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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stomavorrichtung, die ein desodorierendes
Filter aufweist, und insbesondere Stomabeutel.
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In
Verbindung mit chirurgischen Eingriffen bei einer Reihe von Erkrankungen
des Gastrointestinaltrakts tritt in vielen Fällen die Konsequenz auf, dass
der Patient ein Stoma wie etwa ein Colonstoma, ein Ileumstoma oder
ein Harnleiterstoma in der Abdominalwand zur Abführung der Ausflüsse oder
Ausscheidungsprodukte des Körpers
erhält,
die durch das Colon, das Ileum oder den Harnleiter transportiert
werden. Die Ausscheidung von Visceralinhalt einschließlich von
Intestinalgasen kann nicht willentlich kontrolliert werden; zu diesem
Zweck kann daher die Öffnung
mit Verschlussmitteln, zum Beispiel einem Tampon oder einem magnetischen
Verschluss, verschlossen werden, oder der Patient ist auf Vorrichtungen
zum Sammeln des Materials, das aus einer solchen Öffnung austritt,
in Form eines Aufnahmebeutels angewiesen, der später entleert und/oder zu geeigneten
Zeiten entsorgt wird.
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Stomavorrichtungen
sind wohl bekannt. Derartige Vorrichtungen können aus zwei Teilen bestehen
oder einteilig sein. Bei beiden Vorrichtungstypen wird ein Klebeplättchen auf
der Haut des Trägers
angebracht. Im Fall einer einteiligen Vorrichtung wird ein Aufnahmeelement
oder ein Beutel an dem Klebeplättchen
angebracht. Im Fall einer zweiteiligen Vorrichtung bildet das Klebeplättchen einen
Teil eines körperseitigen
Elements, und ein Aufnahmebeutel ist lösbar am körperseitigen Stomaelement angebracht, der
die Exsudate aus dem Stoma aufnimmt.
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Bei
Verwendung von einteiligen Vorrichtungen wird normalerweise die
gesamte Vorrichtung, einschließlich
der klebenden Hautbarriere, mit der die Vorrichtung auf der Haut
befestigt ist, entfernt und durch eine neue Vorrichtung ersetzt.
Bei Verwendung von aus zwei Teilen bestehenden Vorrichtungen wird das
körperseitige
Element bis zu einige Tage an seiner Stelle belassen, und lediglich
der Aufnahmebeutel, der am körperseitigen
Element angebracht ist, wird ersetzt.
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Die
Ausscheidung von Flatus kann, bei Messung als Volumen, die Ausscheidung
von festem oder flüssigem
Fäkalmaterial
um mehrere hundert Prozent übersteigen,
weshalb üblicherweise
ein Bedürfnis
nach kontinuierlicher oder häufiger
Entlüftung des
Darms oder des Sammelbeutels besteht. Normalerweise wird der Flatusstrom
mit einem geeigneten Filter desodoriert. Gewöhnlich besteht das aktive Filter
aus pulverförmiger
Aktivkohle, die H2S absorbiert, das die
Hauptkomponente des Flatusgeruchs darstellt.
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In
Verbindung mit der Verwendung von Filtern besteht oft ein wohlbekanntes
Bedürfnis
nach Maßnahmen,
mit denen sich ein Verstopfen der Einlassöffnung von Filtern von Stomavorrichtungen
in wirksamer Weise verhindern lässt.
Wenn die Einlassöffnung
des Filters verstopft ist, verursachen die in die Stomavorrichtung
hinein abgegebenen Gase ein Aufblähen des Beutels, was aus verschiedenen Gründen außerordentlich
unerwünscht
ist.
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Das
Aufblähen
ist für
den Anwender mit Unannehmlichkeiten verbunden, da sich der Beutel
aufwölbt
und daher ein erhöhtes Risiko
einer Leckbildung besteht, was für
den Anwender nicht akzeptabel ist.
