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Passives Rückhaltesystem Die Erfindung betrifft ein passives Rückhaltesystem
für Kraftfahrzeuginsassen, mit einem etwa im Bereich der Fahrzeuglängsmittelachse
angebrachten, selbsttätigen Aufwickelmechanismus für ein Gurtband, das von diesem
zumindest zu einem Gurtschloß führt, welches in einer Türe des Kraftfahrzeugs angebracht
ist.
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In den letzten Jahren hat der Einbau von Sicherheitsgurten in Kraftfahrzeugen
erheblich zugenommen, nicht zuletzt aufgrund staatlicher Verordnungen, welche dies
für die Zulassung der Fahrzeuge vorschreiben. Die Handhabung dieser Sicherheitsgurte
ist jedoch umständlich und zeitraubend und wird ebenso wie das Tragen derselben
von vielen Personen als lästig und unnötig befunden. Die Sicherheitsbehörden schreiben
daher bereits in einigen Fällen Maßnahmen vor, welche ein Anlassen des Motors bei
geöffneten oder nicht angelegten Sicherheitsgurten verhindern. Diese Einrichtungen
arbeiten zum Teil mit Sensoren zusammen, die in den Sitzflächen
eingebaut
sind und feststellen, ob sich eine Person auf dem Sitz befindet.
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Zur Vermeidung der Nachteile von diesen bekannten Systemen von Anschnallgurten,
wie sie bisher praktisch zum Einbau gelangen, wurde versucht, sogenannte passive
Sicherheitssysteme zu entwickeln, welche die Insassen unabhängig davon schützen,
ob diese beim Einsteigen in das Kraftfahrzeug durch entsprechende Handgriffe die
notwendigen Vorkehrungen getroffen haben. Ein derartiges System, das in den USA
bereits praktisch zum Einsatz kommt, besteht aus einem oder mehreren Luft säcken,
die ortsfest in dem Kraftfahrzeug, beispielsweise in der Lenksäule, im Armaturenbrett
oder in den Lehnen der Vordersitze angebracht sind. Diese Luftsäcke werden im Falle
eines Aufpralls des Fahrzeugs auf ein Hindernis durch eine explosionsartig verlaufende
Füllung mit einem Treibgas aufgeblasen. Dieses Aufblasen der Luftsäcke wird durch
einen Sensor ausgelöst, der im Kraftfahrzeug angebracht ist und auf die hohen,bei
einem Unfall auftretenden Trägheitskräfte anspricht. Gerade durch die Verwendung
dieser Sensoren wird der Einbau der Luftsäcke teuer. Insbesondere bei kleinen Fahrzeugen
wird eine Ausrüstung mit Luft säcken einen spürbaren Anteil der Anschaffungssumme
betragen. Des weiteren ist gerade bei kleineren Fahrzeugen und Stadtwagen, die besonders
den europäischen und japanischen Markt beherrschen, für einen Einbau der Luftsäcke
in der herkömmlichen Weise nicht ausreichend Platz vorhanden.
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Schließlich ist bei den Luftsäcken eine sichere, rechtzeitige Auslösung
nicht immer gewährleistet, wie beispielsweise ein kürzlich in den USA erfolgter
Unfall zeigt, bei dem sich im Unfallwagen der Luftsack zu spät aufblähte und der
Fahrer sofort getötet wurde. Auch die Wartung ist bei einem derartigen System kritisch
und es ist nicht abzusehen, in welchem prozentualen Anteil Ausfälle bei mehreren
Jahren alten Fahrzeugen auftreten werden. Ein letzter Nachteil beruht schließlich
darin, daß durch die Sensoren jeweils alle Luftsäcke im Fahrzeug ausgelöst werden,
gleichgültig
ob das Fahrzeug voll oder nur mit einer Person besetzt ist.
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In der DT-AS 2 008 048 der Anmelderin ist eine Anordnung beschrieben,
mit der sich die genannten Nachteile des Luftsackes weitgehend vermeiden lassen.
Bei dieser Anordnung ist ein herkömmlicher Anschnallgurt mit einem aufblasbaren
Luftsack versehen, oder als Qchlauchgurt ausgebildet. Der Lurtsack oder der Schlauchgurt
werden bei einem Unfall aufgeblasen, wobei die Auslösung insbesondere durch das
Aufreissen einer Reißfalte erfolgen kann, die durch Abnäher des Gurtes gebildet
ist. Bei dieser Anordnung ist es jedoch nachteilig, daß die mit den Luft säcken
versehenen Gurte oder die als Schlauchgurte ausgebildeten Gurte manuell angelegt
werden müssen, und somit kein. passives System darstellen.
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Es fehlte nicht an weiteren Versuchen herkömmlicher Systeme von Anschnallgurten
zu einem passiven System weiterzuentwickeln.
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Lösungen dieser Aufgabe sind in der DT-OS 1 918 427- und der DT-OS
2 145 022 beschrieben. In beiden Fällen wird ein Gleitstück in einer geeigneten
Schiene oder Führung im Inneren der Türe und im wesentlichen diagonal von dem rüchfärtigen
unteren Ende bis zu dem vorderen oberen Ende geführt. Das leitstck bildet eine Umlenkung
für ein Gurtband, das von einem Aufwickelmechanismus herkommt, und kann als Teil
eines Schlosses ausgebildet sein, dessen anderes Teil unten in der Türe angebracht
und bei geschlossener Türe mit dem Boden oder dem Chassis des Kraftfahrzeugs verankert
ist. Eine Weiterbildung dieser Anordnung; bezüglich der Führung ist in der DT-AS
2 112 885 beschrieben.
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Den vorstehend genannten Anordnungen haftet jedoch insgesamt der Nachteil
an, daß sie mit komplizierten Mechanismen verbunden sind, die schwer zu justieren,
teuer herzustellen und nur aufwendig zu warten sind. Insbesondere bei kleineren
Fahrzeugen sind sie kaum verwendbar, da die Mechanismen in der Türe einen derartig
großen Platz einnehmen, daß sie dort
nicht anbringbar sind und mit
dem Mechanismus für die Fensterversenkung und einem abgesenkten Fenster kollidieren.
Ein weiterer Nachteil dieser Anordnungen, wie auch aller anderen bekannten Gurtsysteme,
ist darin zu sehen, daß nach einem Unfall die von dem Gurt gehaltenen Personen oft
nur mit Schwierigkeiten geborgen werden können, wozu es notwendig ist, die Türen
aufzubrechen oder ein Fenster einzuschlagen, um zu dem Auslösemechanismus für das
Gurtschloß zu gelangen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein einfaches
und nicht zu kostspieliges,passives Rückhaltesystem zu schaffen, das auch bei kleinen
Fahrzeugen eingebaut werden kann und eine einfache Befreiung der Insassen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einem passiven Rückhaltesystem der eingangs
beschriebenen Art dadurch gelöst, daß das Schloß im unteren Bereich der Türe fest
eingebaut ist und mit einem Auslösemechanismus in Wirkverbindung steht, der von
der Außenseite der Türe und von der Innenseite derselben betätigbar ist. Das Schloß
kommt dabei bei geschlossener Türe annähernd einer Stelle gegenüber zu liegen, an
der ein Sitzpolster oder eine Rücklehne des der Türe zugeordnetenAutositzes aneinander
angrenzen, wenn dieser bezüglich seines Verstellbereichs eine mittlere Lage einnimmt.
Zweckmäßigerweise ist der Aufwickelmechanismus unterhalb der Oberkante des Sitzpolsters
angebracht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform führt das Gurtband
von dem Aufwickelmechanismus als Beckengurt direkt zu dem Schloß, in welchem es
über eine an seinem Ende befestigte Einsteckplatte gehaltert wird, die in dem Schloß
lösbar einrastet.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungeform wird das
Gurtband von dem Aufwickelmechanismus als Schulterschräggurt zu einem bügelartigen
Beschlagselement geführt, das an dem Fensterrahmen der Tür befestigt ist, durch
dieses lose hindurch und längs der Türe zu dem Schloß hinabgeleitet, in welchem
es über eine an seinem Ende befestigte Einsteckplatte gehaltert wird, die in dem
Schloß lösbar einrastet.
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Es ist zwar ein Vorschlag bekannt, einen Schulterschräggurt mit einer
in der Mitte des Fahrzeugs angebrachten Automatikrolle zu verwenden, wobei das Schloß
oben am Türholm befestigt ist. Diese Anordnung hat den Nachteil, daß das Schloß
an dem Holm nur mit Schwierigkeiten anzubringen ist und daß es im Falle eines Unfalles,
insbesondere bei seitlichen aber schlägen, die Gefahr von Schädelverletzungen hervorruft.
Diese Anordnung wurde vorgeschlagen, um im Notfalle ein Uffnen des Schlosses durch
ein Zerschlagen der Scheibe zu ermöglichen.
