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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Insassenrückhaltegurte,
die in Kraftfahrzeugen verwendet werden, und insbesondere eine Zuführvorrichtung,
die es einer Person einfacher macht, eine Rückhaltegurt zu sehen und zu
ergreifen, um den Gurt umzuschnallen.
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Insassenrückhaltegurte
(auch als Sitzgurte bekannt) werden in die meisten Arten von Kraftfahrzeugen
zur Personenbeförderung
eingebaut, um die Fahrzeuginsassen während eines Aufpralls oder
eines sonstigen abrupten Abbremsens des Fahrzeugs vor Verletzungen
zu schützen.
Eine Beschränkung der
Effektivität
moderner Sitzgurte ist, dass sie eine freiwillige und optionale
Handlung seitens des Insassen erfordern, um den Gurt bestimmungsgemäß um den
Körper
zu schnallen. Einige Personen benutzen nicht die Sitzgurte ihres
Fahrzeugs, weil sie es als schwierig oder unbequem empfinden, den
Sitzgurt anzulegen.
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Diese
Schwierigkeit beim Anlegen des Gurtes ist mitunter auf die Tatsache
zurückzuführen, dass
der Gurt, wenn er sich im unangeschnallten Zustand befindet, eine
verstaute Position einnehmen muss, in der er den Insassen nicht
behindert, während
er in das Fahrzeug oder aus dem Fahrzeug steigt. Folglich ist der
Sitzgurt in der Regel so konfiguriert, dass er durch einen Aufrollmechanismus nach
hinten gezogen wird. Wenn sich der Gurt in dieser verstauten Position
befindet, so ist das Schloss-Einschubelement (oder ein anderer Abschnitt
des Gurtes), das der Insasse ergreifen muss, um den Gurt anzulegen,
möglicherweise
schwer zu sehen und/oder zu erreichen, wenn der Insasse in seinem
Sitz sitzt.
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Es
sind Systeme vorgeschlagen worden, mit denen ein Sitzgurt oder ein
Schloss-Einschubelement nach oben und/oder nach vorn in eine leichter ergreifbare
Position bewegt wird, nachdem der Insasse in seinem Sitz Platz genommen
hat. Beispiele solcher Systeme sind in den
US-Patenten Nr. 5,431,446 und
5,123,673 offenbart.
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Eine
Gurtzuführvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist aus
DE
3702976 A bekannt, wobei der Sicherheitsgurt und die Gurtzuführvorrichtung
ein und dasselbe Gebilde darstellen.
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Es
ist eine Aufgabe dieser Erfindung, eine verbesserte Gurtzuführvorrichtung
für ein
Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Gurtzuführvorrichtung zur Verwendung
mit einem Insassenrückhaltegurt,
der zu einem Sitz eines Kraftfahrzeugs gehört, bereitgestellt, die ein
aufblasbares Element umfasst, das neben dem Sitz angeordnet ist,
mit einem Verwahrungszustand, in dem das aufblasbare Element entleert
ist und dem Rückhaltegurt
gestattet, eine verstaute Position einzunehmen, und einem Verwendungszustand,
in dem das aufblasbare Element aufgeblasen ist und den Rückhaltegurt
in eine ergreifbare Position drängt,
und eine Gasdruckquelle umfasst, die mit dem aufblasbaren Element
verbunden ist und dazu dient, das aufblasbare Element alternativ
aufzublasen und zu entleeren, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasdruckquelle
eine Druckblase ist, die in dem Sitz angeordnet ist und dafür konfiguriert
ist, das aufblasbare Element aufzublasen, wenn es zusammengedrückt wird.
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Eine
Gasdruckquelle kann mit dem aufblasbaren Element verbunden sein
und dazu dienen, das aufblasbare Element alternativ aufzublasen
und zu entleeren.
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Die
Gasdruckquelle kann eine Druckblase sein, die in dem Sitz angeordnet
ist und dafür
konfiguriert ist, das aufblasbare Element aufzublasen, wenn es zusammengedrückt wird.