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In
der Praxis wurde allerdings festgestellt, dass bei einigen Stomaträgern mit
sehr geringer Flatusproduktion ein erhebliches Risiko besteht, dass Luft
schneller durch das Filter aus dem Beutel durch Entlüften abgeführt wird,
als Gas in den Beutel hinein abgegeben wird, weshalb ein vakuumartiger
Zustand im Beutel erzeugt wird. Die Konsequenz hiervon kann sein,
dass aufgrund der Haftung zwischen den Wänden des Aufnahmebeutels ein
erhebliches Risiko besteht, dass Visceralinhalt, der die Öffnung des Stomas
erreicht, die Wände
nicht sofort voneinander trennen und auf den Boden des Aufnahmebeutels "fallen" kann, sondern steckenbleibt
und den Eingang des Beutels blockiert. Diese Situation ist extrem
unerwünscht,
da Fäkalmaterial
gegen den Bereich um das Stoma herum und auch unter das Klebeplättchen gedrückt werden
kann, mit dem die Stomavorrichtung an der Abdominalwand befestigt
ist, wodurch ein Risiko einer Leckbildung und des Auftretens eines aggressiven
Einflusses auf die Haut erzeugt wird oder weil Fäkalmaterial auch nach oben
gegen die Einlassöffnung
eines Filters des Beutels gepresst werden kann, was wiederum das
Risiko eines Verstopfens des Einlasses des Filters weiter erhöht, was dann
wieder zu einem Aufblähen
und auch zu einer Leckbildung führen
kann.
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2. Beschreibung des einschlägigen Standes
der Technik
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Gegenwärtig kann
ein Stomaträger
versuchen, diese Situation durch Verwendung von im Handel erhältlichen
Aufklebern zu vermeiden, die aufgebracht werden können, um
die Auslassöffnung
des Filters teilweise oder vollständig abzudecken. Diese separaten
Filteraufkleber führen
jedoch nicht zu einer 100%igen Abdichtung, da ihre primäre Funktion
darin besteht, das Filter vor dem Einfluss von Wasser beim Baden
zu schützen,
und da ein solcher Aufkleber ferner nur einmal verwendet werden
kann. Daher muss der Stomaträger
stets eine kleinere Menge an Aufklebern bei sich haben, um sicherzustellen,
dass sich der Sammelbeutel nicht verstopft, wobei es auch immer
notwendig ist, den Beutel von Zeit zu Zeit zu entlüften, um
ein Aufblähen
zu verhindern.
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Das
europäische
Patent
EP 0 535 801 offenbart
einen Stomabeutel, der zwei Gasaustrittsöffnungen aufweist, von denen
eine ein Filter aufweist, während
die andere ohne Filter vorgesehen ist. Zur Abdichtung der Gasaustrittsöffnungen
wird ein Klebestreifen verwendet, der wieder abgezogen werden kann,
um die Gasaustrittsöffnungen
zu öffnen,
sodass durch Auseinanderziehen der Beutelwände Luft in den Beutel eingesaugt
wird. Die Entlüftungsöffnung wird
dann verschlossen, um Luft im Beutel einzuschließen und im Bereich der Öffnung die
Vorderwand von der Rückwand
beabstandet zu halten, um den als "Pancaking" bezeichneten Effekt zu verhindern.
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Die
veröffentlichte
europäische
Patentanmeldung
EP 0 985 390 offenbart
eine Stomavorrichtung mit einer mit einem Filter versehenen Gasaustrittsöffnung mit
mehreren Öffnungen
und Aufklebemitteln, die so angeordnet werden können, dass eine oder mehrere
der mehreren Auslassöffnungen
selektiv freigelegt oder abgedeckt werden können, um den Durchsatz durch
die Gasaustrittsöffnung
zu kontrollieren. Die Aufklebemittel können aus einer Reihe von getrennten
Klebesegmenten bestehen, die abgezogen werden können, um einen oder mehrere
Auslässe
unter jedem Segment selektiv freizulegen. In
EP 0 985 390 befindet sich keine Angabe
bezüglich eines
Aufklebers mit einer Oberfläche,
die lösbar dicht
mit der Wand verbunden werden kann, wodurch das Aufsetzen eines
Aufklebers ermöglicht
wird, der die Auslassöffnung
in einem erwünschten
Ausmaß abdeckt
und ferner ein Ablösen
und Wiederanbringen des Aufklebers je nach Erfordernis erlaubt,
wodurch es möglich
wird, den Gasauslass aus dem Beutel gemäß dem jeweils vorliegenden
Erfordernis dadurch anzupassen, dass der Aufkleber so wieder aufgesetzt
wird, dass er die Gasaustrittsöffnung
mehr oder weniger abdeckt, ohne hierbei auf Einwegverschlüsse angewiesen
zu sein.