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Da jedoch im allgemeinen der Kopf des Unfallopfers in einem Bereich
liegt, in welchem zu diesem Zwecke die Scheiben zerschlagen werden müssen, besteht
die Gefahr von weiteren Schnittverletzungen durch die beim Zerschlagen entstehenden
Glasstücke sowie von Schädelverletzungen, die direkt durch das Einschlagen entstehen
könnten. Eine derartige Anordnung dürfte daher im praktischen Betrieb nicht verwendbar
sein.
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Alle diese Probleme treten jedoch nicht auf, wenn das erfindungsgemäße
Rückhaltesystem gemäß der vorstehend beschriebenen Ausführungsform zur anwendung
kommt.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform wird das
Gurtband von dem Aufwickelmechanismus als Schulterschräggurt zu einem bügelartigen
Beschlagselement geführt, das an dem Fensterrahmen der Türe befestigt ist, durch
dieses lose hindurch- und längs der Türe zu dem Schloß hinabgeleitet, bei dem es
durch eine in dem Schloß lösbar gehalterte Einsteckplatte
umgelenkt
wird, durch die es lose hindurchläuft, wonach das Gurtband von der Einsteckplatte
als Beckengurt in Richtung auf die Fahrzeuglängsmittelachse zurückläuft, in deren
Bereich ein Ende ortsfest gehaltert ist. Diese Ausführungsform stellt somit eine
Weiterbildung der vorstehend genannten zu einem Dreipunktgurtsystem dar.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn das freie Ende des Beckengurtes
an dem Aufwickelmechanismus oder mit diesem befestigt ist.
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Das bügelartige Beschlagselement wird vorzugsweise an den rückwärtigen
Holmen des Fensterrahmens befestigt, was besonders praktisch mittels Klauen geschieht.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist in der von dem rückwärtigen und dem oberen Holm des Fensterrahmens gebildeten
Ecke eine Verstärkungsplatte eingesetzt, welche das bügelartige Beschlagselement
trägt. Hierbei ist zweckmäßigerweise das bügelartige Beschlagselement so angebracht,
daß es schräg nach unten in Richtung auf eine Fahrzeuglängsebene und eine Fahrzeugquerebene
verläuft und so weit von der Verstärkungsplatte absteht, daß die Einsteckplatte
des bügelartigen Beschlagselements hindurchführbar ist. Zweckmäßigerweise wird eine
Kunststoffverkleidung verwendet, welche zumindest die Verstärkungsplatte abdeckt
und mit einem Schlitz versehen ist, durch welchen das vordere Ende des bügelartigen
Beschlagselements hindurchragt. Die Kunststoffverkleidung wird vorteilhafterweise
als Führung für die Einsteckplatte ausgebildet, wenn diese nach einem Lösen des
Schlosses von dem Aufwickelmechanismus durch das bügelartige Beschlagselement hindurchgezogen
wird.
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Gemäß einer weiteren sehr zweckmäßigen Ausführungsform ist über den
Bereich des Gurtbandes, der gerade den Aufwickelmechanismus verläßt und/oder über
den Bereich des Gurtbandes, der an der Einsteckplatte angreift, eine rohrartige
Taille aufgeschoben, welche über die Oberkante des Sitzpolsters hinausragt. Die
Tülle bildet zweckmäßigerweise ein sich in Richtung auf das austretende Ende des
Gurtbandes verjüngendes Rohr mit nahezu rechteckförmigem Querschnitt, dessen Austrittsöffnung
für das Gurtband dieses lose austreten läßt, ein Hineinfallen von Fremdkörpern jedoch
wirksam verhindert.
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Für die Handhabung ist es'besonders günstig, wenn zumindest das sich
verjüngende Rohr biegsam und doch eigensteif ist.
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Die Tüllen enthalten zweckmäßigerweise Ansätze zum Aufstecken derselben
auf den Aufwickelmechanismus und/oder zum Einstecken in die Türe. Gemäß einer weiteren
praktischen Ausführungsform enthält die Tülle an ihrem unteren Ende eine einstückig
mit ihr ausgebildete Abdeckung, die über den Aufwickelmechanismus aufsteckbar ist
und diesen von oben umschließt.
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Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist das Gurtband in dem Bereich des Beckengurtes und/oder des zwischen dem bügelartigen
Beschlagselement und der Einsteckplatte verlaufenden Bereich und/oder in dem Bereich
des Schulterschräggurtes mit einem aufblasbaren Luftsack versehen und/oder als aufblasbarer
Schlauchgurt ausgebildet. Mit dieser Ausbildung wird erreicht, daß auch bei einem
Ausfall der einen Aufblasvorgang der Luftsäcke bewirkenden Sensoren die zu sichernde
Person wirksam gehalten wird. Wenn man gemäß einer Weiterbildung der Erfindung die
Auslösung des Luftsacks oder der Luftsäcke und/oder des Schlauchgurts oder der Schlauchgurte
durch ein Aufreissen von mindestens einer Reißnaht bewirkt, kann man erreichen,
daß man unabhängig von der Verwendung der anfälligen Sensoren ist. Des weiteren
werden
bei einem Unfall nur diejenigen Luftsäcke aufgeblasen, in
deren Bereich tatsächlich eine Person sitzt, da nur an diesen Gurten die Reißnaht
aufgerissen wird.
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Gemäß einer weiteren besonders günstigen Ausführungsform ist zumindest
der Luftsack oder Schlauchgurt, der in dem Bereich des Gurtbandes angeordnet ist,
der sich zwischen dem bügelartigen Beschlagselement und der Einsteckplatte erstreckt,
von einem auf seitlichen Druck ansprechenden Fühler auslösbar. Diese Ausbildung
ermöglicht einen Schutz bei Unfällen, bei denen ein seitlicher Aufprall oder ein
seitliches Überschlagen erfolgt.
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Die vorstehend beschriebenen Kombinationen, bei denen ein Luftsack
oder ein Schlauchgurt mit verwendet wird, sind insofern besonders günstig, als mit
ihnen die Verbindung eines Knieschutzes entbehrlich wird. Ein derartiger Knieschutz
wird bei Schulterschräggurten von einem Teil der Fachkreise für notwendig gehalten,
um Verletzungen im Kopfbereich durch den Gurt selbst zu vermeiden, falls die angeschnallte
Person unter dem Gurt wegrutscht. Gegenüber einem Knieschutz ergeben sich günstigere
Raumverhältnisse für die Beine und für die Belüftung des Fußraums.
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Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausbildung der Erfindung
ist das Schloß in der Türe schräg nach unten verlaufend eingebaut. Der Einbau des
Schlosses erfolgt dabei bevorzugt in einer derartigen Richtung, daß die auf die
Einsteckplatte von den Gurtbereichen wirkenden Zugkräfte möglichst parallel zu derselben
verlaufen. Vorzugsweise schließt hierbei die für das Schloß festgelegte Einbauebene
mit einer horizontalen Ebene in Fahrtrichtung einen ersten spitzen Winkel und in
Richtung auf die Fahrzeugmitte einen zweiten spitzen Winkel ein. Die Winkel liegen
bevorzugt zwischen 30 und 600. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn das Schloß
in der Tiere mittels eines Versteifungsrahmens gehaltert ist, der bereits bei der
Herstellung des Fahrzeuges
entsprechend eingebaut werden kann,
gleichgültig, ob das Fahrzeug später mit Gurten ausgerüstet wird oder nicht.
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Als besonders günstig hat sich für diesen Einbau ein Drucktastenschloß
erwiesen.
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Der Auslösemechanismus enthält vorteilhafterweise ein äusseres Auslöseglied
und ein inneres Auslöseglied, die in der Türe angebracht sind. Das innere Auslöseglied
ist dabei vorzugsweise in der Nähe des Schlosses in der Türfüllung angebracht. Das
äußere Auslöseglied kann im unteren Türbereich angebracht werden oder im oberen
Türbereich in unmittelbarer Nähe des Türgriffe Es ist besonders zweckmäßig, wenn
ein Schieber das äußere Auslöseglied und/oder das innere Auslöseglied bildet.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung bildet ein Druckknopf das äußere
Auslöseglied und/oder das innere Auslöseglied.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Schieber
hinter einer Ausnehmung der Türaußenhaut oder der Innenverkleidung längs derselben
geführt und enthält zumindest eine keilartige Fläche, die nach innen und/oder unten
geneigt verlauft und an einem Betätigungsglied des Auslösemechanismus anliegt. Vorteilhafterweise
enthält -hierbei der Schieber in seinem hinter der Ausnehmung in der Türaußenhaut
befindlichen Gebiet zumindest eine Vertiefung, die seine Betätigung ermöglicht und/oder
einen Pfeil oder eine Markierung zur Anzeige der Auslöserichtung.
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Eine besonders einfache Herstellung des Schiebers ist möglich, wenn
die keilartige Fläche vertikal verläuft und zu der Fahrzeugmittelebene einen festen
Winkel einschließt. Bei einer weiteren Ausgestaltung des Schiebers enthält dieser
an der Rückseite einen V-förmigen usschnitt, der zwei keilartige Flächen begrenzt.
In diesem Falle kann das Schloß durch ein Verschieben in zwei Richtungen gelöst
werden.
