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Die
Erfindung betrifft ein Kleidungsstück mit Stretcheigenschaften,
die Tragekomfort verleihen, und Verfahren zur Herstellung eines
derartigen Kleidungsstücks.
Kleidungsstücke
mit Stretcheigenschaften werden in den Marktsegmenten Sportkleidung
und sportliche Kleidung, zunehmend aber auch als Tages- und Hauskleidung
nachgefragt.
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Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Kleidungsstück, konfektioniert aus einem
normalerweise unelastische Lyocellgarne umfassenden Gewebe. Dabei
handelt es sich in dieser Schrift bei Lyocellgarnen um Garne, die
ausschließlich
Lyocellfasern umfassen, oder um Garne, die eine Mischung von Lyocellfasern
mit Fasern eines anderen Fasertyps oder mehrerer anderer Fasertypen
wie cellulosische oder nichtcellulosische Fasern, sowohl Natur-
als auch Kunstfasern, wie zum Beispiel Baumwolle, Modal, Viskose,
Leinen und Fasern aus synthetischen Polymeren wie Polyester und
Polyamid umfassen. Dabei umfaßt
der Begriff „Fasern" sowohl Stapelfasern
als gegebenenfalls auch Endlosfasern beziehungsweise Filamente.
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Im
Gegensatz zu anderen Celluloseregeneratfasern wie zum Beispiel den
Viskosefasern, einschließlich
der hochfesten Modaltypen, zu deren Herstellung man die Cellulose
in ein lösliches
chemisches Derivat überführt und
anschließend
einer Lösung
dieses Derivats in ein Bad extrudiert, in dem das Extrudat als Cellulosefasern
regeneriert wird, erfolgt die Herstellung der Lyocellfasern durch
Extrusion einer Lösung
von Cellulose über
eine Spinndüse in
ein Fällbad
nach dem als Nichtderivat- bzw. als Direktlöse- bekannten Verfahren. Ein
derartiges Verfahren wird in US-A-4,246,221 beschrieben, wobei es sich
bei dem dabei eingesetzten Lösungsmittel
um ein wäßriges tertiäres Amin-N-Oxid
handelt, insbesondere um N-Methylmorpholin-N-Oxid.
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Stand der
Technik
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Zur
Herstellung von Kleidungsstücken
mit Stretcheigenschaften geht man vornehmlich von Maschenware aus,
da man durch die Ausbildung miteinander verknüpfter Maschen die erforderliche
Elastizität
erreicht, um dem Kleidungsstück
den geforderten Tragekomfort zu verleihen. Aus Maschenware konfektionierte
Kleidungsstücke
beherrschen die Marktsegmente Sportkleidung und sportliche Kleidung. Durch
die zunehmende öffentliche
Vertrautheit mit dem durch Stretcheigenschaften verliehenen Tragekomfort,
wird dieser Stretchkomfort mittlerweile auch bei nicht durch Wirken
bzw. Stricken hergestellten Waren nachgefragt. Dabei werden viele
Kleidungsstücke
wie zum Beispiel Herren- und Damenhosen und -jeans, Oberhemden für den Mann
und Blusen sowie Röcke
für die
Frau herkömmlicherweise
aus Geweben konfektioniert. Da Gewebe relativ undehnbar sind, sind
auch die daraus konfektionierten Kleidungsstücke normalerweise relativ undehnbar.
Um derartigen Kleidungsstücken
Stretcheigenschaften zu verleihen, hat man ein Gewebe mit Stretch
hergestellt und dann daraus ein Kleidungsstück konfektioniert.
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Aus
GB-A-1,035,359 ist ein Verfahren zur Verleihung von Stretcheigenschaften
an ein Gewebe aus Garnen aus Cellulosefasern wie Baumwolle oder Viskose
bekannt, bei dem man das Gewebe mit einem Quellmittel wie Natriumhydroxid
behandelt, um die Garne zu verkräuseln.
Dabei muß das
Gewebe jedoch anschließend
mit einem heißhärtbaren
Harz oder Vernetzungsmittel behandelt werden, damit die Garne federnd
in ihrem gekräuselten
Zustand verbleiben.
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Ein
kommerziell erfolgreiches Verfahren zur Herstellung von Geweben
mit Stretcheigenschaften besteht darin, daß man elastomere Garne wie
die bekannten Lycragarne der Du Pont Corporation (Lycra ist ein
Warenzeichen der Du Pont Corporation) mit einwebt. Dabei werden
die elastomeren Garne hauptsächlich
als Schuß eingewebt
und somit Stretch in Schußrichtung
erreicht, da das dehnfähige Garn
als Schuß leichter
zu handhaben ist als eine Kette von dehnfähigen Garnen. Man hat auch
schon Gewebe aus Lyocellgarnen dadurch mit einem Maß an Stretch
versehen, daß man
elastomere Garne mit eingewebt hat.
