AT514469B1 - Schwerentflammbares textiles Flächengebilde für Schutzbekleidungs- und Möbelbezugsstoffanwendungen und seine Verwendung - Google Patents

Schwerentflammbares textiles Flächengebilde für Schutzbekleidungs- und Möbelbezugsstoffanwendungen und seine Verwendung Download PDF

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AT514469B1 ATA24/2013A AT242013A AT514469B1 AT 514469 B1 AT514469 B1 AT 514469B1 AT 242013 A AT242013 A AT 242013A AT 514469 B1 AT514469 B1 AT 514469B1
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Abstract

Das textile Flächengebilde der Erfindung ist ein schwerentflammbares textiles Flächengebilde zur Verwendung bei schwerentflammbaren Möbelbezugsstoffanwendungen und persönlicher Schutzbekleidung, die ein hohes Maß an Komfort sowie Schutz vor Flammen und anderen Hitzequellen wie elektrischen Lichtbögen und flüssigen Metallspritzern bietet, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass es aus einem Garn hergestellt ist, welches eine innige Mischung aus schwerentflammbaren Cellulosefasern mit schwerentflammbaren Polyamidfasern ist.

Description

Beschreibung
SCHWER ENTFLAMMBARES TEXTILES FLÄCHENGEBILDE FÜR SCHUTZBEKLEIDUNGSUND MÖBELBEZUGSSTOFFANWENDUNGEN UND SEINE VERWENDUNG
GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Erfunden wurde ein neues schwerentflammbares textiles Flächengebilde, das sich der Eigenschaften bekannter schwerentflammbarer Cellulosefasern in Kombination mit neuen schwerentflammbaren Polyamidfasern bedient, um ein textiles Flächengebilde mit hervorragender Schwerentflammbarkeit, überraschenden physikalischen Eigenschaften und mit verglichen mit anderen schwerentflammbaren textilen Flächengebilden verbessertem Komfort für den Benutzer zu ergeben.
[0002] Bei "Schwerentflammbarkeit" handelt es sich um eine Eigenschaft eines Werkstoffs, beispielsweise einer Faser oder eines textilen Flächengebildes, der in einer normalen Luftatmosphäre nicht brennt. Bei Kontakt mit einer Flamme wird er die Verbrennung nicht unterstützen, wenn die Flamme weggenommen wird. "Schwerentflammbarkeit" sollte nicht mit "flammhemmend" verwechselt werden, einem Begriff, der verwendet wird, um eine chemische Substanz zu beschreiben, die einem textilen Flächengebilde Schwerentflammbarkeit verleiht. Flammhemmend wird auch verwendet, um textile Flächengebilde zu beschreiben, die eine reduzierte Brenngeschwindigkeit aufweisen, dem Benutzer jedoch eventuell keinen Schutz vor Flammen bieten. Für die Zwecke dieser Erfindung bedeutet die Abkürzung "FR" "schwerentflammbar" oder "Schwerentflammbarkeit".
[0003] Es ist bestens bekannt, dass schwerentflammbare textile Flächengebilde, insbesondere jene, die aus schwerentflammbaren Fasern hergestellt sind, verwendet werden können, um Schutz vor Kontakt mit Flammen zu bieten. Es entspricht gängiger Praxis, dass Feuerwehrleute Kleidungsstücke tragen, welche den Benutzer in einer Gefahrensituation vor Flammen schützen. Das Kleidungsstück soll direkten Kontakt der Haut des bekleideten Benutzers mit Flammen verhindern und dadurch die Gefahr des Erleidens von Brandverletzungen reduzieren.
[0004] Zu anderen Berufsgruppen, bei denen Schutz vor Flammen erforderlich ist, zählen Polizisten und Sicherheitsleute, Militärpersonal sowie in der Gas- und Mineralölindustrie tätige Arbeiter.
[0005] Schutzbekleidung zum Schutz vor flüssigen Metallspritzern wird von Schweißern und in der Metallindustrie tätigen Arbeitern verwendet. In der Metallindustrie werden große Mengen Energie eingesetzt, um Metall zu schmelzen und elektrische Lichtbögen zu erzeugen. Daher ist Schutzbekleidung erforderlich, um für Schutz vor flüssigen Metallspritzern und elektrischen Lichtbögen zu sorgen. Personal von Energieversorgungsunternehmen, die an Hochspannungsanlagen arbeiten, können kleinen Metallspritzern ausgesetzt werden, wenn versehentlich elektrische Lichtbögen erzeugt werden.
[0006] Es ist in hohem Maße wünschenswert, dass bei diesen Anwendungen zum Einsatz gebrachte textile Flächengebilde einen guten Tragekomfort bieten, gute physikalische Eigenschaften aufweisen und ästhetisch - farbliches Erscheinungsbild, Stil und Haptik - für die Aufgabe geeignet sind.
[0007] Arbeiter, die persönliche Schutzbekleidung verwenden, sind üblicherweise in stressreichen Umgebungen tätig, wobei eine hohe Arbeitsbelastung zu einem hohen Verbrauch an physiologischer Energie führt. Diese physiologische Belastung führt zur Erzeugung von Körperwärme und Feuchtigkeit innerhalb des Kleidungsstücks. Es ist in hohem Maße wünschenswert, dass textile Flächengebilde, die für die Anfertigung der Kleidungsstücke verwendet werden, in der Lage sein sollten, Körperwärme und Feuchtigkeit abzuführen, um ein Überhitzen (Hitzestress) des Körpers des Benutzers zu verhindern. Textile Flächengebilde, die ermöglichen, dass Körperwärme und Feuchtigkeit entweichen können, ergeben Kleidungsstücke, die sich beim Tragen bequemer anfühlen und die auch die Arbeitsdauer verlängern, welche erreicht werden kann, ohne physiologische Stressobergrenzen zu überschreiten.
[0008] Es ist bestens bekannt, dass Cellulosefasern verglichen mit Synthesefasern besseren Komfort bieten können. Dies ergibt sich daraus, dass Cellulosefasern hydrophil sind und Feuchtigkeitsdampf und flüssiges Wasser absorbieren. Die Regulation der Bewegung und Verteilung von Wasser in dem textilen Flächengebilde ist eine einer Cellulosefaser innewohnende Eigenschaft.
[0009] Bei den vorgesehenen Anwendungen sollen textile Flächengebilde von allen Tätigkeiten, denen sie unterzogen werden, unbeeinträchtigt bleiben. Das heißt, dass sie hohe Reißfestigkeit, hohe Abriebbeständigkeit und gute Zieherbeständigkeit aufweisen müssen.
[0010] Textile Flächengebilde müssen auch ihr Aussehen über einen längeren Gebrauchs- und Pflegezeitraum aufrechterhalten. Deshalb müssen textile Flächengebilde waschbar sein und gute Waschbeständigkeit, geringes Einlaufen, gutes Pilling-Verhalten sowie gute Farbechtheit bei Waschen und Lichteinwirkung aufweisen.
