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Die
Erfindung bezieht sich auf die Verwendung topischer ophthalmischer
Zusammensetzungen, die ein Ascomycin und einen Träger enthalten,
der ein C6-C12-Fettsäuretriglycerid
umfasst, zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Blepharitis.
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Unter
Ascomycin wird Ascomycin selbst oder ein Derivat, Antagonist, Agonist
oder Analogon hiervon, beispielsweise eine Verbindung aus der Klasse
FK 506, verstanden.
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Zu
bevorzugten Ascomycinen zur Verwendung bei der vorliegenden Erfindung
gehören
FK 506 oder ein Derivat, Antagonist, Agonist oder Analogon von FK
506, welche die Basisstruktur beibehalten und wenigstens eine der
biologischen Eigenschaften, beispielsweise immunologische Eigenschaften,
von FK 506 modulieren, wie dies beispielsweise beschrieben wird
in
EP 0 184 162 A ,
EP 0 315 978 A ,
EP 0 323 042 A ,
EP 0 423 714 A ,
EP 0 427 680 A ,
EP 0 465 426 A ,
EP 0 474 126 A ,
WO 91 13 889 A, WO 91 19 495 A,
EP 0 484 936 A ,
EP 0 532 088 A ,
EP 0 532 089 A ,
EP 0 569 337 A ,
EP 0 626 385 A , WO 93 05 059 A und dergleichen, 33-Epichlor-33-desoxyascomycin
gemäß der Beschreibung
im Beispiel 66a von
EP
0 427 680 A , welches im Folgenden als Verbindung A bezeichnet
wird, {[1E-(1R,3R,4R)]1R,4S,5R,6S,9R,10E,13S,15S, 16R,17S,19S,20S}-9-Ethyl-6,16,20-trihydroxy-4-[2-(4-hydroxy-3-methoxycyclohexyl)-1-methylvinyl]-15,17-dimethoxy-5,11,13,19-tetramethyl-3-oxa-22-azatricyclo[18.6.1.0(1,22)]heptacos-10-en-2,8,21,27-tetraon
gemäß der Beschreibung
in den Beispielen 6d und 71 von
EP 0 569 337 A , welches hierin als Verbindung
B bezeichnet wird, und {1R,5Z,9S,12S-[1E-(1R,3R,4R)],13R,14S,17R,18E,21S,23S,24R,25S,27R}-17-Ethyl-1,14-dihydroxy-12-[2-(4-hydroxy-3-methoxycyclohexyl)-1-methylvinyl]-23,25-dimethoxy-13,19,21,27-tetramethyl-11,28-dioxa-4-azatricyclo[22.3.1.0(4,9)]octacosa-5,18-dien-2,3,10,16-tetraon,
das auch als 5,6-Dehydroascomycin
bekannt und im Beispiel 8 von
EP 0 626 385 A beschrieben ist, welches im
Folgenden als Verbindung C bezeichnet wird, Imidazolylmethyloxyascomycin,
das im Beispiel 1 und als Verbindung der Formel 1 in WO 97 08 182
A beschrieben wird, welches im Folgenden als Verbindung D bezeichnet
wird, 32-O-(1-Hydroxyethylindol-5-yl)ascomycin, das auch als Indolyl-ASC
oder L-732 531 bekannt ist und beschrieben wird in Transplantation
65 (1998), 10 bis 18, 18 bis 26, Seite 11,
1,
beschrieben und hierin als Verbindung E bezeichnet wird, oder (32-Deoxy-32-epi-N1-tetrazolyl)ascomycin,
das auch als ABT-281 bekannt ist und beschrieben wird in J. Inv. Derm.
112 (1999), 729 bis 738 auf Seite 730,
1,
welches hierin als Verbindung F bezeichnet wird.
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Von
FK 506 sind die Verbindungen A, B, C, D, E und F bevorzugte Ascomycine,
wobei die Verbindungen A, B und C stärker bevorzugt werden, was
insbesondere für
die Verbindung A gilt. Besonders bevorzugt ist daher die Verbindung
A.
