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Gebiet der Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft die Herstellung und Verwendung von Nanoverbundmaterialien,
bestehend aus einer Elastomermatrix, die darin eine Dispersion mindest
teilweise exfolierter Plättchen
eines interkalierten, mehrlagigen, wasserquellbaren Tons enthält, der
kationisch austauschbare Ionen in seinen Galerien zwischen den Lagen
enthält
(z. B. ein Smektitton, wie beispielsweise Montmorillonitton), wobei
die exfolierten Plättchen in
situ durch Kombinieren eines Elastomerlatex von positiv geladenen
Elastomerpartikeln mit einer wässrigen Dispersion
des Tons erzeugt werden. Die exfolierten Plättchen stammen von solchem
interkaliertem Ton, der durch ein in situ-Kationenaustauschphänomen zwischen
kationisch austauschbaren Ionen in den Galerien zwischen den gestapelten
Plättchen
des mehrlagigen Tons mit einem vorgeformten Latex aus kationischen
(positiv geladenen) Elastomerpartikeln gebildet ist.
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Die
positiv geladenen Latex-Elastomerpartikel können durch radikalische Emulsionspolymerisation hergestellt
werden, unter Verwendung von:
- (A) einem nicht-polymerisierbaren
kationischen grenzflächenaktiven
Stoff, und/oder
- (B) einem polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoff.
Gegebenenfalls kann eine zusätzliche kationische Ladung
auf die kationischen Elastomer-Latexpartikel integriert werden,
durch die Verwendung und in Gegenwart von:
- (C) einem polymerisierbaren Comonomer, das eine kationische
Ladung trägt,
- (D) einem freie Radikale erzeugenden Polymerisationsinitiator,
der eine kationische Ladung trägt,
und/oder
- (E) einem freie Radikale-Kettentransfermittel, das eine kationische
Ladung trägt.
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Solche
freie-Radikale-induzierten Emulsionspolymerisationen sind unter
Ausschluss eines thermoplastischen Polymerlatex und sind unter Ausschluss
der Gegenwart eines anionischen grenzflächenaktiven Stoffs. Kautschukverbundmaterialien
können
durch Mischen solchen Nanoverbundmaterials mit zusätzlichem Elastomer
bzw. Elastomeren, zusätzlichem
Verstärkungsfüllstoff
bzw. -füllstoffen
und/oder einem Kopplungsmittel hergestellt werden. Die Erfindung
betrifft weiter die Herstellung von Fertigungsartikeln, einschließlich Reifen,
die mindestens eine dieses Nanoverbundmaterial oder dieses Kautschukverbundmaterial
umfassende Komponente aufweist. Eine solche Reifenkomponente kann
beispielsweise aus Reifenlauffläche
und Reifeninnenisolierung ausgewählt
sein.
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Hintergrund der Erfindung
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Nanoverbundmaterialien
aus thermoplastischen Polymeren und/oder Elastomeren, die eine Dispersion
von Partikeln von interkaliertem und eventuell teilweise exfoliertem
Ton enthalten, sind bis dato beispielsweise durch Vor-Interkalieren eines
mehrlagigen, hydrophilen wasserquellbaren Tons in Wasser, das eine
Interkalationsverbindung (z. B. ein quaternäres Ammoniumsalz) enthält, zur
Bildung eines Organotons, gefolgt vom Trocknen des Organotons zur
Bildung eines Organotonpulvers, hergestellt worden. Der Organoton
wird dann mit einem Elastomer gemischt, um eine Dispersion davon
in dem Elastomer zu bilden. In geringem Umfang können die Lagen des interkalierten
Tons (des Organotons) zu einzelnen Plättchen delaminiert oder exfoliert
werden, einschließlich
delaminierter Stapel von Plättchen,
entweder während
des Interkalationsvorgangs oder bei Hoch-Scher-Mischen mit dem Elastomer.
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Ein
solches Verfahren wird hierin bezüglich des Erhaltens einer Dispersion
von im Wesentlichen exfolierten Plättchen eines interkalierten
wasserquellbaren Tons in einer Elastomermatrix als extrem prozessabhängig und
relativ ineffizient und daher als wahrscheinlich extrem kostspielig
in einem Kautschukprodukt-Fertigungsverfahren zu verwirklichen erachtet.
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Zur
Verbesserung der Verstärkung
elastomerbasierter Komponenten von Fertigungsartikeln, insbesondere
Reifen und spezieller Reifenlaufflächen, wird hierin erachtet,
dass es wünschenswert
ist, den wasserquellbaren Ton in einem auf einen Höchstbetrag
gebrachten Exfoliationszustand (z. B. auf einen Höchstbetrag gebrachter
Einzelplättchenbildung
mit einer gleichförmigen
Verteilung dieser Plättchen
in der Elastomerzusammensetzung) vorzulegen.
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Ein
solches Exfoliationsverfahren wird durch Nutzung eines Ionenaustauschphänomens zwischen
kationenaustauschbaren Ionen, die in den Galerien gestapelter Plättchen eines
wasserquellbaren Tons enthalten sind, der aus mehrfachen Lagen negativ
geladener gestapelter Plättchen
und kationisch (positiv) geladener Elastomerpartikel zusammengesetzt
ist, der in einem wässrigen
Latex der Elastomerpartikel enthalten ist, erwogen. Durch solches
Verfahren werden die exfolierten Plättchen dadurch in situ erzeugt.
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Das
Exfoliationsverfahren für
diese Erfindung wird unter Ausschluss eines thermoplastischen Polymerlatex
und unter Ausschluss herkömmlicherer
anionischer (negativ geladener) Elastomerpartikel, die aus einem
mit einem grenzflächenaktiven
Stoff vom anionischen Typ stabilisierten Elastomerlatex gewonnen
sind, vollzogen.
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Die
Exfoliationsmaximierung ist mindestens teilweise auf einer Destabilisierung
der Elastomerlatexpartikel aufgrund des vorgenannten Ionenaustauschphänomens zwischen
den kationisch geladenen Elastomerpartikeln in dem Latex mit kationenaustauschbaren
Ionen in den Galerien der gestapelten Plättchen des wasserquellbaren
Tons basiert, um eine Interkalation bzw. Exfoliation des Tons zu
verursachen, wodurch die Elastomerpartikel veranlasst werden, zu
koagulieren. Die relativ voluminösen
kationisch geladenen (positiv geladenen) koagulierten Elastomerpartikel
wiederum treten in die Galerien der negativ geladenen gestapelten Plättchen ein,
um den Abstand zwischen den Plättchen
weiter aufzuweiten und eine Bindung der Elastomerpartikel an die
Oberfläche
der Plättchen
weiter zu fördern,
was folglich in einer umfassenderen Exfoliation (Delaminierung)
der Plättchen
resultiert.
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Außerdem wird
durch den Vorgang dieser Erfindung ein relativ hydrophiler wasserquellbarer
Ton im Wesentlichen in hydrophobere exfolierte Plättchen umgewandelt,
die interkalierte Stapel von Plättchen
beinhalten können,
die kompatibler mit dienbasierten Elastomeren und daher geeigneter
zur Dispersion darin als partikelförmige Verstärkung dafür sind.
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Die
Nanoverbundmaterialien dieser Erfindung können auch verwendet werden,
um Kautschukverbundmaterialien als Gemische solcher Nanoverbundmaterialien
mit anderen Elastomeren, Inhaltsstoffen und/oder Kopplungsmaterialien
zu erzeugen, die als Komponenten von Fertigungsartikeln, einschließlich Reifen,
verwendet werden können.
Das heißt,
solche Fertigungsartikel können
aus einer solches Nanoverbundmaterial und/oder Kautschukverbundmaterial
umfassenden Kautschukzusammensetzung zusammengesetzt sein.
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In
der Tat wird, während
einige Aspekte des Verfahrens in betriebsmäßiger Natur etwas simplistisch erscheinen
könnten,
hierin erachtet, dass die insgesamte technische Prozeduranwendung
neu, ein Abweichen von vergangener Praxis und erfinderisch ist.
Das wird hierin insbesondere als zutreffend erachtet, wo Nanoverbundmaterialien
in einer Form exfolierter, hydrophober, plättchenverstärkter Elastomerzusammensetzungen
zur Anwendung in Verbundmaterialien von Fertigungsartikeln, wie
etwa Komponenten für
Reifen, gewünscht
werden.
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In
der Praxis kann die vollständige
Exfoliation der polymergebundenen Plättchen beispielsweise durch Weitwinkel-Röntgendiffraktion
(WARD) ermittelt werden, nachgewiesen durch eine wesentliche Abwesenheit eines
Röntgen-Spitzenwerts.
Information bezüglich
des teilweise exfolierten bzw. interkalierten Zwischenzustandes
in der Elastomermatrix kann qualitativ durch Beobachtung von WAXD-Spitzenwertintensitäten und -veränderungen
(Anstieg) in der Basisflächenbeabstandung
zwischen Plättchen
erhalten werden.
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Es
wird gewürdigt,
dass die Herstellung thermoplastischer Polymer-/Ton-Nanoverbundmaterialien
bis dato in Synthetis and Characterization of PMMA Nanocomposites
by Suspension and Emulsion Polymerization von Haung und Brittain,
Macromolecules 2001, 34, 3255 bis einschließlich 3260, am 13. April 2001
im Internet veröffentlicht,
berichtet worden ist. Dort wurde vorgeschlagen, einen Smektitton,
wovon gesagt wird, dass er aus Silikatlagen zusammengesetzt ist,
in einen vorgeformten thermoplastischen Polymerlatex, wie beispielsweise
einen Poly(methylmethacrylat)- oder PMMA-Latex, einzubringen, welcher einen kationischen
grenzflächenaktiven
Stoff enthält,
der ein polymerisierbarer grenzflächenaktiver Stoff sein kann,
und der sich auf eine Wechselwirkung der Kationen des grenzflächenaktiven
Stoffs mit anionischen Ladungen auf den Tonplättchen stützt und woran Polymere des
polymerisierbaren grenzflächenaktiven
Stoffs an der Oberfläche
der Plättchen angebunden
werden könnten.
Es wird hierin verstanden, aus der Veröffentlichung, dass Exfoliation
der Plättchen
bei der Schmelzbearbeitung des auf Thermokunststoff basierten Nanoverbundmaterials
erhalten wird. Als ein wesentlicher Zweck bei der Herstellung eines
solchen thermoplastischen Nanoverbundmaterialpolymers von Methylmethacrylat
wird verbesserte Wärmehaltbarkeit
des thermoplastischen Poly(methylmethacrylat)-Polymers ohne Verlust
in seiner Klarheit verstanden.