[0011] Häufig verlangen Unternehmen, die Arbeiter mit persönlicher Schutzbekleidung ausrüsten, dass die Bekleidung den Farben des Unternehmens entspricht. Es gibt auch viele Fälle, in denen die Farbe eines Kleidungsstücks für seine Funktion von Bedeutung ist, beispielsweise schwarz für die Bereitschaftspolizei oder Signalgelb, -orange oder -grün für Feuerwehrleute und Industriearbeiter. Daher ist es in hohem Maße wünschenswert, dass sich für diese Anwendungen verwendete textile Flächengebilde ohne Weiteres in einer Vielzahl von Farben färben lassen und gutes Echtheitsverhalten bieten.
[0012] Diese Erfindung ist ein schwerentflammbares textiles Flächengebilde, das zur Verwendung in schwerentflammbaren Möbelbezugsstoffen und in Kleidungsstücken, welche dazu bestimmt sind, in der Metallindustrie und bei Energieversorgungsunternehmen tätige Arbeiter vor dem unbeabsichtigten Kontakt mit Flammen, flüssigem Metall und elektrischen Lichtbögen zu schützen, geeignet ist. Das textile Flächengebilde ergibt Kleidungsstücke, die bequem zu tragen sind, eine minimale Auswirkung auf die physiologische Leistungsfähigkeit des Trägers haben und hervorragende physikalische Eigenschaften aufweisen.
STAND DER TECHNIK
[0013] Textile Materialien sind sehr unterschiedlich, was ihre Fähigkeit betrifft, Flammen standzuhalten und somit darunterliegende Materialien zu schützen. Die meisten textilen Flächengebilde, die aus Naturfasern und aus Synthesefasern hergestellt sind, brennen, wenn sie mit Flammen in Kontakt kommen. Die Brenngeschwindigkeit und Entzündbarkeit werden primär durch das chemische Wesen des Polymers, aus welchem die Faser hergestellt ist, und die Konstruktion des textilen Flächengebildes bestimmt. Viele Polymere, beispielsweise Cellulose, Polyester und Nylon, sind leicht brennbar. Die Brenngeschwindigkeit ist umso niedriger, je schwerer ein textiles Flächengebilde ist. Wolle ist die am weitesten verbreitete Naturfaser, welche in einem gewissen Grad Schwerentflammbarkeitseigenschaften aufweist - schwere Wollstoffe brennen nicht leicht und fanden in der Vergangenheit in der Bekleidung von Feuerwehrleuten Verwendung.
[0014] Textile Flächengebilde zum Schutz vor flüssigen Metallspritzern, die in der Metallindustrie unter anderem für Schweißanwendungen zum Einsatz kommen, sind oft sehr schwer und steif. Das Gewicht der Flächengebilde liegt im Bereich von 330 bis 600g/m2. Sie werden aus Materialien wie beispielsweise durch Behandlung schwerentflammbar gemachter Baumwolle hergestellt.
[0015] Textile Flächengebilde können durch Aufbringen einer geeigneten Chemikalie auf das textile Flächengebilde behandelt werden, um sie schwerentflammbar zu machen. Die ersten durch Behandlung schwerentflammbar gemachten textilen Flächengebilde bedienten sich anorganischer Salze wie Aluminiumhydroxid, Antimontrioxid und Boraten, um Baumwollflächenge-bilde schwerentflammbar zu machen. Diese waren wirksam, jedoch nicht waschpermanent.
[0016] Organische phosphorhaltige Verbindungen, die entweder durch Aufpfropfen oder Ver- netzung auf der Baumwolle zur Reaktion gebracht werden, sind dauerhafter und finden weithin Verwendung. Zwei der führenden Markennamen sind Proban® und Pyrovatex®. Auch wenn diese Ausrüstungen dauerhaft sind, lassen sie sich durch aggressive chemische Behandlungen entfernen, und das Ausmaß der Ausrüstung nimmt mit einer zunehmenden Anzahl von Waschzyklen ab. Die Ausrüstung hat einen nachteiligen Versteifungseffekt auf das textile Flächengebilde. Textile Flächengebilde dieses Typs werden zum Schutz vor Flammen, flüssigen Metallspritzern und elektrischen Lichtbögen verwendet. Bei Kontakt mit Flammen, flüssigem Metall oder elektrischen Lichtbögen brennen textile Flächengebilde dieses Typs nicht, werden jedoch hochgradig spröde und können aufbrechen, wodurch die Haut des Trägers der Gefahrenquelle ausgesetzt wird.
[0017] Die Schutzeigenschaften textiler Flächengebilde gegen flüssige Eisenspritzer werden mittels eines Dreistufensystems klassifiziert: E1 bezeichnet die geringste Widerstandsfähigkeit, während E3 für die höchste Widerstandsfähigkeit gegenüber geschmolzenem Eisen steht. Für ein E3- Flächengebilde ist ein Warengewicht von mindestens 450g/m2 von durch Behandlung schwerentflammbar gemachte Baumwolle erforderlich. Gewöhnliche durch Behandlung schwerentflammbar gemachte Baumwollflächengebilde mit einem Warengewicht von 290g/m2 weisen nur Eigenschaften der Leistungsstufe E1 auf.
[0018] Die ersten schwerentflammbaren Man-Made-Fasern, die produziert wurden, wurden mittels des Viskoseverfahrens hergestellt. Ein hochviskoses, flüssiges, schwerentflammbares Additiv wurde vor der Extrusion der Faser in der Spinnlösung dispergiert. Die Flüssigkeit wurde durch physikalische Mittel in Form sehr kleiner Blasen in der Cellulose eingeschlossen. Das Ergebnis war in Form einer schwerentflammbaren Faser wirksam, wobei sich jedoch das Additiv durch wiederholtes Waschen entfernen ließ. Die Festigkeit der Faser nimmt proportional zu der Menge an eingebundenem Additiv ab.
[0019] Aufgrund von Sicherheitsbedenken wurde das Additiv vom Markt genommen und die Produktion der Faser eingestellt.
[0020] Eine verbesserte schwerentflammbare Viskosefaser kann mittels eines Festpigment-Flammenhemmers hergestellt werden. Eine Faser dieses Typs wird als "FR-Viskose" bezeichnet. Das Pigment wird fein gemahlen und vor der Extrusion der Faser mit der Spinnlösung gemischt. Das Ergebnis ist eine Dispersion des unlöslichen partikelförmigen Additivs in der Faser. Die Festigkeit der Faser nimmt proportional zu der Menge an eingebundenem Additiv ab. Die gesamte Cellulose in der Faser enthält etwas von dem Additiv, und das Additiv lässt sich nicht durch Waschen oder normale Färbe- oder - Ausrüstverfahren für textile Flächengebilde entfernen. Somit ist das Ergebnis des Verfahrens eine inhärent schwerentflammbare Faser. Eine gut bekannte Faser dieser Art ist Visil®, welche Silikapigment-Flammhemmer enthält.