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Darstellung
der Erfindung
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist ein Kleidungsstück mit Stretcheigenschaften,
konfektioniert aus einem aus normalerweise unelastische Lyocellgarne
umfassenden Kett- und/oder Schußfäden hergestellten
Gewebe, dadurch gekennzeichnet, daß die im Gewebe als Kette und/oder
Schuß vorliegenden
Lyocellgarne eine einfixierte Kräuselstruktur aufweisen,
die dem Gewebe in der jeweiligen Kett- und/oder Schußrichtung
ein Dehnungsvermögen
von mindestens 15 Prozent bei einer elastischen Dehnung von mindestens
90 Prozent verleiht.
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Dabei
wird das Dehnungsvermögen
eines Gewebes in einer bestimmten Richtung als Prozentsatz ausgedrückt und
bezeichnet die prozentuale Dehnung des Gewebes unter Belastung in
jener Richtung nach dem Prüfverfahren
gemäß dem britischen
Norm-Prüfverfahren
BS4952 mit einer vorgegebenen Zuglast von 40 Newton und einer Verweilzeit
von 10 Sekunden unter voller Belastung. Das Prüfverfahren wird weiter unten
bei den Beispielen näher
erläutert.
Nach dem gleichen modifizierten BS4952-Prüfverfahren bestimmt man die
prozentuale Restdehnung als die nach Entfernen der dehnenden Last
verbleibende, restliche Dehnung, ausgedrückt als Prozentsatz des Dehnungsvermögens. Dieser
Parameter wird in dieser Schrift auch als elastische Dehnung bezeichnet,
auch wiederum als Prozentsatz gleich „100 minus prozentuale Restdehnung" ausgedrückt.
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Das
Dehnungsvermögen
des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks kann
in der Summe, also für die
Kett- und Schußrichtung
zusammen, bis zu 30 Prozent und mehr betragen. Das Dehnungsvermögen kann
ausgewogen zwischen Kette und Schuß verteilt sein oder auch in
eine der Kett- oder Schußrichtungen überwiegen.
Bevorzugt beträgt
das Dehnungsvermögen
mindestens 20 Prozent in eine der Richtungen, bevorzugt in Kettrichtung.
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Die
elastische Dehnung beträgt
mindestens 90 Prozent und bevorzugt mindestens 95 Prozent. Bei einem
Dehnungsvermögen
von 15 Prozent sind elastische Dehnungen von mehr als 95 Prozent
erzielbar, beispielsweise bis 97 Prozent. Bei einem Dehnungsvermögen von über 20 Prozent
verkleinert sich die erzielbare elastische Dehnung, üblicherweise
in den Bereich von 90 bis 95 Prozent.
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Das
für das
erfindungsgemäße Kleidungsstück verwendete
Gewebe umfaßt
bevorzugt nur (ausschließlich)
Lyocellgarne. Zwar ist es möglich, andere
Garne wie zum Beispiel Baumwollgarne, in Kette und/oder Schuß einzuarbeiten,
dies führt
aber leicht zu reduzierten Werten für das Dehnungsvermögen im konfektionierten
Kleidungsstück.
Die Lyocellgarne selbst können
aus dem gleichen Grund vorteilhafterweise nur (ausschließlich) Lyocellfasern
umfassen, aber auch mit Lyocellgarnen, die eine Mischung von Lyocellfasern
mit Fasern aus Baumwolle oder Modal oder Viskose oder Leinen oder
synthetischen Polymeren wie Polyester oder Polyamid umfassen, werden
ausgezeichnete Ergebnisse erzielt. Bei Mischgarnen beträgt der Anteil
der Lyocellfasern bevorzugt 50 Prozent und mehr.
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Um
das Dehnungsvermögen
des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks noch
weiter zu verbessern, kann man zusätzlich elastomere Garne als
Kette und/oder Schuß mit
einweben. Bevorzugt werden die elastomeren Garne als Schuß mit eingewebt. Dies
ermöglicht
eine Konzentrierung des durch die gekräuselten Lyocellgarne vermittelten
Dehnungsvermögens
in Kettrichtung. Dabei kommen für
die um die elastomere Seele des elastomeren Garns umgesponnenen
Fasern alle geeigneten Fasern wie Baumwolle in Frage.
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Statt
einer bei einem Cellulosegewebe mit einfixierter Kräuselung
an sich zu erwartenden gewissen Steifigkeit oder Brettigkeit zeigt
das erfindungsgemäße Kleidungsstück ein gutes
Biege- und Fallverhalten. Darüber
hinaus zeigt das Kleidungsstück
vermutlich aufgrund der größeren Naßflexibilität der Lyocellgarne
eine bessere Knitterfestigkeit bei der Wäsche.
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Das
erfindungsgemäße Kleidungsstück kann man
als im wesentlichen keine einfixierten Falten aufweisend ausführen. Alternativ
dazu kann das Kleidungsstück
ganzflächig
oder in mindestens einem seiner Bereiche eine Anordnung von einfixierten
Falten aufweisen. Diese einfixierten Falten können in zufälliger Anordnung vorliegen.
Handelt es sich bei dem Gewebe des Kleidungsstücks um einen mit Indigofarbstoff
gefärbtes
Denimgewebe, so kann das Gewebe entlang den Linien der einfixierten
Falten einen Verlust an Indigofarbstoff aufweisen. Derartige Gewebe
mit einer Anordnung von einfixierten Falten haben viel Potential
auf bestimmten Gebieten der Mode, insbesondere als Freizeitkleidung
für den
jungen Markt.
