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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft einen hitzefesten, flammbeständigen und lichtbogenbeständigen Stoff
zur Verwendung als einzige oder äußere Schicht
von Schutzkleidung.
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2. BESCHREIBUNG DER VERWANDTEN
TECHNIK
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Ein
Kleidungsstück,
das gegen Hitze, Feuer und Lichtbogen schützt, ist gewöhnlich sehr
schwer, da die Masse und die Dicke des Kleidungsstücks selbst
normalerweise die Hauptfaktoren sind, die Schutz verleihen. Der
Träger
eines solchen Kleidungsstücks,
wie zum Beispiel der Feuerwehrmann, wird daher in seinen Bewegungen
beschränkt
und erfährt
einen Hitzestress, so daß sich
der Gesamttragekomfort stark vermindert. In den letzten zwanzig
Jahren sind ständig
Versuche unternommen worden, neue Materialien zu entwickeln, um
den Tragekomfort solcher Schutzkleidung zu verbessern. Zum Beispiel
sind für
diesen Zweck leichtere, aber bauschigere Isoliermaterialien entwickelt
worden. Diese Materialien verleihen der fertigen Schutzkleidung mehr
Leichtigkeit, können
aber die Atmungsaktivität
des Trägers
wegen ihrer unhandlichen Abmessungen beeinträchtigen. Ferner wird durch
Verwendung dieser Materialien die Bewegungsfreiheit nicht unbedingt
verbessert.
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Schutzkleidung
gegen Hitze, Feuer und Lichtbogen wird gewöhnlich aus einer oder mehreren
Lagen hergestellt. Die Auswahl der verschiedenen Materialien und
die Anzahl der Schichten, die das fertige Schutzkleidungsstück bilden,
sind von der konkreten Anwendung des Kleidungsstücks selbst abhängig.
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Beim
Entwurf eines neuen Schutzkleidungsstücks muß sorgfältig darauf geachtet werden,
daß alle
Kriterien der einschlägigen
nationalen und internationalen Normen erfüllt werden. Als Beispiel müssen hitze-
und flammbeständige
Kleidungsstücke
in Übereinstimmung
mit EN-340, EN-531, EN-469 sowie mit NFPA 1971:2000, NFPA 2112:2001
und NFPA 70E:2000 gefertigt werden. Zum Beispiel könnte ein
leichteres Schutzkleidungsstück
einfach durch Verwendung leichterer Materialien hergestellt werden.
Dies ist jedoch gewöhnlich
mit einer Minderung der mechanischen und thermischen Eigenschaften
des Schutzkleidungsstücks
verbunden.
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US-A-5
701 606 offenbart ein Kleidungsstück für Feuerwehrleute mit einem
Oberstoff und einem Innenfutter, das als kombinierte Hitzesperre
und Feuchtigkeitssperre funktioniert und aus einem feuerwidrigen geschlossenzelligen
Schaumstoff besteht. Das geschlossenzellige Schaumstofffutter ist
feuchtigkeitsbeständig
und sorgt für
Wärmeisolierung.
Das in diesem Dokument nach dem Stand der Technik offenbarte Kleidungsstück sorgt
für gute
Flammbeständigkeit,
aber sein Gewicht ist erhöht,
da es aus mehreren Stofflagen besteht, die jeweils eine beträchtliche
Dicke aufweisen.
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US-A-4
897 886 offenbart ein Kleidungsstück für Feuerwehrleute mit einer
Außenlage,
einer Zwischenlage und einer Innenlage. Zwischen zwei der Lagen
des Kleidungsstücks
sind Abstandselemente angeordnet, wodurch ein dazwischenliegender
Luftspalt hergestellt und aufrechterhalten wird. Die in diesem Dokument
nach dem Stand der Technik offenbarte Erfindung zielt darauf ab,
die Hitzebeständigkeit
eines Kleidungsstücks
zu verbessern, betrifft aber nicht sein Gewicht und alle die oben
erwähnten,
damit zusammenhängenden
Probleme.
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US-A-4
814 222 offenbart Aramidfasern, die mit einem Quellmittel behandelt
werden, um die Flammbeständigkeit
zu verbessern. Derartige Aramidfasern werden zur Herstellung von
Kleidungsstücken verwendet,
die wegen des erhöhten
spezifischen Gewichts der Fasern selbst schwer und steif sind und
daher keinen angemessenen Tragekomfort bieten.
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WO
03/039 280, die gemäß den Artikeln
54(3) und 54(4) EPÜ ein älteres Recht
in Europa begründen könnte, offenbart
ein mehrlagiges Material, das als Innenfutter (Hitzesperre) in Schutzkleidung
verwendet werden könnte,
besonders für
Feuerwehrleute. WO 03/039 280 sagt überhaupt nichts über die
Verwendung solcher mehrlagiger Materialien als Außenlage
oder einzige Lage von Schutzkleidung aus. Ferner wird hitzebeständige Kleidung
in WO 01/64985A,
US
2 884 018 A und WO 00/57738 A offenbart.
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Die
Kernaufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
eines hitze-, flamm- und lichtbogenbeständigen Stoffs der bei Verwendung
als einzige oder äußere Lage
von Schutzkleidung die Erhöhung des
Tragekomforts und die verbesserte Ableitung des Dampfs und der Wärme ermöglicht,
die vom Träger
erzeugt werden.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist nun überraschenderweise
festgestellt worden, daß die
oben erwähnten
Probleme durch einen hitzefesten, flamm- und lichtbogenbeständigen Stoff
zur Verwendung als einzige oder äußere Lage
von Schutzkleidung überwunden
werden können,
der mindestens zwei getrennte Einzellagen mit je einem Kett- und Schußsystem
aufweist wobei die mindestens zwei getrennten Einzellagen an vordefinierten
Stellen vereinigt werden, um geschlossene, aneinandergrenzende Taschen
aufzubauen, wobei die Kett- und Schuß-Systeme der mindestens zwei getrennten
Einzellagen auf Materialien basieren, die unabhängig voneinander aus der Gruppe
ausgewählt
sind, die aus Aramidfasern und -filamenten, Polybenzimidazolfasern
und -filamenten, Polyamidimidfasern und -filamenten, Poly(paraphenylenbenzobisoxazol)-Fasern
und -Filamenten, Phenol-Formaldehyd-Fasern und -Filamenten, Melaminfasern
und -filamenten, Naturfasern und -filamenten, Glassfasern und -filamenten,
Kohlefasern und -filamenten, Metallfasern und -filamenten und Verbundstoffen daraus
besteht.