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Ascomycine
haben eine Vielfalt brauchbarer pharmakologischer Wirkungen und
eignen sich beispielsweise zur Behandlung von Blepharitis und können topisch
verabreicht werden. Inter alia wegen ihrer physikochemischen Eigenschaften,
beispielsweise einem hohen Molekulargewicht und einer Lipophilie
bereiten die Ascomycine aber Probleme im Zusammenhang mit einer
topischen Verabreichung. Ferner können infolge der Sensitivität der delikaten
Augengewebe nur ophthalmisch annehmbare Komponenten in ophthalmischen
Zusammensetzungen verwendet werden.
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Formulierungen,
beispielsweise in Form einer Salbe, zur Anwendung auf die Haut,
welche Ascomycin umfassen, sind beispielsweise schon in
EP 0 474 126 A oder
EP 1 135 163 A beschrieben
worden. Eini ge dieser Komponenten verfügen aber über ein Reizpontential, so
dass Salben hiervon nicht topisch auf das Auge angewendet werden
können.
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Es
wurde nun gefunden, dass ophthalmische Zusammensetzungen, die ein
Ascomycin und einen Träger
enthalten, bei dem es sich um ein mittelkettiges Fettsäuretriglycerid
handelt, hoch wirksam und vom Augengewebe gut vertragen werden.
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Bevorzugte
Zusammensetzungen dieser Art umfassen 33-Epichlor-33-desoxyascomycin.
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Das
wirksame Mittel kann in Suspension vorliegen, beispielsweise in
partieller Suspension im Träger. Vorzugsweise
ist der Wirkstoff aber im Träger
gelöst,
beispielsweise partiell gelöst.
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Liegt
der Wirkstoff in suspendierter Form vor, dann wird er vorzugsweise
in einer mikronisierten Form angewandt. Die Suspension kann Partikel
von Ascomycin mit einem Durchmesser von 5 μm, beispielsweise von 10 μm bis etwa
90 μm, vorzugsweise
etwa 25 μm,
enthalten. Die Partikel des Ascomycins können in herkömmlicher
Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Verreiben oder Vermahlen.
Existiert der Wirkstoff in unterschiedlichen polymorphen oder pseudopolymorphen
Formen, dann wird die thermodynamisch stabile Form vorzugsweise
in der Formulierung einer Suspension verwendet.
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Der
Wirkstoff ist in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen beispielsweise
in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, beispielsweise von 0,05 bis 3 Gew.-%,
beispielsweise von 0,1 bis 2 Gew.-%, beispielsweise von etwa 0,2
bis etwa 1 Gew.-%, vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung.
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Der
Träger
umfasst ein mittelkettiges Triglycerid.
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Mittelkettige
Fettsäuretriglyceride
sind C6-C12-Fettsäuretriglyceride,
wie sie beispielsweise bekannt und im Handel erhältlich sind unter den Marken
Acomed®,
Myritol®,
Captex®,
Neobee®M5F,
Miglyol®810,
Miglyol®812,
Mazol®,
Sefsol®860
und Sefsol®870.
Besonders bevorzugt ist das Produkt Miglyol®812.
Solche mittelkettige Fettsäuretriglyceride
lassen sich gewöhnlich
erhalten aus dem Öl,
das extrahiert wird aus der harten und getrockneten Fraktion des
Endosperms von Cocos nucifera L., oder aus dem getrockneten Endosperm von
Elaeis guineensis Jaqu. Sie bestehen aus einem Gemisch von Triglyceriden
gesättigter
Fettsäuren,
vorwiegend Caprylsäure
und Caprinsäure,
und enthalten weniger als 95 % gesättigte Fettsäuren mit
8 und 10 Kohlenstoffatomen.
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Die
mittelkettigen Fettsäuretriglyceride
können
in Mengen von 1 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise von etwa 10 bis etwa
55 Gew.-%, vorhanden sein, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
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Zu
bevorzugten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
gehören
diejenigen, welche in Form einer Salbe vorliegen, und Zusammensetzungen,
die die Form einer Emulsion haben, insbesondere einer Öl-in-Wasser Emulsion.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
daher einen Träger
umfassen, der ferner eine Salbengrundlage enthält. Zu geeigneten Salbengrundlagen
gehören
beispielsweise ophthalmisch annehmbare Ölgrundlagen und Fettgrundlagen,
wie
- a) Naturwachs, beispielsweise weißes Bienenwachs,
Carnaubawachs, Wollwachs (Wollfett), gereinigtes Lanolin und wasserfreies
Lanolin,
- b) Petroleumwachs, beispielsweise festes Paraffin, und mikrokristallines
Wachs,
- c) Kohlenwasserstoffe, beispielsweise flüssiges Paraffin, Weißpetrolatum,
beispielsweise weißes
Protopet® und
Gelbpetrolatum oder
- d) Kombinationen hiervon.
