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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Kalium
(K+) ist das am meisten vorhandene intrazelluläre
Kation, was ~35–40 mÄq/kg beim Menschen ausmacht.
Dazu sei auf Agarwal, R, et al. (1994) Gastroenterology
107: 548–571 und Mandal, AK (1997) Med. Clin.
North Am. 81: 611–639 verwiesen. Nur 1,5-2,5%
davon sind extrazellulär. Kalium wird durch die Ernährungsweise,
hauptsächlich durch Gemüse, Obst, Fleisch und
Milchprodukte erhalten, wobei bestimmte Nahrungsmittel wie Kartoffeln,
Bohnen, Bananen, Rindfleisch und Truthahn besonders reich an diesem
Element sind. In diesem Zusammenhang sei auf Hunt, CD und
Meacham, SL (2001) J. Am. Diet Assoc. 101: 1058–1060 sowie Hazell,
T (1985) World Rev. Nutr. Diet 46: 1–123 verwiesen.
In den Vereinigten Staaten beträgt die Aufnahme ~80 mÄq/Tag.
Etwa 80% dieser Aufnahme wird vom Gastrointestinaltrakt absorbiert
und im Urin ausgeschieden, wobei der Rest im Schweiß und
in den Fäzes ausgeschieden wird. Daher wird die Kaliumhomöostase
vorwiegend durch die Regulierung der Ausscheidung über
die Nieren aufrecht erhalten. Wenn die Ausscheidung von K+ über die Nieren beeinträchtigt
ist, werden erhöhte K+-Serumspiegel
auftreten. Hyperkaliämie ist ein Zustand, in dem ein Kaliumspiegel
im Serum mehr als etwa 5,0 mÄq/l beträgt.
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Während
eine leichte Hyperkaliämie, die als ein Kalium-Serumspiegel
von etwa 5,0–6 mÄq/l definiert ist, normalerweise
nicht lebensbedrohlich ist, kann eine mäßige bis
schwere Hyperkaliämie (mit Serum-Kaliumspiegeln über
(etwa) 6,1 mÄq/l) schwerwiegende Konsequenzen haben. Herzrhythmusstörungen
und veränderte EKG-Wellenformen sind Befunde von Hyperkaliämie.
In diesem Zusammenhang sei auf Schwartz, MW (1987) Am. J.
Nurs. 87: 1292–1299 verwiesen. Wenn der Kalium-Serumspiegel über
etwa 9 mÄq/l steigt, können atrioventrikuläre
Dissoziation, ventrikuläre Tachykardie oder ventrikuläre
Fibrillation auftreten.
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Hyperkaliämie
tritt in der Allgemeinbevölkerung von gesunden Personen
selten auf. Jedoch zeigen bestimmte Gruppen definitiv eine höhere
Inzidenz von Hyperkaliämie. Bei Patienten, die im Krankenhaus
sind, reicht die Inzidenz von Hyperkaliämie von etwa 1–10%,
wobei dies von der Definition von Hyperkaliämie abhängt.
Patienten in den Extremen des Lebens, sei es jung oder alt, zeigen
ein hohes Risiko. Das Vorliegen einer verringerten Nierenfunktion,
einer urogenitalen Erkrankung, Krebs, schwerer Diabetes und Polypragmasie
können Patienten für eine Hyperkaliämie
prädisponieren.
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Die
meisten der heutigen Behandlungsmöglichkeiten für
Hyperkaliämie sind auf eine Verwendung in Krankenhäusern
beschränkt. Beispielsweise sind Austauschharze, wie zum
Beispiel Kayexalate, aufgrund der hohen notwendigen Dosen, die zu
einer sehr geringen Einhaltung durch den Patienten, schweren gastrointestinalen
Nebenwirkungen und einer signifikanten Einführung von Natrium
(was möglicherweise Hypernatriämie und eine verwandte
Flüssigkeitsretention und Hypertension verursacht) führen,
nicht für ambulante Patienten oder eine chronische Behandlung
geeignet. Diuretika, die Natrium und Kalium aus Patienten über
die Nieren entfernen können, sind häufig aufgrund
der zugrunde liegenden Nierenerkrankung und einer häufigen
entsprechenden Diuretika-Resistenz in ihrer Wirksamkeit eingeschränkt.
