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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Hexafluor-1,3-butadien
und genauer ein solches Verfahren unter Verwendung eines Adsorbens,
um die gewünschte
Reinigung zu erreichen.
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Hexafluor-1,3-butadien
(HFBD) wird bei der Herstellung von Halbleitern als ein Ätzmittel
für Siliciumoxid
und verwandte Materialien verwendet. HFBD, welches in der Halbleiterindustrie
verwendet wird, muss von sehr hoher Reinheit sein. Kommerziell erhältliches
HFBD hat eine Reinheit von 99,0 bis 99,9 Vol-% und enthält ein Gemisch
von teilweise fluorierten und chlorierten Isomeren von Butadien,
Butadiendimere, Ausgangsmaterialien und Lösungsmittel. Die Halbleiterindustrie
benötigt
HFBD mit höherer
Reinheit. Ein Verfahren für
die Synthese von Hexafluorbutadien durch Deiodfluorierung wird in
EP-A-O 205 892 offenbart.
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Es
ist bekannt, Adsorbenzien zur Entfernung von perfluorierten olefinischen
Verunreinigungen von perfluorierten, gesättigten Verbindungen zu verwenden.
Zum Beispiel offenbart U.S. Patent Nr. 3,696,156 ein Verfahren,
welches die Verwendung von Aluminiumoxid zur Dampfphasenentfernung
von olefinischen Verunreinigungen von gesättigten Fluorperhalogenkohlenstoffen
umfasst. Das Verfahren wird in einem Temperaturbereich von 180°C bis 250°C durchgeführt.
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U.S.
Patent Nr. 5,300,714 und verwandte Patentdokumente, U.S. Patent
Nr. 5,507,941 und
EP
0 457 613 B1 , lehren die Entfernung von olefinischen Verunreinigungen
von einer gesättigten
Fluorperhalogenkohlenstoffflüssigkeit
durch Inkontaktbringen der Flüssigkeit
mit Verbindungen vom Aluminiumoxid-Typ bei Umgebungstemperaturen.
Die Verwendung eines 5 Å-Molekularsiebes
wird offenbart; jedoch zeigte es die niedrigste Wirksamkeit zur
Entfernung von Perfluorisobutylen von perfluoriertem Alkan (33%)
von jedwedem Adsorbens, welches in der Tabelle 3 des '714-Patents gezeigt
ist und unterschiedlich zu den Vergleichsbeispiel-Adsorbenzien ist.
Flüssigkeitskontakt
und Temperaturen über Adsorbens,
welches in der Tabelle 3 des '714-Patents
gezeigt ist und unterschiedlich zu den Vergleichsbeispiel-Adsorbenzien
ist. Flüssigkeitskontakt
und Temperaturen über
Raumtemperatur waren erforderlich und es wurde von keiner bevorzugten
Entfernung von einer olefinischen Verunreinigung gegenüber einer
anderen berichtet. Es wurde keine Entfernung von Feuchtigkeit, HF und/oder
Isopropylalkohol erwähnt,
welche Verunreinigungen speziell von HFBD sind.
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JP 10287595 offenbart die
Verwendung von Adsorbenzien zur Entfernung von C
2-Fluorkohlenwasserstoff-Verunreinigungen
(C
2HFCs) von der gesättigten Verbindung Hexafluorethan.
Geeignete Adsorbenzien schließen
Zeolithe mit einem mittleren Porendurchmesser von 3,5 bis 11 Angström und einem
Siliciumoxid/Aluminiumoxid-Verhältnis von
niedriger als oder gleich 2,0; und kohlenstoffhaltige Adsorbenzien
mit einem mittleren Porendurchmesser von 3,5 bis 11 Angström ein. Es
wird berichtet, dass die Adsorbenzien zur Verringerung der C
2HFCs in Hexafluorethan auf 10 ppm oder niedriger
fähig sind.
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Für die Reinigung
von ungesättigten
Verbindungen, welche Fluor enthalten, offenbart U.S. Patent Nr. 3,381,041
die Verwendung von Schwefelsäure
und Verbindungen vom Quecksilber-Typ bei 0 bis 150°, um olefinische
Verunreinigungen von gesättigten
und ungesättigten
Fluorkohlenwasserstoffen zu entfernen. Es gibt jedoch keine Offenbarung
einer Verwendung eines Adsorbens, wie eines Zeoliths, zur Entfernung
der Verunreinigungen.