[0021] Eine weitere Verbesserung lässt sich durch Einbinden des Festpigment- Flammhem-mers in die Spinnlösung erzielen, welche verwendet wird, um Modalfasern zu erzeugen. Das Modalverfahren ist ein modifiziertes Viskoseverfahren, welches dazu konzipiert ist, eine Faser mit einer höheren Festigkeit und einem höheren Nassmodul als normale Viskose zu erzeugen. Die sich ergebende Faser, welche das flammhemmende Pigment enthält, ist inhärent schwerentflammbar. Sie ist fester als Fasern, welche mittels des Viskoseverfahrens hergestellt werden, und ergibt textile Flächengebilde mit höherer Festigkeit und besserer Stabilität. Fasern dieses Typs werden für die Zwecke dieser Erfindung als "FR-Modal" bezeichnet, wobei jedoch zu beachten ist, dass die Eigenschaften der Faser nicht der Definition des BISFA (INTERNATIONALES BÜRO ZUR NORMUNG VON VISKOSE UND SYNTHETISCHEN FASERN) für eine Modalfaser entsprechen. Bewährte flammhemmende Pigmente für diese Art von Fasern sind organische Phosphorverbindungen, und ein bevorzugtes Pigment ist Exolit® (2'- Oxybis[5,5-dimethyl-1,3,2-dioxaphosphorinan]2,2'disulfid).
[0022] FR-Modal wird in 100%-iger Form in nur wenigen Anwendungen im Bekleidungssektor verwendet, beispielsweise für metallisierte textile Flächengebilde oder textile Flächengebilde, die Mischungen aus zwei oder mehreren Garnen sind. Für sich allein ist seine Leistungsfähigkeit verglichen mit anderen Produkten in verschiedenerlei Hinsicht unzulänglich.
[0023] Auf dieselbe Weise können Lyocellfasern schwerentflammbar gemacht werden. Aufgrund der unterschiedlichen Herstellungsbedingungen sind für gewöhnlich verschiedene Pigmente geeignet. Fasern dieses Typs werden als "Lyocell FR" bezeichnet.
[0024] Eine alternative Herangehensweise an die Herstellung einer FR-Faser ist, das Polymer, aus welchem die Faser hergestellt ist, derart zu modifizieren, dass es inhärent schwerentflammbar ist, jedoch trotzdem zu einer Faser geformt werden kann. Es gibt zahlreiche Beispiele für derartige Fasern, wobei jedoch die wichtigsten in persönlicher Schutzbekleidung Verwendung findenden Meta-Aramid, Para-Aramid, Polybenzimidazol (PBI), FR-Polyester und Modac-ryl sind.
[0025] Schwerentflammbare Fasern können oft für sich allein verwendet werden, um gut funktionierende textile Flächengebilde herzustellen. Sie können auch in Mischungen miteinander und mit nicht schwerentflammbaren Fasern verwendet werden, um textile Flächengebilde herzustellen. Derartige textile Mischflächengebilde können Eigenschaften aufweisen, die eine Kombination der Eigenschaften der diese bildenden Fasern darstellen.
[0026] Auf dem Markt sind zahlreiche schwerentflammbare textile Flächengebilde erhältlich. Die meist verbreiteten für persönliche Schutzbekleidung sind (Mischungsverhältnisse sind in Massenprozent (w/w) angegeben): schwerentflammbar ausgerüstete 100%-ige Baumwolle; schwerentflammbar ausgerüstete Mischung aus Baumwolle und Polyamid (typ. 85/15); schwerentflammbar ausgerüstete Mischung aus Baumwolle und Polyamid (typ. 50/50); Mischung aus Modacryl und Baumwolle (typ. 55/45), Mischung aus Modacryl, Baumwolle und Aramid (typ. 25/25/50); Mischung aus Modacyl, Lyocell und Aramid (typ. 25/25/50); 100% Meta-Aramid; Mischung aus Meta- Aramid und Para-Aramid (typ. 80/20); Mischung aus Meta-Aramid, Para-Aramid und Antistatikum (typ. 93/5/2); Mischung aus Meta-Aramid und FR- Modal (typ. 70/30); Mischung aus Meta-Aramid und FR-Modal (typ. 50/50); Mischung aus Meta-Aramid und FR-Modal (typ. 35/65).
[0027] Jedes dieser textilen Flächengebilde hat seine Vorzüge und Unzulänglichkeiten, wie Tabelle 2 (siehe Beispiel 2) zu entnehmen ist. Der Vorgang zur Auswahl des textilen Flächengebildes, der von Bekleidungsherstellern und -entwicklern angewandt wird, beruht auf einer Beurteilung der Gesamtleistungsfähigkeit und des erforderlichen Maßes an Schutz auf der Grundlage einer Risikoanalyse. Keines der textilen Flächengebilde erfüllt alle in Tabelle 2 aufgelisteten Kriterien für ein ideales textiles Flächengebilde.
[0028] In einer von Klaus Bender, Gunther Schäch, Sergio Rosa und Rene Sigrist von der EMS-CHEMIE AG auf dem Manmade Fiber Congress in Dornbirn im Jahre 2012 vorgetragenen Präsentation wurden Nonwoven-Mischungen evaluiert und vorgestellt, die NEXYLON® FR, eine schwerentflammbare Polyamidfaser, enthalten.
[0029] Durch Behandlung schwerentflammbar gemachte Baumwoll- und Baumwollmischflä-chengebilde zeigen schlechte bis mittlere Leistungsfähigkeit, mittelmäßigen Komfort, relativ einfache Verarbeitung und sind am erschwinglichsten. Modacrylmischungen zeigen mittelmäßige Leistungsfähigkeit, jedoch schlechten Komfort und kosten mehr. Flächengebilde aus Aramid zeigen gute Leistungsfähigkeit und gutes Waschverhalten, sind jedoch unbequem und teuer. Keines der gegenwärtig erhältlichen textilen Flächengebilde wird in Zusammenhang mit Metallspritzern oder elektrischen Lichtbögen als gut bewertet. In Bezug auf das Aufbrechverhalten wird nur das Flächengebilde aus Meta-Aramid und FR- Modal als gut bewertet.
[0030] Das Hinzufügen von FR-Modal zu einem textilen Flächengebilde aus Aramid verbessert seine Gesamtleistungsfähigkeit und senkt die Kosten.
[0031] Jedes der derzeit erhältlichen textilen Flächengebilde weist in ein- oder mehrfacher Hinsicht Unzulänglichkeiten auf. Kein einziges textiles Flächengebilde bietet gute Eigenschaften für Gesamtleistungsfähigkeit, Schutz, Komfort, Verarbeitbarkeit und Pflege zu vertretbaren Kosten. Dies ist nun die Zielsetzung der Erfindung.
AUFGABE
[0032] Aufgabe dieser Erfindung ist es, ein textiles Flächengebilde zur Verwendung in schwerentflammbaren Möbelbezugsstoffen und persönlicher Schutzbekleidung herzustellen, welches die oben beschriebenen im Stand der Technik auftretenden Unzulänglichkeiten behebt. Es sollte eine ausgezeichnete Leistungsfähigkeit in Bezug auf die Sicherheit des Benutzers, insbesondere in Bezug auf den Schutz vor Metallspritzern, elektrischen Lichtbögen und Aufbrechverhalten, bieten. Es sollte auch kostengünstiger sein sowie besseren Komfort und bessere ästhetische Eigenschaften als aktuelle Produkte aufweisen, um sicherzustellen, dass daraus hergestellte Kleidungsstücke alle Leistungsvorgaben für die vorgesehenen Verwendungszwecke erfüllen.