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Die
Erfindung umfaßt
auch ein Verfahren zur Behandlung eines Kleidungsstücks, konfektioniert aus
einem aus normalerweise unelastische Lyocellgarne umfassenden Kett-
und/oder Schußfäden hergestellten
Gewebe, bei dem man das Kleidungsstück mit einem Quellmittel für Cellulose
in Berührung bringt,
mit einer Waschflüssigkeit
von Quellmittel freiwäscht
und anschließend
trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kleidungsstück in einem
unbündigen
und im wesentlichen faltenfreien Zustand führt und in diesem Zustand zunächst in
ein Bad des Quellmittels und dann in ein Bad der Waschflüssigkeit
taucht, wobei zunächst
die normalerweise unelastischen Lyocellkett- und/oder – schußfäden des Gewebes
unter Einwirkung der bei ihrem Anquellen erzeugten Kräfte eine
Kräuselung
erfahren und anschließend
die Kräuselung
beim wenigstens partiellen Freiwaschen von Quellmittel einfixiert
wird, wobei durch die einfixierte Kräuselung dem Gewebe in den jeweiligen
Kett- und/oder Schußrichtungen
ein Dehnungsvermögen
von mindestens 15 Prozent bei einer elastischen Dehnung von mindestens
90 Prozent verliehen wird, wobei man ein Kleidungsstück mit Stretcheigenschaften
erhält.
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Dabei
beruht die Warenführung
des Kleidungsstücks
in einem unbündigen
und im wesentlichen faltenfreien Zustand hauptsächlich auf zwei Überlegungen.
Zum ersten müssen
die Lyocellgarne beim Eintauchen im Quellmittelbad in der Lage sein, ohne
jegliche Beschränkung,
außer
der durch die Gewebebindung selbst, aufzuquellen und sich zu verkräuseln, so
daß die
erforderlichen Stretcheigenschaften erzielt werden können. Zum
zweiten dürfen beim
Durchlauf des Kleidungsstücks
durch die Verfahrensschritte Quellen und Waschen keine unerwünschten
Falten in das Kleidungsstück
einfixiert werden. Bevorzugt führt
man das Kleidungsstück
zur unbündigen
Warenführung
hängend
auf dem Bügel.
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Zur
Einfixierung der Kräuselung
in den Lyocellgarnen kommt es dadurch, daß sich die fest in der Webstruktur
eingebundenen Lyocellgarne beim Aufquellen verbiegen und verkräuseln und
beim anschließenden
Abwaschen des Quellmittels und der Wiederherstellung der Wasserstoffbrückenbindungen
auch nicht wieder völlig
entquellen. Dieser Prozeß bedingt
gewisse Überlegungen
bezüglich
der Verfahrensführung.
Eine Falte im Stoff eines den Verfahrensablauf durchlaufenden Kleidungsstücks wird einfixiert.
Da dies für
normale Kleidungsstücke
unerwünscht
ist, sollte man das Kleidungsstück
in diesem Fall in einem im wesentlichen faltenfreien Zustand, beispielsweise
auf dem Bügel
hängend,
führen
und anschließend
auch in diesem faltenfreien Zustand während der Quellstufe des Verfahrens
und während zumindest
der Anfangsphase der anschließenden Waschstufe
auch in diesem faltenfreien Zustand belassen. So kann man beispielsweise
Kleidungsstücke
auf dem Bügel
an der Laufschiene nacheinander in ein Quellmittelbad und anschließend in
mindestens ein Waschflüssigkeitsbad
eintauchen, wobei die Bewegungen der Flüssigkeiten so gering wie möglich gehalten
werden sollte, um den gewünschten
Behandlungs- oder
Wascheffekt zu erzielen, ohne dabei Faltenbildungen der Kleidungsstücke zu fördern.
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Die
Erfindung umfaßt
ferner ein Verfahren zur Behandlung eines Kleidungsstücks, konfektioniert
aus einem aus normalerweise unelastische Lyocellgarne umfassenden
Kett- und/oder Schußfäden hergestellten
Gewebe, bei dem man das Kleidungsstück mit einem Quellmittel für Cellulose
in Berührung
bringt, mit einer Waschflüssigkeit
von Quellmittel freiwäscht
und anschließend
trocknet, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kleidungsstück als ganzes
oder in mindestens einem Bereich zu einem Bündel geschnürt zunächst mit dem Quellmittel und dann
mit der Waschflüssigkeit
in Berührung
bringt, wobei zunächst
die Kett- und/oder Schußfäden des Gewebes
unter Einwirkung der bei ihrem Anquellen erzeugten Kräfte eine
Kräuselung
erfahren und anschließend
die Kräuselung
beim wenigstens partiellen Freiwaschen von Quellmittel einfixiert
wird, wobei durch die einfixierte Kräuselung dem Gewebe in den jeweiligen
Kett- und/oder Schußrichtungen
ein Dehnungsvermögen
von mindestens 15 Prozent bei einer elastischen Dehnung von mindestens
90 Prozent verliehen wird, wobei man ein Kleidungsstück mit Stretcheigenschaften
und einer Anordnung von einfixierten Falten erhält.
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Eine
Möglichkeit,
einfixierte Falten zu erzeugen, besteht darin, daß man das
Kleidungsstück
als Ganzes oder in mindestens einem Bereich beispielsweise mit einer
Kordel oder einem Stoffband zu einem Bündel schnürt. Man kann die Falten etwa
auf die Ärmel
eines Kleidungsstücks
begrenzen, indem man nur diese Ärmel
vor der Verarbeitung zu einem Bündel
schnürt.