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Trotz
der vorstehenden Entwicklungen ist es wünschenswert, ein Verfahren
zur Reinigung von HFBD auf eine Reinheit von höher als 99,9% bereit zu stellen.
Es ist ferner wünschenswert,
ein solches Verfahren, welches auf der Verwendung eines Adsorbens
basiert, zur Entfernung von Verunreinigungen, bereit zu stellen. Es
ist noch weiter wünschenswert,
ein Verfahren zur Entfernung von Fluorkohlenwasserstoff-Verunreinigungen
und Nicht-Fluorkohlenwasserstoff-Verunreinigungen, wie Wasser, HF
und/oder Alkohol(en), von HFBD bereit zu stellen, um HFBD, welches
weniger als 0,1% von solchen Verunreinigungen enthält, bereit
zu stellen.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Demgemäß stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung von HFBD, wie in den Ansprüchen definiert,
bereit, wobei das Verfahren umfasst:
Inkontaktbringen einer
Zusammensetzung, die das HFBD enthält, mit einem Adsorbens, um
von dem HFBD mindestens zwei Verunreinigungen, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, welche aus Wasser, einem Alkohol, Fluorwasserstoffsäure und
einem fluorierten Olefin besteht, zu entfernen, wobei das Adsorbens
ein Feststoff mit einem mittleren Porendurchmesser von gleich oder
niedriger als 6 Å ist;
und
Gewinnen von dem Adsorbens ein gereinigtes HFBD-Produkt,
welches mindestens 99,9 Vol-% HFBD, eine verringerte Menge der Verunreinigungen
und weniger als 0,1 Vol-% Hexafluor-2-butin enthält.
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Zusätzlich bereitgestellt
wird ein Verfahren, welches umfasst: (a) Inkontaktbringen einer
Zusammensetzung, die das HFBD enthält, mit einem Adsorbens, um
von dem HFBD mindestens zwei Verunreinigungen, die aus der Gruppe
ausgewählt
sind, welche aus Wasser, einem Alkohol, Fluorwasserstoffsäure und
einem fluorierten Olefin besteht, zu entfernen, wobei das Adsorbens
ein Feststoff mit einem mittleren Porendurchmesser von ungefähr 5 Å ist; (b)
Gewinnen von dem Adsorbens ein gereinigtes HFBD-Produkt, welches
mehr als 99,9 Vol-% HFBD, eine verringerte Menge der Verunreinigungen
und weniger als 0,1 Vol-% Hexafluor-2-butin enthält; und (c) erneutes Aktivieren
des Adsorbens, nachdem das Adsorbens durch mindestens einen Zyklus von
dem Inkontaktbringen und dem Gewinnen erschöpft wurde, wobei das erneute
Aktivieren Erwärmen
des erschöpften
Adsorbens unter einer trockenen Inertgasspülung und dann Kühlen des
erwärmten
Adsorbens auf Raumtemperatur vor dem zusätzlichen Inkontaktbringen umfasst.
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KURZE BESCHREIBUNG VON
MEHREREN ANSICHTEN DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird in Verbindung mit den folgenden Zeichnungen beschrieben,
in welchen gleiche Bezugszahlen gleiche Elemente bezeichnen und
wobei:
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1 ist
ein Verfahrensflussdiagramm einer Apparatur zum Durchführen eines
Verfahrens der Erfindung; und
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2 ist
ein Verfahrensflussdiagramm einer anderen Apparatur zum Durchführen einer
alternativen Ausführungsform
des Verfahrens der Erfindung.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Zurückliegende
Bemühungen
bei der Reinigung von Fluorkohlenwasserstoffen mit Adsorbenzien
verließen
sich typischerweise auf das Reaktionsvermögen der Adsorbenzien mit den
olefinischen Verbindungen als die Grundlage für ihre Entfernung. Die Erfindung
basiert teilweise auf unserer überraschenden
Entdeckung, dass bestimmte Adsorbenzien von HFBD Verunreinigungen
entfernen können,
ohne sich im Wesentlichen mit dem HFBD umzusetzen.