[0033] Derzeit auf dem Markt erhältliche Produkte bieten guten Schutz für den Benutzer, sind jedoch teuer, weshalb sie nur beschränkt Anwendung finden. Sie sind mindestens zum Teil aus Fasern hergestellt, die nur schlechten Komfort und schlechte ästhetische Eigenschaften bieten, und sie sind aufgrund schlechter Färbbarkeit eventuell schwer herzustellen. Derzeit verwendete textile Flächengebilde sind, insbesondere für die Flüssigmetallindustrie, steif und schwer (das Warengewicht liegt im Bereich von 330 bis 600g/m2). Für Elektrizitätsversorgungsunternehmen sind Isolierung gegen elektrische Lichtbögen sowie verbessertes Aufbrechverhalten nach Kontakt mit elektrischen Lichtbögen wichtige Sicherheitskriterien. Es bestand ein Bedarf an einem textilen Flächengebilde, das Folgendes bietet: [0034] · Schutz [0035] o inhärent schwerentflammbar während der gesamten Lebensdauer des Produkts [0036] o textile Flächengebilde, die maximalen Schutz vor flüssigen Metallspritzern bieten [0037] o verbessertes Aufbrechen nach Kontakt mit elektrischen Lichtbögen [0038] o gutes Aufbrechverhalten nach Kontakt mit Flammen [0039] o fühlt sich unmittelbar nach Kontakt mit Flammen kühl an [0040] o sehr gute Isolierung gegen Hitze und Flammen [0041] · Mechanische Eigenschaften und Dauerhaftigkeit: [0042] o geeignete Reißfestigkeit [0043] o geringes Pilling [0044] o hervorragende Abriebeigenschaften [0045] · Physiologische Leistung: [0046] o gute thermische Eigenschaften für effizientere Kühlung des Benutzers [0047] o verbesserte physiologische Leistung des Benutzers [0048] · Komfort: [0049] o starke und rasche Feuchtigkeitsaufnahme [0050] o gute Kurzzeitwasseraufnahmefähigkeit [0051] o kühle Haptik [0052] · Verarbeitbarkeit [0053] o textiles Flächengebilde kann stückgefärbt werden [0054] o breite Vielfalt realisierbarer Farben einschließlich Signalfarben [0055] o textiles Flächengebilde ist mittels Küpen- oder Reaktivfärbesystemen bedruck bar [0056] · Waschverhalten [0057] o waschstabil [0058] o geringgradiges Einlaufen durch Waschen [0059] · Umwelt / Nachhaltigkeit [0060] o Fasern gemäß ÖKOTEX Norm 100 [0061] o hochgradig nachhaltige Fasern
Beschreibung [0062] Das Produkt der Erfindung ist ein schwerentflammbares textiles Flächengebilde zur Verwendung in schwerentflammbaren Möbelbezugsstoffen oder persönlicher Schutzbekleidung, die ein hohes Maß an Schutz vor Flammen und anderen Hitzequellen, beispielsweise vor flüssigen Metallspritzern oder elektrischen Lichtbögen, bietet, wobei das textile Flächengebilde aus einem Garn hergestellt ist, das eine innige Mischung aus schwerentflammbaren Cellulosefasern mit schwerentflammbaren Polyamidfasern ist.
[0063] Das Mischungsverhältnis des Garns ist vorzugsweise: [0064] 50 bis 90% schwerentflammbare Cellulosefasern, [0065] 50 bis 10% schwerentflammbare Polyamidfasern.
[0066] Es kommt überraschend, dass ein textiles Flächengebilde mit dieser Faserzusammensetzung eine derart hervorragende Leistung ermöglicht. Im Allgemeinen gehen Fachkundige davon aus, dass ein textiles Flächengebilde eine umso bessere Schwerentflammbarkeitsleistung aufweist und umso besseren Schutz bietet, je höher der Gehalt an Aramidfasern ist. Das textile Flächengebilde der Erfindung enthält einen hohen Prozentsatz an schwerentflammbarer Cellulosefaser, und seine Leistung ist dennoch besser als derzeit erhältliche textile Flächengebilde, die mittels eines hohen Prozentsatzes an Aramidfasern hergestellt wurden.
[0067] Antistatische Eigenschaften des textilen Flächengebildes können durch Zugabe von 1 bis 5% antistatischer Stapelfaser zu der Mischung oder durch Schaffen eines antistatischen Gitters durch Einbinden von Garnen in das textile Flächengebilde, welche aus dem Grundgarn bestehen, das mit antistatischen Endlosfilamentgarnen verzwirnt ist, erzielt werden. Alle in der Mischung verwendeten Fasern können spinngefärbte Fasern sein.
[0068] Die schwerentflammbare Cellulosefaser des Garns ist eine Cellulosefaser, welche durch Zugabe eines Schwerentflammbarkeitsmittels während oder nach der Faserherstellung schwerentflammbar gemacht wurde.
[0069] Die schwerentflammbaren Cellulosefasern des Garns werden aus der Gruppe bestehend aus FR-Modal, FR-Viskose und FR-Lyocell ausgewählt. Insbesondere sind die schwerentflammbaren Cellulosefasern des Garns FR- Modal-Fasern. Fasern können spinngefärbt oder in der Flocke, im Kammzug, im Garn oder im Flächengebilde gefärbt werden.
[0070] Die schwerentflammbaren Polyamidfasern werden aus der Gruppe bestehend aus Polyamid 6 und Polyamid 6.6 ausgewählt; bevorzugt wird eine hochfeste schwerentflammbare Polyamid 6.6-Faser. Fasern können spinngefärbt oder als Stapelfaser in der Flocke gefärbt oder im Kammzug gefärbt werden.
[0071] Insbesondere ist das Produkt der Erfindung ein textiles Flächengebilde, das aus einem Garn besteht, welches eine Mischung aus FR-Modal und einem hochfesten schwerentflammbaren Polyamid 6.6 ist. Das textile Flächengebilde kann gewebt oder gestrickt werden.
[0072] Überraschenderweise stellte sich heraus, dass ein Teil der schwerentflammbaren Cellulosefasern in dem textilen Flächengebilde durch durch Behandlung schwerentflammbar gemachte Baumwollfasern ersetzt werden kann, wobei das Schwerentflammbarkeitsmittel mittels Propfpolymerisationstechnologie im Faserstadium aufgebracht wird. Diese Technologie ermög licht sehr dauerhafte Schwerentflammbarkeitseigenschaften der behandelten Baumwolle. Eine derartige Technologie wurde von der Fa. Kurabo entwickelt und ist bei dieser erhältlich. Bis etwa 50% der schwerentflammbaren Cellulosefaserkomponente in dem textilen Flächengebilde können derartige Fasern aus "schwerentflammbarer gepfropfter Baumwolle" sein, wobei eine gute und dauerhafte Schwerentflammbarkeitsleistung aufrechterhalten wird. Demnach ist eine Ausführungsform der Erfindung ein textiles Flächengebilde, wobei 0 bis 50% der schwerentflammbaren Cellulosefasern Fasern aus schwerentflammbarer gepfropfter Baumwolle sind.
