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Die Erfindung betrifft eine zur Sicherung einer Person in einer liegenden oder stark geneigten Position auf einer Sitz- oder Liegefläche innerhalb eines Kraftfahrzeugs bestimmte Rückhaltevorrichtung mit einem flexiblen Flächenelement, insbesondere aus Netz, Gewebe, Gewirke, Gestricke oder Folie, welches in einer Gebrauchsposition zumindest einen Teil der Körperoberfläche der Person bedeckt, wobei das Flächenelement zur Straffung des Flächenelements aufgrund erfasster Messdaten und -signale mit mehreren, jeweils einzelnen Körperregionen zugeordneten, gasbefüllbaren Airbags ausgestattet ist.
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Eine solche zur Sicherung von Personen in einer liegenden oder stark geneigten Position auf einer Sitz- oder Liegefläche bestimmte Rückhaltevorrichtung ist beispielsweise aus der
WO 2014/031109 A1 bekannt. Bei einem entsprechenden Signal wird durch mindestens eine Vorspanneinrichtung die auf den Rückhaltegurtabschnitt ausgeübte Spannung erhöht. Das Rückhaltesystem kann eine Decke und eine Vorspannvorrichtung zum Aufwickeln und Spannen der Decke aufweisen.
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Die
DE 10 2005 014 997 A1 betrifft eine für ein Luftfahrzeug bestimmte Decke mit integrierter Rückhaltefunktion, die mindestens ein Befestigungselement enthält, durch das die Decke an einem Sitz befestigt ist. Die Decke dient dem Zurückhalten eines mit der Decke zugedeckten Passagiers durch flächige Kraftaufnahme. Eine Aufrollvorrichtung enthält beispielsweise eine Fliehkraftkupplung, die im Falle eines unerwarteten Flugmanövers ein Abrollen des Gurts verhindert, wodurch der Passagier sicher zurückgehalten wird.
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Eine gattungsgemäße Rückhaltevorrichtung ist aus der
DE 10 2014 213 301 A1 bekannt. Um die Sicherung von Personen in einer Komfortposition oder liegenden Position in dem Kraftfahrzeug während der Fahrt wesentlich zu verbessern und dabei zugleich auch hohe Ansprüche an den Komfort zu erfüllen, ist die Rückhaltevorrichtung mit einer Einrichtung zur Reduzierung eines Freiraums zwischen der Person und dem Flächenelement ausgestattet, um das zuvor lose auf dem Körper der Person liegende textile Flächenelement zu straffen und der Kontur des Körpers anzupassen. Bei einem Unfall wird ein Gasgenerator aktiviert und ein als Airbag ausgeführtes, flexibles Füllelement mit dem erforderlichen Gasdruck gefüllt, welches zwischen dem Flächenelement und der Körperoberfläche der Person angebracht ist und sich an die Körperkontur anpasst. Das Fixiermittel hat eine als Profilschiene ausgeführte Führung, die einen mit dem Flächenelement verbundenen Schlitten formschlüssig und translatorisch beweglich aufnimmt. Das Flächenelement kann mehrere, mit jeweils zumindest einem Airbag ausgestattete Segmente aufweisen, wobei bei der Verwendung mehrerer Airbags nur die zwischen dem Flächenelement und der Person eingeschlossenen Airbags auslösbar sind. Gemäß einer Variante sind mehrere, separat ansteuerbare Füllelemente vorgesehen, um so die Vorspannkraft auf einzelne, besonders unempfindliche Körperabschnitte zu begrenzen. Durch das segmentierte Aufblasen des Füllelements wird zudem sichergestellt, dass nur die Füllelemente im Bereich des ausgezogenen Flächenelements aufgeblasen werden. Das Füllelement ist vorzugsweise an einer der Person zugewandten Innenseite des Flächenelements oder innerhalb eines mehrlagigen Flächenelements angeordnet. Zur Anpassung an unterschiedliche Körpergrößen kann das Flächenelement modular ergänzt, erweitert oder auch individuell kombiniert werden.
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Die
DE 10 2015 008 883 A1 beschreibt eine für ein Fahrzeug bestimmte Insassenschutzvorrichtung, die als eine Decke oder ein Fußsack ausgeführt ist. Dadurch soll ein Beckenbereich des Insassen an dem Fahrzeugsitz gehalten werden. Weiterhin kann ein Brustgurt oder ein Beckengurt zur Fixierung dienen.