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Es
besteht entsprechend nach wie vor ein Bedürfnis nach einem Verschluss,
der ein Verstopfen dadurch verhindern kann, dass eine 100%ige Abdichtung
der Auslassöffnung
des Filters einer Stomavorrichtung ermöglicht wird, wobei gleichzeitig
die Option eröffnet
wird, eine kleine Gasmenge je nach Bedürfnis aus einer Stomavorrichtung
austreten zu lassen, ohne auf das Vorliegen einer Vorratsmenge an
Einwegverschlüssen
angewiesen zu sein, die nur einmal verwendet werden können und
in einer akzeptablen Weise entsorgt werden müssen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft eine Stomavorrichtung, die eine vordere Wand
und eine hintere Wand aus einem flexiblen Material aufweist, die
einen Beutel bilden, wobei die hintere Wand eine in den Beutel führende Einlassöffnung besitzt,
durch die Ausscheidungsmaterial in den Beutel eintreten kann, und
mindestens eine der Wände
eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen
aufweist, durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann und die ein
Filter aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung bedeckt und eine Auslassöffnung aufweist,
wobei die Vorrichtung mit einer Lasche versehen ist, die so mit
der Wand dicht verbunden werden kann, dass die Lasche die Auslassöffnung abdeckt,
und ferner so mit der Wand dicht verbunden werden kann, dass die
Lasche zur Seite verschoben ist, sodass die Auslassöffnung des
Filters teilweise oder vollständig
offen ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Kontrolle des Auslassens
von Gas aus einer Stomavorrichtung sowie ein Verfahren zur Kontrolle
des Auslassens von Gas aus einer Stomavorrichtung zur Verhinderung
des Effekts des "Pancakings" bei der Stomavorrichtung
und zur gleichzeitigen Möglichkeit des
Austretenlassens einer kleinen Menge Gas aus der Stomavorrichtung
je nach Erfordernis, um ein Aufblähen zu vermeiden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die
Erfindung wird unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert; es zeigen:
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1 einen
Schnitt durch eine Ausführungsform
einer Vorrichtung der Erfindung mit einer Kontrolleinrichtung der
Erfindung in offenem Zustand, gesehen von der Seite der Wand, die
eine Gasauslassöffnung
aufweist,
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2 die
Ausführungsform
von 1, wobei sich die Kontrolleinrichtung in geschlossenem
Zustand befindet,
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3 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung
der Erfindung mit einer Kontrolleinrichtung der Erfindung in offenem Zustand,
gesehen von der Seite der Wand, die eine Gasaustrittsöffnung aufweist,
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4 die
Ausführungsform
von 3, wobei sich die Kontrolleinrichtung in geschlossenem
Zustand befindet,
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5 eine
Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer Vorrichtung
der Erfindung mit einer Kontrolleinrichtung der Erfindung in offenem Zustand,
in Ansicht von der Seite der Wand, die eine Gasaustrittsöffnung aufweist,
und
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6 die
Ausführungsform
von 5, bei der sich die Kontrolleinrichtung in geschlossenem Zustand
befindet.
