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Die
vorliegende Erfindung betrifft Pamoatsalze von bestimmten 3-Phenyl-3-dimethylaminoalkyl-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionen
und deren Verwendung bei der Behandlung von durch Stress bedingten
emotionellen Störungen.
Der Ausdruck "durch
Stress induzierte emotionelle Störung" wird in vorliegender
Weise so benutzt, dass jegliche Störung mit eingeschlossen ist,
die mit einem jeweils erhöhten
Spiegel an 5-HT (5-Hydroxytryptamin; Serotonin) in Zusammenhang
steht, der auf neu synthetisiertes 5-HAT zurückzuführen ist.
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Es
sind bereits 3-Phenyl-3-dimethylaminoalkyl-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dione
der folgenden Formel I und deren Säureadditionssalze seit 1974
bekannt (siehe BE-A-808 958 entsprechend der GB-A-1 455 687 & US-A-3 963 729):
worin
R
1 Methoxy,
Ethoxy oder Hydroxy bedeutet;
R
2 Methoxy,
Ethoxy, Hydroxy oder Wasserstoff darstellt, wobei
n die Zahl
2 oder 3 bedeutet.
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Es
wurde berichtet, dass diese Stoffe einen ganzen Bereich von pharmakologischen
Wirkungen (siehe US-A-3 963 729; US-A-4 461 771; US-A-4 738 973;
US-A-4 835 151; US-A-4 835 151; US-A-4 918 084; US-A-4 994 475;
US-A-5 1177 086; GB-A-2 196 251 & GB-A-2
206 491) abdecken, wobei jedoch deren Hauptaugenmerk auf der Behandlung
von durch Stress bedingten emotionellen Störungen liegt, insbesondere
bei Angstzuständen
und Depression. Sie stellen die derzeit bekannten einzigen Verbindungen
dar, welche in selektiver Weise die Aktivierung der Tryptophanhydroxylase
blockieren, die durch Depolarisierung, metabolische Hemmstoffe,
Methylxanthin oder Stress induziert wird. Die Verbindung der Wahl
für klinische
Untersuchungen war das 3-(3-Methoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dion,
welches verschiedentlich als AGN 2979 identifiziert wurde (wobei
diese Bezeichnung in dieser Anmeldung benutzt wird); daneben BTG
1501; MDL 72415 und SC 48274. Es wurde auch eine große Anzahl
von Säureadditionssalzen
von AGN 2979 vorgeschlagen, wobei allerdings das Hydrochlorid als
das Salz der Wahl gilt, und zwar deswegen, weil die Additionssalze
der Salzsäure
die für
gewöhnlich
eingesetzten Säureadditionssalze
bilden; sie lassen sich leicht und billig darstellen, so dass kein
Anlass für
die Annahme bestand, dass irgendwelche andere Salze irgendeinen
Vorteil gegenüber
dem Hydrochlorid aufweisen würden.
Es gibt keinerlei früheren
Vorschlag oder eine Vermutung dahin gehend, ein Pamoatsalz von AGN
2979, oder auch irgendeine andere Base gemäß der Formel I oder ein anderes
durch 3-Phenyl substituiertes 3-Dialkylaminoalkyl-4,4-dialkylpiperidin-2,6-dion
für irgendeinen
Zweck einzusetzen.
