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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue pharmazeutische Zusammensetzung
als feste Dosierungsform, umfassend Desmopressin als therapeutisch
wirksamen Bestandteil, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung.
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Technischer Hintergrund
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Desmopressin,
das auch als dDAVP bekannt ist, ist der therapeutisch wirksame Bestandteil
(in Form seines Acetat-Salzes) des pharmazeutischen Produktes Minirin® das
u.a. als Nasenspray und in Tablettenform auf dem Markt ist. Desmopressin
wird in erster Linie angewandt zur Behandlung von primärer nächtlicher
Enuresis, d.h. Bettnässen,
bei Kindern, aber es ist auch anerkannt zur Behandlung von nächtlichem
Harndrang und Diabetes insipidus. Die erste Markteinführung der
Tabletten-Zubereitung in war in Schweden 1987.
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Kurz
gesagt wird eine feste Dosierungsform, wie eine Tabletten-Zubereitung,
typischerweise hergestellt durch Verpressen eines geeigneten Granulats
zu der gewünschten
festen Dosierungsform, wobei das Granulat aus den erforderlichen
Bestandteilen als Gemisch aus festen Teilchen besteht. Typische
derartige Teilchen sind der therapeutisch wirksame Bestandteil,
verschiedene Exzipientien (Füllstoffe),
Zerfallsmittel, Gleitmittel und Bindemittel, gegebenenfalls zusammen
mit beispielsweise Geschmacksmitteln, Konservierungsmitteln und/oder Färbemitteln.
Die im Handel erhältlichen
Minirin
®-Tablette
wird nach dieser allgemeinen Vorschrift hergestellt, und die Tablette
wurde zuerst angegeben in der
US-PS
5 047 398 . Für
eine zusammenfassende Übersicht über die
Herstellung pharmazeutischer Tabletten siehe "Tabletting" (von N. A. Armstrong) in "Pharmceutics – The science
of dosage form design", S.
647–668;
Hrsg. M. E. Aulton, Churchill Livingstone, Edinburgh, London, Melbourne
und New York, 1988.
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Die
Minirin®-Tablette,
die derzeit auf dem Markt ist und so im industriellen Maßstab hergestellt wird,
besteht aus dem therapeutisch wirksamen Bestandteil Desmopressin,
zusammen mit Kartoffelstärke
und Lactose als Exzipientien und einer geeigneten Menge an Bindemittel
bzw. Gleitmittel.
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Bei
jedem Pressen einer Tablette aus einem Granulat, das aus einem Gemisch
fester Teilchen besteht, ist es allgemein erforderlich, den Pressvorgang mit
der höchstmöglichen
Geschwindigkeit durchzuführen,
während
gleichzeitig der Verschleiß der
Maschine möglichst
gering gehalten wird und Tabletten mit einer Qualität erhalten
werden, die die gesetzlichen Anforderungen aller relevanten Länder erfüllen.
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Beschreibung der Erfindung
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Es
hat sich jetzt gezeigt, dass eine bestimmte Dimension der Exzipientien-Teilchen
unerwarteter Weise zu einer wesentlichen Verbesserung der Geschwindigkeit
des Herstellungsprozesses führt,
während
sowohl der Maschinen-Verschleiß als
auch die Tabletten-Qualität
im wesentlich unverändert
bleiben, verglichen mit dem bisher angewandten industriellen Herstellungsverfahren.
Im wesentlichen scheint die fragliche Dimension die Fließfähigkeit
der Teilchen und des Granulats so zu beeinflussen, dass sich eine verbesserte
Gesamt-Kapazität,
und damit Geschwindigkeit, bei dem Herstellungs-Prozess zur Erzeugung von
Desmopressin-Tabletten ergibt.
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Spezieller
betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung
als feste Dosierungsform, umfassend Desmopressin oder ein pharmazeutisch
annehmbares Salz davon als therapeutisch wirksamen Bestandteil zusammen
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Exzipiens, Verdünnungsmittel
oder Träger
oder einem Gemisch davon, wobei mindestens eines dieser Exzipientien, Verdünnungsmittel
und Träger
ein Disaccharid ist, wobei das Disaccharid eine mittlere Teilchengröße im Bereich
von 70 bis 500 μm
aufweist.