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Gemaß einer weiteren besonders funktionssicheren Ausbildung des Schiebers
verläuft die keilartige Fläche schräg nach unten, wobei sie hinsichtlich einer horizontalen
annähernd parallel zum Fahrzeugboden verlaufenden Ebene in Fahrtrichtung einen spitzen
Winkel und senkrecht zur Fahrtrichtung in Richtung auf die Fahrzeugmitte einen weiteren
spitzen Winkel einschließt. Die Schieber und/oder die Druckknöpfe werden praktischerweise
durch Federn in ihrer Ruhelage gehalten.
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Es ist besonders zweckmäßig, wenn die Schieber und/oder die Druckknöpfe
bündig mit der Außenhaut und/oder der Innenverkleidung der Türe verlaufen, sowie
wenn die Schieber und/ oder die Druckknöpfe aus einem Material bestehen, dem ein
Leuchtstoff beigemischt ist, oder mit Leuchtfarbe oder einer Schicht aus einem selbstleuchtenden
Material überzogen sind.
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Der Auslösemechanismus besteht gemäß einer besonders zweckmäßigen
AusSührungsform aus einem drehbar angelenkten, zweiarmigen Hebel, dessen einer Arm
mit dem inneren Auslöseglied verbunden ist oder dieses bildet und dessen anderer
Arm mit dem Schloß in Eingriff steht und mit dem äußeren Aus lose glied verbunden
ist oder dieses bildet. Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Auslösemechanismus
wird dieser von einem Gvstange gebildet, das aus zwei miteinander in Eingriff stehenden,
zweiarmigen Hebeln besteht. Es ist besonders günstig, wenn die beiden zweiarmigen
Hebel mittels einer Zugstange verbunden sind. Zweckmäßigerweise ist zumindest an
einem Hebel von zumindest einem der zweiarmigen Hebel und/ oder an der Zugstange
eine Justierung angebracht. Es ist ferner günstig, wenn eine elektrische Schaltung
vorgesehen ist, die beim Uffnen des Schlosses den Zündkreis und/oder die gesamte
elektrische Anlage abschaltet.
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Die unordnung lann mit einer Kindersicherung ausgebildet sein, wenn
eine Vorrichtung angebracht wird, die zumindest an der Beifahrertüre und/ode} an
de Hintertüren des Kraftfahrzeugs das innere uslöseglied oder die inneren Xuslöseglieder
wahlweise arretiert.
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Die beiliegende Zeichnung bevorzugt er Ausführungsbeispiele dient
der weiteren Erläuterung der Erfindung.
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Figur 1 zeigt in schematischer, perspektivischer Darstellung eine
Phantomansicht von dem vorderen Bereich eines Kraftfahrzeuges und einer Person,
die auf dem Fahrersitz Platz genommen hat und von einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Rückhaltesystems festgehalten wird.
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Figur 2 zeigt einen Schnitt längs der Linie II-II von Figur 1 durch
den unteren Bereich einer Kraftfahrzeugtüre zur Erläuterung des Schloß systems und
dessen von außen und innen durch Schieber betätigbaren Auslösemechanismus.
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Figur 3 zeigt in perspektivischer Darstellung den Türbereich eines
Kraftfahrzeuges und eine beispielhafte Anordnung eines Schiebers für das in der
Türe angebrachte Schloßsystem.
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Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung, teilweise aufgebrochen
und teilweise in Phantomansicht, von dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten äußeren
Schieber zur Betätigung des Schloß systems.
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Figur 5 zeigt eine Ansicht entsprechend zu derjenigen von Figur 2,
jedoch mit einer Druckbetätigung für den Auslösemechanismus des in der Türe angebrachten
Schloßsystems.
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Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der in Figur 5 dargestellten
Anordnung, bei der das äußere Auslöseglied von dem Auslösemechanismus des Schloß
systems im Bereich des Türgriffes angebracht ist.
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Figur 7 zeigt eine perspektivische Detailansicht des Auslösegliedes
das bei der Anordnung der Figur 6 zur Verwendung kommt.
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Figur 8 zeigt eine Aufsicht auf den in Figur 6 mit VIII bezeichneten
Bereich der Kraftfahrzeugtüre, jedoch mit einer dahingehenden Abwandlung, daß das
äußere Auslöseglied nicht unter dem Türgriff, sondern neben demselben angebracht
ist.
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Figur 9 zeigt eine perspektivische Darstellung, teilweise in Phantomansicht
von einer weiteren Ausführungsform eines Schiebers und einem mit diesem zusammenwirkenden
Hebel-.
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Figur 10 zeigt eine Seitenaufsicht auf den das Türschloß enthaltenden
Bereich einer Kraftfahrzeugtüre, in welcher als äußeres Auslöseglied ein Schieber
gemäß Figur 9 neben dem Türgriff angeordnet ist.
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Figur 11 zeigt eine Ansicht ähnlich zu der von Figur 2, bei welcher
der Auslösemechanismus für das Schloßsystem von einem durch Druckknopfbetätigung
auslösbarem Zuggestänge gebildet ist.
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Figur 12 zeigt eine Außenaufsicht auf den in Figur 11 mit XII bezeichneten
Bereich der Kraftfahrzeugtüre zur Erläuterung des Falles, daß der Auslöseknopf G
für die Druckbetätigung des in der Türe angebrachten Schloß systems unter dem Türgriff
und neben dem Schloßzylinder angebracht ist.
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Figur 13 zeigt eine Teildarstellung von einem Querschnitt durch ein
Kraftfahrzeug in Höhe der Vordersitze, wobei der erfindungsgemäße Anschnallgurt
in Form eines Dreipunktegurtes dargestellt ist, der an seinem Beckengurt-und Schulterschräggurtbereich
zusätzlich mit schematisch wiedergegebenen, aufblasbaren Luftsäcken versehen ist.
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Figur 14 zeigt eine Ansicht entsprechend zu der von Figur 13, bei
der jedoch der erfindungsgemäße Anschnallgurt als Beckengurt ausgebildet ist.
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Figur 15 zeigt eine Ansicht ähnlich zu der von Figur 13, in der jedoch
der erfindungsgemäße Anschnallgurt als Schulterschräggurt ausgebildet ist.
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Figur 16 zeigt einen Ausschnitt von der oberen rückwärtigen Ecke einer
Kraftfahrzeugtüre, in der eine Verstärkungsplatte eingesetzt ist, welche bei Verwendung
eines Anschnallgurtes entsprechend der Figuren 13 und 15 zur Anwendung kommt.
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Figur 17 zeigt in schematischer Darstellung eine Schnittansicht durch
den am Körper anliegenden Mittelbereich eines Gurtbereiches,der in an sich bekannter
Weise mit einem aufblasbaren Luftsack versehen ist, sowie den Auslöse- und Aufblasemechanismus
für diesen Luftsack.
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Figur 18 zeigt eine Schnittansicht durch ein Kraftfahrzeug ähnlich
zu der von Figur 13, bei dem ein Beckengurt verwendet wird, der aus der Gurtaufrolleinrichtung
mittels einer biegsamen und doch eigensteifen, rohrartigen Tülle herausgeführt ist
und über eine entsprechend ausgebildete Tülle in dem türseitig befindlichen Schloß
mündet.
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Figur 19 zeigt in perspektivischer Ansicht eine Ausführungsform von
einer Tülle, die auf den Gurtaufwickelmechanismus und/oder das in der Türe befindliche
Schloß aufsteckbar ist.
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Figur 20 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Tülle, welche auf
den Gurtaufwickelmechanismus aufsteckbar ist und diesen gleichzeitig abdeckt.
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In Figur 1 ist der vordere Teil eines Kraftfahrzeuges 1 angedeutet.
Auf dem Fahrersitz des Kraftfahrzeuges 1, der aus einem Sitzpolster 2 und einer
Rückenlehne 3 besteht, hat eine Person 4 Platz genommen. Die Person 4 wird auf dem
Fahrersitz mittels einer ersten Ausführungsform des erz in dungsgemäßen passiven
Rückhaltesystems gesichert. Das passive Rückhaltesystem ist in dieser Ausführungsform
in Form eines Dreipunktegurtes ausgebildet, der aus einem einzigen fortlaufenden
Gurtband besteht, dessen eines Ende von einem Aufwickelmechanismus 5 bekannter Bauart
aufgenommen wird, wie er bei sogenannten Automatikgurten Verwendung findet.