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Die
oben erwähnten Ölbasen und
Fettbasen werden beispielsweise beschrieben in der Britischen Pharmakopöe, Auflage
2001, oder in der Europäischen
Pharmakopöe,
3. Auflage.
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Die
Salbengrundlage kann in einer Menge von 1 bis etwa 95 Gew.-%, beispielsweise
von 40 bis 95 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung,
vorhanden sein. Ein bevorzugter Bereich für die prozentuale Menge an
Salbengrundlage reicht von 45 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Zusammensetzung.
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Die
erfindungsgemäßen Salbenzusammensetzungen
können
ferner auch etwas Wasser enthalten, das dann vorzugsweise in einer
Menge von weniger als 10 Gew.-% vorhanden ist, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung.
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Weiter
können
die erfindungsgemäßen Salbenzusammensetzungen
auch ophthalmisch annehmbare Tenside/Emulgatoren enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen ophthalmischen
Zusammensetzungen umfassen auch Zusammensetzungen, bei denen der
Träger
ferner Wasser und einen Emulgator anstelle der Salbengrundlage umfasst.
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Wasser
kann in diesen Zusammensetzungen dann vorzugsweise in Mengen von
60 bis 90 Gew.-%, beispielsweise von 70 bis 85 Gew.-%, vorhanden
sein.
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Der
Emulgator ist vorzugsweise eine ethoxylierte C16-C18-Alkylcarbonsäure gemäß der CAS Registernummer 68989-61-7.
Entsprechende Emulgatoren sind unter den Bezeichnungen erhältlich,
wie Pegoxol-7-stearat,
Dion 37, Tefose 63, Tefose 70 oder Stearox SP9 und dergleichen und
verfügen über eine
besonders gute Verträglichkeit
durch das Auge. Der Emulgator wird in den jeweils erforderlichen
Mengen verwendet, beispielsweise Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 5 Gew.-%.
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Der
Emulgator kann von geeigneten Coemulgatoren begleitet sein, beispielsweise
Lauroylmacrogolglyceriden, bei denen es sich um Gemische aus Mono-,
Di- und Triestern von Glycerin und Laurinsäure und aus Mono- und Diestern
von Macrogolen (Polyethylenglycole) handelt, die ein mittleres Molekulargewicht
von beispielsweise zwischen 300 und 1500 haben. Geeignete Mengen
hiervon liegen beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise von 1 bis 5 Gew.-%.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können
ferner ein ophthalmisch annehmbares Konservierungsmittel enthalten.
Zu hierfür
geeigneten Konservierungsmitteln gehören
- (a)
eine quaternäre
Ammoniumverbindung, wie beispielsweise Benzalkoniumchlorid (N-Benzyl-N-(C8-C18-alkyl)-N,N-dimethylammoniumchlorid), Benzoxoniumchlorid,
Benzethoniumchlorid, Cetrimid (Hexadecyltrimethylammoniumbromid),
Sepazoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Domiphenbromid (Bradosol®)
oder dergleichen,
- (b) Alkylquecksilbersalze von Thiosalicylsäure, wie beispielsweise Thiomersal,
Phenylquecksilbernitrat, Phenylquecksilberacetat oder Phenylquecksilberborat,
- (c) Parabene, wie beispielsweise Methylparaben oder Propylparaben,
- (d) Alkohole, wie beispielsweise Chlorbutanol, Benzylalkohol
oder Phenylethylalkohol,
- (e) Biguanidderivate, wie beispielsweise Chlorhexidin oder Polyhexamethylenbiguanid,
- (f) Natriumperborat,
- (g) Imidazolidinylharnstoff, wie er unter der Marke Germal® II
bekannt und im Handel erhältlich
ist,
- (h) Sorbinsäure,
- (i) stabilisierte Oxychlorkomplexe, wie sie unter der Marke
Purite® bekannt
und im Handel erhältlich
sind,
- (k) Polyglycol-Polyamin-Kondensationsharze, wie sie beispielsweise
unter der Marke Polyquart® von der Henkel KGaA bekannt
und im Handel erhältlich
sind,
- (l) stabilisiertes Wasserstoffperoxid, wie es aus einer Quelle
für Wasserstoffperoxid
gebildet wird, um für eine
wirksame Spurenmenge an erhaltenem Wasserstoffperoxid zu sorgen,
beispielsweise Natriumperborattetrahydrat, und/oder
- (m) ein Gemisch aus irgendeiner der Komponenten (a) bis (l).
