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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der am 08.10.2002 eingereichten
vorläufigen US-Patentanmeldung
mit dem amtlichen Aktenzeichen 60/416,931 und dem Anwaltsaktenzeichen
Nr. 14085US01.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung betreffen im Allgemeinen ein System und
ein Verfahren, die einem Empfänger
in einem seriellen digitalen Kommunikationssystem entsprechen, und insbesondere
ein Augenmuster eines empfangenen seriellen Datensignals.
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Die
Güte eines
empfangenen seriellen Datensignals kann durch die Erzeugung eines
Augenmusters aus dem seriellen Datensignal charakterisiert werden.
Ein Augenmuster ist ein Maß des
seriellen Datensignals über
ein Zeitintervall (–T,
T), wobei T die Bitperiode des Signals ist, und die Überlagerung
der individuellen Segmente des seriellen Datensignals ist.
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Ein
Augenmuster kann beispielsweise gebildet werden durch Zuführen des
empfangenen seriellen Datensignals in ein Oszilloskop im Infinite
Persistence-Modus und kontinuierliches Auslösen des Oszilloskops durch
den Bit-Takt des Signals. Andere Testgeräte, die speziell für das Testen
von seriellen Datensignalen entworfen wurden, können ebenfalls verwendet werden,
um ein Augenmuster zu erzeugen.
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Das
Augenmuster charakterisiert die Güte des empfangenen Signals,
indem es Anstiegs- und Abfallübergänge, durch
die Übertragungs-
und Empfangskanäle
verursachte Bitmusterverzerrungen, den Grenzbereich, in dem für kein Codemuster
eine Wellenform vorliegt, Zwischensymbol-Interferenz (ISI) und Jitter
zeigt.
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Der
Artikel von Ellemeyer T. et al. mit dem Titel "A 10-Gb/s Eye-Opening Monitor IC for
Decision-Guided Adaptation of the Frequency Response of an Optical
Receiver", veröffentlicht
in IEEE JOURNAL OF SOLID-STATE CIRCUITS, New York, US, Bd. 35, Nr.
12, Dezember 2000, S. 1958–1963,
beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen einer Augenöffnung durch
das Abtasten eines empfangenen Signals unter Verwendung eines erzeugten
Taktsignals.
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Ein
Augenmuster extern von einem seriellen digitalen Kommunikationssystem
unter Verwendung von externen Testgeräten erzeugen und überwachen zu
müssen,
ist mühsam,
zeitraubend, und erlaubt keine betriebliche Überwachung der Signalgüte in Echtzeit.
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Weitere
Beschränkungen
und Nachteile herkömmlicher
und traditioneller Vorgehensweisen ergeben sich für den Fachmann
durch einen Vergleich solcher Systeme mit der vorliegenden Erfindung
gemäß der Erläuterung
im weiteren Verlauf der vorliegenden Anmeldung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung stellen eine Vorrichtung und ein Verfahren
zum Erstellen und Analysieren eines Augenmusters in einem Empfänger zur
Verwendung in einem seriellen Datenkommunikationssystem aus einem
empfangenen seriellen Datensignal zur Verfügung. Parameter des Empfängers können auf
der Grundlage einer vorausgehenden Analyse des Augenmusters eingestellt
werden.
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Ein
Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht das Erstellen eines
Augenmusters aus einem seriellen Datensignal in einem Empfänger zur Verwendung
in einem seriellen Datenkommunikationssystem. Der Empfänger wird
zum Empfangen des seriellen Datensignals verwendet und erzeugt ein
internes Taktsignal aus dem seriellen Datensignal. Zeitdaten entsprechend
einer aktuellen Phase des Taktsignals werden ebenfalls in dem Empfänger erzeugt.
Das serielle Datensignal wird unter Verwendung des Taktsignals abgetastet,
um abgetastete Daten zu erzeugen. Die abgetasteten Daten und Zeitdaten
werden in dem Empfänger
verarbeitet, um das Augenmuster zu erzeugen. Das resultierende Augenmuster
kann in dem Empfänger
im Hinblick auf wenigstens eine Charakteristik des Augenmusters wie
z.B. eine Löschrate
des Augenmusters analysiert werden. Ein Parameter des Empfängers kann
im Ansprechen auf die vorausgegangene Analyse eingestellt werden.
