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Zellensilo Die Erfindung betrifft einen insbesondere der Lagerung
von körnigem Gut dienenden Zellensilo mit an gegenüberliegenden Zellenwänden angeordneten
waagerechten Belüftungskanälen. Zweck der Erfindung ist, einen Silo zu schaffen,
welcher möglichst wenig Baustoff erfordert und trotzdem größte Festigkeit und Widerstandsfähigkeit
aufweist, dabei aber durch luftige Lagerung die Qualität des Lagergutes weiter fördert.
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Gemäß der Erfindung besteht das Gerippe der die Belüftungskanäle tragenden
Zellenwände aus einer Vielzahl von fachwerkartig ausgebildeten Träger- oder Zangenpaaren,
welche in gewissen Höhenabständen voneinander angeordnet und untereinander verbunden
sind. Zweckmäßig verlaufen dieseTräger- oderZangenpaare waagerecht und sind durch
senkrechte Stützen getragen. Die Stützen sind beiderseitig verkleidet, wobei die
zwischen den Verkleidungen liegenden Räume Luftzu- und -ableitungsschächte, und
zwar zweckmäßig wechselnd für diebeiderseitigenZellen,bilden. DasTraggerippe des
Silos gelangt dabei, wie an sich bekannt ist, nur so stark zur Aufstellung, daß
es den während der letzteren auftretenden senkrechten Eigenlasten und Zusatzlasten
sowie den Windkräften genügend Widerstand leistet und daß es seine spätere Steifigkeit
erst durch Ummantelung und Ausfachung bzw. Verkleidung der Wände erhält. Vorteilhaft
besitzen die Zellen längliche Grundrißform, wobei lediglich die Zellenlängswände
mit fachwerkartigem Gerippe und Belüftungsschächten ausgestattet sind, so daß das
Lagergut sich brückenförmig gegen die waagerecht verlaufenden Träger- oder Zangenpaare
der Zellenlängswände abstützen kann. Die Verkleidungen der Zellenwände sind zweckmäßig
an den Innenseiten der Träger- oder Zangenpaare angeschlossen und unterhalb derselben
mit Lüftdurchgangsöffnungen versehen, so daß die Träger oder Zangen selbst über
die Wände vorstehen und in Verbindung mit dem sich unter ihnen böschenden Lagergut
in bekannter Weise die Belüftungskanäle bilden. Der Silo kann, wie üblich, oben
beispielsweise durch eine Massivdecke aus Beton abgeschlossen sein. In diesem Falle
kann man die Anordnung so treffen, daß die Träger der Massivdecke gleichzeitig die
oberen Enden der Stützen der Träger- oder Zangenpaare miteinander verbinden. Der
Silo kann ferner mit einer Ummantelung aus Mauerwerk, Beton, Blech o. dgl. versehen
sein, wenn die Zellenwände aus brennbarem Stoff bestehen.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigen Fig. z, 2 und 3 waagerechte Schnitte durch Zellenwände
mit Gerippen aus Holz, Profileisen und Eisenbeton, Fig. q., 5 und 6 zugehörige Höhenschnitte,
Fig. 7, 8 und g die Gerippe der drei Ausführungsformen in schaubildlicher Ansicht,
Fig.
io ei4en.Sila mit .sechseckigen Zellen im Grundriß, - -Fig. ii einen Höhenschnitt
einer Silozelle, Fig. 12 einen Teilschnitt einer Zellenwand mit der `den Silo abschließenden
Decke und Fig. 13 einen waagerechten Teilschnitt einer Eckzelle des Silos.
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Gemäß Fig. i besitzt jede Zelle die Grundrißform eines länglichen
Rechtecks, wobei die Längswände i mit Belüftungskanälen ausgestattet sind, während
die kurzen Querwände 2 keine solche aufweisen.
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Das Gerippe der Längswände i besteht, wie die Fig. i bis 9 zeigen,
aus fachwerkartig ausgebildeten, waagerecht verlaufenden Träger-oder Zangenpaaren
3, welche durch senkrechte Stützen q. getragen und durch dieselben auch untereinander
verbunden sind. Die Träger-oder Zangenpaare 3 und die Stützen q. bestehen gemäß
Fig. i, q. und 7 aus Holz, gemäß Fig. 2, 5 und 8 aus Profileisen und gemäß Fig.
3, 6 und 9 aus Eisenbeton: Das Gerippe ist beiderseitig mit einer Verkleidung 5
versehen, welche an den Innenseiten der beiden Längsschienen der Träger- oder Zangenpaare
3 angeschlossen ist, so daß zwischen den Verkleidungen 5 freie Räume 6 entstehen,
welche der Zu- und Ableitung der durch das Lagergut zu führenden Luft dienen. Die
Verkleidungen 5 können aus Brettern, Blechtafeln, Beton o. dgl. bestehen.
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Das Traggerippe ist in seinen Abmessungen so berechnet, daß dasselbe
die späteren Zug-und Druckkräfte, wie sie in einer Lagerzelle durch die. seitliche
Belastung durch das Lagergut auftreten, aufnehmen kann, wobei es aber, wie an sich
bekannt, nur so stark zur Aufstellung gelangt, daß es den während des Aufbaues auftretenden
senkrechten Eigenlasten und Zusatzlasten sowie den Windkräften genügend Widerstand
leistet und seine spätere Steifigkeit erst durch eine geeignete Ummantelung und
Ausfachung bzw. Verkleidung der Wände erhält.