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Bei einer Beifahrersitzanordnung gemäß der
DE 10 2007 052 727 A1 mit einer Rückhaltevorrichtung mit einem Airbag, der sich im Wesentlichen geradlinig in Fahrzeuglängsrichtung entfaltet und der vor dem Beifahrersitz angeordnet ist.
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Die
US 5,876,059 A zeigt einen Auffangvorhang für liegende Insassen eines Kraftfahrzeugs, das zusätzlich mit einem Airbag ausgestattet sein kann. Weiterhin offenbart die
US 2006/0249944 A1 ein Rückhaltesystem für Kraftfahrzeuge mit einem Netz bzw. einem Vorhang und mit Kissen, die auch aufblasbar sein können. Ferner ist aus der
FR 2 859 432 B1 noch ein Rückhaltenetz für eine Fahrzeugbank bekannt.
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Als nachteilig hat es sich erwiesen, dass die gewünschte flexible Positionierung des Flächenelements zugleich auch zu einer undefinierten, von einer Idealposition abweichenden Relativposition des eingesetzten Airbags gegenüber den verschiedenen Körperregionen der Person führt. Dies gilt vor allem auch für unterschiedliche große Personen und Kindern.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Rückhaltevorrichtung für einen zwischen einer Sitzstellung und einer Liegestellung verstellbaren Sitz zur Verfügung zu stellen, welche die Sicherheit von liegenden oder stark zurück gelehnten Person während der Fahrt weiter verbessert.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Rückhaltevorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Die Unteransprüche betreffen besonders zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß ist also eine Rückhaltevorrichtung vorgesehen, bei der zumindest einzelne der den einzelnen Körperregionen zugeordneten Airbags in einer Ebene parallel zu der Frontalebene der Person in unterschiedlichen relativen Positionen, Orientierungen und/oder Abständen zueinander und/oder in Bezug auf die verschiedenen Körperregionen festlegbar sind. Hierdurch wird erfindungsgemäß erstmals eine unter physiologischen Aspekten optimierte Zuordnung der verschiedenen Airbags zu den entsprechenden Körperregionen, insbesondere aufgrund erfasster Parameter unter besonderer Berücksichtigung der Körpergröße der Person ermöglicht, sodass die Airbags unter Belastung eine an die betreffenden Körperregionen angepasste Kraft auf den Körper der Person übertragen. Anders als beim Stand der Technik, bei dem lediglich separat ansteuerbare Airbags vorgesehen sind, um die Vorspannkraft auf einzelne unempfindliche Körperabschnitte zu begrenzen, werden die Airbags erfindungsgemäß in einer für die jeweilige Person optimalen Weise positioniert. Somit entfalten diese bei korrekter Positionierung eine optimale Schutzwirkung. Insbesondere bildet also nicht etwa die Deaktivierung einzelner Airbags, sondern deren Positionierung den Kern der Erfindung.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird dadurch erreicht, dass jeweils zumindest ein Airbag den Beinen, der Tibia, dem Femur, dem Thorax, dem Becken, der Schulter und/oder dem Kopf der Person zugeordnet ist. Zur korrekten relativen Positionierung und Ausrichtung des Flächenelements gegenüber der Person können die verschiedenen Airbags bzw. die jeweils zugeordneten Abschnitte des Flächenelements beispielsweise des Thoraxairbags und des Schulter-Kopfairbags in Längsrichtung der Liegefläche im Anschluss an die von der Person leicht vorzunehmende, korrekte Positionierung des dem Becken- oder Hüftbereich zugeordneten Airbags entsprechend bewegt werden. Somit befindet sich der dem Becken- oder Hüftbereich zugeordnete Airbag vorzugsweise unabhängig von der Körpergröße stets in derselben Position bezüglich der Sitz- und Liegefläche, sodass eine für die Person komfortable Sitz- oder Liegeposition sichergestellt ist.
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Dabei hat es sich auch bereits als besonders vielversprechend erwiesen, wenn zumindest einzelne der Airbags aufgrund erfasster oder bekannter personenbezogener Parameter aktivierbar oder deaktivierbar ausgeführt sind, sodass beispielsweise bei einem den Körper der Person lediglich abschnittsweise bedeckenden Flächenelement lediglich solche Airbags aktiviert und bedarfsweise ausgelöst werden, die in der vorbestimmten Körperregion anliegen. Somit bleiben insbesondere solche Airbags deaktiviert, die sich entfernt von der Person oder die sich nicht in ihrer vorbestimmten Sollposition befinden.