Diuretika sind auch bei Patienten kontraindiziert, bei denen ein
Abfall des Blutdrucks und eine Volumendepression unerwünscht
sind (beispielsweise CHF- Patienten, die zusätzlich dazu,
dass sie unter einem niedrigen Blutdruck leiden, häufig
auf einer Kombination von Arzneimitteln sind, wie zum Beispiel ACE-Inhibitoren
und Kalium-sparende Diuretika, z. B. Spironolacton, die Hyperkaliämie
induzieren können).
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Die
Verwendung Kationen-bindender Harze zum Binden anorganischer monovalenter
Kationen, wie zum Beispiel Kalium-Ionen und Natrium-Ionen, ist berichtet
worden. Beispielsweise offenbart das
US-Patent Nr.
5,718,920 von Notenbomer polymere Core-Shell-Partikel,
die zur Bindung von Kationen wie Natrium-Ionen und Kalium-Ionen
wirksam sein sollen.
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Die
WO 05/097081 und die
WO 05/020752 beschreiben
Core-Shell-Partikel zur Bindung von gelösten Target-Stoffen.
Die
WO 05/020752 beschreibt
Core-Shell-Partikel mit Shell-Komponenten, die Polymere umfassen,
wobei in einer Ausführungsform Polymere enthalten sind,
die durch radikalische Polymerisation ethylenischer Monomere hergestellt
worden sind. In einer anderen Ausführungsform sind kommerziell
erhältliche Polymere, wie zum Beispiel Eudragit-Polymere,
beschrieben. Obwohl die
WO
05/020752 Core-Shell-Partikel, die einen Fortschritt in
der Core-Shell-Technologie darstellen, und ihre Verwendung beschreibt,
bleibt eine weitere Verbesserung in Hinblick auf das selektive Binden
und die selektive Retention monovalenter Kationen gegenüber
divalenten Kationen wünschenswert, insbesondere angewendet
auf Core-Shell-Partikel, die für die Verwendung in der
Behandlung von Hyperkaliämie begünstigt sind.
In ähnlicher Weise beschreibt die
WO 05/097081 Kalium-bindende Core-Shell-Partikel,
in denen die Shell-Komponente Polymere umfasst, wobei beispielsweise
kommerziell erhältliches Eudragit-Polymer oder (in einer
alternativen Ausführungsform) benzylierte Polyethylenimin-Polymere
eingeschlossen sind. Obwohl die
WO
05/020752 ebenfalls einen Fortschritt in der Core-Shell-Technologie
und ihrer Verwen dung darstellt, gibt es weitere Möglichkeiten
zur Verbesserung hinsichtlich Permselektivität, insbesondere
in der Anwendung auf Core-Shell-Partikel, die für eine
Verwendung in der Behandlung von Hyperkaliämie begünstigt
sind.
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Trotz
des Fortschritts im Stand der Technik bleibt ein Bedarf an verbesserten
Zusammensetzungen zur Bindung anorganischer monovalenter Kationen,
wie zum Beispiel Kalium-Ionen und Natrium-Ionen, und insbesondere
zur selektiven Bindung derartiger monovalenter Kationen gegenüber
divalenten Kationen wie Magnesium-Ionen und Calcium-Ionen. Insbesondere
bleibt ein Bedarf nach verbesserten Core-Shell-Partikeln, die eine
therapeutisch wirksame Bindungskapazität im physiologisch
relevanten pH-Bereich für Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen
aufweisen, wobei derartige Core-Shell-Partikel im Wesentlichen nicht
abbaubar, im Wesentlichen nicht absorbierbar und bezüglich
einer geringen Toxizität geeignet sind. Ebenso besteht
im Stand der Technik ein Bedarf nach verbesserten Verfahren, die
derartige verbesserte Zusammensetzungen anwenden, beispielsweise
in pharmazeutischen und anderen Anwendungen, die das Entfernen monovalenter
Kationen aus einer Umgebung beinhalten. Insbesondere besteht ein
erheblicher Bedarf nach einer verbesserten Behandlung von Hyperkaliämie
und verwandten Indikationen, die derartige verbesserte Zusammensetzungen verwenden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Verfahren:
Die vorliegende Erfindung ist unter einem ersten allgemeinen Gesichtspunkt
auf Verfahren zum Entfernen monovalenter Kationen, insbesondere
anorganischer monovalenter Kationen wie Kalium-Ionen und Natrium-Ionen,
aus einer Umgebung, die derartige Kationen umfassen, wie zum Beispiel
der Gastrointestinaltrakt eines Säugers, gerichtet. Vorzugsweise
umfasst die Umgebung einen oder mehr kompetitierende gelöste
Stoffe, insbesondere ein oder mehr divalente kompetitierende Kationen,
vorzugsweise anorganische divalente Kationen wie Magnesium-Ionen
oder Calcium-Ionen. Die Verfahren werden vorzugsweise zum Entfernen
von Kalium-Ionen aus einem Gastrointestinaltrakt eines Säugers
angewendet.