Das aufblasbare Element kann eine flexible Röhre umfassen, die neben dem
Sitz angeordnet ist und ein freies Ende aufweist. Die Röhre kann
im Verwahrungszustand einen allgemein flachen Querschnitt aufweisen
und kann zu einer Spirale gerollt sein. Im Verwendungszustand kann
sie einen dickeren Querschnitt aufweisen und kann wenigstens teilweise
entrollt sein, dergestalt, dass das freie Ende den Gurt in Eingriff
nimmt, um den Gurt in die ergreifbare Position zu drängen.
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Die
Gurtzuführvorrichtung
kann des Weiteren eine Feder umfassen, die der flexiblen Röhre zugeordnet
ist und die dafür
konfiguriert ist, die flexible Röhre
in den Verwahrungszustand zu drängen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Kraftfahrzeug
mit mindestens einer Gurtzuführvorrichtung,
wie oben beschrieben, bereitgestellt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum
Bewegen eines Insassenrückhaltegurtes,
der zu einem Sitz eines Kraftfahrzeugs gehört, aus einer verstauten Position
in eine ergreifbare Position bereitgestellt, wobei das Verfahren
Folgendes umfasst: Bereitstellen eines aufblasbaren Elements, das
von dem Rückhaltegurt
getrennt ist und neben dem Sitz angeordnet ist und einen Verwahrungszustand,
in dem das Element entleert ist und dem Rückhaltegurt gestattet, die
verstaute Position einzunehmen, und einen Verwendungszustand, in
dem das Element aufgeblasen ist und den Gurt in eine ergreifbare
Position drängt,
aufweist; wobei das Element im Verwahrungszustand zu einer Spirale
gerollt ist und im Verwendungszustand wenigstens teilweise entrollt
ist; Verbinden einer Gasdruckquelle mit dem Element, wobei die Gasdruckquelle
dazu dient, das Element selektiv aufzublasen und zu entleeren; und
Veranlassen, dass die Gasdruckquelle das Element aufbläst, wodurch
das Element in einen Verwendungszustand bewegt wird, in dem sich
das Element entrollt und den Gurt in die ergreifbare Position drängt.
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Die
Erfindung wird nun beispielhaft anhand der begleitenden Zeichnungen
beschrieben, in denen Folgendes dargestellt ist:
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1 ist
eine Vorderansicht einer Ausführungsform
einer Sitzgurtzuführvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung in Kombination mit einem Fahrzeugsitz, wobei sich die
Zuführvorrichtung
in einem Verwahrungszustand befindet.
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2 ist
eine Seitenansicht der in 1 gezeigten
Zuführvorrichtung.
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3 ist
eine vergrößerte Vorderansicht
der in 1 gezeigten Zuführvorrichtung.
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4 ist
eine vergrößerte Seitenansicht
der in 1 gezeigten Zuführvorrichtung.
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5 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie 5-5 von 3.
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6 ist
eine Vorderansicht der Zuführvorrichtung
in einem Verwendungszustand.
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7 ist
eine Seitenansicht der Zuführvorrichtung
im Verwendungszustand.
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8 ist
eine Detail-Vorderansicht der Zuführvorrichtung von 6.
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9 ist
eine Detail-Seitenansicht der Zuführvorrichtung von 6.
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10 ist
eine Querschnittsansicht entlang der Linie 10-10 von 9.
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11 ist
eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform einer Zuführvorrichtung gemäß der Erfindung
in Verbindung mit einer Verwendung als Schultergurt, wobei sich
die Zuführvorrichtung
in einem Verwahrungszustand befindet.
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12 ist
eine Ansicht der Zuführvorrichtung
von 11 in einem Verwendungszustand.