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Durch
unsere Untersuchungen haben wir entdeckt, dass die Adsorption von
HFBD an bestimmte Adsorbenzien ein exothermer Vorgang ist, welcher
die Wärmeenergie
bereitstellt, die zur Initiierung der nucleophilen Umlagerung von
HFBD zu Hexafluor-2-butin
(HFB) notwendig ist. Diese Umlagerung selbst ist schnell und exotherm.
Säulentemperaturen
von über
400°C und
Drucke von über
60 psig werden innerhalb von Sekunden in einer Adsorbenssäule mit ¾" (1,91 cm) Außendurchmesser
(OD) × 34" (86,4 cm) Länge beobachtet. Die
zugrunde liegende Chemie dieser nucleophilen Umlagerung ist in der
Literatur dokumentiert. (Miller et al., JACS 1767–1768 (5.
April 1961); Weigert, 65 J. Fluorine Chem. 67–71 (1993); Chambers et al.,
91 J. Fluorine Chem. 63–68
(1998)). Dieser Verhaltenstyp macht es schwierig, wenn nicht unmöglich, ein
Adsorbensbett sicher im Maßstab
zu vergrößern.
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Die
Erfindung macht es möglich,
von HFBD mindestens eine Verunreinigung, welche ausgewählt ist aus
der Gruppe, die aus Wasser, einem Alkohol, HF und einem perfluorierten
Olefin besteht, zu entfernen, ohne im Wesentlichen das HFBD zu isomerisieren,
wobei HFB gebildet wird. Solche Verunreinigungen aus der Herstellung
von HFBD werden bevorzugt durch Passieren des Produkts in einer
gasförmigen
Form über
ein Bett von festem Adsorbens, welches selektiv Nebenprodukte, Lösungsmittel,
nicht umgesetzte Ausgangsmaterialien und teilweise umgesetzte Ausgangsmaterialien
entfernt, entfernt. Das Verfahrensflussdiagramm dieser Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in 1 gezeigt. Gasströme aus Quellbehälter T1
vorbei an Flussanzeigevorrichtung FI, durch Ventil V1, Adsorbensbett
1, und Ventil V2, vorbei an Druckanzeigevorrichtung PI, und durch
Flusskontrollventil V3 in Auffangbehälter T2.
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Bevorzugte
Adsorbenzien, welche im Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, verbessern gegenüber
jenen, welche früher
verwendet wurden, da die Hauptmassekomponente (HFBD) von dem Adsorbens
ausgeschlossen wird, während
die Verunreinigungen adsorbiert werden, wodurch ein gereinigtes Produkt
unter Verwendung von kleineren Betten hergestellt wird und das Auftreten
von nachteiligen Zersetzungsreaktionen vermieden wird. Zusätzlich kann
die Verwendung der bevorzugten Adsorbenzien ermöglichen, dass die Reinigung
bei höheren
Temperaturen durchgeführt
wird, als früher
möglich
war. Die Verbesserung bei der HFBD-Reinigung wird durch die Verwendung
eines Adsorbens, welches Adsorbenzien mit kleinen Poren einschließt, die
HFBD ausschließen,
verwirklicht. Die am stärksten
bevorzugten Adsorbenzien der Erfindung sind Molekularsiebe mit einer
kontrollierten Porengröße von ungefähr 5 Å, was die
Sorption des HFBD in das innere Porenvolumen wirksam ausschließt. So werden
Adsorbenzien mit einer mittleren Porengröße von gleich oder niedriger
als 6 Å verwendet,
wobei Adsorbenzien mit einer mittleren Porengröße von 4 Å bis 6 Å stärker bevorzugt sind und ein
5 Å-Molekularsieb
am stärksten
bevorzugt ist.
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Eine
Vielzahl von anorganischen mikroporösen Metallsilicaten, die Gerüstelemente
verschieden von Aluminium enthalten, wird auch für die HFBD-Reinigung nützlich sein.