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Die waagerechten Träger bzw. Zangenpaare nehmen bei der fertigen Zelle
die bei der Füllung auftretenden Zug- und Druckkräfte auf, während die senkrecht
nach unten wirkenden Kräfte und Lasten durch die Stützen q. auf die Auflager und
Fundamente übertragen werden.
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Die Träger oder Zangen 3 stehen über die Verkleidungen 5 der Wände
i vor und sind auf ihrer Oberseite durch Schrägflächen 7 abgeschlossen. Dadurch
wird erreicht, daß das Lagergut sich unter den Trägern oder Zangen 3 böscht und
in an sich bekannter Weise waagerecht verlaufende Hohlräume 8 zur Luftverteilung
auf die ganze Zellenlänge bildet (Fig. q. bis 6). Diese Hohlräume 8 stehen durch
in den Verkleidungen 5 unterhalb der Träger oder Zangen 3 angeordnete Öffnungen
9 mit den zwischen den beiden Verkleidungen 5 befindlichen freien Räumen 6 dergestalt
in Verbindung, daß jeder andere Schacht an das Zelleninnere angeschlossen ist. Die
Anordnung ist hierbei so getroffen, daß die Räume 6 der sich gegenüberliegenden
Längswände wechselweise als Luftzuleitungen und als Luftableitungen ausgebildet
sind, so daß die Luft aus den Hohlräumen 6 der einen Längswand x austritt; das Lagergut
durchstreicht und durch die Hohlräume 6 der gegenüberliegenden Längswand 'i wieder
abzieht. Die Luftdurchgangsöffnungen 9 der Wandverkleidungen 5 sind gegenseitig
versetzt (Fig. i).
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Gemäß Fig. 12 ist der Silo durch eine Massivdecke io abgeschlossen,
welche durch Profileisen ii getragen ist. Letztere dienen gleichzeitig der Verbindung
der Stützen q. der einzelnen Längswände an ihrem oberen Ende. Ferner ist der Silo
mit einer Ummantelung 12 aus Mauerwerk, Beton, Kunststeinplatten, Blech o. dgl.
versehen.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung der Zellenwände ermöglicht die Herstellung
schmaler länglicher Zellen, deren Längswände in ihrer ganzen Ausdehnung mit Belüftungskanälen
versehen sein können. Dadurch wird der Luftdurchzug durch das in der Zelle eingelagerte
Gut möglichst kurz, wobei das Fassungsvermögen der Zellen beliebig groß gewählt
werden kann. Bei den erfindungsgemäßen Zellenwänden liegen die auf Zug und Druck
beanspruchten Teile der Träger oder Zangen in den äußersten Zonen, also in größerer
Entfernung von der Mittelebene der Wand, so daß sie äußerst weitgehend ausgenützt
werden. Auch die auf Druck bzw. Biegung beanspruchte Verkleidung 5 kann in den geringsten
Abmessungen hergestellt werden, da diese nur die in den Zwischenräumen zwischen
den Trägern oder Zangen auftretenden Kräfte aufzunehmen haben.
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Die Anzahl der Träger- oder Zangenpaare ist, wie an sich bekannt,
zweckmäßig im unteren, am stärksten belasteten Teil des Silos am größten und nimmt
nach oben hin allmählich ab (Fig. i=), einerseits um der statischen Wirkung zu entsprechen,
andererseits um gerade im unteren Teil eine größere Luftzuführung zu ermöglichen.
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Durch die schmale Ausbildung der einzelnen Zellen wird ferner der
Vorteil erzielt, daß das Lagergut sich brückenförmig gegen die Seitenwände abstützt.
Dadurch wird ein Teil der Last des Lagergutes unmittelbar auf die Seitenwände übertragen,
was bei Einlagerung von körnigem Lagergut, das keinen allzu großen Druck verträgt,
z. B. von Ölsaaten oder Reis, von großer Bedeutung ist.
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'Ferner ergibt sich durch die schmale Zellenform in Verbindung mit
den vorspringenden Träger- oder Zangenteilen auch die Möglichkeit, das eingelagerte
Gut auf einfachste Weise zu
lockern, dadurch daß man einen Teil
des Inhalts auslaufen läßt, wodurch das von oben nach unten nachströmende Gut beim
Nachsinken erst durch die vorspringenden Träger-oder Zangenteile zusammengepreßt
wird und sich nach Durchgang durch die so verengten Teile der Zelle wieder ausdehnen
kann. Hierdurch ergibt sich auch bei sperrigem Gut die Möglichkeit der günstigen
Luftdurchströmung zum Zwecke der Ablüftung und Trocknung des Lagergutes.
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Der zur Belüftung notwendige Luftstrom kann auf beliebige Weise, z.
B. durch Windrotoren als Saugluft- oder durch Gebläse als Saug- und Druckluft erzeugt
werden.
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Die Art der Verbindung der Träger- oder Zangenpaare 3 kann verschieden
sein. Sie können als Gitter- oder Fachwerksträger ausgebildet sein.