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Es
wurde eine Anzahl von Papieren im Hinblick auf klinische Erprobungen
des Hydrochloridsalzes von AGN 2979 durchgegangen und die Ergebnisse
publiziert. Diese zeigten, dass das Salz bei der Behandlung von
Angstzuständen
und Depression bei etwa 4 mg/kg/Tag (200–400 mg/Tag für Humanpatienten)
wirksam ist. Allerdings wies eine Subakut-Toxizitätsstudie
des Hydrochlorids bei 200 mg/kg/Tag p o. (d. h. peroral) für 1 Jahr
an Ratten nach, dass die Tiere an unmittelbarem und beständigem Gewichtsverlust
(40% über
die Periode von 1 Jahr) litten, und weiter, wie es sich erst bei
der Untersuchung post mortem herausstellte, an Veränderungen
der Hepatozyten litten, welche vermittels routinemäßiger Transaminasebestimmungen
während
des Jahres nicht erkannt worden waren. Als Konsequenz daraus schloss
die Food and Drugs Administration der USA ("F.D.A") die Verwendung von Dosisspiegeln aus,
die zuvor bei klinischen Studien angewendet wurden. Eine darauf
folgende klinische Studie von Cutler et al., wonach die von der
F.D.A. erlaubte Dosis von 1 mg zweimal täglich, (ungefähr 30 μg/Kg/Tag),
zeigte auf, dass das Hydrochloridsalz von AGN 2979 lediglich marginal
wirksame anxiolytische Eigenschaften bei den Dosisspiegeln aufwies,
die von der FDA erlaubt waren.
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Überraschenderweise
hat es sich nunmehr herausgestellt, dass die oben stehend erwähnten Probleme
des Gewichtverlustes und die Veränderungen
der Hepatozyten durch den Einsatz des Pamoatsalzes an Stelle des
Hydrochlorids oder eines anderen früher offenbarten Salzes der
Verbindungen gemäß der Formel
I überwindbar
sind. Diese Pamoatsalze rufen keinen Gewichtsverlust hervor, wobei
die Anzeichen dahin gehend sind, dass sie keine Veränderungen
der Hepatozyten über
einen längeren
Behandlungszeitraum bewirken. Weiterhin hat es sich herausgestellt,
dass die Pamoatsalze der Verbindungen gemäß der Formel I im Gegensatz
zu den bekannten Salzen geschmacklos sind und somit die Herstellung
von pharmazeutischen Zusammensetzungen für die perorale Verabreichung,
insbesondere in Form von Suspensionen, Sirup und dergleichen ermöglichen.
Somit werden gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung die Pamoatsalze von 3-Phenyl-3-dimethylaminoalkyl-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionen
gemäß der Formel
I geschaffen:
worin
R
1 Methoxy,
Ethoxy oder Hydroxy bedeutet,
R
2 Methoxy,
Ethoxy, Hydroxy oder Wasserstoff darstellt, wobei
n die Zahl
2 oder 3 bedeutet,
sowie deren pharmakologisch annehmbare Solvate.
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Die
Pamoasäure
stellt die 4,4'-Methylen-bis-[3-hydroxy-2-naphthalincarbonsäure] dar;
sie ist auch als Embonsäure
bekannt.
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Die
Verbindungen gemäß der Formel
I existieren in Form optischer Isomere; dementsprechend lassen sich
die Pamoatsalze in der Racematform oder als individuelle (+) oder
(–) Isomere
einsetzen. Vorliegend wird das (–) Isomer bevorzugt. Die Salze
können
in solvatierter, insbesondere hydratisierter Form vorkommen, wobei
sie bei der Lagerung in einer nicht luftdicht abgeschlossenen Umgebung
hydratisieren können.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt werden durch die vorliegende Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen unter Einschluss des Pamoatsalzes einer Verbindung
gemäß der Formel
I oder ein pharmakologisch annehmbares Solvat davon sowie ein pharmakologisch
annehmbares Verdünnungsmittel
oder ein entsprechender Träger
zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt werden durch die vorliegende Erfindung Pamoatsalze
von Verbindungen gemäß der Formel
I und deren pharmakologisch annehmbare Solvate für die Verwendung bei der Behandlung des
menschlichen und tierischen Körpers
mittels einer Therapie oder Diagnose, die am menschlichen oder tierischen
Körper
praktiziert werden, zur Verfügung
gestellt.