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Es
ist jedoch wichtig, zu würdigen,
dass ein wesentlicher Aspekt dieser Erfindung (um Verwirrung mit dem
vorangehend als Referenz angeführten
Brittain-System zu vermeiden) ist, dass ein mehrlagiger wasserquellbarer
Ton, der kationisch austauschbare Ionen in den Galerien zwischen
seinen Lagen (z. B. ein Smektitton) enthält, interkaliert wird und mindestens
teilweise, und bevorzugt wesentlich, in Gegenwart von kationischem
Elastomerlatex unter Ausschluss eines thermoplastischen Polymerlatex,
und unter Ausschluss eines Latex, der einen anionischen grenzflächenaktiven
Stoff enthält,
exfoliert wird, wo eine verbesserte Nutzbarkeit bei der Verstärkung von
Elastomerzusammensetzungen erwünscht
ist, um die Verbesserung beispielsweise einer oder mehrerer elastomerer
physikalischer Eigenschaften zu fördern, wie etwa Höchstzugfestigkeits-,
Modul (z. B. 300-Prozent-Modul)- und/oder Abriebfestigkeits-Eigenschaften einer
vulkanisierten Elastomerzusammensetzung, insbesondere für Komponenten
von Fertigungsartikeln, wie etwa Reifen, und insbesondere für Gummireifenlaufflächen.
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Mehrlagige,
gestapelte Tonpartikel (z. B. Montmorillonitton) sind auch in
US-A-5,883,173 aufgeführt, worin
ein Latex vorgesehen wird, der Wasser, grenzflächenaktiven Stoff und lagenförmig geschichteten
Ton mit einer Zwischenlagentrennung und einer kationischen Austauschkapazität umfasst,
wobei lagenförmig
geschichteter Ton durch in situ-Polymerisation
von Monomeren, beispielsweise ausgewählt aus Styrol und Butadien,
interkaliert wird, um dadurch die Zwischenlagentrennung lagenförmig geschichteten
Tons aufzuweiten. Es ist nicht ersichtlich, dass solches Patent
auf irgendeine spontane Koagulation eines vorgeformten Latex durch
einen Kationenaustauschprozess gerichtet ist.
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In
der Praxis dieser Erfindung (um Verwirrung mit besagtem
US-A-5,883,173 zu
vermeiden) und gegensätzlich
zu solcher Patentlehre, ist erforderlich, dass ein Nanoverbundmaterial
aus einer Elastomermatrix und darin einer Dispersion exfolierter
Plättchen
hergestellt wird durch einen Ionenaustausch zwischen ionenaustauschbaren
Ionen in den Galerien gestapelter Plättchen eines wasserquellbaren
Tons und Kationen, die auf vorgeformten Elastomerpartikeln in einem
Elastomerlatex enthalten sind, worin der vorgeformte Latex spontan
koaguliert wird.
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Insbesondere
wird für
diese Erfindung der wasserquellbare Ton als Wasserdispersion des
Tons, die kein Interkalationsmittel für den Ton enthält, in den
Latex eingebracht, sodass der Ton nicht vor Zusatz zu dem Latex
mit einem Interkalationsmittel vorinterkaliert wird. Der Ton enthält selbstverständlich kationenaustauschbare
Ionen in den Galerien zwischen den gestapelten Plättchen des
Tons, die durch das Wasser, worin der Ton vor seinem Zusatz zu dem
Latex dispergiert wird, etwas aufgequollen sind. Es ist erforderlich,
dass der Latex selbst, dem die Wasserdispersion des Tons zugesetzt
wird, kationisch geladene Elastomerpartikel enthält, die für einen Ionenaustausch mit
den kationenaustauschbaren Ionen in den Galerien in dem Ton verfügbar sind.
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In
der Praxis ist im allgemeinen nicht beabsichtigt, dass Latizen aus
funktionalisierten Elastomerpartikeln, die funktionalisiert sind,
indem sie Carbonsäuregruppen
oder Aldehydgruppen oder Epoxidgruppen auf dienbasierten Elastomeren
enthalten, in dieser vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Für die Zwecke
dieser vorliegenden Erfindung wird der Latex aus positiv geladenen
Elastomerpartikeln (kationisch geladenen Elastomerpartikeln) verfahrenstechnisch
durch radikalische Emulsionspolymerisation hergestellt, unter Verwendung
von:
- (A) einem nicht-polymerisierbaren kationischen
grenzflächenaktiven
Stoff, und/oder
- (B) einem polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoff.
Gegebenenfalls kann eine zusätzliche kationische Ladung
auf die kationischen Elastomer-Latexpartikel integriert werden,
während
der Polymerisation der Monomere zur Bildung der Elastomerlatexpartikel,
durch die Verwendung und in Gegenwart von:
- (C) einem polymerisierbaren, nicht-grenzflächenaktiven, Comonomer, das
eine kationische Ladung trägt,
- (D) einem freie Radikale erzeugenden Polymerisationsinitiator,
der eine kationische Ladung trägt,
und/oder
- (E) einem freie Radikale-Kettentransfermittel, das eine kationische
Ladung trägt.
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Im
Fall der Praktizierung dieser Erfindung durch Herstellung eines
Nanoverbundmaterials durch Mischen einer Dispersion aus Wasser und
wasserquellbarem Ton mit einem durch die vorgenannte Vorgehensweise
(A) hergestellten Latex wird hierin erachtet, dass eine teilweise
Exfoliation von Plättchen
stattfindet, etwas abhängig
von einem Migrationsgrad relativ voluminöser, koagulierter Elastomerpartikel
in die Galerien zwischen die Plättchen
des interkalierten Tons (wobei der Ton durch den vorgenannten Ionenaustausch
zwischen den kationischen Ionen des kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs und den kationenaustauschbaren Ionen in besagten Galerien
interkaliert wird).
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Im
Fall der Praktizierung dieser Erfindung durch Herstellung eines
Nanoverbundmaterials durch Mischen einer Dispersion aus Wasser und
wasserquellbarem Ton mit einem durch die vorgenannte Vorgehensweise
(B) hergestellten Latex wird hierin erachtet, dass eine wesentlichere
Exfoliation einzelner Plättchen
stattfindet, wobei der kationische grenzflächenaktive Stoffanteil des
Latex, der an die koagulierten Elastomerpartikel polymergebunden
ist, mit den kationenaustauschbaren Ionen in den Tonplättchengalerien
Ionen austauscht und daher veranlasst, dass die kationisch geladenen
koagulierten Elastomerpartikel in die Galerien dringen, und wozu
die relativ voluminösen
Elastomerpartikel an die Oberflächen
der positiv geladenen Oberflächen
der Tonplättchen
polymergebunden werden, was wiederum die Galerien veranlasst, sich
aufzuweiten und eine wesentliche Exfoliation (Delaminierung) der
Plättchen
von dem Ton als eine Dispersion davon in die Polymermatrix selbst
zu fördern.
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Im
Fall der Praktizierung dieser Erfindung durch Herstellung eines
Nanoverbundmaterials durch Mischen einer Dispersion aus Wasser und
wasserquellbarem Ton mit einem durch die vorgenannte optionale Vorgehensweise
(C) oder die optionale Vorgehensweise (D) hergestellten Latex wird
hierin erachtet, dass im Vergleich zu der Vorgehensweise A oder
B eine wesentlichere Exfoliation von einzelnen Plättchen auftritt,
wobei das kationische, freie Radikale erzeugende Polymerisationsmittel
Kationen an der Oberfläche
der resultierenden Elastomerpartikel in dem Elastomerlatex erzeugt.
Die resultierenden kationisch geladenen Elastomerpartikel in dem
Latex tauschen Ionen mit den kationisch austauschbaren Ionen in
den Tonplättchengalerien aus,
sodass die kationisch geladenen koagulierten Elastomerpartikel auf
eine Weise in die Galerien eindringen, dass die relativ voluminösen Elastomerpartikel
an die Oberflächen
der positiv geladenen Oberflächen
der Tonplättchen
polymergebunden werden, was wiederum die Galerien veranlasst, sich
aufzuweiten und eine wesentliche Exfoliation (Delaminierung) der
Plättchen
von dem Ton als eine Dispersion davon in die Polymermatrix selbst
zu fördern.
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Im
Fall der Praktizierung dieser Erfindung durch Herstellung eines
Nanoverbundmaterials durch Mischen einer Dispersion aus Wasser und
wasserquellbarem Ton mit einem durch die vorgenannte optionale Vorgehensweise
(E) hergestellten Latex wird hierin erachtet, dass eine wesentlichere
Exfoliation von einzelnen Plättchen
auftritt, wobei das kationisch geladene Kettentransfermittel (z.
B. 2-Aminophenyldisulfiddihydrochlorid) in die radikalische Polymerisation
eingebracht wird. Das Kettentransfermittel erzeugt dadurch Kationen
an der Oberfläche
der resultierenden Elastomerpartikel in dem Elastomerlatex. Die
resultierenden kationisch geladenen Elastomerpartikel in dem Latex
tauschen Ionen mit den kationisch austauschbaren Ionen in den Tonplättchengalerien
aus, sodass die kationisch geladenen koagulierten Elastomerpartikel
auf eine Weise in die Galerien eindringen, dass die relativ voluminösen Elastomerpartikel
an die Oberflächen
der positiv geladenen Oberflächen
der Tonplättchen
polymergebunden werden, was wiederum die Galerien veranlasst, sich
aufzuweiten und eine wesentliche Exfoliation (Delaminierung) der
Plättchen
von dem Ton als eine Dispersion davon in die Polymermatrix selbst
zu fördern.
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Zur
Anwendung in dieser Erfindung in Betracht gezogene wasserquellbare
Tone sind Tone, die aus einer Mehrzahl gestapelter Plättchen (z.
B. sehr dünner
Plättchen
auf Silikatbasis) zusammengesetzt sind, die kationisch austauschbare
Ionen in den Galerien zwischen solchen Plättchen enthalten. Repräsentativ
für solche
Tone sind wasserquellbare Smektittone, Tone auf Basis von Vermiculit
und Tone auf Basis von Glimmer. Bevorzugt sind solche wasserquellbaren
Tone Smektittone. Repräsentativ
für Smektittone
sind beispielsweise Montmorillonit-, Hektorit-, Nontrit-, Beidellit-,
Volkonskoit-, Saponit-, Saukonit-, Sobockit-, Sterensit- und Sinfordittone,
wovon Montmorillonit- und Hektorittone bevorzugt werden. Für verschiedene
beispielhafte Smektittone siehe beispielsweise
US-A-5,552,469 . Solche kationisch
austauschbaren, in solchen Galerien enthaltenen Ionen umfassen typischerweise
mindestens eines von Natriumionen und Kaliumionen, was Kalziumionen und/oder
Magnesiumionen beinhalten kann, obwohl es sich versteht, dass zusätzliche
kationisch austauschbare Ionen vorhanden sein können. Typischerweise wird Montmorillonitton
bevorzugt, der Natriumionen in solchen Galerien enthält, obwohl
verstanden wird, dass eine kleinere Menge zusätzlicher kationisch austauschbarer
Ionen in solchen Galerien enthalten sein kann, wie beispielsweise
Kalziumionen.
