hERβ,
und einem ERE-LUC Reportergen (plus einem TK-LUC Reporter zur Normalisierung)
nach dem Protokoll von Yoon et al ("Differential activation of wild-type
and variant forms of estrogen receptora by synthetic and natural
estrogenic compounds using a promoter containing three estrogen-responsiveelements", J. Steroid Biochem. & Molecular Biology
(2000), 28: pages 25-32) transfiziert.
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Die
Zellen wurden dann getrennt Wogonin und Isoliquiritigenin in Konzentrationen
von 0, 0,07, 0,02, 0,08, 0,3, 0,7, 1,4 (oder 4) und 9 μg/ml für 20 Stunden
ausgesetzt, und danach wurden die Zelllysate auf Reportergen-Expression
untersucht (Tzukennan et al. "Human
estrogen receptortransactivational capacity is determined by both
cellular and promoter content and mediated by two functionally distinct
intermolecular regions",
Mol. Endocrinol. (1994),8: 21-30).
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13 zeigt
das Dosis-Ansprechverhalten des ERα-Luc-Reportergens, das durch
Wogonin und Isoliquiritigenin aktiviert wurde.
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14 zeigt
das Dosis-Ansprechverhalten des ERβ-Luc-Reportergens, das durch
Wogonin und Isoliquiritigenin aktiviert wurde. Es ist sehr signifikant,
dass Wogonin und Isoliquiritigenin eine bis zu 10-fach höhere Leistungsfähigkeit
bei der Aktivierung des ERβ-Luc-Reportergens haben,
als bei der Aktivierung des ERα-Luc-Reportergens.
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BEISPIEL 6
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Dieses
Beispiel veranschaulicht die Hemmung der COX-2-Aktivität durch
Isoliquiritigenin.
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COX
ist ein bifunktionales Enzym, das sowohl Cyclooxygenase-, als auch
Peroxidase-Aktivität zeigt. Die
Cyclooxygenase-Aktivität
ist verantwortlich für
die Oxidation der Arachidonsäure
zu Prostaglandin G2 (PGG2)
und die Peroxidase-Aktivität
ist verantwortlich für
die anschließende
Reduktion von PGG2 zum entsprechenden Alkohol,
PGH2. Manche Methoden, die zur Bestimmung
von COX-2-Inhibitoraktivität
verwendet werden, schließen
die Messung der Sauerstoffaufnahme mittels eines Oxygraphen, den
Umsatz von radioaktiver Arachidonsäure oder die Messung der Prostaglandine,
die aus PGH2 gebildet werden (unter Verwendung
Immunassay-Techniken), ein.
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In
diesen Experimenten wird der Schafs-COX-2 Inhibitor Screening Test,
käuflich erhältlich unter
der Katalognr. 760101 von Cayman Chemical (Ann Arbor, MI 48108)
verwendet. Dieser Immunoassay verwendet einen Antikörper, der
an alle wichtigen Prostaglandine bindet, um quantitativ die Menge
von PGF2α,
das in der COX-Reaktion unter Verwendung von Arachidonsäure als
Substrat entsteht, zu messen. Das End-Volumen der Reaktionen, die
unten beschrieben sind, ist üblicherweise
1,15 ml. COX-1 und COX-2 (zum Beispiel, 20 μl einer Lösung aus 1 bis 100 Einheiten/ml
COX, wobei eine Einheit definiert ist, als die Menge eines Enzyms, das
ein Nanomol Sauerstoff pro Minute bei 37°C in 0,1 M Tris-HCl-Puffer,
pH 8,0, der 100 μM
Arachidonsäure, 5
mM EDTA, 2 mM Phenol und 1 μM
Hematin enthält,
verbraucht) wird zuerst mit einem Puffer (z.B. 0,1 M Tris, pH 8,0,
5 mM EDTA, 2 mM Phenol) und Häm
(z.B. 10 μl
von 10 mM Häm)
in einem Mikrofugen-Röhrchen
vermischt. Das Häm
ist ein Cofaktor des COX, und führt
zu maximaler Aktivität
im Test. COX-Proben, die den Inhibitor enthalten, können mit
dem Inhibitor (z.B. 1-100 μM)
vorgemischt werden, bevor das Substrat hinzugefügt wird. Das Arachidonsäuresubstrat
(z.B. 10 μl
einer 10 mM Lösung)
kann für
kurze Zeit und bei einer Temperatur, die für die Reaktion, die zu den
nachweisbaren Produkten führt,
ausreicht, zu der COX/Häm/Inhibitor-Mischung
gegeben werden (z.B. 2 Minuten bei 37°). Die Reaktion kann mit Säure (z.B.
