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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges. In einer Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen schlauchförmigen aufblasbaren Sicherheitsgurt, der zum Zurückhalten eines sitzenden Fahrzeuginsassen konfiguriert ist. In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Airbag, der an einem Sicherheitsgurt positioniert ist und dazu konfiguriert ist, aufrecht sitzende und zurückgelehnte Fahrzeuginsassen zu schützen. In einer weiteren Ausgestaltung betrifft die Erfindung einen Airbag, der an einem schlauchförmigen aufblasbaren Sicherheitsgurt positioniert ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Es ist bekannt, eine aufblasbare Fahrzeuginsassen-Schutzeinrichtung wie z.B. einen Airbag zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges bereitzustellen. Airbags sind normalerweise zwischen einem Abschnitt des Fahrzeuges und einem Fahrzeuginsassen aufblasbar. Ein bestimmter Airbag-Typ ist ein Frontairbag, der zwischen einem Insassen auf einem Vordersitz des Fahrzeuges und einem Armaturenbrett des Fahrzeuges aufblasbar ist. Derartige Airbags können Fahrerairbags oder Beifahrerairbags sein. Im aufgeblasenen Zustand schützen die Fahrer- und Beifahrerairbags den Insassen vor Aufschlägen auf Teile des Fahrzeuges wie z.B. das Armaturenbrett und/oder ein Lenkrad des Fahrzeuges. Das Armaturenbrett und/oder das Lenkrad können auch als Reaktionsflächen fungieren, an welchen die Frontairbags abgestützt sind, um Aufprallkräften entgegenzuwirken, die durch die Insassen auf Vordersitzen auf die Frontairbags aufgebracht werden.
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Bestimmte Entwicklungen in der Automobilindustrie gehen in die Richtung, Fahrzeuginnenräume geräumiger zu gestalten. Diese Entwicklungen führen gelegentlich zu einer Reduzierung der Größe des Armaturenbretts. Die Verkleinerung des Armaturenbretts kann dazu führen, dass der Raum zwischen dem Armaturenbrett und Insassen auf den Vordersitzen vergrößert wird. Durch den vergrößerten Raum kann es schwieriger sein, einen Airbag zu konstruieren, der sich aus dem Armaturenbrett in Richtung des Fahrzeuginsassen entfaltet, um die Insassen auf den Vordersitzen zu schützen.
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Es gibt außerdem eine Entwicklung in der Automobilindustrie, die in Richtung fahrerlose, autonome, halbautonome, automatisierte und/oder halbautomatisierte Fahrzeuge führt. Diese Fahrzeuge müssen kein Armaturenbrett und/oder Lenkrad aufweisen. Außerdem bieten diese Fahrzeuge Insassen auf den Vordersitzen die Möglichkeit, den Fahrzeugsitz nach hinten zu neigen, den Fahrzeugsitz zu drehen und/oder den Fahrzeugsitz im Fahrzeug nach vorne/hinten zu bewegen, während das Fahrzeug in Bewegung ist. Das Drehen, Zurückneigen und Bewegen von Fahrzeugsitzen kann für den Schutz der Fahrzeuginsassen bei bestimmten Frontairbags eine Schwierigkeit darstellen, da sich diese Frontairbags eventuell nicht in einer Position befinden, um den Insassen wirksam zurückzuhalten oder zu schützen, falls sich der Insasse dreht, zurücklehnt und/oder bewegt.
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Die aktuellen Entwicklungen in der Automobilindustrie können somit Herausforderungen derart darstellen, wo der Airbag in einem Fahrzeug, in dem die Insassen auf Vordersitzen weit von dem Armaturenbrett beabstandet sind, in einem Fahrzeug ohne Armaturenbrett, in einem Fahrzeug ohne Lenkrad, in einem Fahrzeug mit drehbaren Sitzen, in einem Fahrzeug mit Liegesitzen und/oder in einem Fahrzeug mit beweglichen Sitzen zu platzieren ist. Sie können auch die Herausforderung darstellen, dass ein Airbag ohne die Verwendung eines Armaturenbretts und/oder eines Lenkrades abgestützt werden muss.
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Kurzfassung der Erfindung
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Gemäß einem Aspekt weist eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges einen schlauchförmigen aufblasbaren Sicherheitsgurt auf, der dazu konfiguriert ist, zwischen einem aufgeblasenen Zustand und einem nicht aufgeblasenen Zustand bewegt zu werden. Der aufblasbare Sicherheitsgurt ist im aufgeblasenen Zustand dazu konfiguriert, dem Insassen das Einsteigen in einen und Aussteigen aus einem Fahrzeugsitz zu ermöglichen. Der aufblasbare Sicherheitsgurt ist im nicht aufgeblasenen Zustand dazu konfiguriert, einen sitzenden Insassen zurückzuhalten. Ein Airbag ist an einem Beckengurtabschnitt des aufblasbaren Sicherheitsgurts angebracht. Der Airbag ist aus einem verstauten Zustand an dem aufblasbaren Sicherheitsgurt in einen entfalteten Zustand aufblasbar, in dem der Airbag einen unteren Airbagabschnitt, der sich von dem Beckengurtabschnitt entlang der Beine des sitzenden Insassen erstreckt, und einen oberen Airbagabschnitt aufweist, der sich von dem Beckengurtabschnitt nach oben vor dem Oberkörper des sitzenden Insassen erstreckt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der obere Airbagabschnitt so konfiguriert sein, dass er bezüglich des unteren Airbagabschnitts verschwenkt. Der Airbag kann eine vorgespannte Ausführung aufweisen, in welcher der obere Airbagabschnitt in Abhängigkeit eines Aufblasfluiddrucks von dem unteren Airbagabschnitt weg in Richtung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgespannt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der Airbag derart konfiguriert sein, dass der obere Airbagabschnitt unter der Vorspannung des Aufblasfluiddrucks in Eingriff mit dem Oberkörper des sitzenden Insassen gelangt und gegen diesen vorgespannt wird, egal, ob sich der Fahrzeugsitz in einem aufrechten oder einem zurückgeneigten Zustand befindet.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der obere Airbagabschnitt in der vorgespannten Konfiguration des entfalteten Airbags in Abhängigkeit des Aufblasfluiddrucks in Richtung einer ungehinderten Position gedrängt werden, in der sich Mittelachsen des oberen und des unteren Airbagabschnitts gemeinsam erstrecken. Der Airbag kann derart konfiguriert sein, dass der obere Airbagabschnitt mit dem Oberkörper des sitzenden Insassen in Eingriff gelangt und davon abgehalten wird, die ungehinderte Position zu erreichen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der sitzende Insasse und/oder die Rückenlehne den oberen Airbagabschnitt des entfalteten Airbags begrenzen und/oder daran hindern, in Richtung der ungehinderten Position zu verschwenken.