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Detaillierte Beschreibung
der vorliegenden Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stomavorrichtung, die eine vordere
Wand und eine hintere Wand aus einem flexiblen Material aufweist,
die eine Beutel bilden, wobei die hintere Wand eine in den Beutel
führende
Einlassöffnung
besitzt, durch die Ausscheidungsmaterial in den Beutel eintreten
kann, und eine der Wände
eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen
aufweist, durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann und die ein
Filter aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung bedeckt und eine Auslassöffnung aufweist,
wobei die Vorrichtung mit einer Lasche versehen ist, die eine Oberfläche besitzt,
die so dicht mit der Wand verbindbar ist, dass die Lasche die Auslassöffnung des
Filters abdeckt, und ferner so mit der Wand dicht verbunden werden
kann, dass die Lasche zur Seite verschoben ist, sodass die Auslassöffnung des
Filters teilweise oder vollständig
offen ist, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass
ein Ende der Lasche so mit der Wand dicht verbunden ist, dass ein
Schwenken der Lasche in der Ebene der Wand ermöglicht wird, und dass die Lasche
eine Oberfläche
aufweist, die lösbar
dicht mit der Wand verbunden werden kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Lasche mit einem Loch versehen, das mindestens
den gleichen Durchmesser wie die Auslassöffnung des Filters besitzt,
und die Lasche flexibel an der Wand befestigt ist, wodurch die Oberfläche der
Lasche so mit der Wand dicht verbunden werden kann, dass das Loch
der Lasche mit der Auslassöffnung
des Filters fluchtet, und ferner so mit der Wand dicht verbunden
werden kann, dass das Loch der Lasche zur Seite verschoben ist,
sodass die Auslassöffnung
des Filters teilweise oder vollständig dicht verschlossen ist.
Diese Ausführungsform
wird vom Hersteller vorzugsweise in dem Zustand geliefert, in dem
das Loch der Lasche mit der Auslassöffnung des Filters fluchtet,
was es dem Anwender ermöglicht,
die vorliegende Erfindung auszunutzen, und es gleichzeitig ermöglicht,
die Stomavorrichtung in einer herkömmlichen Weise zu benutzen.
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Das
Loch kann kreisförmig
oder länglich sein,
zum Beispiel rechteckig oder oval, was die Optionen eröffnet, den
Durchfluss je nach dem jeweiligen Erfordernis feiner zu kontrollieren.
Die längste Abmessung
eines solchen länglichen
Lochs liegt vorzugsweise in der allgemeinen Richtung der Verschiebung
der Lasche.
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Es
wird ferner auch in Betracht gezogen, dass das Loch andere Formen
aufweisen kann, zum Beispiel die Form eines Schlüssellochs oder dreieckige Form.
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Die
Stomavorrichtung der Erfindung erlaubt eine 100%ige Abdichtung der
Auslassöffnung
des Filters einer Stomavorrichtung und eröffnet gleichzeitig die Möglichkeit,
eine kleine Menge Gas je nach Erfordernis aus der Stomavorrichtung
austreten zu lassen, wobei die Abdichtlasche mehrmals aufgesetzt und
umgesetzt werden kann, was die Handhabung einer Anzahl von Wegwerfverschlüssen überflüssig macht.
Es ist bevorzugt, wenn die Fläche
der Wand um die Auslassöffnung
des Filters herum mit einer Oberflächenschicht versehen ist, deren
Oberfläche zur
wiederholten Anbringung und Ablösung
einer Kleberoberfläche
vorbereitet ist, und die Oberfläche der
Lasche, die zur Wand hin liegt, mit einem Kleber versehen ist, der
zu einer sicheren Anbringung der Lasche an der Oberfläche geeignet
ist, wodurch eine temporäre
Entlüftung
des Beutels und ein Wiederverschließen je nach Erfordernis während der
Tragedauer des Beutels ermöglicht
wird. Die Oberflächenschicht
kann zum Beispiel an der Wand angeklebt oder mit der Wand verschweißt sein.
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Die
Oberflächenschicht
und die Lasche können
zum Beispiel durch Ausformen aus einem wasserabstoßenden zelligen
Kunststoffmaterial bestehen, etwa aus Ethylen-Vinylacetat (EVA)
oder Polyurethan (PUR), vorzugsweise mit einer geschlossenzelligen
Struktur, sodass das zellige Kunststoffmaterial keine Flüssigkeit
absorbiert, oder sie können
aus einem geeigneten Kunststoffmaterial bestehen, etwa aus den Materialien,
die sich für
die Herstellung von Stomavorrichtungen eignen. Hierbei muss lediglich sichergestellt
sein, dass die zum Abziehen der Lasche vom Kleber erforderliche
Kraft größer ist
als die zum Abziehen des Klebers von der Oberflächenschicht erforderliche Kraft.
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Die
Tatsache, dass das Ende der Lasche so mit der Wand dicht verbunden
ist, dass ein Schwenken der Lasche in der Ebene der Wand ermöglicht wird,
ergibt eine einfache Maßnahme
zur teilweisen Abdichtung der Auslassöffnung je nach dem vorliegenden
Entlüftungsbedarf.