Anschließend
kann man das zusammengeschnürte,
gebündelte
Kleidungsstück
durch die aufeinanderfolgenden Quell- und anfänglichen Waschstufen des Verfahrens
führen,
wobei man in diesem Falle nicht auf eine Flotte in diesen Stufen achten
muß. Man
kann daher auch beispielsweise herkömmliche, handelsübliche Kleiderwaschmaschinen
verwenden.
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Werden
mehrere gebündelte
Kleidungsstücke
zusammen verarbeitet, kann man die zusammengeschnürten Bündel dicht
zusammengepackt in einen Netzbeutel einwickeln, um die Handhabung
zu erleichtern und ein unerwünschtes
Aufgehen der Bündel
bei der Verarbeitung zu verhindern. Bevorzugt entbündelt man
die Kleidungsstücke
jedoch zu einem Zwischenzeitpunkt der Wäsche und wäscht die nun befreiten Kleidungsstücke weiter,
damit das Quellmittel auch wirksam abgewaschen wird. Anschließend werden
die gewaschenen Kleidungsstücke
wie üblich
geschleudert und im Wäschetrockner getrocknet.
Bevorzugtes Quellmittel für
Cellulose ist Natronlauge. Man kann die für die Kaustizierung von textilen
Flächengebilden
aus Lyocellgarnen üblichen Konzentrationen
anwenden, das heißt
etwa 9 bis 16 gew.-%ige Natronlauge, man kann aber insbesondere
bei Lyocellgarnen aus einer Mischung von Lyocell- und Baumwollfasern
auch höhere
Konzentrationen anwenden, so beispielsweise bis zu 34 gew.-%ige Natronlauge,
wie sie bei der Merzerisierung eingesetzt wird. Bei einer schon
ausreichenden Konzentration der Natronlauge von etwa 10 Gew.-% reicht bereits
eine Behandlungszeit von einer Minute bei Umgebungstemperaturen.
Bei unter den Umgebungstemperaturen liegenden Temperaturen erhöht sich
zwar möglicherweise
die Quellrate, aber nicht ausreichend, um die Anwendung spezieller
Kühleinrichtungen
zu rechtfertigen.
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Bei
Verwendung von Natronlauge als Quellmittel kann man zur Entfernung
des Quellmittels eine wäßrige Waschflüssigkeit
einsetzen, so zum Beispiel aufeinanderfolgende Bäder in zunächst Warm- und dann Kaltwasser.
Gegebenenfalls kann man einem der Bäder eine schwache Säure zusetzen,
um etwaiges restliches Natriumhydroxid zu neutralisieren.
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Lyocellfasern
verfügen über eine
große Quellkapazität, beispielsweise
von. bis zu mehr als 250 Vol.-% in 10 gew.-%iger Natronlauge, verglichen mit
Baumwollfasern, die unter derartigen Bedingungen nur um etwa 50
Vol.-% anschwellen. Ferner erfolgt das Quellen im Gegensatz zu Baumwoll-
und Viskosefasern nahezu ausschließlich in radialer Richtung
und nur geringfügig
in Längsrichtung
der Faser. Aufgrund dieser großen
Quellkapazität
der Lyocellfasern quellen die Lyocellgarne stark in radialer Richtung
auf, bis sie die Räume
zwischen benachbarten Garnen ausfüllen. Zu diesem Zeitpunkt versteift
das Gewebe und verhindert eine weitere Bewegung der Garne in der
Ebene des Gewebes. Die weitere Einwirkung von Quellkräften führt somit
zu einem Verbiegen der Garne, was sich aufgrund der unter der Quellwirkung
festen Einbindung der Kett- und Schußfäden an den
Kreuzungspunkten als eine gleichmäßige Kräuselung in Längsrichtung
der aufgequollenen Garne zeigt.
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Nach
dem Abwaschen des Quellmittels werden diese gekräuselten Garne wahrscheinlich
durch die Neubildung der Wasserstoffbrückenbindungen in ihrem gekräuselten
Zustand fixiert, so daß es
sich bei dem Dehnungsvermögen,
das die Kräuselung
den Garnen verleiht, um eine elastische Dehnung handelt. Zudem sind
die beim Dehnen und die durch Zusammenziehen der Kräuselbögen einwirkenden Dehn-
und Rückstellkräfte aufgrund
eines verglichen mit anderen Cellulosefasern hohen Moduls und Biegewiderstands
der Lyocellfasern ziemlich groß.
Die einfixierten Kräuselbögen wirken
als Federn, wobei die dem Kleidungsstück dadurch verliehene elastische
Dehnung auf dem sich bewegenden Träger des Kleidungsstücks ein
Biegen und Wiedererholen des Kleidungsstücks ermöglicht, so daß das Kleidungsstück einen
guten Tragekomfort aufweist.
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Dabei
wird die Verteilung des Dehnungsvermögens zwischen den Kett- und
Schußrichtungen von
der Gewebekonstruktion beeinflußt.
Allgemein gilt, daß eine
größere Fadendichte
in einer Richtung zu einem höheren
Verbiegen dieser Garne im Quellprozeß führt und so eine größere Kräuselung
in der Richtung erzeugt. So besitzt ein Gewebe aus den gleichen
Lyocellgarnen in Kette und Schuß,
aber mit einer größeren Anzahl
von Kettfäden
pro Zentimeter als Schußfäden pro
Zentimeter nach Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
eine größere elastische
Dehnung in Kett- als in Schußrichtung.