[0073] Das gewebte textile Flächengebilde weist Kette und Schuss aus dem erfindungsgemäßen Garn auf.
[0074] Das textile Flächengebilde weist hervorragende Entflammbarkeits- und Schutzeigenschaften auf. Es brennt nicht, es bricht bei Kontakt mit einer Flamme nicht auf, und es stellt weiterhin eine Barriere gegenüber Flammen dar. Ferner sorgt das textile Flächengebilde sogar bei einem niedrigen Warengewicht für ein hohes Maß an Schutz vor flüssigem Eisen, Kupfer, Magnesium, Blei, Messing, Zink und Aluminium ("Metallspritzer") sowie für hervorragenden Schutz vor elektrischen Lichtbögen.
[0075] Jede der Fasern in der Mischung kann spinngefärbt werden. Dies ergibt ein textiles Flächengebilde mit sehr hoher Farbechtheit. Bislang waren nur sehr teure Aramide als spinngefärbte Fasern erhältlich.
[0076] Die hervorragenden Entflammbarkeits- und Schutzeigenschaften des textilen Flächengebildes der Erfindung waren bislang nur mit erheblich schwereren, weit teureren textilen Flächengebilden wie PBI, 100% Aramid oder Lenzing FR/Meta-Aramid sowie mit schwerem Mo-dacryl oder durch Behandlung schwerentflammbar gemachten Baumwollmischungen und Fasern auf anorganischer Basis möglich.
[0077] All dies wird mit einem textilen Flächengebilde erreicht, das eine bessere Schutzfunktion und niedrigere Produktionskosten als andere textile Flächengebilde mit einer ähnlichen Leistungsfähigkeit aufweist, und das textile Flächengebilde ist aufgrund des hohen Anteils an Cellulosefasern weit komfortabler.
[0078] Das Garn wird aus Stapelfasern durch Spinnen des Garns mittels herkömmlicher Verfahren wie Ringspinnen, Offen-End-Spinnen, Vortex- Spinnen, Kammgarnspinnen, Halbkammgarnspinnen oder jedweder der Variationen dieser, die in der Garnspinnbranche verwendet werden, hergestellt. Die Stapellänge der Fasern für das Primärgarn kann von 35 mm und bis 160 mm betragen. Die Stapellänge muss für das ausgewählte Spinnsystem geeignet sein.
[0079] Die Verwendung von Fasern mit einer Stapellänge zwischen 75 und 90 mm sorgt für eine hohe Dauerhaftigkeit sogar bei leichten textilen Flächengebilden mit geringem Pilling und hoher Festigkeit, Reißfestigkeit und Abriebbeständigkeit. Zugleich weisen die erfindungsgemäßen Garne und auch die aus diesem Garnen hergestellten textilen Flächengebilde ein glatteres, weniger haariges Erscheinungsbild auf.
[0080] Die lineare Dichte (= Titer) der Fasern und Filamente, die in dem textilen Flächengebilde verwendet werden, wird derart gewählt, dass sie sich für den vorgesehenen Verwendungszweck eignet. Im Allgemeinen liegt sie in dem gemeinhin für derartige textile Anwendungen verwendeten Bereich. Die lineare Dichte hängt von dem für das Garn verwendeten Garnspinnsystem ab.
[0081] Während der vorbereitenden Prozesse vor dem Spinnen werden die FR- Modal-Faser und die schwerentflammbaren Polyamidfasern in den erforderlichen Verhältnissen miteinander gemischt. Das erfindungsgemäße Garn ist eine innige Mischung der zwei Fasern, wobei jede der Fasern im gesamten endgültigen Garn gut verteilt ist. Dieses Mischen kann während des Öffnens der Fasern, während des Kardierens oder während des Verziehens des Faserbands erfolgen.
[0082] Das Mischungsverhältnis des Garns gemäß der Erfindung beträgt bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform 70% FR-Modal- und 30% schwerentflammbare Polyamid 6.6-
Fasern.
[0083] Antistatische Eigenschaften des textilen Flächengebildes können durch Hinzumischen von 1 bis 5% Antistatikfaser oder durch Herstellen eines antistatischen Gitters in dem textilen Flächengebilde mittels Garnen, welche durch Verzwirnen des Grundgarns (gemäß der Erfindung) mit antistatischen Endlosfilamentgarnen hergestellt werden, hinzugefügt werden.
[0084] Wahlweise kann der Anteil der Para-Aramid-Faser in dem Garn bis zu 30% betragen, wobei jedoch die Kosten des textilen Flächengebildes mit zunehmendem Para-Aramid-Gehalt steigen, ohne merkbare Leistungssteigerung gegenüber den geltenden Normen. Eine oder mehrere der einzelnen Faserkomponenten in dem textilen Flächengebilde werden spinngefärbt, in der Flocke gefärbt oder im Kammgarn gefärbt oder können im Garn oder textilen Flächengebilde gefärbt werden. Die hochtemperaturbeständigen Polymerfasern können entweder spinngefärbt oder im Flocken- oder Kammgarnzustand gefärbt werden. Durch Verwendung von 100% spinngefärbten Fasern wird die Farbechtheit des textilen Flächengebildes verbessert, während gleichzeitig eine Kostenersparnis beim Färben von textilen Flächengebilden erzielt werden kann.
[0085] Das Warengewicht, die Konstruktion und die Bindung des gewebten Flächengebildes werden derart gewählt, dass sie ein textiles Flächengebilde mit dem Stil und den Eigenschaften ergeben, welche für den Verwendungszweck erforderlich sind. Beispielsweise kann die Konstruktion des textilen Flächengebildes eine Leinwandbindung, eine Köperbindung, eine Hopsackbindung, eine Satinbindung, eine Sateen-Bindung oder jedwede andere Bindung sein, die für eine Schutzbekleidungsanwendung geeignet ist. Für Gestricke ist eine Rechts-Links-Ware, Pique oder jedwede andere geeignete Flächengebildekonstruktion möglich. Das textile Flächengebilde kann eine leichte Leinwandbindung (d.h. mit einem Flächengewicht von 100 bis 150 g/m2) für Hemdenanwendungen sein. Es kann eine mittelgewichtige Köperbindung (d.h. mit einem Flächengewicht von 150 bis 230 g/m2) für Hosen sein. Es kann auch eine schwere Köperbindung (d.h. mit einem Flächengewicht von 230 bis 450 g/m2) für Jacken und andere Arten von Oberbekleidung sein. Für die Verwendung bei Möbelbezugsstoffen beträgt das Flächengewicht für gewöhnlich mindestens 350 g/m2. Das Grundprinzip der Erfindung kann in eine breite Vielfalt von textilen Flächengebilden eingebunden werden. Es wird unabhängig von Bindung oder Konstruktion funktionieren, vorausgesetzt, dass die richtigen Garnmischungen und -anordnungen verwendet werden. Nur außergewöhnlich leichte textile Flächengebilde (unter 100 g/m2) würden die Vorteile der Erfindung nicht aufweisen.