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Es
ist zu würdigen,
dass in der Praxis durch Emulsionspolymerisation gewonnene elastomere
Styrol-Butadien-Copolymere
typischerweise hergestellt werden können, indem beispielsweise
die Styrol- und 1,3-Butadienmonomere
in einem Wasseremulsionsmedium mittels eines radikalischen und Redox-Polymerisationsinitiators
in Gegenwart eines anionischen grenzflächenaktiven Stoffs polymerisiert
werden. Repräsentative
Beispiele für
anionische grenzflächenaktive
Stoffe finden sich beispielsweise in McCutcheon's, Band 1, „Emulsifiers & Detergents", North American
Edition, 2001, Seiten 291 und 292, wobei repräsentative Beispiele für nicht ionische
grenzflächenaktive
Stoffe auf den Seiten 294 bis einschließlich 300 gezeigt sind und
Beispiele für
kationische grenzflächenaktive
Stoffe auf den Seiten 300 und 301 gezeigt sind.
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Für die Praxis
dieser Erfindung sind anionische grenzflächenaktive Stoffe auszuschließen.
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Wenn
gewünscht,
kann jedoch eine kleinere Menge eines nichtionischen grenzflächenaktiven
Stoffs verwendet werden (z. B. Null bis 20, alternativ 0,1 bis 20
Gewichtsprozent) nicht-ionischen grenzflächenaktiven Stoffs auf Basis
der Gesamtmenge der verwendeten grenzflächenaktiven Stoffe.
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Folglich
ist es für
die Praxis dieser Erfindung erforderlich, dass ein kationischer
Elastomerlatex, beispielsweise aus Elastomeren, die aus geeigneten
Monomeren gewonnen sind, um Elastomere zu ergeben, wie beispielsweise
Styrol-Butadien-Kautschuk, cis-1,4-Polybutadienkautschuk und/oder Butadien-Acrylnitril-Kautschuk, als ein
Ergebnis radikalischer Polymerisation der Elastomer-Vorläufermonomere,
wie beispielsweise einer Kombination von Styrol und 1,3-Butadienmonomeren,
1,3-Butadien einzeln oder einer Kombination von 1,3-Butadien und Acrylnitril,
hergestellt wird. Bevorzugt ist das Elastomer ein Styrol-Butadien-Elastomer.
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Indem
erforderlich ist, dass eine wässrige
Dispersion eines wasserquellbaren Tons (z. B. Smektitton), der kein
Interkalationsmittel enthält
(z. B. kein quaternäres
Ammoniumsalz enthält),
in einem wassergequollenen Zustand, wo die Galerien zwischen Plättchen dadurch
etwas aufgeweitet sind, dass sie mit Wasser aufgequollen sind, mit
einem vorgebildeten kationischen Latex der Elastomerpartikel gemischt
wird, um das Auftreten eines Ionenaustauschs zwischen dem kationischen
Latex und den kationisch ionenaustauschbaren Ionen in den aufgequollenen
Galerien des Tons (z. B. Smektittons) zu veranlassen, unterscheidet
sich die Praxis dieser Erfindung bedeutend von:
- (A)
dem einfachen Erfordern des Stattfindens einer Polymerisation der
betreffenden Monomere in Gegenwart eines Smektittons, ob der Latex
selbst nun ein kationischer Latex ist oder nicht, und
- (B) dem einfachen Koagulieren des Elastomers aus einem Elastomerlatex
durch ein typisches Salz-/Säure-Elastomer-Koagulationsverfahren.
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Daher
wird für
diese Erfindung der Smektitton interkaliert und zu Plättchen,
bevorzugt polymergebundenen Plättchen,
in dem Elastomer exfoliert, bevorzugt im Wesentlichen exfoliert,
- (A) nachdem das Elastomer durch Polymerisation
von Monomeren, wie beispielsweise Styrol und 1,3-Butadien, in einem Medium auf Wasserbasis
vorgeformt wird, um einen kationischen Elastomerlatex zu bilden, und
- (B) vor oder gleichzeitig mit der Koagulation des Elastomers
aus dem kationischen Latex.
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Daher
wird der wasserquellbare Ton (z. B. Smektitton)
- (A)
nicht interkaliert während
der Polymerisation der Monomere,
- (B) nicht interkaliert durch physikalisches Mischen des Smektittons
mit dem Elastomer, nachdem es koaguliert und als trockenes Elastomer
rückgewonnen
wurde, und
- (C) nicht interkaliert durch Mischen eines Smektittons, der
durch Behandlung mit einem quaternären Ammoniumsalz vor dem Mischen
des vor-interkalierten Tons mit dem Elastomer vor-interkaliert wurde.
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Wie
hierin vorangehend erörtert,
ist es ein wichtiger Aspekt der Erfindung, dass die kationische
Natur der Oberfläche
der Elastomerpartikel die Elastomerpartikel in dem Latex stabilisieren
und die Elastomerpartikel daran hindern, zu koagulieren. Durch den
Vorgang dieser Erfindung werden jedoch die Kationen einem Ionenaustausch
mit kationenaustauschbaren Ionen (z. B. Natriumionen) in den Galerien
zwischen den Plättchen des
Smektittons unterzogen, um zu verursachen, dass
- (A)
die Kationen aus dem Vorhandensein der Elastomerpartikel (im Fall
des Kationengrenzflächenaktiven Stoffs)
herausgezogen werden und dadurch der Latex destabilisiert wird (wodurch
veranlasst wird, dass die Elastomerpartikel koagulieren), und
- (B) im Wesentlichen hauptsächlich
gleichzeitig (während
des Koagulationsvorgangs der Elastomerpartikel) der Abstand zwischen
den Plättchen
des Tons aufgeweitet wird, um aufgeweitete Galerien zu bilden (durch Austausch
der Ionen, wie etwa Natriumionen, in den Galerien zwischen den gestapelten
Plättchen
des Tons durch die voluminöseren
Kationen aus dem kationischen grenzflächenaktiven Stoff) und daher
den Ton zu interkalieren und exfolieren, und (c) zuzulassen, dass
die destabilisierten Elastomerpartikel koagulieren.
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Auf
diese Weise wird dann das Verfahren zur Erzeugung eines Nanoverbundmaterials
als eine Dispersion interkalierter, bevorzugt im Wesentlichen exfolierter
Plättchen,
bevorzugt polymergebundener Plättchen, des
Tons (z. B. Smektittons) in einem Elastomerwirt hierin als neu und
ein Abweichen von bisheriger Praxis erachtet, und außerdem wird
hierin erachtet, dass das resultierende Nanoverbundmaterial aus
dem Elastomer und der Dispersion von im Wesentlichen exfolierten
polymergebundenen Plättchen,
das durch solches Verfahren hergestellt ist, ebenfalls neu ist und
ein Abweichen von bisheriger Praxis darstellt.
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Historisch
ist das Mischen eines Organotons mit einem thermoplastischen oder
thermoaushärtenden Polymer
durch ein Schmelzmischverfahren in
US-A-4,739,007 ;
4,810,734 ;
5,385,776 ;
5,578,672 und
5,840,796 erörtert. Historisch ist das Mischen
eines Addukts eines mineralischen Füllstoffs, wie beispielsweise eines
Montmorillonittons, und eines quaternären Ammoniumsalzes mit mindestens
einem Kautschuk und einem Organosilan in
US-A-4,431,755 erörtert.
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In
einem Aspekt könnte
ein Montmorillonitton zur Anwendung in dieser Erfindung beispielsweise
als natürlich
vorkommender Ton mit einer Struktur beschrieben werden, die aus
einer Mehrzahl gestapelter, dünner
und relativ flacher Lagen zusammengesetzt ist, wobei solche einzelnen
Lagen von einer Struktur sein können,
gesehen als aus sehr dünnen
achtseitig geformten Aluminiumlagen, die sandwichartig zwischen
zwei sehr dünnen
dreiseitig geformten Silikalagen liegen, zusammengesetzt, um eine
Aluminosilikatstruktur zu bilden. Generell werden für solche
Aluminosilikatstrukturen in dem natürlich vorkommenden Montmorillonitton
einige der Aluminiumkationen (Al+3) als
durch Magnesiumkationen (Mg+2) ersetzt betrachtet,
was in einer netto negativen Ladung zu den Plättchenlagen der Tonstruktur
resultiert. Solche negative Ladung wird in dem natürlich vorkommenden
Ton mit hydratisierten Natrium-, Lithium-, Magnesium-, Kalzium-
und/oder Kaliumkationen, üblicherweise
vor allem Natriumionen, in der Beabstandung (manchmal als „Galerien" bezeichnet) zwischen den
vorgenannten Aluminosilikatlagen oder Plättchen, als ausgeglichen betrachtet.
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In
der Beschreibung dieser Erfindung wird der Begriff „ThK" dazu verwendet,
Gewichtsteile eines Materials pro 100 Gewichtsteile Elastomer zu
bezeichnen. Die Begriffe „Kautschuk", „Gummi" und „Elastomer" können austauschbar
verwendet sein, wenn nicht anders angedeutet. Die Begriffe „vulkanisiert" und „ausgehärtet", sowie „unvulkanisiert" oder „unausgehärtet" können austauschbar
verwendet sein, wenn nicht anders angedeutet.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In Übereinstimmung
mit dieser Erfindung umfasst ein Verfahren zur Herstellung eines
Nanoverbundmaterials, das ein Elastomer und mindestens teilweise
exfolierte Plättchen
aus einem wasserquellbaren Ton umfasst, (in situ in einem Elastomerwirt
aus kationischen Elastomerpartikeln), das Vermischen von:
- (A) einem wässrigen
vorgeformten Elastomerlatex, bevorzugt unter Ausschluss eines thermoplastischen Polymerlatex,
bestehend aus Elastomerpartikeln mit Kationen an deren Oberfläche, hergestellt
durch wässrige,
freie-Radikale-induzierte Polymerisation von Monomeren in Gegenwart
eines freie Radikale erzeugenden Polymerisationsinitiators und grenzflächenaktiven
Stoffs;
wobei die Monomere umfassen:
- (1) Styrol- und 1,3-Butadienmonomere, die 0,1 bis 40, alternativ
15 bis 35, Gewichtsprozent Styrolmonomer enthalten,
- (2) Styrol- und Isoprenmonomere, die 0,1 bis 40, alternativ
15 bis 35, Gewichtsprozent Styrolmonomer enthalten,
- (3) Isoprenmonomer,
- (4) 1,3-Butadienmonomer,
- (5) Isopren- und 1,3-Butadienmonomere,
- (6) 1,3-Butadien- und Acrylnitrilmonomere, die 5 bis 45 Gewichtsprozent
Acrylnitrilmonomer enthalten; oder
- (7) Isopren- und Acrylnitrilmonomere, die 5 bis 45 Gewichtsprozent
Acrylnitrilmonomer enthalten,
wobei der freie Radikale erzeugende
Polymerisationsinitiator ausgewählt
ist aus:
- (1) einem kationischen wässrigen
Polymerisationsinitiator (der eine kationische Ladung zu den resultierenden
Elastomerpartikeln in dem Latex hinzufügt),
- (2) einem anionischen wässrigen
Polymerisationsinitiator, oder
- (3) neutralem wässrigen
Polymerisationsinitiator, (der keine Ladung zu den resultierenden
Elastomerpartikeln in dem Latex hinzufügt), oder
- (4) einem Redox-freie Radikale-Initiatorsystem;
wobei die
elastomeren Polymerpartikel in dem Latex durch einen grenzflächenaktiven
Stoff stabilisiert werden, ausgewählt aus:
- (1) nicht-radikalisch polymerisierbarem kationischem grenzflächenaktivem
Stoff, und/oder
- (2) radikalisch polymerisierbarem kationischem grenzflächenaktivem
Stoff;
- (B) einem wässrigen
Gemisch von Wasser und einem mehrlagigen wasserquellbaren Ton, der
kationisch austauschbare Ionen in seinen Galerien zwischen den Lagen
(z. B. Smektitton) enthält,
unter Ausschluss eines Interkalats für diesen Ton, wobei der wasserquellbare
Ton eine Vielzahl gestapelter Plättchen
mit wassergequollenen (aufgeweiteten) Galerien zwischen den Plättchen umfasst,
wobei die Galerien kationische ionenaustauschbare Ionen darin enthalten,
die natürlich
vorkommend sein können
(z. B. Montmorillonitton, der Natriumionen in den Galerien enthält).