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Wird
ein größeres Dehnungsvermögen für die Schußrichtung
dieses Gewebes gewünscht,
so läßt sich
das bewerkstelligen, indem man das Gewebe mit einer geringeren Kettdichte
erstellt, indem man beispielsweise die gleiche Anzahl von Kettfäden über ein
längeres
Riet verteilt oder indem man die Anzahl der Kettfäden bei
gleicher Rietlänge
verringert. Dies führt
zu einer höheren
Kräuselung
in Schußrichtung mit
einer entsprechenden Reduzierung der Kräuselung in Kettrichtung.
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Da
normale Gewebe meistens mit einer größeren Kettfaden- als Schußfadendichte
hergestellt werden, läßt sich
die in dem Gewebe erhaltene elastische Dehnung auf die Kettrichtung
konzentrieren, ohne daß man
die normalerweise für
ein bestimmtes Gewebe angewendeten Schärverhältnisse ändern muß. Die dadurch erzeugte Unausgewogenheit
des Dehnvermögens
zwischen Kett- und Schußrichtung läßt sich
durch eine Verstärkung
der Dehnung in Schußrichtung
wieder austarieren, und zwar indem man wie bereits oben erwähnt elastomere
Garne im Schuß des
Gewebes mit einarbeitet.
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Für das erfindungsgemäße Kleidungsstück kann
man Gewebe mit herkömmlichen
Webmustern einsetzen. Ferner kann man auch die zur Herstellung der
gewünschten
Flächengewichte,
ob niedrig, mittelschwer oder hoch, erforderlichen Garntiter verwenden.
Als besonderer verarbeitungstechnischer Vorteil erweist sich jedoch
die Möglichkeit,
das Kleidungsstück
aus einer Ware zu konfektionieren, die wie eine gewöhnliche
Webware gehandhabt werden kann, weil sie eben keine Stretchware
darstellt. Die Stretcheigenschaften werden erst nach der Konfektionierung
des Kleidungsstücks
realisiert, so daß die bei
der Konfektionierung eines Kleidungsstücks aus Stretchware entstehenden
Probleme vermieden werden können.
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Es
wurde ferner gefunden, daß man
auf einem aus Maschenware aus Lyocellgarnen hergestelltes Kleidungsstücke eine
Anordnung von einfixierten Falten, die einen optisch attraktiven
Effekt verleiht, erzeugen kann, indem man ein derartiges Kleidungsstück gegen
das aus Webware konfektionierte Kleidungsstück austauscht und nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren
genau so wie das aus Webware konfektionierte Kleidungsstück behandelt.
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Kleidungsstücke aus
Denimgewebe bedeuten einen wichtigen Markt für Lyocellgarne, da derartige
Garne den Kleidungsstücken überlegene
Fall- und Griffeigenschaften verleihen und sie so deutlich von Baumwolldenimkleidungsstücken unterscheiden.
Dabei kann bei einem Denimkleidungsstück bei Faltenbildung während der
Naßverarbeitung
ein besonderes Phänomen
auftreten. Die scheuernde Einwirkung bei der Naßverarbeitung kann nämlich entlang
den Faltenlinien zu einem Verlust an Farbstoff, in diesem Fall Indigofarbstoff,
führen,
der auch dann auf der Warenoberfläche im Bereich der Falte eine weiße Linie
hinterläßt, wenn
die Falte anschließend wieder
verschwunden ist. Auch aus diesem Grund wird eine Faltenbildung üblicherweise
bei den erfindungsgemäßen Naßverarbeitungsstufen
vermieden. Im Falle des genannten modischen Kleidungsstücks, bei
dem eine Anordnung einfixierter Falten durchaus erwünscht ist,
fördert
dieses Phänomen
der weißen Linien
die optische Wirkung des Faltenmusters in einem Denimkleidungsstück.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
führt zu einer
größeren Schrumpfung
des Kleidungsstücks als
normalerweise für
die anfängliche
Naßverarbeitung
von Kleidungsstücken
zu erwarten ist. Zur Kompensierung dieser Schrumpfung muß man die
Kleidungsstücke
also entsprechend dimensionieren, aber das ist ganz normal und ohne
weiteres im Zuge der üblichen
Versuche zu bewerkstelligen. Dabei hat die Schrumpfung keinen nennenswerten
Effekt auf die Nähte
des Kleidungsstücks,
wobei auch das Säumen
keine besonderen Maßnahmen
erfordert. Natürlich
müssen
die beim Säumen
eingesetzten Fäden wie
auch die auf dem Kleidungsstück
vor der Behandlung angebrachten Besatzungen oder Anhängsel wie
Knöpfe
gegenüber
dem eingesetzten Quellmittel beständig sein.
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Andere
Behandlungsverfahren für
das Gewebe bzw. Kleidungsstück
können
wie üblich
durchgeführt
werden. Nach dem Weben kann man das Gewebe entschlichtend abreinigen
und gegebenenfalls sengen. Eine Farbgebung des Kleidungsstücks kann zu
jedem beliebigen geeigneten Zeitpunkt erfolgen. Die Lyocellgarne
kann man vor dem Weben mit Pigmentfarbstoff oder als Garne färben, wie
es für
die Indigofärbung
von Denimgeweben erforderlich ist, oder man kann das Gewebe vor
der Konfektionierung färben
oder auch das Kleidungsstück
selbst färben.
Das Färben
des Kleidungsstücks
kann vor oder nach den Quell- und Waschstufen der erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgen.
