-
Die
Erfindung betrifft ein für
die Zellkultur bestimmtes Gefäß, ein System,
das mindestens zwei Elemente umfaßt, die im geschlossenen Kreis
vermittels eines Stutzens miteinander verbunden sind, davon ein
solches Gefäß, sowie
die Benutzung eines solchen Gefäßes, oder
eines solchen Systems für
die Zellkultur.
-
Das
erfindungsgemäße Gefäß ist insbesondere
für die
Kultivierung von adhärent
auf der Innenfläche
des Behälters
wachsenden Zellen bestimmt; Das Gefäß kann natürlich auch zur Kultivierung
von Suspensionszellen in einem Nährmedium
im Gefäß dienen.
-
Das
Aufkommen der in vitro Kulturen von direkt auf den Menschen transplantierbaren
Zellen steht am Ausgang der Entwicklung verschiedener Gefäßarten für die Aufbereitung
der besagten Kulturen. Wenn diese Gefäße in einem medizinischen Rahmen
für die
Zubereitung von Produkten für
die Zell- und Gentherapie benutzt werden, müssen sie Garantien hinsichtlich
der Einschließung
der Zellen und der Vorbeuge gegen Ansteckungsgefahren und technische
Fehler beim Umgang damit bieten. Die besagten Gefäße müssen also strenge
Regeln der richtigen Praktik mit transfundierbaren Erzeugnissen für die geschlossene
Verpackung und den Transfer der Zellen erfüllen.
-
In
der Realität
hat sich die Verwendung von Beuteln für die Anzüchtung der Zellen vermehrt,
die in der menschlichen Therapie genutzt werden, und zw ar insbesondere
im Rahmen der Entwicklung von klinischen Protokollen der ex vivo
Expansion der aus Knochenmarks-, Peripherieblut- und Nabelschnurblut
kommenden blutbildenden Stammzellen.
-
Die
Beutel erfüllen
die Regeln der vorgenannten richtigen Praktiken, sie weisen jedoch
Nachteile für
die Zellkultivierung auf.
-
Zunächst können diese
Beutel aufgrund ihrer Geschmeidigkeit nicht richtig in einem Inkubator
gestapelt werden.
-
Ferner
definiert die Flexibilität
eines Beutels eine flexible und folglich je nach Füllung und
Umgang damit verformbare Kulturfläche. Diese Verformbarkeit bringt
Sedimentierungszonen mit sich und eine heterogene Verteilung der
Zellen auf der verfügbaren Kulturoberfläche.
-
Außerdem ist
die verfügbare
Kulturoberfläche
durch die Größe des Beutels
begrenzt. Bei gewissen Anwendungen, die große Kulturflächen erfordern, erhöht ein größerer Beutel
oder die Vielfalt kleiner Beutel beträchtlich die Schwierigkeiten
beim Handling.
-
Schließlich lassen
die Werkstoffe, die für
die Gase durchlässig
sind, die herkömmlicherweise
für die
Zellkulturbeutel verwendet werden, nämlich von der Art Polyethylen,
Polypropylen, fluorierte Polymere und Äthylenvinylacetat (EVA), keine
Kultivierung von adhärenten
Zellen zu, sondern nur die Kultivierung von Suspensionszellen im
Nährmedium,
was die möglichen Anwendungen
beträchtlich
einschränkt.
Die Mehrheit der Zellen von Interesse sind in der Tat solche, die
adhärent
wachsend kultiviert werden.