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In
der Praxis wird erachtet, dass das Verfahren sich mindestens zum
Teil auf einen Ionenaustausch zwischen den Kationen an der Oberfläche der
relativ voluminösen
Elastomerpartikel des Elastomerlatex und dem kationisch austauschbaren
Ion (bzw. Ionen) in den Galerien zwischen den gestapelten Plättchen des
Tons und dadurch Aufweiten der Trennung zwischen einzelnen Plättchen des
Tons und Erzeugen mindestens teilweise exfolierter Plättchen und
Destabilisieren und Koagulieren der Elastomerpartikel aus dem Latex
stützt, um
dadurch ein Nanoverbundmaterial zu erzeugen, das eine Dispersion
der mindestens teilweise exfolierten Plättchen in der Matrix der koagulierten
Latexpartikel umfasst.
-
In
der Praxis wird hierin erachtet, dass, wenn das Verfahren der Nanoverbundmaterialherstellung
auf der Verwendung eines nicht-polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs basiert ist, um Kationen für die Oberfläche der
Elastomerpartikel in dem Elastomerlatex bereitzustellen, bei dem
Ionenaustausch und der Elastomerpartikelkoagulation mindestens ein
Teil der koagulierten Elastomerpartikel in die Galerien zwischen
den gestapelten Plättchen
eintritt, um die Plättchen
bei der Bildung des Nanoverbundmaterials teilweise zu exfolieren.
-
In
der Praxis wird hierin erachtet, dass, wenn das Verfahren der Nanoverbundmaterialherstellung
auf der Verwendung eines radikalisch polymerisierbaren kationischen
grenzflächenaktiven
Stoffs basiert ist, um an die Oberfläche der Elastomerpartikel in
dem Elastomerlatex gebundene Kationen bereitzustellen, bei dem Ionenaustausch
und der Polymerpartikelkoagulation mindestens ein Teil der kationisch
geladenen Elastomerpartikel in die Galerien zwischen den gestapelten
Plättchen
des wasserquellbaren Tons eintritt und an die Oberfläche mindestens
eines Teils der Plättchen
polymergebunden wird, als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den
kationisch geladenen Elastomerpartikeln und Plättchen, die negativ geladen
sind, um die Plättchen im
Wesentlichen zu exfolieren.
-
In
der Praxis wird hierin erachtet, dass, wenn das Verfahren der Nanoverbundmaterialherstellung
auf der optionalen Verwendung eines kationischen, freie-Radikale-erzeugenden
Polymerisationsinitiators basiert um Kationen an der Oberfläche der
Elastomerpartikel in dem Elastomerlatex bereitzustellen, bei dem
Ionenaustausch und der Polymerpartikelkoagulation mindestens ein
Teil der kationisch geladenen Elastomerpartikel in die Galerien
zwischen den gestapelten Plättchen
des wasserquellbaren Tons eintritt und an die Oberfläche mindestens
eines Teils der Plättchen
polymergebunden wird, als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den kationisch
geladenen Elastomerpartikeln und Plättchen, die negativ geladen
sind, um die Plättchen
im Wesentlichen zu exfolieren.
-
In
der Praxis wird hierin erachtet, dass, wenn das Verfahren der Nanoverbundmaterialherstellung
auf der optionalen Verwendung eines kationisch geladenen Kettentransfermittels
basiert ist, um Kationen an der Oberfläche der Elastomerpartikel in
dem Elastomerlatex bereitzustellen, bei dem Ionenaustausch und der
Polymerpartikelkoagulation mindestens ein Teil der kationisch geladenen
Elastomerpartikel in die Galerien zwischen den gestapelten Plättchen des
wasserquellbaren Tons eintritt und an die Oberfläche mindestens eines Teils
der Plättchen
polymergebunden wird, als Ergebnis der Wechselwirkung zwischen den
kationisch geladenen Elastomerpartikeln und Plättchen, die negativ geladen
sind, um die Plättchen
im Wesentlichen zu exfolieren.
-
In
weiterer Praxis der Erfindung können
die Monomere zur Herstellung des vorgeformten Elastomers auch eine
kleinere Menge (z. B. 0,1 bis 20, alternativ 0,1 bis 10, Gewichtsprozent
auf Basis der Gesamtmonomere) zusätzlicher copolymerisierbarer
Monomere enthalten, umfassend Alkylacrylate, Alkylmethacrylate, Acrylamid,
Methacrylamid, N-Alkylacrylamid, N-Alkylmethacrylamid, N,N-Dialkylacrylamid
und N,N-Dialkylmethacrylamid, wobei die Alkylgruppen ein bis einschließlich vier
Kohlenstoffatome enthalten; Alphamethylstyrol, 2-Vinylpyridin und/oder 4-Vinylpyridin.
-
Repräsentative
Beispiele der Alkylgruppen für
die zusätzlichen
polymerisierbaren Monomere sind beispielsweise Methyl-, Ethyl-,
Propyl- und Butylgruppen.
-
In
zusätzlicher
Praxis der Erfindung können
die Monomere zur Herstellung des vorgeformten Elastomers auch eine
kleinere Menge (z. B. 0,1 bis 20, alternativ 0,1 bis 10, Gewichtsprozent
auf Basis der Gesamtmonomere) eines elastomerfunktionalisierenden
Monomers enthalten, beispielsweise ausgewählt aus Hydroxypropylacrylat,
Hydroxypropylmethacrylat (HPMA), 2-(Dimethylamino)ethylmethacrylat,
4-Anilinophenylmethacrylamid, 2-Hydroxyethylacrylat
und 2-Hydroxyethylmethacrylat.
-
In
weiterer Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird ein Nanoverbundmaterial eines Elastomers, das
darin eine Dispersion des in situ gebildeten Organotons und mindestens
teilweise exfolierte Plättchen
davon enthält,
bereitgestellt, wie durch das Verfahren dieser Erfindung hergestellt,
die sich nur auf die Verwendung eines nicht-polymerisierbaren kationischen
grenzflächenaktiven
Stoffs stützt,
um Kationen für
die Oberfläche
der Elastomerpartikel des Elastomerlatex bereitzustellen.
-
In
weiterer Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird ein Nanoverbundmaterial eines Elastomers, das
darin eine Dispersion des in situ gebildeten Organotons und mindestens
teilweise exfolierte Plättchen
davon enthält,
bereitgestellt, wie durch das Verfahren dieser Erfindung hergestellt,
wo Kationen für
die Oberfläche
der Elastomerpartikel des Elastomerlatex bereitgestellt werden durch
die kombinierte Verwendung sowohl eines nicht-polymerisierbaren
als auch eines radikalisch polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven Stoffs,
gegebenenfalls in Gegenwart eines freie Radikale erzeugenden Polymerisationsinitiators,
der eine kationische Ladung trägt,
und/oder eines kationisch geladenen Kettentransfermittels.
-
Es
ist wichtig, zu würdigen,
dass die Menge an zu behandelndem Ton (z. B. Smektitton) und daher
die Menge von exfolierten polymergebundenen Plättchen, die in dem Nanoverbundmaterial
enthalten sein soll, durch die in dem Elastomerlatex enthaltene,
von dem kationischen grenzflächenaktiven
Stoff bereitgestellte verfügbare
Menge kationischer Komponente und/oder der anderen kationischen
Komponenten, die von dem kationischen radikalischen Initiator und/oder
kationischen Kettentransfermittei bereitgestellt werden, begrenzt wird.
-
Typischerweise
wird nur eine begrenzte, stabilisierende Menge grenzflächenaktiver
Stoff bei der Polymerisation der Monomere verwendet, um den Elastomerlatex
zu erzeugen, um unkontrollierbare Reaktionsraten etc. zu verhindern.
-
Daher
wird, wenn erwünscht
ist, eine signifikante Menge des wasserquellbaren Tons (z. B. Smektittons)
quantitativ zu behandeln und der normal verfügbare kationische grenzflächenaktive
Stoff in dem Elastomerlatex nicht ausreichend ist, um einen Ionenaustausch
mit allen oder im Wesentlichen allen kationisch ionenaustauschbaren
Tonen in den Galerien des wasserquellbaren Tons zu vollziehen, eine
unvollständige Oberflächenbehandlung
des Tons auftreten. Das inhärente
Ergebnis ist, dass das resultierende Nanoverbundmaterial aus dem
Elastomer zusammengesetzt sein kann, das darauf eine Dispersion
sowohl eines oberflächenbehandelten
Tons als auch eine signifikante Menge nicht oberflächenbehandelten
Tons enthält,
welcher letztere hierin nur als Füllstoff für das Elastomer und nicht als
effektive partikelförmige
Verstärkung
effektiv erachtet wird.
-
In
der Praxis ist die Menge von in dem Latex enthaltenem kationischem
grenzflächenaktivem
Stoff herkömmlich
auf eine Menge begrenzt, die notwendig ist, um die Emulsion oder
Suspension der Elastomerpartikel in dem Latex aufrechtzuerhalten.
Ein Überschuss
an kationischem grenzflächenaktivem
Stoff ist aufgrund sich daraus ergebender unkontrollierbarer Polymerisationsrate
und sich daraus ergebendem Latex mit relativ hoher Viskosität üblicherweise
nicht erwünscht.