Zum Beispiel hat das Silicoaluminophosphat SAPO-42 die gleiche Struktur
wie Zeolith Typ A. Das bevorzugte kristalline Alumosilicat wird
typischerweise als ein Zeolith, der aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Strukturen besteht, welche 8-gliedrige Sauerstoffringöffnungen
enthalten und nominale effektive Poreneingänge von 4 bis 5 Angström aufweisen,
bezeichnet. Diese Zeolithe werden typischerweise als kleinporig
bezeichnet und verhalten sich wie Siebe vom 4 Å- und 5 Å-Typ, welche Moleküle mit effektiven
Durchmessern von größer als
5 Å ausschließen. In
einem umfangreichen Sinne ist jedwedes Metallsilicat, welches unter
Verfahrensbedingungen stabil ist und HFBD vom inneren Porenvolumen
ausschließt,
zur Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
geeignet. Aufgrund ihrer Verfügbarkeit
und gezeigten Verwendbarkeit sind Zeolithe mit kleinen Poren bevorzugt
und Zeolithe vom Typ A sind am stärksten bevorzugt. Bevorzugte
Zeolith-Zusammensetzungen schließen Zeolithe vom Typ A, ZK-4,
ZK-5, Chabazit, Erionit, Gmelinit und Offretit ein. Die Zeolithe
können
entweder synthetisiert werden oder natürlich vorkommen und es kann
mit einer großen
Vielzahl an Kationen ausgetauscht werden, um entweder die Gleichgewichtsaffinität für die Verunreinigungen
oder die Größe der kleinporigen Öffnung des
Zeoliths zu ändern.
Zum Beispiel ist es bekannt, dass die Porengröße von NaA Zeolith (welches
als Typ 4A bezeichnet wird) durch Ersetzen der Mehrzahl der Na-Kationen
mit Ca durch herkömmliche
Ionenaustauschverfahren modifiziert werden kann. Der resultierende
CaA Zeolith wird als Typ 5A bezeichnet und wird Moleküle sorbieren, welche
von NaA ausgeschlossen werden.
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Andere
weniger bevorzugte Adsorbenzien können in Verbindung mit dem
HFBD-ausschließenden Adsorbens
verwendet werden, um verschiedene Verunreinigungen aus dem Verfahrensstrom
zu entfernen. Solche Adsorbenzien schließen 3 Å-Molekularsieb, 13 X-Molekularsieb,
Aktivkohle, NaF, aktiviertes Aluminiumoxid und Gemische davon ein,
sind aber nicht darauf eingeschränkt.
Wir fanden, dass das reinste Produkt erhalten wird, wenn ein Bett
von 13 X, welches bevorzugt mindestens 0,5% Wasser, stärker bevorzugt
0,5 bis 2,5 Gew.-% Wasser enthält,
stromaufwärts
von einem Bett, welches ein 5 Å-Molekularsieb enthält, platziert wird.
Das Verfahrensflussdiagramm dieser Ausführungsform der Erfindung wird
in 2 gezeigt. Gasströme aus Quellbehälter T1
vorbei an Flussanzeigevorrichtung FI, durch Ventil V1, Adsorbensbett
1, welches ein 13 X-Molekularsieb
enthält,
und Ventil V2, vorbei an Druckanzeigevorrichtung PI, durch Flusskontrollventil
V3, Adsorbensbett 2, welches ein 5 Å-Molekularsieb enthält, und
Ventile 4 und 5 in Auffangbehälter
T2.
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Über eine
Maßstabveränderung
dieses Verfahrens über
die Bettgröße von ¼" OD (0,64 cm OD und 0,46
cm ID oder Innendurchmesser) hinaus wurde gefunden, dass nahezu
alle durchgemusterten (eng. screened) Adsorbenzien die Umlagerung
von HFBD zu 1,1,1,4,4,4-Hexafluor-2-butin katalysieren. Dies wurde
von schnellen Druck- und Temperaturanstiegen begleitet. Jedoch stellte
das 5 Å-Molekularsieb
erfolgreich die gewünschten
Reinheitslevels bereit, ohne die Umlagerungsreaktion zu katalysieren.
Zusätzliche
bevorzugte Adsorbenzien der Erfindung können durch ihr Vermögen, die
Temperatur des Bettes bei oder unter 35°C zu halten, während das
Bett mit dem HFBD, welches Beschickungsgas enthält, in Kontakt ist und gereinigtes
HFBD-Produkt hergestellt wird, identifiziert werden.