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Dieser Aufwickelmechanismus 5 besteht im wesentlichen aus einer Trommel,
auf welche das Gurtband aufgewickelt wird und einem Federmechanismus, der den Abwickelvorgang
des Gurtbandes beim Auftreten einer bestimmten Beschleunigung arretiert. Der Aufwickelmechanismus
5 ist im Bereich der Längsachse des Fahrzeuges neben dem Fahrersitz oder kurz hinter
demselben, an der Sitzkonsole, am Bodenbereich des Kraftfahrzeugs oder wie im dargestellten
Falle am Kardan tunnel 6 befestigt. Das Gurtband verläuft von dem Aufwickelmechanismus
5 in Form eines Schulterschräggurtes 7 über den Brustbereich der Person 4 und deren
linke Schulter zu einem bügelartigen Beschlagselement 8, das in dem rückwärtigen
Holm
des Türrahmens 9, beispielsweise mittels bekannter Krallen befestigt ist, Das bügelartige
Beschlagselement 8 ist derartig ausgebildet, daß das Gurtband lose und mit geringer
Reibung durch es hindurchlaufen kann. wobei es sich im wesentlichen parallel zu
dem hinsichtlich der Fahrtrichtung rückwärtigen Bereich des Fensterrahmens erstreckt.
Das an dem bügelartigen Beschlagselement 8 umgelenkte Gurt band verläuft anschließend
längs des in der Fahrertüre 10 befindlichen Seitenfensters 11 und der Türfüllung
nach unten bis zu einer Einsteckplatte 12 eines Schlosses, das stationär in der
Türe 10 befestigt ist. Der von dem bügelartigen Beschlagselement 8 bis zu der Einsteckplatte
12 verlaufende Bereich des Gurtbandes ist mit dem Bezugszeichen 13 gekennzeichnet.
Die Einsteckplatte 12 greift mit einer Zunge 14, welche eine Ausnehmung auf weist,
in das Schloß ein, das in Figur 1 lediglich schematisch durch den mit dem Bezugszeichen
15 versehenen, strichpunktiert dargestellten Bereich wiedergegeben ist. Auf das
von dem Schloß und einem dazugehörigen Auslösemechanismus gebildete Schloß system
wird in den folgenden Figuren 2-12 noch im einzelnen eingegangen.
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Das von dem bügelartigen Beschlagselement 8 nach unten zu der Einsteckplatte
12 führende Gurtelement 13 wird durch einen Schlitz in der Einsteckplatte 12 lose
hindurchgeführt und dort abermals umgelenkt. Nach seiner Umlenkung durch die Einsteckplatte
12 verläuft das Gurtband in Form eines Beckengurtes 16 zurück zu dem Aufwickelmechanimsus
6, wobei es den Becken- und Bauchbereich der Person 4 umschließt.
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Das Ende des Gurtbandes ist in dem dargestellten Falle an dem Gehäuse
des Aufwickelmechanismus 5 oder mit diesem
ortsfest im Kraftfahrzeug
befestigt. Der Aufwickelmechanismus 5 und die Halterung des freien Endes von dem
Gurtband können bei geeigneten Sitzkonstruktionen auch an dem Sitz oder im Inneren
desselben angebracht sein.
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Die Stellen für die Anbringung des Aufwickelmechanismus 5, des freien
Endes des Beckengurtes 16,des bügelartigen Beschlagselementes 8 am Fensterrahmen
9, sowie des Schlosses 15 in der Türe 10 werden derart gewählt, daß die Gurtstücke
7, 13 und 16 bei den möglichen Lagen einer Längsverstellung des Fahrersitzes optimal
um Personen unterschiedlicher Größe und Gestalt herumgreifen und sich an diese anlegen.
Des weiteren wird bei der Anordnung des Aufwickelmechanismus 5, des bügelartigen
Beschlagselementes 8 und des Schlosses 15 darauf geachtet, daß das Gurtband bei
seiner Herausführung aus dem Aufwickelmechanismus 5 und bei seinen Umlenkungen in
dem bügelartigen Beschlagselement 8 und in der Einsteckplatte 12 möglichst frei
und mit geringem Reibungswiderstand durchläuft. Die genaue Anordnung hängt von der
jeweiligen Konstruktion des Kraftfahrzeuges, der Anordnung seiner Türen und Sitze
ab. Die Anordnung des Schlosses 15 erfolgt jedoch in jedem Falle im unteren und
hinteren Bereich der Türe. Der Bereich wird bevorzugt derart gewählt, daß das Schloß
14 bei versenkter Seitenscheibe 11 unterhalb dieselbe zu liegen kommt. Bezüglich
des Fahrersitzes liegt diese Stelle bevorzugt in Richtung der Winkelhalbierenden
zwischen der Sitzfläche und der Lehnenfläche des Sitzes von dem Schnittbereich dieser
Flächen einige Zentimeter nach rückwärts und unten versetzt. Die Einbauebene des
Schlosses verläuft zu der horizontalen Längsachse des Wagens in annähernd der gleichen
Richtung, wobei sie mit dieser einen Winkel 6 (Figur l)einschließt. Die Einbauebene
des Schlosses in der Türe erfolgt auch
gegenüber der quer zum Fahrzeug
verlaufenden horizontalen Achse geneigt, wobei sie mit dieser einen Winkel £ (Fig.2)
einschließt. Das in der Einsteckplatte 12 umgelenkte,den Bekkengurt 16 bildende
Gurtband verläuft daher annähernd parallel zu der Einsteckplatte 12 von dieser hinweg.
Die Einbauschräglage entsprechend dem Einbauwinkel £ bezüglich der'quer zum Fahrzeug
verlaufenden Achse ist insbesondere.aus den Figuren 2-5, 6 und 11, 13, 15 ersichtlich.
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Das Schloß 15 bleibt im Normalfalle immer geschlossen, das heißt während
der Fahrt, aber auch beim Ein- und Aussteigen der zu sichernden Person 4. Bei einem
Aussteigen der Person 4 aus dem Kraftfahrzeug 1, welche in diesem die in Figur 1
dargestellte Lage einnimmt,werden durch das offenen der Türe 10 das bügelartige
Beschlagselement 8 und die Einsteckplatte 12 mit der Türe 10 nach außen verschwenkt.
Gleichzeitig wird von dem Aufwickelmechanismus 5 eine Länge Gurtband abgegeben,
welche der hierbei auftretenden Verlängerung des Beckengurtes 16 und des Schulterschräggurtes
7 entspricht, sowie gegebenenfalls auch einer Verlängerung, die durch die Bewegungen
der aussteigenden Person 4 hervorgerufen wird.
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Sobald die Person 4 den Sitz verlassen hat und anschließend die Türe
10 wieder schließt, holt der Aufwickelmechanismus 5 das Gurtband ein, bis schließlich
der Beckenfurt 16 auf dem Sitzpolster 2 und der Schulterschräggurt 7 auf der Rückenlehne
3 lose anliegen. Durch ein abermaliges Öffnen der Türe wird wiederum eine entsprechende
Länge des Gurtbandes von dem Aufwickelmechanismus 5 abgezogen. Bei dem Einsteigen
schiebt sich die Person 4 zwischen den Sitz und das Gurtband. Dieser Bewegung setzt
das Gurt band keinen Widerstand entgegen, da zunehmend weitere Gurt stücke in den
Beckengurt 16 und in den Schulterschäggurt 7 von dem Aufwickelmechani smus 5 abgegeben
werden Nach dem Schließen der Türe wird das nunmehr überschüssige Stück des Gurtbandes
von dem Aufwickelmechanismus 5 wieder aufgespult.
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Vorstehend war das erfindungsgemäße passive Rückhaltesystem beispielshalber
für den Fahrersitz eines linksgesteuerten Personenkraftwagens beschrieben worden.
Die gleiche Ausbildung ist auch für den Beifahrersitz 17 möglich. Die sich hierbei
ergebende Anordnung ergibt sich durch Spiegelung der in Figur 1 dargestellten Anordnung
an einer die Längsachse des Kraftfahrzeuges enthaltenden vertikalen Ebene. Entsprechende
Anordnungen lassen sich auch an den Rücksitzen befestigen, wobei in diesem Falle
der Aufwickelmechanismus 5 unter den Sitzpolstern angebracht ist. Das von dem Abwickelmechanismus
5 ablaufende als Schulterschräggurt 7 wirkende-Gurtband wird dabei durch eine rohrartige
Tülle, wie sie beispielsweise in Figur 19 oder Figur 20 dargestellt ist, aus dem
Polsterbereich herausgeführt.
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Weitere Einzelheiten und Varianten des erfindungsgemäßen passiven
Rückhaltesystems werden aus den Detailansichten der folgenden Figuren und deren
Beschreibung ersichtlich.
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Eine wesentliche Besonderheit des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems
besteht darin, daß es in Notfällen,- im allgemeinen nach einem Unfall- von innen
wie von außen ein Öffnen des Schlosses 15 zuläßt. Die von dem Rückhaltesystem während
des Aufpralls gehaltenen Personen 4 können sich daher auch ohne Öffnen der Türen
rasch befreien, oder von außen rasch geborgen werden. Zu diesem Zwecke ist ein Auslösemechanismus
für das Schloßsystem vorgesehen, der zum einen ein Lösen von innen ermöglicht, das
heißt durch die im Rückhaltesystem erfaßte Person selbst, zum anderen von außen,
daß heißt durch die eine Bergung oder Rettung vornehmende dritte Personen, ohne
daß diese dabei
zuerst die Türen aufbrechen oder die Fenster einschlagen
müssen. Mit dem Auslösemechanismus, von dem verschiedene Ausführungsformen in den
Figuren 2-12 dargestellt sind, kann eine in den Zeichnungen nicht dargestellte Schaltung
zusammenwirken, die bei Betätigung des Auslösemechanismus, das heißt bei einem Öffnen
des Schlosses 15, den Zündstrom oder die gesamte elektrische Anlage des Fahrzeuges
unter bricht. Diese Schaltung kann auf jede herkömmliche Weise ausgebildet sein.