-
Ferner
ist aus dem Dokument
US 6 297
046 ein für
die Kultur von insbesondere adhärent
wachsenden Zellen bestimmter Beutel bekannt. Der Beutel wird im
wesentlichen aus der Verbindung von zwei Blättern gebildet, die selbst
aus einem Komplex aus zwei Folien bestehen, von denen die eine eine
Innenfläche
haftender Art für
die Zellen definiert. Die geringere Flexibilität der Polymerfolien haftender
Art erfordert die Verwendung von sehr dünnen Folien für die Herstellung
eines Beutels, daher müssen
sie als Komplex gestaltet werden. Außerdem begrenzt die Verwendung
von komplexen Folien die Transparenz des Beutels und also die Möglichkeit,
die Zellentwicklung mit dem Mikroskop zu beobachten. Abgesehen von
den Schwierigkeiten bei der Ausführung
dieses Beutels, wie in diesem Dokument beschrieben, soll dieser
Beutel nur das Problem der Adhäsion
der Zellen lösen,
während
der Benutzer eine umfassende Antwort auf alle oben angeführten Probleme
erwartet.
-
Die
Erfindung hat insbesondere das Ziel, alle diese genannten Nachteile
zu beheben, indem ein Gefäß angeboten
wird, das die oben angeführten
Regeln der richtigen Praktiken erfüllt und gleichzeitig die Kultivierung
von adhärent
wachsenden Zellen ermöglicht,
wobei das besagte Gefäß stapelbar
ist und homogene und vergrößerte Kulturoberflächen bei gleichzeitig
geringem Platzbedarf des Gefäßes bietet.
-
Hierzu
und nach einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung ein für die Zellkultur
bestimmtes Gefäß, das eine
erste und eine zweite gasdurchlässige
Folie umfaßt,
die miteinander in der Nähe
ihrer Peripherie fest verbunden sind, so daß sie ein Innenvolumen bilden,
das für
die Aufnahme der Zellen bestimmt ist, und mindestens einen Zugangsweg,
der für
die Einführung
und/oder das Herausholen der Zellen gestaltet ist.
-
Erfindungsgemäß umfaßt jede
dieser besagten Folien mindestens eine Schicht aus einem Polymermaterial,
die geeignet ist, das Haften der Zellen zu ermöglichen, und mindestens eine
der beiden Folien ist warmgeformt.
-
Der
Umstand, daß ein
Gefäß ausgehend
von mindestens einer Folie aus haftendem Polymermaterial und mit
der Technik der Warm*
formung realisiert wird, verleiht dem
Gefäß besonders
interessante Merkmale, und darunter:
- – Das Gefäß zeigt
eine definierte Geometrie, was ermöglicht, mehrere Gefäße richtig
in einem Inkubator stapeln zu können;
- – Das
Gefäß weist
eine gewisse Steifigkeit auf, damit vermieden werden kann, bevorzugte
Sedimentierungszonen und eine heterogene Verteilung der Zellen auf
der verfügbaren
Kulturfläche zu
schaffen.
-
In
einer besonderen Ausführung
ist jede Folie im wesentlichen aus Polymermaterial geformt, das für die Adhäsion der
Zellen geeignet ist. Durch die Technik der Wärmeformung kann in der Tat
die Verwendung von komplexen Folien aufgegeben werden.
-
Gemäß einer
Variante der Erfindung weist mindestens eine der warmgeformten Folien
Reliefs auf, die im Innenvolumen des Gefäßes angeordnet sind.
-
Durch
die Technik der Wärmeformung
können
in der Tat Reliefs ausgeführt
und im Innenvolumen des Gefäßes angeordnet werden.
Man kann somit die verfügbare
Kulturoberfläche
beträchtlich
vergrößern, ohne
den Platzbedarf des Gefäßes zu erhöhen, und
ohne mehr Nährmedium
zu verbrauchen.
-
Diese
Reliefs können
wiederholte oder unregelmäßige, kontinuierliche
oder getrennte Motive bilden.
-
Gemäß einer
möglichen
Ausführung
werden die Folien durch Schweißen
in der Nähe
ihrer Peripherie fest miteinander verbunden.
-
Zum
Beispiel wird mindestens eine erste Folie warmgeformt, so daß sie bei
Querschnitt die allgemeine Form eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken
aufweist, das einen etwa ebenen Boden, eine Seitenwand und eine
periphere Wand umfaßt,
die eine Kante bildet.