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Wegen
seiner besonderen Struktur kann der erfindungsgemäße Stoff
ein beträchtlich
niedrigeres spezifisches Gewicht als bekannte Fasern mit vergleichbaren
mechanischen und thermischen Eigenschaften aufweisen.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kleidungsstück zum Schutz
gegen Hitze, Flammen und Lichtbogen, das den obigen Stoff als einzige
oder äußere Lage
aufweist.
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Das
erfindungsgemäße Kleidungsstück bewirkt
eine starke Verbesserung des Tragekomforts sowohl in normalen als
auch in kritischen Situationen. Es ist leichter und dünner als
herkömmliche
Kleidungsstücke mit ähnlichen
mechanischen und thermischen Eigenschaften und ermöglicht eine
höhere
Wärme-
und Dampfableitung von der Oberfläche des Trägers in die Umgebung.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
eine Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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2 zeigt
eine Draufsicht einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
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3a zeigt
eine Schnittansicht des Stoffs von 1 vor einer
Wärmeeinwirkung.
Dieser Schnitt ist entlang der Linie B-B von 1 ausgeführt.
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3b zeigt
eine Schnittansicht des Stoffs von 1 nach der
Wärmeeinwirkung
(T1 > T0). Dieser Schnitt ist entlang der Linie
B-B von 1 ausgeführt.
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4a zeigt
eine Schnittansicht des Stoffs von 2 vor einer
Wärmeeinwirkung.
Dieser Schnitt ist entlang der Linie B-B von 2 ausgeführt.
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4b zeigt
eine Schnittansicht des Stoffs von 2 nach der
Wärmeeinwirkung
(T1 > T0) für
eine Zeitspanne bis zu 3 Sekunden. Dieser Schnitt ist entlang der
Linie B-B von 2 ausgeführt.
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4c zeigt
eine Schnittansicht des Stoffs von 2 nach der
Wärmeeinwirkung
(T1 ~ T0) für eine Zeitspanne
von mehr als 3 Sekunden. Dieser Schnitt ist entlang der Linie B-B
von 2 ausgeführt.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung der Gewebestruktur der Stoffe aus
den Beispielen 1, 2, 4, 5 und 6.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung der Gewebestruktur des Stoffs aus
Beispiel 3.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Es
wird Bezug auf die 1 und 3 genommen.
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Unter
normalen Bedingungen, das heißt,
wenn auf beiden Seiten des Stoffs (1) die Temperatur gleich der
Raumtemperatur T0 ist, grenzen die Lagen
(2, 3) des Stoffs (1) aneinander an,
so daß die
Taschen (4) des Stoffs (1) eine weitgehend flache
Struktur aufweisen.
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Im
Fall einer Hitzeeinwirkung schrumpft die Lage (2) des Stoffs
(1), die der erhöhten
Temperatur T1 (bis zu 300°C oder mehr)
ausgesetzt ist, so daß die
Stofftaschen quellen und teilweise luftgefüllte Kammern bilden, die den
Träger
weiter gegen die Umgebung isolieren. Daher wird automatisch ein
Luftisolierungssystem aktiviert, wenn es während kritischer Situationen
benötigt
wird, und auf diese Weise wird das Wärmeverhalten des Stoffs verbessert,
ohne sein spezifisches Gewicht zu erhöhen.
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Aramidfasern
und -filamente, die sich zur Herstellung der vorliegenden Erfindung
eignen, können
entsprechend der konkreten Anwendung des Stoffs selbst verschiedene
physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen. Typischerweise
können
die Aramidfasern und -filamente aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus Poly-m-phenylenisophthalamid (Meta-Aramid), Poly-p-phenylenterephthalamid
(Para-Aramid) und deren Gemischen besteht. Im Handel erhältliche
Meta-Aramid- bzw.
Para-Aramidfasern und -filamente sind zum Beispiel unter den Warenzeichen
NOMEX® bzw.
KEVLAR® von
E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware, USA,
beziehbar.
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Naturfasern
und -filamente, die gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind zum Beispiel, Wolle, Baumwolle und Seide. Kunstfasern- und
filamente können
unter Viskose und Chitosan ausgewählt werden, während Synthesefasern
und -filamente typischerweise Polyester, Polyamid und Polypropylen
sein können.
Verbundstoffe aus einer oder mehreren derartigen Natur-, Kunst-
und Synthesefasern und -filamenten können gleichfalls für die Herstellung
des erfindungsgemäßen Gewebes
eingesetzt werden.
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Die
Auswahl der verschiedenen Materialien ist von der konkreten Anwendung
des erfindungsgemäßen Gewebes
abhängig.
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Typischerweise
enthält
jede einzelne Lage (2, 3) des erfindungsgemäßen Gewebes
(1) große
Mengen von Fasern und Filamenten aus Materialien mit guten thermischen
Eigenschaften, wie z.B. Aramid, Polybenzimidazol, Polyamidimid,
Poly(paraphenylenbenzobisoxazol), Phenolformaldehyd und Melamin.