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Bevorzugte
Konservierungsmittel sind quaternäre Ammoniumverbindungen, insbesondere
Benzalkoniumchlorid, Cetrimid und Phenylethylalkohol. Falls geeignet,
dann wird der ophthalmischen Zusammensetzung eine Menge an Konservierungsmittel
zugesetzt, die ausreicht, um einen Schutz gegen sekundäre Kontaminationen
während
des Gebrauchs sicherzustellen, welche durch Bakterien und Fungi
verursacht werden, beispielsweise Benzalkoniumchlorid und/oder Cetrimid,
die dann in einer Menge von etwa 0,001 bis 0,02 % vorhanden sind,
oder Phenylethylalkohol, der in einer Menge von etwa 0,05 bis 1
% anwesend ist.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen,
insbesondere die Emulsionszusammensetzungen, können auch eine geeignete Menge,
beispielsweise 1 bis 10 Gew.-%, eines Verdickungsmittels enthalten,
beispielsweise ein geeignetes Glycerinmonostearat oder ein Gemisch
aus hauptsächlich
Glycerinmonostearat zusammen mit variablen Mengen an Di- und Triacylglyceriden,
wie beispielsweise Glycerinmonostearat 40 bis 55, beispielsweise
Geleol®,
wobei es sich um ein Gemisch aus 40 bis 55 Gew.-% Monoacylglycerine,
30 bis 45 Gew.-% Diacylglycerine und 5 bis 15 Gew.-% Triacylglycerine
handelt, wie es erhalten wird durch Teilglycerolyse von Pflanzenölen, bei
denen es sich im Wesentlichen um Triacylglycerine von Palmitinsäure und/oder Stearinsäure handelt.
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Weiter
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch ophthalmisch annehmbare Komplexbildner enthalten, wie
- a) Dinatriumethylendiamintetraacetat, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA),
- b) Chelatbildner, welche Phosphonsäuregruppen oder Phosphonatgruppen
aufweisen, vorzugsweise Organophosphonate, insbesondere Aminotri(niederalkylenphosphonsäuren), wie
sie beispielsweise bekannt und unter der Marke Dequest® oder
dergleichen von der Monsanto Company, St. Louis, im Handel erhältlich sind,
- c) Cyclodextrine, beispielsweise α-, β- oder γ-Cyclodextrin, beispielsweise
alkylierte, hydroxyalkylierte, carboxyalkylierte oder alkyloxycarbonylalkylierte
Derivate, oder Mono- oder Diglycosyl-α-, -β- oder -γ-Cyclodextrin, Mono- oder Dimaltosyl-α-, -β- oder -γ-Cyclodextrin
oder Panosylcyclodextrin, wie sie beispielsweise bekannt und unter
den Marken Cavamax® oder Cavasol® im
Handel von der Wacker Chemie erhältlich
sind, oder
- d) ein Gemisch aus den Komponenten a) bis c).
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Weiter
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch Antioxidantien enthalten, wie Ascorbinsäure, Acetylcystein, Cystein,
Natriumhydrogensulfit, butyliertes Hydroxyanisol, butyliertes Hydroxytoluol
oder alpha-Tocopherolacetat.
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Ferner
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
ophthalmisch annehmbare Stabilisatoren enthalten, wie Thioharnstoff,
Thiosorbit, Natriumdioctylsulfosuccinat oder Monothioglycerin.
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Darüber hinaus
können
die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
auch einen Puffer enthalten, wie Acetat-, Ascorbat-, Borat-, Hydrogencarbonat/Carbonat-,
Citrat-, Gluconat-, Lactat-, Phosphat-, Propionat- und TRIS(Tromethamin)-Puffer.
Tromethamin- und Boratpuffer sind die bevorzugten Puffer. Der jeweilige
Puffer wird beispielsweise in einer Menge zugesetzt, die erforderlich
ist, um einen physiologisch tolerierbaren pH Bereich sicherzustellen
und aufrecht zu erhalten. Der pH Bereich liegt typischerweise im
Bereich von 5 bis 9, vorzugsweise von 6 bis 8,5 und bevorzugter
von 6,5 bis 8,2.