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Eine
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung weist eine Takt- und Datenwiederherstellungs (CDR)-Schaltung
in einem Empfänger
zur Verwendung in einem seriellen Datenkommunikationssystem auf,
um ein erstes Taktsignal aus einem seriellen Datensignal zu erzeugen.
Eine Teilerschaltung erzeugt ein zweites Taktsignal mit einer niedrigeren Frequenz
aus dem ersten Taktsignal. Eine Interpolator-Schaltung erzeugt ein
drittes Taktsignal durch Verschieben der Phase des zweiten Taktsignals
und erzeugt auch Phasenpositionsdaten entsprechend einer aktuellen
Phase des dritten Taktsignals. Eine Abtast-Halte (T/H)-Schaltung
erzeugt ein ausgerichtetes serielles Datensignal durch Halten des
seriellen Datensignals in Ausrichtung hinsichtlich der aktuellen Phase
des dritten Taktsignals. Ein Analog-Digital-Konverter (ADC) erzeugt
abgetastete Werte aus dem ausgerichteten seriellen Datensignal im
Ansprechen auf das dritte Taktsignal. Ein Datenprozessor erzeugt
ein Augenmuster im Ansprechen auf die abgetasteten Werte und die
Phasenpositionsdaten. Der Datenprozessor kann das Augenmuster analysieren, um
Steuersignale zu erzeugen, die wenigstens einen Parameter des Empfängers einstellen.
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Gemäß einem
Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum adaptiven Einstellen
von Empfängerparametern
eines Empfängers,
der verwendet wird, um ein serielles Datensignal in einem seriellen
Datenkommunikationssystem zu empfangen, zur Verfügung gestellt, wobei das Verfahren
umfasst:
Erzeugen eines Augenmusters aus dem empfangenen seriellen
Datensignal in dem Empfänger;
Auswerten
wenigstens einer vordefinierten Eigenschaft des Augenmusters in
dem Empfänger;
und
Einstellen wenigstens eines Empfängerparameters des Empfängers auf
der Grundlage der Auswertung.
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Auf
vorteilhafte Weise umfasst das Auswerten das Messen der wenigstens
einen vordefinierten Eigenschaft, um wenigstens einen gemessenen
Wert zu erzeugen, sowie das Vergleichen des wenigstens einen gemessenen
Wertes mit wenigstens einem vordefinierten Testwert.
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Auf
vorteilhafte Weise weist die wenigstens eine vordefinierte Eigenschaft
wenigstens eines der Folgenden auf:
eine Anstiegszeit des Augenmusters;
eine
Abfallzeit des Augenmusters;
einen Jitter des Augenmusters;
eine
vertikale Augenöffnung
des Augenmusters;
eine horizontale Augenöffnung des Augenmusters;
eine
Zwischensymbol-Interferenz des Augenmusters;
eine Impulsstörung des
Augenmusters;
einen Kreuzungspunkt des Augenmusters;
eine
Bitperiode des Augenmusters;
eine Bitfehlerrate (BER)-Kontur
des Augenmusters; und
eine Löschrate des Augenmusters.
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Auf
vorteilhafte Weise weist der wenigstens eine Empfängerparameter
wenigstens eines der Folgenden auf:
eine Verstärkung (Gain)
des Empfängers;
eine
Frequenzantwort des Empfängers;
eine
Entzerrung des Empfängers;
eine
Ermittlungsschwelle des Empfängers;
und
einen Grenzwert des Empfängers.
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Auf
vorteilhafte Weise umfasst das Verfahren ferner das kontinuierliche
Wiederholen des Erzeugens, des Auswertens, und des Einstellens während des
Empfangens des seriellen Datensignals unter Verwendung des Empfängers.
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Auf
vorteilhafte Weise umfasst das Verfahren ferner das periodische
Wiederholen des Erzeugens, des Auswertens, und des Einstellens während des Empfangens
des seriellen Datensignals unter Verwendung des Empfängers.