Für bestimmte
konkrete Anwendungen ist es jedoch zweckmäßig, eine oder mehrere Lagen
zu haben, die im wesentlichen mit Materialien wie den oben erwähnten Natur-,
Kunst- und Synthesestoffen hergestellt werden. Für den Schutz gegen geschmolzenes
Metall kann zum Beispiel die Gewebelage, die direkt in Kontakt mit
dem heißen Metall
kommt, vorteilhafterweise hohe Anteile (bis zu 100 Gew.-%) Wolle
und Viskose enthalten, um eine Gleitfläche zu erzeugen, die verhindert,
daß die
heißen
Metallteilchen daran anhaften.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung basieren die Kett- und Schußsysteme
der mindestens zwei getrennten Gewebelagen unabhängig voneinander auf Monofilamentgarnen, Multifilamentgarnen,
Spinngarnen und Kerngarnen. Mit "Kerngarn" ist in der vorliegenden
Erfindung ein Mono- oder Multifilkern gemeint, der mit einem Fasermantel
umsponnen ist. Vorteilhafterweise sind die Kett- und Schußsysteme
der mindestens zwei getrennten Einzellagen (2, 3)
unabhängig
voneinander Einzelgarne, Zwirne und Hybridgarne. Mit "Hybridgarne" sind in der vorliegenden
Erfindung Zwirne oder umsponnene Garne gemeint, die aus Filamentgarnen,
Spinngarnen, Kerngarnen oder Verbundstoffen daraus bestehen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weisen die Kett- und Schußsysteme
der mindestens zwei getrennten Einzellagen (2, 3)
unabhängig
voneinander Einzelgarne und Zwirne auf, die Aramidfasern, Aramid-Monofilamente,
Aramid-Multifilamente oder Verbundfasern aus Aramid und Polybenzimidazol
aufweisen.
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Vorteilhafterweise
weisen die Kettsysteme des erfindungsgemäßen Gewebes unabhängig voneinander
Einzelgarne und Zwirne auf, die Aramid-Monofilamente oder Aramid-Multifilamente
aufweisen, und die Schußsysteme
weisen unabhängig
voneinander und in wechselnder Reihenfolge Einzelgarne oder Zwirne
aus Aramid-Monofilamenten oder Einzelgarne oder Zwirne aus Aramid-Multifilamenten auf.
Noch vorteilhafter weisen die Schußsysteme des erfindungsgemäßen Gewebes
unabhängig
voneinander und in wechselnder Reihenfolge mindestens zwei verschiedene
Aramid-Multifilament-Einzelgarne
und -Zwirne auf.
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Für viele
Anwendungen besteht das erfindungsgemäße Gewebe aus zwei getrennten
Einzellagen, die z.B. durch Weben, Wirken, Nähen oder Kleben zusammengefügt werden
können.
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Das
erfindungsgemäße Gewebe
weist typischerweise Aramidfasern auf, die aus der Gruppe ausgewählt sind,
die aus Poly-m-phenylenisophthalamid, Poly-p-phenylenterephthalamid
und deren Gemischen besteht. Um die mechanischen Eigenschaften des
erfindungsgemäßen Gewebes
weiter zu verbessern, und wenn die konkrete Anwendung dies erfordert,
besteht die dem Träger
zugewandte Lage (die innere Lage in dem Kleidungsstück) ganz
aus Poly-p-phenylenterephthalamid.
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Entsprechend
der konkreten Anwendung können,
wie weiter unten erläutert
wird, die beiden Lagen aus dem gleichen Material hergestellt werden,
oder alternativ kann jede Lage aus einem Material bestehen, das
eine andere thermische Dimensionsschrumpfung aufweist. Mit "thermische Dimensionsschrumpfung" ist die Kontraktion
in Quer- und Längsrichtung
eines Fasergarns oder Gewebes unter Einwirkung einer Wärmequelle
gemeint.
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Für Anwendungen,
wo die Einwirkungsdauer einer Wärmequelle
bis zu etwa 3 Sekunden beträgt,
wie im Fall eines Lichtbogens, können
die zwei Gewebelagen aus dem gleichen Material bestehen. In diesen
Situationen schrumpft die Seite des Gewebes, die der erhöhten Temperatur
T1 ausgesetzt ist (3b) relativ schnell,
so daß schnell
luftgefüllte
Taschen gebildet werden. Wegen der kurzen Einwirkung ist keine Zeit
für einen
Anstieg der Temperatur von T0 auf T1, so daß auf
der dem Träger
zugewandten Gewebeseite eine geringe oder gar keine Schrumpfung
beobachtet wird. Die isolierenden Taschen behalten daher ihr Volumen
während
der gesamten Einwirkungsdauer bei.
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Um
die Isolierwirkung des Gewebes für
Einwirkungen bis zu 3 Sekunden weiter zu erhöhen, kann jede getrennte Einzellage
(2, 3) aus einem Material mit unterschiedlicher
thermischer Dimensionsschrumpfung bestehen, wobei die der Wärmequelle
ausgesetzte Gewebelage die höhere
thermische Dimensionsschrumpfung aufweist. Auf diese Weise ist die
Schrumpfungsdifferenz zwischen den beiden Gewebelagen während der Wärmeeinwirkung
noch größer, so
daß Lufttaschen
mit noch größerem Volumen
gebildet werden.
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In
den 2 und 4 ist eine
bevorzugte Ausführungsform
für Anwendungen
dargestellt, wo die Einwirkungsdauer einer Wärmequelle mehr als 3 Sekunden
beträgt.
In derartigen Situationen, z.B. im Fall eines Brandes, besteht das
erfindungsgemäße Gewebe
vorzugsweise aus zwei getrennten Einzellagen (2, 3),
die jeweils aus einem Material mit unterschiedlicher thermischer
Dimensionsschrumpfung bestehen, wobei die zwei getrennten Einzellagen
so miteinander verwebt sind, daß sie
einander in den vorgegebenen Positionen überkreuzen, so daß die gleiche
Seite (2 und 4a, S1 oder S2) von zwei benachbarten
Taschen entsprechend einem Schachmuster abwechselnd aus den zwei
verschiedenen getrennten Einzellagen (2, 3) besteht.