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der Airbag im verstauten Zustand gerollt und/oder gefaltet und in einer an dem Beckengurtabschnitt angebrachten Abdeckung verstaut werden. Die Abdeckung kann so konfiguriert sein, dass sie in Abhängigkeit der Entfaltung des Airbags zerreißt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der Airbag so konfiguriert sein, dass der untere Airbagabschnitt einen Oberschenkel-Airbagabschnitt und einen Unterschenkel-Airbagabschnitt umfasst. Der untere Airbagabschnitt kann derart konfiguriert sein, dass im entfalteten Zustand der Unterschenkel-Airbagabschnitt bezüglich des Oberschenkel-Airbagabschnitts gekrümmt oder gebogen ist. Der Unterschenkel-Airbagabschnitt kann dazu konfiguriert sein, die Unterschenkel eines sitzenden Insassen zu begrenzen und/oder daran zu hindern, um die Knie zu überdehnen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der aufblasbare Sicherheitsgurt im aufgeblasenen Zustand von dem Fahrzeugsitz nach oben verlaufen, um einen Raum über dem Fahrzeugsitz zu definieren, der durch den aufblasbaren Sicherheitsgurt begrenzt ist, welcher es dem Insassen ermöglicht, in den Fahrzeugsitz einzusteigen und aus diesem auszusteigen. Der aufblasbare Sicherheitsgurt kann im nicht aufgeblasenen Zustand derart konfiguriert sein, dass der Beckengurtabschnitt auf den Beinen des Fahrzeuginsassen positioniert ist, um den sitzenden Insassen zurückzuhalten.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung ferner eine Aufblasquelle aufweisen, die dazu konfiguriert ist, Aufblasfluid in den aufblasbaren Sicherheitsgurt zu leiten, um den aufblasbaren Sicherheitsgurt aus dem nicht aufgeblasenen Zustand in den aufgeblasenen Zustand aufzublasen. Die Vorrichtung kann außerdem einen Aufroller mit einer Spule aufweisen, an der ein Ende des aufblasbaren Sicherheitsgurts verbunden ist. Eine Betätigung der Aufblasquelle kann bewirken, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt aus dem nicht aufgeblasenen Zustand in den aufgeblasenen Zustand aufbläst. Der aufblasbare Sicherheitsgurt kann von dem Aufroller abgezogen werden, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt aufbläst. Der aufblasbare Sicherheitsgurt kann so konfiguriert sein, dass er sich auf den Aufroller zurückzieht, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den nicht aufgeblasenen Zustand entleert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann der aufblasbare Sicherheitsgurt, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den nicht aufgeblasenen Zustand entleert, auf die Spule des Aufrollers aufgewickelt werden. Aufblasfluid kann aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt herausgepresst werden, wenn der aufblasbare Sicherheitsgurt auf die Spule aufgewickelt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung ferner eine aufblasbare Gurtsteuerung aufweisen, die dazu konfiguriert ist, festzustellen, ob der Fahrzeuginsasse in das Fahrzeug einsteigt oder aus dem Fahrzeug aussteigt. Die aufblasbare Gurtsteuerung kann mit der Aufblasquelle elektrisch verbunden sein. Die Aufblasquelle kann betätigt werden, wenn die aufblasbare Gurtsteuerung feststellt, dass der Fahrzeuginsasse in das Fahrzeug einsteigt oder aus dem Fahrzeug aussteigt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung ferner ein mit dem aufblasbaren Sicherheitsgurt wirkverbundenes Steuerventil aufweisen. Das Steuerventil kann betätigbar sein, um die Freisetzung von Aufblasfluid aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt zu ermöglichen, um als Reaktion den aufblasbaren Sicherheitsgurt zum Entleeren in den nicht aufgeblasenen Zustand zu veranlassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann im aufgeblasenen Zustand des aufblasbaren Sicherheitsgurts Aufblasfluiddruck in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt verhindern, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt auf den Aufroller zurückzieht. Eine Betätigung des Steuerventils kann den Aufblasfluiddruck in dem aufgeblasenen aufblasbaren Sicherheitsgurt derart verringern, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den Aufroller zurückziehen kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung ferner eine aufblasbare Gurtsteuerung umfassen, die dazu konfiguriert ist, festzustellen, ob der Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz sitzt. Die aufblasbare Gurtsteuerung kann mit dem Steuerventil elektrisch verbunden sein. Das Steuerventil kann betätigt werden, wenn die aufblasbare Gurtsteuerung feststellt, dass der Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz sitzt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, weist eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges einen Sicherheitsgurt zum Zurückhalten eines auf einem Fahrzeugsitz sitzenden Fahrzeuginsassen auf. Ein Airbag ist an einem Beckengurtabschnitt des Sicherheitsgurts angebracht und ist aus einem verstauten Zustand an dem Sicherheitsgurt in einen entfalteten Zustand aufblasbar, in welchem der Airbag einen unteren Airbagabschnitt, der von dem Beckengurtabschnitt entlang der Beine eines sitzenden Insassen verläuft, und einen oberen Airbagabschnitt aufweist, der von dem Beckengurtabschnitt nach oben vor dem Oberkörper des sitzenden Insassen verläuft. Der obere Airbagabschnitt ist so konfiguriert, dass er bezüglich des unteren Airbagabschnitts verschwenkt. Der Airbag hat eine vorgespannte Konfiguration, in welcher der obere Airbagabschnitt in Abhängigkeit des Aufblasfluiddrucks von dem unteren Airbagabschnitt weg in Richtung einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes vorgespannt ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung weiterhin ein oder mehrere Fangbänder aufweisen, die zwischen dem oberen und dem unteren Airbagabschnitt positioniert sind. Das eine oder die mehreren Fangbänder können einen Gelenkpunkt zwischen dem oberen und dem unteren Airbagabschnitt bilden, der ein Verschwenken des oberen Airbagabschnitts unterstützt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, können der Oberschenkel-Airbagabschnitt, der Unterschenkel-Airbagabschnitt sowie der obere Airbagabschnitt zusammen ausgebildet sein, um ein einziges aufblasbares Volumen zu definieren.