-
Die
Prävalenz
von Gicht beträgt
etwa 1,3 bis 3,7 Prozent der allgemeinen Bevölkerung. Personen mit Gicht
scheiden bei jeder gegebenen Uratkonzentration im Plasma etwa 40
Prozent weniger Harnsäure
aus, die das Endprodukt des Purinabbaus ist, als Personen ohne Gicht.
Hyperurikämie,
ein Zustand, welcher der Gicht vorausgeht, kann aus einer erhöhten Produktion
von Harnsäure
oder einer verringerten Ausscheidung davon entstehen, oder aus einer
Kombination dieser beiden Verläufe.
Bei Personen mit Hyperurikämie
sind die Plasma- und
extrazellulären
Fluide mit Urat übersättigt (ein
Grundlinien-Harnsäurespiegel
im Serum von mehr als 8,5 mg/dl) und die Abscheidung von Kristallen
in Gewebe, die zu den klinischen Erscheinungsformen der Gicht führt, ist
wahrscheinlich. Akute Gicht entsteht typischerweise nach einer langen
Periode mit übermäßigen Mengen
an Harnsäure
und Urat im Serum.
-
Gicht
umfasst eine Gruppe von Störungen,
wie z. B. schmerzhafte Anfälle
von akuter, nur ein Gelenk betreffender entzündlicher Arthritis, Ablagerung
von Uratkristallen in Gelenken, Ablagerung von Uratkristallen im
Nierenparenchym, Urolithiasis (Entstehung von Steinen in den Harnwegen)
und Nephrolithiasis (Entstehung von Nierensteinen).
-
Gängige Behandlungen
von Gichtarthritis umfassen Colchicin, entzündungshemmende Arzneimittel und
intraartikuläre
Glucocorticoide. Das wirksamste davon, nämlich oral verabreichtes Colchicin,
wird auf Grund von Nebenwirkungen von 80 Prozent der Personen nicht
vertragen.
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Zur
Behandlung von Hyperphosphatämie,
Hypercholesterolämie
und Urolithiasis werden nichtabsorbierbare Polymere als Komplexbildner
verwendet.
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Es
ist gezeigt worden, dass wasserlösliche
Polyetherglycol-Polymere Phosphat und Oxalat binden können, so
dass sie in einer oralen Zusammensetzung zur Behandlung von Patienten
mit Hyperphosphatämie verwendet
werden können
(
WO 98/17707 ).
-
Sevelamerhydrochlorid,
das als RenaGel® (GelTex
Pharmaceuticals, Inc., Waltham, MA) im Handel erhältlich ist,
ist ein phosphatbindendes Gel, das zur klinischen Beherrschung des
Serum-Phosphatspiegels von Hämodialysepatienten
verwendet wird (Chertow, G. M. et al. (1999), Nephrology Dialysis
Transplantation, Band 14, Seiten 2907–2914).
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Von
Colesevelamhydrochlorid ist gezeigt worden, dass es Gallensalze
bindet und daher zum Senken des Cholesterolspiegels verwendet werden
kann (Jones, R. (2000), Current Opinion in Cardiovascular, Pulmonary
and Renal Investigational Drugs, Band 2, Seiten 284–291).
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Es
hat sich erwiesen, dass parenteral verabreichte polymere und copolymere
Alkancarbonsäuren
mit einem Molekulargewicht von über
5.000 zum Beherrschen von Urolithiasis geeignet sind (
EP 0 303 296 ).
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US 6,177,478 offenbart die
Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge von nichtabsorbierbaren
Aminpolymeren zur Behandlung von Nierensteinen durch Senken des
Oxalatspiegels eines Patienten.
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Die
Erfindung betrifft die Behandlung von Gicht bei einem Patienten
unter Verwendung eines Polymers, das in den Ansprüchen strukturell
definiert ist und das an Harnsäure
oder einen Vorläufer
davon, wie z. B. Purin, bindet. Die Erfindung ist sowohl zur Behandlung
als auch zur Vorbeugung von Gicht, Hyperurikämie und Harnsäurenephropathie
wirksam. Harnsäurebindende
Polymere könnten
auch dazu verwendet werden, bei Patienten mit einem Risiko der Entwicklung
einer koronaren Herzerkrankung den Harnsäurespiegel zu senken.
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Die
Erfindung betrifft die Entdeckung, dass das Polymer Sevelamerhydrochlorid
(Sevelamerhydrogenchlorid) dazu verwendet werden kann, den Hamsäurespiegel
bei einem Patienten mit Bedarf abzusenken. Die Erfindung umfasst
alle wie in den Ansprüchen
definierten Polymere, die an Harnsäure oder einen Vorläufer davon
binden und die Plasmakonzentration davon verringern. Polymere, die
bei einer Ausführungsform
der Erfindung verwendbar sind, sind Polymere, die bekannte harnsäurebindende
Mittel umfassen. Viele funktionelle Gruppen sind als harnsäurebindende
Mittel bekannt. Diese funktionellen Gruppen können an ein Polymerrückgrat gebunden
sein, vorzugsweise ein Polymerrückgrat
mit einem ausreichenden Molekulargewicht oder einem ausreichenden
Vernetzungsgrad, um die Absorption zu verhindern oder auf ein Mindestmaß zu verringern.
Typische Substituentengruppen, die Harnsäure verringern können, umfassen
Amine, Cyanogruppen, Acetylen und andere Olefine, Phosphine, Arsine,
Sulfide, Dithiocarbamate, Nitrate, Carboxylate (beispielsweise,
EDTA, Tartrat und Oxalat), Phenolate, Acetylacetonate und Hydroxygruppen
(beispielsweise Gylceryl).
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Ein
besonders bevorzugtes Polymer ist ein vernetztes Polyamin. Die Vernetzung
verhindert die Absorption des Polymers in dem Patienten oder verringert
sie auf ein Mindestmaß.
Solche Polyamine können
Polyallylamin, Polyethylenimin (geradkettig oder verzweigt), Polyvinylamin,
Polybutenylamin, Polylysin, Polyarginin und Poly(aminopropylacrylamid)
umfassen. Die Polyamine können
auch mit Resten substituiert sein, die das Binden an Harnsäure fördern, wie
vorstehend beschrieben.
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Bevorzugte
Polymere, die bei der Erfindung eingesetzt werden, umfassen wasserunlösliche,
nichtabsorbierbare und gegebenenfalls vernetzte Polyamine, wie sie
hier beschrieben werden. Die Polyamine gemäß der Erfindung können Amin-
oder Ammonium-enthaltende aliphatische Polymere sein. Ein aliphatisches
Aminpolymer ist ein Polymer, das durch Polymerisieren eines aliphatischen
Aminmonomers hergestellt wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Polymere durch eine monomere Einheit der Formel I oder
mehrere davon oder deren Salze gekennzeichnet:
wobei
n eine positive
ganze Zahl ist, und x gleich 0 oder eine ganze Zahl zwischen 1 und
4 ist, vorzugsweise 1. Bei bevorzugten Ausführungsformen ist das Polymer
durch ein multifunktionelles Vernetzungsmittel vernetzt.
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Die
Erfindung stellt die Verwendung der hier beschriebenen Polymere
bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Gicht bereit,
wobei das Medikament Harnsäure
oder Urat „bindet".
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Andere
Merkmale und Vorteile werden aus der nachstehenden Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
und aus den Ansprüchen
ersichtlich.
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Wie
vorstehend beschrieben, umfassen die bevorzugten Polymere, die bei
der Erfindung eingesetzt werden, wasserunlösliche, nichtabsorbierbare
und gegebenenfalls vernetzte Polyamine. Bevorzugte Polymere sind
aliphatisch. Beispiele von bevorzugten Polymeren umfassen Polyethylenamin-,
Polyallylamin-, Polyvinylamin- und Polydiallylaminpolymere. Wie
nachstehend erörtert
wird, können
die Polymere Homopolymere oder Copolymere sein, und sie können substituiert
oder unsubstituiert sein. Diese und andere Polymere, die bei der beanspruchten
Erfindung verwendet werden können,
werden in den
U.S.-Patentschriften
Nr. 5,487,888 ;
5,496,545 ;
5,607,669 ;
5,618,530 ;
5,624,963 ;
5,667,775 ;
5,679,717 ;
5,703,188 ;
5,702,696 und
5,693,675 beschrieben. Polymere, die
zur Verwendung bei der Erfindung geeignet sind, werden auch in den
gleichzeitig anhängigen
U.S.-Anmeldungen Nr. 08/659,264; 08/823,699; 08/835,857; 08/470,940;
08/826,197; 08/777,408; 08/927,247; 08/964,498; 08/964,536 und 09/359,226
beschrieben.
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Das
Polymer kann ein Homopolymer oder ein Copolymer von einem oder mehreren
Amin-enthaltenden
Monomeren sein, oder ein Copolymer von einem oder mehreren Amin-enthaltenden Monomeren
in Kombination mit einem oder mehreren Monomeren, die kein Amin
enthalten. Wenn Copolymere mit dem Monomer der vorstehenden Formel
I hergestellt werden, sind die Comonomere vorzugsweise inert, nichttoxisch
und weisen harnsäurebindende
Eigenschaften auf. Beispiele von geeigneten Monomeren, die kein
Amin enthalten, umfassen Vinylalkohol, Acrylsäure, Acrylamid und Vinylformamid.