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Gemäß einem
vierten Aspekt werden durch die vorliegende Erfindung Pamoatsalze
von Verbindungen gemäß der Formel
I oder deren pharmakologisch annehmbare Solvate bei der Herstellung
von Arzneimitteln für
die Behandlung oder Prophylaxe von mit Stress in Zusammenhang stehenden
emotionellen Störungen
zur Verfügung
gestellt.
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Beispiele
für Pamoatsalze
von Verbindungen gemäß der Formel
I schließen
die folgenden mit ein:
3-(3'-Methoxyphenyl)-3-(2''-N,N-dimethylaminoethyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3'-Methoxyphenyl)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3'-Hydroxyphenyl)-3-(2''-N,N-dimethylaminoethyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3'-Hydroxyphenyl)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3'-Ethoxyphenyl)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3',5'-Dimethoxyphenyl)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat;
3-(3',5'-Dihydroxy)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat &
3-(3',5'-Diethoxy)-3-(3''-N,N-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethyl-piperidin-2,6-dionpamoat.
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Die
bevorzugten Pamoatsalze von Verbindungen gemäß der Formel I stellen solche
dar, bei denen R1 Methoxy and R2 Methoxy
oder Wasserstoff bedeuten. Die am meisten bevorzugte Salze sind
das 3-(3,5-Dimethoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat
und insbesondere das 3-(3-Methoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat – (AGN 2979).
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Die
Pamoatsalze gemäß der Erfindung
lassen sich mittels herkömmlicher
Methoden zur Umsetzung einer freien Base in ein Säureadditionssalz
oder zur Umsetzung von einem Säureadditionssalz
in ein anderes darstellen. So zum Beispiel wird das Pamoatsalz durch
Behandeln einer ethanolischen Lösung
einer Verbindung der Formel I zusammen mit einer gekühlten Lösung von
Pamoasäure
in Ethanol gewonnen; sodann erfolgen Evaporation des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck und Umkristallisieren des Rückstands
aus Ethanol. In alternativer Weise kann ein Salz einer Verbindung
gemäß der Formel
I in das Pamoat durch Neutralisation umgewandelt werden, zum Beispiel
mit Ammoniumhydroxid und nachfolgender Behandlung mit der Pamoasäure.
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Die
Verbindungen gemäß der Formel
I lassen sich durch die in der US-A-3 963 729 oder US-A-5 104 990
offenbarten Verfahren synthetisieren; die Offenbarung dieser Publikationen
wird durch dieses Zitat hiermit eingeschlossen. Die optischen Isomere
können
in herkömmlicher
Art und Weise aufgetrennt werden; so lassen sich zum Beispiel die
(–) Isomere
durch das Auskristallisieren aus deren (+) Binaphthylphosphorsäuresalzen aus
einem geeigneten Lösungsmittel,
wie zum Beispiel Ethanol, abtrennen.
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Die
Pamoatsalze der Verbindungen gemäß der Formel
I weisen dieselbe Qualität
an pharmakologischer Wirkung auf wie solche, über welche früher schon
in Bezug auf die freie Base und andere Säureadditionsalze, insbesondere
das Hydrochlorid berichtet wurde; diese Wirkung ist insbesondere
für die
Behandlung oder Prophylaxe einer beliebigen, durch Stress induzierten
emotionellen Störung
von Nutzen. Wie bereits oben stehend erwähnt, wird der Ausdruck "durch Stress induzierte
emotionelle Störung" in vorliegender
Weise so benutzt, dass jegliche Störung mit eingeschlossen ist,
die mit einem jeweils erhöhten
Spiegel an 5-HT (5-Hydroxytryptamin; Serotonin) in Zusammenhang
steht, der auf neu synthetisiertes 5-HAT zurückzuführen ist. Insbesondere lassen
sich die Pamoatsalze dazu verwenden, derartige neurologische und
psychische Erkrankungen und Bedingungen, bei denen neu synthetisiertes
5-HAT eine Rolle spielt, zu behandeln oder zu verhüten; diese
sind zum gegenwärtigen
Zeitpunkt Indikationen für
antidepressive, anxiolytische und antipsychotische Arzneimittel.