-
Die
zweite Folie, die die obere Wand des Gefäßes bildet, kann sein:
- – entweder
mit der Kante der ersten Folie fest verbunden, so daß sie etwa
eben ist;
- – oder
so warmgeformt, daß sie
eine mit derjenigen der ersten Folie analoge Form aufweist, wobei
die besagten Folien durch ihre Kanten eine der anderen gegenüber fest
miteinander verbunden sind.
-
Das
Gefäß kann ab
einer Wand einer warmgeformten Folie, zum Beispiel einer Seitenwand,
einer peripheren oder oberen Wand mindestens einen Zugang mit Übergang
zum Innenvolumen des Gefäßes haben.
-
Nach
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein System, das mindestens
zwei Elemente umfaßt,
die im geschlossenen Kreis vermittels eines Stutzens miteinander
verbunden sind, wovon mindestens eines der besagten Elemente ein
Gefäß wie vorher
beschrieben ist, wobei der Stutzen an einem ersten Ende am Zugangsweg
des Gefäßes und
an einem zweiten Ende an einem Zugangsweg eines anderen Elements
des Systems angeschlossen ist, so daß der Durchgang der Zellen
oder der Medien zwischen den Systemelementen möglich ist.
-
Nach
einem dritten Aspekt schließlich
betrifft die Erfindung die Benutzung eines solchen Gefäßes oder
eines solchen Systems für
die Kultivierung von adhärent
auf Oberflächen
wachsenden Zellen oder von Suspensionszellen, die frei im Nährmedium schwimmen.
-
Die
anderen Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungen
hervor, die in Bezug auf die Figuren im Anhang gegeben wird, bei
denen:
-
Die 1 eine
Schemadarstellung im Querschnitt eines Gefäßes ist, das aus einer warmgeformten
Folie und einer Folie gebildet wird, wobei das Gefäß mit zwei
Zugängen
versehen ist;
-
Die 2a bis 2c Schemadarstellungen im
Querschnitt von Gefäßen sind,
die aus einer warmgeformten Folie geformt sind, die Reliefs auf
ihrer Innenseite aufweist, und aus einer Folie, wobei die Gefäße mit einem
oder zwei Zugängen
versehen sind;
-
Die 3a bis 3f Schemadarstellungen im
Querschnitt von Gefäßen sind,
die aus zwei warmgeformten Folien geformt sind, die Reliefs aufweisen oder
nicht, wobei die Gefäße mit einem
oder zwei Zugängen
versehen sind;
-
Die 4a eine
Schemadarstellung im Querschnitt eines Gefäßes ist, das aus einer warmgeformten
Folie und einer Folie gebildet wird, wobei das Gefäß an der
peripheren Wand der warmgeformten Folie mit einem senkrecht nach
unten ausgerichteten Zugang versehen ist;
-
Die 4b eine
Schemadarstellung im Querschnitt eines Gefäßes ist, das aus zwei warmgeformten
Folien gebildet wird, wobei das Gefäß an der peripheren Wand einer
der warmgeformten Folien mit einem senkrecht nach oben ausgerichteten
Zugang versehen ist;
-
Die 4c stellt
schematisch die Struktur eines Zugangs dar;
-
Die 4d stellt
schematisch die Struktur eines Zugangs in Verbindung mit einer inneren
Verstärkung
dar;
-
Die 5a bis 5d stellen
verschiedenen Strukturen dar, die die Reliefs der warmgeformten Folie/n
annehmen können.
-
Ein
erfindungsgemäßes Gefäß 1 umfaßt zwei
Folien 2, 3, eine untere beziehungsweise eine obere,
die in der Nähe
ihrer Peripherie fest miteinander verbunden sind.