[0086] Das textile Flächengebilde der Erfindung kann auch mittels eines Vliesstoffherstellungsverfahrens hergestellt werden. Klarerweise ist für ein Vliesstoffverfahren ein Garn nicht erforderlich, jedoch gilt all das, was oben über Wesen, Eigenschaften und Behandlung der Garnfasern sowie über die Mischungsverhältnisse gesagt wurde, auch für die Zusammensetzung solcher Vliesstoffe. Die Faserkomponenten werden miteinander gemischt und, ohne zuerst ein Garn zu spinnen, zu einem Vliesstoff verarbeitet. Ein Beispiel für ein derartiges textiles Flächengebilde ist ein Nadelfilzstoff, bei dem die einzelnen Faserkomponenten in einer Mischvorrichtung miteinander gemischt und dann kardiert, kreuzgelegt und genadelt werden, um ein textiles Flächengebilde zu ergeben. Ein derartiges textiles Flächengebilde ist beispielsweise von Nutzen als Isolierfutter in einem Kleidungsstück oder könnte verwendet werden, um einfache Kleidungsstücke wie Schürzen herzustellen.
ANWENDUNG DER ERFINDUNG
[0087] Das Produkt dieser Erfindung ist dazu bestimmt, als Möbelbezugsstoff für Sitzgelegenheiten in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Sitzen von Flugzeugen, Zügen, Kreuzfahrtschiffen, Autobussen und Personenkraftwagen oder als einer der wesentlichen Bestandteile von Kleidungsstücken für den persönlichen Schutz in Situationen, in denen die Gefahr eines Kontakts mit Flammen, elektrischen Lichtbögen oder flüssigen Metallspritzern besteht, verwendet zu werden. Das textile Flächengebilde wird verwendet, um Kleidungsstücke herzustellen, die den Körper des Benutzers bedecken, um die Haut vor Kontakt mit Flammen oder anderen Hitze quellen wie Metallspritzern und elektrischen Lichtbögen, die Verletzungen verursachen würden, zu schützen.
[0088] Kleidungsstücke werden für gewöhnlich durch Zusammensetzen von zugeschnittenen Flächengebilde-Formstücken durch Zusammennähen derselben hergestellt. Das Produkt dieser Erfindung kann das einzige textile Flächengebilde sein, das zur Herstellung eines Kleidungsstücks verwendet wird, oder es kann ein Bestandteil eines Kleidungsstücks sein; wobei die anderen Bestandteile aus textilen Flächengebilden von anderer Gestaltung und anderem Einsatzzweck bestehen. Es kann auch, ehe die Formstücke zum Anfertigen des Kleidungsstücks zugeschnitten werden, durch Laminieren mit anderen textilen Flächengebilden kombiniert werden.
[0089] Das Produkt dieser Erfindung kann als Lage aus textilem Flächengebilde an der Innenseite eines Kleidungsstücks verwendet werden. Es kann als Lage an der Außenseite eines Kleidungsstücks verwendet werden, oder es kann als innere Komponente zwischen zwei oder mehreren anderen textilen Flächengebilden verwendet werden. Es kann auch verwendet werden, um mehr als eine Lage in dem Kleidungsstück zu bilden. Beispielsweise könnte es als innere Lage des Kleidungsstücks und als äußere Lage des Kleidungsstücks verwendet werden, wobei eine dritte Lage aus einer schwerentflammbaren Einlage zwischen der inneren und der äußeren Lage vorgesehen wird. Das Produkt dieser Erfindung kann auch in Form eines Laminats des textilen Flächengebildes der Erfindung verwendet werden, wobei Schichten aus anderen Materialien mit dem textilen Flächengebilde zusammenlaminiert werden. Beispielsweise kann das textile Flächengebilde als Träger einer Beschichtung dienen.
[0090] Das textile Flächengebilde der Erfindung kann zur Herstellung aller Arten von Kleidungsstücken verwendet werden, bei denen Schutz vor Flammen ein hauptsächlicher Zweck ist. Es kann verwendet werden für Jacken, Mäntel, Hosen, Hemden, Polohemden, Pullover und Westen, Sweatshirts, T-Shirts, Socken, Schürzen, Handschuhe und Stulpenhandschuhe, Kapuzen als Kopfschutz, für andere Kopfbedeckungen und für jedwede anderen Kleidungsstücke, die zum Zweck des Schützens des Trägers vor Flammen und ähnlichen Gefahren getragen werden können. Das textile Flächengebilde kann auch in anderen Artikeln verwendet werden, welche dazu bestimmt sind, Personen und Sacheigentum vor Kontakt mit Flammen zu schützen, beispielsweise in Schuh- und Stiefelbestandteilen, Schweißschildern, Brandschutzvorhängen, Zelten, Schlafsäcken, Planen und jedweden anderen ähnlichen Artikeln, die zur Gänze oder zum Teil aus textilen Flächengebilden hergestellt werden.
[0091] Farbige textile Flächengebilde für die vorgesehenen Anwendungen werden vorzugsweise durch Verwendung spinngefärbter Fasern, durch Stückfärben oder durch Bedrucken realisiert, wobei jedoch im Allgemeinen alle Färbeverfahren anwendbar sind. Ein großer Vorteil der textilen Flächengebilde gemäß dieser Erfindung verglichen mit Flächengebilden, die aus einer Mischung von FR-Modal und schwerentflammbarem Polyester hergestellt werden, ist die gute Färbbarkeit in jeder Phase der textilen Kette bis hin zum Stückfärben. BEISPIEL 1 [0092] Ein textiles Flächengebilde mit Köperbindung wurde aus folgenden Komponenten gewebt: [0093] · Garn: Ein Kammspinngarn (Nm 45/2), bei dem 70% der Fasern Lenzing FR® mit 3,3 dtex (1/3 mit einer Stapellänge von 75 mm und 2/3 mit einer Stapellänge von 90 mm) waren, 30% der Fasern hochfeste schwerentflammbare PA6.6(Nexylon® FR)-Fasern waren. Lenzing FR® ist eine von der Lenzing AG in Österreich beziehbare schwerentflammbare Modalfaser, welche gemäß einem Modalverfahren (siehe AT-A 1371/2009) hergestellt wird und Exolit® als eingebundenes schwerentflammbares Pigment enthält. Nexylon® FR ist bei der schweizerischen EMS-Chemie erhältlich, wird gemäß einem Polyamidherstellungsverfahren hergestellt und enthält Exolit® als eingebundenes schwerentflammbares Pigment. Die beiden Faserkomponenten wurden während der vorbereitenden Verarbeitung beim Verziehen der Faserbänder miteinander vermischt.