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In
den 1 bis 10 ist eine erste Ausführungsform
einer Rückhaltegurtzuführvorrichtung 10 gemäß der vorliegenden
Erfindung gezeigt, die in einem (nicht gezeigten) Kraftfahrzeug
installiert ist, das einen Sitz 12 und ein zugehöriges Dreipunktsitzgurtsystem 14 des
dem Fachmann vertrauten Typs aufweist. Der Sitz 12 enthält eine
allgemein aufrechte Rückenlehne 12b zum
Stützen
des Rumpfes eines sitzenden Insassen 16 (in durchbrochenen
Umrisslinien dargestellt) und ein allgemein horizontales Sitzpolster 12a,
das von dem unteren Abschnitt der Rückenlehne nach vorn hervorsteht,
zum Stützen
des Beckens und der Oberschenkel des Insassen. Lediglich zum Zweck
der Veranschaulichung wird der Sitz 12 im vorliegenden
Text so beschrieben, dass er eine innenliegende Seite und eine außenliegende
Seite aufweist, wobei sich diese Begriffe auf die Seite des Sitzes
neben einer Fahrzeugmitte bzw. auf die Seite des Sitzes neben einer
Außenseite
eines Fahrzeugs beziehen, wie es der Fall ist, wenn sich der Sitz
auf der linken Seite des Fahrzeugs befindet. Diese Offenbarung gilt
gleichermaßen
für einen
Sitz, der sich an einer beliebigen Position in einem Fahrzeug bezieht.
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Die
Dreipunktgurtbaugruppe 14 umfasst einen Längenabschnitt
eines flexiblen Gurtbandes 18 mit einem oberen Ende, das
an einem oberen Anker 20 neben dem oberen außenliegenden
Abschnitt der Rückenlehne 12a befestigt
ist, und einem unteren Ende, das an einem unteren Anker 22 neben
dem hinteren Abschnitt des Sitzpolsters 12b befestigt ist. Ein
Schloss-Einschubelement 24, wie zum Beispiel eine Riegelplatte,
gleitet an dem Gurtband 18 entlang, um eine Versteilbarkeit
zu ermöglichen,
und kann mit einem (nicht gezeigten) innenliegenden Anker, der neben
der hinteren, innenliegenden Seite des Sitzpolsters 12a angeordnet
ist, in einen verriegelnden Eingriff gebracht werden.
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Wenn
das Schloss-Einschubelement 24 in einen verriegelnden Eingriff
mit dem innenliegenden Anker gebracht ist, so definiert das Gurtband 18 einen
Beckengurt und einen Schultergurt in einer dem Fachmann vertrauten
Weise, um den Insassen 16 im Fall eines Aufpralls oder
einer anderen abrupten Abbremsung des Fahrzeugs in seinem Sitz zu
halten.
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Alternativ
können
der Beckengurt und der Schultergurt als separate Längenabschnitte
eines Gurtbandes ausgebildet werden, die durch ein (nicht gezeigtes)
Verbindungsstück
verbunden werden, das ein Schloss-Einschubelement enthält, das
mit dem innenliegenden Anker in Eingriff gebracht werden kann.
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Der
obere Anker 20 umfasst vorzugsweise eine Gurtaufrollvorrichtung 26,
die in der Rückenlehne 12b (wie
gezeigt) untergebracht oder an einem Abschnitt der tragenden Fahrzeugkonstruktion
montiert werden kann, wie zum Beispiel an einem Dachträger oder einer
B-Säule,
wie auf dem Gebiet der Rückhaltesysteme
bestens bekannt ist. Die Gurtaufrollvorrichtung 26 dient
dazu, das Gurtband 18 zurückzuziehen, wenn es nicht um
den Insassen 16 herum festgeschnallt ist, die Länge des
Gurtes an verschieden große
Fahrzeuginsassen anzupassen und das Sitzgurtrückhaltesystem ordnungsgemäß zu positionieren,
wie es dem Fachmann vertraut ist.
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Die
Gurtaufrollvorrichtung 26 kann (nicht gezeigte) Lastbegrenzer-
und/oder Gurtstraffervorrichtungen des Typs enthalten, der auf dem
Gebiet der Rückhaltesysteme
bestens bekannt ist.
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Die
Gurtzuführvorrichtung 10 ist
neben dem unteren Anker 22 angeordnet und umfasst eine
flexible Hohlröhre 28,
die aus einem flexiblen, undurchlässigen Material wie zum Beispiel
Kunstfasergewebe besteht. Das Material kann dem ähneln, das für Insassenschutz-Airbags
verwendet wird.