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Auf
vorteilhafte Weise ist der Empfänger dazu
bestimmt, als Teil eines seriellen Datenkommunikationssystems und
nicht als Teil eines Testgerätes verwendet
zu werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Konstruieren
eines Augenmusters aus einem seriellen Datensignal in einem Empfänger eines
seriellen Datenkommunikationssystems zur Verfügung gestellt, wobei das Verfahren umfasst:
Empfangen
eines seriellen Datensignals mit dem Empfänger;
Erzeugen eines Taktsignals,
das von dem seriellen Datensignal abgeleitet ist, in dem Empfänger;
Erzeugen
von Zeitdaten entsprechend Phasen des Taktsignals in dem Empfänger;
Abtasten
des seriellen Datensignals unter Verwendung des Taktsignals, um
abgetastete Daten in dem Empfänger
zu erzeugen; und
Korrelieren der abgetasteten Daten mit den
Zeitdaten, um das Augenmuster entsprechend dem seriellen Datensignal
zu erzeugen.
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Auf
vorteilhafte Weise umfasst das Verfahren ferner ein Phasenverschieben
des Taktsignals in dem Empfänger,
um einen Abtastpunkt über
das serielle Datensignal zu verschieben.
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Auf
vorteilhafte Weise ist eine Frequenz des Taktsignals weniger als
eine maximale Bitrate des seriellen Datensignals.
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Auf
vorteilhafte Weise ist eine maximale Bitrate des seriellen Datensignals
ein ganzzahliges Vielfaches einer Frequenz des Taktsignals.
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Auf
vorteilhafte Weise weisen die abgetasteten Daten Spannungswerte
oder Stromwerte auf.
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Auf
vorteilhafte Weise weist das Augenmuster eine Überlagerung von Spannungswerten
oder Stromwerten gegen die Zeit über
dem seriellen Datensignal auf.
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Auf
vorteilhafte Weise ist der Empfänger dazu
bestimmt, als Teil eines seriellen Datenkommunikationssystems und
nicht als Teil eines Testgerätes verwendet
zu werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Überwachen
eines Augenmusters eines seriellen Datensignals in einem Empfänger eines
seriellen Datenkommunikationssystems zur Verfügung gestellt, wobei das Verfahren
umfasst:
Erzeugen eines Augenmusters aus dem seriellen Datensignal
in dem Empfänger;
Vergleichen
des Augenmusters mit einer vorgegeben Bitfehlerraten (BER)-Maske,
die in dem Empfänger gespeichert
ist; und
Erzeugen von Warninformationen in dem Empfänger, wenn
sich das Augenmuster mit der vorgegebenen Bitfehlerraten (BER)-Maske überschneidet
oder innerhalb eines vorgegeben Schutzabstands von wenigstens einem
Punkt davon zu liegen kommt.
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Auf
vorteilhafte Weise werden die Warninformationen verwendet, um wenigstens
einen Empfängerparameter
in dem Empfänger
einzustellen.
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Auf
vorteilhafte Weise umfasst das Verfahren ferner das Ausrichten der
BER-Maske hinsichtlich des Augenmusters vor der Durchführung des
Vergleichs.
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Auf
vorteilhafte Weise ist der Empfänger dazu
vorgesehen, als Teil eines seriellen Datenkommunikationssystems
und nicht als Teil eines Testgerätes
verwendet zu werden.
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Gemäß einem
anderen Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung in einem Empfänger, der
in einem seriellen Datenkommunikationssystem verwendet wird, zum
Erstellen und Überwachen
eines Augenmusters aus einem von dem Empfänger empfangenen seriellen
Datensignal zur Verfügung
gestellt, wobei die Vorrichtung aufweist:
eine erste Schaltung
zum Erzeugen eines ersten Taktsignals aus dem seriellen Datensignal;
eine
zweite Schaltung zum Erzeugen eines zweiten Taktsignals aus dem
ersten Taktsignal;
eine dritte Schaltung, die auf das zweite
Taktsignal anspricht, zum Erzeugen eines dritten Taktsignals durch
Verschieben einer Phase des zweiten Taktsignals, und zum Erzeugen
einer diesbezüglichen
Phasenposition entsprechend einer aktuellen Phase des dritten Taktsignals;
einen
Analog-Digital-Konverter (ADC) zum Erzeugen von abgetasteten Werten
aus dem ausgerichteten seriellen Datensignal im Ansprechen auf das
dritte Taktsignal; und
einen Datenprozessor, der auf die abgetasteten
Werte und die Phasenpositionsdaten anspricht, um das Augenmuster
zu erzeugen.