Hierdurch wird einerseits erreicht, daß eine In-Betriebnahme des Kraftfahrzeuges
ohne Benutzung des Rückhaltesystems ausgeschlosses ist, zum anderen, daß bei einem
Unfall die durch ausfließenden Treibstoff hervorgerufene Brandgefahr vermindert
wird.
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In Figur 2 ist der untere Bereich der Türe 10 von einem Kraftfahrzeug
dargestellt und zwar in einem Schnitt längs der Linie II-II von Figur 1. Einzelheiten
der Verstrebung, eines Betätigungsmechanismus für das in der Zeichnung seine untere
Grenzlage einnehmende Fenster 11, sowie Montageelemente und Halterungen für eine
innere Türverkleidung 18 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit werggelassen. Das
Schloß 15 wird im dargestellten Falle von einem Drucktastenschloß herkömmlicher
Bauart gebildet, wie es bei Sicherheitsgurten für Kraftfahrzeuge in vielen Varianten
verwendet wird.Eine Ausführungsform von einem derartgien Drucktastenschloß ist beispielsweise
in dem DT-GM 7 126 101 der Anmelderin beschrieben. Das Drucktastenschloß 15 ist
daher nur schematisch dargestellt. Auch die Einsteckplatte 12 und die mit dem
Schloß
in Eingriff tretende Zunge 14 sind aus diesem Grunde nur angedeutet. Das Schloß
15 wird schräg nach unten verlaufend in der Türe von einem Versteifungsrahmen gehalten,
der aus einem unteren Rahmenteil 19 und einem oberen Rahmenteil 20 besteht. Das
untere Rahmenteil 19 enthält eine parallel zu dem Schloß 15 verlaufende Auflagefläche
und zwei hieran angebogene Schenkel, deren Konturen annähernd dem Verlauf der Außenhaut
und der Innenverkleidung der Türe entsprechen. Das obere Rahmenteil 20 enthält einen
parallel zur Oberseite des Drucktastenschlosses verlaufenden Bereich und zwei daran
angebogene Schenkel, die mit der Außenhaut der Türe 10 und der Verkleidung 18 fluchten.
Das obere Rahmenteil 19 und das untere Rahmenteil 20 sind fest mit tragenden Bereichen,
wie Verstrebungen in der Türe verbunden, welche schematisch durch das Bezugszeichen
21 angedeutet sind. Die Verbindung erfolgt bei Karosserien aus Blech vorzugsweise
durch Verschweißen. Der Versteifungsrahmen wird im allgemeinen bereits bei der Konstruktion
der Türe eingeplant, und bei der Produktion derselben eingebaut, gleichgültig ob
das Fahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Rückhaltesystem versehen werden soll. Das
obere Rahmenteil 20 enthält eine Ausnehmung 22. Durch die Ausnehmung 22 kann ein
Auslösemechanismus auf die Drucktaste 23 des Schlosses 15 einwirken.
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Der Auslösemechanismus wird im wesentlichen von einem zweiarmigen
Hebel 24 gebildet, der um eine Achse 25 verschwenkbar ist. Die Achse 25 verläuft
hierbei im wesentlichen senkrecht zu der in Figur 2 dargestellten Schnittebene.
Der nach unten ragende Arm 26 des zweiarmigen Hehels 24 ist " V - oder winkelförmig
ausgebildet. Der eine
Schenkel 27 des nach unten ragenden Armes
26 erstreckt sich zu der Achse 25. Der andere Schenkel 28 reicht zu einem äußeren
Auslöseglied 30. Der nach oben ragende Arm 29 des zweiarmigen Hebels 24 reicht zu
einem inneren Auslöseglied 31. Die Auslöseglieder 30 und 31 sind als Schieber ausgebildet.
Die beiden Auslöseglieder 30 und 31 sind, wie aus Figur 3 ersichtlich, im unteren
Bereich der Türe 10 angebracht. Insbesondere das äußere Auslöseglied 30 verläuft
dabei bündig zu der Außenhaut der Türe 10. Der mit dem äußeren Auslöseglied 30 in
Verbindung stehende Schenkel 28 des nach unten ragenden Armes 26 von dem zweiarmigen
Hebel 24 ist mit einer Justierung versehen, welche es gestattet, den Auslösepunkt
für die Öffnung des Schlosses 15 in Abhängigkeit von der Verschiebung der Auslöseglieder
30 und 31 festzulegen. Die Justierung besteht aus einer angebogenen Führung 32,
in der eine Lasche 33 aufgenommen ist. Die Führung 32 ist des weiteren mit einem
Längsschlitz 34 versehen, durch welchen lösbare Befestigungsschrauben 35 hindurchtreten.
Es kann hiermit die Länge, mit welcher die Lasche 33 aus dem vorderen Ende der Führung
32 hervorsteht, eingestellt werden. Zu einer Verstellung werden die Schrauben 35
gelöst. Dann wird die Lasche 33 verschoben, bis sie die erwünschte Lage einnimmt.Anschließend
werden die Schrauben 35 wieder festgezogen. Das vorstehende Ende der Lasche 33 und
das Ende des nach oben ragenden Armes 29 sind abgerundet.
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Figur 3 zeigt die Lage, welche das äußere Auslöseglied 30 in der Türe
10 des Kraftfahrzeuges 1 einnimmt. Das als Schieber ausgebildete Auslöseglied 30
verläuft bündig mit der Türfläche. Zumindest der von außen sichtbare Bereich des
Auslösegliedes
30 ist mit einer Leuchtfarbe überzogen oder aus
einem Leuchtgranulat gefertigt, so daß das Auslöseglied auch im Dunkel sichtbar
ist.
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Figur 4 zeigt Einzelheiten des äußeren Auslösegliedes 30.
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Es besteht aus einem Schieber 36, der in dem äußeren Türblech 37 der
Türe 10 verschiebbar gehalten ist. An dem Türblech 37 sind zu diesem Zweck zwei
Führungen 38 und 39 befestigt, welche von S-förmigen Profilen gebildet sind.
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Die Befestigung der Führungen kann durch Vernieten, Verschrauben und
Verkleben erfolgen, falls es sich um Metallführungen handelt, auch durch Punktverschweißen
mit dem Türblech. Der Schieber 36 weist an seiner Ober- und an seiner Unterseite
Vorsprünge 40 und 41 auf, welche zwischen die Führungen 38 und 39 und das Türblech
37 hineinpassen, so daß er möglichst spielfrei in Anlage an dem Türblech 37 in Richtung
des Pfeiles 42 verschoben werden kann. Der Schieber 36 ist des weiteren in seinem
unteren Bereich mit einer keilartig verlaufenden Fläche 43 versehen. Die Fläche
43 verläuft gegenüber der Längsachse des Fahrzeuges in einem Winkel uc , gegenüber
der Querachse des Fahrzeuges in einem Winkel ß geneigt. An der keilartigen Fläche
43 liegt, wie aus Figur 4 ersichtlich, die Lasche 33, hier z. B. auch in Form eines
zylindrischen Stiftes an, so daß bei einer Verschiebung des Schiebers 36 in Richtung
des Pfeiles 42 nach unten, innen in die Richtung des Pfeiles 44 verschoben wird.
An dem in Fahrtrichtung gesehen vorderen Ende des Schiebers 36 greift eine Druckfeder
45 an. Die Druckfeder 45 ist mit ihrem, dem Schieber 36 abgekehrten Ende in nicht
dargestellter Weise ortsfest in der Türe
gehaltert. Die Feder 45
drückt den Schieber 36 entgegen der Richtung des Pfeiles 42 aus der Sicht von Figur
4 nach rechts und hält ihn in einer Endlage, welche von einem nicht dargestellten
Anschlag begrenzt wird, an welchem der Schieber 36 anliegt. Diese Stellung ist in
Figur 4 dargestellt. Das Türblech 37, an dem der Schieber 36 anliegt, ist mit einem
Ausschnitt 46 versehen. Der Ausschnitt 46 gibt den mit dem Pfeil 42 versehenen Bereich
frei, sowie einen daran anschließenden Bereich, in dem eine Vertiefung 47 angebracht
ist, wenn der Schieber 36 in seiner Endlage ist. Die Vertiefung 47 liegt hierbei
am aus der Sicht der Figur 4 rechten Rande des Ausschnittes 46. Eine Bedienungsperson,
welche in die Vertiefung 47 eingreift, wirddaher abgehalten, den Schieber 36 entgegen
der Richtung des Pfeiles 42 zu verschieben. Durch die Ausnehmung 47 und den Pfeil
42 ist sichergestellt, daß das Lösen des Rückhaltesystems bei einem Unfalle auch
durch ungeübte Dritte sicher bewerkstelligt wird. Zu diesem Lösen muß lediglich
der aus einem selbstleuchtenden Kunststoffgranulat bestehende Schieber 36 in Pfeilrichtung
gegen die Kraft der Feder 45 verschoben werden. Die keilartig verlaufende Fläche
43 drückt dann den zylindrischen Stift 33 und über diesen den nach unten ragenden
Arm des zweiarmigen Hebels 24 auf die Drucktaste 23 des Schlosses, wodurch die Verbindung
zwischen der Einsteckplatte 12 und dem Schloß 15 gelöst wird.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel (Fig. 2) ist an dem nach
unten ragenden Arm 26 an der Verbindungsstelle der Schenkel 27 und 28 ein Vorsprung
48 vorgesehen, der die Drucktaste 23 des Schlosses 15 betätigt. Es ist auch möglich,
die
Teile 23 und 28 in Form eines Gelenkes, beispielsweise als
Kugelgelenk auszubilden, wobei das eine Teil eine Kugel, das andere Teil eine die
Kugel aufnehmende Pfanne bilden.