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Die
Röhre 28 ist
so aufgebaut, dass sie einen flachen, bandartigen Querschnitt aufweist,
wie in 5 zu sehen, und um eine aufgerollte, spiralförmige Konfiguration
beizubehalten, ist eine spiralförmige Wickelfeder 29 angeordnet.
Die Wickelfeder 29 kann im Inneren der Röhre 28 angeordnet
sein, wie gezeigt, oder kann außerhalb
der Röhre 28 angeordnet sein
und wirkt so, dass die Röhre 28 in
einen Verwahrungszustand gedrängt
wird, wie in 3 gezeigt.
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Ein
erstes oder unteres Ende der Röhre 28 ist
an dem Fahrzeug und/oder dem Sitz 12 neben dem unteren
Anker 22 befestigt und nimmt einen Schlauch 30 auf
(siehe 3 und 4). Ein zweites oder freies
Ende der Röhre 28 ist
geschlossen und ist in der Mitte der Spirale angeordnet. Ein Verbinder 32 ist
aus einem steifen Material, wie zum Beispiel Metall oder Kunststoff,
gebildet und ist an dem freien Ende der Röhre 28 angebracht.
Der Verbinder 32 erstreckt sich um die Außenseite
der spiralförmig aufgerollten
Röhre 28 und
umfängt
das Gurtband 18 und gleitet frei relativ zu dem Gurtband.
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Der
Schlauch 30 erstreckt sich zu einer Gasdruckquelle 34 (siehe 1),
die an einer beliebigen Stelle an Bord des Fahrzeugs angeordnet
sein kann. Die Druckquelle 34 umfasst einen Druckbehälter, der durch
einen (nicht gezeigten) Luftverdichter nachgefüllt wird. Es ist ein Ventil 36 vorhanden,
um den Luftstrom von der Druckquelle 34 in die Röhre 28 hinein zu
steuern. Die Druckquelle 34 kann allein dafür verwendet
werden, die Gurtzuführvorrichtung 10 anzutreiben,
oder kann auch andere Fahrzeugsysteme, wie zum Beispiel ein (nicht
gezeigtes) Luftfederungssystem, mit pneumatischer Leistung zu versorgen.
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Ein
elektronisches Steuersystem (ESS) 38, das schematisch in 1 angedeutet
ist, steuert die Druckquelle 34 und/oder das Ventil 36,
um den Druckluftstrom von der Druckquelle durch den Schlauch 30 in
die Röhre 28 zu
steuern. Das ESS 38 empfängt Signale von einem oder
mehreren Fahrzeugsystemen, wie zum Beispiel einem Sitzgewichtssensor 40,
einem Türstatusindikatorschalter 42,
einem Gurtschlossstatusschalter 44 und einem Zündschalter 46.
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Bevor
der Insasse 16 in dem Sitz 12 Platz nimmt, befindet
sich die Dreipunktgurtbaugruppe 14 in der verstauten Position,
in der der Gurt nicht umgeschnallt ist und die Gurtaufrollvorrichtung 26 das Gurtband 18 nach
oben zieht, so dass es sich in einer im Wesentlichen geraden Linie
zwischen dem oberen Anker 20 und dem unteren Anker 22 erstreckt.
Die Gurtzuführvorrichtung
befindet sich in dem Verwahrungszustand, der in den 1–5 gezeigt
ist, in dem die Röhre 28 entleert
ist und zu einer Spirale gerollt ist, wobei der Verbinder 32 den
Gurt neben dem unteren Anker 22 umfängt. Im Verwahrungszustand gestattet
es die Gurtzuführvorrichtung 10 der
Gurtbaugruppe 14, die verstaute Position einzunehmen, so
dass sie den Sitzbenutzer 16 nicht beim Einsteigen in das
Fahrzeug oder beim Aussteigen aus dem Fahrzeug behindert.