Nicht beschränkende
Beispiele für
derartige Erkrankungen und Bedingungen stellen dar die Agoraphobie;
Anorexia nervosa; Angstzustände;
Anxiogenese, die mit dem Entzug von Drogen nach Missbrauch in Zusammenhang
steht; Bulimia nervosa; chronische paroxysmale Hemikranie; Depression
(einschließlich der
Prävention
von depressiven Rezidiven); Verringerung der Immunantwort, die mit
Angstzuständen
in Verbindung steht; Depression oder Trauer nach schmerzlichem Verlust;
Ein- und Durchschlafstörungen;
Störungen
der Schlaf-/Wachrhythmen; Angstattacken durch Träume; Chorea Huntington; Kleine-Levin-Syndrom;
Gedächtnisstörungen;
Ménière Krankheit;
das mit der Menstruation in Zusammenhang stehende Schlafsyndrom; Migräne; Reisekrankheit; Übelkeit,
die durch Verabreichung eines 5HT3-Antagonisten
nur unvollständig
vergeht; nervlich bedingte Schmerzen; neuropathischer Schmerz; zwangsneurotische
Störungen;
Panikattacken; posttraumatische Stressbeschwerden; prämenstruelle
nervöse
Störungen;
rezidivierende kurze Depressionen; Syndrom der unruhigen Beine (Wittmaack-Ekbom-Syndrom,
Anxietas tibiarum, "restless
leg" Syndrom); Schizophrenie;
senile Demenz; Serotonin-Irritationssyndrom; Schlafapnoe; mit Schlaf
in Zusammenhang stehende kardiovaskuläre Symptomatik; mit Schlaf
in Zusammenhang stehende epileptische Anfälle; mit Schlaf in Zusammenhang
stehende Clusterkopfschmerzanfälle;
mit Schlaf in Zusammenhang stehendes Myoklonus-Syndrom; Sozialphobie;
Syndrom des plötzlichen
Kindstodes sowie Tinnitus.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die antidepressive Wirkung von Pamoat
in Form von AGN 2979 aus der Hemmung der Aktivierung der Tryptophanhydroxylase
resultiert, wobei der Mechanismus dieses Effekts bei der Blockade
von K+-Kanälen eine Rolle spielen mag,
weil andere metabolische Hemmstoffe, wie zum Beispiel Guanidin und
Natriumcyanid, von denen bekannt ist, dass sie K+-Kanäle öffnen, die Tryptophanhydroxylase
zu aktivieren vermögen,
wobei diese Aktivierung durch das Pamoat in Form von AGN 2979 blockiert werden
kann.