-
Gemäß einer
möglichen
Ausführung
sind die Folien 2, 3 verschweißt. Die Folien 2, 3 können jedoch
auch durch eine andere Methode fest miteinander verbunden werden,
insbesondere durch Kleben.
-
Das
Gefäß 1 definiert
somit ein Innenvolumen, das für
die Aufnahme der Zellen und eines Nährmediums bestimmt ist.
-
Die
beiden Folien 2, 3 sind gasdurchlässig, insbesondere
bei Sauerstoff, und sie sind aus einem biokompatiblem und transparentem
Material ausgeführt,
au dem die Zellen haften können.
Somit sorgt das Gefäß 1 für eine sehr
gute Entwicklung der Zellen, und seine Transparenz macht es möglich, die Zellwuchs
mit dem optischen Mikroskop zu verfolgen.
-
Als
Beispiel für
das für
die Folien 2, 3 verwendete Polymermaterial kann
man Polyester insbesondere in Form von APET (Amorphes Polyethylenterephthalat)
oder PETG (Polyethylenterephthalat), Polykarbonat oder Polystyrol
nennen.
-
Ferner
kann das Potential der für
die Folien 2, 3 verwendeten Polymere hinsichtlich
der Zellhaftung mit verschiedenen bekannten Oberflächenbehandlungen
leicht vergrößert werden,
insbesondere durch chemisches Pfropfen oder eine Behandlung mit
Aktivationsgasen. Bevorzugt wird vor dem Schließen des Gefäßes 1 eine Oberflächenbehandlung vom
Typ Plasma (Plasma/Sauerstoff oder Plasma/Luft) spezifisch auf der
für die
Kultur vorgesehenen Fläche
durchgeführt.
-
Erfindungsgemäß ist mindestens
die untere Folie 2 warmgeformt. Im Querschnitt weist das
Gefäß 1 die
allgemeine Form eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken auf und umfaßt eine
den Boden 4 des Gefäßes 1 bildende
Wand umgeben von einer Seitenwand 5, seitlich verlängert durch
eine periphere Wand 6, die eine Kante bildet, die mit der
oberen Folie 3 fest verbunden werden soll. Diese abgerundeten Ecken
garantieren die optimale Entleerung der Zellbildungen nach der Kultur.
-
Die
Folien 2, 3 können
verschiedene Stärken und
verschiedene Grade der Gasdurchlässigkeit
haben. Die Stärke
einer Folie liegt zum Beispiel zwischen 100 und 500 μm. Mit dieser
geringen Stärke wird
eine zufriedenstellende Gasdurchlässigkeit, insbesondere bei
Sauerstoff, erzielt.
-
Die
Warmformung führt
zu einer Verringerung der Folienstärke. Zur Erzielung verschiedener Werte
für die
Gasdurchlässigkeit
des Gefäßes 1 kann auf
dieses Erscheinungsbild eingewirkt werden.
-
Außerdem kann
man mit der Ausführung
von Gefäßen verschiedener
Tiefen ebenfalls auf die Sauerstoffversorgung des Nährmediums
einwirken. Manche Zellen, insbesondere die blutbildenden Stammzellen,
wachsen in der Tat bevorzugt in einem Nährmedium mit wenig Sauerstoff:
In diesem Fall ist es geschickt, ein Gefäß mit geringer Tiefe zu benutzen, das
ausschließlich
mit Nährmedium
gefüllt
ist, damit der Gasaustausch begrenzt wird. Demgegenüber verbrauchen
andere Zellarten, so die Hepatozyten, sehr viel Sauerstoff: Mit
einem tieferen und teilweise mit Nährmedium gefüllten Gefäß kann dann
eine Schnittstelle mit einem im Gefäß vorhandenen Luftvolumen hergestellt
und folglich der Gasaustausch und insbesondere die Sauerstoffzufuhr
begünstigt werden.