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Die
Lasche der Stomavorrichtung der Erfindung weist günstigerweise
eine Rückschicht
auf, gegebenenfalls eine Trägerschicht
für den
Kleber, sowie eine Kleberschicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung stellt die Rückschicht
einen integralen Teil einer Außenschicht
der Vorrichtung aus einem Gewebe oder einem Vlies dar, wodurch eine einfache Befestigung
der Lasche an der Vorrichtung ermöglicht wird. Durch Anwendung
dieser Ausführungsform ist
es einfach, ein Schwenken der Lasche vorzusehen, da die Lasche auf
eine beträchtliche
Länge geschnitten
werden kann, die, in Kombination mit der Faltbarkeit der Schicht
aus einem Gewebe oder einem Vlies, eine erhebliche Verschiebung
des Endes der Lasche in der Ebene der Wand erlaubt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind die Trägerschicht
der Lasche und die Oberflächenschicht
der Wand miteinander integriert und so vereinigt, dass sie eine
Verbindungszone aufweisen, die ein Gelenk bildet. Diese Ausführungsform
eignet sich besonders zur Verwendung in Verbindung mit Stomavorrichtungen,
die keine Außenschicht
aus einem Gewebematerial oder einem Vliesmaterial aufweisen, oder
für Vorrichtungen
zur einfachen Realisierung der vorliegenden Erfindung.
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Eine
einfache Weise, um dies zu erzielen, besteht darin, dass ein Schwenken
im Fall einer gelenkig angebrachten Lasche mit einer Biegezone ermöglicht wird,
bei der die Länge
der Verbindung zwischen den beiden Teilen deutlich kürzer ist
als die Breite der Lasche. Die Länge
einer solchen Zone kann zum Beispiel, je nach Festigkeit und Flexibilität des Materials
der Lasche. 2 bis 10 Millimeter und vorzugsweise 3 bis 6 Millimeter
betragen.
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Die
Stomavorrichtung gemäß der Erfindung kann
zur Verwendung zusammen mit einem körperseitigen Stomaelement (zweiteilige
Vorrichtung) ausgebildet sein, wobei der Aufnahmebeutel mit Verbindungsmitteln
zur lösbaren
Befestigung an passenden Befestigungsmitteln versehen ist, die am
körperseitigen
Stomaelement angeordnet sind, und wobei die Einlassöffnung zum Fluchten
mit einem Loch des körperseitigen
Stomaelements zur Aufnahme eines Stomas ausgebildet ist.
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Die
Stomavorrichtung gemäß der Erfindung kann,
als Alternative, so ausgebildet sein, dass sie direkt angebracht
werden kann (einteilige Vorrichtung), wobei der Beutel in diesem
Fall mit einem Klebeplättchen
versehen ist, um den Aufnahmebeutel an der Haut des Anwenders zu
befestigen, wobei der Beutel und das Klebeplättchen eine Einlassöffnung zur
Aufnahme eines Stomas besitzen.
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Wie
oben angegeben ist ein Stoma-Aufnahmebeutel der Erfindung mit einer
Gasaustrittsöffnung versehen.
Solche Beutel können
geschlossene Beutel sein, wobei jedoch auch in Betracht gezogen
wird, dass ein Stoma-Aufnahmebeutel der Erfindung in Form eines
offenen Beutels vorliegen kann.
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Die
Stomavorrichtung selbst, die eine vordere Wand und eine hintere
Wand aufweist, die längs des
Randes dicht miteinander verbunden sind, und die eine Einlassöffnung aufweist,
kann in Analogie zu und aus Materialien bestehen, wie sie herkömmlicherweise
zur Herstellung von Stomavorrichtungen Verwendung finden.
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Solche
Materialien sind geeigneterweise Folien, die aus einem geeigneten
Material bestehen, das durch Wärme
verschweißbar
und für
unangenehme Gerüche
ausreichend undurchlässig
ist, zum Beispiel aus Polyolefinfolien oder Kombinationen solcher
Folien, zum Beispiel aus Polyethylen oder einem Coextrudat von Polyethylen
und Polyvinylidenchlorid.