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung weiterhin ein oder mehrere Fangbänder mit einem ersten Ende, das mit dem Unterschenkel-Airbagabschnitt verbunden ist, und einem zweiten Ende aufweisen, das mit dem Oberschenkel-Airbagabschnitt verbunden ist. Das eine oder die mehreren Fangbänder können die Krümmung oder Biegung des unteren Airbagabschnitts zwischen dem Ober- und dem Unterschenkel-Airbagabschnitt bilden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, weist eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges einen schlauchförmigen aufblasbaren Sicherheitsgurt auf, der so konfiguriert ist, dass er zwischen einem aufgeblasenen Zustand und einem nicht aufgeblasenen Zustand bewegt wird. Der aufblasbare Sicherheitsgurt ist im aufgeblasenen Zustand so konfiguriert, dass er dem Insassen ermöglicht, in einen Fahrzeugsitz einzusteigen und aus diesem auszusteigen. Der aufblasbare Sicherheitsgurt ist im nicht aufgeblasenen Zustand so konfiguriert, dass er einen sitzenden Insassen zurückhält. Eine Aufblasquelle ist dazu konfiguriert, Aufblasfluid in den aufblasbaren Sicherheitsgurt zu leiten, um den aufblasbaren Sicherheitsgurt aus dem nicht aufgeblasenen Zustand in den aufgeblasenen Zustand aufzublasen. Ein Aufroller weist eine Spule auf, an der ein Ende des aufblasbaren Sicherheitsgurts verbunden ist. Eine Betätigung der Aufblasquelle bewirkt, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt aus dem nicht aufgeblasenen Zustand in den aufgeblasenen Zustand aufbläst. Der aufblasbare Sicherheitsgurt wird von dem Aufroller abgezogen, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt aufbläst. Der aufblasbare Sicherheitsgurt ist dazu konfiguriert, sich auf den Aufroller zurückzuziehen, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den nicht aufgeblasenen Zustand entleert.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann in dem aufgeblasenen Zustand des aufblasbaren Sicherheitsgurts Aufblasfluiddruck in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt verhindern, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt auf den Aufroller zurückzieht.
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Gemäß einem weiteren Aspekt, allein oder in Kombination mit jedem anderen Aspekt, kann die Vorrichtung weiterhin eine aufblasbare Gurtsteuerung aufweisen, die dazu konfiguriert ist, festzustellen, ob der Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz sitzt. Die aufblasbare Gurtsteuerung kann mit dem Steuerventil elektrisch verbunden werden. Das Steuerventil kann betätigt werden, wenn die aufblasbare Gurtsteuerung feststellt, dass der Fahrzeuginsasse auf dem Fahrzeugsitz sitzt.
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Figurenliste
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Die vorhergehenden und weiteren Merkmale der Erfindung werden für einen Fachmann, den die Erfindung betrifft, bei Betrachtung der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung mit Bezug auf die begleitenden Zeichnungen ersichtlich; diese zeigen in:
- 1 eine schematische Seitenansicht, die eine Vorrichtung zum Schutz eines Insassen eines Fahrzeuges in einem ersten Zustand veranschaulicht;
- 2 eine schematische Vorderansicht, die einen Abschnitt der Vorrichtung aus 1 veranschaulicht;
- 3 eine schematische Seitenansicht, die die Vorrichtung aus 1 in einem zweiten Zustand veranschaulicht;
- 4 eine schematische Vorderansicht, die einen Abschnitt der Vorrichtung aus 3 veranschaulicht;
- 5 eine schematische Seitenansicht, die ein Element der Vorrichtung aus 1 veranschaulicht;
- 6 eine schematische Seitenansicht, die die Vorrichtung aus 1 in einem dritten Zustand mit einer ersten Ausführung für einen Abschnitt der Vorrichtung veranschaulicht;
- 7 eine schematische Seitenansicht, die die Vorrichtung aus 1 in dem dritten Zustand mit einer zweiten Ausführung für einen Abschnitt der Vorrichtung veranschaulicht;
- 8 eine schematische Seitenansicht, die die Vorrichtung aus 7 in einem vierten Zustand veranschaulicht; sowie
- 9 eine schematische Seitenansicht, die die Vorrichtung aus 1 in dem dritten Zustand mit einer dritten Ausführung für einen Abschnitt der Vorrichtung veranschaulicht.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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Fahrzeugsicherheitssysteme wie Sicherheitsgurte und Airbags tragen zur Rückhaltung und zum Schutz von Fahrzeuginsassen bei. Bestimmte Entwicklungen in der Automobilindustrie treiben Fahrzeughersteller dazu, die Größe von Armaturenbrettern zu verringern und/oder fahrerlose, autonome, halbautonome, automatisierte und/oder halbautomatisierte Fahrzeuge zu entwickeln, welche eventuell keine typischen Airbag-Abstützflächen wie z.B. ein Armaturenbrett und/oder ein Lenkrad aufweisen. Diese fahrerlosen, autonomen, halbautonomen, automatisierten und/oder halbautomatisierten Fahrzeuge können außerdem Fahrzeuginsassen die Freiheit bieten, ihre Sitze zu drehen, ihre Sitze nach hinten zu neigen und/oder ihre Sitze nach vorne/hinten im Fahrzeug zu bewegen, während sich das Fahrzeug in Bewegung befindet.
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Verkleinern des Armaturenbretts, Abschaffen des Armaturenbretts, Abschaffen des Lenkrades, Vorsehen von drehbaren Fahrzeugsitzen stellen allesamt Herausforderungen für Fahrzeugsicherheitsingenieure bei der Konstruktion von Fahrzeugsicherheitssystemen dar, welche Fahrzeuginsassen zurückhalten und schützen. Eine hier offenbarte Vorrichtung 10 ist dazu ausgeführt, einen Insassen 12 eines Fahrzeuges 14 angesichts dieser Herausforderungen zurückzuhalten und zu schützen. Die Vorrichtung 10 soll diese Herausforderungen meistern, indem sie Fahrzeugsicherheitssysteme wie z.B. einen Sicherheitsgurt und/oder einen Airbag auf einen Fahrzeugsitz 16 beschränkt. Durch das Beschränken der Vorrichtung 10 auf den Fahrzeugsitz wird der Verlass der Vorrichtung auf andere Fahrzeugstrukturen, wie z.B. ein Armaturenbrett oder Lenkrad, zum Schutz des Fahrzeuginsassen 12 abgeschafft.