In diesem Zusammenhang können
unter Einsatz der Warmformtechnik sehr leicht Gefäße mit verschiedenen
Tiefen ausgeführt
werden, ohne daß für jeden
zu realisierenden Gefäßtyp eine
Gußform geschaffen
werden müßte. Für die Änderung
des Innenvolumens des Behälters
braucht nur die Einstellung der Gußform verändert zu werden.
-
Nach
einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein System, das mehrere
Elemente umfaßt,
davon mindestens ein erfindungsgemäßes Gefäß, die so miteinander verbunden
werden, daß sie
einen geschlossenen Kreis bilden. Ein solches System kann insbesondere
geeignete Elemente beinhalten, die Zellerzeugnisse entnehmen, transferieren,
versorgen, konzentrieren, filtern, inaktivieren oder waschen. Diese
Elemente können
zum Beispiel aus Beuteln für
die Abfüllung
der Nährmedien
und Reagenzien für
die Zellkultur und aus Beuteln für
den Transfer und das Zentrifugieren der Zellerzeugnisse bestehen.
In diesem Zusammenhang hat der Begriff des geschlossenen Systems,
das mindestens ein erfindungsgemäßes Gefäß einbindet,
den Zweck, alle Handhabungen abzusichern, die für die Erzeugung von Zellen
durch Kultur anfallen.
-
Es
kann geschickt sein, die Gasdurchlässigkeit des Gefäßes 1 zu
begrenzen, wenn dieses in ein System gehört, das fähig ist, die Gaszufuhr zu den Zellen
zu steuern. Diese Durchlässigkeit
kann insbesondere durch Einsatz von stärkeren Folien leicht begrenzt
werden.
-
Eine
Führung
der Medien im System definiert einen Bioreaktor der Zellkultur.
Das System ist in diesem Rahmen in der Lage, die gerade kultivierten
Zellen kontinuierlich oder sequentiell zu versorgen, indem es die
Nährmedien
und die Reagenzien in Umlauf bringt. Das System kann auch mit einer
Reihe von Mitteln zur Kontrolle und Regulierung ausgerüstet werden.
Mit diesen Mitteln können
insbesondere die Werte Zeit, Temperatur, pH-Wert des Nährmediums
und des Gasgehalts verfolgt werden, die für eine gegebene Anwendung angesetzt
wurden. Ein System mit Pilotführung
oder Bioreaktor ist insbesondere beim Einsatz von langfristigen
Zellkulturen interessant. Als Beispiel kann die Erzeugung von aus
Knochenmark extrahierten mesenchymalen Stammzellen genannt werden,
oder die Erzeugung von blutbildenden Stammzellen in Mitkultur auf
adhärenten Stromazellen.
-
Nach
einem ersten Ausführungsmodus
der Erfindung, der von den 1 und 2a bis 2c dargestellt
ist, ist die obere Folie 3 nicht warmgeformt.
-
Die
Folien 2, 3 sind in einer Schweißzone 7 fest
miteinander verbunden, die sich zum Beispiel auf der peripheren
Wand 6 der unteren Folie 2 in der Nähe der Seitenwand 5 befindet.
Die obere Folie 3 ist so angeordnet, daß sie etwa eben ist.
-
Auf 1 weist
die untere Folie 2 keine Reliefs auf. Insbesondere der
Boden 4 ist deutlich eben und glatt und bietet eine homogene
Oberfläche
für die
Verteilung und die Kultur der Zellen.
-
Ferner
umfaßt
das Gefäß 1 zwei Öffnungen, die
so gestaltet sind, daß Zellen
vermittels der Zugänge,
die mit diesen besagten Öffnungen
zusammenwirken, eingeführt
und/oder herausgenommen werden können.
Ein erster Zugang 8 geht ab der oberen Wand des Gefäßes 1,
die von der oberen Folie 3 gebildet wird, in das Innere
des Gefäßes 1 über, und ein
zweiter Zugang 9 geht ab der Seitenwand 5 der warmgeformten
unteren Folie 2 in das Innere des Gefäßes 1 über.