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Bei dem in Figur 4 dargestellten, äußeren Auslöseglied 30 erfolgt
das Öffnen des Schlosses 15 durch eine Verschiebung, deren Richtung mit der normalen
Fahrtrichtung des Fahrzeuges übereinstimmt. Hierdurch wird eine Auslösung durch
der eigentlichen Unfallvorgang weitgehend ausgeschlossen, da von vorne und auch
von schräg vorne in Richtung auf die Türe wirkende Stöße keine Auslösung hervorrufen.
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Es ist jedoch darauf zu achten, daß der Schieber 36 eine möglichst
kleine Masse aufweist und daß die Feder 45 stark ausgebildet ist, um eine versehentliche
Auslösung bei einem starken Frontalaufprall zu vermeiden, die andernfalls von auf
den Schieber 36 wirkenden Trägheitskräften hervorgerufen werden könnte.
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Figur 5 zeigt eine zweite Ausführungsform des Auslösemechanismus für
ein in der Türe angebrachtes Schloßsystem.
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Diese Ausführungsform entspricht im wesentlichen derjenigen von Figur
2, so daß gleiche und gleichwirkende Teile mit gleichen Bezugszeichen belegt sind.
Der wesentliche Unterschied zu dem in Figur 2 dargestellten System besteht darin,
daß in diesem Falle eine Auslösung des Schlosses durch eine Druckbetätigung erfolgt.
Das außen und das innen angebrachte Auslöseglied 30 und 31 sind daher als Druckknöpfe
ausgebildet. Das äußere Auslöseglied besteht aus einem in dem Türblech geführten
Druckknopf 49, dessen
Oberfläche bündig mit der Außenfläche der
Türe 10 verläuft. Der Druckknopf 49 sitzt in einer Vertiefung 50.
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Die Vertiefung 50 kann beispielsweise beim Tiefziehen der Türe angebracht
werden. Sie liefert auch eine Führung für den Druckknopf 49. Der Druckknopf 49 ist
an seinem vorderen Ende abgeschrägt, an dem er dem zylindrischen Stift 43 anliegt.
Eine Spiralfeder 51 umgibt den Schaft 52 des Druckknopfes 49. Die Spiralfeder 51
stützt sich zum einen am Boden der Vertiefung 50, zum anderen an dem Kopf des Druckknopfes
49.
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Das innere Auslöseglied 31 wird von dem nach oben ragenden Arm 29
des zweiarmigen Hebels 24 gebildet. Das Ende des Armes 29 ist derart geformt, daß
es durch eine in der Innenverkleidung 18 vorgesehene Öffnung 54 nach außen ragt
und bündig mit der Verkleidung 18 abschließt.
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Das mit einer selbstleuchtenden Kunststoffkappe 55 versehene äußere
Ende des Armes 29 trägt ferner einen Vorsprung 56 an seinem der Drehachse 25 abgekehrten
Ende, an dem eine Feder 57 angreift, welche sich andererseits an einer Vertiefung
58 der Verkleidung 18 abstützt. Durch ein Hineindrücken des Druckknopfes 49 in Richtung
des Pfeiles 59 bzw. des mit der Kunststoffkappe 55 versehenen Armes 29 in Richtung
des Pfeiles 60 wird der Hebel 24 aus der Sicht von Figur 5 im Uhrzeigersinne gedreht.
Dies bewirkt über den Vorsprung 48 und die Drucktaste 23 ein Lösen den Schlosses
15. Es ist auch möglich, anstelle der beiden Federn 51 und 57 lediglich eine dieser
Federn zu verwenden, oder irgendeine weitere Feder, welche den zweiarmigen Hebel
24 entgegen dem Uhrzeigersinne vorspannt.
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Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform von dem Auslösemechanismus
für das Schloß eines erfindungsgemäßen passiven Rückhaltesystems. In diesem Falle
ist das äußere Auslöseglied 30, das von einem in Figur 7 dargestellten Schieber
gebildet wird, im oberen Bereich der Türe 10 des Kraftfahrzeuges und zwar in unmittelbarer
Nähe eines Türgriffes 61 angebracht. Das innere Auslöseglied 31 ist in diesem Falle
als Druckknopf ausgebildet. Es befindet sich, wie in den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen,
in unmittelbarer Nähe des in der Türe befestigten Schlosses 15, nahe am unteren
rückwärtigen Ende der Türe. Die Auslöseglieder 30 und 31 wirken auf ein Gestänge,
das von zwei miteinander im Eingriff stehenden zweiarmigen Schwenkhebeln 62 und
63 gebildet ist. Der Schwenkhebel 62 ist an einer Drehachse 64 angelenkt, die in
der Nähe des Türgriff es ortsfest gehaltert ist.
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Die Ausbildung des Hebels 62 wird noch deutlicher aus Figur 7 ersichtlich.
Der nach oben stehende Arm 66 des Schwenkhebels 62 steht mit einer sich verjüngenden
Nase in Anlage an einer keilartigen Fläche 67 von einem Schieber 68, der auf seiner
nach außen gekehrten Fläche eine Ausnehmung 69 für einen Eingriff enthält. Der zweite
Arm 70 des oberen Schwenkhebels 62 verläuft schräg nach unten, so daß er mit dem
oberen Arm 66 einen rechten oder stumpfen Winkel bildet. Der Arm 70 ist mit zwei
gabelartigen, parallel zueinander verlaufenden parallel Vorsprüngen 71 und 72 versehen.
Die Vorsprünge 71 und 72 begrenzen einen Führungsschlitz 73. In den Führungsschlitz
73 greift ein Zapfen 74 lose ein. Der Zapfen 74 steht von dem äußersten Ende des
nach oben ragenden Armes 75 des Schwenkhebels 63 senkrecht ab. An dem nach oben
ragenden Arm 75 des Schwenkhebels
63 ist ein weiterer Zapfen 76
befestigt, der parallel zu dem Zapfen 74 verläuft. Der Zapfen 76 befindet sich zwischen
der Drehachse 77 des unteren Schwenkhebels 63 und dem Zapfen 74 in einem unteren
Bereich der Türe 10. An dem Zapfen 76 greift ein gabelförmig ausgebildetes Ende
von einem Druckknopf 78 an, der in der Türfüllung 18 in der Nähe des Schlosses 15
in einer Ausnehmung 79 gehalten ist. Eine Feder 80 ist zwischen einem Kopf 81 des
Druckknopfes 78 und einer Ausnehmung 79 in der Verkleidung 18 so eingespannt, daß
sie den Druckknopf nach außen gegen die Richtung des Pfeiles 82 vorspannt.
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Der zweite Arm 83 des unteren Schwenkhebels 63 trägt an seinem äußeren
Ende eine Führung 84, die annähernd rechtwinklig von dem Arm 83 absteht. In der
Hülse 84 ist eine Lasche 85 verstellbar gehaltert, und zwar in der entsprechenden
Weise wie die Lasche 33 in der Führung 32 von Figur 2 . Die Lasche 85 wirkt auf
den Auslösemechanismus des Schlosses 15. An dem zweiten Arm 83 ist des weiteren
eine Feder 86 mit einem Ende befestigt, deren-anderes Ende ortsfest in der Türe
gehalten ist. Diese Feder bewirkt eine Vorspannung des Schwenkhebels 63 entgegen
dem Uhrzeigersinne und damit auch eine Vorspannung des Hebels 62 im Uhrzeigersinne,
so daß dieser an der keilartigen Fläche 67 des Schiebers 68 anliegt. Bei einer Betätigung
des Schiebers 68, das heißt bei einer aus der Sicht von Figur 7 nach links erfolgenden
Verschiebung wird der Schwenkhebel 62 entgegen dem Uhrzeigersinne verdreht. Dies
ist von dem Pfeil a in Figur 6 dargestellt. Diese Schwenkbewegung verdreht ber den
Stift 74 den Schwenkhebel 63 im Uhrzeigersinne. Dies ist von den Pfeilen b und c
dargestellt.