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Zusätzlich bewegt sich die Vorrichtung 10 vorteilhafterweise mit dem Fahrzeugsitz 16. Falls sich der Fahrzeugsitz 16 um eine Drehachse RA eines Sitzunterteils 36 des Fahrzeugsitzes dreht, drehen sich somit die Fahrzeugsicherheitssysteme, wenn sie auf den Fahrzeugsitz beschränkt sind, mit dem Fahrzeugsitz. Falls sich der Fahrzeugsitz 16 nach vorne, wie durch einen Pfeil „A“ in 1 angedeutet, oder nach hinten, wie durch einen Pfeil „B“ in 1 angedeutet, in dem Fahrzeug 14 bewegt, bewegen sich die Fahrzeugsicherheitssysteme, wenn sie auf den Fahrzeugsitz beschränkt sind, nach vorne/hinten mit dem Fahrzeugsitz. Zusätzlich kann die Vorrichtung 10, da sie sich mit dem Fahrzeugsitz 16 bewegt, so konfiguriert sein, dass sie sich an einen aufrechten/zurückgeneigten Zustand des Fahrzeugsitzes anpasst.
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Bezugnehmend auf die 1-4, kann die Vorrichtung 10 einen schlauchförmigen aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 aufweisen, der dazu ausgeführt ist, zwischen einem aufgeblasenen und verlängerten Zustand (1-2) und einem nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand (3-4) bewegt zu werden. Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 hat gegenüberliegende erste und zweite Gurtenden 20, 22. Das erste Gurtende 20 weist eine feste Verbindung mit einer ersten Seite 24 des Fahrzeugsitzes 16 auf. Das zweite Gurtende 18 ist mit einem Aufroller 38 auf einer zweiten Seite 26 des Fahrzeugsitzes verbunden. Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 ist somit auf den Fahrzeugsitz 16 beschränkt. Wie vorstehend beschrieben, bewegt und dreht sich der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 aufgrund dieser Beschränkung mit dem Fahrzeugsitz 16.
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Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 ist im aufgeblasenen und verlängerten Zustand so konfiguriert, dass er dem Insassen 12 das Einsteigen in den und Aussteigen aus dem Fahrzeugsitz 16 ermöglicht. Wie in 1-2 gezeigt, wird der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 im aufgeblasenen und verlängerten Zustand aus dem Aufroller 38 herausgezogen und erstreckt sich von dem Fahrzeugsitz 16 nach oben, um einen Raum 28 über dem Fahrzeugsitz zu definieren, der durch den aufblasbaren Sicherheitsgurt beschränkt ist. Der Raum 28 ermöglicht dem Insassen 12 das Einsteigen in den und Aussteigen aus dem Fahrzeugsitz 16 durch den Raum. In dem Ausführungsbeispiel der 1-3 hat der Raum 28 eine Höhe H1, die größer als eine Höhe H2 des Fahrzeugsitzes 16 ist. Der Raum 28 kann derart bemessen sein, dass ein großer Erwachsener, z.B. ein 95% Mann, durch den Raum in den Fahrzeugsitz 16 einsteigen und aus diesem aussteigen kann.
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Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 ist im nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand dazu konfiguriert, einen sitzenden Insassen 12 zurückzuhalten. Wie in 3 gezeigt, ist der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 im nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand auf den Aufroller 38 aufgerollt, so dass ein Beckengurtabschnitt 30 des aufblasbaren Sicherheitsgurts auf den Beinen 32 und/oder dem Schoß 34 des Fahrzeuginsassen positioniert ist, um den sitzenden Insassen 12 zurückzuhalten.
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Der Aufroller 38 weist eine Spule 40 auf, auf die der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 aufgerollt ist. Der Aufroller 38 kann an einer der ersten oder zweiten Seite 24, 26 des Fahrzeugsitzes 16 angebracht sein. In dem Ausführungsbeispiel der 1-5 ist der Aufroller 38 an der zweiten Seite 26 des Fahrzeugsitzes 16 angebracht und ist das zweite Gurtende 22 mit der Spule 40 verbunden. Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 wird gegen die Vorspannung eines Aufroll-Federmechanismus 42 von dem Aufroller 38 abgezogen, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand aufbläst. Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 wird als Reaktion von dem Aufroll-Federmechanismus 42 dazu gedrängt, sich auf die Spule 40 zurückzuziehen, wenn sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand entleert.
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Wie in 5 gezeigt, kann der Aufroller 38 mindestens ein Führungselement 44 aufweisen, das den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 führt, wenn er sich auf die Spule 40 zurückzieht, so dass der aufblasbare Sicherheitsgurt gerade auf die Spule zurückgeführt wird und sich nicht aus der Ausrichtung mit der Spule heraus verschiebt. In dem Ausführungsbeispiel der 5 umfasst das mindestens eine Führungselement 44 drei Führungsrollen (bei 44a, 44b, 44c gezeigt), welche bewirken, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 richtig auf die Spule 44 zurückzieht. Während des Gebrauchs funktioniert der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 so, dass er den sitzenden Insassen 12 auf dieselbe allgemeine Weise wie herkömmliche Sicherheitsgurte schützt. Als solcher kann der Aufroller 38 auch Verriegelungsmechanismen, Vorspanner, Kraftbegrenzer und/oder Verriegelungssensoren aufweisen, die ähnlich oder identisch zu den in herkömmlichen Sicherheitsgurten vorliegenden sind.
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Zum Aufblasen des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 aus dem nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand weist die Vorrichtung 10 eine Aufblasquelle 46 auf, die zum Leiten von Aufblasfluid in den aufblasbaren Sicherheitsgurt ausgeführt ist. Die Aufblasquelle 46 kann ein Luftkompressor, eine Luftpumpe, ein Druckluftbehälter oder jede andere Einrichtung sein, die Aufblasfluid wahlweise in den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 leitet. Die Aufblasquelle 46 kann an dem Fahrzeugsitz 16 angebracht werden und ist mit dem ersten Gurtende 20 des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 über einen Aufblasschlauch 48 wirkverbunden.
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Bei Betätigung der Aufblasquelle 46 wird Aufblasfluid in den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 geleitet, wodurch sich der aufblasbare Sicherheitsgurt aufbläst und verlängert. Druckbeaufschlagung des Sicherheitsgurts 18 mit Aufblasfluid erzeugt eine Kraft, die die Vorspannung des Aufroll-Federmechanismus 42 überwindet und den Sicherheitsgurt von der Spule 40 abwickelt. Der Sicherheitsgurt entfaltet sich somit in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand. Der Aufblasfluiddruck in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 verhindert, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt auf den Aufroller 38 zurückzieht.