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In
vielen Fällen
können
die Ausdrücke
Exzipiens, Verdünnungsmittel
und Träger
austauschbar verwendet werden und sie können sich sogar auf ein und
die selbe Substanz beziehen, oder auf ein Gemisch von ähnlichen
derartigen Substanzen. Die korrekte Anwendung und das Verständnis derartiger Ausdrücke erklären sich
von selbst und liegen im fachmännischen
Können
eines Fachmanns auf dem Gebiet von pharmazeutischen Zubereitungen.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung nach der vorliegenden Erfindung
kann gegebenenfalls mindestens ein Additiv enthalten, ausgewählt aus
einem Zerfallsmittel, Gleitmittel, Bindemittel, Geschmacksmittel,
Konservierungsmittel Färbemittel und
einem Gemisch davon. Wenn es als geeignet angesehen wird, können auch
andere Additive zugesetzt werden. Repräsentative Beispiele für die Zerfallsmittel,
Gleitmittel (z.B. Magnesium-stearate), Bindemittel (z.B. Kollidon® 25,
BASF), Geschmacksmittel, Konservierungsmittel und Färbemittel,
sowie geeignete Gemische davon, sowie beliebige andere übliche Additive,
die von einem Fachmann in Betracht gezogen werden können, der
die vorliegende Erfindung ausführt,
finden sich in "Handbook
of Pharmaceutical Excipients",
Hrsg. A. H. Kibbe, 3. Aufl., American Pharmaceutical Association,
USA und Pharmaceutical Press UK, 2000. Als ein Beispiel, das auch
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung anwendbar ist, kann erwähnt werden,
dass typische Mengen an Gleitmitteln und Bindemitteln in der Größenordnung
von weniger als 6 Gew.-%, der pharmazeutischen Zusammensetzung liegen.
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Bei
der auf dem Markt befindlichen Tablette, die nach dem bisher angewandten
Herstellungsverfahren erhalten worden ist, haben die Lactose-Teilchen
(Pharmatose 150M von DMV, Niederlande) eine mittlere Teilchengröße von etwa
50 μm, bestimmt
durch ein Luftstrahlsieb (von Alpine GmbH, DE). Diese Teilchengröße liefert
kein Granulat, das eine Pressgeschwindigkeit von mehr als etwa 170 000
Tabletten pro Stunde (h) zulässt.
Im Gegensatz dazu erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine Pressgeschwindigkeit
von bis zu etwa 250 000 Tabletten/h mit der erwünschten Tabletten-Qualität, wobei
der geringe Verschleiß der
Tablettier-Vorrichtung erhalten bleibt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die mittlere Teilchengröße im Bereich
von 75 bis 350 μm.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt die mittlere
Teilchengröße im Bereich
von 100 bis 200 μm.
Bei noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt diese Teilchengröße im Bereich
von 120 bis 180 μm.
Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beträgt
diese Teilchengröße 140 μm (gemessen
mit einem Luftstrahlsieb). Die als Pharmatose DCL 15 verkauften,
von DMV Niederlande auf den Markt gebrachten Lactose-Teilchen haben
diese am meisten bevorzugte mittlere Teilchengröße. Andere besondere Ausführungsformen
können
die Verwendung von beispielsweise Pharmatose DCL11, Pharmatose DCL
21 und Pharmatose DCL 40 umfassen, die alle von der oben erwähnten DMV
geliefert werden, die eine mittlere Teilchengröße von 110, 150 bzw. 165 μm haben.
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Gemäß dem kommerziellen
Vertreiber ist die Teilchengröße-Verteilung
von Pharmatose DCL 15 so, dass im wesentlichen alle Teilchen eine
Größe von weniger
als 500 μm
aufweisen, während
etwa 72% der Teilchen eine Größe von 75
bis 350 μm
haben.