Beispiele von Amin-enthaltenden Monomeren umfassen vorzugsweise
Monomere der vorstehenden Formel I. Vorzugsweise sind die Monomere
aliphatisch. Am stärksten
bevorzugt ist das Polymer ein Homopolymer, wie z. B. Homopolyallylamin,
Homopolyvinylamin, Homopolydiallylamin und Polyethylenamin. Der
Begriff „Amin", wie er hier verwendet
wird, umfasst primäre,
sekundäre
und tertiäre
Amine, sowie Ammoniumeinheiten, wie z. B. Trialkylammonium.
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Die
Polymere sind Polymere, die durch eine oder mehrere der nachstehend
gezeigten Wiederholungseinheiten gekennzeichnet sind,
oder Copolymere
davon, wobei n eine positive ganze Zahl ist, y und z beide ganze
Zahlen von eins oder darüber
sind (beispielsweise zwischen eins und 10), und jeder der Reste
R, R
1, R
2 und R
3 voneinander unabhängig H oder ein substituierter
oder unsubstituierte Alkylrest (mit beispielsweise zwischen 1 und
einschließlich 25,
oder zwischen 1 und einschließlich
5 Kohlenstoffatomen), Alkylaminorest (mit beispielsweise zwischen
1 und einschließlich
5 Kohlenstoffatomen, wie z. B. Ethylamino und Poly(ethylamino))
oder Arylrest (beispielsweise Phenyl) sind, und jedes X
– ein
austauschbares, negativ geladenes Gegenion ist.
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Bei
einem bevorzugten Polymer ist wenigstens einer der Reste R, R1, R2 und R3 ein Wasserstoffatom. Bei einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
sind alle diese Reste Wasserstoffatome.
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In
jedem Fall können
die Reste R einen oder mehrere Substituenten tragen. Geeignete Substituenten umfassen
therapeutische anionische Reste, wie z. B. quaternäre Ammoniumgruppen
oder Amingruppen, wie z. B. primäre,
sekundäre
oder tertiäre
Alkyl- oder Arylamine. Beispiele von anderen geeigneten Substituenten umfassen
Hydroxy, Alkoxy, Carboxamid, Sulfonamid, Halogen, Alkyl, Aryl, Hydrazin,
Guanidin, Harnstoff, Poly(alkylenimin), wie z. B. Poly(ethylenimin),
und Carbonsäureester.
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Vorzugsweise
ist das Polymer durch Vernetzen wasserunlöslich gemacht. Das Vernetzungsmittel
kann durch funktionelle Gruppen gekennzeichnet sein, die sich mit
der Aminogruppe des Monomers umsetzen. Bei einer anderen Ausführungsform
kann der vernetzende Rest durch zwei oder mehrere Vinylgruppen gekennzeichnet
sein, die eine freie radikalische Polymerisation mit dem Aminmonomer
erfahren.
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Beispiele
von geeigneten Vernetzungsmitteln umfassen Diacrylate und Dimethylacrylate
(wie z. B. Ethylenglycoldiacrylat, Propylenglycoldiacrylat, Butylenglycoldiacrylat,
Ethylenglycoldimethacrylat, Propylenglycoldimethacrylat, Butylenglycoldimethacrylat,
Polyethylenglycoldimethacrylat und Polyethylenglycoldiacrylat),
Methylenbisacrylamid, Methylenbismethacrylamid, Ethylenbisacrylamid,
Ethylenbismethacrylamid, Ethylidenbisacrylamid, Divinylbenzol, Bisphenol
A, Dimethacrylat und Bisphenol A-diacrylat. Das Vernetzungsmittel
kann auch Acryloylchlorid, Epichlorhydrin, Butandioldiglycidylether,
Ethandioldiglycidyl ether, Succinyldichlorid, den Diglycidalether
von Bisphenol A, Pyromellitsäuredianhydrid,
Toluoldiisocyanat, Ethylendiamin und Dimethylsuccinat umfassen.
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Vorzugsweise
ist das Polymer im Magen/Darm-Trakt nichtabsorbierbar und/oder im
Wesentlichen wasserunlöslich.
Das Polymer kann durch 10 oder mehr Monomereinheiten gekennzeichnet
sein und/oder ein Molekulargewicht von etwa 570 Dalton oder mehr
aufweisen, vorzugsweise etwa 5.000 Dalton oder mehr.
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Die
Begriffe „unlöslich", „im Wesentlichen
wasserunlöslich" und grammatische
Abwandlungen davon, wie sie hier verwendet werden, bezeichnen ein
Polymer oder einen anderen Stoff, der sich in einem System auf Wasserbasis
nicht löst
oder sich darin zu einem geringeren Grad als ein wasserlöslicher
Stoff löst
oder solubilisiert. Wasserunlösliche
Polymere, die in den Magen/Darm-Trakt eingeführt werden, werden nicht systemisch
absorbiert oder werden zu einem geringeren Maß absorbiert als wasserlösliche Polymere.
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Die
Begriffe „nichtabsorbierend" oder „nichtabsorbierbar", wie sie hier verwendet
werden, bedeuten, dass sich das Polymer oder der andere Stoff, der
so bezeichnet wird, nicht im Magen/Darm-Trakt löst oder zu einem geringeren
Maß löst als ein
absorbierender bzw. absorbierbarer Stoff, oder nicht erodiert, sich
nicht abbaut oder auf andere Weise durch physikalische oder chemische
Vorgänge
in vitro zu kleineren chemischen Einheiten zerfällt. Daher wird ein nichtabsorbierbares
Polymer nicht systemisch absorbiert oder zu einem geringeren Maß als ein
absorbierbares Polymer absorbiert.
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Ein
bevorzugtes Vernetzungsmittel ist Epichlorhydrin, da es leicht verfügbar und
preiswert ist. Epichlorhydrin zeigt auch die Vorteile eines niedrigen
Molekulargewichts und einer hydrophilen Beschaffenheit, wodurch
es die Quellbarkeit mit Wasser und die Geleigenschaften des Polyamins
erhöht.
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Der
Grad der Vernetzung macht die Polymere unlöslich und im Wesentlichen beständig gegen
Absorption und Abbau, wodurch die Aktivität des Polymers auf den Magen/Darm-Trakt
beschränkt
wird und die möglichen
Nebenwirkungen für
den Patienten verringert werden. Die Zusammensetzungen sind daher
in ihrer Wirkung tendenziell nichtsystemisch. Typischerweise ist
das Vernetzungsmittel in einer Menge von 0,5 bis 35 Gew.-% oder
von 0,5 bis 25 Gew.-% (wie z. B. von 2,5 bis 20 Gew.-% oder von
1 bis 10 Gew.-%) vorhanden, bezogen auf das Gesamtgewicht von Monomer
plus Vernetzungsmittel. Die Polymere können auch weiter derivatisiert
sein; Beispiele umfassen alkylierte Aminpolymere, wie sie beispielsweise
in den
U.S.-Patentschriften Nr.
5,679,717 ;
5,607,669 und
5,618,530 beschrieben werden.
Bevorzugte Alkylierungsmittel umfassen hydrophobe Reste (wie z.
B. aliphatische hydrophobe Reste) und/oder quaternäre Ammonium-
oder Amin-substiuierte Alkylreste.
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Nichtvernetztes
und vernetztes Polyallylamin und Polyvinylamin sind im Fachgebiet
bekannt und sind im Handel erhältlich.
Verfahren zur Herstellung von Polyallylamin, Polyvinylamin und vernetzten
Derivaten davon werden in den vorstehend genannten U.S.-Patentschriften
beschrieben. Auch Harada et al. (
U.S.-Patentschriften
Nr. 4,605,701 und
4,528,347 )
beschreiben Verfahren zur Herstellung von Polyallylamin und vernetztem
Polyallylamin.
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Bei
anderen Ausführungsformen
kann das Polymer ein Homopolymer oder Copolymer von Polybutenylamin,
Polylysin oder Polyarginin sein. Bei einer anderen Ausführungsform
kann das Polymer ein aromatisches Polymer sein, wie z. B. ein Amin-
oder Ammonium-substituiertes
Polystyrol (wie z. B. Cholestyramin).
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Wie
vorstehend beschrieben, kann das Polymer in der Form eines Salzes
verabreicht werden. Mit „Salz" ist gemeint, dass
die Stickstoffgruppe der Wiederholungseinheit protoniert ist, um
ein positiv geladenes Stickstoffatom zu ergeben, das mit einem negativ
geladenen Gegenion verbunden ist. Ein bevorzugtes Polymer ist eine
niedere Salzform eines Polyallylamins, wie z. B. eine niedere Chloridform,
wobei weniger als 40% der Amingruppen protoniert sind.