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Zur Steuerung des Betriebs der Aufblasquelle 46 kann die Vorrichtung 10 eine aufblasbare Gurtsteuerung 50 aufweisen, die mit der Aufblasquelle beispielsweise über Verbindungsleitungen 52 wirkverbunden ist. Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 ist so konfiguriert, dass sie die Aufblasquelle 46 betätigt, um die Aufblasquelle zum Aufblasen des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 aus dem nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand zu veranlassen. Sobald sich der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand aufbläst, kann die aufblasbare Gurtsteuerung 50 die Betätigung der Aufblasquelle 46 beenden, um die Strömung von Aufblasfluid in den aufblasbaren Sicherheitsgurt zu unterbrechen.
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Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 kann so konfiguriert sein, dass sie bei der Feststellung, dass ein Fahrzeuginsasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt, die Aufblasfluidquelle 46 betätigt, da der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 dem Fahrzeuginsassen im aufgeblasenen und verlängerten Zustand das Einsteigen in den und Aussteigen aus dem Fahrzeugsitz 16 ermöglicht. Um die aufblasbare Gurtsteuerung 50 bei dieser Feststellung zu unterstützen, kann die Vorrichtung 10 einen Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 aufweisen, der über Verbindungsleitungen 56 elektrisch mit der aufblasbaren Gurtsteuerung verbunden ist.
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Der Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 ist dazu konfiguriert, Zustände zu erfassen, die von der aufblasbaren Gurtsteuerung 50 verwendet werden, um festzustellen, wann ein Insasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt. Der Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 kann ein Türöffnungssensor, ein Türentriegelungssensor, ein Motor-Ein-/Aus-Sensor, ein optischer Sensor, ein Ultraschallradar, ein Bewegungssensor und/oder jeder andere Sensor sein, der Zustände erfassen kann, die bei der Feststellung, ob ein Insasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt, brauchbar sind. Die von dem Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 erfassten Zustände werden auf die aufblasbare Gurtsteuerung 50 übertragen. Sobald die aufblasbare Gurtsteuerung 50 die Übertragung von dem Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 empfängt, stellt die aufblasbare Gurtsteuerung auf der Basis der erfassten Zustände fest, ob ein Fahrzeuginsasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt. Beispielsweise, wenn der Einstiegs-/Ausstiegssensor 54 ein Türöffnungssensor ist, kann der Einstiegs-/Ausstiegssensor ein Signal an die aufblasbare Gurtsteuerung 50 übertragen, das anzeigt, wenn sich eine Fahrzeugtür geöffnet hat. Sobald die aufblasbare Gurtsteuerung 50 das Signal einer geöffneten Tür erhält, kann die aufblasbare Gurtsteuerung auf der Basis des Signals einer geöffneten Tür und/oder anderer erfasster Zustände feststellen, dass ein Fahrzeuginsasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt. Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 betätigt die Aufblasquelle, nachdem die aufblasbare Gurtsteuerung feststellt, dass ein Insasse 12 in das Fahrzeug 14 einsteigt oder aus diesem aussteigt, so dass der Insasse in den Fahrzeugsitz 16 einsteigen oder aus diesem aussteigen kann.
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Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 ist so konfiguriert, dass er sich aus dem aufgeblasenen und verlängerten Zustand in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand entleert, sobald der Insasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 Platz genommen hat. Der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 kann auch so konfiguriert sein, dass er sich in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand entleert, sobald der Insasse 12 aus dem Fahrzeug 14 ausgestiegen ist, so dass der aufblasbare Sicherheitsgurt im nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand positioniert ist, wenn sich kein Insasse im Fahrzeug befindet. Um diese Funktion vorzusehen, kann die Vorrichtung 10 ein Steuerventil 58, wie z.B. ein magnetbetriebenes Ventil, aufweisen, das dazu konfiguriert ist, ein Entleeren des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand zu ermöglichen. Das Steuerventil 58 kann an einer beliebigen Stelle entlang des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 strömungsverbunden sein. Wie in dem Ausführungsbeispiel der 1-4 dargestellt, ist das Steuerventil 58 an der ersten Seite 24 des Fahrzeugsitzes 16 angebracht und ist mit dem ersten Gurtende 20 wirkverbunden.
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Das Steuerventil 58 ist betätigbar, um die Freisetzung von Aufblasfluid aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 zu ermöglichen, um als Reaktion zu bewirken, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand entleert. Die Betätigung des Steuerventils 58 kann ein aufblasbares Volumen 60 des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 in Strömungsverbindung mit der Umgebungsatmosphäre platzieren, so dass das Aufblasfluid in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt ausströmen kann. Wenn das Aufblasfluid aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 ausströmt, nimmt der Aufblasfluiddruck in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt ab. Die Abnahme des Aufblasfluiddrucks ermöglicht, dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 auf die Spule 40 des Aufrollers 38 zurückzieht. Daher wird die durch den Aufblasfluiddruck in dem aufgeblasenen Sicherheitsgurt 18 bereitgestellte Kraft, die verhindert hat, dass sich der aufgeblasene Sicherheitsgurt auf die Spule 40 zurückzieht, verringert, sobald das Steuerventil 58 betätigt wird, so dass der Aufroll-Federmechanismus 42 des Aufrollers 38 abgezogene Abschnitte des aufblasbaren Sicherheitsgurts zurück auf die Spule drängen kann.
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Das Entleeren des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 wird auch durch das Zurückziehen des aufblasbaren Sicherheitsgurts auf die Spule 40 unterstützt. Dies liegt daran, dass der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 zusammengedrückt wird, wenn er auf wieder auf die Spule 40 aufgewickelt wird. Das Zusammendrücken des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 bewirkt, dass das Aufblasfluid in dem aufblasbaren Sicherheitsgurt über das Steuerventil 58 aus dem aufblasbaren Sicherheitsgurt herausgepresst wird, wenn der aufblasbare Sicherheitsgurt auf die Spule 40 aufgewickelt wird.
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Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 kann mit dem Steuerventil 58 elektrisch verbunden werden, beispielsweise über Verbindungsleitungen 62, um die Betätigung des Steuerventils zu steuern. Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 kann dazu konfiguriert sein, das Steuerventil 58 zur Öffnung zu betätigen, so dass eine Entleerung des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 ermöglicht werden kann. Sobald sich der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand entleert, kann die aufblasbare Gurtsteuerung 50 das Steuerventil 58 zur Schließung betätigen, so dass das aufblasbare Volumen 60 des aufblasbaren Sicherheitsgurts nicht mehr in Fluidverbindung mit der Umgebungsatmosphäre steht. Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 kann dazu konfiguriert sein, das Steuerventil 58 nach der Feststellung, dass ein Fahrzeuginsasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 Platz nimmt, zur Öffnung zu betätigen, um den sitzenden Insassen zurückzuhalten. Um die aufblasbare Gurtsteuerung 50 bei dieser Feststellung zu unterstützen, kann die Vorrichtung 10 einen Insassensensor 64 aufweisen, der mit der aufblasbaren Gurtsteuerung über Verbindungsleitungen 66 elektrisch verbunden ist.