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Bei
einer Messung der Teilchengröße mit einem
Luftstrahlsieb wird Luft durch ein Sieb von einem rotierenden Spalt
aus nach oben gezogen, so dass Material auf dem Sieb fluidisiert
wird. Gleichzeitig wird ein negativer Druck auf die Unterseite des
Siebes ausgeübt,
der feine Teilchen in eine Sammelvorrichtung entfernt. Die Größen-Analyse und
Bestimmung der mittleren Teilchengröße werden durch Entfernung
von Teilchen von dem feinen Ende der Größenverteilung her unter Anwendung
von einzelnen aufeinanderfolgenden Sieben durchgeführt. Siehe auch "Particle Size Measurement" 5. Aufl., S. 178, Bd.
1; T. Allen Chapman & Hall,
London, UK, 1997, für
weiter diesbezügliche
Details. Für
einen Fachmann ist diese Größenmessung
als solche von üblicher
Art.
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Folglich
ist es bevorzugt, dass das Disaccharid Lactose, vorzugsweise Lactose-α-monohydrat, ist.
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Die
kombinierte Gesamtmenge von Exzipiens, Verdünnungsmittel und Träger beträgt üblicherweise
5 bis 99, vorzugsweise 50 bis 99 Gew.-% der pharmazeutischen Zusammensetzung,
wobei der Rest auf 100% der therapeutisch wirksame Bestandteil,
gegebenenfalls zusammen mit den oben angegebenen Additiven, ist,
wobei die zuletzt genannten vorzugsweise Gleitmittel und Bindemittel
sind.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung als feste Dosierungsform nach der
vorliegenden Erfindung ist typischerweise eine peroral verfügbare Tablette.
Als alternative, nicht einschränkende
Ausführungsform
kann die Tablette zur oralen, einschließlich buckalen und/oder sublingualen
Verabreichung geeignet sein.
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Die
Zusammensetzung enthält
typischerweise Desmopressinacetat in einer Menge von 20 bis 600 μg pro Einheit
der festen Dosierungsform. Als ein Beispiel ist eine Tablette, die
100 μg Desmopressinacetat
enthält,
weiß,
konvex und oval (6,7 × 9,5
mm) mit einer Dicke von 3–4
mm und einem Gewicht von 200 mg. Als ein anderes Beispiel ist eine
Tablette, die 200 μg
Desmopressinacetat enthält,
weiß,
rund (Durchmesser 8 mm) und konvex mit einer Dicke von 3–4 mm und
einem Gewicht von 200 mg.
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Folglich
betrifft ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung einer pharmazeutischen Zusammensetzung als feste
Dosierungsform, umfassend Desmopressin oder ein pharmazeutisch annehmbares
Salz davon als therapeutisch wirksamen Bestandteil, wobei das Verfahren
die folgenden Stufen umfasst:
- i) Vermischen
von Desmopressin und einem Exzipiens, Verdünnungsmittel oder Träger oder
einem Gemisch davon, gegebenenfalls in Gegenwart eines Netzmittels,
wobei mindestens ein Exzipiens, Verdünnungsmittel und/oder Träger ein
Disaccharid ist, wobei das Disaccharid eine mittlere Teilchengröße im Bereich
von 70 bis 500 μm
hat;
- ii) Unterwerfen des resultierenden Gemischs der Bildung eines
Granulats, gegebenenfalls in Gegenwart eines Netzmittels, das geeignet
ist zum Verpressen zu der festen Dosierungsform;
- iii) gegebenenfalls Durchführen
des Vermischens und/oder der Bildung eines Granulats in Gegenwart
mindestens eines Additivs, ausgewählt aus einem Zerfallmittel,
Gleitmittel, Bindemittel, Geschmacksmittel, Konservierungsmittel,
Färbemittel
und einem Gemisch davon,
- iv) gegebenenfalls Trocknen des Granulats,
- v) Verpressen des Granulats zu der festen Dosierungsform.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann als solches, wenn die speziellen Komponenten einmal identifiziert
und zusammengegeben worden sind, unter Anwendung üblicher
Vorrichtungen zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen
durchgeführt
werden. Ein Granulat, das zum Verpressen zu Tabletten geeignet ist,
hat typischerweise eine mittlere Korngröße von mindestens etwa 100 μm. Diskrete Körner mit
einer Größe von mehr
als 2 mm werden üblicherweise
nicht in die folgende Press-Stufe übergeführt.