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Die
kationischen Gegenionen können
so ausgewählt
sein, dass ungünstige
Wirkungen für
den Patienten auf ein Mindestmaß verringert
sind, wie nachstehend ausführlicher
beschrieben wird. Beispiele von geeigneten Gegenionen umfassen organische
Ionen, anorganische Ionen und Kombinationen davon, wie z. B. Halogenide
(Cl– und
Br–),
CH3OSO3 –,
HSO4 –, SO4 2–,
HCO3 –, CO3 –,
Acetat, Lactat, Succinat, Propionat, Oxalat, Butyrat, Ascorbat,
Citrat, Dihydrogencitrat, Tartrat, Taurocholat, Glycocholat, Cholat,
Hydrogencitrat, Maleat, Benzoat, Folat, ein Aminosäurederivat,
ein Nucleotid, ein Lipid und ein Phospholipid. Die Gegenionen können gleich
oder voneinander verschieden sein. Beispielsweise kann das Polymer
zwei verschiedene Arten von Gegenionen umfassen.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung werden die Polymere einem Patienten in einer therapeutisch
wirksamen Menge verabreicht. Wie hier verwendet, bezeichnen die
Begriffe „therapeutisch
wirksame Menge" und „therapeutisch
wirksame Dosis" die
Menge eines Wirkstoffs, beispielsweise eines therapeutisch wirksamen
Stoffs, wie z. B. eines hier beschriebenen Polymers, die verabreicht
werden muss, um bei einem Patienten ein erwünschtes Ergebnis zu erzielen.
Das Ergebnis kann eine Linderung oder Besserung (vollständig oder
teilweise) der Symptome oder des Zustands eines Patienten mit Bedarf
an einer Behandlung sein, oder jede andere gewünschte Verbesserung der Symptome,
der Erkrankung oder des Zustands des Patienten.
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Wie
hier verwendet, kann der Begriff „therapeutisch wirksame Menge" auch die Menge eines
Wirkstoffs oder eines therapeutisch wirksamen Stoffs bezeichnen,
wie z. B. eines hier beschriebenen Aminpolymers, deren Verabreichung
zu einer Verbesserung der Symptome, der Erkrankung oder des Zustands
des Patienten führt,
wobei ohne den Wirkstoff nur wenig oder gar keine Verbesserung stattfinden
würde.
Typischerweise wird das Polymer über
einen ausreichenden Zeitraum verabreicht, um die erwünschte therapeutische Wirkung
zu erzielen.
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Die
therapeutische Wirksamkeit kann unter Verwendung von pharmakologischen
Standardverfahren bei Versuchstieren bestimmt werden.
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Die
Polymere gemäß der Erfindung
können
einem Patienten oral in einer Dosierung zwischen 1 μg/kg/Tag
und 1 g/kg/Tag verabreicht werden. Die spezielle Dosierung wird
von dem einzelnen Patienten (wie z. B. dem Körpergewicht des Patienten und
der Menge an Harnsäure,
die entfernt werden muss) und von der Beschaffenheit des verwendeten
Polymers abhängen.
Polymere gemäß der Erfindung
können
in einer oder in mehreren Dosen pro Tag verabreicht werden. Bei
einer Ausführungsform
wird gegenwärtig
erwogen, dass bei therapeutischen Behandlungen einem Erwachsenen
wenigstens ein Polymer gemäß der vorliegenden
Erfindung in einer Menge zwischen 70 μg und 91 g pro Tag; zwischen
0,1 g und 10 g pro Tag; zwischen 0,5 g und 6 g pro Tag; oder zwischen
0,5 g und 3 g pro Tag verabreicht werden kann.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung können
die Polymere gemäß der Erfindung
einem Patienten oral in einer Dosierung zwischen 1 mg/kg/Tag und
1 g/kg/Tag; oder zwischen 40 mg/kg/Tag und 200 mg/kg/Tag, vorzugsweise
zwischen 10 mg/kg/Tag und 200 mg/kg/Tag, verabreicht werden. Die
spezielle Dosis wird von dem einzelnen Patienten (wie z. B. dem
Körpergewicht
des Patienten und der Menge an Harnsäure, die entfernt werden muss)
abhängen.
Gemäß einer
Ausführungsform
wird das Polymer in hydratisierter oder dehydratisierter Form verabreicht.
Wenn gewünscht,
kann das Polymer mit Geschmack versehen oder einem Nahrungsmittel
oder Getränk
zugesetzt sein, um die Patientenakzeptanz zu verbessern.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung, die zur Behandlung von chronischer Gichtarthritis,
Harnsäurenephropathie
oder einer Steinerkrankung verwendet wird, sollte das Polymer so
schnell wie möglich
nach einem Anfall verabreicht werden.
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Harnsäure wird
von Natur aus durch die Xanthinoxidase-katalysierte Oxidation von
Hypoxanthin und Xanthin synthetisiert. Daher wird das Polymer bei
einer Ausführungsform
mit einem Harnsäuresynthese-Inhibitor,
wie z. B. einem Xanthinoxidase-Inhibitor, verabreicht. Bei einer
besonderen Ausführungsform
umfasst der Xanthinoxidase-Inhibitor Allopurinol. Bei einer weiteren
Ausführungsform
wird das Polymer mit einem Urikosurikum verabreicht. Urikosurika
wirken direkt auf die Nierenkanälchen,
um die Ausscheidung von Harnsäure
zu erhöhen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
sind zusätzliche
Inhaltsstoffe, wie z. B. nichtsteroide entzündungshemmende Arzneimittel
wie Colchicin, Bestandteile zur Behandlung von anderen, damit in
Verbindung stehenden Indikationen, oder inerte Stoffe, wie z. B.
künstliche
farbgebende Stoffe, zugesetzt.
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Bei
einer Ausführungsform
können
die zusätzlichen
Inhaltsstoffe und das harnsäurebindende
Polymer gleichzeitig oder nacheinander verabreicht werden. Bei einer
Ausführungsform,
bei der die Inhaltsstoffe gleichzeitig verabreicht werden, können sie
gegebenenfalls an das Polymer gebunden sein, beispielsweise durch eine
kovalente Bindung oder eine hydrolysierbare Bindung, oder durch
physische Verkapselung des Inhaltsstoffs am Äußeren oder im Inneren des Polymerteilchens.
Die kovalente Bindung kann durch Umsetzen des Polymers und des Inhaltsstoffs
bzw. der Inhaltsstoffe mit geeigneten Vernetzungsmitteln erzielt
werden.
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Beispiele
von geeigneten Verabreichungsformen (vorzugsweise zur oralen Verabreichung)
umfassen Pillen, Tabletten, Kapseln und Pulver (beispielsweise zum
Bestreuen eines Nahrungsmittels oder zum Einverleiben in ein Getränk). Bei
einer Ausführungsform
kann die Pille, die Tablette, die Kapsel oder das Pulver mit einem
Stoff beschichtet sein, der die Zusammensetzung vor dem Zerfallen
in der Speiseröhre
schützen
kann, dabei jedoch das Zerfallen erlaubt, sobald die Zusammensetzung
in den Magen eintritt, sich mit der Nahrung vermischt und in den
Dünndarm
des Patienten übertritt.
Das Polymer kann allein oder in Kombination mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
verabreicht werden, wie z. B. mit Zinksalzen, Magnesiumcarbonat, Lactose
oder einem Phospholipid, mit dem das Polymer eine Micelle bilden
kann.
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Die
Polymere gemäß der Erfindung
können
zur Behandlung von Patienten, vorzugsweise von Menschen, mit Gicht
oder als vorbeugendes Mittel verwendet werden.
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BEISPIELE
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A. Polymerherstellung
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Beispiel 1 – Poly(vinylamin)
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Der
erste Schritt betrifft die Herstellung von Ethylidenbisacetamid.
Acetamid (118 g), Acetaldehyd (44,06 g), Kupferacetat (0,2 g) und
Wasser (300 ml) wurden in einen 1-l-Dreihalskolben, der mit einem
Kondensator und einem Thermometer ausgestattet war, gegeben und
mechanisch gerührt.
Konzentrierte HCl (34 ml) wurde zugesetzt und das Gemisch unter
Rühren
24 Stunden bei 45–50°C gewärmt. Anschließend wurde das
Wasser in vacuo entfernt, um einen dicken Schlamm zurückzulassen,
der beim Abkühlen
auf 5°C
Kristalle bildete. Aceton (200 ml) wurde zugesetzt und einige Minuten
gerührt,
anschließend
wurde der Feststoff abfiltriert und verworfen. Das Aceton wurde
auf 0°C
abgekühlt
und der Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde mit 500 ml Aceton
gespült
und 18 Stunden an Luft getrocknet, um 31,5 g Ethylidenbisacetamid
zu ergeben.
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Der
nächste
Schritt betrifft die Herstellung von Vinylacetamid aus Ethylidenbisacetamid.
Ethylidenbisacetamid (31,05 g), Calciumcarbonat (2 g) und das Filtermittel
Celite® 541
(2 g) (von Aldrich, Milwaukee, WI, im Handel erhältlich) wurden in einen 500-ml-Dreihalskolben
gegeben, der mit einem Thermometer, einem mechanischen Rührwerk und
einem Destillationskopf auf einer Vigreaux-Säule ausgestattet war. Das Gemisch wurde
unter Erwärmen
des Gefäßes auf
180–225°C bei 24
mm Hg Vakuum destilliert. Es wurde nur eine einzige Fraktion gesammelt
(10,8 g), die zusätzlich
zu dem Produkt einen großen
Anteil Acetamid enthielt (mit NMR bestimmt). Dieses feste Produkt
wurde in Isopropanol (30 ml) gelöst,
um die zur Polymerisation verwendete rohe Vinylacetamidlösung zu
ergeben.