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Die
Hilfsstoffe sind oben zwar unter Bezugnahme auf eine besondere Funktion
beschrieben worden, doch kann natürlich auch irgendein besonderer
Hilfsstoff alternative oder multiple Funktionen haben, wie dies beispielsweise
für Cyclodextrin
oder ein Gemisch an Cyclodextrinen gilt, welche beispielsweise als
Stabilisatoren, Komplexbildner und/oder Lösungsvermittler wirken.
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Informationen über die
Eigenschaften, Spezifikationen und charakteristischen Daten der
Hilfsstoffe werden beispielsweise in Standardwerken beschrieben,
wie H. P. Fiedler, 1996, Lexikon der Hilfsstoffe für Pharmazie,
Kosmetik und angrenzende Gebiete, Editio Cantor Verlag Aulendorf
(Deutschland) und A. H. Kibbe, 2000, Handbook of Pharmaceutical
Excipients, wobei es sich um eine gemeinsame Publikation der Pharmaceutical
Press, London (UK) und der American Pharmaceutical Association,
Washington (US), handelt, und auch Herstellerbroschüren.
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Vorzugsweise
sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
frei an Komponenten, wie Parfümen oder
Farbstoffen.
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Bevorzugte
erfindungsgemäße Zusammensetzungen
bestehen im Wesentlichen aus einem Ascomycin, einem mittelkettigen
Triglycerid, einer Salbengrundlage und einem Konservierungsmittel.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
sind stabil, wie durch herkömmliche
Tests belegt wird, beispielsweise unter Stressbedingungen, wie einem
Temperaturwechseltest bei 5 bis 30°C oder 40°C, falls relevant, oder während mehrerer
Monate, beispielsweise während
1 bis 12 Monaten, bei 30°C.
Ein geeigneter Temperaturwechseltest kann beispielsweise wie folgt
durchgeführt
werden: Die Proben werden zuerst 12 h auf 5°C gehalten und dann während 12
h vorzugsweise auf 30°C
oder, falls relevant, während
mehrerer Monate auf 40°C
gehalten (in Abhängigkeit
vom Schmelzpunkt der getesteten Salben). Eine hierfür geeignete
Apparatur ist beispielsweise ein Temperature Test Cabinet CTS T-40/25.
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Die
erfindungsgemäßen ophthalmischen
Zusammensetzungen können
in herkömmlicher
Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Vermischung des vorzugsweise
gamma-bestrahlten Ascomycinpulvers mit den geeigneten Hilfsstoffen,
beispielsweise durch Vermischung des gamma-bestrahlten Ascomycinpulvers mit
steril filtrierten mittelkettigen Triglyceriden, einem Teil der
Salbengrundlagen, beispielsweise dem Wollfett und/oder dem flüssigen Paraffin,
und einer zusätzlichen Ölphase,
falls vorhanden, sowie dem in dem flüssigen Medium in einer Kugelmühle vermahlenen
Ascomycin und anschließende
aseptische Zugabe des das Ascomycin enthaltenden flüssigen Mediums
zu der Matrix, die ein steriles Konservierungsmittel und den restlichen Teil
der Salbengrundlagen, beispielsweise Weißpetrolatum, enthält.
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Genauso
gut kann man beispielsweise das Ascomycin in vorerhitztem mittelkettigem
Triglycerid lösen und
dazu dann die geschmolzene Salbengrundlage mit dem Konservierungsmittel
geben. Hierauf wird abschließend
eine Sterilfiltration durch ein 0,22 μm großes Filter durchgeführt.
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Wahlweise
kann das Ascomycin beispielsweise auch im erhitzten Weißpetrolatum
gelöst
werden. Das dabei erhaltene Gemisch kann dann durch ein Filter mit
0,2 μm filtriert
werden, beispielsweise durch ein Membranfilter mit der Bezeichnung
Durapore®,
worauf man das Ganze abkühlen
und schließlich
in eine Suspension übergehen
lässt.
Die Suspension kann dann in einer Kugelmühle vermahlen werden, um hierdurch
das Ascomycin gleichförmig
zu dispergieren.