-
Folglich
ist die effektive Menge des wasserquellbaren Tons (z. B. Smektittons),
der dem Latex für
einen effektiven interaktiven Ionenaustausch zwischen dem grenzflächenaktiven
Stoff und kationisch austauschbaren Ionen in den Galerien des wasserquellbaren
Tons zugesetzt wird, durch die Menge des in dem bildenden Latex
enthaltenen kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs begrenzt.
-
Daher
wird in weiterer Übereinstimmung
mit dieser Erfindung das Verfahren zur Herstellung eines Nanoverbundmaterials
eines Elastomers und der Dispersion darin von polymergebundenen,
im Wesentlichen exfolierten Partikeln in situ in einem Elastomerwirt
modifiziert, wobei das Verfahren zusätzlich umfasst:
- (A) Verwenden einer emulsionsstabilisierenden Menge des kationischen
grenzflächenaktiven
Stoffs während
der Polymerisation der Monomere, um Koagulation resultierender Elastomerpartikel
aus dem Latex zu verhindern,
- (B) nachfolgend an die Beendigung der Polymerisation der Monomere,
Zusetzen einer erhöhten
Menge des gleichen oder zusätzlichen
grenzflächenaktiven
Stoffs zu dem Latex, um die Menge an kationischem grenzflächenaktivem
Stoff zu erhöhen,
die für
Ionenaustausch mit in den Galerien des wasserquellbaren Tons (z. B.
Smektittons) enthaltenen kationischen austauschbaren Ionen verfügbar ist,
und danach
- (C) Vermischen des resultierenden Latex, der die erhöhte Menge
an kationischem grenzflächenaktivem Stoff
enthält,
mit dem wasserquellbaren Ton in einer Menge des Smektittons auf
Basis von im Wesentlichen äquivalenten
kationischen Ionen der Gesamtmenge des bzw. der kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs bzw. Stoffe zu den kationischen ionenaustauschbaren Ionen
in den Galerien des Tons.
-
Es
wird hierin erachtet, dass das modifizierte Verfahren zur Herstellung
dieses Nanoverbundmaterials neu ist und ein Abweichen von der sonstigen
Praxis dieser Erfindung darstellt.
-
Das
modifizierte Verfahren wird hierin als signifikant erachtet, da
es höhere
Tonmengen in dem Nanoverbundmaterial zulässt, wobei die erhöhte Menge
des wasserquellbaren Tons (z. B. Smektitton) in situ oberflächenbehandelt
wird, um polymerbeladene, im Wesentlichen exfolierte Plättchen zu
bilden.
-
In
zusätzlicher Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird ein Kautschukverbundmaterial als ein Gemisch
aus mindestens einem zusätzlichen
Elastomer und dem Nanoverbundmaterial bereitgestellt, sowie ein Verfahren
zur Herstellung eines Kautschukverbundmaterials durch Herstellung
des Nanoverbundmaterials und dann damit Vermischen mindestens eines
Elastomers, insbesondere eines dienbasierten Elastomers.
-
In
weiterer Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird ein Fertigungsartikel bereitgestellt,
der mindestens eine das Nanoverbundmaterial und/oder das Kautschukverbundmaterial
umfassende Komponente aufweist, sowie ein Verfahren zur Herstellung
eines Fertigungsartikelverbundmaterials durch Herstellung des Nanoverbundmaterials
und/oder des Kautschukverbundmaterials und dann Herstellens des
Fertigungsartikels.
-
In
zusätzlicher Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird ein Reifen bereitgestellt, der mindestens eine
Komponente aufweist, die das Nanoverbundmaterial und/oder das Kautschukverbundmaterial
aufweist. In einem Aspekt der Erfindung kann die Komponente beispielsweise
eine Reifenlauffläche
sein, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Reifens durch Herstellen
des Nanoverbundmaterials und/oder des Kautschukverbundmaterials
und dann Herstellens des Reifens.
-
In
der Praxis ist der durch Emuisionspolymerisation hergestellte kationische
elastomere Copolymerlatex zusammengesetzt aus Wasser, Elastomerpartikeln
und einem oder mehreren eines polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs, nicht-polymerisierbarem kationischem grenzflächenaktivem
Stoff, der bzw. die als Stabilisator für den Latex wirkt bzw. wirken,
um zu helfen, das Elastomer am Koagulieren aus dem Latex zu hindern,
sowie einem radikalischen Polymerisationsinitiator. Der Latex selbst
kann beispielsweise durch eine radikalische Polymerisation der Monomere
in einem Medium auf Wasserbasis in Gegenwart eines radikalischen
Initiators und des bzw. der kationischen grenzflächenaktiven Stoffs bzw. Stoffe
hergestellt werden. Eine allgemeine Beschreibung einer wässrigen
Emulsionspolymerisation von Styrol und 1,3-Butadien, wenn auch auf eine Polymerisation
auf Basis eines anionischen grenzflächenaktiven Stoffs (Emulgators)
gerichtet, findet sich beispielsweise in The Vanderbilt Rubber Handbook,
Ausgabe 1978, Seiten 55 bis einschließlich 61.
-
Repräsentanten
der folgenden kationischen, anionischen, neutralen und radikalischen
Redox-Initiatoren werden zu illustrativen Zwecken dargelegt und
verstehen sich als den Fachleuten in der Technik geläufig, obwohl
nicht beabsichtigt ist, dass die Erfindung auf die folgenden beispielhaften
radikalischen Polymerisationsinitiatoren beschränkt ist. In der Praxis wird
oft ein kationischer radikalischer Polymerisationsinitiator bevorzugt.
-
Repräsentativ
für kationische,
freie Radikale erzeugende Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise
2,2'- Azobis(2-Methypropionamidin)dihydrochlorid
und 2,2'-Azobis(N,N'-Dimethylenisobutyramidin)dihydrochlorid.
-
Repräsentativ
für anionische,
freie Radikale erzeugende Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise
Kaliumperoxydisulfat und Ammoniumperoxydisulfat. Solche Verbindungen
werden als thermisch instabil erachtet und zersetzen sich mit einer
gemäßigten Rate,
um freie Radikale freizusetzen. Beispielsweise kann eine Kombination
des Kaliumperoxydisulfats mit einem Mercaptan, wie etwa Dodecylmercaptan,
verwendet werden, um Styrol und 1,3-Butadien zu copolymerisieren,
wobei das Dodecylmercaptan erachtet wird, so zu wirken, dass es
die Bildung von freien Radikalen aus dem Kaliumperoxydisulfat fördert sowie
die Molmasse des Copolymerelastomers begrenzt oder steuert.
-
Repräsentativ
für neutrale
freie Radikale erzeugende Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise Benzoylperoxid
und Azobisisobutyrolnitril.
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Repräsentativ
für Redox-freie
Radikale erzeugende Polymerisationsinitiatoren sind eine Kombination von
Materialien, die freie Radikale freisetzen und den Fachleuten in
der Technik geläufig
sind. Beispielsweise sind Redox-Polymerisationsinitiatorsysteme
von G. S. Misra und U. D. Bajpai in Prog. Polymer Science, Band 8,
Seiten 61 bis einschließlich
131 (1982) beschrieben.
-
Die
Verwendung solcher freie Radikale erzeugenden Initiatoren für wässrige Emulsion
von Styrol-Butadien-Monomersystemen
zur Bildung von Styrol-Butadien-Elastomeren
ist den Fachleuten in der Technik wohlbekannt.
-
Repräsentative
Beispiele nicht-radikalisch polymerisierbarer kationischer grenzflächenaktiver
Stoffe (z. B. kationischer grenzflächenaktiver Stoffe, die nicht
leicht eine radikalisch geförderte
Polymerisation in einem wässrigen
Medium eingehen) sind Chemikalien mit einer Grenzflächenaktivität in einem
wässrigen
Medium, worin sie als kationische Ionen vorliegen, wie beispielsweise
verschiedene quaternäre
Ammoniumsalze, verschiedene Phosphoniumsalze und verschiedene Sulfoniumsalze,
die als kationische Ionen in einem Wassermedium vorliegen, wie den
Fachleuten in der Technik geläufig
ist. Siehe beispielsweise
US-A-5,476,913 . Siehe
auch L. H. Howland et al., Industrial & Engineering Chemistry, Band 44(4),
Seite 762 (1952). Repräsentativ
für einen
nicht-radikalisch polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoff ist beispielsweise Cetyltrimethylammoniumbromid (CTAB) oder
Cetyltrimethylammoniumchlorid, obwohl beabsichtigt ist, dass die Praxis
der Erfindung nicht auf solchen grenzflächenaktiven Stoff begrenzt
ist.
-
Repräsentativ
für ein
kationenhaltiges Kettentransfermittel ist beispielsweise 2-Aminophenyldisulfiddihydrochlorid.
-
Es
ist zu würdigen,
dass polymerisierbare kationische grenzflächenaktive Stoffe auch polymerisierbare
Comonomere in einem wässrigen
Medium sein könnten,
jedoch nicht unbedingt umgekehrt.
-
In
der Tat ist es daher zu würdigen,
dass kationisch polymerisierbare Monomere in einem wässrigen Medium
nicht unbedingt polymerisierbare kationische grenzflächenaktive
Stoffe sind.
-
Beispiele
von Verbindungen, die mindestens einige Grenzflächenaktivitätseigenschaften aufweisen, die
auch polymerisierbare Monomere in einem wässrigen Medium sein können, finden
sich beispielsweise in der Referenz: Polymer, 28, Seite 325 (1987)
von S. M. Hamid und D. C. Sherrington. In Tabelle 2 der Referenz ist
demonstriert, dass nur quaternäre
Salze von 2-Dimethylaminoethylmethacrylat,
hergestellt aus Alkylhaliden, die mehr als sieben Kohlenstoffatome
aufweisen, eine CMC (kritische Mizellenkonzentration) in Wasser auf
Zimmertemperatur aufweisen. Bei mehr als sieben Kohlenstoffatomen
ist angedeutet, dass die veranschaulichten Verbindungen als polymerisierbare
Monomere, jedoch nicht als polymerisierbare grenzflächenaktive
Stoffe geeignet sind.
-
In
der Praxis können
nicht radikalisch polymerisierbare kationische grenzflächenaktive
Stoffe/Monomere gegebenenfalls in Kombination mit radikalisch polymerisierbaren
kationischen grenzflächenaktiven
Stoffen verwendet werden.
-
Hierin
wird auch erwogen, dass der nicht-radikalisch polymerisierbare kationische
grenzflächenaktive Stoff
und/oder radikalisch polymerisierbare kationische grenzflächenaktive
Stoff 1 bis 20 Gewichtsprozent nichtionischen grenzflächenaktiven
Stoff enthalten kann (auf Basis der Gesamtmenge der grenzflächenaktiven Stoffe).
-
Während die
Verwendung kationischer grenzflächenaktiver
Stoffe für
die Emulsionspolymerisation von Monomeren, wie etwa Isopren, 1,3-Butadien
und Styrol zur Bildung von Polyisopren, Polybutadien, Styrol-Isopren-
oder Styrol-Butadien-Elastomeren bekannt ist, wird sie hierin für ein Abweichen
von herkömmlicher
Praxis gehalten.