50 μl aus
1 M HCl) beendet werden. Zusätzliches
Zinnchlorid (z.B. 100 μl
einer gesättigten
Lösung)
kann für
die Quantifizierung des Prostaglandins hinzugegeben werden, um das
entstandene PGH2 in das stabilere PGF2a umzuwandeln. Das Prostaglandin, das in
diesen Reaktionen entstanden ist, wird üblicherweise mit einem Enzym-Immunoassay
quantifiziert.
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Der
Enzym-Immunoassay zum Nachweis von Prostaglandin kann in geeigneter
Weise in einer Platte mit 96 Vertiefungen unter Verwendung eines
Antikörpers
zum Nachweis von Prostaglandin durchgeführt werden. Als Kontrollen
können
Prostaglandin-Standards und COX-Proben
mit 100% Aktivität
(kein Inhibitor) gemessen werden. Proben zur Hintergrund-Korrektur
können
ebenso verwendet werden. Kontrollen und Reaktionen, die mit COX
und den interessierenden Inhibitoren durchgeführt werden, werden mit dem
Prostaglandin-Screening-Antiserum
in einer Menge, die ausreicht um das in den COX-Reaktionen entstandene
Prostaglandin nachzuweisen (z.B. 50 μl des Antiserums gelöst in 6
ml eines geeigneten EIA-Puffers),
inkubiert. Die Reaktionen können
für eine
bestimmte Zeit und Temperatur, die ausreichen, um Interaktionen
des Antiserums und des Prostaglandins zuzulassen (z.B. 18 Stunden
bei Raumtemperatur), inkubiert werden. Für das Entwickeln der Platte
werden die Reaktionsansätze
zuerst gewaschen und dann für
etwa 60 Minuten mit 200 μl
Ellman-Reagenz inkubiert. Die Platte kann bei 405-420 nm mit einem
Plattenleser abgelesen werden. Die Prostaglandin-Standards werden
dazu verwendet, eine Standardkurve der Prostaglandin-Konzentration zu
berechnen. Die Menge des Prostaglandins in jeder Probe mit Inhibitor
wird von der Menge des Prostaglandins in der Probe mit 100% Aktivität subtrahiert,
durch die Menge des Prostaglandins in der Probe mit 100% Aktivität dividiert,
und mit 100 multipliziert, um eine prozentuale Hemmung zu erhalten.
Die graphische Darstellung der prozentualen Hemmung im Vergleich
zum Inhibitor erlaubt die Berechnung des IC50-Wertes
(die Konzentration bei der die Hemmung 50% beträgt).
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Methoden
zur Messung der Aktivität
eines COX-Inhibitors sind beschrieben zum Beispiel in W. Xie, J. G.
Chipman, D. L. Robertson, et al., "Expression of a mitogen-responsive gene
encoding prostaglandin synthase is regulated bymRNA splicing", Proc. Natl. Acad.
Sci. USA (1991), 88: 2692-2696; K. M. Maxey, K. R. Maddipati, and
J.Birkmeier, "Interference
in enzyme immunoassays",
J.Clin. Ifnmunoassay (1992),15: 116-120; P. Pradelles, J. Grassi,
and J. A. Maclouf, "Enzyme
immunoassays of eicosanoids using acetylcholinesterase as label:
An alternative toradioimmunoassay", Anal. Chem. (1985), 57: 1170-1173;
Maclouf, J., Grassi, J., and Pradelles, P. Development of enzyme-immunoassay
techniques for the measurement of eicosanoids, Prostaglandinafzd
Lipid Metabolism ifz Radiation Irajur (197), pages 355-364.
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15 zeigt
die Dosis-abhängige
inhibitorische Aktivität
von Isoliquiritigenin auf COX-2,
gemessen entsprechend der oben beschriebenen Prozedur. Ein IC50 von 10,5 μM wurde aus den Daten berechnet.
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BEISPIEL 7
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Dieses
veranschaulicht die Zytotoxizität
von Wogonin und Isoliquiritigenin auf eine Eierstockkrebszelllinie
(Vergleichsbeispiel).