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Im
Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Verfahren kann man ferner
ein Verfahren zur Entwicklung und gezielten Einstellung der Fibrillation, für die textile
Flächengebilde
aus Lyocellgarn anfällig sind,
anwenden, um auf der textilen Fläche
einen Weichgriff zu erzielen. Eine durch primäre Fibrillation bei Färbung in
der Fläche
oder im Stück
auf der textilen Fläche
entstandene Haarigkeit läßt sich
durch die übliche
Enzymbehandlung mit einem Cellulaseenzym entfernen. In einem anschließenden Naßprozeß läßt sich
dann die so genannte sekundäre
Fibrillation, die für
den erwünschten
Weichgriff auf der textilen Fläche
verantwortlich ist, erzeugen.
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Nach
der Wäsche
des Kleidungsstücks
zur Entfernung des Quellmittels kann man vor der endgültigen Trocknung
eine herkömmliche
Weichgriffausrüstung
darauf aufbringen. Dies kann in dem Naßprozeß erfolgen, indem die sekundäre Fibrillation entwickelt
wird.
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In
den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher erläutert. Dabei wurden in allen
Beispielen die Lyocellgarne ausmachenden Lyocellfasern von der Firma
Tencel Limited unter dem Warenzeichen Tencel hergestellt.
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In
den Beispielen beruhen die Angaben für das Dehnungsvermögen und
die elastische Dehnung im weiter oben definierten Sinne sämtlich auf
Berechnungen aus Messungen an den Geweben nach dem Verfahren der
britischen Prüfnorm
BS4952 mit der Zugfestigkeitsmaschine Instron 1122. Die Prüfungen wurden
an Gewebestücken
der Größe 150 mm × 50 mm
(wobei die längere
Richtung die Prüfrichtung
bezeichnet) mit einer Einspannlänge
von 100 mm, einer Querkopfgeschwindigkeit von 500 mm pro min, einer Belastung
von 40 N und einer Verweilzeit unter voller Belastung von 10 s durchgeführt. Die
Prüfung
der vor der Prüfung
klimatisierten Probekörper
erfolgte bei einer Temperatur von 20°C und einer Luftfeuchtigkeit von
65%. Die Mittelwerte wurden aus den Ergebnissen für 5 Proben
errechnet.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Aus
100% Tencel-Fasern ersponnenen Stapelfasergarnen der englischen
Nummer 1/24s wurde ein Gewebe in einer Köperbindung 2/1 mit einem Flächengewicht
von 190 g/m2 hergestellt. Die Kettfäden waren
mit einem Indigofarbstoff vorgefärbt,
die Schußfäden aber
im rohweißen
Zustand belassen, um ein attraktives, leichtes Denimgewebe zu erstellen.
Die Gewebeeinstellung betrug 43 Fäden pro cm (Zentimeter) in
der Kette und 23 Fäden
pro cm im Schuß.
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Aus
diesem Gewebe wurde eine Damenbluse konfektioniert, faltenfrei gebügelt und
auf einem Kleiderbügel
aufgehängt.
Anschließend
wurde die Bluse auf dem Bügel
in ein eine 10 gew.-%ige Natronlauge bei Raumtemperatur enthaltendes
Metallbad getaucht, eine Minute lang voll darin verweilt und anschließend wieder
aus dem Bad nach oben gezogen.
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Anschließend wurde
die behandelte Bluse von der Natronlauge freigewaschen, indem sie
auf dem Bügel
in aufeinanderfolgende Bäder
aus kaltem Wasser getaucht wurde, bis das Waschwasser am Ende einen
pH-Wert von 7 bis 8 aufwies. Anschließend wurde die Bluse abgeschleudert
und im Wäschetrockner
bei einer Temperatur von 90°C
getrocknet.
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Die
Bluse besaß immer
noch ihren attraktiven Griff und ihr attraktives Erscheinungsbild,
insbesondere ihr gutes Fallvermögen,
und zeigte zudem sowohl in der Kett- als auch in der Schußrichtung
des Gewebes eine elastische Dehnung, wodurch die Bluse einen sehr
guten Tragekomfort aufwies. Dabei ergab die Gewebekonstruktion ein überwiegendes Dehnungsvermögen in der
Kettrichtung von 22% bei einer elastischen Dehnung von 97%.
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Beispiel 2
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Aus
Stapelfasergarnen der englischen Nummer 1/10,5s aus einer Mischung
von 60 Gew.-% Tencel-Fasern und 40 Gew.-% Baumwollfasern wurde ein
mittelschweres Denimgewebe (Flächengewicht 300
g/m2) in einer Köperbindung 3/1 hergestellt.
Die Kettfäden
waren indigogefärbt
und die Schußfäden im rohweißen Zustand.
Die Gewebeeinstellung betrug 37 Kettfäden pro cm und 22 Schußfäden pro
cm.
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Aus
diesem Gewebe wurde eine Herrenjeans konfektioniert. Die Jeans wurde
in einer handelsüblichen
Waschmaschine bei einer Temperatur von 60°C einer enzymatischen Vorbehandlung
mit einer wäßrigen Lösung von
0,5 Gew.-% Zetex, Benetzungsmittel, und 2,0 Gew.-% eines Amilaseenzyms unterzogen.
Nach 15 Minuten wurde die Behandlungsflotte abgelassen und die Jeans
3 Minuten. lang mit kaltem Wasser gespült. Nach der Entnahme aus der
Waschmaschine wurde die Jeans geschleudert, bei einer Temperatur
von 90°C
im Wäschetrockner getrocknet
und anschließend
auf der Flachpresse Hoffmann faltenfrei gebügelt.