In der ersten Phase der Wärmeeinwirkung
(bis zu etwa 3 Sekunden, T0 < T1, 4b)
schrumpft die Seite (S1) des Gewebes, die der Hitzequelle ausgesetzt
ist, relativ schnell, so daß schnell
luftgefüllte
Taschen gebildet werden. Wegen der Differenz der Wärmeschrumpfung
der Lagen (2, 3) und wegen des Schachmusters des Gewebes
weisen die aneinandergrenzenden luftgefüllten Taschen abwechselnd zwei
verschiedene Volumina V1, V2 auf (V1 > V2, 4b). In
der zweiten Einwirkungsphase (von 3 Sekunden bis zu 8 Sekunden oder mehr,
T0 = T1, 4c)
beginnt die Seite (S2) gleichfalls zu schrumpfen. Wegen des Schachmusters
des Gewebes und der Differenz der thermischen Dimensionsschrumpfung
der zwei Lagen (2, 3) werden auf beiden Seiten
des Gewebes entsprechend der in 4c dargestellten
verschobenen Konfiguration luftgefüllte Taschen mit einem Volumen
V3 gebildet (V3 < V1,
V2). Diese luftgefüllte
Struktur wird während
der übrigen
Zeit aufrechterhalten, so daß während der
gesamten Wärmeeinwirkung
ein Luftisoliersystem verfügbar
ist.
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Vorteilhafterweise
werden die zwei getrennten Einzellagen des erfindungsgemäßen Gewebes
in vorgegebenen Positionen zusammengefügt, um geschlossene, aneinandergrenzende
Taschen aufzubauen, die vorzugsweise von quadratischer Form sind.
Im Vergleich beispielsweise mit einer röhrenförmigen Taschenstruktur bietet
eine quadratische Taschenstruktur eine hervorragende Festigkeit
und Reißfestigkeit
sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung und sorgt außerdem für hervorragende
Abriebfestigkeit. Ferner bietet eine derartige Struktur eine bessere
Isolierwirkung wegen der relativ kleinen Taschen, die wirkungsvoller
auf einen lokalen Hitzeimpuls reagieren können. Eine quadratische Taschenstruktur
verleiht dem erfindungsgemäßen Gewebe
optimale Flexibilität
und sorgt für
eine besonders gute visuelle Ästhetik.
Diese Gewebestruktur ist außerdem
leichter zu einem Kleidungsstück
zu formen, da die Funktionalität
der quadratischen Taschen durch ihre Orientierung im Kleidungsstück selbst
nicht beeinflußt
wird.
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Die
optimale Größe der Taschen
ist von den konkreten Anwendungen und den verwendeten Materialien
abhängig.
Allgemein gesagt, je größer die
Taschen, desto größer ist
das Volumen der luftgefüllten
Taschen, die während
einer Wärmeeinwirkung
aufgebaut werden, und desto besser ist daher die Isolierwirkung. Dies
gilt jedoch bis zu einer gewissen Grenze, wo die Schrumpfung der
Materialien nicht mehr zum Aufbau von luftgefüllten Isolierzwischenräumen führt und
das Gewebe trotz der Wärmeeinwirkung
flach bleibt. Aus diesem Grund liegt jede Taschengröße typischerweise
zwischen 5 und 50 mm und vorzugsweise zwischen 8 und 32 mm.
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Die
flächenbezogene
Masse des erfindungsgemäßen Gewebes
liegt vorzugsweise zwischen 100 g/m2 und
900 g/m2, und noch stärker bevorzugt zwischen 170
und 320 g/m2.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
das Gewebe (1) Schußfäden, die
zwischen den mindestens zwei getrennten Einzellagen (2, 3)
des Gewebes angeordnet sind. Die Schußfäden können aus Materialien mit guten
thermischen Eigenschaften bestehen, wie den oben erwähnten Materialien,
und sie können
darauf abzielen, die Dicke des Gewebes (1) zu vergrößern und
dadurch während
kritischer Zustände,
wie z.B. Hitze und Flammen, ein weiteres Isoliervolumen zu erzeugen.
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Ein
zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Kleidungsstück zum Schutz
gegen Hitze, Flammen und Lichtbogen, das eine Struktur aufweist,
die aus mindestens einer Lage des oben beschriebenen Gewebes besteht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist das Kleidungsstück eine Struktur mit einer
inneren Lage, wahlweise einer Zwischenlage aus einem atmenden wasserdichten
Material und einer äußeren Lage
auf, die aus dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Gewebe
besteht.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
besteht das erfindungsgemäße Gewebe,
das für die
Fertigung des Schutzkleidungsstücks
verwendet wird, aus zwei getrennten Einzellagen (2, 3),
wobei die erstere innen und die letztere außen in der Struktur des Kleidungsstücks angeordnet
ist, wobei die thermische Dimensionsschrumpfung der innen angeordneten
getrennten Einzellage gleich groß (z.B. das gleiche Material für beide
Lagen) oder niedriger ist als die Schrumpfung der außen angeordneten
getrennten Einzellage. Diese Ausführungsform eignet sich besonders
für Anwendungen,
wo der Träger
des Kleidungsstücks
während
Zeitspannen bis zu 3 Sekunden einer Hitzequelle ausgesetzt ist,
wie z.B. im Fall eines Lichtbogens.
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Für Einwirkungen
einer Hitzequelle, die länger
als 3 Sekunden dauern, kann ein Gewebe mit Schachmuster, wie in 2 dargestellt,
aus den oben erwähnten
Gründen
besser geeignet sein.
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Vorzugsweise
besteht das Gewebe aus zwei getrennten Einzellagen, die Poly-p-phenylenterephthalamid
aufweisen, wobei die innen angeordnete Lage mindestens den gleichen
Anteil Poly-p-phenylenterephthalamid aufweist wie die außen angeordnete
Lage. Für
bestimmte Anwendungen besteht die innen angeordnete Lage ganz aus
Poly-p-phenylenterephthalamid, um dem Kleidungsstück bessere
mechanische Eigenschaften zu verleihen.
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Die
innere Schicht, die dem Körper
des Trägers
gegenüberliegt,
kann ein Isolierfutter sein, das z.B. aus einem Gewebe aus zwei,
drei oder mehr Lagen besteht. Der Zweck eines solchen Futters ist,
eine zusätzliche
Isolierschicht zu haben, die den Träger stärker gegen die Hitze schützt.
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Die
innere Schicht kann aus einem Gewebe, Gewirk oder Faservlies bestehen.
Vorzugsweise besteht die innere Schicht aus einem Stoff, der nicht
schmelzbare feuerfeste Materialien aufweist, wie z.B. einem Vlies oder
Gewebe aus Meta-Aramid.