-
Repräsentative
Beispiele für
radikalisch polymerisierbare grenzflächenaktive Stoffe sind grenzflächenaktive
Stoffe, die radikalisch polymerisierbare Gruppen enthalten, wie
beispielsweise Acrylatgruppen, Methacrylatgruppen, Styrolgruppen,
Acrylamidgruppen, Methacrylamidgruppen und Allylgruppen.
-
Repräsentativ
für solche
radikalisch polymerisierbaren kationischen grenzflächenaktiven
Stoffe sind beispielsweise Alkylbromid(oder -chlorid)-quaternäre Salze
von 2-Dimethylaminoethylmethacrylat,
polymerisierbare Acrylat- und
Methacrylat-mono- und diquaternäre
Ammoniumsalze, Alkylbromid(oder -chlorid)-quaternäre Salze
von Meta- oder Para-Vinylbenzoldimethylamin,
Alkylbromid(oder -chlorid)-quaternäre Salze von N,N-Dimethylallylamin,
Alkylbromid(oder -chlorid)-quaternäre Salze von Ortho- oder Para-Vinylpyridin,
Alkylbromid(oder -chlorid)-Salz von Vinylimidazol, N-((11-Methacryloyloxy)undecyl)-4-methylpyridinbromid,
5-(Paravinylphenyl)pentyltrimethylammoniumbromid, 11-Methacrylolyundecyltrimethylammoniumbromid, 11-Acryloylundecyltrimethylammoniumbromid,
Vinylbenzylaminhydrochlorid und Aminoethylmethacrylathydrochlorid.
Für die
obigen und zusätzliche
polymerisierbare grenzflächenaktive
Stoffe/Monomere, siehe das Journal of Applied Science, Band 65,
Seiten 2315 (1957).
-
Wie
hierin vorangehend erörtert,
ist erforderlich, dass die wasserbasierte Dispersion des mehrlagigen Smektittons
unter Ausschluss eines Interkalationsmittels (z. B. quaternärem Ammoniumsalz)
ist, sodass durch das Interkalationsmittel induzierte Interkalation
des Smektittons stattfindet, nachdem eine Wasserdispersion des Smektittons
mit der wässrigen
kationischen Elastomeremulsion vermischt ist.
-
Auch,
wie hierin vorangehend erörtert,
wird hierin erachtet, dass der Smektitton (z. B. Montmorillonitton) nach
seiner Interkalation zu einer hydrophoberen Form des Smektittons
in situ in dem Elastomerwirtlatex kompatibler mit dem Elastomer(z.
B. Styrol-Butadien-Elastomer)-Wirt
wird, da die Interkalation des Smektittons und die Koagulation des
Elastomers aus dem Latex im Wesentlichen gleichzeitig stattfinden.
Es wird hierin als wichtig erachtet, dass solche Interkalation des
Smektittons und Koagulation des bereits gebildeten Elastomers auf
diese Weise stattfinden, anstatt einfach die Monomere zu polymerisieren,
um das bzw. die Elastomer(e) in Gegenwart des Tons zu bilden, gefolgt
von Koagulation des Elastomers. Daher wird hierin, durch die Praxis
der Erfindung, erachtet, dass die Ermöglichung einer effizienteren
Interkalationsflexibilität
ermöglicht wird,
indem zuerst das Elastomer in Form eines Latex produziert wird und
dann das Nanoverbundmaterial produziert wird.
-
In
der Praxis dieser Erfindung kann die Interkalation des wasserquellbaren
Tons (z. B. Smektittons) und im Wesentlichen gleichzeitige Koagulation
von Elastomer aus dem Latex beispielsweise vollzogen werden, indem
der Elastomerlatex langsam der wässrigen
wasserquellbaren Tondispersion zugesetzt wird, während die Ton-Wasser-Dispersion gerührt wird.
Es wird hierin erachtet, dass solches Zusetzen einen guten Kontakt
zwischen den Latexpartikeln und den wassergequollenen wasserquellbaren
Tonpartikeln ermöglicht.
-
Wie
hierin vorangehend erörtert,
enthält
der Ton/das Wasser kein Interkalationsmittel (z. B. enthält kein quaternäres Ammoniumsalz),
um einen Ionenaustausch mit zwischen den gestapelten Lagen des wasserquellbaren
Tons enthaltenen Natriumionen zu fördern, obwohl erwogen wird,
dass der wasserquellbare Ton in dem Wasser in einem wassergequollenen
Zustand vorliegt, sodass die Galerien zwischen den gestapelten Plättchen etwas
vergrößert sind.
Für solche
Vorgehensweise kann der Latex beispielsweise auf einer Temperatur
von 20°C
bis 30°C
einer gerührten
Dispersion des Tons in Wasser zugesetzt werden, die eine erhöhte Temperatur
in einem Bereich von 40°C
bis 80°C
aufweist, da hierin erwogen wird, dass der Ton auf einer erhöhten Temperatur
besser in Wasser dispergiert wird. Solche Nutzung einer Ton-Wasser-Dispersion
auf der erhöhten
Temperatur, die bevorzugt mindestens 40°C über der Temperatur des Latex,
der der Dispersion zugesetzt wird, liegt, wird hierin als nützlich erachtet
bei der Förderung
einer effizienteren und im Wesentlichen gleichzeitigen Kombination
von
- (A) dem Ionentransfermechanismus der kationisch
austauschbaren Ionen (z. B. Natriumionen) in den Galerien zwischen
den gestapelten Plättchen
des wasserquellbaren Tons und dem kationischen grenzflächenaktiven
Stoff,
- (B) einer Destabilisierung des Elastomerlatex und dadurch der
Elastomerpartikel,
- (C) der Migration der Elastomerpartikel in die Galerien zwischen
den Plättchen
des gequollenen, interkalierten Tons, um bei der Bildung polymergebundener
Plättchen
zu helfen,
- (D) und einer wesentlichen Exfolierung der polymergebundenen
Plättchen
in dem Elastomerlatexwirt und
- (E) Koagulation der Elastomerpartikel aus dem destabilisierten
Elastomerlatex.
-
Der
im Wesentlichen gleichzeitige Effekt solcher Schritte, obwohl ein
Teil der Schritte teilweise von etwas sequentieller Natur sein kann,
wird hierin als eine effizientere kationische Interkalation des
Tons und substantielle Exfoliation polymergebundener Plättchen fördernd und
eine effizientere homogene Dispersion des interkalierten Tons und
im Wesentlichen exfolierter polymergebundener Plättchen davon bewirkend angesehen,
was der wichtigste resultierende Aspekt der Erfindung für die Bildung
des dadurch verbesserten Nanoverbundmaterials der Erfindung sein
kann.
-
Das
resultierende Nanoverbundmaterial kann mit zusätzlichen Elastomeren vermischt
werden, um ein Kautschukverbundmaterial zu bilden. Beispielsweise
können
Kautschukverbundmaterialien gebildet werden, indem das Nanoverbundmaterial
mit verschiedenen zusätzlichen
dienbasierten Elastomeren vermischt wird, wie beispielsweise Homopolymeren
und Copolymeren von Monomeren, ausgewählt aus Isopren und 1,3-Butadien,
und Copolymeren von mindestens einem Dien, ausgewählt aus
Isopren und 1,3-Butadien, und einer vinylaromatischen Verbindung,
ausgewählt
aus Styrol und Alphamethylstyrol, bevorzugt Styrol.
-
Repräsentativ
für solche
zusätzlichen
Elastomere auf Basis konjugierten Diens sind beispielsweise cis-1,4-Polyisopren (natürlich und
synthetisch), cis-1,4-Polybutadien,
Styrol-Butadien-Copolymere (durch Emulsionspolymerisation hergestellt
und durch organische Lösungsmittelpolymerisation
hergestellt), Polybutadien mit mittleren Vinylgehalt mit einem Vinyl-1,2-Gehalt
in einem Bereich von 15 bis 90 Prozent, Isopren-Butadien-Copolymere, Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymere.
Zinngekoppelte Elastomere können
auch verwendet werden, wie beispielsweise zinngekoppelte, durch
organische Lösungspolymerisation
hergestellte Styrol-Butadien-Copolymere,
Isopren-Butadien-Copolymere, Styrol-Isopren-Copolymere, Polybutadien und Styrol-Isopren-Butadien-Terpolymere.
-
In
der weiteren Praxis dieser Erfindung kann partikelförmige Verstärkung für das Nanoverbundmaterial und/oder
Kautschukverbundmaterial, insbesondere die exfolierten Plättchen,
auch Carbon Black und/oder partikelförmiges synthetisches amorphes
Silika, insbesondere ausgefälltes
Silika, oder eine Kombination von Carbon Black und solchem amorphen
Silika enthalten, üblicherweise
in einer Menge in einem Bereich von 5 bis 100, alternativ 5 bis
90, ThK. Wenn eine Kombination von solchem Carbon Black und Silika
verwendet wird, werden mindestens etwa 5 ThK Carbon Black und mindestens
10 ThK Silika verwendet. Beispielsweise könnte ein Gewichtsverhältnis von
Silika zu Carbon Black angewendet werden, das sich von etwa 1:5
bis auf 5:1 beläuft.
-
In
weiterer Übereinstimmung
mit dieser Erfindung wird eine Kautschukzusammensetzung bereitgestellt,
die auf Basis von Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile Elastomer
(ThK), umfasst:
- (A) 5 bis 150, alternativ 5
bis 115, ThK des Nanoverbundmaterials dieser Erfindung,
- (B) Null bis 95, alternativ 5 bis 95, ThK mindestens eines zusätzlichen
dienbasierten Elastomers, solange die Gesamtmenge des in dem Nanoverbundmaterial
enthaltenen Elastomers und des zusätzlichen dienbasierten Elastomers
100 Gewichtsteile beträgt,
- (C) Null bis 80, alternativ 10 bis 80, alternativ 10 bis 60
ThK mindestens eines zusätzlichen
partikelförmigen Verstärkungsfüllstoffs,
ausgewählt
aus Carbon Black, ausgefällten
Silikaaggregaten, silikahaltigem Carbon Black, das Silikadomänen an seiner
Oberfläche
enthält,
und Mischungen davon, und gegebenenfalls
- (D) ein Kopplungsmittel, das einen Anteil enthält, der
mit an den Umfangsrändern
der Oberfläche
der Plättchen
der exfolierten Plättchen
enthaltenen Hydroxylgruppen (z. B. Silanolgruppen) reaktiv ist und
mit an der Oberfläche
des ausgefällten
Silikas und des silikahaltigen Carbon Blacks enthaltenen Hydroxylgruppen
(z. B. Silanolgruppen) reaktiv ist, wenn das Silika und/oder silikahaltige
Carbon Black verwendet wird, und einen anderen Anteil, der mit dem
bzw. den dienbasierten Elastomer(en) des bzw. der Elastomer(e) des
Nanoverbundmaterials und mindestens einem der zusätzlichen
Elastomere in Wechselwirkung tritt.