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Der Insassensensor 64 ist dazu konfiguriert, Zustände zu erfassen, welche von der aufblasbaren Gurtsteuerung 50 benutzt werden, um festzustellen, wann ein Insasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 Platz nimmt. Der Insassensensor 64 kann ein Drucksensor, ein Gewichtssensor, ein optischer Sensor, ein Ultraschallradar, ein Bewegungssensor und/oder jeder andere Sensor sein, der Zustände erfassen kann, welche bei der Feststellung, ob ein Insasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 sitzt, brauchbar sind. Die von dem Insassensensor 64 erfassten Zustände werden an die aufblasbare Gurtsteuerung 50 übertragen.
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Sobald die aufblasbare Gurtsteuerung 50 die Übertragung von dem Insassensensor 64 erhält, stellt die aufblasbare Gurtsteuerung auf der Basis der erfassten Zustände fest, ob ein Fahrzeuginsasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 sitzt. Zum Beispiel kann in dem Ausführungsbeispiel aus 1 der Insassensensor 64 ein in dem Sitzunterteil 36 des Fahrzeugsitzes 16 positionierter Drucksensor sein. Der Drucksensor 64 überträgt ein Signal an die aufblasbare Gurtsteuerung 50, das anzeigt, wenn er einen Druckanstieg erfasst.
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Sobald die aufblasbare Gurtsteuerung 50 das Druckanstiegssignal erhält, kann die aufblasbare Gurtsteuerung auf der Basis des Druckanstiegssignal und anderer erfasster Zustände feststellen, dass ein Fahrzeuginsasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 sitzt. Die aufblasbare Gurtsteuerung 50 betätigt das Steuerventil 58 zur Öffnung, nachdem die aufblasbare Gurtsteuerung feststellt, dass ein Insasse 12 auf dem Fahrzeugsitz 16 sitzt, so dass der Insasse durch den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 zurückgehalten werden kann.
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Das Steuerventil 58 kann verschiedene Ausgestaltungen haben. Beispielsweise kann das Steuerventil 58 ein Dreiwege-Steuerventil mit einer ersten Öffnung zum Anschluss an die Aufblasquelle 46, eine zweite Öffnung zum Anschluss an den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 sowie eine dritte Öffnung zum Anschluss an die Umgebungsatmosphäre darstellen. Das Dreiwege-Steuerventil 58 kann ein Betätigungselement aufweisen, das dazu konfiguriert ist, den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 mit der Aufblasquelle 46 oder mit der Umgebungsatmosphäre zu verbinden, wie von der aufblasbaren Gurtsteuerung 50 bestimmt.
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Auch wenn der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 als in Abhängigkeit von erfassten Fahrzeug-/Insassenzuständen betätigbar beschrieben worden ist, kann der aufblasbare Sicherheitsgurt auch zwischen den aufgeblasenen/verlängerten Zuständen und nicht aufgeblasenen/zurückgezogenen Zuständen über den Einsatz eines vom Insassen betätigten Schalters 76 bewegt werden. Wie in 1 dargestellt, kann der Schalter 76 mit der aufblasbaren Gurtsteuerung 50 über Verbindungsleitungen 78 elektrisch verbunden sein. Wenn der Insasse 12 den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 in den aufgeblasenen und verlängerten Zustand bewegen möchte, kann der Insasse den Schalter 76 so betätigen, dass er die aufblasbare Gurtsteuerung 50 dazu veranlasst, die Aufblasquelle 46 zu betätigen. Wenn der Insasse 12 den aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 in den nicht aufgeblasenen und zurückgezogenen Zustand bewegen möchte, kann der Insasse den Schalter 76 so betätigen, dass er die aufblasbare Gurtsteuerung 50 dazu veranlasst, das Steuerventil 58 zur Öffnung zu betätigen. Somit kann der sich zwischen dem aufgeblasenen/verlängerten und dem nicht aufgeblasenen/zurückgezogenen Zustand bewegende, aufblasbare Sicherheitsgurt 18 von dem Fahrzeuginsassen 12 über den Schalter 76 gesteuert werden.
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Zusätzlich dazu, dass die Vorrichtung 10 einen aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 zum Zurückhalten eines sitzenden Insassen 12 aufweist, kann diese auch einen Airbag 80 aufweisen, welcher an dem aufblasbaren Sicherheitsgurt positioniert und dazu konfiguriert ist, den sitzenden Insassen vor Aufschlägen auf Bereiche des Fahrzeuges 14 während eines Zusammenstoßes zu schützen. Der Airbag 80 kann aus jedem geeigneten Material wie z.B. Nylon (z.B. 6-6 fädiges Nylongewebe) hergestellt werden, und kann auf jede geeignete Weise hergestellt werden. Beispielsweise kann der Airbag 80 ein oder mehr Materialstücke oder -bahnen aufweisen. Wenn mehr als ein Stück oder eine Bahn verwendet wird, können die Stücke oder Bahnen durch bekannte Mittel, wie Nähen, Ultraschallschweißen, Heißkleben oder Klebstoffe, zur Bildung des Airbags 80 miteinander verbunden werden. Der Airbag 80 kann unbeschichtet, mit einem Material wie einem gasundurchlässigen Urethan beschichtet, oder mit einem Material wie einem gasundurchlässigen Film laminiert sein. Der Airbag 80 kann somit einen gasdichten oder im Wesentlichen gasdichten Aufbau aufweisen. Der Fachmann wird erkennen, dass auch alternative Materialien wie z.B. Polyestergarn sowie alternative Beschichtungen wie z.B. Silikon zur Herstellung des Airbags 80 verwendet werden können.
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Die 1 und 3 zeigen den Airbag in einem verstauten Zustand und an dem Beckengurtabschnitt 30 des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 angebracht. Der Airbag 80 bewegt sich somit mit dem Sicherheitsgurt 18. Der Airbag 80 ist im verstauten Zustand gerollt und/oder gefaltet und kann in einer Abdeckung 82 platziert werden, die an dem Beckengurtabschnitt 30 angebracht wird. Die Abdeckung 82 hält den Airbag 80 gerollt und/oder gefaltet in dem verstauten Zustand und ist so ausgeführt, dass sie in Abhängigkeit der Entfaltung des Airbags zerreißt oder sich anderweitig öffnet.