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Die
Pamoatsalze gemäß der Erfindung
können
in jeglicher Art und Weise verabreicht werden, wie bereits früher im Hinblick
auf das Hydrochloridsalz vorgeschlagen wurde. Sie können dem
zu behandelnden Patienten für
sich alleine oder in der Form von pharmazeutischen Zubereitungen
entweder peroral oder parenteral, beispielsweise subkutan oder intravenös verabreicht
werden. Die Menge des verabreichten Pamoatsalzes dürfte variieren
und kann so jede beliebige wirksame Dosismenge sein. Je nach Patient
und nach der Art der Verabreichung kann die Menge des verabreichten
Pamoatsalzes über
einen weiten Bereich so variieren, dass ab etwa 0.1 mg/Kg bis zu
etwa 20 mg/Kg, für
gewöhnlich
etwa 0.5 mg/Kg bis etwa 10 mg/Kg und vorzugsweise etwa 1 bis zu
etwa 5 mg/Kg Körpergewicht
des Patienten pro Dosis in Betracht kommen. Einheitsdosierungen dieser
Salze können
zum Beispiel ab etwa 10 mg bis zu etwa 500 mg, vorteilhafterweise
etwa 25 bis zu etwa 200 mg, für
gewöhnlich
etwa 50 bis zu 100 mg Pamoatsalz enthalten, wobei dieses beispielsweise
1 bis 4 mal täglich
verabreicht werden kann. Der Ausdruck "Einheitsdosisform" wird in der vorliegenden Weise so benutzt, dass
damit eine einfache oder mehrfache Dosisform gemeint ist, die eine
gewisse Menge an dem aktiven Inhaltsstoff mit oder ansonsten in
Verbindung mit einem Verdünnungsmittel
oder einem Trägerstoff
enthält,
wobei diese Menge so beschaffen ist, dass eine oder mehrere Dosierungen
solchen entsprechen, wie sie normalerweise für eine einzelne therapeutische
Verabreichung erforderlich sind. In dem Falle, dass Mehrfachdosisformen,
wie zum Beispiel Flüssigkeiten
oder eingekerbte Tabletten in Betracht kommen, stellt die vorherbestimmte
Einheit eine Teilmenge dar; so zum Beispiel eine Menge von 5 ml
(ein Teelöffel)
einer Flüssigform
oder eine halbe oder ein Viertel einer eingekerbten Tablette in
Bezug auf die Mehrfachdosisform.
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Die
pharmazeutischen Rezepturen, in deren Form die Pamoatsalze gemäß der Erfindung
normalerweise zum Einsatz kommen, werden in an sich bekannter Weise
gemäß dem pharmazeutischen
Stand der Technik hergestellt; für
gewöhnlich
umfassen sie 1 wirksames Pamoatsalz gemäß der Erfindung in Mischung oder
ansonsten in Verbindung mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
ein entsprechendes Verdünnungsmittel
hierfür.
Bei der Herstellung derartiger Rezepturen wird der wirksame Inhaltsstoff
für gewöhnlich mit
einem Trägerstoff
vermischt oder mit einem Verdünnungsmittel
verdünnt,
oder auch in einer Kapsel, einem Sachet, einer Stärkekapsel,
in Papier oder einen anderen Behälter
eingeschlossen bzw. darin verkapselt. Der Trägerstoff oder das Verdünnungsmittel
kann als festes, halbfestes, halbflüssiges oder flüssiges Material
vorliegen, welches als Vehikel, Exzipiens oder Medium für den aktiven
Inhaltsstoff dient. Geeignete Trägerstoffe
oder Verdünnungsmittel
sind an sich wohlbekannt. Die Rezepturen können an die enterale oder parenterale
Verwendung angepasst und an Patienten in der Form von Tabletten,
Kapseln, Dragees, Suppositorien, Sirup, Suspensionen oder dergleichen
verabreicht werden.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden nicht beschränkenden Beispiele erläutert:
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Beispiel 1
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Herstellung von 3-(3-Methoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl)-4,4-dimethylpiperidin-2,6-dionpamoat (AGN 2979 – Pamoat)
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(A)
Herstellung von Diethyl-2-[2-cyano-5-(dimethylamino)-2-(3-methoxyphenyl)-1,1-dimethylpentyl]-propandioat·Monohydrochlorid:
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In
einem Reaktionsgefäß wurde
eine Stickstoffatmosphäre
hergestellt und 50 ml trockenes Tetrahydrofuran hinzugefügt. Das
Lösungsmittel
wurde auf weniger als –40°C abgekühlt und
sodann 32 mMol Lithiumdiisopropylamid in Tetrahydrofuran/Heptan
hinzugegeben (16 ml einer 2 M Lösung).