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Auf
vorteilhafte Weise weist die erste Schaltung eine Takt- und Datenwiederherstellungs (CDR)-Schaltung
auf.
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Auf
vorteilhafte Weise weist die zweite Schaltung eine Teilerschaltung
auf.
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Auf
vorteilhafte Weise weist die dritte Schaltung eine Interpolator-Schaltung
auf.
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Auf
vorteilhafte Weise weist die Vorrichtung ferner eine Hochgeschwindigkeits-Abtast-Halte (T/H)-Schaltung
zum Erzeugen eines ausgerichteten seriellen Datensignals durch Halten
des seriellen Datensignals in Ausrichtung hinsichtlich einer Phase des
dritten Taktsignals auf.
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Auf
vorteilhafte Weise ist eine Geschwindigkeit des ADC im Vergleich
mit einer Frequenz des ersten Taktsignals niedrig.
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Auf
vorteilhafte Weise entspricht eine Frequenz des ersten Taktsignals
einer maximalen Bitrate des seriellen Datensignals.
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Auf
vorteilhafte Weise ist eine Frequenz des ersten Taktsignals ein
ganzzahliges Vielfaches einer Frequenz des zweiten Taktsignals.
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Auf
vorteilhafte Weise analysiert der Datenprozessor wenigstens einen
charakteristischen Parameter des Augenmusters.
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Auf
vorteilhafte Weise gibt der Datenprozessor ein Empfängersteuersignal
aus, um wenigstens einen Empfängerparameter
als Ergebnis des Analysierens wenigstens eines charakteristischen
Parameters des Augenmusters einzustellen.
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Auf
vorteilhafte Weise wird von dem Datenprozessor ein Warnsignal erzeugt
und ausgegeben, wenn sich das Augenmuster mit einer vorgegebenen, in
dem Datenprozessor gespeicherten Bitfehlerraten (BER)-Maske überschneidet
oder innerhalb eines vorgegeben Schutzabstands von wenigstens einem Punkt
davon zu liegen kommt.
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Auf
voreilhafte Weise weist das Augenmuster eine Überlagerung von Spannungswerten
oder Stromwerten gegen die Zeit über
dem seriellen Datensignal auf.
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Auf
vorteilhafte Weise ist der Empfänger dazu
bestimmt, als Teil eines seriellen Datenkommunikationssystems und
nicht als Teil eines Testgerätes verwendet
zu werden.
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Ein
besseres Verständnis
dieser und anderer Vorteile, Aspekte und neuartiger Merkmale der
vorliegenden Erfindung, sowie von Einzelheiten einer veranschaulichten
Ausführungsform
davon ergibt sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung.