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Weiterhin hat es sich als besonders Erfolg versprechend erwiesen, wenn das Flächenelement entlang zumindest einer beispielsweise als Profilschiene ausgeführten Führungsschiene an der Liegefläche beweglich geführt ist, wobei vorzugsweise zumindest eine laterale Führungsschiene an beiden Seiten der Person angeordnet ist. Hierdurch wird einerseits eine komfortable Bedienung des Flächenelements erreicht, indem diese im Fußbereich beginnend mühelos bis zum Oberkörper oder zum Kopf geführt werden kann. Andererseits bleibt das Flächenelement währenddessen an der vorzugsweise als Profilschiene ausgeführten Führungsschiene mittels Schlitten oder Läufern fixiert und ist daher in jeder Position zur Übertragung der erforderlichen Rückhaltekräfte bereit. Die Führungsschiene kann innerhalb des Fahrzeuginnenraums zumindest während der Fahrt unbeweglich angeordnet und beispielsweise auch mit der Sitz- oder Liegefläche verbunden sein.
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Besonders sinnvoll ist darüber hinaus auch eine Ausgestaltungsform der Erfindung, bei welcher das Flächenelement in mindestens zwei Segmente unterteilt ist, die sich in Längsrichtung aneinander anschließen, wobei die verschiedenen Segmente mit derselben oder mit unterschiedlichen Führungsschienen verbunden sein können. Auf diese Weise können die Segmente in unterschiedlichen Ebenen einander überlappend angeordnet werden, um den Platzbedarf in einer Nichtgebrauchsposition oder bei lediglich einzelnen genutzten Segmenten zu reduzieren.
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Vorzugsweise ist zumindest ein Airbag als ein Thoraxairbag und zumindest ein Airbag als ein Schulter-Kopfairbag ausgeführt, die in separaten Führungsschienen oder aber in einer Führungsschiene an der Liegefläche geführt sind, sodass die Positionierung der jeweils zugeordneten Segmente in Längsrichtung getrennt voneinander oder aber gekoppelt erfolgen kann. Eine gewünschte Voreinstellung kann so auch in die Führungsschienen oder aber in einer Führungsschiene integriert werden, die dem jeweiligen Schlitten des dem Thoraxairbag und dem Schulter-Kopfairbag zugeordneten Segments eine jeweilige Soll-Position vorgeben, beispielsweise also einen Anschlag für den Schlitten aktivieren.
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Die Anpassung an die Körpergröße der Person erfolgt im Becken-Thorax-Bereich des Flächenelements, in dem bei einer großen Person, wenn das Flächenelement weit nach oben gezogen ist und einen Großteil des Körpers bedeckt, alle aufblasbaren Querkammern im Becken-Thorax-Bereich befüllt werden. Bei einer kleinen Person werden nicht alle, sondern nur die den entsprechenden Körperregionen zugeordneten Querkammern im Becken-Thorax-Bereich befüllt.
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Dabei wird eine weitere, ebenfalls besonders Erfolg versprechende Ausgestaltungsform der Erfindung dadurch erreicht, dass die Position, die Körpergröße und/oder individuelle Merkmale der Person mittels einer Innenraumsensorik erfassbar sind. Die Entscheidung wie viele bzw. welche Querkammern befüllt werden, kann beispielsweise in Abhängigkeit der Auszugslänge des Flächenelements gesteuert werden, wobei die entsprechenden Messwerte durch die Schlittenposition, die Anzahl der Umdrehungen bei einer Abwicklung des Flächenelements oder aber über eine Innenraumsensorik zur Erfassung der Körpergröße der Person bestimmt werden.
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Dabei hat es sich bereits als besonders sinnvoll erwiesen, wenn die Airbags zur Einleitung einer synchronen Zugkraft auf einander gegenüberliegende Randbereiche des Flächenelements an verschiedenen Seiten der Person ausgeführt sind. Hierdurch wird erstmals eine Kraftübertragung durch eine Straffung des Flächenelements erreicht, ohne dass damit zugleich eine Verlagerung der Person auf der Sitz- oder Liegefläche einhergeht. Indem also die laterale Zugkraft auf das Flächenelement beiderseits der Person gleichmäßig in das Flächenelement auf beiden Seiten der Person eingeleitet wird kann eine durch die Spannvorrichtung bewirkte Verlagerung der Person zuverlässig ausgeschlossen werden.