Danach wurde eine Lösung
aus 6,97 g (30 mMol) α-[3-(Dimethylamino)-propyl]-3-methoxybenzacetonitril
in 30 ml Tetrahydrofuran bei weniger als –20°C hinzugefügt und bei dieser Temperatur
30 Minuten lang belassen. Dieses Gemisch wurde anschließend auf –50°C heruntergekühlt und
eine Lösung
aus 6,62 g (33 mMol) Diethylisopropylidenmalonat in 30 ml Tetrahydrofuran
zu dem Reaktionsgemisch in einer solchen Geschwindigkeit hinzugegeben,
dass die Temperatur von –50°C nicht überschritten
wurde. Sodann wurde die Mischung bei –50°C 30 Minuten lang gerührt und
das kalte Reaktionsgemisch zu einer gerührten Lösung aus 30 ml wässriger
Salzsäure
(36%, Gew./Gew.) in 100 ml auf 10°C
abgekühltes
Wasser hinzugefügt.
Das Gemisch wurde zweimal mit Toluol extrahiert, wobei die Toluolphase
mit einer Lösung
aus 2 ml Salzsäure
(36%, Gew./Gew.) in 8 ml Wasser rückextrahiert wurde. Der wässrige,
saure Extrakt wurde zusammen mit der wässrigen sauren Phase aus der
vorstehenden kombiniert und zweimal mit Methylenchlorid in Portionen
von jeweils 50 ml extrahiert. Die kombinierten Methylenchloridextrakte
wurden mit Wasser gewaschen, die Methylenchloridphase abfiltriert
und durch Destillieren bei Atmosphärendruck auf ein geringes Volumen
eingeengt. Anschließend
wurde eine Portion von 100 ml Ethylacetat hinzugefügt und das
so erhaltene Flüssiggemisch
auf 5–10°C heruntergekühlt. Der
gewonnene Feststoff wurde durch Abfiltrieren aufgesammelt, mit Ethylacetat
gewaschen und bei 50°C
getrocknet, wobei 10,1 g eines weißen Pulvers erhalten wurden.
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(B)
Herstellung von 3-(3-Methoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl]-4,4-dimethyl-piperidin-2,6-dionhydrogensulfatsalz
(wasserfrei):
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Ein
Kolben mit ausgerundetem Boden und 50 ml Inhalt wurde mit 10 g des
oben stehend hergestellten Diethyl-2-[2-cyano-5-(dimethylamino)-2-(3-methoxyphenyl)-1,1-dimethylpentyl]-propandioat·Monohydrochlorids
sowie einer Lösung
aus 10,2 g Schwefelsäure
(96%, Gew./Gew.) in 90 ml Wasser beschickt. Das Reaktionsgemisch
wurde etwa 54 Stunden unter Rückfluss
gehalten. Nach Beendigung der Reaktion (was durch Dünnschichtchromatographie
angezeigt wurde) wurde die Lösung
auf 25°C
abgekühlt.
Die wässrige
Lösung wurde
mit Methylenchlorid gewaschen, die wässrige Phase mit Methylenchlorid
vermischt und mit wässrigem Ammoniumhydroxid
(29%, Gew./Gew.) basisch gemacht, währenddessen eine Temperatur
unterhalb von 30°C
aufrechterhalten wurde. Nach dem Trennen der Schichten wurde die
wässrige
Phase zweimal mit Methylenchlorid extrahiert, die miteinander kombinierten
organischen Phasen eingeengt und der Rückstand aus tert-Butylmethylether
umkristallisiert, wobei 5,7 g eines weißen Pulvers gewonnen wurden.
Die rohe Verbindung wurde in 200 ml absolutem Ethylalkohol suspendiert,
sodann 1 Äquivalent
konzentrierter Schwefelsäure hinzugefügt und die
Mischung zum Auflösen
des Salzes 30 Minuten lang unter Rückfluss erhitzt. Nach dem Abkühlen wurde
der größte Teil
des Lösungsmittels
bei vermindertem Druck evaporiert und der Rückstand mittels eines Gemisches
aus Diethylether/Ethylalkohol im Verhältnis 50 : 50 umkristallisiert,
wobei 6 g eines weißen
Pulvers mit einem Schmelzpunkt von 159°–161°C gewonnen wurden; die Trocknung
erfolgte bei vermindertem Druck.