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KURZE BESCHREIBUNG
VON MEHREREN ANSICHTEN DER ZEICHNUNG
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm einer Vorrichtung zum Rekonstruieren
eines Augenmusters eines seriellen Datensignals in einem Empfänger zur
Verwendung in einem seriellen Datenkommunikationssystem gemäß einer
Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
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2 ist
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Erstellen eines Augenmusters
in dem Empfänger
von 1 und unter Verwendung der Vorrichtung von 1,
z.B. aus einem von dem Empfänger empfangenen
seriellen Datensignal, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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3 ist
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Einstellen wenigstens eines
Empfängerparameters
des Empfängers
von 1, z.B. durch Erzeugen und Auswerten eines Augenmusters
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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4a–4c sind
beispielhafte Darstellungen von seriellen Datensignalen gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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5 ist
eine beispielhafte Darstellung eines einzelnen Zyklus eines seriellen
Datensignals und bestimmter Charakteristiken des einzelnen Zyklus gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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6 ist
eine beispielhafte Darstellung eines Augenmusters über ein
Zeitintervall von –T
bis T, wobei T die Bitperiode ist, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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7a–7d sind
beispielhafte Darstellungen von erstellten Augenmustern mit verschiedenen
Kombinationen von Jitter und Zwischensymbol-Interferenz gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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8 ist
eine beispielhafte Darstellung eines erstellten Augenmusters, die
bestimmte Augenmuster-Charakteristiken zeigt, gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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9 ist
eine beispielhafte Darstellung eines Warnbereichs innerhalb einer
Bitfehlerrate (BER)-Maske, die hinsichtlich eines erstellten Augenmusters
ausgerichtet ist, wobei der Warnbereich in der Erzeugung von Warnsignalen
resultieren kann, wenn das von dem System von 1 gemäß dem Verfahren
von 2 erzeugte Augenmuster beispielsweise mit der
Bitfehlerrate (BER)-Maske in dem Empfänger von 1 verglichen
wird, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1 ist
ein schematisches Blockdiagramm eines Systems 5 zum Rekonstruieren
eines Augenmusters eines seriellen Datensignals in einem Empfänger, der
zur Verwendung in einem seriellen Datenkommunikationssystem bestimmt
ist, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. 2 ist ein
Verfahren 300 zum Rekonstruieren eines Augenmusters eines
seriellen Datensignals in einem Empfänger, der zur Verwendung in
einem seriellen Datenkommunikationssystem bestimmt ist, gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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Ein
serielles Datensignal umfasst z.B. eine Sequenz 400 von
hohen und niedrigen digitalen Zustände (d.h. Einsen und Nullen),
wie in 4a gezeigt ist. Eine Eins oder
Null, die in dem kleinsten Intervall erscheint, in dem eine Eins
oder Null erscheinen kann, wird als ein Bit bezeichnet. Typischerweise ist
eine Eins durch einen positiv verlaufenden Impuls 410 in
der Sequenz 400 definiert. Eine Null ist durch die Abwesenheit 420 eines
Impulses oder durch einen negativ verlaufenden Impuls definiert.
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4b veranschaulicht
ein beispielhaftes übertragenes
serielles Datensignal 500, das eine Sequenz von Einsen
und Nullen umfasst, die aus einer Übertragungsquelle eines seriellen
Datenkommunikationssystems stammen. 4c veranschaulicht ein
beispielhaftes empfangenes serielles Datensignal 550, das
von dem übertragenen
seriellen Datensignal 500 abgeleitet ist, nachdem es von
einer Übertragungsquelle
zu einer Empfangsquelle eines seriellen Datenkommunikationssystems übertragen
wurde. 4c zeigt, wie das empfangene
Signal 550 in Folge verschiedener Charakteristiken des Übertragungspfades
im Vergleich mit dem ursprünglichen übertragenen
Signal 500 verschlechtert werden kann.
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5 veranschaulicht
einen Übergang 600 von
einer Eins zu einer Null über
eine einzelne Bitperiode 610 einer seriellen Datensequenz 400.
Es sind verschiedene Pa rameter über
die Bitperiode 610 gezeigt, wie etwa die Anstiegszeit 611,
die Abfallzeit 612, die Impulsbreite 613 und die
Impulsamplitude 614.
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Unter
Bezugnahme auf 6 ist ein Augenmuster 630 eine
Messung des seriellen Datensignals 550, typischerweise über das
Intervall 650 des seriellen Datensignals 550 entsprechend
(–T, T),
wobei T die Bitperiode 610 des Signals ist. Das Augenmuster ist
die Überlagerung
der individuellen Segmente des seriellen Datensignals 550.
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Unter
erneuter Bezugnahme auf 1 und 2 wird gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ein serielles Datensignal in Schritt 210 von
dem Empfänger
als Din 10 empfangen und an eine
Takt- und Datenwiederherstellungs (CDR)-Schaltung 20 und eine Hochgeschwindigkeits-Abtast-Halte
(T/H)-Schaltung 30 in dem Empfänger eingegeben. In Schritt 220 erzeugt
die CDR-Schaltung 20 ein erstes Taktsignal Ckout 40 aus
Din 10, mit einer Frequenz entsprechend
einer maximalen Bitrate von Din 10.