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Die
gebügelte
Jeans wurde flach auf dem Boden eines Kunststoffkorbs abgelegt,
der anschließend
in ein eine 23 gew.-%ige Natronlauge bei Raumtemperatur enthaltendes
Metallbad abgesenkt, so daß die
Jeans voll in der Lösung
eingetaucht wurde. Nach 2 Minuten. wurde der Korb wieder aus dem Bad
nach oben gezogen und die behandelte Jeans in eine handelsübliche Waschmaschine überführt.
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In
der Waschmaschine wurden folgende Prozesse nacheinander durchgeführt: eine
erste einweichende Wäsche
in ruhigem Wasser bei einer Temperatur von 50°C 3 Minuten; eine Wiederholung
der ersten Wäsche,
diesmal mit der normalen Mechanik der Waschmaschine; eine neutralisierende
Wäsche
in Kaltwasser, enthaltend 1 g/l Essigsäure, 3 Minuten; und anschließend zwei
weitere, jeweils 3 Minuten lange Wäschen in Kaltwasser bis zu
einem pH-Wert des Waschwassers von 7, wobei die letzteren beiden Wäschen und
die neutralisierende Wäsche
mit normaler Mechanik durchgeführt
wurden. Überschüssiges Wasser
wurde aus den behandelten Jeans abgeschleudert.
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Anschließend wurde
die feuchte Jeans in eine weitere Waschmaschine überführt, in der eine Naßbehandlung
zur Erzeugung eines absichtlich abgenutzt (distressed) aussehenden
Denims durchzuführen
war, bei der die Farbstoffintensität des Indigofarbstoffs in bestimmten
Bereichen, insbesondere entlang hochstehender Nähte, verringert wird. Das Verfahren
umfaßt
eine Enzymbehandlung bei einem Flottengewichtsverhältnis von
1:10 (Gewebe zu Flotte) mit einer wäßrigen Lösung eines Cellulaseenzyms
bei 4,0 gew.-%iger Konzentration und einer Temperatur von 58°C in 30 Minuten.
Danach wurde zweimal separat mit Kaltwasser jeweils 3 Minuten. lang
gespült
und anschließend
eine 10 Minuten lange weichmachende Behandlung mit einer wäßrigen Lösung Edunine
CSA, einem kationischen Weichmittel, bei einer Konzentration von
2,0 Gew.-% und einer Temperatur von 40°C mit einem Flottengewichtsverhältnis von
1:15 (Gewebe zu Flotte) durchgeführt. Überschüssiges Wasser
wurde anschließend
aus der Jeans abgeschleudert, die dann bei einer Temperatur von
90°C im
Wäschetrockner
getrocknet wurde.
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Die
fertige Jeans zeigte die klassische Optik "distressed denim" und einen attraktiven Weichgriff und
besaß zudem
ein Dehnungsvermögen,
vornehmlich in Kettrichtung des Gewebes, wo das Dehnungsvermögen 25%
betrug, bei einer elastischen Dehnung von 97 Gew.-%.
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Beispiel 3
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Aus
einem rohweißen
Gewebe mit einer Dehnbarkeit in Schußrichtung aufgrund der Einarbeitung
eines elastomeren Garns wurde eine Damenjeans konfektioniert. Bei
dem Gewebe handelt es sich um eine Köperbindung 3/1 mit einem Flächengewicht
von 300 g/m2. Die Kettfäden entsprachen der englischen
Nummer 1/20s und umfaßten
100% Tencel-Fasern. Die Schußfäden entsprachen
der englischen Nummer 1/10s Ne und umfaßten ein Lycrakernfilament
(5 Gew.-%), umsponnen mit Baumwollfasern (95 Gew.-%). Insgesamt
betrugen die Gewichtsanteile der Fasern in dem Gewebe 55% Tencel,
43% Baumwolle und 2% Lycra. Die Gewebeeinstellung betrug 49 Fäden pro
cm in der Kette und 19 Fäden
pro cm im Schuß.
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Die
Jeans wurde den gleichen Vorbehandlungen und der gleichen Behandlung
mit Natronlauge unterzogen, wie sie in Beispiel 2 für die Herrenjeans beschrieben
wurden. Die behandelte Jeans wurde aus dem Kunststoffkorb in eine
Stückfärbemaschine, einer
Tupesa Ecodiye 25 des Typs open pocket, überführt und dort der gleichen Abfolge
von Wäschen unterzogen,
wie sie in Beispiel 2 für
die Wäsche
der Herrenjeans beschrieben wurde.
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Anschließend wurde
die Jeans geschleudert und danach in der Waschmaschine enzymatisch
behandelt. Dafür
wurde eine wäßrige Lösung eines
sauren Cellulaseenzyms bei einer Konzentration von 2,0 Gew.-% und
einer Temperatur von 58°C
eingesetzt, wobei die Behandlung 30 Minuten dauerte und die Jeans
danach zweimal nacheinander mit kaltem Wasser jeweils 3 Minuten
lang abgespült
wurde.