-
Auf
den 2a bis 2c zeigt
die untere Folie 2 auf der Innenseite des Gefäßes 1 und
im wesentlichen auf dem Boden 4 Reliefs 10, wobei
der Boden eine insgesamt ebene und homogene Form beibehält.
-
Mit
den Reliefs 10 kann das Problem der großen Flächen gelöst werden, die für die Kultur
gewisser Zellen im geschlossenen System notwendig sind. Die Erzeugung
von adhärenten
menschlichen Zellen (mesenchymale, Muskel-, neuronale, ... Zellen)
ist in der Tat durch die maximale Dichte der Zellen pro Flächeneinheit
begrenzt, oberhalb derer die Zellwucherung aufhört. Die für eine Transplantation notwendige Mindestanzahl
Zellen erfordert also eine Mindestfläche für die Zellkultur, wobei diese
meistens über
einen Quadratmeter groß sein
muß.
-
Unter
Einsatz der Warmformtechnik kann die Oberfläche der Zellkultur strukturiert
und die für
ein Gefäß 1 mit
dem gleichen Platzbedarf verfügbare Kulturoberfläche beträchtlich
vergrößert werden.
-
Somit
wird verstanden, daß es
interessant ist, Reliefs 10 auf dem Boden 4 und
im Innern des Gefäßes 1 zu
bilden, während
die Ausführung
solcher Reliefs 10 auf den Seitenwänden 5 nicht unerläßlich ist,
da sich die Zellen durch die Schwerkraft auf dem Boden 4 absetzen
werden.
-
In
einem besonderen Ausführungsbeispiel sind
die warmgeformten und mit Relief strukturierten Folien 2, 3 mit
ebenen Zonen versehen, damit die Zellen einfacher mit dem Mikroskop
beobachtet und gegebenenfalls Zugänge angebracht werden können.
-
Wie
weiter unten mit Bezugnahme auf die 5a bis 5d beschrieben
werden wird, können die
Reliefs 10 verschiedene Formen annehmen.
-
Das
auf den 3a bis 3f dargestellte Gefäß 1 wird
aus einer warmgeformten unteren Folie 2 und aus einer ebenfalls
warmgeformten oberen Folie 3 gebildet, und dies zum Beispiel
mit analoger Geometrie oder etwa identisch mit derjenigen der unteren
Folie 2. Die Folien 2, 3 sind sich gegenüberstehend
fest miteinander verbunden.
-
Die
untere Folie 2 weist auf ihrer Innenseite im Gefäß 1 Reliefs 10 auf,
wobei die obere Folie 3 ebenfalls solche Reliefs 11 auf
ihrer Innenseite im Gefäß 1 aufweisen
kann (3d, 3e, 3f), oder
im Gegenteil eine etwa ebene und glatte Oberfläche zeigen kann (3a, 3b, 3c).
Wenn diese beiden Folien 2, 3 Reliefs 10, 11 darstellen, kann
das Gefäß 1 für die Kultur
der adhärenten
Zellen entweder auf die untere Folie 2 oder auf die obere Folie 3 gestellt
werden. Die Kultur von adhärenten Zellen
kann dann bei gleichzeitigem Kontakt mit den beiden Folien 2, 3 ins
Auge gefaßt
werden, was die schon optimierte Kapazität der Zellerzeugung des besagten
Gefäßes 1 verdoppelt.
-
Die 4a stellt
ein Gefäß 1 aus
einer warmgeformten unteren Folie 2 dar, die keine Reliefs aufweist,
und aus einer oberen Folie 3, die in einer Schweißzone 7 fest
miteinander verbunden sind. Die obere Folie 3 ist so angeordnet,
daß sie
etwa eben ist.
-
Die 4b ist
der 4a ähnlich,
wobei jedoch die obere Folie 3 warmgeformt ist und keine
Reliefs aufweist.