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Zellen
von PTX 10, einer Taxol-resistenten Eierstockkrebszelllinie, wurden
in RPMI 1640-Medium, ergänzt
mit 10% fötalem
Kälberserum,
100 Einheiten/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin und 2 mM L-Glutamin
(alles von Gibco/BRL Life Technologies, Inc., Grand Island, NY),
bei 37,5°C
unter einer Atmosphäre
von 5% CO2 in Luft, gehalten. Bei Beginn
des Experiments hatten die Kulturen Dichten unter 5 × 105 Zellen/ml und die Zellen wuchsen exponentiell
und asynchron.
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Der
MTT-Test wurde durchgeführt,
um den Effekt von Wogonin und Isoliquiritigenin auf das Zellwachstum
von PTX 10 zu untersuchen. Das MTT-Testprotokoll ist das gleiche
wie in Beispiel 1 beschrieben. Die
16 und
17 zeigen
die Inhibitionskurven einer PTX-Zelllinie bei Anwesenheit von Wogonin
und Isoliquiritigenin. Eine konzentrationsabhängige Hemmung konnte anhand
dieser beiden Figuren klar beobachtet werden. Die ED
50-Werte
die aus den Inhibitionskurven errechnet wurden, sind 1,56 μg/mL und
3,32 μg/mL
für Wogonin
bzw. Isoliquiritigenin, wie in Tabelle 2 zu sehen. Tabelle 2 ED
50 | PTX
10 (Taxol-resistente Eierstockkrebszelle) |
Wogonin
(I-16-2) | <1.56 μg/mL |
Isoliquiritigenin | 3,32 μg/mL |
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Daher
könnten
Wogonin und Isoliquiritigenin bei der Behandlung von Krebsarten,
die resistent auf die Behandlung mit anderen Mitteln, wie zum Beispiel
Taxol, sind, Verwendung finden.
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BEISPIEL 8
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Eine
Zusammensetzung, gemäß dieser
Offenbarung, wurde in Kapseln, 6mal täglich, zwei älteren freiwilligen
Patienten mit diagnostiziertem Prostatakrebs verabreicht. Als Maß für die Krebsprogression
wurde die Höhe
des Prostata-spezifischen Antigens (PSA), eine Substanz, die von
der Prostatadrüse
produziert wird, in der Blutbahn gemessen. Die Ergebnisse sind in
Tabelle 3 dargestellt. Tabelle 3
Patient
Alter | Behandlung vor
der Behandlung mit Zusammensetzung 1 | PSA
bei Beginn der Behandlung ng/mL | PSA
nach 1 Monat der Behandlung ng/mL | PSA
nach 2 Monaten der Behandlung ng/mL | Prozentuale PSA
Verringerung nach 1 Monat der Behandlung | Prozentuale PSA
Verringerung nach 2 Monaten der Behandlung |
73 | Kastration plus
Flutamid | 80 | 40 | 6 | 50
% | 92,5
% |
79 | Prostataectonomie,
keine Medikation | 120 | 64 | 18 | 46,7
% | 85
% |
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Wie
der Tabelle 3 zu entnehmen ist, konnte eine dramatische Reduktion
der PSA-Höhe
nach 1 und 2 Monaten Behandlung mit Zusammensetzung 1 beobachtet
werden.
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Zusammensetzungen,
die Wogonin, Isoliquiritigenin, Cumestrol, und Kombinationen davon,
enthalten, haben sowohl phytoöstrogene,
als auch Antikrebs-Aktivität.
Die beanspruchten Zusammensetzungen enthalten ein zusätzliches
Antikrebsmittel und ein Immunstimulans. Die Antikrebs-Aktivität wird durch
die Fähigkeit des
Wogonins und Isoliquiritigenins zur Hemmung des Wachstums von Krebszelllinien
veranschaulicht. Die Identifikation von Isoliquiritigenin als COX-2
Inhibitor weist darauf hin, dass es eine allgemeine Antikrebsaktivität besitzt.
Die Identifikation der phytoöstrogenen
Aktivität
des Wogonins weist darauf hin, dass, zusätzlich zur allgemeinen Antikrebsaktivität, zurückzuführen auf
die COX-2 Hemmung, Wogonin insbesondere zur Behandlung von hormonabhängigen Krebsarten
Verwendung finden kann.