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Vorzugsweise ist hierzu der jeweilige Airbag so gestaltet, dass ein Zugkraftausgleich zwischen den gegenüberliegenden Randbereichen des Flächenelements selbsttätig eintritt, somit also die Zugkraft bereits durch eine geeignete kinematische Kopplung an beiden Randbereichen des Flächenelements zumindest weitgehend übereinstimmt. Hierzu eignen sich grundsätzlich beispielsweise Seil- oder Gurtbandzüge zur Verbindung gegenüberliegender Randbereiche, um so den gewünschten Weg- bzw. Kraftausgleich zu erreichen.
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Weiterhin hat es sich bereits als sinnvoll erwiesen, wenn das Flächenelement beiderseits lateral der Person mit einer Führung verbunden und/oder an dieser umlenkbar ist, die von einer Ruheposition in eine Gebrauchsposition mittels des Airbags beweglich ausgeführt ist. Hierdurch wird eine gleichmäßige Krafteinleitung in das Flächenelement sichergestellt und zugleich die Bedienung des Flächenelements erleichtert. Die Führung kann beispielsweise als ein Zugmittel ausgeführt und mit dem jeweiligen Randbereich des Flächenelements verbunden sein. Die Sicherungsfunktion des Flächenelements bleibt dabei in jeder Position erhalten, weil ein Trennen des Flächenelements von der Führung nicht erforderlich ist.
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Zusätzlich ist die Rückhaltevorrichtung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform mit Straffern für das Flächenelement ausgestattet, um so eine ausreichende Spannung des Flächenelements insbesondere bei starken Verzögerungen ergänzend zu den Airbags aufrechtzuerhalten. Eine solche Vorspannung kann aufgrund erfasster Messwerte auch mittels geeigneter Aktoren beispielsweise auch außerhalb unmittelbarer Gefahrensituationen erzeugt werden. Hierdurch wird die in dem Flächenelement im üblichen Gebrauch entstehende Lose aufgrund von Falten, Überwürfen oder Doppellagen entfernt und das Flächenelement mit einer einstellbaren Vorspannung über dem Körper der Person gestrafft. In Abhängigkeit der Vorspannkraft wird zugleich auch der Reibschluss des Körpers auf der Sitz- oder Liegefläche auf das erforderliche Maß erhöht, um eine unfallbedingte Verlagerung auf dieser zuverlässig zu verhindern. Die Vorspannung kann hierzu beispielsweise auch an das Körpergewicht und Größe der Person angepasst werden.
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Als besonders praxisgerecht hat es sich darüber hinaus auch erwiesen, wenn die Einrichtung einen beispielsweise durch einen Gurtstraffer realisierten Retraktor zur Erzeugung einer Vorspannung des Flächenelements gegenüber der Körperoberfläche aufweist. Durch Ansteuerung des Retraktors wird das Flächenelement gestrafft und Falten werden entfernt, um so lose Abschnitte des Flächenelements zu reduzieren oder zu beseitigen. Hierzu kann sich der Retraktor an stationären Bereichen des Kraftfahrzeuginnenraums abstützen oder aber auch verschiedene Abschnitte des Flächenelements relativ zueinander bewegen, um so dessen Ausdehnung zu verkürzen.
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Gemäß einer weiteren Erfolg versprechenden Ausgestaltung der Erfindung hat die Rückhaltevorrichtung zumindest einen Sensor zur Funktionsüberprüfung sowie einen Signalgeber. Hierdurch kann die ordnungsgemäße Funktionsbereitschaft der Rückhaltevorrichtung unverzüglich erkannt und gegebenenfalls ein akustisches oder visuelles Signal ausgelöst werden. Selbstverständlich kann darüber hinaus auch bei einer Störung oder einer fehlerhaften Bedienung ein entsprechendes Alarmsignal erzeugt werden.
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Das Flächenelement könnte die Person in der Transversalebene vollständig umschließen und eine Grundform ähnlich eines Schlafsacks aufweisen. Vorzugsweise spart das Flächenelement den Bereich der Sitzauflagefläche der Person aus und schließt so die Person zusammen mit der Sitzfläche ein.