[0094] Die Kettgarnnummer des Flächengebildes betrug 30 Fäden pro cm. Die Schussgarnnummer betrug 26 Fäden pro cm.
[0095] Das erhaltene textile Flächengebilde wies ein Flächengewicht von 260 g/m2 auf. SCHUTZ VOR FLAMMEN: [0096] Das erhaltene textile Flächengebilde ließ sich in normalen Atmosphärenbedingungen nicht entzünden. Bei Kontakt mit Flammen, die auf die Oberfläche des textilen Flächengebildes gerichtet wurden, verkohlte das textile Flächengebilde, behielt jedoch seine Struktur und diente weiterhin als Barriere gegenüber Flammen. In dem textilen Flächengebilde entstanden keine Löcher. Das textile Flächengebilde blieb weich und flexibel ohne jegliches Aufbrechen nach Kontakt mit Flammen gemäß EN ISO 15025, Verfahren A (Oberflächenentzündung).
[0097] Für Nachflamme und Nachglühen des textilen Flächengebildes bei Prüfung gemäß EN ISO 15025, Verfahren A, ergaben sich 0 Sekunden in der Kettrichtung und 0 Sekunden in der Schussrichtung.
[0098] Aus dem textilen Flächengebilde wurde Schutzbekleidung - Jacken und Hosen - angefertigt und beurteilt wie folgt.
PRÜFEN MIT EINER SENSORBESTÜCKTEN PRÜFPUPPE
[0099] gemäß ISO 13506.3. Schutzkleidung gegen Hitze und Flammen - Prüfverfahren für eine vollständige Bekleidung - Voraussage der Wahrscheinlichkeit von Verbrennungen unter Verwendung einer sensorbestückten Prüfpuppe.
[00100] Dieses Prüfverfahren stellt die Merkmale des von der Kleidung bereitgestellten Hitzeschutzes fest, was durch die Messung der Wärmeübertragung auf eine lebensgroße Prüfpuppe erfolgt, die einem im Labor als Simulation erzeugten Feuer mit gesteuerter Wärmestromdichte, Dauer und Flammenverteilung ausgesetzt wird. Die Wärmeübertragungsmesswerte können auch verwendet werden, um die voraussichtlichen Hautverbrennungen, die durch den Kontakt entstehen, zu berechnen. Kleidungsstücke, die aus dem textilen Flächengebilde der Erfindung hergestellt wurden, wurden mit Kleidungsstücken verglichen, die aus einem Flächengebilde aus 100% Aramid hergestellt wurden.
[00101] Das aus dem textilen Flächengebilde der Erfindung hergestellte Kleidungsstück wies verglichen mit Kleidungsstücken aus 100% Aramid weniger Verbrennungen auf.
[00102] Überraschenderweise kam es während des Flammenkontakts zu keiner Schrumpfung des textilen Flächengebildes der Erfindung. Ganz im Gegenteil: einige Teile des Kleidungsstücks wurden größer. Das Kleidungsstück aus 100% Aramid wies erhebliche Schrumpfung durch Flammeneinwirkung auf.
[00103] Bei der Sichtbeurteilung der geprüften Kleidungsstücke ist deutlich zu sehen, dass bei Flammenkontakt das aus dem textilen Flächengebilde der Erfindung hergestellte Kleidungsstück ein zusätzliches Schutzpolster bietet. SCHUTZ VOR METALLSPRITZERN: [00104] Das textile Flächengebilde der Erfindung wurde gemäß ISO 9185 geprüft und gemäß EN ISO 11612 klassifiziert. Trotz seines relativ geringen Warengewichts von 260 g/m2 war das Ergebnis für Aluminium wie auch für flüssige Eisenspritzer hervorragend.
[00105] Diese Prüfung bewertet die Fähigkeit des textilen Flächengebildes, einer bestimmten Menge von flüssigem Metall standzuhalten, sowie die Art und Weise, wie das Metall mit dem textilen Flächengebilde zusammenwirkt. Die Materialien mit dem besten Leistungsverhalten behalten ihre Struktur bei, und das Metall haftet nicht an der Oberfläche an. An dem textilen Flächengebilde verursachte Schäden werden minimiert. SCHUTZ VOR ELEKTRISCHEN LICHTBÖGEN: [00106] Das textile Flächengebilde der Erfindung wurde gemäß EN ISO IEC 61482 1- 2, 4kA und 7kA, geprüft. Das textile Flächengebilde bestand die geforderten Stoll-Kriterien für 4kA mit ausgezeichneten Werten und wies bei Tests mit 7kA kein Aufbrechen des textilen Flächengebildes in einer einzigen Schicht auf.
[00107] Die Stoll-Kurve ist eine Kurve aus Wärmeenergie und Zeit, welche aus Daten über die Verträglichkeit menschlichen Gewebes gegenüber Hitze erstellt wird und verwendet wird, um das Einsetzen von Verbrennungen zweiten Grades vorherzusehen (zitiert aus EN ISO IEC 61482 1-2). PRÜFEN AUF MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN: [00108] Die Ergebnisse aus dem Reißversuch gemäß ISO 13937-2 verglichen mit einigen der anderen derzeit in persönlicher Schutzbekleidung verwendeten Produkte waren wie aus folgender Tabelle 1 hervorgeht:
TABELLE 1 - ERGEBNISSE LEISTUNGSVERHALTEN TEXTILE FLÄCHENGEBILDE
[00109] Das textile Flächengebilde der Erfindung weist verglichen mit den meisten der anderen auf dem Markt erhältlichen Materialien eine höhere Reißfestigkeit auf. PRÜFEN AUF KOMFORT: ERGEBNISSE GEMÄSS TABELLE 1 [00110] Alambeta - Wärmeeindringkoeffizient: [00111] Das textile Flächengebilde wurde auf seine Komforteigenschaften geprüft. Die Alambe-ta-Prüfung misst die Geschwindigkeit der Übertragung von Körperwärme durch das textile Flächengebilde. Textile Flächengebilde mit einem hohen Wärmeeindringkoeffizient fühlen sich kühler an, und das erhöht ihren Tragekomfort. Auf die Ergebnisse aus Tabelle 1 Bezug nehmend weist das textile Flächengebilde der Erfindung den höchsten Wärmeeindringkoeffizienten auf, was die kühlste Flächengebildehaptik ergibt. KURZZEITWASSERDAMPFAUFNAHME Fl: [00112] Das textile Flächengebilde wurde mittels der menschlichen Hautmodellvorrichtung auf Kurzzeitwasserdampfaufnahme (Fi) gemäß EN ISO 31092 geprüft. Ein hohes Wasserdampfaufnahmevermögen weist darauf hin, dass das textile Flächengebilde in der Lage ist, für ein positives Management der Feuchtigkeit in seiner Umgebung zu sorgen. Dies trägt dazu bei, den Körper trocken und kühl zu halten. Auf die Ergebnisse aus Tabelle 1 Bezug nehmend weist das textile Flächengebilde der Erfindung die höchste Kurzzeitwasserdampfaufnahme auf, was den besten Tragekomfort zur Folge hat. Dies kann dazu beitragen, die Gefahr von Hitzestress und Hitzschlag zu vermeiden, und verbessert die physiologische Leistungsfähigkeit des Trägers. PRÜFEN AUF FARBECHTHEIT: [00113] Aufgrund der Verwendung von 100% spinngefärbten Fasern oder von qualitativ hochwertigen Färbeverfahren kann eine hohe Farbechtheit erzielt werden, da Farben nie ausgewaschen werden oder sich abnutzen.