-
Gemeinsam
eingesetztes synthetisches amorphes Silika oder siliziumhaltige
Pigmente, die in Kautschukmischanwendungen verwendet werden, können als
das Silika in dieser Erfindung verwendet werden, wobei Aggregate
ausgefällten
Silikas üblicherweise
bevorzugt werden.
-
Die
in dieser Erfindung bevorzugt eingesetzten herkömmlichen ausgefällten Silikaaggregate
sind ausgefällte
Silikas, wie beispielsweise die durch die Säuerung eines löslichen
Silikats, z. B. Natriumsilikat, erhaltenen, und können co-präzipitiertes
Silika und eine kleinere Menge Aluminium enthalten.
-
Solche
Silikas könnten üblicherweise
dadurch gekennzeichnet sein, dass sie ein BET-Oberflächengebiet,
gemessen unter Verwendung von Stickstoffgas, bevorzugt im Bereich
von 40 bis 600 und üblicher
in einem Bereich von 50 bis 300 Quadratmetern pro Gramm haben. Das
BET-Verfahren zum
Messen von Oberflächengebiet
ist in dem Journal of the American Chemical Society, Band 60, Seite
309 (1938) beschrieben.
-
Das
Silika kann typischerweise auch dadurch gekennzeichnet sein, dass
es einen Dibutylphthalat(DBP)-Absorptionswert
in einem Bereich von 50 bis 400, und üblicher 100 bis 300 cm3/100 g aufweist.
-
Verschiedene
kommerziell erhältliche
Silikas können
verwendet werden, wie etwa, hier lediglich als Beispiel und ohne
Einschränkung
aufgeführt,
von PPG Industries unter dem Markennamen Hi-Sil kommerziell erhältliche
Silikas mit den Bezeichnungen Hi-Sil 210, Hi-Sil 243 usw.; Silikas
von Rhodia, wie beispielsweise Z1165MP und Z165GR, Silikas von der
Degussa AG mit beispielsweise den Bezeichnungen VN2, VN3 und Ultrasil
7005, sowie andere Silikaqualitäten,
insbesondere ausgefällte
Silikas, die zur Elastomerverstärkung verwendet
werden können.
-
Wie
hierin vorangehend erörtert,
können
verschiedene Kopplungsmittel verwendet werden, falls gewünscht. Beispielsweise
kann ein Bis(3-trialkoxysilylalkyl)polysulfid mit einem Durchschnitt
von 2 bis 2,6 oder von 3,5 bis 4 verbindenden Schwefelatomen in
seiner Polysulfidbrücke,
bevorzugt von 2 bis 2,6 Schwefelatomen, verwendet werden, und insbesondere
ein Bis(3-triethoxysilylpropyl)polysulfid.
-
Den
Fachleuten ist es leicht verständlich,
dass das Nanoverbundmaterial oder Kautschukverbundmaterial durch
allgemein in der Kautschukmischtechnik bekannte Verfahren gemischt
würde,
wie etwa Mischen der verschiedenen schwefelvulkanisierbaren bestandteilbildenden
Kautschuke mit verschiedenen gemeinsam verwendeten Additivmaterialien,
wie beispielsweise Vulkanisationshilfsmitteln, wie etwa Schwefel,
Aktivatoren, Hemmmitteln und Beschleunigungsmitteln, Verarbeitungszusätzen, wie
etwa Ölen,
Harzen einschließlich
klebrigmachender Harze, Silikas, und Weichmachern, Füllstoffen,
Pigmenten, Fettsäure,
Zinkoxid, Wachsen, Antioxidantien und Ozonschutzmitteln, Peptisiermitteln
und Verstärkungsmitteln,
wie beispielsweise Carbon Black. Wie den Fachleuten bekannt ist,
werden die oben erwähnten
Additive, abhängig
von der beabsichtigten Verwendung des schwefelvulkanisierbaren und
schwefelvulkanisierten Materials (Kautschuke) ausgewählt und
gemeinsam in konventionellen Mengen verwendet.
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Typische
Mengen Haftverbesserungsharze, falls verwendet, umfassen 0,5 bis
10 ThK, üblicherweise 1
bis 5 ThK. Typische Mengen Verarbeitungshilfsmittel umfassen 1 bis
50 ThK. Solche Verarbeitungshilfsmittel können beispielsweise aromatische,
naphthenische und/oder paraffinische Verarbeitungsöle umfassen.
Typische Mengen Antioxidantien umfassen 1 bis 5 ThK. Repräsentative
Antioxidantien können
beispielsweise Diphenyl-p-phenylendiamin
und andere sein, wie beispielsweise die im Vanderbilt Rubber Handbook
(1978), Seiten 344 bis einschließlich 346, offenbarten. Typische
Mengen Ozonschutzmittel umfassen 1 bis 5 ThK. Typische Mengen Fettsäuren, falls
verwendet, die Stearinsäure
beinhalten können,
umfassen 0,5 bis 3 ThK. Typische Mengen Zinkoxid umfassen 1 bis
10 ThK. Typische Mengen Wachse umfassen 1 bis 5 ThK. Oft werden mikrokristalline
Wachse verwendet. Typische Mengen Peptisiermittel umfassen 0,1 bis
1 ThK.
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Die
Vulkanisation wird typischerweise in Gegenwart eines Schwefelvulkanisationsmittels
verwendet, obwohl manchmal Peroxid und andere nicht-Schwefel-Vulkanisationsmittel
geeignet eingesetzt werden können,
um die Elastomere zu vulkanisieren. Beispiele geeigneter Schwefelvulkanisiermittel
umfassen elementaren Schwefel (freien Schwefel) oder schwefelabgebende
Vulkanisationsmittel, beispielsweise ein Amindisulfid, polymeres
Polysulfid oder Schwefelolefinaddukte. Bevorzugt ist das Schwefelvulkanisationsmittel
elementarer Schwefel. Wie den Fachleuten bekannt ist, werden Schwefelvulkanisationsmittel
in einer sich auf 0,5 bis 4 ThK, oder unter manchen Umständen sogar
bis auf 8 ThK belaufenden Menge verwendet.
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Beschleunigungsmittel
werden verwendet, um die zur Vulkanisation erforderliche Zeit und/oder
Temperatur zu steuern und um die Eigenschaften des Vulkanisats zu
verbessern. In einer Ausführungsform
kann ein Einzelbeschleunigungsmittelsystem verwendet werden, das
heißt,
ein Primärbeschleunigungsmittel.
Herkömmlich
und bevorzugt wird ein bzw. werden Primärbeschleunigungsmittel in Gesamtmengen
verwendet, die sich von 0,5 bis auf 4, vorzugsweise 0,8 bis 1,5,
ThK belaufen. In einer anderen Ausführungsform könnten Kombinationen
eines Primär-
und eines Sekundärbeschleunigungsmittels
verwendet werden, wobei das Sekundärbeschleunigungsmittel in kleineren
Mengen (von 0,05 bis 3 ThK) verwendet wird, um die Eigenschaften des
Vulkanisats zu aktivieren und zu verbessern. Von Kombinationen dieser
Beschleunigungsmittel wäre
zu erwarten, dass sie einen synergetischen Effekt auf die Endeigenschaften
hervorrufen und diese etwas besser sind als die durch die Verwendung
eines der Beschleunigungsmittel allein bewirkten. Zusätzlich können Beschleunigungsmittel
mit verzögerter
Wirkung verwendet werden, die von normalen Verarbeitungstemperaturen nicht
beeinträchtigt
werden, jedoch auf gewöhnlichen
Vulkanisationstemperaturen eine zufriedenstellende Aushärtung bewirken.
Es könnten
auch Vulkanisationshemmmittel verwendet werden. Geeignete Typen
von Beschleunigungsmitteln, die in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
sind Amine, Disulfide, Guanidine, Thiocarbamide, Thiazole, Thiurame,
Sulfenamide, Dithiocarbamate und Xanthate. Vorzugsweise ist das
Primärbeschleunigungsmittel
ein Sulfenamid. Wenn ein zweites Beschleunigungsmittel verwendet
wird, so ist das Sekundärbeschleunigungsmittel
vorzugsweise eine Guanidin-, Dithiocarbamat- oder Thiuramverbindung.
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Vorhandensein
und relative Mengen der obengenannten Additive stellen keinen Aspekt
der vorliegenden Erfindung dar, wenn hierin nicht anders angedeutet,
welche Erfindung primärer
auf die Herstellung von Nanoverbundmaterialien sowie Kautschukverbundmaterialien,
die solche Nanoverbundmaterialien enthalten, sowie hergestellte
Artikel, einschließlich
Reifen, die mindestens eine solche Nanoverbundmaterialien und/oder Kautschukverbundmaterialien
umfassende Komponente aufweisen, gerichtet ist.
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Die
Herstellung eines Kautschukverbundmaterials, nämlich das Mischen der Kautschukzusammensetzung,
kann mittels den Fachleuten in der Kautschukmischtechnik bekannter
Verfahren vollzogen werden. Beispielsweise werden die Inhaltsstoffe
typischerweise in mindestens zwei Stufen gemischt, nämlich mindestens
einer nicht-produktiven Stufe, gefolgt von einer produktiven Mischstufe.
Die Endaushärtemittel
werden typischerweise in der letzten Stufe gemischt, die konventionell
die "produktive" Mischstufe genannt
wird, worin das Mischen typischerweise auf einer Temperatur, oder
Höchsttemperatur,
stattfindet, die niedriger ist als die Mischtemperatur(en) der vorangehenden
nicht-produktive(n)
Mischstufe(n). Der Kautschuk und Füllstoffe, wie etwa Silika und
silikabehandeltes Carbon Black und Haftmittel, werden in einer oder
mehreren nicht-produktiven Mischstufen gemischt. Die Begriffe "nicht-produktive" und "produktive" Mischstufen sind
den Fachleuten in der Kautschukmischtechnik geläufig.
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Die
folgenden Beispiele werden zur Veranschaulichung der Erfindung vorgelegt
und sind nicht dazu gedacht, einschränkend zu sein. Die Teile und
Prozentsätze
sind gewichtsbezogen, wenn nicht anderweitig angegeben.
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BEISPIEL I
-
Ein
Nanoverbundmaterial von Styrol-Butadien-Elastomer, das darin eine
homogene Dispersion interkalierten Montmorillonittons und mindestens
teilweise exfolierte Plättchen
davon enthält,
wird in situ in einem vorgeformten Styrol-Butadien-Elastomerwirt
hergestellt.