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In
einer ersten Ausführungsform innerhalb dieses ersten Gesichtspunkts
der Erfindung umfasst das Verfahren die Verabreichung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung (beispielsweise eines Core-Shell-Partikels) an den
Säuger, wobei die pharmazeutische Zusammensetzung ein permselektives
Polymer zur Bindung von Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen
(und vorzugsweise zum Binden von sowohl Natrium-Ionen als auch Kalium-Ionen
gegenüber sowohl Magnesium-Ionen als auch Calcium-Ionen)
umfasst. Die Permselektivität der pharmazeutischen Zusammensetzung
bleibt während des Durchgangs des Core-Shell-Partikels
durch den Dünndarm und den Grimmdarm bestehen. Die pharmazeutische
Zusammensetzung tauscht vorrangig Kalium-Ionen gegenüber
Natrium-Ionen in einem unteren Grimmdarm des Gastrointestinaltrakts
aus und hält vorrangig Kalium-Ionen gegenüber
Natrium-Ionen fest. Eine therapeutisch wirksame Menge an Kalium-Ionen
wird aus dem Gastrointestinaltrakt des Säugers entfernt.
In dieser Ausführungsform kann das Core-Shell-Partikel
den Gastrointestinaltrakt des Säugers während
eines Zeitraums von mindestens (etwa) 30 Stunden oder in einigen
Fällen während eines längeren Zeitraums
von mindestens (etwa) 36 Stunden oder 42 Stunden oder 48 Stunden
passieren.
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In
einer anderen zweiten Ausführungsform innerhalb dieses
Gesichtspunkts der Erfindung wird ein Core-Shell-Partikel an einen
Säuger, vorzugsweise einen Menschen, verabreicht. Das Core-Shell-Partikel
umfasst eine Core-Komponente und eine Shell-Komponente, wobei die
Core-Komponente ein Polymer mit einer Fähigkeit zur Bindung
von Kalium-Ionen ist und die Shell-Komponente ein permselektives
Polymer zur Bindung von Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen
(und vorzugsweise zum Binden von sowohl Natrium-Ionen als auch Kalium-Ionen
gegenüber sowohl Magnesium-Ionen als auch Calcium-Ionen)
ist. Die Permselektivität des Core-Shell-Partikels in Bezug
auf Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen bleibt während
des Durchgangs des Core-Shell-Partikels durch den Dünndarm
und den Grimmdarm bestehen. Das Core-Shell-Partikel bindet vorwiegend
Kalium-Ionen gegenüber Natrium-Ionen (beispielsweise durch
Austausch) in einem unteren Grimmdarm des Gastrointestinaltrakts
und hält vorwiegend Kalium-Ionen gegenüber Natrium-Ionen
zurück. Eine therapeutisch wirksame Menge an Kalium-Ionen
wird aus dem Gastrointestinaltrakt des Säugers entfernt.
In dieser Ausführungsform kann das Core-Shell-Partikel
den Gastrointestinaltrakt des Säugers während
eines Zeitraums von mindestens (etwa) 30 Stunden oder in einigen
Fällen während eines längeren Zeitraums
von mindestens (etwa) 36 Stunden oder 42 Stunden oder 48 Stunden
passieren.