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Als
Beispiele können
die folgenden Vorrichtung zum Granulieren erwähnt werden: Direkt erhitzte
fluidisierte Festbetten z.B. von GEA/Collette NV, BE (UltimoProTM-Reihe),
Hüttlin
GmbH, DE (HDG-Reihe), Diosna Dierks & Söhne GmbH, DE (VAC-Reihe), Fluid Air
Inc., US (Magnaflo®-Reihe), und Vector Corp.,
US (GMX-Reihe), indirekte leitende bewegte Festbetten, einschließlich Paddel-Systeme,
Rotations-Systeme und Rühr-Systeme,
die z.B. geliefert werden von Jaygo Inc., US (JRB und Novamix-Reihe), Paul O. Abbe
Inc., US (Rota-Cone, Rota-U, Rota-Blade, Cylindrical Ribbon/Paddle,
Plow und Sigma-blade-Reihe), Forberg A/S, NO (Forberg II Reihe),
Gemco Inc., US (D/3 Double Cone, V-Shape und Slant-Cone-Reihe),
LittlefordDay Inc., US (Double Arm, Day Nauta und Daymax Reihe),
Patterson-Kelly, Harsco Corp., US (P-K Solids Processor-Reihe),
Diosna w.o. (CCS und VAC Reihe), Romaco Zanchetta SpA, IT (Roto
E, Roto D und Roto P Reihe) und L. B. Bohle Maschinen und Verfahren GmbH,
DE (Granumator GMA und Vagumator VMA Reihe). Die oben erwähnten Vorrichtungen
führen auch
zum Trocknen der erzeugten Körner.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die mittlere Teilchengröße im Bereich
von 75 bis 350 μm.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt die mittlere
Teilchengröße im Bereich
von 100 bis 200 μm.
Bei noch einer weiteren bevorzugten Ausführungsform liegt die Teilchengröße im Bereich von
120 bis 180 μm.
Bei der am meisten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung beträgt die
mittlere Teilchengröße 140 μm. Die als
Pharmatose DCL 15 verkauften, von DMV, Niederlande, auf den Markt
gebrachten Lactose-Teilchen haben diese am meisten bevorzugte mittlere
Teilchengröße. Andere
mögliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die oben erwähnten
Varianten von Pharmatose DCL (s. oben) umfassen.
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Es
ist folglich bevorzugt, dass das Disaccharid Lactose ist, insbesondere
Lactose-α-monohydrat.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist die hergestellte feste Dosierungsform vorzugsweise eine peroral
verfügbare
Tablette. Wenn erwünscht, kann
sie auch in einer Form und/oder Zusammensetzung zur Verabreichung
durch die Mundschleimhaut vorliegen. Bevorzugte Beispiele für die zuletzt
Genannte sind die bukkale und/oder sublinguale Verabreichung. Beispiele
für Vorrichtungen
zum Verpressen von Tabletten die zur Durchführung der vorliegenden Erfindung
geeignet sind, sind Rotationspressen von Elizabeth-Hata International,
US (HAT-Reihe), Courtory NV, BE (R090F, R100M, R190FT, R290FT, R292F
und R233 Reihe), Vector Corp., US (2000, 200 und Magna Reihe), Fette
GmbH, DE (Hightech, Medium, Special und WIPP Reihe), Manesty, UK
(Xpress, Diamond und Value Reihe) und Kilian & Co GmbH, DE (S, T, E, RX und KTS
Reihe).
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Stufen des Vermischens und der Bildung des Granulats
in einer einzigen integrierten Vorrichtung durchgeführt, die
für ein
solches "Ein-Topf-Verfahren", d.h. ein kombiniertes
Verfahren, geeignet ist. Ein Beispiel für eine solche integrierte Vorrichtung,
alternativ als Ein-Topf-Vorrichtung bezeichnet ist die FT-Reihe
von Forberg A/S, Norwegen.