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Das
erfindungsgemäße Kleidungsstück kann
auf irgendeine mögliche
Weise gefertigt werden. Es kann eine zusätzliche innerste Schicht aufweisen,
z.B. aus Baumwolle oder anderen Materialien, die den Tragekomfort
weiter verbessern. Die innerste Schicht liegt direkt der Haut des
Trägers
oder Unterkleidung des Trägers
gegenüber.
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Das
erfindungsgemäße Kleidungsstück kann
von beliebiger Art sein, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Jacken, Mäntel,
Hosen, Handschuhe, Monteuranzüge
und Umhänge.
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BEISPIELE
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Die
Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter beschrieben.
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BEISPIEL 1
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Ein
Fasergemisch, im Handel erhältlich
von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware,
USA, unter dem Handelsnamen NOMEX® N307,
mit einer Schnittlänge
von 5 cm und den folgenden Bestandteilen:
93 Gew.-% pigmentierte
Stapelfasern aus Polymetaphenylenisophthalamid (Meta-Aramid), 1,4
dtex;
5 Gew.-% Polyparaphenylenterephthalamid-(Para-Aramid)-Fasern;
und
2 Gew.-% antistatische Fasern mit Kohlenstoffkern und Polyamidmantel;
wurde
unter Verwendung einer herkömmlichen
Baumwolle-Stapelverarbeitungsanlage zu zwei Arten von einfädigen Stapelgarnen
(Y1 und Y2) ringgesponnen.
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Y1
hatte einen Titer von Nm 60/1 (metrische Nummer) oder 167 dtex und
eine Zwirnung von 850 Drehungen pro Meter (T/m) in Z-Richtung und
wurde anschließend
mit Wasserdampf behandelt, um seine Kräuselungsneigung zu stabilisieren.
Y1 wurde als Schußgarn
verwendet.
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Y2
hatte einen Titer von Nm 70/1 oder 143 dtex und eine Zwirnung von
920 T/m in Z-Richtung. Y2 wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren. Zwei Y2-Garne wurden dann dubliert und miteinander
verzwirnt. Das entstehende dublierte und gezwirnte Garn (TY2) hatte
einen Titer von Nm 70/2 oder 286 dtex und eine Zwirnung von 650
T/m in S-Richtung. TY2 wurde als Kettgarn verwendet.
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Y1
und TY2 wurden zu einem zweilagigen Gewebe mit geschlossenen quadratischen
Taschen mit einer Größe von 8
mm gewebt. Der Stoff wurde entsprechend der in 5 dargestellten
Konstruktion gewebt. Das Gewebe hatte 42 Kettfäden/cm (Kette) (21 Kettfäden/cm für jede Lage),
48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 200 g/m2. An dem so erhaltenen
Stoff wurden die folgenden physikalischen Tests durchgeführt:
Bestimmung
der Bruchfestigkeit und Bruchdehnung gemäß ISO 5081;
Bestimmung
der Reißfestigkeit
gemäß ISO 4674;
Bestimmung
der Maßänderung
nach dem Waschen und Trocknen gemäß ISO 5077;
Kombinierter
Strahlungs- und Konvektionswärmetest
nach dem TPP-Verfahren (NFPA 1971:2000; Abschnitt 6–10, ISO
17492) als Einzellage mit einem auf 2,0 cal/cm2/s
geeichten Wärmefluß, wobei
die TPP-Bewertung die Energie (cal/cm2)
war, die zur Simulation einer Verbrennung zweiten Grades auf der
Haut einer Person gemessen wurde;
Lichtbogenprüfung gemäß ASTM F
1959/F 1959M-99.
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Der
Stoff wurde als Einzellage (Stoff in Tabelle 1) und als Oberstoff
einer mehrlagigen Struktur (Kleidungsstück in Tabelle 1) getestet und
wies ferner auf: 1) eine Zwischenlage aus einem PTFE-Membranlaminat auf
einem Faservlies, das aus 85 Gew.-% Nomex® und
15 Gew.-% Kevlar® bestand und eine flächenbezogene Masse
von 135 g/m2 aufwies (im Handel erhältlich unter
der Handelsbezeichnung GORE-TEX® Fireblocker
N von dem Unternehmen W. L. Gore and Associates, Delaware, USA),
und 2) eine Innenlage aus einer Meta-Aramid-Hitzesperre mit einer
flächenbezogenen
Masse von 140 g/m2, aufgesteppt auf einen
Stoff aus 100 Gew.-% Nomex® N307 mit einer flächenbezogenen
Masse von 110 g/m2.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. Unter der Einwirkung des
kombinierten Strahlungs- und Konvektionswärmetestes
und des Lichtbogentests blähten
sich die Stofftaschen auf.
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Tabelle
1 zeigt ein hervorragendes Verhalten des Stoffs, besonders hinsichtlich
des Stoffschadenfaktors (Fabric Failure Factor) (FFF), der wie folgt
definiert ist: FFF = TPP (cal/cm2)/flächenbezogene
Stoffmasse (g/m2).
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Der
als Einzellage getestete Stoff hatte einen FFF-Wert von 7,3 × 102 cal/g, während ein ähnlicher Stoff mit der gleichen
flächenbezogenen
Masse und aus den gleichen Materialien, aber in normaler Köperbindung gewebt,
einen FFF-Wert von weniger als 6,6 × 102 cal/g
aufwies. Dieser Wert wird von den Fachleuten als eine Art technische
Barriere angesehen, die von herkömmlichen
einlagigen Stoffen, die auf dem Markt erhältlich sind und ähnliche
Massen aufweisen und aus ähnlichen
Materialien hergestellt werden, niemals überwunden werden konnte.
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Der
als Oberstoff einer mehrlagigen Struktur getestete Stoff hatte einen
FFF-Wert von 7,1 × 102 cal/g, während vergleichbare herkömmliche
mehrlagige Strukturen FFF-Werte im Bereich zwischen 5,2 × 102 cal/g und 6,7 × 102 cal/g
aufwiesen.
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Der
Lichtbogentest gemäß ASTM F1959
lieferte einen ATPV-Wert von etwa 9,5 cal/cm2 und
eine geschätzte
Durchbruchenergie (EBT), gemessen über einem T-Shirt, von etwa
12 cal/cm2.