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Rohe
Vinylacetamidlösung
(15 ml), Divinylbenzol (1 g, technische Qualität, 55%-ige Reinheit, Isomerengemisch)
und AIBN (0,3 g) wurden miteinander gemischt und unter einer Stickstoffatmosphäre 90 Minuten bei
Rückfluss
gewärmt,
wobei sich ein festes Präzipitat
bildete. Die Lösung
wurde abgekühlt,
Isopropanol (50 ml) wurde zugesetzt und der Feststoff durch Zentrifugieren
gesammelt. Der Feststoff wurde zwei Mal mit Isopropanol und ein
Mal mit Wasser gespült
und anschließend
in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,8 g Poly(vinylacetamid) zu
ergeben, das wie nachstehend beschrieben zur Herstellung von Poly(vinylamin)
verwendet wurde.
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Poly(vinylacetamid)
(0,79 g) wurde in einen 100-ml-Einhalskolben gegeben, der Wasser
(25 ml) und konzentrierte HCl (25 ml) enthielt. Das Gemisch wurde
5 Tage refluxiert, anschließend
wurde der Feststoff abfiltriert, ein Mal mit Wasser und zwei Mal
mit Isopropanol gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,77 g an Produkt zu ergeben.
Mit Infrarotspektroskopie wurde gezeigt, dass eine wesentliche Menge
des Amids (1656 cm–1) zurückgeblieben
nur wenig Amin (1606 cm–1) entstanden war. Das
Produkt dieser Umsetzung (etwa 0,84 g) wurde in NaOH (46 g) und
Wasser (46 g) suspendiert und bis zum Sieden (etwa 140°C) erwärmt. Auf
Grund von Schäumen
wurde die Temperatur verringert und 2 Stunden bei etwa 100°C gehalten. Anschließend wurde
Wasser (100 ml) zugesetzt und der Feststoff durch Filtration gesammelt.
Der Feststoff wurde ein Mal mit Wasser gespült und in Wasser (500 ml) suspendiert,
anschließend
wurde der pH-Wert mit Essigsäure
auf einen Wert von 5 eingestellt. Der Feststoff wurde erneut abfiltriert,
mit Wasser und anschließend
mit Isopropanol gespült
und dann in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,51 g des Produkts
zu ergeben. Mit Infrarotspektroskopie wurde gezeigt, dass eine wesentliche
Menge Amin entstanden war.
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Beispiel 2 – Poly(allylamin)hydrochlorid
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Einem
2-Liter-Reaktionsgefäß mit einem
Wassermantel, das mit (1) einem Kondensator mit einem oben liegenden
Stickstoffeinlass, (2) einem Thermometer und (3) einem mechanischen
Rührwerk
ausgestattet war, wurde konzentrierte Salzsäure (360 ml) zugegeben. Die
Säure wurde
unter Verwendung von in dem Mantel des Reaktionsgefäßes umlaufendem
Wasser (Wassertemperatur = 0°C)
auf 5°C
abgekühlt.
Allylamin (328,5 ml, 250 g) wurde unter Rühren tropfenweise zugesetzt,
wobei die Reaktionstemperatur bei 5–10°C gehalten wurde. Nach dem Zusetzen
wurde das Gemisch entnommen und in einen 3-Liter-Einhalskolben gegeben,
aus dem 206 g Flüssigkeit
durch Vakuum-Rotationsabdampfen bei 60°C entfernt wurden. Anschließend wurde
Wasser (20 ml) zugesetzt und die Flüssigkeit in das Reaktionsgefäß zurück gegeben.
Azobis(amidinopropan)dihydrochlorid (0,5 g) wurde in 11 ml Wasser
suspendiert und dann zugesetzt. Das so erhaltene Reaktionsgemisch
wurde unter einer Stickstoffatmosphäre unter Rühen 24 Stunden bei 50°C gewärmt. Weiteres Azobis(amidinopropan)dihydrochlorid
(5 ml) wurde in 11 ml Wasser suspendiert und zugesetzt, anschließend wurde
das Wärmen
und Rühren
weitere 44 Stunden fortgesetzt.
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Nach
dieser Zeitspanne wurde dem Reaktionsgemisch destilliertes Wasser
(100 ml) zugesetzt und das flüssige
Gemisch unter Rühren
abkühlen
gelassen. Dann wurde das Gemisch entnommen, in einen 2-Liter-Trenntrichter
gegeben, unter Rühren
einer Lösung
von Methanol (4 l) tropfenweise zugesetzt und so die Entstehung
eines Feststoffs bewirkt. Der Feststoff wurde durch Filtration entnommen,
in Methanol (4 l) resuspendiert, 1 Stunde gerührt und durch Filtration gesammelt.
Das Spülen
mit Methanol wurde ein weiteres Mal wiederholt, anschließend wurde
der Feststoff in einem Vakuumofen getrocknet, um 215,1 g Poly(allylamin)hydrochlorid
als einen granulatförmigen
weißen
Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 3 – Mit Epichlorhydrin vernetztes
Poly(allylamin)hydrochlorid
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Einem
5-Gallonen-Gefäß wurden
Poly(allylamin)hydrochlorid (1 kg), das wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt
worden ist, und Wasser (4 l) zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, um
das Hydrochlorid zu lösen,
dann wurde der pH-Wert durch Zusetzen von festem NaOH (284 g) eingestellt.
Die so erhaltene Lösung wurde
auf Raumtemperatur abgekühlt,
dann wurde das Vernetzungsmittel Epichlorhydrin (50 ml) in einer
Portion unter Rühren
zugesetzt. Das so erhaltene Gemisch wurde bis zum Gelieren (etwa
35 Minuten) vorsichtig gerührt.
Die Vernetzungsreaktion wurde bei Raumtemperatur weitere 18 Stunden
fortschreiten gelassen, anschließend wurde das Polymergel entnommen
und mit insgesamt 10 l Wasser portionsweise in einen Mischer gegeben.
Jede Portion wurde etwa 3 Minuten vorsichtig gemischt, um grobe
Teilchen zu ergeben, die anschließend 1 Stunde gerührt und
durch Filtration gesammelt wurden. Der Feststoff wurde drei Mal
durch Suspendieren in Wasser (10 l, 15 l, 20 l) gespült, wobei
jede Suspension 1 Stunde gerührt
und der Feststoff durch Filtration gesammelt wurde. Der so erhaltene
Feststoff wurde ein Mal durch Suspendieren in Isopropanol (17 l)
gespült,
wobei das Gemisch 1 Stunde gerührt
und der Feststoff durch Filtration gesammelt wurde, anschließend wurden
der Feststoff in einem Vakuumofen 18 Stunden bei 50°C getrocknet,
um etwa 677 g des vernetzten Polymers als einen granulatförmigen,
spröden,
weißen
Feststoff zu ergeben.
-
Beispiel 4 – Mit Butandioldiglycidylether
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
-
Einem
5-Gallonen-Kunststoffeimer wurden Poly(allylamin)hydrochlorid (500
g), das wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt worden ist, und
Wasser (2 l) zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, um das Hydrochlorid zu
lösen,
dann wurde der pH-Wert durch Zusetzen von festem NaOH (134,6 g)
auf einen Wert von 10 eingestellt. Die so erhaltene Lösung wurde
in dem Eimer auf Raumtemperatur abgekühlt, dann wurde das Vernetzungsmittel
1,4-Butandioldiglycidylether (65 ml) in einer Portion unter Rühren zugesetzt.
Das so erhaltene Gemisch wurde bis zum Gelieren (etwa 6 Minuten)
vorsichtig gerührt.
Die Vernetzungsreaktion wurde bei Raumtemperatur weitere 18 Stunden
fortschreiten gelassen, anschließend wurde das Polymergel entnommen und
in einem Vakuumofen 24 Stunden bei 75°C getrocknet. Der trockene Feststoff
wurde gemahlen, auf 30 mesh gesiebt, in 6 Gallonen Wasser suspendiert
und 1 Stunde gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und das Spülen zwei Mal wiederholt. Der
so erhaltene Feststoff wurde 48 Stunden an Luft getrocknet, gefolgt
von 24 Stunden Trocknen in einem Vakuumofen bei 50°C, um etwa
415 g des vernetzten Polymers als einen weißen Feststoff zu ergeben.
-
Beispiel 5 – Mit Ethandioldiglycidylether
vernetztes Poly(allylamin)hydrochlorid
-
Einem
100-ml-Becherglas wurden Poly(allylamin)hydrochlorid (10 g), das
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt worden ist, und Wasser
(40 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, um das Hydrochlorid zu
lösen,
dann wurde der pH-Wert durch Zusetzen von festem NaOH auf einen
Wert von 10 eingestellt. Die so erhaltene Lösung wurde in dem Becherglas
auf Raumtemperatur abgekühlt,
dann wurde das Vernetzungsmittel 1,2-Ethandioldiglycidylether (2,0
ml) in einer Portion unter Rühren
zugesetzt. Das so erhaltene Gemisch wurde bis zum Gelieren (etwa
4 Minuten) vorsichtig gerührt.
Die Vernetzungsreaktion wurde bei Raumtemperatur weitere 18 Stunden
fortschreiten gelassen, anschließend wurde das Polymergel entnommen
und in 500 ml Methanol gemischt. Der Feststoff wurde abfiltriert
und in Wasser (500 ml) suspendiert. Nach 1 Stunde Rühren wurde
der Feststoff abfiltriert und das Spülen wiederholt. Der so erhaltene
Feststoff wurde zwei Mal mit Isopropanol (400 ml) gespült und anschließend in
einem Vakuumofen 24 Stunden bei 50°C getrocknet, um 8,7 g des vernetzten
Polymers als einen weißen
Feststoff zu ergeben.