-
Insbesondere
werden 400 Gramm eines wässrigen
kationischen Latex eines Elastomer-Copolymers von Styrol und 1,3-Butadien
mit einem Gewichtsverhältnis
von Styrol- zu Butadieneinheiten von etwa 25:75 gebildet durch Herstellen
eines Gemischs von Wasser, freie Radikale erzeugender Verbindung
und kationischem grenzflächenaktivem
Stoff zusammen mit Styrol- und 1,3-Butadienmonomeren, und Polymerisierenlassen
der Monomere, um einen wässrigen,
kationischen Latex aus Styrol-Butadien-Copolymerelastomer in Form von
Polymerpartikeln zu bilden. Der kationische grenzflächenaktive
Stoff funktioniert in Gegenwart der Polymerpartikel so, dass er
die Polymerpartikel stabilisiert und sie daran hindert, vorzeitig
aus dem Latex zu koagulieren (z. B. den Latex zu destabilisieren).
Der kationische grenzflächenaktive
Stoff war Cetyltrimethylammoniumbromid. Der Latex enthielt etwa
22 Gewichtsprozent des Elastomers auf Basis des Latex. Ein verwendetes
radikalisches Polymerisationsinitiatorsystem war eine Kombination
von Eisen(II)-sulfat und Diisopropylbenzolhydroperoxid. Tertiäres Dodecylmercaptan
wurde auch als Molmassenregulator verwendet.
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Eine
Wasserdispersion von Montmorillonittonpartikeln, in Abwesenheit
eines ionenaustauschfördernden
Mittels (d. h. in Abwesenheit eines quaternären Ammoniumsalzes) und bei
einer Konzentration von etwa zwei Gewichtsprozent des Tons auf Basis
des Wassers plus Ton wurde auf eine Temperatur von etwa 80°C erhitzt
und aggressiv gerührt.
Zu der erhitzten, gerührten
Wasser-Ton-Dispersion wurden langsam, mit einer Rate von etwa 5
Gramm pro Minute, etwa 250 Gramm des Latex zugesetzt. Der Latex
selbst hatte eine Temperatur von etwa 25°C.
-
Der
kationische Latex der Styrol-Butadien-Copolymerelastomerpartikel wurde langsam
zu der relativ heißen,
gerührten
Wasser-Ton-Dispersion zugesetzt, es wurde beobachtet, dass er koagulierte,
und solche Koagulation wurde verstanden als eine inhärente Reaktion
des Ionenaustauschmechanismus, wobei der kationische grenzflächenaktive
Stoff mit den Natriumionen in den aufgeweiteten Galerien der gestapelten
Plättchen
des Tons austauschte, wodurch der Latex destabilisiert wurde, während der
Ton oberflächenbehandelt wurde.
Auf diese Weise wird das Nanoverbundmaterial von Elastomerwirt und
in situ geformter Dispersion interkalierter und mindestens teilweise
exfolierter Tonplättchen
darin auf eine in situ-Weise gebildet.
-
Das
resultierende Nanoverbundmaterial wurde dann getrocknet, um das
Wasser zu entfernen.
-
Es
wird hierin erachtet, dass der den Copolymerpartikeln in dem Latex
zugeordnete kationische grenzflächenaktive
Stoff die in den Galerien zwischen den Lagen von Plättchen des
mehrlagigen Montmorillonittons enthaltenen Natriumionen verlagerte
und dadurch den Zwischenlagenabstand zwischen den Lagen aufweitete und
dadurch zuließ,
dass der Organoton polymer-interkaliert wurde, alles in situ in
dem Copolymer-Elastomerwirt als der Latex als Resultat des Entfernens
des kationischen grenzflächenaktiven
Stoffs aus der Gegenwart der Polymerpartikels durch den vorgenannten Ionenaustauschmechanismus
mit den Natriumionen des Montmorillonittons destabilisiert wurde,
und wobei das Styrol-Butadien-Copolymer mit der in situ gebildeten
Dispersion des Nanoverbundmaterials und exfolierter Plättchen darin
koagulierte.
-
BEISPIEL II
-
Zusammensetzungen
des in Beispiel I hergestellten Nanoverbundmaterials werden hergestellt
und hierin als Kontrollprobe A, Kontrollprobe B und Probe C identifiziert.
-
Kontrollprobe
A wird aus einem durch wässrige
Polymerisation hergestellten Styrol-Butadien-Copolymerelastomer hergestellt, zu dem
10 ThK Carbon Black (N299) zugemischt werden, um eine Carbon Black-Verstärkung ohne
das Nanoverbundmaterial von Beispiel I bereitzustellen.
-
Kontrollprobe
B wird aus einem durch wässrige
Polymerisation hergestellten Styrol-Butadien-Copolymerelastomer hergestellt, zu dem
21,8 ThK eines vorbehandelten Tons (ein erhaltener Organoton, verstanden als
hergestellt durch Vorbehandeln eines Tons aus gestapelten Plättchen in
einem Wassermedium mit einem quaternären Ammoniumsalz und dann Trocknen
des Organotons) gemischt wird, um einen vorbehandelten Ton bereitzustellen,
und exfolierte Plättchen
davon, die durch das physikalische Mischen davon mit dem Elastomer
in diesem Beispiel gebildet wurden. Der vor-interkalierte Ton wurde als Cloisite
25A von der Firma Southern Clay Products bezogen.
-
Probe
C stellt die Praxis dieser Erfindung dar, wobei das Nanoverbundmaterial
von Beispiel I in der vorbereitenden Mischstufe für das Kautschukmischverfahren
zugesetzt wird. Die Mischungen sind in der folgenden Tabelle 1 veranschaulicht. Tabelle 1
Material | Teile |
Kontroll-Probe A | Kontroll-Probe B | Probe
C |
Nicht-produktiver
Mischschritt (100°C) |
Kationisches
SBR1 | 100 | 100 | 0 |
Carbon
Black2 | 9,97 | 0 | 0 |
Organoton | 0 | 21,84 | 0 |
Nanoverbundmaterial3 | 0 | 0 | 114,4 |
Produktiver
Mischschritt (60°C) |
Dicumylperoxid4 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
- 1Styrol-Butadien-Elastomer
mit einem Gehalt an gebundenem Styrol von etwa 25 Gewichtsprozent,
hergestellt durch radikalische wässrige
Emulsionspolymerisation in Gegenwart eines kationischen grenzflächenaktiven Stoffs
(Cetyltrimethylammoniumbromid) und Koagulieren des Elastomers aus
dem Latex durch Zusatz von Alkohol
- 2Carbon Black als N299, eine ASTM-Bezeichnung
- 3Nanoverbundmaterial von Beispiel I,
umfassend 100 ThK des Styrol-Butadien-Copolymerelastomers und darin
eine homogene Dispersion von 14,4 ThK des in situ interkalierten
Montmorillonittons und teilweise exfolierter Tonplättchen
- 4Vulkanisationsmittel
-
BEISPIEL III
-
Verschiedene
physikalische Eigenschaften der in Beispiel II hergestellten Zusammensetzungen
sind in der folgenden Tabelle 2 angegeben. In der folgenden Tabelle
2 bedeuten die Begriffe „UTS" und „RPA" „Ultimate Tensile System" (Höchstzugspannungssystem)
beziehungsweise „Rubber
Processability Analyzer" (Kautschukverarbeitbarkeits-Analysevorrichtung). Tabelle 2
Eigenschaften | Kontroll-Probe A | Kontroll-Probe B | Probe
C |
Durch UTS
ermittelter Modul/Zugspannung/Dehnung |
10%
Module (MPa) | 0,19 | 0,506 | 0,506 |
50%
Module (MPa) | 0,542 | 1,342 | 1,546 |
100%
Module (MPa) | 0,883 | 2,216 | 2,961 |
200%
Module (MPa) | 1,797 | 3,750 | 5,069 |
300%
Module (MPa) | 3,147 | 4,651 | 6,388 |
Höchstzugkraft
(MPa) | 5,683 | 4,809 | 9,335 |
Höchste Verlängerung
(%) | 462,3 | 331,8 | 508,2 |
RPA bei
100°C, 11
Hertz |
G' bei 1% Dehnung (kPa)1 | 398,46 | 818,8 | 881,94 |
G' bei 5% Dehnung (kPa)1 | 398,55 | 720,18 | 852,67 |
G' bei 10% Dehnung
(kPa)1 | 392,13 | 656,75 | 815,74 |
Tan
Delta bei 1% Dehnung2 | 0,200 | 0,208 | 0,139 |
Tan
Delta bei 5% Dehnung2 | 0,217 | 0,231 | 0,158 |
Tan
Delta bei 10% Dehnung2 | 0,216 | 0,236 | 0,165 |
- 1Die bei einem
Prozent, fünf
Prozent und 10 Prozent Dehnungen, oder Verlängerungen, gemessenen G'-Werte sind ein Maß des Lagermoduls
und werden normalerweise als ein Maß der Steifigkeit erachtet,
wobei ein Anstieg von G' eine
entsprechende Andeutung eines Anstiegs in Steifigkeit der Kautschukzusammensetzung
ist.
- 2Der Tan Delta-Wert bei einem Prozent,
fünf und
zehn Prozent Dehnungen, oder Verlängerungen, sind ein Verhältnis von
Verlustmodul zu Lagermodul und werden normalerweise als ein Maß der Hysterese
erachtet, wobei eine niedrigere Hysterese typischerweise für besseren
Reifenrollwiderstand (weniger Widerstand gegen Rollen) wünschenswert
ist und daher mit einer besseren Fahrzeug-Kraftstoffwirtschaftlichkeit zusammenhängt. Eine
Abnahme des Tan Delta-Werts ist typisch eine entsprechende Andeutung
einer Abnahme der Hysterese der Kautschukzusammensetzung.
-
Aus
Tabelle 1 ist ersichtlich, dass Probe C im Vergleich zu Kontrollprobe
B einen signifikant erhöhten G'-Wert und daher eine
angegebene erhöhte
Schersteifigkeit hat. Das wird hierin als signifikant und günstig erachtet,
da erhöhte
Schersteifigkeit hierin als ein typisch wünschenswertes Attribut für verschiedene
Komponenten eines Reifens, einschließlich einer Reifenlauffläche, für die Reifenleistung
erachtet wird.
-
Aus
Tabelle 1 ist auch ersichtlich, dass Probe C im Vergleich zu Kontrollprobe
B einen signifikant erhöhten
Zugmodul und daher eine angegebene erhöhte Zugsteifigkeit aufweist,
was hierin als ein typisch wünschenswertes
Attribut für
verschiedene Komponenten eines Reifens, einschließlich einer
Reifenlauffläche,
für die
Reifenleistung erachtet wird.
-
Für Probe
C sind eine wesentlich erhöhte
Höchstzugfestigkeit
und Verlängerung
evident im Vergleich zu den Kontrollproben A und B, was eine wesentliche
Verstärkung
des Elastomers durch die dispergierten Tonpartikel (interkalierten
Ton und Tonplättchen) über das
hinaus andeutet, was von herkömmlichen
Füllstoffen, wie
etwa Carbon Black (Kontrollprobe A) und Organotonfüllstoffen
(Kontrollprobe B) erhalten werden kann.