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Wie in 3 dargestellt, ist der verstaute Airbag 80 derart positioniert, dass, wenn der Airbag in einen entfalteten Zustand aufgeblasen wird, der entfaltete Airbag vor dem sitzenden Insassen 12 positioniert wird, um den sitzenden Insassen bei einem Zusammenstoß zu schützen. Durch die Positionierung an dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 wird die Position des Airbags 80 bezüglich des sitzenden Insassen 12 beibehalten. Da der aufblasbare Sicherheitsgurt 18 auf den Fahrzeugsitz 16 beschränkt ist, so dass sich der aufblasbare Sicherheitsgurt mit dem Fahrzeugsitz dreht und/oder bewegt, wenn dieser sich um die Drehachse RA dreht und/oder sich nach vorne/hinten in dem Fahrzeug 14 bewegt, behält der Airbag 80 seine Position bezüglich des Insassen 12 bei, da er durch seine Befestigung an dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 ebenfalls auf den Fahrzeugsitz 16 beschränkt ist.
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Auch wenn der Airbag 80 hier als an dem Beckengurtabschnitt 30 des aufblasbaren Sicherheitsgurts 18 angebracht beschrieben wird, kann der Airbag 80 auch an einem Beckengurtabschnitt eines Sicherheitsgurts angebracht sein, der sich nicht aufbläst. Ungeachtet der Befestigung an einem aufblasbaren oder an einem nicht aufblasbaren Sicherheitsgurt ist der Airbag 80 vor dem sitzenden Insassen 12 positioniert, wenn der Beckengurtabschnitt 30 des aufblasbaren oder nicht aufblasbaren Sicherheitsgurts auf den Beinen 32 und/oder dem Schoß 34 des Insassen positioniert ist.
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Wie in 6 dargestellt, ist der Airbag 80 aus dem verstauten Zustand an dem aufblasbaren Sicherheitsgurt 18 in den entfalteten Zustand aufblasbar. Die Vorrichtung 10 weist einen Gasgenerator 84 auf, der betätigbar ist, um Aufblasfluid für ein aufblasbares Volumen 86 des Airbags 80 zum Aufblasen und Entfalten des Airbags in den entfalteten Zustand bereitzustellen. Der Gasgenerator 84 kann von jedem bekannten Typ sein, wie z.B. vom Speichergas-, Festtreibstoff-, angereicherten oder Hybridtyp. Der Gasgenerator 84 kann an einer der ersten oder zweiten Seite 24, 26 des Fahrzeugsitzes 24 befestigt sein und kann mit dem Airbag 80 auf jede bekannte Art und Weise wirkverbunden sein. Wie in dem Ausführungsbeispiel aus 6 dargestellt, ist der Gasgenerator 84 an der ersten Seite 24 des Fahrzeugsitzes 16 befestigt und steht über einen Aufblasschlauch 88, einen Gasgeneratoradapter 90 und einen biegsamen Aufblasschlauch 92 in Wirkverbindung mit dem Airbag 80. Der Aufblasschlauch 88 erstreckt sich zwischen dem Gasgenerator 84 und dem Gasgeneratoradapter 90. Der Gasgeneratoradapter 90 verbindet den Aufblasschlauch 88 mit dem biegsamen Aufblasschlauch 92. Der biegsame Aufblasschlauch 92 ist mit dem aufblasbaren Volumen 86 des Airbags 80 derart verbunden, dass Aufblasfluid von dem Gasgenerator 84 durch den biegsamen Aufblasschlauch in das aufblasbare Volumen geleitet werden kann. Eine Airbagsteuerung 94 kann über Verbindungsleitungen 96 mit dem Gasgenerator 84 wirkverbunden sein. Die Airbagsteuerung 94 ist so konfiguriert, dass sie den Gasgenerator 84 in Abhängigkeit des Erfassens des Eintritts eines Ereignisses betätigt, für welches Insassenschutz erwünscht ist, wie z.B. ein Zusammenstoß.
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In dem entfalteten Zustand hat der Airbag 80 einen unteren Airbagabschnitt 98, der sich von dem Beckengurtabschnitt 30 entlang der Beine 32 des sitzenden Insassen erstreckt. Der Airbag 80 hat außerdem einen oberen Airbagabschnitt 100, der sich von dem Beckengurtabschnitt 30 nach oben vor dem Oberkörper 102 des sitzenden Insassen erstreckt.
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Bei einem Zusammenstoß bewegt sich oder verschwenkt der Oberkörper 102 des Insassen nach vorne um die Hüften, welche durch den Beckengurtabschnitt 30 zurückgehalten werden. Der Insasse 12 prallt auf den oberen Airbagabschnitt 100 auf, und die daraus resultierenden Aufprallkräfte werden nach vorne und nach unten auf den unteren Airbagabschnitt 98 übertragen. Da der untere Airbagabschnitt 98 entlang der Beine 32 des Insassen entfaltet wird, welche von dem Sitzunterteil 36 abgestützt werden, stellt das Sitzunterteil durch die Beine des Insassen eine Reaktionsfläche bereit, an welcher der Airbag 80 derart abgestützt wird, dass der Airbag die Aufprallkräfte aufnehmen, den Insassen 12 abfedern und eine erwünschte Abrutschwirkung bereitstellen kann.
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Vorteilhafterweise entfällt durch die Vorrichtung 20, welche die von dem Sitzunterteil 36 abgestützten Beine 32 des Insassen als Reaktionsfläche nutzt, die Notwendigkeit, sich auf andere, vor dem Fahrzeugsitz 16 positionierte Fahrzeugaufbauten, wie z.B. ein Armaturenbrett und/oder ein Lenkrad, zu verlassen, um diese Funktion auszuführen.
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Der Fahrzeugsitz 16 kann auch so ausgeführt sein, dass sich eine Rückenlehne 106 bezüglich des Sitzunterteils 36 nach hinten neigen kann. Dadurch können die Rückenlehne 106 und der Insasse 12 in einem aufrechten Zustand (7), einem zurückgelehnten Zustand (8) oder jeder Position zwischen diesen Extremen positioniert werden. Um den zurückgelehnten Insassen zu berücksichtigen, kann der Airbag 80 so konfiguriert sein, dass er sich an den zurückgeneigten Zustand der Rückenlehne 106 und des Insassen anpasst. Die 7-8 zeigen eine Ausführung des Airbags 80, bei 108 angegeben, die sich an den zurückgeneigten Zustand der Rückenlehne 106 anpassen kann.