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Eine thermisch isolierende Eigenschaft ist dem Flächenelement immanent. Darüber hinaus kann dem Flächenelement eine aktive Klimatisierungseinrichtung zugeordnet sein, um so beispielsweise die Temperatur in der Umgebung des Körpers zu vermindern.
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Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
- 1 eine erfindungsgemäße Rückhaltevorrichtung in einer Ruheposition in einer Draufsicht;
- 2 die in der 1 gezeigte Rückhaltevorrichtung in einer Seitenansicht;
- 3 eine Variante der Rückhaltevorrichtung in einer Ruheposition in einer Draufsicht;
- 4 die in der 3 gezeigte Rückhaltevorrichtung in einer Gebrauchsposition;
- 5 eine weitere Variante der Rückhaltevorrichtung in einer Gebrauchsposition in einer Draufsicht;
- 6 die in der 5 gezeigte Rückhaltevorrichtung in einer an eine große Person angepassten Gebrauchsposition in einer Draufsicht;
- 7 die in der 5 gezeigte Rückhaltevorrichtung in einer an eine kleine Person angepassten Gebrauchsposition in einer Draufsicht.
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Eine erfindungsgemäße Rückhaltevorrichtung 1 zur Sicherung einer Person 2 in einer liegenden Position auf einer Sitz- oder Liegefläche 3 innerhalb eines nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeugs wird nachstehend anhand der 1 bis 7 näher erläutert.
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Um eine ausreichende Rückhaltefunktion auch bei einem Unfall zu gewährleisten, ist die Rückhaltevorrichtung 1 mit einem textilen Flächenelement 4 ausgestattet, welches in einer Gebrauchsposition zumindest einen Teil der Körperoberfläche der Person 2 bedeckt und welches zur besseren Übersichtlichkeit lediglich andeutungsweise dargestellt ist. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist darin zu sehen, dass in das zugleich als Decke dienende Flächenelement 4 aufblasbare Bereiche 5 als Airbags 6 integriert sind, die bei einem Unfall in der Pre-crash oder In-crash Phase mit dem erforderlichen Gasdruck befüllt werden. Durch das Füllen der Airbags 6 wird das Flächenelement 4 eng an die Person 2 angelegt, so dass diese auf der Liegefläche 3 fixiert und somit zurückgehalten wird. Die Aktivierung bzw. Auslösung der Airbags 6 durch eine Betätigung eines nicht gezeigten Gasgenerators zur Straffung des Flächenelements 4 erfolgt aufgrund erfasster Messdaten und -signale.
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Die den unterschiedlichen Körperregionen der Person 2 zugeordneten Airbags 6 werden dabei zunächst in Abhängigkeit physiologischer Merkmale durch Verschieben einzelner, einen oder mehrere Airbags 6 aufweisenden Abschnitte oder Segmente 7 des Flächenelements 4 in Längsrichtung 8 positioniert und bedarfsweise aktiviert. Zur Positionierung werden zumindest einzelne der den einzelnen Körperregionen der Person 2 zugeordnete Airbags 6 in einer Ebene parallel zu der Frontalebene der Person 2 in unterschiedlichen relativen Positionen und mit einstellbaren Abständen zueinander sowie in Bezug auf die verschiedenen Körperregionen der Person 2 festgelegt.
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In den 1 und 2 ist die Rückhaltevorrichtung 1 jeweils in einer Ruheposition in einer Draufsicht sowie einer Seitenansicht dargestellt. Wie zu erkennen ist die Person 2 von dem auch als Sicherheitsdecke bezeichneten Flächenelement 4 nahezu vollständig bedeckt. In das Flächenelement 4 sind die aufblasbaren Bereiche 5 jeweils als Airbags 6 integriert, die bei einem Unfall in der Pre-crash oder In-crash Phase befüllt werden. Durch die damit verbundene Straffung sowie das Ausfüllen von Hohlräumen zwischen der Person 2 und dem Flächenelement 4 wird die Person 2 fixiert und vor einer unerwünschten Verlagerung weitgehend geschützt. Zusätzlich kann die Rückhaltevorrichtung 1 noch mit weiteren Straffern ausgestattet sein.