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Ein
körperseitiges
Stomaelement zur Verwendung zusammen mit einem Stoma-Aufnahmebeutel
gemäß der Erfindung
kann aus Standardmaterialien hergestellt werden, wie sie normalerweise
zur Erzeugung von wegwerfbaren Stoma-, Wundpflege- und Inkontinenzvorrichtungen
herangezogen werden.
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Dementsprechend
kann das Klebeplättchen für ein körperseitiges
Element oder ein einteiliger Stomabeutel gemäß der Erfindung aus Barriereklebern
für medizinische
Zwecke bestehen, beispielsweise aus der Formulierung, die etwa in
den Patenten
US 4 367 732 ,
US 5 051 259 oder
US 5 714 225 offenbart sind.
Bei einer zweiteiligen Stomavorrichtung gemäß der Erfindung sind das körperseitige
Element und der Aufnahmebeutel mit passenden Verbindungsmitteln
versehen.
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Die
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendbaren Verbindungsmittel
können
beliebige geeignete Verbindungsmittel sein, wie sie per se zur Verbindung
von Stoma-Grundplatten mit Stoma-Sammelbeuteln bekannt sind, und
können
zum Beispiel eine mechanische Verbindung wie etwa zueinander passende
Verbindungsringe darstellen, wie sie etwa in
WO 91/01118 und
WO 91/01119 oder
WO 94/18919 beschrieben sind, oder
sie können
zueinander passende Flansche zur Klebeverbindung des Typs darstellen,
der in dem Patent
US 5 800 415 beschrieben
ist.
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Geeignete
Materialien zur Verwendung für die
Außenschicht
aus Gewebe oder einem Vlies sind feuchtigkeitsbeständige Textil-
oder Vlies-Flachmaterialien, die mit Materialien vereinigt werden
können, wie
sie herkömmlicherweise
bei der Herstellung von Stomavorrichtungen Verwendung finden. Solche
Materialien sind bevorzugt mit den Materialien kompatibel, die zur
Herstellung von Stomavorrichtungen verwendet werden, was einen einfachen
Zusammenbau unter Anwendung von Verschweißen ermöglicht, zum Beispiel durch
Hitzeverschweißen,
Laserschweißen
oder Hochfrequenzschweißen.
Bevorzugte Materialien zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung
sind Gewebematerialien oder Vliesmaterialien aus Polyethylen, Polypropylen
oder einem Polyester, die wärmeformbar
sind und unter Anwendung herkömmlicher
Techniken leicht mit der Wand des Beutels verschweißt werden
können.
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Bevorzugte
Materialien zur Verwendung als Oberflächenschichten für Wände von
Vorrichtungen der Erfindung sind Folienmaterialien der Arten, die oben
erwähnt
wurden, die mit Materialien vereinigt werden können, wie sie herkömmlicherweise
bei der Herstellung von Stomavorrichtungen verwendet werden.
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Der
zum Ankleben der Lasche an der Wand verwendete Kleber kann ein beliebiger
geeigneter Kleber sein und ist bevorzugt ein Kleber, der auch Feuchthaftungseigenschaften
besitzt, um eine korrekte Funktion auch in einer feuchten Umgebung
sicherzustellen, zum Beispiel beim Baden, wodurch die zu erwartende
Anwendungsdauer der Vorrichtung verlängert wird, da ein unbeabsichtigtes
Befeuchten das Klebevermögen
nicht beeinträchtigt.
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In
einem zweiten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung
zur Kontrolle des Auslassens von Gas aus einer Stomavorrichtung,
die eine vordere Wand und eine hintere Wand aus einem flexiblen
Material aufweist, die einen Beutel bilden, wobei die hintere Wand
eine in den Beutel führend Einlassöffnung besitzt,
durch die Ausscheidungsmaterial in den Beutel eintreten kann, und
mindestens eine der Wände
eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen
aufweist, durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann und die ein
Filter aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung bedeckt und eine Auslassöffnung aufweist,
wobei die Vorrichtung in Form einer Lasche vorliegt, die so mit
der Wand verbunden ist, dass die Lasche die Auslassöffnung des
Filters abdeckt, und ferner so mit der Wand dicht zu verbinden ist,
dass die Lasche zur Seite geschwenkt ist, sodass die Auslassöffnung des
Filters teilweise oder vollständig
offen ist, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass
ein Ende der Lasche so mit der Wand dicht verbunden ist, dass ein
Schwenken der Lasche in der Ebene der Wand ermöglicht wird, und dass die Lasche
eine Oberfläche
aufweist, die lösbar
dicht mit der Wand verbunden werden kann.