-
Was
die Zugänge
angeht, sind verschiedene Ausführungen
möglich.
So kann das Gefäß 1 entweder
einen Zugang 8 umfassen, der ab der oberen Wand des Behälters 1,
die von der oberen Folie 3 gebildet wird, (2a, 3a, 3d)
mit dem Innern des Gefäßes 1 in
Verbindung steht, oder einen Zugang 9, der ab der Seitenwand 5 der
unteren Folie 2 (2b, 3b, 3e)
mit dem Innern des Gefäßes 1 in
Verbindung steht, oder die beiden Zugänge 8, 9 (1, 2c, 3c, 3f).
-
Das
Gefäß 1 zeigt
auch einen Zugang 12 in Verbindung mit der peripheren Wand 6 der
unteren Folie 2 (4a) oder
mit der peripheren Wand der oberen Folie 3 (4b).
-
Die
Zugänge 8, 9 sind
an die Folien 2, 3 geschweißt, können aber auch insbesondere
durch Kleben fest mit den besagten Folien 2, 3 verbunden
werden.
-
Diese
peripheren Zugänge 8, 9, 12 können jedoch
einfach mit der Warmformtechnik ausgeführt werden. Zunächst wird
auf der Wand den Folien 2, 3 eine Protuberanz
geschaffen. Für
die Schaffung der Zugänge 8, 9, 12 werden
dann die Protuberanzen durchgebohrt, damit insbesondere ein stutzen
angebracht werden kann.
-
Nach
einer möglichen
Ausführung,
die auf den 1, 2b, 2c, 3b, 3c, 3e und 3f dargestellt
ist, wird die Protuberanz auf der Seitenwand geschaffen, die durch
die Warmformung der unteren Folie 2 definiert wird. Bei
Verwendung von Formen für
die Warmformung mit entfernbaren Teilen kann das somit geformte
Werkstück
entnommen werden.
-
Nach
einer anderen möglichen
Ausführung, die
auf den 4a und 4b dargestellt
ist, wird die Protuberanz so auf der Folie geschaffen, daß sie senkrecht
zur peripheren Zone der Folie ausgerichtet ist, wobei diese Ausrichtung
eine Vereinfachung der Produktion ermöglicht, denn der Einsatz von
Formen mit entfernbaren Teilen ist dann nicht mehr notwendig.
-
Die
Ausführung
des erfindungsgemäßen Gefäßes und
seiner Zugänge 8, 9, 12 befreit
vom Einsetzen der besagten Zugänge
zwischen die beiden Folien, die das besagte Gefäß bilden, wie dies bei der Herstellung
eines Beutels der Fall ist. Die Zone der festen Verbindung der beiden
Folien bleibt also vollkommen eben, und dies ist ein wichtiger Punkt
beim Schweißen
der haftenden Materiale für
die Zellen, insbesondere der komplexfreien Folien auf Grundlage
von Polyester-, Polykarbonat- und Polystyrolfolien.
-
Außerdem können bei
Einbindung der Zugänge 8, 9, 12 in
mindestens eine warmgeformte Folie die Leckgefahren ausgeschlossen
werden, die in der Einsetzzone der besagten Zugänge zwischen den Folien der
Gefäße nach
früherem
technischem Stand vorhanden waren.
-
Die
Ausführung
des Gefäßes 1 schließt nicht die
Möglichkeit
aus, die Zugänge,
insbesondere diejenigen in Rohrform, zwischen den beiden Folien 2 und 3 anzubringen
(nicht dargestellt). Angesichts der bevorzugten Verwendung von Polymerfolien
geringer Flexibilität
müssen
die Zonen für
diese Rohre vorgeformt werden, und diese Bedingung wird auch durch die
Warmformung der Folien 2 und 3 erfüllt.