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Die
Jeans wurde in der schon einmal im Waschprozeß eingesetzten Färbemaschine
gefärbt, und
zwar nach dem Heißaufziehmigrationsverfahren mit
folgendem Farbstoffrezept und einer Fixierungsendtemperatur von
80°C:
Portion
H-EXL zu 2,0 Gew.-%, bezogen auf Warengewicht,
Natriumsulfat
zu 40 g/l
Natriumcarbonat zu 15 g/l.
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Die
gefärbte
Jeans wurde mit Wasser gespült
und anschließend
mit einer kationischen Weichapparatur, Edunine CSA, aus wäßrigem Bad
bei einer Temperatur von 40°C
mit 2,0 Gew.-% bezogen auf Warengewicht, behandelt. Die Jeans wurde
geschleudert und anschließend
im Wäschetrockner
bei einer Temperatur von 90°C
getrocknet.
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Die
fertige Jeans zeigte Stretch sowohl in Kett- als auch in Schußrichtung
des Gewebes, wobei der Stretch in Schußrichtung auf dem elastomeren Schußgarn beruhte
und der Stretch in Kettrichtung als Ergebnis der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf die Tencel-Kettfäden entstand. Stretch
in Kettrichtung betrug 19% bei 96% elastischer Dehnung und in Schußrichtung
14% bei 95% elastischer Dehnung.
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Beispiel 4
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Aus
einem in Beispiel 1 spezifizierten und beschriebenen Gewebe wurde
eine Anzahl von Denimblusen konfektioniert. Die Blusen wurden einzeln so
fest wie möglich
gebündelt
und durch Umwickeln mit Stoffstreifen als dichtes Bündel zusammengeschnürt. Alle
gebündelten
Blusen wurden in einen Netzbeutel aus Polyamidfilamenten gepackt,
der anschließend
so dicht wie möglich
um die gebündelten Blusen
herum verschlossen wurde.
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Der
Beutel mit den Blusen wurde in ein eine 10 gew.-%ige Natronlauge
bei Raumtemperatur enthaltendes Metallbad abgesenkt. Nach einem
einminütigen
Eintauchen wurde der Beutel wieder aus der Lösung nach oben gezogen und
in eine Kleidungsstückwaschmaschine
des Typs open pocket überführt. Anschließend wurden
die gebündelten Blusen
noch im Netzbeutel zweimal nacheinander in Wasser von 50°C jeweils
3 Minuten lang gewaschen.
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Anschließend wurden
die Blusen aus dem Beutel befreit und einzeln entbündelt und
anschließend
wieder in die Waschmaschine gesteckt. Anschließend wurden sie in einer wäßrigen neutralisierenden
Lösung,
enthaltend 1 g/l Essigsäure,
3 Minuten. lang bei Raumtemperatur gewaschen, anschließend zwei
weiteren 3-minütigen
Wäschen
in Kaltwasser bis zu einem neutralen pH-Wert der letzten Waschflotte
unterzogen. Zur Gestaltung der Blusen als distressed denim wurden
sie anschließend
nach dem in Beispiel 2 für
die Herrenjeans beschriebenen entsprechenden Verfahren verarbeitet.
Anschließend wurden
die Blusen geschleudert und im Wäschetrockner
bei 90°C
getrocknet.
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Die
Blusen besaßen
Stretcheigenschaften vornehmlich in der Kettrichtung des Gewebes
mit einem Dehnungsvermögen
von 22% bei einer elastischen Dehnung von 97%. Optisch zeigten die
Blusen eine wirre Anordnung von einfixierten Falten ganzflächig auf
ihren Teilstücken,
wobei der Indigofarbstoffverlust entlang jeder Faltenlinie einen
Kontrast mit der in den dazwischen liegenden Bereichen erhaltenen
tieferen Farbe bildete. Der Effekt war ungewöhnlich und attraktiv.
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Beispiel 5
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Aus
einem wie in Beispiel 2 spezifizierten Gewebe wurde eine Anzahl
von Herrenjeans konfektioniert. Die Jeans wurden analog Beispiel
2 zur Erzeugung der Optik distressed denim verarbeitet. Diesmal
wurden die Jeans jedoch nicht gebügelt und anschließend unter
Faltenbildungsvermeidung im flachen Zustand weiterverarbeitet, sondern
jeweils so dicht wie möglich
gebündelt
und mit Stoffstreifen zu einem dichten Bündel zusammengeschnürt.
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Die
gebündelten
Jeans wurden anschließend
in einen Netzbeutel gesteckt und analog der für die gebündelten Blusen in Beispiel
4 beschriebenen Verfahrensweise behandelt außer daß die Konzentration der Natronlauge
23 Gew.-% betrug und die Jeans erst nach der neutralisierenden Wäsche mit Essigsäure aus
dem Netzbeutel entnommen und einzeln aus ihrem gebündelten
Zustand befreit wurden.
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Die
Herrenjeans besaßen
Stretcheigenschaften vornehmlich in der Kettrichtung des Gewebes
mit einem Dehnungsvermögen
von 19% bei einer elastischen Dehnung von 97%.
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Optisch
zeigten die Jeans einen attraktiven "distressed denim"-Look, der durch die wirre Anordnung
von einfixierten Falten ganzflächig über ihre Teilstücke noch
verstärkt
wurde. Der Indigofarbstoffverlust in jeder Faltenlinie bildete einen
Kontrast mit dem in den dazwischen liegenden Flächen erhaltenen tieferen Farbton.
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In
dieser Schrift haben alle Formen des Zeitworts „umfassen" die Bedeutung „bestehen aus" oder „enthalten".