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Beispiel 6 – Mit Dimethylsuccinat vernetztes
Poly(allylamin)hydrochlorid
-
Einem
500-ml-Rundkolben wurden Poly(allylamin)hydrochlorid (10 g), das
wie in Beispiel 2 beschrieben hergestellt worden ist, Methanol (100
ml) und Triethylamin (10 ml) zugegeben. Das Gemisch wurde gerührt, dann
wurde das Vernetzungsmittel Dimethylsuccinat (1 ml) zugesetzt. Die
Lösung
wurde bei Rückfluss gewärmt und
das Rühren
nach 30 Minuten beendet. Nach 18 Stunden wurde die Lösung auf
Raumtemperatur abgekühlt,
der Feststoff abfiltriert und in 400 ml Isopropanol gemischt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und in Wasser (1 l) suspendiert. Nach
1 Stunde Rühren
wurde der Feststoff abfiltriert und das Spülen zwei Mal wiederholt. Anschließend wurde
der Feststoff ein Mal mit Isopropanol (800 ml) gespült und in
einem Vakuumofen 24 Stunden bei 50°C getrocknet, um 5,9 g des vernetzten
Polymers als einen weißen
Feststoff zu ergeben.
-
Beispiel 7 – Poly(allyltrimethylammoniumchlorid)
-
Einem
500-ml-Dreihalskolben, der mit einem mechanischen Rührwerk,
einem Thermometer und einem Kondensator mit einem oben liegenden
Stickstoffeinlass ausgestattet war, wurden mit Epichlorhydrin vernetztes
Poly(allylamin) (5,0 g), Methanol (300 ml), Methyliodid (20 ml)
und Natriumcarbonat (50 g) zugegeben. Das Gemisch wurde abgekühlt, dann
wurde Wasser bis zu einem Gesamtvolumen von 21 zugesetzt. Konzentrierte
Salzsäure
wurde zugesetzt, bis keine Blasen mehr entstanden, und der verbleibende
Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde zwei Mal mit 10%-igem
wässrigem
NaCl (1 l) gespült,
wobei 1 Stunde gerührt
wurde, gefolgt von Filtrieren zum Gewinnen des Feststoffs. Anschließend wurde
der Feststoff drei Mal durch Suspendieren in Wasser (2 l), 1 Stunde
Rühren
und Filtrieren zum Gewinnen des Feststoffs gespült. Schließlich wurde der Feststoff wie
vorstehend beschrieben mit Methanol gespült und in einem Vakuumofen
18 Stunden bei 50°C getrocknet,
um 7,7 g eines weißen,
granulatförmigen
Feststoffs zu ergeben.
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Beispiel 8 – Poly(ethylenimin)/Acryloylchlorid
-
Einem
5-l-Dreihalskolben, der mit einem mechanischen Rührwerk, einem Thermometer und
einem weiteren Trichter ausgestattet war, wurden Polyethylenimin
(510 g einer 50%-igen wässrigen
Lösung,
entsprechend 255 g trockenes Polymer) und Isopropanol (2,5 l) zugegeben.
Anschließend
wurde Acryloylchlorid (50 g) über
einen Zeitraum von 35 Minuten durch den zusätzlichen Trichter tropfenweise
zugesetzt, wobei die Temperatur unterhalb von 29°C gehalten wurde. Dann wurde
die Lösung
18 Stunden unter Rühren
bei 60°C
gewärmt.
Die Lösung
wurde abgekühlt
und der Feststoff sofort abfiltriert. Der Feststoff wurde drei Mal
durch Suspendieren in Wasser (2 Gallonen), 1 Stunde Rühren und
Filtrieren zum Gewinnen des Feststoffs gespült. Anschließend wurde
der Feststoff ein Mal durch Suspendieren in Methanol (2 Gallonen),
30 Minuten Rühren
und Filtrieren zum Gewinnen des Feststoffs gespült. Schließlich wurde der Feststoff wie
vorstehend beschrieben ein Mal mit Isopropanol gespült und in
einem Vakuumofen 18 Stunden bei 50°C getrocknet, um 206 g eines hell
orangefarbenen granulatförmigen
Feststoffs zu ergeben.
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Beispiel 9 – Poly(dimethylaminopropylacrylamid)
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Dimethylaminopropylacrylamid
(10 g) und Methylenbisacrylamid (1,1 g) wurden in einem 100-ml-Dreihalskolben
in 50 ml Wasser gelöst.
Die Lösung
wurde 10 Minuten unter Stickstoff gerührt. Kaliumpersulfat (0,3 g)
und Natriummetabisulfit (0,3 g) wurden jeweils in 2 bis 3 ml Wasser
gelöst
und dann miteinander gemischt. Nach wenigen Sekunden wurde diese
Lösung
der Monomerlösung
unter Stickstoff zugesetzt. Es bildete sich sofort ein Gel, das
sich über
Nacht setzen gelassen wurde. Das Gel wurde entnommen und mit 500
ml Isopropanol gemischt. Der Feststoff wurde abfiltriert und drei
Mal mit Aceton gespült.
Das feste weiße
Pulver wurde abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet, um
6,1 g zu ergeben.
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Beispiel 10 – Poly(methacrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid)
= Poly(MAPTAC)
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(3-(Methacryloylamino)propyl)trimethylammoniumchlorid
(38 ml einer 50%-igen wässrigen
Lösung) und
Methylenbismethacrylamid (2,2 g) wurden bei Raumtemperatur in einem
Becherglas gerührt.
Methanol (10 ml) wurde zugesetzt und die Lösung auf 40°C erwärmt, um das Bisacrylamid vollständig zu
lösen.
Anschließend
wurde Kaliumpersulfat (0,4 g) zugesetzt und die Lösung 2 Minuten
gerührt.
Dann wurde Kaliummetabisulfit (0,4 g) zugesetzt und das Rühren fortgesetzt.
Nach 5 Minuten wurde die Lösung
unter eine Stickstoffatmosphäre
gegeben. Nach 20 Minuten enthielt die Lösung eine wesentliche Menge
eines Präzipitats,
dann wurde die Lösung über Nacht
stehen gelassen. Der Feststoff wurde drei Mal mit Isopropanol gewaschen
und durch Filtration gesammelt. Anschließend wurde der Feststoff in
Wasser (500 ml) suspendiert und mehrere Stunden gerührt, bevor
er durch Zentrifugieren gesammelt wurde. Der Feststoff wurde erneut
mit Wasser gewaschen und durch Filtration gesammelt. Schließlich wurde
der Feststoff in einem Vakuumofen getrocknet, um 21,96 g zu ergeben.
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Beispiel 11 – Poly(ethylenimin) „A"
-
Polyethylenimin
(50 g einer 50%-igen wässrigen
Lösung;
Scientific Polymer Products) wurde in Wasser (100 ml) gelöst. Epichlorhydrin
(4,6 ml) wurde tropfenweise zugesetzt. Die Lösung wurde 4 Stunden bei 55°C gewärmt, wobei
sie nach dieser Zeit geliert war. Das Gel wurde entnommen, mit Wasser
(1 l) gemischt und der Feststoff abfiltriert. Dieser wurde in Wasser
(2 l) resuspendiert und 10 Minuten gerührt. Der Feststoff wurde abfiltriert,
das Spülen
ein Mal mit Wasser und zwei Mal mit Isopropanol wiederholt und das
so erhaltene Gel in einem Vakuumofen getrocknet, um 26,3 g eines
gummiartigen Feststoffs zu ergeben.
-
Auf ähnliche
Weise wurden Poly(ethylenimin) „B" und Poly(ethylenimin) „C" hergestellt, wobei
jedoch 9,2 bzw. 2,3 ml Epichlorhydrin verwendet wurden.
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Beispiel 12 – Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
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Methylmethacrylat
(50 g), Divinylbenzol (5 g) und Azobisisobutyronitril (1,0 g) wurden
in Isopropanol (500 ml) gelöst
und unter einer Stickstoff-14-Atmosphäre 18 Stunden bei Rückfluss
gewärmt.
Das feste, weiße Präzipitat
wurde abfiltriert, ein Mal mit Aceton (durch Zentrifugieren gewonnen)
und ein Mal mit Wasser (durch Filtration gewonnen) gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 19,4 g zu ergeben.
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Beispiel 13 – Poly(diethylentriaminmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Diethylentriamin (200 ml) suspendiert und unter
einer Stickstoffatmosphäre
18 Stunden bei Rückfluss
gewärmt.
Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt, in Wasser (500 ml)
resuspendiert, 30 Minuten gerührt,
abfiltriert, in Wasser (500 ml) resuspendiert, 30 Minuten gerührt, abfiltriert,
kurz mit Isopropanol gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, um 18,0 g zu ergeben.