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(C)
Herstellung von 3-(3-Methoxyphenyl)-3-(3-dimethylaminopropyl]-4,4-dimethyl-piperidin-2,6-dionpamoatsalz (wasserfrei):
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Eine
Lösung
aus AGN-2979 -Hydrogensulfatsalz, wie gemäß Schritt B dargestellt (1
mMol, 430 mg), wurde in 10 ml Wasser mit Methylenchlorid (20 ml)
vermischt und mit wässrigem
Ammoniumhydroxid (29%, Gew./Gew.) basisch gemacht. Nach dem Auftrennen
der Schichten wurde die wässrige
Phase zweimal mit Methylenchlorid extrahiert. Die miteinander kombinierten
organischen Phasen wurden über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel
bei vermindertem Druck evaporiert. Der Rückstand wurde in Ethanol (10
ml) aufgelöst
und mit einer heißen
Lösung
aus Pamoasäure
(Embonsäure,
390 mg, 1 mMol) in heißem
Ethanol (30 ml) vermischt; danach wurde die Mischung bis zum Rückfluss
erhitzt. Nach dem Abkühlen kristallisierte
das Pamoatsalz aus; anschließend
wurde das Salz aus heißem
Ethanol umkristallisiert, wobei ein blassgelbes Pulver mit einem
Schmelzpunkt von 146°–150°C gewonnen
wurde.
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Beispiel 2
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Anhand
herkömmlicher
Tablettiertechniken wurden Tabletten hergestellt, welche jeweils
die folgende Zusammensetzung hatten:
Bestandteil | mg
pro Tablette |
(a)
AGN 2979 -Pamoat | 50 |
(b)
Laktose | 51,5 |
(c)
getrockn. Maisstärke | 45 |
(d)
Magnesiumstearat | 1,5 |
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Beispiel 3
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Aus
der folgenden Zusammensetzung wurden Suppositorien geformt:
Bestandteil | mg/Suppositorium |
(a)
AGN 2979 -Pamoat | 20 |
(b) Öl aus Theobroma
(Kakaobutter) | 980 |
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Die
Verbindung (a) wird gepulvert und durch ein Sieb Nr. 100 mit der
Maschenweite 0,125 mm passiert; sodann wurde sie mit dem geschmolzenen Öl aus Theobroma
bei 45°C
zur Bildung einer geschmeidigen Suspension trituriert. Das Gemisch
wird gut gerührt
und in Mulden gegossen, die jeweils ein nominales Fassungsvermögen von
je 1 g zum Ausformen der Suppositorien aufwiesen.
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Beispiel 4
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Es
wurden Pillen hergestellt, welche jeweils die folgende Zusammensetzung
hatten, und zwar durch das Vermischen des Wirkstoffes (a) und der
Maisstärke
(b); anschließend
wurde flüssige
Glukose (c) unter gründlichem
Kneten hinzugegeben, um eine plastische Masse zu formen; aus dieser
wurden die Pillenabschnitte abgeteilt und ausgeformt:
Bestandteil | pro
Pille |
(a)
AGN 2979-Pamoat | 50
mg |
(b)
Maisstärke | 45
mg |
(c)
Flüssigglukose | 7
cm3 |
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Beispiel 5
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Es
wurden Gelatinekapseln hergestellt, die jeweils 50 mg AGN 2979-Pamoat
und 20 mg Talkum enthielten, wobei das AGN 2979 und das Talkum getrennt
voneinander durch ein feinmaschiges Sieb gestrichen wurden; sodann
wurden die durchgesiebten Pulver miteinander vermischt und das Pulvergemisch
in Hartgelatinekapseln gefüllt;
das Nettofüllgewicht
pro Kapsel betrug 70 mg.