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Das
ESS 38 dient dazu, die Druckquelle 34 und/oder
das Ventil 36 zu aktivieren, um die Röhre 28 aufzublasen,
nachdem der Insasse 16 in dem Sitz 12 Platz genommen
hat und bereit ist, den Sitzgurt anzulegen. Das ESS 38 kann
zum Beispiel die Röhre 28 automatisch
aufblasen, wenn der Sitzgewichtssensor 40 ein "Sitz-belegt"-Signal aussendet und/oder
wenn der Türzustandssensor 42 ein "Tür-geschlossen"-Signal aussendet
und/oder wenn der Zündschlüssel 46 ein "Ein"-Signal aussendet.
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Wenn
die Röhre 28 aufgeblasen
wird, so weitet sich ihr Querschnitt so aus, dass er nicht länger flach
ist und sich entgegen der Kraft der Wickelfeder 29 entrollt,
wodurch sie einen Verwendungszustand einnimmt, wie in den 6–10 gezeigt.
Im Verwendungszustand ist die Röhre 28 relativ
steif und erstreckt sich nach oben, nach vorn und nach innen mit
Bezug auf den Sitz 12 und den Insassen 16. Der
Verbinder 32 gleitet an dem Gurtband 18 entlang, wenn
das freie Ende der Röhre 28 den
Gurt in den zugeführten
Zustand drängt.
Der Insasse 16 kann dann das Gurtband 18 greifen
und kann es über
seinen Körper
ziehen, um das Schloss-Einschubelement 24 an dem innenliegenden
Anker zu befestigen. Um den Gurt in den zugeführten, ergreifbaren Zustand
zu bewegen, kann es erforderlich sein, eine bestimmte Länge des
Gurtbandes 18 aus der Aufrollvorrichtung 26 herauszuziehen,
so dass die Zuführvorrichtung
mit einer ausreichenden Kraft arbeiten muss, um die Wickelkraft
der Aufrollvorrichtung 26 zu überwinden.
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Im
Verwendungszustand positioniert die Zuführvorrichtung vorzugsweise
den Gurt neben oder über
der Oberseite der Oberschenkel des Insassen und weit genug nach
vorn und nach innen, damit der Insasse das Gurtband 18 problemlos
sehen und ergreifen kann. Die Röhre 28 bleibt
flexibel und anschmiegsam, wenn sie sich im aufgeblasenen Zustand
befindet, so dass sie sich für
den Insassen 16 nicht unangenehm anfühlt, wenn sie die Hüfte oder die
Oberschenkel des Insassen berührt,
während
sie sich nach innen erstreckt, um den Gurt zuzuführen.
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Nachdem
der Insasse 16 den Sitzgurt umgeschnallt hat, wird die
Röhre 28 entleert,
und die Wickelfeder 29 drängt die Röhre zur Rückkehr in ihren spiralförmig aufgerollten
Verwahrungszustand. Das Entleeren der Röhre 28 wird ebenfalls
durch das ESS 38 gesteuert und kann durch den Gurtschlosssensor 44,
der anzeigt, dass der Sitzgurt korrekt festgeschnallt ist, durch
einen Zeitgeber oder durch einen beliebigen anderen geeigneten Zustand
oder eine Kombination von Zuständen
der Fahrzeugsysteme ausgelöst
werden.
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Die 11 und 12 zeigen
eine Gurtzuführvorrichtung 100 gemäß der Erfindung
zur Verwendung mit einem Schultergurt 112. In der dargestellten
Ausführungsform
ergänzt
der Schultergurt 112 einen allgemein herkömmlichen
Dreipunkt-Becken-/Schultergurt 114,
der von der gegenüberliegenden
Seite des Sitzes 116 her angelegt wird. Wenn der Dreipunktgurt 114 an
dem innenliegenden Anker 115 befestigt ist und der Schultergurt 112 an
dem außenliegenden
Anker 113 befestigt ist, so ist das Ergebnis ein Vierpunkt-Rückhaltegurtsystem.
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Eine
Zuführvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung kann jedoch auf jeden Typ eines Schultergurtes, Beckengurtes
oder eines kombinierten Becken-/Schultergurtes angewendet werden.