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So
umfasst ein bevorzugtes Reinigungsverfahren der Erfindung die Verwendung
eines 5 Å-Molekularsiebs
wie folgt. Eine 5 Å-Molekularsieb-Adsorbensfalle
(d.h. Adsorbensbett 1 von 1) wird
durch Beschicken und dann Aktivieren unter hoher Temperatur und
trockener Stickstoffspülung
hergestellt. Betttemperaturen von höher als 500°F (260°C) während der Aktivierung sind
bevorzugt. Dann lässt
man die Falle vor dem Reinigungsschritt auf Raumtemperatur abkühlen. Das
gleiche Verfahren kann zur erneuten Aktivierung eines erschöpften Bettes
nach mehrfachen Reinigungszyklen verwendet werden. Der 5 Å-Molekularsieb-Aktivierungsschritt
kann weggelassen werden, wenn eine Feuchtigkeitsentfernung für den Endverbraucher
des gereinigten HFBD nicht wichtig ist. Quellbehälter T1 wird dann mit dem vorderen
Ende des Adsorbensbettes 1 verbunden und der Behälter und das Bett werden dann
mit einer Vakuumpumpe evakuiert. Wenn das System kein Leck aufweist
und unter einem absoluten Druck von weniger als 0,02 Torr (2,7 Pa)
steht, wird die Temperatur des Auffangbehälters T2 dann auf unter die
des Quellbehälters
T1 erniedrigt. Temperaturen von –100°F bis 32°F (–73,3°C bis 0°C) sind bevorzugt. Niedrigere
(z.B. flüssiger
Stickstoff) und höhere
Temperaturen werden arbeiten, solange die Temperatur im Quellbehälter T1
höher ist
als die Temperatur im Auffangbehälter
T2, aber sie sind weniger bevorzugt.
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Bei
geschlossenem Flusskontrollventil V3 wird der Quellzylinder geöffnet und
das System wird bei Druckanzeigevorrichtung PI auf den Dampfdruck
des Quellbehälters gebracht.
Drucke von 10 bis 15 psig (69 bis 103 kPa) wurden beobachtet. Das
Sammeln des gereinigten Produkts wird dann durch Öffnen des
Flusskontrollventils V3 und Überwachen
des Stroms mit Flussanzeigevorrichtung FI gestartet. Die Ströme werden bevorzugt
zwischen 1,5 und 8,0 lbs/h (0,68 bis 3,6 kg/h) gehalten. Basierend
auf ökonomischen
Erwägungen sind
höhere
Flussraten stärker
bevorzugt und niedrigere Flussraten weniger bevorzugt. In bestimmten
Ausführungsformen
ist die Flussrate größer als
2,67 kg/h, bevorzugt größer als
3 kg/h.
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Der
bei der Druckanzeigevorrichtung PI beobachtete Systemdruck bestimmt
den maximal erreichbaren Fluss und wird bei ungefähr –4 psig
(–28 kPa),
bevorzugt 1 bis 4 psig (6,9 bis 28 kPa), während dem Verfahren durch Verringern
der Flussrate über
Flusskontrollventil V3 gehalten. Die Reinigung wird bei niedrigeren Drucken
arbeiten, wenn auch mit Einschränkungen
bei der Kapazität
des 5 Å-Molekularsiebbettes.
Die Reinigung wird beendet, wenn (1) der Auffangbehälter voll
ist, (2) das 5 Å-Molekularsiebbett
erschöpft
ist und/oder (3) wenn der Quellbehälter leer ist. Der Auffangbehälter T2
wird dann abgeschlossen und auf Raumtemperatur erwärmt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird das Bett in eine Säule, bevorzugt eine Edelstahlsäule mit
einem OD von größer als
0,635 cm, bevorzugt mindestens 2,7 cm, gegeben. Die Säule (und
das Bett darin) hat eine bevorzugte Länge von mindestens 30 cm und
einen bevorzugten ID von mindestens 2,5 cm, stärker bevorzugt mindestens 5,1
cm. Das Bett umfasst bevorzugt ein 5 Å-Molekularsieb oder dergleichen als
das feste Adsorbens. Die Eigenschaften von 5 Å, in Bezug auf HFBD, haben
uns ermöglicht,
das Reinigungsverfahren sicher im Maßstab zu vergrößern, wobei
die niedrigen Reinheitslevels erreicht werden, die von der Halbleiterindustrie
gewünscht
sind.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Herstellung von HFBD mit einer Reinheit von höher als
99,9 Vol-%, bevorzugt höher
als 99,96%. Typische Verunreinigungen, die entfernt werden, schließen Wasser,
Alkohole (z.B. Isopropanol, usw.), HF und organische Stoffe, wie
fluorierte Olefine, Methane, Ethane, Ethine, Propane, Propine, Butane
und Butine, ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Typische
fluorierte Olefine, die entfernt werden, schließen C2-Fluorkohlenstoffethylene,
C2-Chlorfluorkohlenstoffethylene, C2-Wasserstofffluorchlorkohlenstoffethylene,
C3-Fluorkohlenstoffpropene, C3-Chlorfluorkohlenstoffpropene,
C3-Wasserstofffluorchlorkohlenstoffpropene,
C4-Fluorkohlenstoffbutene und -butadiene,
C4-Chlorfluorkohlenstoffbutane und -butadiene,
und C4-Wasserstofffluorchlorkohlenstoffbutene
und -butadiene ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
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Die
Konzentration an Wasser in dem gereinigten HFBD-Produkt ist bevorzugt
mindestens 100 ppm niedriger, bevorzugt mindestens 1000 ppm niedriger
als im unreinen HFBD-Einsatzmaterial.