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Poly(pentaethylenhexaminmethacrylamid),
Poly(tetraethylenpentaminmethacrylamid) und Poly(triethylentetraaminmethacrylamid)
wurden ähnlich
wie Poly(diethylentriaminmethacrylamid) aus Pentaethylenhexamin,
Tetraethylenpentamin bzw. Triethylentetramin hergestellt.
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Beispiel 14 – Poly(methylmethacrylat/PEI)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(1,0 g) wurde einem Gemisch, das Hexanol (9150 ml) und Polyethylenimin
(15 g in 15 g Wasser) umfasste, zugesetzt. Das Gemisch wurde 4 Tage
unter Stickstoff bei Rückfluss
gewärmt.
Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt
und der Feststoff abfiltriert, in Methanol (300 ml) suspendiert,
1 Stunde gerührt
und abfiltriert. Das Spülen
wurde ein Mal mit Isopropanol wiederholt und der Feststoff in einem
Vakuumofen getrocknet, um 0,71 g zu ergeben.
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Beispiel 15 – Poly(aminoethylmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Ethylendiamin (9200 ml) suspendiert und unter einer
Stickstoffatmosphäre
3 Tage bei Rückfluss
gewärmt.
Der Feststoff wurde durch Zentrifugieren gesammelt und durch Resuspendieren
in Wasser (500 ml), 30 Minuten Rühren
und Abfiltrieren des Feststoffs gewaschen. Der Feststoff wurde noch
zwei Mal mit Wasser und ein Mal mit Isopropanol gewaschen und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 17,3 g zu ergeben.
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Beispiel 16 – Poly(diethylaminopropylmethacrylamid)
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Poly(methylmethacrylat-co-divinylbenzol)
(20 g) wurde in Diethylaminopropylamin (200 ml) suspendiert und
unter einer Stickstoffatmosphäre
18 Stunden bei Rückfluss
gewärmt.
Der Feststoff wurde durch Filtration gesammelt, in Wasser (500 ml)
resuspendiert, abfiltriert, in Wasser (500 ml) resuspendiert, durch
Filtration gesammelt, kurz mit Isopropanol gespült und in einem Vakuumofen
getrocknet, um 8,2 g zu ergeben.
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Beispiel 17 – NHS-Acrylat
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N-Hydroxysuccinimid
(NHS, 157,5 g) wurde in einem 5-l-Kolben in Chloroform (2300 ml)
gelöst.
Die Lösung
wurde auf 0°C
gekühlt,
dann wurde Acryloylchlorid (132 g) tropfenweise zugesetzt, wobei
die Temperatur bei 2°C
gehalten wurde. Nach dem Zusetzen wurde die Lösung 1,5 Stunden gerührt, in
einem Trenntrichter mit Wasser (1100 ml) gespült und über wasserfreiem Natriumsulfat
getrocknet. Das Lösungsmittel
wurde im Vakuum entfernt und dem Rückstand eine kleine Menge Ethylacetat
zugesetzt. Dieses Gemisch wurde unter Rühren in Hexan (200 ml) gegossen.
Die Lösung
wurde bei Rückfluss
gewärmt,
wobei weiteres Ethylacetat (400 ml) zugesetzt wurde. Das unlösliche NHS
wurde abfiltriert, Hexan (1 l) zugesetzt, die Lösung bei Rückfluss gewärmt, Ethylacetat (400 ml) zugesetzt
und die Lösung
auf < 10°C abkühlen gelassen.
Der Feststoff wurde abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet,
um 125,9 g zu ergeben. Anschließend
wurde durch weiteres Kühlen
eine zweite Ernte von 80 g erhalten.
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Beispiel 18 – Poly(NHS-acrylat)
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NHS-Acrylat
(28,5 g), Methylenbisacrylamid (1,5 g) und Tetrahydrofuran (500
ml) wurden in einem 1-l-Kolben gemischt und unter einer Stickstoffatmosphäre bei 50°C gewärmt. Azobisisobutyronitril
(0,2 g) wurde zugesetzt, die Lösung
1 Stunde gerührt,
zum Entfernen des überschüssigen N-Hydroxysuccinimids
filtriert und unter einer Stickstoffatmosphäre 4,5 Stunden bei 50°C gewärmt. Anschließend wurde
die Lösung
abgekühlt
und der Feststoff abfiltriert, mit Tetrahydrofuran gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 16,1 g zu ergeben.
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Beispiel 19 – Poly(guanidinobutylacrylamid)
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Poly(NHS-acrylat)
(1,5 g) wurde in Wasser (25 ml), das Agmatin (1,5 g) enthielt und
dessen pH-Wert mit festem NaOH auf einen Wert von 9 eingestellt
war, suspendiert. Die Lösung
wurde 4 Tage gerührt,
wobei nach dieser Zeit der pH-Wert auf 6,3 gefallen war. Wasser
wurde auf eine Gesamtmenge von 500 ml zugesetzt, die Lösung 30
Minuten gerührt
und der Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde zwei Mal mit
Wasser und zwei Mal mit Isopropanol gespült und in einem Vakuumofen
getrocknet, um 0,45 g zu ergeben.
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Beispiel 20 – Poly(methacryloylchlorid)
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Methacryloylchlorid
(20 ml), Divinylbenzol (4 ml mit einer Reinheit von 80%), AIBN (0,4
g) und THF (150 ml) wurden unter einer Stickstoffatmosphäre 18 Stunden
bei 60°C
gerührt.
Die Lösung
wurde abgekühlt und
der Feststoff abfiltriert, mit THF und anschließend mit Aceton gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 8,1 g zu ergeben.
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Beispiel 21 – Poly(guanidinobutylmethacrylamid)
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Poly(methacryloylchlorid)
(0,5 g), Agmatinsulfat (1,0 g), Triethylamin (2,5 ml) und Aceton
(50 ml) wurden zusammen 4 Tage gerührt. Anschließend wurde
Wasser (100 ml) zugesetzt und das Gemisch 6 Stunden gerührt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und durch Resuspendieren in Wasser (500
ml), 30 Minuten Rühren
und Abfiltrieren des Feststoffs gewaschen. Das Waschen wurde zwei
Mal mit Wasser und ein Mal mit Methanol wiederholt, dann wurde der
Feststoff in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,41 g zu ergeben.
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Beispiel 22 – Poly(guanidinoacrylamid)
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Es
wurde dem Verfahren für
Poly(guanidinobutylacrylamid) gefolgt, wobei das Agmatinsulfat durch Aminoguanidinbicarbonat
(5,0 g) ersetzt wurde, um 0,75 g zu ergeben.
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Beispiel 23 – Poly(PEH/EPI)
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Epichlorhydrin
(1,5 g) wurde einer Lösung,
die Pentaethylenhexamin (PEH) (20 g) und Wasser (100 ml) umfasste,
tropfenweise zugesetzt, wobei die Temperatur bei etwa 65°C gehalten
wurde. Die Lösung
wurde bis zum Gelieren gerührt
und das Wärmen
4 Stunden fortgesetzt (bei 65°C).
Nach dem Ruhen über
Nacht bei Raumtemperatur wurde das Gel entnommen und mit Wasser
(1 l) gemischt. Der Feststoff wurde abfiltriert, Wasser (1 l) wurde
zugesetzt und das Mischen und Filtrieren wiederholt. Das Gel wurde
in Isopropanol suspendiert und der so erhaltene Feststoff durch
Filtration gewonnen und in einem Vakuumofen getrocknet, um 28,2
g zu ergeben.
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Beispiel 24 – Ethylidenbisacetamid
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Acetamid
(118 g), Acetaldehyd (44,06 g), Kupferacetat (0,2 g) und Wasser
(300 ml) wurden in einen 1-l-Dreihalskolben gegeben, der mit einem
Kondensator und einem Thermometer ausgestattet war, und mechanisch
gerührt.
Konzentrierte HCl (34 ml) wurde zugesetzt und das Gemisch unter
Rühren
24 Stunden bei 45–50°C gewärmt. Anschließend wurde
das Wasser in vacuo entfernt, um einen dicken Schlamm zurückzulassen,
der beim Abkühlen
auf 5°C
Kristalle bildete. Aceton (200 ml) wurde zugesetzt, und nach einigen
Minuten Rühren
wurde der Feststoff abfiltriert und verworfen. Das Aceton wurde
auf 0°C
abgekühlt
und der Feststoff abfiltriert. Dieser Feststoff wurde mit 500 ml
Aceton gespült
und 18 Stunden an Luft getrocknet, um 31,5 g zu ergeben.
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Beispiel 25 – Vinylacetamid
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Ethylidenbisacetamid
(31,05), Calciumcarbonat (2 g) und Celite 541® (2
g) wurden in einen 500-ml-Dreihalskolben gegeben, der mit einem
Thermometer, einem mechanischen Rührwerk und einem Destillationskopf
auf einer Vigreaux-Säule
ausgestattet war. Das Gemisch wurde unter Erwärmen des Gefäßes auf
180–225°C bei 35
mm Hg Vakuum-destilliert. Es wurde nur eine einzige Fraktion gesammelt
(10,8 g), die zusätzlich
zu dem Produkt einen großen
Anteil Acetamid enthielt (mit NMR bestimmt). Dieses feste Produkt wurde
in Isopropanol (30 ml) gelöst,
um die zur Polymerisation verwendete rohe Vinylacetamidlösung zu
ergeben.