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Die
Zuführvorrichtung 100 umfasst
eine aufblasbare Röhre 117,
die an der Rückenlehne 116a neben
einem oberen Anker 120 montiert ist, die vorzugsweise eine
(nicht gezeigte) Aufrollvorrichtung umfasst, die im Inneren der
Rückenlehne
montiert ist. Ein Verbinder 118, der am Ende der Röhre 117 befestigt
ist, nimmt den Schultergurt 112 unmittelbar neben einem
Schloss-Einschubelement 122, das am Ende des Schultergurtes
angebracht ist, in Eingriff.
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Eine
Druckblase 124 ist innerhalb des Sitzpolsters 116b angeordnet
und enthält
ein Gas wie zum Beispiel Luft. Die Druckblase 124 ist mit
der Zuführvorrichtung 100 durch
einen Schlauch 126 verbunden, der sich durch den Sitz hindurch
erstreckt. Es versteht sich, dass eine solche Blase auch mit der ersten
Ausführungsform,
die im vorliegenden Text beschrieben ist, verwendet werden könnte, um
die Druckquelle 34 zu ersetzen, oder umgekehrt.
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Wenn
ein (nicht gezeigter) Insasse auf dem Sitzpolster 116b sitzt,
so wird die Druckblase 124 durch das Körpergewicht des Insassen zusammengedrückt, und
mindestens ein Teil des in der Blase enthaltenen Gases wird durch
den Schlauch 126 hindurchgedrückt, wodurch die Röhre 117 aufgeblasen und
veranlasst wird, sich aus dem in 11 gezeigten
spiralförmigen
Verwahrungszustand in den in 12 gezeigten
relativ geraden Verwendungszustand zu entrollen.
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Die
Bewegung der Zuführvorrichtung 100 aus
dem Verwahrungszustand in den Verwendungszustand drängt das
Schloss-Einschubelement 122 nach unten und nach vorn, wodurch
der Gurt 112 aus der Aufrollvorrichtung nach außen gezogen
wird und das Schloss-Einschubelement 122 in eine Position bewegt
wird, in der es durch den Sitzbenutzer einfacher ergriffen werden
kann.
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Alternativ
zur Montage außen
an der Rückenlehne 116 kann
die Zuführvorrichtung 100 auch innerhalb
der Rückenlehne 116a oder
an jedem Teil der Fahrzeugstruktur neben dem Schultergurt 112 montiert
werden, von wo aus die Zuführvorrichtung den
Gurt 112 durch Bewegen aus dem Verwahrungszustand in den
Verwendungszustand in eine leichter erreichbare Position drängen kann.
Zum Beispiel kann die Zuführvorrichtung 100 an
der B-Säule
eines Fahrzeugs oder an einem Dachträger neben dem oberen Abschnitt
der Rückenlehne 116a montiert werden.
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Nachdem
der Insasse das Schloss-Einschubelement 122 des Schultergurtes
an dem außenliegenden
Anker 113 befestigt hat, wird die Röhre 117 entleert und
kehrt in ihren Verwahrungszustand zurück. Das Entleeren kann zum
Beispiel durch eine (nicht gezeigte) Öffnung bewerkstelligt werden,
die langsam den Innendruck aus der Zuführvorrichtung 100 ablässt, oder
durch ein (nicht gezeigtes) Ventil, das durch einen Zeitgeber oder
durch Fahrzeugsysteme in einer Weise gesteuert wird, die derjenigen ähnelt, die
in Bezug auf die erste Ausführungsform der
Erfindung beschrieben wurde, und erforderlichenfalls kann eine Spiralfeder
angeordnet werden, um die Röhre
zurück
in ihren Verwahrungszustand zu drängen.
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Aus
der obigen Beschreibung ist zu erkennen, dass die erfindungsgemäße Gurtzuführvorrichtung
eine einfache, effektive und nicht-behindernde Vorrichtung bereitstellt,
um einen Sitzgurt in einer leicht zu ergreifenden Position zu positionieren,
wodurch es für
einen Sitzbenutzer bequemer und komfortabler wird, den Gurt bestimmungsgemäß zu befestigen
und zu tragen. Die Zuführvorrichtung
ist selbst im aufgeblasenen Verwendungs zustand noch anschmiegsam,
so dass eine Berührung
durch den Insassen nicht als unangenehm empfunden wird. Dadurch
kann die Zuführvorrichtung
komfortabel und effektiv für
Insassen jeder Größe und Statur
funktionieren.