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Die
Konzentration an Alkohol in dem gereinigten HFBD-Produkt ist bevorzugt
mindestens 10 ppm niedriger, bevorzugt mindestens 100 ppm niedriger
als im unreinen HFBD-Einsatzmaterial.
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Die
Konzentration an fluoriertem Olefin in dem gereinigten HFBD-Produkt
ist bevorzugt mindestens 10 ppm niedriger, bevorzugt mindestens
100 ppm niedriger als im unreinen HFBD-Einsatzmaterial.
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Die
Konzentration an HF in dem gereinigten HFBD-Produkt ist bevorzugt
mindestens 10 ppm niedriger, bevorzugt mindestens 100 ppm niedriger
als im unreinen HFBD-Einsatzmaterial.
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Die
Reinigung wird ohne die Herstellung von wesentlichen Mengen an Hexafluor-2-butin erreicht.
In besonders bevorzugten Ausführungsformen
enthält
das gereinigte HFBD-Produkt weniger als 0,1 Vol-%, stärker bevorzugt
weniger als 0,04 Vol-% Hexafluor-2-butin.
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Die
Erfindung wird mit Bezug auf die folgenden Beispiele detaillierter
veranschaulicht.
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Beispiele
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Hexafluor-1,3-butadien
(C4F6) ist kommerziell
von drei Lieferanten erhältlich:
Ausimont
(Thorofare, NJ), PCR/Lancaster (Windham, NH) und American Gas Products
(russische Quelle), wobei Ausimont am stärksten bevorzugt ist. Quellzylinder
liegen im Bereich von 5 lb (2,3 kg) bis 110 lb (50 kg) bei maximaler
Füllgröße. Proben
des Produkts mit der höchsten
Reinheit, welche von jedem Lieferanten erhältlich waren, wurden durch
GC-MS, GC-AED und GC-FTIR analysiert. Bezogen auf Kohlenstoff-179
nm-Flächenzählereignisse
aus der GC-AED Analyse hatte keines der Produkte eine Reinheit von
höher als
99,9 Vol-%.
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Wenn
die Inertgaslevels hoch sind, dann werden sie durch ein Verfahren,
welches als Abblasen oder kontrolliertes Ablassen bekannt ist, entfernt.
Es wurde gezeigt, dass das Abblasverfahren keine positive Wirkung
auf Verunreinigungen, welche verschieden von inerten Stoffen (Stickstoff
und Sauerstoff) sind, hat.
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Die
5 Å-Molekularsiebfalle,
die in den Beispielen 1 bis 3 verwendet wurde, wurde wie folgt aktiviert.
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1,6
lbs (0,73 kg) 5 Å-Molekularsieb
(Advanced Specialty Gas Equipment, Middlesex, NJ) wurden in einen
2" (5,08 cm) ID
mal 16" (40,64 cm)
langen Edelstahlzylinder mit einer Wanddicke von ungefähr 0,093" (0,236 cm) gegeben.
Das Bett wurde mit einer trockenen Stickstoffquelle mit einem Fluss
von 50 bis 500 sccm verbunden. Die Betttemperatur wurde auf 500°F (260°C) erhöht. Nach
24 Stunden wurde die Stickstoffspülung gestoppt, die Heizquelle
abgeschaltet und das Bett mit einer Vakuumpumpe auf weniger als
1 Torr (133 Pa) evakuiert, bis die Betttemperatur Raumtemperatur
erreicht hatte.