-
Wie
auf der 4c dargestellt, kann auch vorgesehen
werden, auf den Zugängen 8, 9, 12 Rillen 13 hinzuzufügen, um
die Dichtheit mit einem Stutzen zu verbessern. Man erhält somit
gerillte Ansatzstücke
(es ist auch möglich,
kegelförmige
Ansatzstücke
mit Schlauchtüllen
zu strukturieren, und somit das gleiche Ergebnis zu erzielen).
-
Wie
auf der 4d dargestellt, kann auch vorgesehen
werden, innen in den Zugängen 8, 9, 12 eine
interne Verstärkung 14 hinzuzufügen, damit ebenfalls
ein perfekt dichter Anschluß mit
einem Stutzen erzielt wird.
-
Die
verwendeten Folien haben in der Tat im allgemeinen eine geringe
Stärke
zwecks Sicherstellung eines Mindestniveaus der Gasdurchlässigkeit, insbesondere
bei Sauerstoff, und der Prozeß der Warmformung
verringert diese Stärke
noch. Die Zugänge 8, 9, 12 müssen also
verstärkt
werden, damit nach ihrem Anschluß an einen Stutzen ihre Festigkeit sowie
ihre Dichtheit garantiert ist.
-
Jetzt
wird auf die 5a bis 5d verwiesen,
die verschiedene mögliche
Formen der Reliefs 10, 11 darstellen.
-
Die
Reliefs 10, 11 können insbesondere die Formen
von Falzen, Wellenlinien, Rippen beziehungsweise Zähnchen haben,
wie auf den 5a, b, c und d dargestellt.
Die Reliefs 10, 11 können wiederholte Motive bilden
oder unregelmäßig sein.
Die Reliefs 10, 11 können sich auf einem Teil oder übe den gesamten
Boden 4 des Gefäßes 1 erstrecken.
-
Zur
Erzielung ausreichender Vergrößerungen
der Kulturoberflächen
werden diese Reliefs 10, 11 nicht im Mikrometer-
oder Nanometerbereich ausgeführt,
sondern mindestens im Millimetermaßstab.
-
Wie
vorher angegeben, kann mit der Ausführung von Reliefs 10, 11 auf
der inneren Fläche
der Folien 2, 3 im Gefäß 1 durch Warmformung
die Kulturoberfläche
für adhärente Zellen
vergrößert werden.
-
Diese
Reliefs können
auch ein Mittel zur Zurückhaltung
der nicht adhärenten
Zellen auf der Folie 2, 3 bei Anwendung eines
Umlaufs des Nährmediums
im Rahmen einer Zellkultur unter ständiger Perfusion mit Nährmedium
im Gefäß 1 sein.
-
Zu
diesem Punkt wäre
ein Relief in Form von Rippen, wie auf 5c dargestellt,
die im Innenvolumen des Gefäßes 1 angeordnet
wären,
besonders für
die Kultur von nicht adhärenten
Zellen unter Perfusion mit Nährmedium
geeignet.
-
Die
Antragstellerin hat die Technik der Warmformung für die erfindungsgemäße Ausführung des
Gefäßes entwickelt.
Das erfindungsgemäße Gefäß innoviert
durch das Angebot einer umfassenden Antwort auf alle Kriterien,
die sich beim Einsatz eines Beutels für Zellkultur beschränkend auswirken.
Außerdem
ist diese Technologie der Kunststoffverarbeitung besonders gut geeignet
für die
Ausführung
einer Reihe Gefäße für Zellkulturen,
deren Abmessungs- und Strukturmerkmale je nach den Zellarten und
ihrer Anwendungen leicht angepaßt
werden können.
Das erfindungsgemäße Gefäß ist zwar
besonders für
die Vorbereitung von Zellen für
therapeutische Zwecke angepaßt,
es kann jedoch noch andere biotechnologische Anwendungen finden,
bei denen procaryote wie eukaryote Zellen genutzt werden.