DE60246C - Nahrungsmittel-Conservirungsraum - Google Patents

Description

PATENTAMT.

KAISERLICHES

/U

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellungsweise von Kühlräumen in Kellern zur Conservirung frischen Fleisches und ähnlicher Nahrungsmittel.

"Die bisherigen zu diesem Zwecke verwendeten Kühlräume, Eisschränke u. dergl. leiden alle an dem Uebelstande, dafs sie bei der gewöhnlichen Ventilirung und theilweisen Lufterneuerung keinen genügenden Abzug für Zersetzungsproducte scharfen, welcher Uebelstand auch durch Anordnung eines Ventilators im Warmluftableitungskanal nicht gehoben werden kann.

Beiliegende Zeichnung erläutert nun die Anordnung bezw. Herstellungsweise eines Kühlraumes, bei welchem eine thatsächliche Conservirung stattfindet, indem hierbei die Decke aus einem Material gebildet wird, welches die schädlichen Miasmen, welche die Ventilirung nicht entfernt, aufsaugt. Hierbei ist eine Auswechselung der aus einzelnen Lagen gebildeten Decke vorgesehen, um von Zeit zu Zeit dieses poröse Deckenmaterial zu ersetzen.

Die Zeichnung stellt in Fig. 1 einen Grundrifs, Fig. 2 einen Längenschnitt und Fig. 3 eine vordere Ansicht dar. Das Ganze wird am besten (wie üblich) in einen Kellerraum eingebaut, dessen Wände mit n> n> bezeichnet sind.

In diesem Kellerraum wird nun zunächst ein verticales Eisengerippe α α festgelegt, etwa aus Winkeleisen, und mit einem Deckengerippe b b, das für vorliegenden Zweck am besten aus 1-Eisen besteht, zusammengesetzt. Es werden nun die vier Verticalwandungen durch Aufsetzen von trockenen Cementplatten gebildet, die unter sich schwalbenschwanzartig verbunden werden können. Die Deckenlage jedoch, und hierin liegt das Wesentliche des neuen Conservirungsraumes, besteht aus einzelnen Korkplattenlagen d d mit Filzplattenunterzug c c. Diese Platten ruhen in den Flantschen der gegen Rosten verzinkten X-Eisen b b und End winkeleisen b¹ b^l, und verhindern die Filzplattenunterlagen das Abtropfen des Wassers. Zwischen den Seitenwandungen bezw. der Decke und den Kellerwandungen ist eine Luftisolirschicht / freigelassen. Zu beiden Seiten des Innenraumes J sind die Eislagerkästen e e angeordnet, welche von aufsen durch die Thüren ff gefüllt werden. Diese Eiskästen gehen von der Decke bis nahe an den Boden des Kühlraumes, und sind an den unteren Enden Roste g g vorgesehen, so dafs die Kaltluft in der Pfeilrichtung von unten nach oben den ganzen Innenraum / bestreicht und schliefslich in ein nahe der Decke seitlich abgeführtes Ventilationsrohr i entweicht, während frische Luft von entsprechender Stelle aus an der entgegengesetzten Seite nahe am Kühlraumboden eingeführt wird.

Das aus den Eislagern e e abtropfende Wasser wird rechts- und linksseitig von Sammelbassins h h aufgenommen. Sowohl die Kühlraumzugangsthür T als auch die Füllthüren werden aus Holz mit Korkplatten und Filzeinlage ausgeführt. Um das zu conservirende Fleisch bezw. Nahrungsmittel in dem Innenraum bequem an entsprechender Stelle unterzubringen, werden an den Wandungen Haken befestigt oder letztere beweglich an horizontalen Stangen angeordnet.

Die Anordnung einer aufnahmefähigen, porösen Decke für den Kühlraum hat nun den Vortheil, dafs die nicht durch die Ventilation entfernbaren schlechten Lufttheile und vom Fleisch herrührenden Fä'ulnifskeime vollständig aufgesaugt und mithin unschädlich gemacht werden. Einer eventuellen Rückwirkung wird dadurch entgegengewirkt, dafs diese poröse Deckenlage öfters ausgewechselt und durch eine neue ergänzt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Fleisch- und Nahrungsmittel-Conservirungsraum, gekennzeichnet durch Verwendung von trockenen Cementplatten zu den Wänden, in Verbindung mit einer porösen, aus Korkplattenlagen mit Filzunterzug bestehenden, leicht auswechselbaren Decke, zum Zwecke der Aufsaugung bezw. Unschädlichmachung der in dem ventilirten Kühlraum sonst zurückbleibenden schädlichen Organismen und Miasmen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.