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Die
Vorrichtung der Erfindung ermöglicht eine
Kontrolle des Auslassens von Gas aus einer Stomavorrichtung mit
einer oder mehreren Gasaustrittsöffnungen,
durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann und die ein Filter
aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung
bedeckt und eine Auslassöffnung
aufweist, wodurch das Auftreten des "Pancake"-Effekts bei der Stomavorrichtung bei
Stomaträgern
mit sehr geringer Flatusentwicklung verhindert werden kann, die
mit einem erheblichen Risiko dafür verbunden
ist, dass aufgrund eines schnelleren Ablassens der Luft aus dem
Beutel durch das Filter hindurch als der Nachlieferung von Gas in
den Beutel hinein dadurch ein vakuumartiger Zustand erzeugt wird,
dass die Auslassöffnung
vollständig
verschlossen wird, wodurch gleichzeitig die Möglichkeit eröffnet wird,
eine kleinere Menge Gas je nach Erfordernis, um Aufblähen zu vermeiden,
aus der Stomavorrichtung austreten zu lassen.
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In
einem dritten Aspekt bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren
zur Kontrolle des Auslassens von Gas aus einer Stomavorrichtung
zur Verhinderung eines "Pancakings" der Stomavorrichtung
und zur gleichzeitigen Möglichkeit
des Austretenlassens einer kleinen Menge Gas aus der Stomavorrichtung je
nach Erfordernis, um ein Aufblähen
zu vermeiden, das die Anwendung einer Stomavorrichtung umfasst, die
eine vordere Wand und eine hintere Wand aus einem flexiblen Material
aufweist, die einen Beutel bilden, wobei die hintere Wand eine in
den Beutel führende
Einlassöffnung
besitzt, durch die Ausscheidungsmaterial in den Beutel eintreten
kann, und mindestens eine der Wände
ein oder mehrere Gasaustrittsöffnungen
aufweist, durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann, und die
ein Filter aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung bedeckt und eine Auslassöffnung aufweist,
wobei die Vorrichtung mit einer Lasche versehen ist, die so mit
der Wand dicht verbindbar ist, dass die Lasche die Auslassöffnung des
Filters abdeckt, und ferner so mit der Wand dicht zu verbinden ist,
dass die Lasche zur Seite geschwenkt ist, sodass die Auslassöffnung des
Filters teilweise oder vollständig
offen ist, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass
eine Stomavorrichtung verwendet wird, bei der ein Ende der Lasche
so mit der Wand dicht verbunden ist, dass ein Schwenken der Lasche
in der Ebene der Wand ermöglicht
wird, sowie, dass die Lasche eine Oberfläche aufweist, die lösbar mit
der Wand verbunden werden kann.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Die
Erfindung wird im Folgenden unter Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert, die
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung zeigen.
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Zunächst wird
auf die 1 und 2 Bezug
genommen; sie zeigen eine Schnittansicht einer Ausführungsform
einer Vorrichtung der Erfindung mit einer Kontrollvorrichtung der
Erfindung in offenem Zustand beziehungsweise in geschlossenem Zustand,
in Ansicht von der Seite der Wand mit einer Gasaustrittsöffnung.