[00114] Das textile Flächengebilde aus Beispiel 1 gemäß der Erfindung wurde subjektiv bewertet und mit handelsüblichen textilen Flächengebilden, die für persönliche Schutzbekleidung verwendet werden, verglichen. Die Ergebnisse gehen aus der letzten Spalte von Tabelle 2 hervor. In dieser Tabelle wird ein Punktebeurteilungssystem von 1 bis 3 verwendet: 1 = schlecht, 3 = ausgezeichnet.
[00115] Bei jedem beurteilten Parameter erhielt das textile Flächengebilde aus Beispiel 1 den höchstmöglichen Punktewert. Kein anderes bewertetes textiles Flächengebilde erreichte bei der Bewertung dasselbe hohe Niveau. BEISPIEL 2 [00116] Ein textiles Flächengebilde mit Köperbindung wurde aus folgenden Komponenten gewebt: [00117] · Garn: Ein Kammspinngarn (Nm 45/2), bei dem 40% der Fasern 40mm Lenzing FR® mit 1,7 dtex waren, 40% durch Behandlung schwerentflammbar gemachte Baum-wollfasern waren (im Faserstadium wurde Schwerentflammbarkeitsbehandlung von Kurabo mittels Propfpolymerisationstechnologie angewandt) und 20% hochfeste, schwerentflammbare PA6.6(Nexylon® FR)-Fasern waren. Die drei Faserkomponenten wurden im Faserstadium miteinander vermischt.
[00118] Die Kettgarnnummer des Flächengebildes betrug 33 Fäden pro cm. Die Schussgarnnummer betrug 27 Fäden pro cm.
[00119] Das erhaltene textile Flächengebilde wies ein Flächengewicht von 265 g/m2 auf. TABELLE 2 - EIGENSCHAFTEN GÄNGIGER TEXTILER FLÄCHENGEBILDE FÜR PERSÖNLICHE SCHUTZBEKLEIDUNG IM VERGLEICH MIT BEISPIEL 1

Claims (14)

  1. Patentansprüche 1. Schwerentflammbares textiles Flächengebilde zur Verwendung in schwerentflammbaren Möbelbezugsstoffen oder persönlicher Schutzbekleidung, welche ein hohes Maß an Schutz vor Flammen und anderen Hitzequellen, beispielsweise vor flüssigen Metallspritzern und elektrischen Lichtbögen, bietet, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einer innigen Mischung aus schwerentflammbaren Cellulosefasern mit schwer entflammbaren Polyamidfasern hergestellt ist, wobei die schwerentflammbaren Polyamidfasern aus der Gruppe umfassend Polyamid 6 und Polyamid 6.6 ausgewählt werden.
  2. 2. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei die innige Mischung in Form eines Garns vorliegt.
  3. 3. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei das Mischungsverhältnis vorzugsweise - 50 bis 90% schwerentflammbare Cellulosefasern, - 50 bis 10% schwerentflammbare Polyamidfasern beträgt.
  4. 4. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei die schwerentflammbaren Cellulosefasern Cellulosefasern sind, welche durch Zugabe eines Schwerentflammbarkeitsmittels während oder nach der Faserherstellung schwerentflammbar gemacht wurden.
  5. 5. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei die schwerentflammbaren Cellulosefasern aus der Gruppe bestehend aus FR-Modal, FR-Viskose und FR-Lyocell ausgewählt werden.
  6. 6. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei die schwerentflammbaren Cellulosefasern FR-Modal-Fasern sind.
  7. 7. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei 0 bis 50% der schwerentflammbaren Cellulosefasern schwerentflammbare gepfropfte Baumwollfasern sind.
  8. 8. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei die schwerentflammbaren Cellulosefasern 1 eine Mischung aus verschiedenen schwerentflammbaren Cellulosefasern aus der Gruppe umfassend FR-Modal, FR-Viskose, FR-Lyocell und schwerentflammbare gepfropfte Baumwolle sind.
  9. 9. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, welches durch Zugabe von 1% bis 5% einer antistatischen Stapelfaser zu der Mischung antistatisch gemacht wurde.
  10. 10. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, welches durch Einbinden eines Gittermusters aus Garnen, die aus dem Grundgarn bestehen, welches mit antistatischem Endlosfilamentgarn verzwirnt wurde, antistatisch gemacht wurde.
  11. 11. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1, wobei eine oder mehrere der einzelnen Faserkomponenten spinngefärbt wurde(n) oder in der Flocke gefärbte Stapelfasern ist(sind) oder im Kammzug, im Garn oder im Flächengebilde gefärbt wird(werden).
  12. 12. Textiles Flächengebilde nach Anspruch 1 bis 11, welches durch Weben oder Stricken hergestellt wird.
  13. 13. Verwendung des textilen Flächengebildes nach Anspruch 1 als Schicht aus textilem Flächengebilde an der Innenseite eines Kleidungsstücks, als Schicht an der Außenseite eines Kleidungsstücks, als innere Komponente zwischen zwei oder mehreren anderen textilen Flächengebilden, um mehr als eine Schicht in dem Kleidungsstück vorzusehen, als innere Schicht des Kleidungsstücks und als äußere Schicht des Kleidungsstücks mit einer dritten Schicht aus einer schwerentflammbaren Einlage zwischen der inneren und der äußeren Schicht, in Form eines Laminats des textilen Flächengebildes der Erfindung, wobei Schichten aus anderen Materialien mit dem textilen Flächengebilde zusammenlaminiert werden, insbesondere als Träger einer Beschichtung.
  14. 14. Verwendung des textilen Flächengebildes nach Anspruch 1 für die Herstellung aller Arten von Kleidungsstücken, ausgewählt aus der Gruppe umfassend Jacken, Mäntel, Hosen, Hemden, Polohemden, Pullover und Westen, Sweatshirts, T-Shirts, Socken, Schürzen, Handschuhe und Stulpenhandschuhe, Kapuzen als Kopfschutz, andere Kopfbedeckungen und jedwede anderen Kleidungsstücke, die zum Zweck des Schützens des Trägers vor Flammen und ähnlichen Gefahren getragen werden können, andere Artikel, welche dazu bestimmt sind, Personen und Sacheigentum vor Kontakt mit Flammen zu schützen, beispielsweise Schuh- und Stiefelbestandteile, Schweißschilder, Brandschutzvorhänge, Zelte, Schlafsäcke, Planen und jedwede anderen ähnlichen Artikel, die zur Gänze oder zum Teil aus textilen Flächengebilden hergestellt werden. Hierzu keine Zeichnungen
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