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Beispiel 26 – Poly(vinylacetamid)
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Rohe
Vinylacetamidlösung
(15 ml), Divinylbenzol (1 g, technische Qualität, 55%-ige Reinheit, Isomerengemisch)
und AIBN (0,3 g) wurden miteinander gemischt und unter einer Stickstoffatmosphäre 90 Minuten bei
Rückfluss
gewärmt,
um ein festes Präzipitat
zu bilden. Die Lösung
wurde abgekühlt,
Isopropanol (50 ml) wurde zugesetzt und der Feststoff durch Zentrifugieren
gesammelt. Der Feststoff wurde zwei Mal mit Isopropanol und ein
Mal mit Wasser gespült
und anschließend
in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,8 g zu ergeben.
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Beispiel 27 – Poly(vinylamin)
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Poly(vinylacetamid)
(0,79 g) wurde in einen 100-ml-Einhalskolben gegeben, der 25 ml
Wasser und 25 ml konzentrierte HCl enthielt. Das Gemisch wurde 5
Tage refluxiert, dann wurde der Feststoff abfiltriert, ein Mal mit
Wasser und zwei Mal mit Isopropanol gespült und in einem Vakuumofen
getrocknet, um 0,77 g zu ergeben. Das Produkt dieser Umsetzung (etwa
0,84 g) wurde in NaOH (46 g) und Wasser (46 g) suspendiert und bis zum
Sieden (etwa 140°C)
erwärmt.
Auf Grund von Schäumen
wurde die Temperatur verringert und 2 Stunden bei etwa 100°C gehalten.
Anschließend
wurde Wasser (100 ml) zugesetzt und der Feststoff durch Filtration gesammelt.
Der Feststoff wurde ein Mal mit Wasser gespült und in Wasser (500 ml) suspendiert,
anschließend wurde
der pH-Wert mit Essigsäure
auf einen Wert von 5 eingestellt. Der Feststoff wurde erneut abfiltriert,
mit Wasser und anschließend
mit Isopropanol gespült
und dann in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,51 g zu ergeben.
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Beispiel 28 – Poly(ethylenimin)salze
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Polyethylenimin
(25 g in 25 g Wasser gelöst)
wurde in Wasser (100 ml) gelöst
und mit Toluol (1 l) gemischt. Epichlorhydrin (2,3 ml) wurde zugesetzt
und das Gemisch 18 Stunden unter starkem Rühren bei 60°C gewärmt. Das Gemisch wurde abgekühlt und
der Feststoff abfiltriert, in Methanol (2 l) resuspendiert, 1 Stunde gerührt und
durch Zentrifugieren gesammelt. Der Feststoff wurde in Wasser (2
l) suspendiert, 1 Stunde gerührt, abfiltriert,
in Wasser (4 l) suspendiert, 1 Stunde gerührt und wieder abfiltriert.
Der Feststoff wurde in Aceton (4 l) suspendiert und 15 Minuten gerührt, anschließend wurde
die Flüssigkeit
abgegossen, Aceton (2 l) wurde zugesetzt, das Gemisch wurde 15 Minuten
gerührt,
das Aceton erneut abgegossen und der Feststoff in einem Vakuumofen
getrocknet, um das Intermediat „D" zu ergeben.
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Beispiel 29 – Poly(ethyleniminsulfat A)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Schwefelsäure (1,1
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 30 – Poly(ethyleniminsulfat B)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Schwefelsäure (0,57
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
-
Beispiel 31 – Poly(ethyleniminsulfat C)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Schwefelsäure (0,28
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
-
Beispiel 32 – Poly(ethyleniminsulfat D)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Schwefelsäure (0,11
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
-
Beispiel 33 – Poly(ethylenimintartrat A)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Weinsäure (1,72
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 34 – Poly(ethylenimintartrat B)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Weinsäure (0,86
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 35 – Poly(ethylenimintartrat C)
-
Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Weinsäure (0,43
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
-
Beispiel 36 – Poly(ethyleniminascorbat
A)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Ascorbinsäure (4,05
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 37 – Poly(ethyleniminascorbat
B)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Ascorbinsäure (2,02
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten gerührt, der
Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 38 – Poly(ethyleniminascorbat
C)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Ascorbinsäure (1,01
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 39 – Poly(ethylenimincitrat A)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Citronensäure (1,47
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 40 – Poly(ethylenimincitrat B)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Citronensäure (0,74
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 41 – Poly(ethylenimincitrat C)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Citronensäure (0,37
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 42 – Poly(ethyleniminsuccinat
A)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Bernsteinsäure (1,36
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 43 – Poly(ethyleniminsuccinat
B)
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Das
Intermediat „D" (1,0 g) wurde in
Wasser (150 ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt und mit Bernsteinsäure (0,68
g) teilweise neutralisiert. Das Gemisch wurde weitere 30 Minuten
gerührt,
der Feststoff wurde abfiltriert, in Methanol (200 ml) resuspendiert,
5 Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet.
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Beispiel 44 – Poly(ethyleniminchlorid)
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Polyethylenimin
(100 g in 100 g Wasser) wurde in Wasser (zusätzliche 640 ml) gelöst, dann
wurde der pH-Wert mit konzentrierter HCl auf einen Wert von 10 eingestellt.
Anschließend
wurde Isopropanol (1,6 l) zugesetzt, gefolgt von Epichlorhydrin
(19,2 ml). Das Gemisch wurde 18 Stunden unter Stickstoff bei 60°C gerührt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und auf einem Trichter mit Methanol
(300 ml) gespült.
Der Feststoff wurde durch Resuspendieren in Methanol (4 l), 30 Minuten
Rühren
und Abfiltrieren des Feststoffs gespült. Das Spülen wurde zwei Mal mit Methanol
wiederholt, gefolgt von Resuspendieren in Wasser (1 Gallone). Der
pH-Wert wurde mit konzentrierter HCl auf einen Wert von 1,0 eingestellt,
der Feststoff wurde abfiltriert und in Wasser (1 Gallone) resuspendiert,
der pH-Wert wurde erneut mit konzentrierter HCl auf einen Wert von
1,0 eingestellt, dann wurde das Gemisch 30 Minuten gerührt und
der Feststoff abfiltriert. Das Spülen mit Methanol wurde wiederholt und
der Feststoff in einem Vakuumofen getrocknet, um 112,4 g zu ergeben.
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Beispiel 45 – Poly(dimethylethyleniminchlorid)
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Poly(ethyleniminchlorid)
(5,0 g) wurde in Methanol (300 ml) suspendiert, dann wurde Natriumcarbonat (50
g) zugesetzt. Methyliodid (20 ml) wurde zugesetzt und das Gemisch 3
Tage bei Rückfluss
gewärmt.
Wasser wurde bis zu einem Gesamtvolumen von 500 ml zugesetzt, das
Gemisch wurde 15 Minuten gerührt
und der Feststoff abfiltriert. Der Feststoff wurde in Wasser (500
ml) suspendiert, 30 Minuten gerührt
und filtriert. Der Feststoff wurde in Wasser (1 l) suspendiert,
der pH-Wert mit konzentrierter HCl auf einen Wert von 7,0 eingestellt
und das Gemisch 10 Minuten gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert, in Isopropanol (1 l) resuspendiert, 30
Minuten gerührt,
abfiltriert und in einem Vakuumofen getrocknet, um 6,33 g zu ergeben.
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Beispiel 46 – Poly(methacryloylchlorid)
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Methacryloylchlorid
(20 ml), Divinylbenzol (4 ml mit einer Reinheit von 80%), AIBN (0,4
g) und THF (150 ml) wurden unter einer Stickstoffatmosphäre 18 Stunden
bei 60°C
gerührt.
Die Lösung
wurde abgekühlt, der
Feststoff wurde abfiltriert, mit THF und dann mit Aceton gespült und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 8,1 g zu ergeben.
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Beispiel 47 – Poly(guanidinobutylmethacrylamid)
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Poly(methacryloylchlorid)
(0,5 g), Agmatinsulfat (1,0 g), Triethylamin (2,5 ml) und Aceton
(50 ml) wurden zusammen 4 Tage gerührt. Wasser (100 ml) wurde
zugesetzt und das Gemisch 6 Stunden gerührt. Der Feststoff wurde abfiltriert
und durch Resuspendieren in Wasser (500 ml), 30 Minuten Rühren und
Abfiltrieren des Feststoffs gewaschen. Das Waschen wurde zwei Mal
mit Wasser und ein Mal mit Methanol wiederholt, dann wurde der Feststoff
in einem Vakuumofen getrocknet, um 0,41 g zu ergeben.
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Beispiel 48 – Poly(PEH/EPI)
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Epichlorhydrin
(21,5 g) wurde einer Lösung,
die Pentaethylenhexamin (20 g) und Wasser (100 ml) umfasste, tropfenweise
zugesetzt, wobei die Temperatur unterhalb von 65°C gehalten wurde. Die Lösung wurde bis
zum Gelieren gerührt,
dann wurde das Wärmen
4 Stunden fortgesetzt (bei 65°C).
Nach dem Ruhen über Nacht
bei Raumtemperatur wurde das Gel entnommen und mit Wasser (1 l)
gemischt. Der Feststoff wurde abfiltriert, Wasser (1 l) wurde zugesetzt
und das Mischen und Filtrieren wiederholt. Das Gel wurde in Isopropanol suspendiert
und der so erhaltene Feststoff durch Filtration gewonnen und in
einem Vakuumofen getrocknet, um 28,2 g zu ergeben.