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In
einer weiteren dritten Ausführungsform des ersten Gesichtspunkts
der Erfindung ist die Erfindung auf Verfahren zur Behandlung einer
pharmazeutischen Indikation gerichtet, die auf einem abnormal erhöhten Spiegel
eines monovalenten Kations, wie zum Beispiel einem abnormal erhöhten
Kalium-Ionen-Serumspiegel oder einem abnormal erhöhten
Natrium-Ionen-Serumspiegel basiert oder direkt oder indirekt davon
herrührt. Das Verfahren umfasst das Entfernen von Kalium-Ionen
aus einem Gastrointestinaltrakt eines Säugers gemäß der
ersten oder zweiten Ausführungsform dieser Erfindung, wie
sie voranstehend dargestellt sind und wie sie im Folgenden spezieller
beschrieben sind. Die Verfahren und Zusammensetzungen der Erfindung
sind zur therapeutischen und/oder prophylaktischen Verwendung in
derartigen Behandlungen geeignet. Beispielsweise können
die pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung dazu verwendet
werden, Hyperkaliämie unter Verwen dung von Kalium-bindenden
Core-Shell-Partikeln zu behandeln. in einer Ausführungsform
werden Core-Shell-Partikel umfassende Kalium-bindende Zusammensetzungen
in Kombination mit Arzneimitteln verwendet, die eine Kalium-Retention
verursachen, wie zum Beispiel Kalium-sparende Diuretika, Angiotensin-Konversionsenzym-Inhibitoren
(ACEIs), Angiotensinrezeptorblockern (ARBs), nicht-steroiden entzündungshemmenden
Antirheumatika, Heparin oder Trimethoprim.
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In
einer weiteren vierten Ausführungsform dieses ersten allgemeinen
(Verfahrens) Gesichtspunkts der Erfindung ist die Erfindung auf
die Verwendung einer Zusammensetzung, die ein Core-Shell-Partikel
umfasst, zur Herstellung eines Medikaments gerichtet. Das Medikament
ist vorzugsweise zur Verwendung für die prophylaktische
oder therapeutische Behandlung von verschiedenartigen Indikationen,
wie sie hierin beschrieben sind. Die Zusammensetzung kann Core-Shell-Partikel,
gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehr pharmazeutisch
annehmbaren Exzipientien umfassen. Das Medikament kann zur Entfernung
von Kalium-Ionen aus einem Gastrointestinaltrakt eines Säugers
gemäß der ersten oder zweiten Ausführungsform
dieser Erfindung verwendet werden, wie sie voranstehend dargestellt
sind und wie sie im Folgenden spezieller beschrieben sind.
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Zusammensetzungen:
Unter einem anderen zweiten allgemeinen Gesichtspunkt stellt die
vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, beispielsweise pharmazeutische
Zusammensetzungen zur Entfernung von Kalium-Ionen aus einem Gastrointestinaltrakt
eines Säugers zur Verfügung.
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In
einer ersten Ausführungsform innerhalb des zweiten Gesichtspunkts
der Erfindung kann die pharmazeutische Zusammensetzung ein Polymer
mit einer Fähigkeit zur Bindung von Kalium-Ionen umfassen
und die pharmazeutische Zusammensetzung kann eine beständige
Selektivität für Kalium-Ionen gegenüber
Magnesium-Ionen besitzen. Die pharmazeutische Zusammensetzung ist
des Weiteren durch einen oder mehr der folgenden Gesichtspunkte
gekennzeichnet:
- (a) die pharmazeutische Zusammensetzung
weist eine spezifische Bindung für Kalium-Ionen von mindestens
(etwa) 1,0 mmol/g, vorzugsweise mindestens (etwa) 1,5 mmol/g, vorzugsweise
mindestens (etwa) 2,0 mmol/g auf, die innerhalb eines Kalium-Bindungszeitraums
von weniger als (etwa) 24 Stunden, vorzugsweise weniger als (etwa)
18 Stunden, vorzugsweise weniger als (etwa) 12 Stunden, vorzugsweise
weniger als (et wa) sechs Stunden erzielt wird, und die pharmazeutische
Zusammensetzung weist ein spezifisches Binden für Magnesium-Ionen
von nicht mehr als (etwa) 3,0, vorzugsweise nicht mehr als (etwa)
2,0, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 1,0 mmol/g auf, das über
einen Magnesium-Bindungszeitraum von mehr als (etwa) 18 Stunden,
vorzugsweise mehr als (etwa) 24 Stunden erhalten bleibt,
- (b) die pharmazeutische Zusammensetzung weist eine relative
Bindung für Kalium-Ionen von mindestens (etwa) 20%, vorzugsweise
mindestens (etwa) 30%, stärker bevorzugt mindestens (etwa)
40%, in jedem Fall auf die Molmenge der gesamten gebundenen Kationen