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Wie in 7-8 gezeigt, ist der obere Airbagabschnitt 110 des Airbags 108 dazu konfiguriert, sich bezüglich des unteren Airbagabschnitts 112 zu verschwenken. Ein Gelenkpunkt 114 zwischen dem oberen und dem unteren Airbagabschnitt 110, 112 kann das Verschwenken des oberen Airbagabschnitts unterstützen. Der Gelenkpunkt 114 kann durch ein oder mehrere Fangbänder 116 (innen oder außen) gebildet werden, die zwischen dem oberen und dem unteren Airbagabschnitt 110, 112 positioniert sind und die Dicke der übereinanderliegenden Airbagbahnen begrenzen.
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Der entfaltete Airbag 108 ist dazu konfiguriert, eine vorgespannte Konfiguration aufzuweisen, in der der obere Airbagabschnitt 110 in Abhängigkeit von Aufblasfluiddruck von dem unteren Airbagabschnitt 112 weg in Richtung der Rückenlehne 106 vorgespannt (z.B. verschwenkt) wird. Dank dieser vorgespannten Ausführung wird der obere Airbagabschnitt 110 in Abhängigkeit des Aufblasfluiddrucks dazu gedrängt, in Richtung einer ungehinderten Position zu verschwenken. Die ungehinderte Position des Airbags 108 ist die Position, in welche sich der Airbag entfalten soll, wenn er durch den sitzenden Insassen 12 und/oder die Rückenlehne 106 ungehindert ist. Der Airbag 108 ist derart konstruiert, dass, wenn sich der Airbag ungehindert durch den sitzenden Insassen 12 und/oder die Rückenlehne 106 entfalten soll, der Airbag 108 sich in Richtung einer Position entfalten würde, in welcher sich Mittelachsen 118, 120 des oberen und des unteren Airbagabschnitts 110, 112 gemeinsam erstrecken.
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Der entfaltete Airbag 108 wird jedoch normalerweise daran gehindert, die ungehinderte Position zu erreichen, da der obere Airbagabschnitt 110 vor dem Erreichen der ungehinderten Position mit dem Insassen 12 und/oder der Rückenlehne 106 in Eingriff gelangt. Wie in 7-8 gezeigt, gelangt der obere Airbagabschnitt 110 mit dem Insassen 12 in Eingriff, wenn er in Richtung der ungehinderten Position verschwenkt. Dieser Eingriff findet unabhängig von der zurückgeneigten Position des Insassen 12 und/oder der Rückenlehne 106 statt. Dadurch kann der obere Airbagabschnitt 110 sofort mit dem Abfedern des Insassen 12 beginnen, wenn der Insasse den oberen Airbagabschnitt nach vorne entgegen der Aufblasfluidvorspannung bewegt. Schließlich greift der obere Airbagabschnitt 110 in den unteren Airbagabschnitt 112 ein, der gegen die von dem Sitzunterteil 36 abgestützten Beine 32 des Insassen gedrückt wird, wobei das Sitzunterteil als Reaktionsfläche wirkt. Der Airbag 108 kann somit den Insassen wie vorstehend beschrieben abfedern.
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Somit gelangt der obere Airbagabschnitt 110 unabhängig davon, ob der Fahrzeugsitz 16 und entsprechend der sitzende Insasse 12 im aufrechten oder zurückgelehnten Zustand positioniert sind, in Eingriff mit dem und ist gegen den Oberkörper 102 des sitzenden Insassen vorgespannt, um den sitzenden Insassen zu schützen. Deshalb ist der Airbag 108 so konfiguriert, dass er sowohl aufrecht als auch zurückgelehnt sitzende Insassen 12 zurückhält, und ist an den Zustand des Insassen und/oder der Rückenlehne 106 anpassbar.
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Unabhängig von der Position des sitzenden Insassen 12 können die Unterschenkel 122 des sitzenden Insassen (d.h. unterhalb der Knie 124) in Abhängigkeit eines Zusammenstoßes nach oben verschwenken, was zu einer Aufprall- oder Überdehnungsverletzung führen kann. Um ein Überdehnen der Unterschenkel 122 des sitzenden Insassen um die Knie 124 zu begrenzen und/oder zu verhindern, kann der untere Airbagabschnitt 112 einen Unterschenkel-Airbagabschnitt 126 aufweisen, der sich weiter, d.h. tiefer, als ein Oberschenkel-Airbagabschnitt 128 des unteren Airbagabschnitts erstreckt.
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Folglich kann, wie in 9 gezeigt, der untere Airbagabschnitt 112 sowohl den Oberschenkel-Airbagabschnitt 128 als auch den Unterschenkel-Airbagabschnitt 126 umfassen. Der Oberschenkel-Airbagabschnitt 128, der Unterschenkel-Airbagabschnitt 126 und der obere Airbagabschnitt 110 können zusammen ausgebildet sein, um ein einziges aufblasbares Volumen 130 zu definieren. Der untere Airbagabschnitt 112 kann so ausgeführt sein, dass im entfalteten Zustand der Unterschenkel-Airbagabschnitt 126 bezüglich des Unterschenkel-Airbagabschnitts 128 gekrümmt oder gebogen. Der untere Airbagabschnitt 112 kann somit der Form oder Kontur der Beine 32 des Insassen folgen.
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Wie in 9 gezeigt, können ein oder mehrere Fangbänder 132 (innen oder außen) vorgesehen sein, um die Krümmung oder Biegung des unteren Airbagabschnitts 112 zwischen den Ober- und Unterschenkel-Airbagabschnitten 128, 126 zu bilden. Das/die Fangband/Fangbänder 132 kann/können ein mit dem Unterschenkel-Airbagabschnitt 126 verbundenes, erstes Ende 134 und ein mit dem Oberschenkel-Airbagabschnitt 128 und/oder dem oberen Airbagabschnitt 110 verbundenes, zweites Ende 136 aufweisen. In dem Ausführungsbeispiel aus 9 ist das zweite Ende 136 des Fangbandes/der Fangbänder 132 jeweils mit dem Oberschenkel-Airbagabschnitt 128 verbunden.
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Aus der vorstehenden Beschreibung der Erfindung erkennt der Fachmann Verbesserungen, Veränderungen und Abwandlungen. Derartige Verbesserungen, Veränderungen und Abwandlungen im Bereich des fachmännischen Könnens sollen durch die beigefügten Ansprüche abgedeckt sein.