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Ein weiterer wichtiger Aspekt der Erfindung ist die seitliche Führung des Flächenelements 4 mittels geeigneter Führungsschienen 9 an der Liegefläche 3, um das Flächenelement 4 in jeder Position zur Kraftübertragung nutzen zu können. Wie in den 1 bis 4 zu erkennen, ist das Flächenelement 4 in zwei Segmente 7 unterteilt, die nicht nur eine auf die verschiedenen Körperregionen der Person 2 abgestimmte Positionierung erlauben, sondern zudem einen Freiraum zum Ausstrecken der Arme außerhalb des Flächenelements 4 schafft. Dabei sind in das obere Segment 7 mehrere Airbags 6 als Schulter- und Kopfairbag und in das untere Segment 7 mehrere Airbags 6 als Thorax-, Becken- und Beinairbags integriert.
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Um einen sicheren Einsatz der Rückhaltevorrichtung 1 gleichermaßen für Personen 2 mit unterschiedlicher Körpergröße zu gewährleisten, ist eine mühelose Anpassung an die Insassengröße vorgesehen, wobei der Beckenbereich der Personen 2 als Referenzfläche dient und daher eine vorbestimmte Position auf der Liegefläche 3 erreicht wird.
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Zur richtigen Ausrichtung der einzelnen Airbags 6 gegenüber der Person 2 werden die Segmente 7 des Flächenelements 4 beispielsweise des Thoraxairbags und des Schulter-Kopfairbags in Längsrichtung 8 der Liegefläche 3 relativ zu dem Beckenairbag bewegt, wobei sich der Beckenbereich der Person 2 immer an der gleichen Stelle befindet.
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Der Thoraxairbag und der Schulter-Kopfairbag, die verschiedenen Segmenten zugeordnet sind, können dabei in derselben Führungsschiene 9 oder aber in separaten Führungsschiene 9 an der Liegefläche 3 geführt sein, sodass die Neupositionierung der Segmente 7 des Flächenelements 4 in Längsrichtung 8 getrennt voneinander oder aber gekoppelt erfolgen kann.
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Eine Variante der Rückhaltevorrichtung 1 ist in den 3 und 4 gezeigt. Dabei sind der Beckenairbag mit dem Thoraxairbag verbunden und in ein gemeinsames Segment 7 integriert. Der Thoraxairbag hat dabei eine etwas geringere Ausdehnung in Längsrichtung 8, um die gewünschte Eignung für verschieden große Personen 2 sicher zu stellen. Der Schulter-Kopfairbag ist demgegenüber in Längsrichtung 8 vergrößert ausgeführt. Zusätzlich ist der Schulter-Kopfairbag in Längsrichtung 8 verstellbar und an die Personengröße anpassbar.
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Weiterhin kann auch eine in der 5 gezeigte Variante der Rückhaltevorrichtung 1 mit einem einteiligen Flächenelement 4 realisiert werden, welches in dieser Variante auch die Arme der Person 2 einschließt. Das Flächenelement 4 ist im Becken- und Thoraxbereich mit aufblasbaren, als Querkammern ausgeführten Bereichen 5 versehen, wobei der Schulter-Kopfairbag ebenfalls aufblasbar ausgeführt ist. Das Flächenelement 4 wird so weit über den Oberkörper der Person 2 geführt, dass der Schulter-Kopfairbag an dem Körper weitgehend faltenfrei ausgerichtet ist und sich im Schulterbereich befindet.
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Die Anpassung an die Personengröße erfolgt im Becken-Thorax-Bereich des Flächenelements 4. Bei einer großen Person 2 wird das Flächenelement 4 weit nach oben gezogen und alle aufblasbaren, die Querkammern bildenden Airbags 6 im Becken-Thorax-Bereich befüllt. Bei kleinen Personen 2 werden nur die an den entsprechenden Körperregionen positionierten Airbags 6 befüllt.
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Die Entscheidung, wie viele bzw. welche Airbags 6 befüllt werden, kann beispielsweise über die Auszugslänge des Flächenelements 4 oder aber über eine Innenraumsensorik zur Größenerfassung der Person 2 gesteuert werden, wie dies in den 6 und 7 verdeutlich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rückhaltevorrichtung
- 2
- Person
- 3
- Liegefläche
- 4
- Flächenelement
- 5
- Bereich
- 6
- Airbag
- 7
- Segment
- 8
- Längsrichtung
- 9
- Führungsschiene
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2014/031109 A1 [0002]
- DE 102005014997 A1 [0003]
- DE 102014213301 A1 [0004]
- DE 102015008883 A1 [0005]
- DE 102007052727 A1 [0006]
- US 5876059 A [0007]
- US 2006/0249944 A1 [0007]
- FR 2859432 B1 [0007]