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Es
ist bevorzugt, dass das Netzmittel, soweit verwendet, ausgewählt wird
aus Wasser und einem Gemisch aus Wasser und einem Alkohol, vorzugsweise
Ethanol. Typischerweise wird ein 1:3 Wasser/Ethanol-Gemisch angewandt,
obwohl viele andere Kombinationen ebenfalls möglich sind.
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Wie
oben angegeben, ist es bevorzugt, dass das erhaltene Gemisch der
Bildung eines Granulats mit einer mittleren Korngröße von mindestens
100 μm,
vorzugsweise im Bereich von 100 μm
bis 2 mm, unterworfen wird.
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Das
Verfahren wird vorzugsweise so durchgeführt, dass die kombinierte Gesamtmenge
von Exzipiens, Verdünnungsmittel
und Träger
5 bis 99, vorzugsweise 50 bis 99 Gew.-% der pharmazeutischen Zusammensetzung
ausmacht.
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Bei
der am meisten bevorzugten Ausführungsform
wird Desmopressinacetat verwendet und mit dem Exzipiens, Verdünnungsmittel
und/oder Träger
in einer solchen Menge vermischt, die schließlich 20 bis 600 μg Desmopressinacetat
pro Einheit der festen Dosierungsform ergibt (s. oben, sowie experimentellen
Teil der Beispiele für
eine Tablette).
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Um
die vorliegende Erfindung mehr im Detail auszuführen und zu erläutern, wird
das folgende Beispiel angegeben.
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Beispiel
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Beispiel 1: Herstellung
einer festen Dosierungsform von dDAVP
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Desmopressinacetat
(100 oder 200 g, von PolyPeptide Laboratories AB, SE), Polyvinylpyrrolidon
(PVP) als Bindemittel (1,84 kg, Kollidon® 25
von BASF GmbH, DE) und Granulationsflüssigkeit (1:3 Wasser/Ethanol-Gemisch)
werden in einem Behälter zusammengegeben
und bei Raumtemperatur vermischt bis man eine klare Lösung erhält. Die
Kartoffelstärke
(77 kg, mittlere Teilchengröße etwa
40 bis 50 μm
nach Laser-Brechungs-Messungen,
AmylSolVät
von Lyckeby Stärkelse
AB, SE) wird abgewogen und durch ein 2 mm Sieb gesiebt. Lactose
(120 kg, DCL 15 von DMV NV, NL, bezüglich Details dieses Produktes
s.o.) wird abgewogen und zusammen mit der Stärke in einen Ein-Topf-Mischer
(FT-350 von Forberg A/S, NO) gegeben und darin vermischt. Die Lösung der
Granulationsflüssigkeit
wird dann auf das pulverförmige
Gemisch aufgesprüht,
woraufhin das feuchte Granulat mit warmer Luft (150°C), jeweils
unter kontinuierlichem Mischen getrocknet wird. Das getrocknete
Granulat wird dann gesiebt (2 m) und in einen Doppelkegel-Mischer überführt. Dann
wird Magnesiumstearat (max. 1,0 kg, von Peter Greven NV, NL) eingewogen,
gesiebt (1 mm) und zum endgültigen
Vermischen in den Doppelkegel-Mischer überführt. Dann werden aus dem erhaltenen
Gemisch mit Hilfe einer üblichen
Rotations-Press-Tablettier-Vorrichtung (Kilian S-250) Tabletten
gepresst, wobei eine Pressgeschwindigkeit von etwa 250 000 Tabletten/h
mit einer angemessenen Tablettenqualität bei geringem Maschinenverschleiß erhalten
werden kann. Eine Tablette mit angemessener Qualität hat eine
glatte Oberfläche
ohne Kratzer oder abgebrochene Ränder,
und zeigt keine Neigung zur Schichtung (sog. "capping").
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Das
Verfahren ist typischerweise geeignet um eine Tablette, enthaltend
100 oder 200 μg
Desmopressinacetat mit dem oben angegebenen Aussehen, der Dimension
und dem Gewicht zu erhalten.