Ckout 40 wird auch in Schritt 220 in der Frequenz
um einen Faktor N unter Verwendung einer Teilerschaltung 50 heruntergeteilt, um
ein zweites Taktsignal Ck_divided 60 zu bilden. Schließlich wird
Ck_divided 60 als Teil von Schritt 220 an eine
Interpolator-Schaltung 70 eingegeben, welche Ck_divided 60 auf
eine jegliche von einer Anzahl von vorprogrammierten Phasen verschiebt,
um ein drittes Taktsignal Ck_phase_shifted 80 zu bilden.
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Die
T/H Schaltung 30 tastet Din 10 ab
und hält
es hinsichtlich einer Phase von Ck_phase_shifted 80 in
Ausrichtung, und legt Din 10 an
einen Niedergeschwindigkeits-Analog-Digital-Konverter (ADC) 90.
Der ADC 90 wird in Schritt 240 von Ck_phase_shifted 80 getaktet,
um das serielle Datensignal Din 10 digital
abzutasten.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung beträgt die Taktfrequenz von Ck_phase_shifted 80 ein
Zehntel der Frequenz von Ckout 40 und somit der maximalen
Bitrate des seriellen Datensignals 10. Andere Taktfrequenzen
können
ebenfalls für
die Abtastung verwendet werden. In Folge des Abtastens durch den
ADC 90 mit einer Taktfrequenz, die wesentlich niedriger
als die Frequenz des seriellen Datensignals 10 ist (d.h.
Durchführung
einer Unterabtastung), kann der ADC 90 eine niedrigere
Geschwindigkeit besitzen und daher weniger Leistung verbrauchen.
Da Ck_phase_shifted 80 von der CDR-Schleife 20 abgeleitet
ist, kann das serielle Da tensignal 10 ferner abgetastet
werden, ohne die CDR-Verriegelung zu beeinträchtigen.
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Die
Phase von Ck_phase_shifted 80 wird durch den von der Interpolator-Schaltung 70 verwendeten
Interpolationsvorgang gesteuert, um Din 10 über das
Intervall (–T,
T) 650 des seriellen Datensignals 10 abzutasten.
Bei einem Beispiel der vorliegenden Erfindung wird eine Abtastprobe
von Din 10 genommen, bevor zu der
nächsten
Phase übergegangen
wird. Sechzehn (16) Phasen werden über die Bitperiode abgetastet,
die 16 Datenabtastproben bilden und Zeitintervallen über das
Intervall (–T,
T) 650 entsprechen. Die 16 Phasen (d.h. Phasen- oder Zeitdaten)
werden als 4-Bits durch die Interpolator-Schaltung 70 in
Schritt 230 dargestellt und werden als Phasenpositionsdaten 95 an
einen Datenprozessor 100 ausgegeben.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung besitzt jeder der 16 Datenabtastwerte
eine vertikale Spannungsauflösung
von 4-Bits (d.h. 16 Spannungspegel aus dem ADC). Die 4Bit-Abtastdaten 96 werden
auch für
eine darauf folgende Verarbeitung an den Datenprozessor 100 ausgegeben.
Als eine Alternative können
die abgetasteten Werte bei einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung Stromwerte sein.
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Dadurch,
dass sowohl die Abtastdaten 96 als auch die Phasen (Zeit)-Positionsdaten 95 vorliegen, ist
der Datenprozessor 100 in der Lage, das Augenmuster des
seriellen Datensignals Din 10 in
Schritt 250 als Spannung (oder Strom) gegen die Zeit zu
rekonstruieren. Die 16 Phasen entsprechen 16 Zeitintervallen oder
Phasenpositionen 651 über
die horizontale Achse des Augenmusters 630 (s. 6),
da die horizontale Achse des Augenmusters dem Intervall (–T, T) 650 entspricht.
Jede Phasenposition hat ein ihm zugeordnetes Datenabtastmuster.