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Zusammenfassend
kann man also sagen, dass die vorliegende Erfindung eine Gurtzuführvorrichtung
zur Verwendung mit einem Insassenrückhaltegurt bereitstellt, der
zu einem Sitz eines Kraftfahrzeugs gehört. Die Gurtzuführvorrichtung
umfasst ein aufblasbares Element, das neben dem Sitz angeordnet
ist und einen Verwahrungszustand, in dem das Element entleert ist
und dem Rückhaltegurt
gestattet, eine verstaute Position einzunehmen, und einen Verwendungszustand,
in dem das Element aufgeblasen ist und den Gurt in eine ergreifbare
Position drängt,
in der der Insasse den Gurt einfacher ergreifen kann, bevor er ihn
befestigt, aufweist. Das Element wird durch eine Gasdruckquelle,
die sich an Bord des Fahrzeugs befindet, wie zum Beispiel einen
Kompressor, einen Druckbehälter
oder eine Druckblase, aufgeblasen, nachdem ein Insasse in dem Sitz
Platz genommen hat und bereit ist, den Rückhaltegurt umzulegen. Das
Aufblasen des Elements erfolgt vorzugsweise bei Aktivierung durch
ein elektronisches Steuersystem, das Eingangssignale von einem oder mehreren
Fahrzeugsystemen empfangt, wie zum Beispiel einem Sitzgewichtssensor,
einem "Tür-offen/-geschlossen"-Sensor und/oder
einem Zündschalter.
In einer anderen Ausführungsform
wird das Element durch Kompression einer Druckblase, die in dem
Sitzpolster enthalten ist, aufgeblasen, wenn ein Insasse in dem
Sitz sitzt. Das aufgeblasene Element ist flexibel und hinreichend
anschmiegsam, damit es sich für
den Sitzbenutzer nicht unangenehm anfühlt, wenn es den Körper des
Insassen berühren
sollte. Die erfindungsgemäße Gurtzuführvorrichtung
kann mit einem Gurt verwendet werden, der sich von einem unteren
Anker oder von einem oberen Anker aus erstreckt. In einer bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung umfasst das aufblasbare Element eine flexible Röhre, die
an dem Kraftfahrzeug neben dem Sitz angebracht ist und ein freies
Ende mit einem Verbinder aufweist, der den Gurt gleitend in Eingriff nimmt.
Die Röhre
hat im Verwahrungszustand einen allgemein flachen Querschnitt und
ist zu einer Spirale gerollt. Im Verwendungszustand bewirkt ein
Aufblasen der Röhre,
dass die Röhre
einen dickeren Querschnitt bekommt und sich wenigstens teilweise
entrollt, dergestalt, dass sich das freie Ende nach oben, nach vorn
und nach innen erstreckt. Der Gurt gleitet durch den Verbinder hindurch,
während
die Röhre den
Gurt in die ergreifbare Position drängt. Es ist eine Wickelfeder
angeordnet, um die Rückkehr
der Röhre in
ihren Verwahrungszustand zu unterstützen. Die vorliegende Erfindung
enthält
des Weiteren ein Verfahren zum Bewegen eines Insassenrückhaltegurtes, der
zu einem Sitz eines Kraftfahrzeugs gehört, aus einer verstauten Position
in eine ergreifbare Position. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
Bereitstellen eines aufblasbaren Elements, das neben dem Sitz angeordnet
ist, und mit einem Verwahrungszustand, in dem das Element entleert
ist und dem Rückhaltegurt
gestattet, die verstaute Position einzunehmen; Verbinden einer Gasdruckquelle
mit dem Element, wobei die Gasdruckquelle dazu dient, das Element
selektiv aufzublasen und zu entleeren; und Veranlassen, dass die
Gasdruckquelle das Element aufbläst,
wodurch das Element in einen Verwendungszustand bewegt wird, in
dem das Element den Gurt in die ergreifbare Position drängt.