Die Feder 86 wird hiebei stärker zusammengedrückt. Eine entsprechende Drrehung des
Schwenkhebels 63 um die Achse 77 wird durch ein Eindrücken des Knopfes 81 in Richtung
des Pfeiles 82 bewirkt. Sowohl bei einer Betätigung des Schiebers 62, - der gleich
ausgebildet ist wie der als inneres Auslöseglied 31 dienende Schieber von Figur
2 - als auch bei einem Einrücken des Knopfes 82 wird das Schloß 15 von dem zylindrischen
Stift 85 geöffnet.
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In Figur-6 ist das äußere Auslöseglied 30 unterhalb des Türgriffes
61 angeordnet. Figur 8 zeigt eine weitere Ausgestaltung, bei der das äußere Auslöseglied
30 seitlich neben dem Türgriff 61 angebracht ist. Unterhalb des Türgriffes 61 befindet
sich ein Schloßzylinder 87 zum Absperren der Türe.
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Figur 9 zeigt eine Ausgestaltung von einem doppelt wirkenden Schieber
88, der ebenfalls zur Betätigung des in Figur 6 gezeigten Gestänges verwendet werden
kann.
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Dieser verdreht bei einer in Fahrtrichtung und bei einer entgegen
der Fahrtrichtung erfolgenden Betätigung den Schwenkhebel 62 entgegen dem Uhrzeigersinne
und öffnet damit über den Schwenkhebel 63 das Schloß 15.
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Der Schieber 88 enthält zu diesem Zwecke auf seiner Rückseite einen
"V"-förmigen Ausschnitt, der von zwei keilartigen Flächen 89 und 90 begrenzt ist.
Die beiden keilartigen Flächen 67, 89 und 90 schließen mit einer durch die Wagenlängsachse
gehenden vertikalen Ebene jeweils einen festen Winkel ç ein. Zur Horizontalen verlaufen
sie
senkrecht. Der Schieber 88 ist mit zwei Ausnehmungen 91, 92
für die Betätigung versehen, sowie mit zwei Pfeilen 93a,93b. Die Pfeile 93a,93b
zeigen in entgegengesetzte Richtung und geben zu erkennen, daß eine Auslösung in
beide Richtungen erfolgen kann. In der Ruhelage befindet sich der Schwenkhebel 62
in dem tiefsten Bereich des "V"-förmigen Ausschnitts. Die Schieber 68 und 88 können
mittels nicht dargestellter Federn in ihrer Ruhelage gehalten werden.
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Figur 10 zeigt die Anbringung des Schiebers88 im oberen Bereich der
Türe 10, seitlich neben dem Türgriff 61.
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Figur 11 zeigt eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform für
den Auslösemechanismus des unten in der Türe 10 angebrachten Schlosses 15. Der Auslösemechanismus
wird in diesem Falle von einem Zuggestänge gebildet.
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Das Zuggestänge besteht aus einem oberen zweiarmigen Schwenkhebel
93 und einem unteren zweiarmigen Schwenkhebel 94, die miteinander über eine Zugstange
95 verbunden sind. Die Zug stange 95 kann beispielsweise aus einem dünnen, fahrradspeichenartigen
Draht bestehen und aus zwei Teilen zusammengesetzt sein, die mittels eines Spannschlosses
96 verbunden sind. Das Spannschloß 96 erlaubt eine Längenregulierung der Zugstange
95.
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Das Spannschloß 96 besteht aus einer mit Innengewinden versehenen
Buchse, die gegenüber Außengewinden verdreht werden kann, welche an den einander
gegenüber liegenden
Teilen der Zugstange 95 angebracht sind. Der
obere Schwenkhebel 93 ist an einer Drehachse 97 gelagert, die ortsfest in der Türe
10 gehaltert ist. Einen Arm des Schwenkhebels 93 ist über einen Drehzapfen 98 an
das rückwärtige Ende eines Druckknopfes 99 angelenkt, der in einer Führungsbuchse
100 gelagert ist. An dem anderen Arm des Schwenkhebels 93 ist das eine Ende der
Zugstange 95 schwenkbar eingehängt. Das andere Ende der Zugstange 95 ist in dem
nach oben innen gerichteten längeren Arm 101 des Schwenkhebels 94 eingehängt. Das
Ende des Armes 101 bildet einen Betätigungsknopf 102, der das innere Auslöseglied
31 bildet. Das innere Auslöseglied ist in diesem Falle wie in Figur 5 ausgebildet.
Der zweite Arm des unteren Schwenkhebels 94 bildet einen kurzen stummel artigen
Fortsatz 103, der an der Drucktaste 23 des Schlosses 15 aufliegt. Wenn der untere
Schwenkhebel 94 um seine ortsfest in der Türe 10 angebrachte Drehachse 105 im Uhrzeigersinne
verschwenkt wird, öffnet er das Schloß 15. Dies kann durch Eindrücken des außen
angebrachten Druckknopfes 99 oder des innen angebrachten Druckknopfes 102 erfolgen.
Der Schwenkhebel 93, die Zugstange 95 und der Schwenkhebel 94 führen dabei die durch
die Pfeile d, e, f wiedergegebenen Bewegungen durch. Diese Bewegungen sind in der
genannten Reihenfolge eine entgegen dem Uhrzeigersinne erfolgende Schwenkbewegung,
eine liniar nach oben gerichtete Bewegung und eine im Uhrzeigersinne erfolgende
Schwenkbewegung. Man erkennt ferner aus Figur 11, daß das verwendete Zuggestänge
nur wenig Raum in der Türe beansprucht. Es bestehen
somit keine
Schwierigkeiten, das Fenster 11 in die mit 11' bezeichnete, durch eine Strichlierung
wiedergegebene versenkte Lage zu bringen. Die in Figur 11 dargestellte Ausführungsform
ist des weiteren besonders kostensparend herzustellen und am einfachsten zu justieren.
Sie wird daher bevorzugt eingebaut, wenn das äußere Auslöseglied 30 am oberen Bereich
der Türe nahe dem Türgriff 61 liegen soll.
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Figur 12 zeigt eine Ausgestaltung, bei der der Druck knopf 99, der
ebenfalls aus einem selbst leuchtenden Material gefertigt ist, unterhalb des Türgriffes
61 und neben dem Schloßzylinder 87 angebracht ist. Durch den Aufdruck ist ferner
sichergestellt, daß der Auslösemechanismus auch von Dritten gefunden wird.
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In den Figuren 13, 14 und 15 sind verschiedene Varianten des erfindungsgemäßen
passiven Rückhaltesystems dargestellt, die sich durch die Gurtführung voneinander
unterscheiden.
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Figur 13 zeigt das bereits in Figur 1 dargestellte System, bei dem
das Gurtband als sogenannter Dreipunktegurt geführt ist. Bei der in Figur 13 gezeigten
Anordnung sind an dem als Schulterschräggurt 7 wirkenden Bereich des Gurtbandes
und an dem als Beckengurt 16 wirkenden Bereich des Gurtbandes zusätzlich schematisch
durch die Bezugszeichen 106 und 107 angedeutete Luftsäcke angebracht, welche im
aufgeblasenen Zustand gezeichnet sind. Es ist auch möglich, anstatt der Luftsäcke
106 und 107
Schlauchgurte zu verwenden. Auch der sich zwischen
dem bügelartigen Beschlagselement 8 und der Einsteckplatte 12 erstreckende Bereich
13 des Gurtbandes kann einen Luftsack enthalten oder als Schlauchgurt ausgebildet
sein. Der Luftsack oder Schlauchgurt in dem Bereich 13 kann von einem in der Türe
angebrachten Fühler, der auf seitliche Stöße anspricht, getrennt ausgelöst werden.
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Dieser Fühler ist in der Zeichnung nicht dargestellt.
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Die Ausstattung des erfindungsgemäßen passiven Rückhaltesystems mit
einem Schlauchgurt oder mit einem sich aus dem Gurt entfaltenden Luft sack ist besonders
bei der in Figur 14 dargestellten Ausführungsform zu empfehlen, bei der das Gurtband
direkt vor dem Aufwickelmechanismus 5 zu dem Schloß 15 geführt ist. In dieser Anordnung
wirkt das erfindungsgemäße passive Rückhaltesystem als Bekkengurt 16 oder wie in
der von der Anmelderin getätigten US-PS 3 682 498 beschrieben, als Schlauchgurt
oder mit einem aufblasbaren Luftsack 108 ausgebildet ist.
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Figur 15 zeigt schließlich eine besonders bevorzugte Ausführungsform,
bei welcher das erfindungsgemäße passive Rückhaltesystem als Schulterschräggurt
ausgebildet ist.