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Beispiel 49 – Poly(TAEA-acrylamid)
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Poly(NHS-acrylat)
(4,4 g) wurde in einer Lösung,
die Wasser (100 ml) und Tris(2-aminoethyl)amin (30 ml) umfasste
und deren pH-Wert mit konzentrierter HCl auf einen Wert von 9 eingestellt
war, suspendiert. Nach 4 Tagen Rühren
wurde der Feststoff abfiltriert und das Waschen wiederholt. Der
Feststoff wurde zwei Mal kurz mit Wasser und ein Mal mit Isopropanol
gespült
und anschließend
in einem Vakuumofen getrocknet, um 3,4 g zu ergeben.
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Beispiel 50 – Poly(PEH-acrylamid)
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Poly(NHS-acrylat)
(5,0 g) wurde in einer Lösung,
die Wasser (100 ml) und Pentaethylenhexamin (30 ml) umfasste und
deren pH-Wert mit konzentrierter HCl auf einen Wert von 10 eingestellt
war, suspendiert. Das Gemisch wurde 4 Tage gerührt, der Feststoff wurde abfiltriert
und in Wasser (500 ml) resuspendiert. Das Gemisch wurde 4 Stunden
gerührt,
der Feststoff abfiltriert und das Waschen wiederholt. Anschließend wurde
der Feststoff zwei Mal kurz mit Wasser und ein Mal mit Isopropanol
gespült
und in einem Vakuumofen getrocknet, um 4,7 g zu ergeben.
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Beispiel 51 – Poly(MI/EPI)
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Einem
500-ml-Kolben wurden 2-Methylimidazol (41,00 g, 0,50 mol) und Wasser
(100 ml) zugegeben. Die Lösung
wurde auf 55°C
erwärmt,
dann wurde Epichlorhydrin (46,3 g, 0,50 mol) über einen Zeitraum von 100
Minuten tropfenweise zugesetzt. Die höchste Temperatur, die während des
Zusetzens erreicht wurde, betrug 75°C. Nach dem Zusetzen wurde die
Lösung
auf 90°C
erwärmt
und 18 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Am Morgen wurde das
Reaktionsgemisch auf 45°C
abgekühlt
und Epichlorhydrin (8,7 g, 0,094 mol) tropfenweise zugesetzt. Nach
dem Zusetzen wurde die Lösung
2 Stunden bei 45°C
gerührt.
Zu dieser Zeit wurde eine Lösung
von Natriumhydroxid (3,78 g, 0,094 mol) in Wasser (15 ml) hergestellt.
Das Reaktionsgemisch wurde abgekühlt
und die Natriumhydroxidlösung über einen
Zeitraum von 10 Minuten bei 28°C
tropfenweise zugesetzt. Die Lösung
wurde weitere 15 Minuten gerührt,
in ein Becherglas überführt und
auf einer Wärmeplatte
auf 95°C
erwärmt.
Nach dem Verfestigen des Reaktionsgemischs wurde es zum Härten 5 Stunden
in einen Ofen mit 125°C
gegeben. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Polymer aufgebrochen und zu 2000 ml
Wasser zugegeben. Das Gemisch wurde 3 Stunden stehen gelassen und
dann in zwei Portionen gemischt. Das hydratisierte Gel wurde filtriert
und dann in dem Mischer in zwei Schritten mit Isopropanol dehydratisiert.
Filtration und Trocknen im Vakuum ergaben 83,51 g des Titelpolymers.
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Beispiel 52 – Mit Epichlorhydrin vernetztes
Polyallylamin
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Eine
wässrige
Lösung
von Poly(allylaminhydrochlorid) (500 lb einer 50,7%-igen wässrigen
Lösung) wurde
mit Wasser (751 lb) verdünnt
und mit wässrigem
Natriumhydroxid (171 lb einer 50%-igen wässrigen Lösung) neutralisiert. Die Lösung wurde
auf etwa 25°C
abgekühlt,
dann wurden Acetonitril (1340 lb) und Epichlorhydrin (26,2 lb) zugesetzt.
Die Lösung
wurde 21 Stunden stark gerührt.
Während
dieser Zeit wandelte sich der Inhalt des Reaktionsgefäßes von
zwei flüssigen
Phasen zu einem Teilchenschlamm in einer Flüssigkeit um. Das feste Gelprodukt
wurde durch Filtration isoliert. Das Gel wurde mit einem Schlämmungsverfahren
mit Wasser (136,708 lb) gewaschen. Das Gel wurde durch Filtration
isoliert und mit Isopropanol gespült. Das Gel wurde mit Isopropanol
(1269 lb) aufgeschlämmt
und durch Filtration isoliert. Das nasse Isopropanol/Wasser-Gel
wurde in einem Vakuumtrockner bei 60°C getrocknet. Das getrocknete
Produkt wurde gemahlen, so dass es durch ein Sieb mit 50 mesh passierte,
um ein für
die pharmazeutische Verwendung geeignetes Produkt zu ergeben (166
lb, 73%).
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B. Klinische Prüfung
-
Untersuchungen an Hämodialysepatienten
-
Die
Protokolle 1 bis 6 zur Verwendung von RenaGel® (Geltex
Pharmaceuticals, Inc., Waltham, MA) für die einzelnen Untersuchungen
an Hämodialysepatienten
sind in der nachstehenden Literatur angegeben.
-
Protokoll 1:
-
- Chertow, G. M., Burke, S. K., Lazarus, J. M., Stenzel, K.
H., Wombolt, D., Goldberg, D., Bonventre, J. V. und Slatopolsky,
E., „Poly(allylamine
hydrochloride) (RenaGel®): a noncalcemic phosphate
binder for the treatment of hyperphosphatemia in chronic renal failure," Am. J. Kid. Dis.
29: 66–71
(1997).
-
Protokoll 2:
-
- Goldberg, D. I., Dillon, M. A., Slatapolsky, E. A., Garrett,
B., Gray, J. R., Marbury, T., Weinberg, M., Wombolt, D. und Burke,
S. K., „Effect
of RenaGel, a non-absorbed, calcium- and aluminum-free phosphate binder,
on serum phosphorus, calcium, and intact parathyroid hormone in
end-stage renal disease patients," Nephrol. Dial. Transplant. 13: 2303–2310 (1998).
-
Protokoll 3:
-
- Chertow, G. M., Dillon, M., Burke, S. K., Steg, M., Bleyer,
A. J., Garrett, B. N., Domoto, D. T., Wilkes, B. M., Wombolt, D.
G. und Slatopolsky, E., „A
randomized trial of sevelamer hydrochloride (RenaGel®) with
and without supplemental calcium. Strategies for the control of
hyperphosphatemia in hemodialysis patients," Clin. Nephrol. 51: 18–26 (1999).
-
Protokoll 4:
-
- Bleyer, A. J., Burke, S. K., Dillon, M., Garrett, B., Kant,
K. S., Lynch, D., Raman, S. N., Shoenfeld, P., Teitelbaum, I., Zieg,
S. und Slatopolsky, E., „A
comparison of the calcium-free phosphate binder sevelamer hydrochloride
with calcium acetate in the treatment of hyperphosphatemia in hemodialysis
patients," Am. J.
Kid. Dis. 33: 694–701
(1999).
-
Protokoll 5:
-
- Slatopolsky, E., Burke, S. K., Dillon, M. A. und die RenaGel
Study Group, „RenaGel®,
a nonabsorbed calcium-and aluminum-free phosphate binder, lowers
serum phosphorus and parathyroid hormone," Kid. Int. 55: 299–307 (1999).
-
Protokoll 6:
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- Chertow, G. M., Burke, S. K., Dillon, M. A. und Slatopolsky,
E. für
die RenaGel Study Group, „Long-term
effects of sevelamer hydrochloride an the calcium x phosphorus product
and lipid profile of haemodialysis patients," Nephrol. Dial. Transplant. 14: 2907–2914 (1999).
-
Ergebnisse
-
Wie
in Tabelle 1 gezeigt ist, wurde bei allen Untersuchungen an Hämodialysepatienten
am Ende des Versuchs eine Senkung der Harnsäure von der Grundlinie gefunden. Tabelle 1: Serum-Harnsäure bei behandelten Hämodialysepatienten
Protokoll | Grundlinie
mg/dl | Endpunkt | Veränderung | P-Wert |
1 | 5,5 | 5,3 | –0,3 | 0,3693 |
2 | 6,5 | 6,2 | –0,4 | 0,0622 |
3 | 6,7 | 6,2 | –0,7 | 0,0096 |
4 | 6,9 | 6,4 | –0,4 | 0,0001 |
5 | 7,4 | 6,8 | –0,7 | < 0,0001 |
6 | 7,1 | 6,3 | –0,8 | < 0,0001 |
-
Die
Analyse der Datenbank zeigt, dass Patienten mit einer Vorgeschichte
von Gicht, insbesondere solche mit Hyperurikämie, eine Verringerung der
Serum-Harnsäurespiegel
zeigten, wenn sie gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung behandelt wurden.