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Beispiel 1: Reinigung
von 88 lb/40 kg HFBD mit einem 5 Å-Molekularsieb
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Unter
Bezugnahme auf
1 wurde ein 110 lb (49,9 kg)-Zylinder
von HFBD, der von Ausimont bereitgestellt wurde und dessen inerte
Stoffe durch kontrolliertes Ablassen entfernt worden waren, als
Quellbehälter T1
verwendet. Das System wurde auf 0,02 Torr (2,7 Pa) evakuiert und
der Auffangbehälter
T2 wurde auf –100°F (–73,3°C) unter
Verwendung von Trockeneis erniedrigt. Das Kontrollventil wurde dann
zur Aufrechterhaltung eines Systemdrucks von höher als –4 psig (-28 kPa) und einer
Flussrate von niedriger als oder gleich 8 lbs/h (3,6 kg/h) verwendet.
Nach 6 Stunden war der Übergang
vollständig
und der Auffangbehälter
T2 wurde abgeschlossen und entfernt. Ein darauffolgender Auffangbehälter wurde
angeschlossen und das System, einschließlich dem 5 Å-Molekularsiebbett,
wurde auf weniger als 0,02 Torr (2,7 Pa) evakuiert. Obwohl es nicht notwendig
ist, wurde beobachtet, dass ein Evakuieren des 5 Å-Molekularsiebbettes
zwischen den Füllungen, seine
Lebensdauer verlängert.
Das Verfahren wurde wiederholt, bis vier Auffangbehälter mit
jeweils 22 lb (10 kg) gefüllt
worden waren. Die Zusammensetzung im Quellbehälter T1 vor dem Umfüllen und
die Zusammensetzungen des gereinigten Materials in den vier Auffangbehältern sind
in Tabelle 1 nachstehend gezeigt. Produktreinheiten von höher als
99,99% wurden erhalten. Tabelle
1. Zusammensetzungen der Beschickungs- und Produktgase von Beispiel
1.
![Figure 00110001](https://patentimages.storage.googleapis.com/6c/84/e7/14916c9a9998b2/00110001.png)
![Figure 00120001](https://patentimages.storage.googleapis.com/d6/2d/db/f01970fc4fdfee/00120001.png)
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Beispiel 2: Reinigung
von 99 lb/45 kg HFBD mit einem 5 Å-Molekularsieb
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Wieder
unter Bezugnahme auf
1 wurde ein 50 kg (110 lb)-Zylinder
von HFBD, welcher von Ausimont bereitgestellt wurde und dessen inerte
Stoffe durch kontrolliertes Ablassen entfernt worden waren, als Quellbehälter T1
verwendet. Das System wurde auf 2,7 Pa (0,02 Torr) evakuiert und
der Auffangbehälter
T2 wurde auf –100°F (–73,3°C) unter
Verwendung von Trockeneis erniedrigt. Das Kontrollventil wurde dann
zur Aufrechterhaltung eines Systemdrucks von höher als –4 psig (–28 kPa) und einer Flussrate
von niedriger als oder gleich 8 lbs/h (3,6 kg/h) verwendet. In Intervallen
von acht Stunden wurde der Übergang
unterbrochen. Während
dieser Zeit wurden die Quell- und Auffangbehälter T1 und T2 geschlossen
und abgeschlossen. Der Rest des Systems, einschließlich dem
Adsorbensbett, wurde evakuiert. Der Übergang wurde am folgenden Morgen
wieder aufgenommen und fortgeführt,
bis der Auffangbehälter
voll war. Dieser besondere Übergang nahm
drei Zyklen von acht Stunden in Anspruch, bis er vollständig war.
Obwohl es nicht notwendig ist, wurde beobachtet, dass ein Evakuieren
des 5 Å-Molekularsiebbettes
zwischen den Füllungen
die Lebensdauer verlängert.
Die Zusammensetzung im Quellbehälter
vor dem Umfüllen
und die Zusammensetzung des gereinigten Materials im Auffangbehälter sind
in Tabelle 2 nachstehend gezeigt. Eine Produktreinheit von höher als
99,98% wurden erhalten. Tabelle
2. Zusammensetzung der Beschickungs- und Produktgase von Beispiel
2.