bezogen, auf, was innerhalb eines Kalium-Bindungszeitraums von weniger
als (etwa) 24 Stunden, vorzugsweise weniger als (etwa) 18 Stunden,
vorzugsweise weniger als (etwa) 12 Stunden, vorzugsweise weniger
als (etwa) sechs Stunden erzielt wird, und die pharmazeutische Zusammensetzung
weist eine relative Bindung für Magnesium-Ionen von nicht
mehr als (etwa) 70%, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 60%, vorzugsweise
nicht mehr als (etwa) 50%, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 40%,
in jedem Fall bezogen auf die Molmenge der gesamten gebundenen Kationen,
auf, was über einen Magne sium-Bindungszeitraum von mehr
als (etwa) 18 Stunden, vorzugsweise mehr als (etwa) 24 Stunden erhalten
bleibt, oder
- (c) die pharmazeutische Zusammensetzung besitzt eine zeitliche
Persistenz für Kalium-Ionen, definiert als die zum Erreichen
von (etwa) 80% der Gleichgewichtsbindung, t80,
erforderliche Zeit, von nicht mehr als (etwa) 24 Stunden, vorzugsweise
nicht mehr als (etwa) 18 Stunden, vorzugsweise nicht mehr als (etwa)
12 Stunden, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) sechs Stunden und
die pharmazeutische Zusammensetzung besitzt eine zeitliche Persistenz
für Magnesium-Ionen, definiert als die zum Erreichen von
(etwa) 80% der Gleichgewichtsbindung, t80,
erforderliche Zeit, von mehr als (etwa) 18 Stunden, vorzugsweise
mehr als (etwa) 24 Stunden. In jedem Fall (a), (b) oder (c) werden
die Werte in vitro in einem Assay bestimmt, der aus der Gruppe ausgewählt
ist, die besteht aus
- (i) einem ersten Assay, der im Wesentlichen aus dem Inkubieren
der pharmazeutischen Zusammensetzung bei einer Konzentration von
4 mg/ml in einer Lösung, die im Wesentlichen aus 55 mM
KCl, 55 mM MgCl2 und 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat
besteht, mit einem pH von 6,5 und bei einer Temperatur von 37°C
für 48 Stunden unter Rühren und dem direkten oder
indirekten Messen der an die pharmazeutische Zusammensetzung gebundenen
Kationen im Verlauf der Zeit besteht,
- (ii) einem zweiten Assay, der im Wesentlichen aus dem Inkubieren
der pharmazeutischen Zusammensetzung bei einer Konzentration von
4 mg/ml in einer Lösung, die im Wesentlichen aus 50 mM
KCl, 50 mM MgCl2 und 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat,
5 mM Natrium-Taurocholat, 30 mM Oleat und 1,5 mM Citrat besteht,
mit einem pH von 6,5 und bei einer Temperatur von 37°C
für 48 Stunden unter Rühren besteht, und dem direkten
oder indirekten Messen der an die pharmazeuti sche Zusammensetzung gebundenen
Kationen im Verlauf der Zeit besteht, und
- (iii) einem dritten Assay, der im Wesentlichen aus dem Inkubieren
der pharmazeutischen Zusammensetzung bei einer Konzentration von
4 mg in wässriger Fäzes-Lösung, wobei
die wässrige Fäzes-Lösung ein gefilterter
zentrifugaler Überstand ist, der vom Zentrifugieren menschlicher
Fäzes für 16 Stunden bei 50.000 g bei 4°C
und nachfolgendem Filtrieren des Überstands durch einen
0,2-μm-Filter herrührt, wobei die pharmazeutische
Zusammensetzung in der wässrigen Fäzes-Lösung
bei einer Temperatur von 37°C für 48 h unter Rühren
inkubiert wird, und dem direkten oder indirekten Messen der an die
pharmazeutische Zusammensetzung gebundenen Kationen im Verlauf der
Zeit besteht, sowie
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Kombinationen
aus einem oder mehreren des ersten Assays, des zweiten Assays und
des dritten Assays.
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In
einem Ansatz innerhalb der ersten Ausführungsform des zweiten
Gesichtspunkts der Erfindung beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für jeden Fall (a) und (b) vorzugsweise weniger als (etwa)
24 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 24 Stunden. In einem anderen Ansatz innerhalb dieser
Ausführungsform beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für jeden Fall (a) und (b) vorzugsweise weniger als (etwa)
18 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 18 Stunden. In einem weiteren Ansatz innerhalb dieser
Ausführungsform beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für jeden Fall (a) und (b) vorzugsweise weniger als (etwa)
12 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 18 Stunden.