Die Schnittansicht zeigt den oberen Teil einer Stomavorrichtung,
die eine vordere Wand und eine hintere Wand (1) aus einem
flexiblen Material aufweist, die einen Beutel bilden, wobei die hintere
Wand eine in den Beutel führende
Einlassöffnung
(2) besitzt, durch die Ausscheidungsmaterial in den Beutel
eintreten kann, und mindestens eine der Wände eine oder mehrere Gasaustrittsöffnungen aufweist,
durch die Gas aus dem Beutel entweichen kann und die ein Filter
aufweisen, das die Gasaustrittsöffnung
bedeckt und eine Auslassöffnung
(3) aufweist, wobei die Vorrichtung mit einer flexiblen
Lasche (4) versehen ist, die an einem Ende (5)
mit der Wand der Vorrichtung verbunden ist und eine Oberfläche aufweist,
die lösbar
dicht mit der Wand verbunden werden kann. Die Lasche stellt einen
integralen Teil einer äußeren Schicht
der Vorrichtung aus einem Gewebematerial oder Vliesmaterial dar,
das eine einfache Befestigung der Lasche an der Vorrichtung erlaubt.
Bei dieser Ausführungsform
ist die Lasche so geschnitten, dass sie eine erhebliche Länge sowie eine
schmale Zone am Ende der Lasche aufweist, die am Beutel befestigt
ist, wodurch ein Schwenken der Lasche ermöglicht wird, das, in Kombination
mit der Faltbarkeit der Schicht aus dem Gewebematerial oder Vliesmaterial
eine erhebliche Verschiebung des freien Endes der Lasche in der
Ebene der Wand des Beutels zur Abdichtung gegen die Wand entweder seitlich
oder unter Abdeckung der Auslassöffnung
erlaubt, die teilweise oder vollständig offen verbleibt, wie in 1 dargestellt
ist, oder geschlossen ist, wie in 2 dargestellt
ist. 1 zeigt ferner ein Klebeplättchen (6) zur Befestigung
der Vorrichtung an der Haut des Anwenders sowie einen Rand (7),
in dem die Ränder
der den Beutel bildenden vorderen Wand und hinteren Wand miteinander
dicht verbunden sind.
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Die 3 und 4 zeigen
eine weitere Ausführungsform
der Vorrichtung der Erfindung, die der in den 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung entspricht, jedoch eine andere Kontrollvorrichtung der
Erfindung in offenem beziehungsweise geschlossenem Zustand zeigt,
in Ansicht von der Seite der Wand, die eine Gasaustrittsöffnung aufweist.
In diesen Figuren beziehen sich entsprechende Bezugszahlen auf entsprechende
Elemente. Bei dieser Ausführungsform
liegt die Gasauslass-Kontrollvorrichtung der Erfindung in Form einer
Lasche (4) vor, die mit einer Trägerschicht versehen ist, die
mit einer Oberflächenschicht
(8) integriert ist, die auf der Wand vorgesehen ist und
eine Verbindungszone (9) aufweist, die eine gelenkige Verbindung
bildet. In diesem Fall wird das Schwenken dadurch ermöglicht, dass
eine Biegezone vorgesehen wird, die das Gelenk bildet, wobei die
Länge der
Verbindung zwischen den beiden Teilen erheblich kleiner ist als
die Breite der Lasche. Bei dieser Ausführungsform ist der Beutel mit
einer äußeren Schicht
(10) aus einem Gewebematerial oder einem Vlies versehen,
die eine Öffnung
aufweist, die Raum für
die Kontrollvorrichtung lässt.
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Die 5 und 6 zeigen
eine weitere Ausführungsform
einer Vorrichtung der Erfindung, die der in den 3 und 4 dargestellten
Vorrichtung entspricht, jedoch eine andere Kontrollvorrichtung der
Erfindung in offenem beziehungsweise geschlossenem Zustand aufweist,
in Ansicht von der Seite der Wand, die eine Gasaustrittsöffnung aufweist.
Bei diesen Figuren beziehen sich entsprechende Bezugszahlen auf
entsprechende Elemente. Bei der in den 5 und 6 dargestellten
Ausführungsform
ist die Lasche mit einem Loch (11) versehen, das mindestens
den gleichen Durchmesser wie die Auslassöffnung (3) besitzt,
und die Lasche ist in einer flexiblen Weise an der Wand befestigt,
wodurch die Oberfläche
der Lasche so mit der Wand dicht verbunden werden kann, dass das
Loch der Lasche mit der Auslassöffnung
des Filters fluchtet, und ferner so mit der Wand dicht verbunden
werden kann, dass das Loch der Lasche zur Seite verschoben ist,
sodass die Auslassöffnung
des Filters teilweise oder vollständig dicht verschlossen ist.