Das Abtasten wird viele Male über
viele Bitperioden des seriellen Datensignals wiederholt, um das
Augenmuster 630 vollständig
zu konstruieren.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung kann das serielle Datensignal
mehrere Male in einer gegebenen Phase abgetastet werden. Es kann auch
sein, dass andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung die Anzahl der Phasen oder die Auflösung der
Spannungsabtastproben nicht auf 4-Bits beschränken. Beispielsweise können 32
Phasen (5-Bits) über
die Bitperiode abgetastet werden. Als eine weitere Alternative könnte ein
1Bit-ADC ausgeführt
werden, wobei es sich im Wesentlichen um einen Komparator handelt,
um die horizontale Augenöffnung
zu rekonstruieren. Eine solche 1Bit-ADC-Implementierung würde zu einer
weiteren Einsparung im Leistungsverbrauch führen.
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Die 7b–7d veranschaulichen
beispielhafte, möglicherweise
auftretende Augenmuster, die bestimmte qualitative Probleme aufweisen. Beispielsweise
veranschaulicht 7b ein Augenmuster 720 mit
einer beträchtlichen
Menge von Zeitjitter im Hinblick auf ein anzunehmendes ideales Augenmuster 710 (7a).
Bei Zeitjitter handelt es sich um kleine und schelle Variationen
im Takt eines seriellen Datensignals, die typischerweise durch Rauschen, Änderungen
der Charakteristiken von Komponenten, Versorgungsspannungen, mangelhafte
Synchronisationsschaltungen usw. verursacht werden. Er erscheint
als eine Verdickung des Augenmusters.
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7c veranschaulicht
ein Augenmuster 730 mit einem beträchtlichen Betrag von Zwischensymbol-Interferenz
im Hinblick auf ein anzunehmendes ideales Augenmuster 710 (7a).
Die Zwischensymbol-Interferenz ist eine Verschlechterung in dem
Augenmuster in Folge anderer Bits, die das interessierende Bit stören. Die
Zwischensymbol-Interferenz tritt typischerweise als eine "Aufspaltung" des Augenmusters
gemäß der Darstellung
in 7c auf.
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7d veranschaulicht
ein Augenmuster 740 mit einem beträchtlichen Betrag von sowohl
Zeitjitter als auch Zwischensymbol-Interferenz im Hinblick auf ein
anzunehmendes ideales Augenmuster 710 (7a).
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8 veranschaulicht
ein Augenmuster 800, das verschiedene Augenmuster-Charakteristiken
wie etwa die nutzbare Augenhöhe 810,
die nutzbare Augenbreite 820 und Augenkreuzungspunkte 830 zeigt. Die
Bitperiode T (oder Bitzeit) 840 im Hinblick auf das Augenmuster 800 ist
ebenfalls gezeigt. Die Bitperiode T tendiert dazu, dem Zeitintervall
der Augenkreuzungspunkte 830 zu entsprechen.
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Unter
Bezugnahme auf das Verfahren 300 von 3 kann
der Datenprozessor 100, nachdem das Augenmuster von dem
Datenprozessor 100 in Schritt 310 (d.h. beispielsweise
gemäß dem Verfahren 200)
erstellt worden ist, in Schritt 320 das Augenmuster analysieren
oder auswerten, um die Güte
des seriellen Datensignals 10 zu bestimmen.
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Beispielsweise
kann der Datenprozessor 100 bestimmte Charakteristiken
des Augenmusters messen, wie etwa den Jitter und die Zwischensymbol-Interferenz,
die vorausgehend erörtert
wurden. Andere Charakteristiken, die analysiert werden können, sind
z.B. Anstiegszeit, Abfallzeit, vertikale Augenöffnung (Höhe), horizontale Augenöffnung (Breite),
Impulsstörung,
Kreuzungspunkte, Bitperiode und Löschrate. Gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
die gemessenen Charakteristiken mit vordefinierten Testwerten in
dem Empfänger
verglichen werden, oder dazu verwendet werden, ein Empfängersteuersignal 102 (s. 1)
zu erzeugen.
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Als
ein anderes Beispiel kann der Datenprozessor 100 das Augenmuster
mit einer Maske 910 oder einem vorgegebenen Schablonenmuster
vergleichen, um zu bestimmen, ob irgendein Teil des Augenmusters 900 sich
mit dem Schablonenmuster 910 der Darstellung in 9 überschneidet
oder innerhalb eines vorgegebenen Schutzabstandes von einem Begrenzungselement
davon zu liegen kommt.