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In
einem zusätzlichen Ansatz innerhalb dieser Ausführungsform
beträgt der Kalium-Bindungszeitraum für jeden
Fall (a) und (b) vorzugsweise weniger als (etwa) sechs Stunden und
der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise mehr
als (etwa) 18 Stunden. In ähnlicher Weise beträgt
der Kalium-Bindungszeitraum in einem Ansatz innerhalb dieser ersten
Ausführungsform des zweiten Gesichtspunkts der Erfindung
für Fall (c) vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 24 Stunden
und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 24 Stunden. In einem anderen Ansatz innerhalb dieser
Ausführungsform beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für Fall (c) vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 18 Stunden
und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 18 Stunden. In einem weiteren Ansatz innerhalb dieser
Ausführungsform beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für Fall (c) vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 12 Stunden
und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 18 Stunden. In einem zusätzlichen Ansatz
innerhalb dieser Ausführungsform beträgt der Kalium-Bindungszeitraum
für Fall (c) vorzugsweise nicht mehr als (etwa) sechs Stunden
und der Magnesium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 18 Stunden.
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Eine
weitere dritte Ausführungsform des zweiten allgemeinen
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung ist auf ein Core-Shell-Partikel
gerichtet, das eine innere Core-Komponente und eine Shell-Komponente umfasst.
Die innere Core-Komponente umfasst ein Kationenaustauschpolymer.
Die Shell-Komponente kapselt die Core-Komponente ein und umfasst
ein insgesamt positiv geladenes vernetztes Aminpolymer, das Amingruppierungen
enthält, wobei mindestens 1% und vorzugsweise mindestens
2% der Amingruppierungen quaternäres Ammonium sind. In
einer derartigen Ausführungsform hat das Core-Shell-Partikel
vorzugsweise eine Größe von (etwa) 1 μm
bis (etwa) 500 μm und eine Bindungskapazität für
Kalium von mindestens (etwa) 1,5 mmol/g bei einem pH von über
5,5. Unter bevorzugten Verwendungsgesichtspunkten werden derartige
Core-Shell-Partikel an einen Säuger für den Durchtritt
durch den Gastrointestinaltrakt des Säugers verabreicht.
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Eine
weitere vierte Ausführungsform des zweiten allgemeinen
Gesichtspunkts der vorliegenden Erfindung ist auf ein Core-Shell-Partikel
gerichtet, das eine innere Core-Komponente und eine Shell-Komponente umfasst.
Die innere Core-Komponente umfasst ein Kationenaustauschpolymer.
Die Shell-Komponente kapselt die Core-Komponente ein und umfasst
ein insgesamt positiv geladenes vernetztes Aminpolymer, wobei das Polymer
Amingruppierungen umfasst, die mit einer (alkyl)heterocyclischen
Gruppierung mit der Formel -(CH2)m-HET-(Rx)t oder einer (Alkyl)arylgruppierung mit der
Formel -(CH2)m-Ar-(Rx)t substituiert
ist, worin m für 0–10 steht, t für 0–5
steht, HET für eine heterocyclische Gruppierung steht,
Ar für eine Arylgruppierung steht und Rx ein
Hydrocarbylrest oder ein substituierter Hydrocarbylrest ist und
-(CH2)m-Ar-(Rx)t von Benzyl verschieden
ist. Unter bevorzugten Verwendungsgesichtspunkten werden derartige
Core-Shell-Partikel an einen Säuger zum Durchtritt bzw.
zur Passage durch den Gastrointestinaltrakt des Säugers
verabreicht.
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In
einer weiteren fünften Ausführungsform des zweiten
allgemeinen Gesichtspunkts der Erfindung ist die Erfindung auf eine
Zusammensetzung zur Verwendung als ein Arzneimittel gerichtet. Vorzugsweise
ist die Erfindung auf eine Zusammensetzung zur Verwendung in der
Therapie (einschließlich zur Verwendung in einer prophylaktischen
oder therapeutischen Therapie) zur Behandlung verschiedener Indikationen
gerichtet, wie sie voranstehend und nachfolgend in Bezug auf den
ersten Gesichtspunkt (Verfahren) der Erfindung beschrieben sind
bzw. werden. Die Zusammensetzung kann eine pharmazeutische Zusammensetzung
wie Core-Shell-Partikel, beispielsweise wie sie voranstehend in
Zusammenhang mit der ersten, zweiten, dritten und vierten Ausführungsform
dieses Gesichtspunkts der Erfindung beschrieben sind, umfassen.