![Figure 00130001](https://patentimages.storage.googleapis.com/5f/1b/56/ee8fee662de6ff/00130001.png)
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Beispiel 3: Reinigung
von HFBD mit einem 5 Å-Molekularsieb
mit fraktioniertem Sammeln
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Wieder
unter Bezugnahme auf
1 wurde ein 50 kg (110 lb)-Zylinder
von HFBD, welcher von Ausimont bereitgestellt wurde und dessen inerte
Stoffe durch kontrolliertes Ablassen entfernt worden waren, als Quellbehälter T1
verwendet. Das System wurde auf 2,7 Pa (0,02 Torr) evakuiert und
der Auffangbehälter
T2 wurde auf –100°F (–73,3°C) unter
Verwendung von Trockeneis erniedrigt. Das Kontrollventil wurde dann
zur Aufrechterhaltung eines Systemdrucks von höher als –4 psig (–28 kPa) und einer Flussrate
von niedriger als oder gleich 8 lbs/h (3,6 kg/h) verwendet. Über zwanzig
unterschiedliche Auffangbehälter
mit Größen von
2 lb (0,91 kg) bis 20 lb (9,1 kg) wurden aus diesem Auffänger gefüllt. Wir
wählten
zufällig
für eine
Analyse drei aufeinanderfolgende Auffangbehälterfüllungen während des Verlaufs der Leerung
des Quellzylinders aus. Zwischen jeder Auffangbehälterfüllung wurden
die Quell- und Auffangbehälter
geschlossen und abgeschlossen. Der Rest des Systems, einschließlich dem
Adsorbensbett, wurde evakuiert. Der Übergang wurde dann wieder aufgenommen.
Die Zusammensetzung in dem Quellbehälter vor dem Umfüllen und
die Zusammensetzungen des gereinigten Materials in den drei Auffangbehältern sind
in Tabelle 3 nachstehend gezeigt. Produktreinheiten von höher als
99,98% wurden erhalten. Tabelle
3. Zusammensetzung der Beschickungs- und Produktgase von Beispiel
3.
![Figure 00140001](https://patentimages.storage.googleapis.com/b4/8c/05/18d746fe91d9a2/00140001.png)
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Vergleichsbeispiel 4:
Reinigung von HFBD mit 13 X
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1,9
lbs (0,86 kg) 13 X-Molekularsieb wurden in einen 2" (5,08 cm) ID mal
16" (40,64 cm) langen
Edelstahlzylinder mit einer Wanddicke von ungefähr 0,093" (0,236 cm) gegeben. Das Bett wurde
mit einer trockenen Stickstoffquelle mit einem Fluss von 50 bis
500 sccm verbunden. Die Betttemperatur wurde auf 500°F (260°C) erhöht. Nach
24 Stunden wurde die Stickstoffspülung gestoppt, die Heizquelle
abgeschaltet und das Bett mit einer Vakuumpumpe auf weniger als
1 Torr (133 Pa) evakuiert, bis die Betttemperatur Raumtemperatur erreicht
hatte. 31 Gramm des resultierenden aktivierten 13 X wurden dann
in ein Edelstahlrohr mit ¾" OD (1,9 cm OD und
1,6 cm ID) × 18" (46 cm) Länge zur
Reinigung von HFBD überführt.
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Wieder
unter Bezug auf 1 wurde HFBD mit handelsüblicher
Qualität
als Quellbehälter
T1 verwendet. Das System wurde auf 2,7 Pa (0,02 Torr) evakuiert
und der Auffangbehälter
T2 wurde auf –100°F (–73,3°C) unter
Verwendung von Trockeneis erniedrigt. Bei geschlossenem Kontrollventil
V3 wurde der Quellbehälter
T1 geöffnet
und der Fluss zum Bett wurde bei 3 g/h bei einem Versuch, die Betttemperatur
unter 80°F (27°C) während der
Konditionierungsphase (C4F6-Adsorption)
zu halten, gestartet. Nach 25 Minuten stieg die Betttemperatur schnell
auf 150°F
(66°C).
Bei diesem Punkt enthüllte
eine analytische Probenahme, dass das Material vollständig zu
Hexafluor-2-butin isomerisiert war. Dieser Typ von Isomerisierungsvorgang
wurde auch mit Aluminiumoxid, Aktivkohle und anderen Molekularsieben
mit großen
Poren, wie Natriummordenit, beobachtet.