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Die GurtfUhrung entspricht hierbei derjenigen von Figur 1 und Figur
13, mit der Ausnahme, daß das Gurtband an der Einsteckplatte 12 befestigt ist und
nicht mehr in Richtung auf den Aufwickelmechanismus 5 zurückgeführt ist. Der als
Schulterschräggurt 7 wirkende Bereich des Gurtbandes kann, wie in dem dargestellten
Falle ebenfalls als Schlauchgurt
ausgebildet ist oder mit einem
aufblasbaren Luftsack 109 versehen sein. In der Zeichnung ist ein Zustand dargestellt,
in dem sich der Luftsack 109 noch nicht entfaltet hat. Diese Ausführungsform ermöglicht
ein besonders einfaches und bequemes Ein- und Aussteigen. Durch die Verwendung des
Luftsackes und des Schlauchgurtes 109 kann vermieden werden, daß die von dem Schulterschräggurt
7 gehaltene Person bei einem Aufprall unter dem Gurt wegrutscht und im Halsbereich
von dem Gurt selbst verletzt wird. Die Anbringung des Schlosses 15 in der Türe 10
an einem relativ tief gelegenen Punkt ermöglicht des weiteren im Zusammenwirken
mit dem von außen und innen betätigbaren Auslösemechanismus für das Schloß 15 eine
sichere Freigabe nach einem Unfall und die leichte Bergung der in dem Fahrzeug eingeschlossenen
Person, da bei einem Öffnen des Schlosses 15 mittels des äußeren oder inneren Auslösegliedes
30 oder 31 das Gurtband zumindest um den zwischen dem bügelartigen Beschlagselement
8 und der Einsteckplatte gelegenen Bereich erweitert wird.
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Bei einer geeignet kleinen Ausbildung der Einsteckplatte 12 läßt sich
zudem erreichen, daß diese durch das bügelartige Beschlagselement 8 hindurchgezogen
werden kann, so daß eine vollständige Freigabe der gesicherten Person 4 erfolgt.
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Gerade für die in Figur 15 dargestellte Ausführungsform und die bei
dieser erwünschte Möglichkeit, das Gurtteil 13 und die an dessen Ende befindliche
Einsteckplatte nach einem Lösen des äußeren oder inneren Auslösegliedes 30 oder
31 vollständig durch das bügelartige Beschlagselement 8
hindurchzuziehen,
erweist sich die in Figur 16 gezeigte Ausbildung des bügelartigen Beschlagselementes
8 und seine Anbringung als besonders geeignet. Figur 16 zeigt den oberen rückwärtigen
Bereich des Fensterrahmens 9. Der Fensterrahmen 9 enthält im Bereich seiner oberen
hinteren Ecke eine Verstärkungsplatte 110. Die Verstärkungsplatte 110 ist in Form
eines abgerundeten Dreiecks ausgebildet.
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Sie ist starr mit dem vertikalen und dem oberen Holm des Fensterrahmens
9 verbunden. Die Verstärkungsplatte 110 kann beispielsweise bereits bei der Herstellung
des Kraftfahrzeuges eingeschweißt werden. Mit der Verstärkungsplatte 110 ist das
bügelartige Teil 8 fest verbunden. Eine Kunststoffverkleidung 111 bedeckt die Verstärkungsplatte
110. Die Kunststoffverkleidung enthält einen Schlitz 112, der über das bügelartige
Beschlagselement 8 so hinweggeschoben werden kann, daß dessen vorderer Bereich über
die Kunststoffverkleidung 111 so weit vorsteht, daß die Einsteckplatte 12 hindurchschlüpfen
kann. Die Kunststoffverkleidung 111 erleichtert durch ihre Formgebung diesen Vorgang,
indem sie als Führungs wirkt. Des weiteren verhindert sie Verletzungen, die beispielsweise
bei einer Befestigung des Schlosses in dem Bereich der Verstärkungsplatte 110 entstehen
könnten, falls das Fahrzeug sich seitlich überschlägt.
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Die in Figur 15 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
passiven Rückhaltesystems eigent sich auch für eine gemeinsame Verwendung mit einem
Knieschutz, wie er bereits vorgeschlagen wurde und der einem Herausrutschen der
gesicherten Person aus einem Schulterschräggurt entgegenwirkt.
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Wenn von vornhinein feststeht, daß lediglich die in Figur 15 gezeigte
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rückhaltesystems in einem Kraftfahrzeug eingebaut
werden soll, wird eine steiler verlaufende Einbaurichtung für das Schloß 15 gewählt.
Der Winkel t nähert sich hierbei einem rechten Winkel. Der Winkel 6 wird annähernd
ein rechter Winkel oder ein geringfügig stumpfer Winkel.
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Figur 17 zeigt schließlich schematisch die Ausstattung des Gurtbandes
mit einem Luftsack. Das Gurtband kann hierbei der als Schulterschräggurt 7 dienende
Bereich und/ oder der als Beckengurt 16 dienende Bereich, aber auch der Bereich
13 sein, wobei in diesem Falle ein Schutz gegenüber einem seitlichen Aufprall erfolgt.
Durch den in Figur 17 im losen Zustand dargestellten Luftsack 113- er kann geeignet
gefaltet und festgelegt seinführt das Gurtband 114 hindurch, wobei es eine Reißfalte
bildet. Parallel zu der Reißfalte 115 befindet sich eine Patrone 116, die mit einer
gaserzeugenden Chemikalienmischung gefüllt ist. Ein Aufreißen der Reißfalte 115
bewirkt zugleich in bekannter Weise ein Zünden der Patrone 116.
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Die Figuren 18 mit 20 zeigen schließlich eine weitere Ausgestaltung,
die sich insbesondere für die in Figur 14 dargestellte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
passiven Rückhaltesystems eignet. Auf den Aufwickelmechanismus 5, der im dargestellten
Falle auf der Kardanwelle 6 gehaltert ist, sind mit rohrartigen Mündungen versehene
Tüllen 118 aufgesteckt oder übergeschoben. Ähnlich ausgebildete Tüllen 119 sind
in die Türe 10 derart einsteckbar,
daß sie die Einsteckplatte 12
umgeben und einen Teil des Beckengurtes 16 rühren. Die Tüllen bestehen aus einem
biegsamen und doch eigensteifen Material, bevorzugt aus Kunststoff oder Hartgummi.
Sie erstrecken sich bis über die Kanten des Sitzpolsters 2 und bewirken, daß der
Beckengurt 16 nicht auf dem Sitzpolster 2 aufliegt, wenn keine Person im Fahrzeug
sitzt. Diese Maßnahme erleichtert das Ein- und Aussteigen. Die über den Aufwickelmechanismus
5 gesteckte Tülle 118 verhindert des weiteren, daß das Gurtband bei seiner Auf-
oder Abwicklung auf und von dem Aufwickelmechanismus 5 in Unordnung gerät.
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Die Figuren 19 und 20 zeigen zwei Ausführungsbeispiele für die Tüllen.
In Figur 19 ist eine Tülle dargestellt, welche sowohl bei dem Aufwickelmechanismus
5, als auch bei dem Schloß 15 an der Türe verwendbar ist. Die Tülle 119 besteht
aus einem sich in Richtung auf ihr vorderes Ende verjüngenden Rohr 120 mit rechteckförmigem
Querschnitt.
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Ihre vordere Öffnung 121 erlaubt den reibungslosen Durchtritt des
Gurtbandes. Die Öffnung 121 ist jedoch derart gewählt, daß ein Eindringen von größeren
Fremdkörpern neben dem Gurtband in Richtung auf den Aufwickelmechanismus 5 oder
das Schloß 15 verhindert wird. Im rückwärtigen Bereich der Tülle 119 befinden sich
Ansätze 122 und 123.
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Die Ansätze 122 und 123 erlauben ein Aufstecken auf den Aufickelmechanismus
5 oder ein Einstecken in eine Ausnehmung, die in dem unteren oder in dem oberen
Rahmenteil 19 oder 20 oder in der Türverkleidung 18 gebildet ist.
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Die Verbindung zwischen der Tülle 119 und der Tülle 18 muß jedoch
derart ausgebildet sein, daß die Tülle 119 im Falle einer Betätigung der Auslöseglieder
30 oder 31 mit der Trennung der Einsteckplatte 12 von dem Schloß 15 von der Türe
gelöst wird.
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Figur 20 zeigt schließlich eine weitere Ausführungsform von einer
Tülle 118 für den Aufwickelmechanismus 5. Diese Tülle 118 deckt den Aufwickelmechanismus
vollständig ab und reicht bis zum Boden des Fahrzeuges. Bezüglich.der Einzelheiten
dieser Tülle 118 wird auf die zeichnerische Darstellung verwiesen.
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Sie weist einen Hals 140 für die Führung des Gurtes, sowie einen Aufsteckteil
141 zur Anbringung am Aufrollmechanismus auf. Bei 142 ist das Aufsteckteil verjüngt
und hat eine Öffnung 143. Eine Öffnung 144 ermöglicht schließlich das Aufstecken
auf den bereits montierten Aufrollmechanismus, so daß eigentlich nur zwei seitliche
Wangen 145 den Aufrollmechanismus im unteren Teil zu umschließen brauchen.