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Ähnliche
Stoffe von gleichem Gewicht und aus den gleichen Materialien, aber
gewebt in einer normalen 2/1-Köperbindung,
weisen einen wesentlich niedrigeren ATPV-Wert im Bereich zwischen
4,2 cal/cm2 und 5,2 cal/cm2 und
einen entsprechenden EBT-Wert, gemessen über einem T-Shirt, im Bereich
zwischen 10 cal/cm2 und 15 cal/cm2 auf. Um einen ATPV-Wert von 9,5 cal/cm2 zu erreichen, muß die flächenbezogene Masse eines Stoffs,
der in normaler 2/1-Köperbindung
gewebt ist, mindestens 365 g/m2 betragen.
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Dieser
Test bestätigt,
daß der
erfindungsgemäße Stoff
trotz seiner relativ niedrigen flächenbezogenen Masse einen guten
Schutz gegen Lichtbogen verleiht.
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BEISPIEL 2
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Zweilagige
Gewebe mit quadratischen Taschen von unterschiedlicher Größe wurden
gemäß Beispiel 1
hergestellt.
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Für die erste
Lage wurden Y1 als Schußfaden
und TY2 als Kettfaden verwendet.
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Für die zweite
Lage wurden Schußfaden
und Kettfaden wie folgt hergestellt:
Ein Fasergemisch, im Handel
erhältlich
von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware, USA,
unter dem Handelsnamen NOMEX® N305 mit einer Schnittlänge von
5 cm und den folgenden Bestandteilen:
75% pigmentierte Stapelfasern
aus Polymetaphenylenisophthalamid (Meta-Aramid), 1,7 dtex;
23%
Polyparaphenylenterephthalamid-(Para-Aramid)-Fasern; und
2%
antistatische Fasern mit Kohlenstoffkern und Polyamidmantel
wurde
unter Verwendung einer herkömmlichen
Baumwolle-Stapelverarbeitungsanlage zu zwei Arten von einfädigen Stapelgarnen
(Y3 und Y4) ringgesponnen.
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Y3
hatte einen Titer von Nm 60/1 oder 167 dtex und eine Zwirnung von
930 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren. Y3 wurde als Schußgarn verwendet.
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Y4
hatte einen Titer von Nm 70/1 oder 143 dtex und eine Zwirnung von
1005 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneidung
zu stabilisieren.
-
Zwei
Y4-Garne wurden dann dubliert und miteinander verzwirnt. Das entstehende
dublierte Garn (TY4) hatte einen Titer von Nm 70/2 oder 286 dtex
und eine Zwirnung von 700 T/m in S-Richtung. TY4 wurde als Kettgarn
verwendet.
-
Drei
Gewebe mit geschlossenen quadratischen Taschen von 8 × 8, 16 × 16 bzw.
32 × 32
mm wurden hergestellt. Die drei Gewebe hatten 42 Kettfäden/cm (Kette)
(21 Kettfäden/cm
für jede
Lage), 48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 200 g/m2. An den drei Geweben
wurden die gleichen physikalischen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit
Ausnahme des Lichtbogentests gemäß ASTM F1959.
-
Die
Gewebe wurden sowohl als Einzellage (Stoff in Tabelle 2) als auch
als Oberstoff der mehrlagigen Struktur wie in Beispiel 1 (Kleidungsstück in Tabelle
2) getestet.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Unter Einwirkung des kombinierten
Strahlungs- und Konvektionswärmetests
blähten
sich die Taschen des Stoffs auf.
-
-
Tabelle
2 zeigt ein hervorragendes Stoffverhalten, besonders hinsichtlich
der FFF-Werte, die zwischen 6,7 × 102 und
7,2 × 102 cal/g lagen. Ein ähnlicher Stoff mit der gleichen
flächenbezogenen
Masse und aus den gleichen Materialien, aber in normaler 2/1-Köperbindung
gewebt, hatte einen FFF-Wert von 6,6 × 102 cal/g.
-
Die
als Oberstoff einer mehrlagigen Struktur getesteten Stoffe hatten
FFF-Werte zwischen 7,0 × 102 und 7,3 × 102 cal/g,
während
vergleichbare herkömmliche
mehrlagige Strukturen FFF-Werte im Bereich zwischen 5,2 × 102 und 6,7 × 102 cal/g
hatten.
-
Tabelle
2 zeigt außerdem,
daß das
Verhalten des Stoffs hinsichtlich des TPP-Tests um so besser ist, je
größer die
Taschen sind.
-
BEISPIEL 3
-
Zweilagige
Gewebe mit quadratischen Taschen von unterschiedlicher Größe wurden
unter Verwendung der gleichen Materialien wie in Beispiel 2 hergestellt.
Die zwei Lagen wurden abwechselnd miteinander verwebt, um ein Schachmuster
zu erhalten, wie in 2 dargestellt, wobei die gleiche
Seite von zwei aneinandergrenzenden Taschen abwechselnd aus den
zwei verschiedenen getrennten Einzellagen besteht. Der Stoff wurde
gemäß der in 6 dargestellten
Bindung gewebt.
-
Drei
Gewebe mit geschlossenen quadratischen Taschen von 8 × 8, 16 × 16 bzw.
32 × 32
mm wurden hergestellt. Die drei Stoffe hatten 42 Kettfäden/cm (Kette)
(21 Kettfäden/cm
für jede
Lage), 48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 200 g/m2. An den drei Geweben
wurden die gleichen physikalischen Tests wie in Beispiel 1 ausgeführt, mit
Ausnahme des Lichtbogentests gemäß ASTM F1959.
-
Die
Stoffe wurden sowohl als Einzellage (Stoff in Tabelle 3) als auch
als Oberstoff der mehrlagigen Struktur wie in Beispiel 1 (Kleidungsstück in Tabelle
3) getestet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben. Unter der Einwirkung des
kombinierten Strahlungs- und Konvektionswärmetests
blähten
sich die Stofftaschen auf.
-
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Tabelle
3 zeigt ein hervorragendes Verhalten des Stoffs. Das Schachmuster
verleiht den Stoffen im allgemeinen verbesserte thermische und mechanische
Eigenschaften im Fall einer längeren
Hitze- und Flammeneinwirkung.