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Die
Emulsionszusammensetzungen können
ebenfalls in herkömmlicher
Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Lösung des vorzugsweise gamma-bestrahlten
Ascomycinpulvers mit der steril filtrierten Ölphase, insbesondere mit dem
mittelkettigen Triglycerid, Zusatz des Emulgators und/oder des Coemulgators und
Dispergierung des erhaltenen Gemisches in einer geeigneten Menge
an sterilem Wasser unter Anwendung herkömmlicher Vorrichtungen zur
Emulgierung beispielsweise einem Hochgeschwindigkeitsrührer oder einem
Ultraschallgenerator und dergleichen.
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Zur
vorliegenden Erfindung gehört
auch die Verwendung einer Zusammensetzung gemäß obiger Definition bei der
Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von Blepharitis,
beispielsweise chronischer Blepharitis, beispielsweise seborrhöischer Blepharitis
oder allergischer Blepharitis oder staphylokokkaler Blepharitis.
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Die
Brauchbarkeit der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
kann durch übliche
klinische Versuche belegt werden, beispielsweise dem nun beschriebenen
Versuch.
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Ein
Tierversuch umfasst einen modifizierten Draize Test an drei Albinohasen,
wodurch die Augenverträglichkeit
einer Instillation einer Einzeldosis von 50 μl der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
in das Augenlid oder in die Oberfläche des Auges während der
15 min nach der Anwendung und dann nach 1, 2 und 7 Tagen belegt
wird. Die Verträglichkeit
beruht auf einer visuellen Prüfung
unter Beachtung der folgenden Parameter: Unbehagen, das sich durch
ein Blinzeln oder ein teilweises oder vollständiges Schließen des
Auges äußert, Dauer
des Unbehagens, Entladung, Rötung
der Conjunctiva (palpebrale und bulbare Conjunctiva), Chemose der
Conjunctiva (Quellung), Ausmaß der
Opazität
der Cornea und der Fläche
der involvierten Cornea und pathologischer Einfluss auf die Iris.
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Dabei
hat sich gezeigt, dass die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wirksam
sind, gut vertragen werden und eine langzeitige Behandlung von Patienten
erlauben, und zwar beispielsweise von Patienten, die an chronischer
Blepharitis leiden.
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Die
genaue Menge an zu verabreichenden Ascomycin und der jeweiligen
Zusammensetzung hiervon ist von mehreren Faktoren abhängig, beispielsweise
von der gewünschten
Dauer der Behandlung und der Freisetzungsrate des Ascomycins. Zufriedenstellende
Ergebnisse werden bei größeren Säugern, beispielsweise
beim Menschen, durch die lokale Anwendung auf das zu behandelnde
Augenlid oder auf die Augenoberfläche des Auges in einer Menge
von 0,01 bis 5 Gew.-% der Konzentration an Ascomycin einmal pro
Tag oder mehrmals pro Tag erreicht.
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Die
Erfindung wird nun anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert. Beispiel
1 bis 5 (Salben)
- 1) Mengen in Gew.-%
- 3) entspricht den Kriterien für eine antimikrobielle
Wirksamkeit entsprechend der US Pharmakopöe
- 4) entspricht den Kriterien „A" für eine antimikrobielle
Wirksamkeit entsprechend der Europäischen Pharmakopöe, Kapitel
5.1.3
Beispiel
6 bis 9 (Salben) - 1), 3), 4) vergleiche Beispiele 1 bis 5
Beispiel
10 (Emulsionszusammensetzung)
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Die
Verbindung A wird in der Ölphase
gelöst,
die die mittelkettigen Triglyceride enthält. Hierauf wird die Wasserphase
zugegeben, worauf das Gemisch zuerst mit einem Ultra Turax Homogenisator
bei 11000 U/min während
30 s homogenisiert und abschließend
bei 700 U/min während
etwa 15 min gerührt
wird.
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Die
erhaltene Zusammensetzung verfügt über eine
moderate Augentoleranz, was durch ein Tiermodell bewiesen worden
ist, und entspricht den Vorschriften, wie sie durch die Europäische Pharmakopöe (Eur.
Ph.), Kriterien B, für
ophthalmische Präparationen
definiert sind. Die Emulsion ist bei Raumtemperatur während wenigstens
10 Monaten stabil, wobei es zu keiner Phasentrennung kommt.
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