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Warnsignale 103 können von
dem Datenprozessor 100 erzeugt werden, falls das Augenmuster 900 zu
nahe an der Maske 910 zu liegen kommt oder in deren Inneres überwechselt.
Die Maske 910 entspricht einer Bitfehlerrate des seriellen
Datensignals 10, aus dem das Augenmuster 900 erstellt
wurde. Die Bitfehlerrate ist der Anteil von übertragenen Bits, der fehlerhaft
empfangen wurde.
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Eine
Analyse oder Auswertung des erstellten Augenmusters kann auch verwendet
werden, um die Empfängerentzerrung
in dem Empfänger
zu steuern. Eine Entzerrung wird verwendet, um die Frequenzantwort
von verschiedenen Komponenten des seriellen Datenkommunikationssystems
wie etwa eines Lichtwellenleiterkabels zu korrigieren.
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Die
Kriterien dafür,
was ein akzeptables Augenmuster darstellt, können kundendefiniert sein.
Bei einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
das Schablonenmuster (Maske), der Schutzabstand, der Betrag von
akzeptablem Jitter usw. sämtlich
vom Kunden definiert und in den Empfänger programmiert werden, um
von dem Datenprozessor während
einer Augenmusteranalyse verwendet zu werden.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung werden sowohl die Erstellung
eines Augenmusters als auch die Analyse eines Augenmusters in dem Empfänger durchgeführt. Als
Ergebnis können
in Schritt 330 die Ergebnisse der Analyse verwendet werden,
um verschiedene Parameter des Empfängers einzustellen. Mit anderen
Worten, da die Augenmusterinformation in dem Empfänger des
seriellen Datenkommunikationssystems enthalten ist, kann die Information
von dem seriellen Datenkommunikationssystem verwendet werden, um
eine Optimierung des empfangenen seriellen Datensignals zu unternehmen.
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Beispielsweise
umfassen bestimmte Empfängerparameter,
die als Ergebnis der Erstellung und Analyse des Augenmusters eingestellt
werden können,
eine Empfängerverstärkung, eine
Empfängerfrequenzantwort,
eine Empfängerentzerrung,
eine Empfängerermittlungsschwelle
und einen Empfängergrenzwert,
sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Ein
Empfängersteuersignal 102 (s. 1)
kann von dem Datenprozessor 100 erzeugt werden, um einen Empfängerparameter
gemäß einem
Beispiel der vorliegenden Erfindung einzustellen.
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Bei
einem Beispiel der vorliegenden Erfindung wird das Augenmuster während des
normalen Betriebs des Empfängers
in dem digitalen Kommunikationssystem kontinuierlich erzeugt und
analysiert. Bei einem anderen Beispiel der vorliegenden Erfindung
wird das Augenmuster in dem digitalen Kommunikationssystem periodisch
erzeugt und analysiert.
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Die
verschiedenen Elemente des Systems und des Verfahrens können gemäß verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung miteinander kombiniert oder voneinander
getrennt werden. Beispielsweise können die Teilerschaltung 50 und
die Interpolator-Schaltung 70 als eine einzige Schaltung
kombiniert werden.
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Zusammenfassend
stellen bestimmte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eine Vorgehensweise für das Erstellen und Überwachen
eines Augenmusters eines seriellen Datensignals in einem Empfänger eines
digitalen Kommunikationssystems zur Verfügung. Verschiedene Parameter
des digitalen Kommunikationssystems können auch auf der Grundlage
des erstellten Augenmusters adaptiv eingestellt werden.
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Obgleich
die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsformen
beschrieben wurde, dürfte
es für
den Fachmann verständlich
sein, dass verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können
und Äquivalente
ersetzt werden können, ohne
den Schutzbereich der Erfindung zu verlassen. Zusätzlich können viele
Modifikationen vorgenommen werden, um eine bestimmte Situation oder
ein bestimmtes Material an die Lehren der Erfindung anzupassen,
ohne deren Schutzbereich zu verlassen. Die Erfindung soll daher
nicht auf die konkret beschriebene Ausführungsform beschränkt werden, sondern
umfasst alle Ausführungsformen,
die in den Schutzbereich der beigefügten Patentansprüche fallen.