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In
Analogie zu Beispiel 2 zeigt Tabelle 3 außerdem, daß das Verhalten des Stoffs
hinsichtlich des TPP-Tests um so besser ist, je größer die
Taschen sind.
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BEISPIEL 4
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Zweilagige
Gewebe mit quadratischen Taschen wurden entsprechend Beispiel 1
hergestellt.
-
Für die erste
Lage wurde Y1 als Schußfaden
und TY2 als Kettfaden verwendet.
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Für die zweite
Lage wurden Schuß-
und Kettfäden
wie folgt hergestellt:
100% reißkonvertierte Kevlar®-Fasern
wurden unter Verwendung einer herkömmlichen Kammgarn-Stapelverarbeitungsanlage
zu zwei Arten von einfädigen
Stapelgarnen (Y5 und Y6) ringgesponnen.
-
Y5
hatte einen Titer von Nm 60/1 oder 167 dtex und eine Zwirnung von
575 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren. Y5 wurde als Schußgarn verwendet.
-
Y6
hatte einen Titer von Nm 70/1 oder 143 dtex und eine Zwirnung von
620 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren.
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Dann
wurden zwei Y6-Garne dubliert und miteinander verzwirnt. Das entstehende
dublierte Garn (TY6) hatte einen Titer von Nm 70/2 oder 286 dtex
und eine Zwirnung von 600 T/m in S-Richtung. TY6 wurde als Kettgarn
verwendet.
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Es
wurde ein Gewebe mit geschlossenen quadratischen Taschen von 8 × 8 mm hergestellt.
Dieses Gewebe hatte 42 Kettfäden/cm
(Kette) (21 Kettfäden/cm
für jede
Lage), 48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 200 g/m2. An diesem Gewebe wurden die
gleichen physikalischen Tests ausgeführt wie in Beispiel 1, mit
Ausnahme des Lichtbogentests gemäß ASTM F
1959.
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Das
Gewebe wurde sowohl als Einzellage (Stoff in Tabelle 4a) als auch
als Oberstoff der mehrlagigen Struktur wie in Beispiel 1 (Kleidungsstück in Tabelle
4a) getestet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4 angegeben. Unter Einwirkung des kombinierten
Strahlungs- und Konvektionswärmetests
blähten
sich die Stofftaschen auf.
-
-
Tabelle
4 zeigt eine hervorragende Leistung des Gewebes, besonders hinsichtlich
eines Oberstoffs in einer mehrlagigen Konstruktion mit dem höchsten FFF-Wert
bei 8,0 × 102 cal/g. Die physikalische Leistung des Gewebes
hinsichtlich Bruchfestigkeit und Reißfestigkeit ist gleichfalls
ausgezeichnet. Ein Gewebe mit den gleichen Komponenten und der gleichen
flächenbezogenen
Masse, das aber entsprechend einer normalen einlagigen Konstruktion
gewebt ist, würde
etwa die Hälfte
dieser Leistung aufweisen.
-
Das
Gewebe wurde als Einzellage gemäß dem TATE-Verfahren
(Zugfestigkeit nach Wärmeeinwirkung)
getestet:
Das TATE-Verfahren basiert auf der Bestimmung der
Bruchfestigkeit und der Bruchdehnung (Streifenverfahren) gemäß dem Standard
ISO 5081 nach TPP-Einwirkungen von 2 s und 4 s Dauer mit einem auf
2,0 cal/cm2/s geeichten Wärmefluß.
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Die
Testbedingungen waren:
Prüfmaschine | konstante
Querbewegungsgeschwindigkeit (CRT) mit einer Kraftmeßdose von
2000 N |
Meßlänge | 200 ± 1 mm |
Probenbreite | 50 ± 0,5 mm |
Querbewegungsgeschwindigkeit | 100
mm/min |
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 4b zusammengefaßt.
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Herkömmliche
Gewebe, die gegenwärtig
in Europa als Oberstoff von Einsatzmänteln für Feuerwehrleute benutzt werden,
haben nach 4 Sekunden einen massenormierten TATE-Wert (TATE-Wert,
dividiert durch die flächenbezogene
Masse des Gewebes) im Bereich von 1,8 N·g–1·cm2 bis 3,3 N·g–1·cm2, während
das Gewebe des vorliegenden Beispiels einen Wert von etwa 4,5 N·g–1·cm2 aufweist. Dies zeigt deutlich, daß dieses Gewebe
besonders gut als Oberstoff von Schutzkleidung für Feuerwehrleute geeignet ist.
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BEISPIEL 5
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Zweilagige
Gewebe mit quadratischen Taschen wurden entsprechend Beispiel 1
hergestellt.
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Für die erste
Lage wurden Schuß-
und Kettfäden
wie folgt hergestellt: ein Gemisch aus 50% Kevlar®- und
50% Nomex®-Langstapelfasern
wurde unter Verwendung einer herkömmlichen Kammgarn-Stapelverarbeitungsanlage
zu zwei Arten von einfädigen
Stapelgarnen (Y7 und Y8) ringgesponnen.
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Y7
hatte einen Titer von Nm 60/1 oder 167 dtex und eine Zwirnung von
575 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren. Y7 wurde als Schußgarn verwendet.
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Y8
hatte einen Titer von Nm 70/1 oder 143 dtex und eine Zwirnung von
620 T/m in Z-Richtung und wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren.
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Zwei
Y8-Garne wurden dann dubliert und miteinander verzwirnt. Das entstehende
dublierte Garn (TY8) hatte einen Titer von Nm 70/2 oder 286 dtex
und eine Zwirnung von 600 T/m in S-Richtung. TY8 wurde als Kettgarn
verwendet.
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Für die zweite
Lage wurde Y5 als Schußgarn
und TY6 als Kettgarn verwendet.
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Ein
Gewebe mit geschlossenen quadratischen Taschen von 8 × 8 mm wurde
hergestellt. Diese Gewebe hatte 42 Kettfäden/cm (Kette) (21 Kettfäden/cm für jede Lage),
48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 200 g/m2. An diesem Gewebe wurden
die gleichen physikalischen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt. Das
Gewebe wurde sowohl als Einzellage (Stoff in Tabelle 5a) als auch
als Oberstoff der mehrlagigen Struktur wie in Beispiel 1 (Kleidungsstück in Tabelle
5a) getestet.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5a angegeben. Unter Einwirkung des kombinierten
Strahlungs- und Konvektionswärmetests
und des Lichtbogentests blähten
sich die Gewebetaschen auf.
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Tabelle
5a zeigt eine hervorragende thermische Leistung des Gewebes, besonders
als Oberstoff in einer mehrlagigen Konstruktion mit einem FFF-Wert
von 7,3 × 102 cal/g. Die physikalischen Eigenschaften
des Gewebes, wie die Bruchfestigkeit und Reißfestigkeit, sind gleichfalls
hervorragend.
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Der
Lichtbogentest gemäß ASTM F1959
lieferte einen EBT-Wert, gemessen über einem T-Shirt, von etwa
22 cal/cm2 und bestätigte damit, daß dieses
Gewebe für
den Schutz gegen Lichtbogen hervorragend ist.
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Ähnliche
Gewebe mit der gleichen flächenbezogenen
Masse und aus den gleichen Materialien, aber in normaler 2/1-Köperbindung
gewebt, weisen erheblich niedrigere EBT-Werte im Bereich zwischen
10 cal/cm2 und 15 cal/cm2 auf.
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Das
Gewebe wurde als Einzellage gemäß dem TATE-Verfahren
getestet, wie in Beispiel 4 beschrieben.
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Die
Ergebnisse sind in Tabelle 5b zusammengefaßt.
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Herkömmliche
Gewebe, die gegenwärtig
in Europa als Oberstoff von Wendemäntel für Feuerwehrleute verwendet
werden, haben nach 4 Sekunden einen massenormierten TATE-Wert (TATE-Wert, dividiert durch die
flächenbezogene
Masse des Gewebes) im Bereich zwischen 1,8 N·g–1·cm2 und 3,3 N·g–1·cm2, während
das Gewebe des vorliegenden Beispiels einen Wert von etwa 4,5 N·g–1·cm2 aufweist. Dies zeigt deutlich, daß dieses
Gewebe als Oberstoff von Schutzkleidung für Feuerwehrleute besonders
gut geeignet ist.
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BEISPIEL 6
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Ein
zweilagiges Gewebe mit quadratischen Taschen wurde gemäß Beispiel
1 hergestellt.
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Als
Schuß-
und Kettfäden
für die
erste Lage wurde ein Nomex® T430-Filamentgarn von
220 dtex (Y9) verwendet.
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Schuß- und Kettfäden der
zweiten Lage wurden wie folgt hergestellt:
Ein Fasergemisch,
im Handel erhältlich
von E. I. du Pont de Nemours and Company, Wilmington, Delaware, USA,
unter dem Handelsnamen Nomex® E502 mit einer geschnittenen
Länge von
5 cm mit den folgenden Bestandteilen:
93 Gew.-% Stapelfasern
aus halbkristallisiertem ungebleichtem Polymetaphenylenisophthalamid
(Meta-Aramid), 1,4 dtex;
5 Gew.-% Fasern aus Polyparaphenylenterephthalamid
(Para-Amid); und
2 Gew.-% antistatischen Fasern mit Kohlenstoffkern
und Polyamidmantel
wurde unter Verwendung einer herkömmlichen
Baumwoll-Stapelverarbeitungsanlage zu zwei Arten von einfädigen Stapelgarnen
(Y10 und Y11) ringgesponnen.
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Y10
hatte einen Titer von Nm 60/1 oder 167 dtex und eine Zwirnung von
850 Drehungen pro Meter (T/m) in Z-Richtung und wurde anschließend mit
Wasserdampf behandelt, um seine Kräuselungsneigung zu stabilisieren.
Y10 wurde als Schußgarn
verwendet.
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Y11
hatte einen Titer von Nm 70/1 oder 143 dtex und eine Zwirnung von
920 T/m in Z-Richtung. Y11 wurde anschließend mit Wasserdampf behandelt,
um seine Kräuselungsneigung
zu stabilisieren. Zwei Y11-Garne wurden dann dubliert und miteinander
verzwirnt. Das entstehende dublierte und gezwirnte Garn (TY11) hatte
einen Titer von Nm 70/2 oder 286 dtex und eine Zwirnung von 650
T/m in S-Richtung. TY11 wurde als Kettgarn verwendet.
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Y10
und TY11 wurden zu einem zweilagigen Gewebe mit geschlossenen quadratischen
Taschen von 32 × 32
mm Größe gewebt.
Das Gewebe hatte 42 Kettfäden/cm
(Kette) (21 Kettfäden/cm
für jede
Lage), 48 Schußfäden/cm (Schuß) (24 Schußfäden/cm für jede Lage)
und eine flächenbezogene
Masse von 210 g/m2. An dem Gewebe wurden
die gleichen physikalischen Tests wie in Beispiel 1 durchgeführt, mit
Ausnahme des Lichtbogentests gemäß ASTM F1959.
-
Die
Ergebnisse sind in Tabelle 6 angegeben. Unter Einwirkung des kombinierten
Strahlungs- und Konvektionswärmetests
blähten
sich die Stofftaschen auf.
-
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Tabelle
6 zeigt eine hervorragende thermische Leistung des Gewebes sowohl
als Einzellage als auch als Oberstoff in einer mehrlagigen Struktur.
Die physikalischen Eigenschaften des Gewebes, wie z.B. die Bruchfestigkeit
und die Reißfestigkeit,
sind gleichfalls hervorragend. Dieses Gewebe eignet sich wegen seiner optischen Ästhetik
(seidiges Aussehen) und seines hervorragenden Schutz-Leichtigkeits-Verhältnisses
besonders gut für
die Herstellung von Rennkombinationen.
-
Die
gleiche Leistung wird gegenwärtig
mit herkömmlichen
einlagigen Geweben erzielt, die eine flächenbezogene Gesamtmasse von
mehr als 400 g/m2 aufweisen.