Die Zusammensetzung kann gegebenenfalls ein oder mehr pharmazeutisch
annehmbare Exzipientien umfassen und zusätzlich dazu oder
alternativ dazu kann sie gegebenenfalls in Kombination mit einem
flüssigen Medium zum Suspendieren oder Dispergieren der
Zusammensetzung (zum Beispiel der Core-Shell-Partikel) angewendet
werden. Die Zusammensetzung kann zu einer beliebigen geeigneten
Form (zum Beispiel Tabletten usw., wie es nachstehend in vollständigerer
Weise beschrieben wird) formuliert werden. Das Core-Shell-Partikel
kann wie voranstehend in Bezug auf die erste Ausführungsform
des ersten Gesichtspunkts der Erfindung beschrieben, verwendet werden.
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In
den verschiedenen Ausführungsformen des ersten und des
zweiten Gesichtspunkts der Erfindung ist die Selektivität
(zum Beispiel Permselektivität) der pharmazeutischen Zusammensetzung
(beispielsweise der Core-Shell-Partikel) der Erfindung ausreichend
persistent, um einen günstigen Effekt, beispielsweise einen günstigen
prophylaktischen oder einen günstigen therapeutischen Effekt
zu besitzen. Insbesondere können die Zusammensetzungen
(und Core-Shell-Partikel) der Erfindung bei Anwendungen, die die
gastrointestinale Umgebung involvieren, eine größere
Menge an Kalium-Ionen als Natrium-Ionen aus dem Gastrointestinaltrakt (innerhalb
eines für die Durchgangszeit für den unteren Grimmdarm
repräsentativen Kalium-Bindungszeitraums) entfernen und
sie können eine dauerhafte Selektivität für
Kalium-Ionen gegenüber einem oder mehr divalenten Ionen,
zum Beispiel Magnesium-Ionen, Calcium-Ionen (über einen
divalente Ionen bindenden Zeitraum, der für die Durchgangszeit
durch den Gastrointestinaltrakt oder einen relevanten Anteil davon
(zum Beispiel durch den Dünndarm und den Grimmdarm) repräsentativ
ist) besitzen.
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In
einer beliebigen Ausführungsform des ersten allgemeinen
Gesichtspunkts oder des zweiten allgemeinen Gesichtspunkts der vorliegenden
Erfindung kann das Core-Shell-Partikel des Weiteren dadurch gekennzeichnet
sein, dass es durch ein oder mehr zusätzliche Merkmale
dargestellt wird oder ein oder mehr zusätzliche Merkmale
aufweist, die folgendermaßen in den hierin nachfolgend
in der Zusammenfassung der Erfindung enthaltenen Abschnitten beschrieben
sind und in der detaillierten Beschreibung der Erfindung detailliert
dargestellt werden. Derartige zusätzliche Merkmale werden
als Teil der Erfindung in beliebigen und sämtlichen möglichen
Kombinationen miteinander und mit einer oder mehr Ausführungsformen
der Erfindung, wie sie in Zusammenhang mit dem ersten oder zweiten
Gesichtspunkt davon erwähnt sind, angesehen.
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Shell-Komponente:
In besonders bevorzugten Ausführungsformen umfasst die
Shell-Komponente bzw. Hülle-Komponente ein vernetztes Polyvinylpolymer
(zum Beispiel ein Polyvinylamin-Polymer), das ein oder mehr weitere
Merkmale oder Charakteristika (allein oder in verschiedenen Kombinationen)
besitzt, wie sie hierin beschrieben sind. In einigen Ausführungsformen
kann das Polyvinylpolymer ein dicht vernetztes Polyvinylpolymer
sein. In einigen Ausführungsformen kann das Polyvinylpolymer
beispielsweise ein Produkt einer Vernetzungsreaktion sein, das ein
Vernetzungsmittel und ein Polyvinylpolymer (zum Beispiel von repetitiven Einheiten
des Polymers oder von vernetzbaren funktionellen Gruppen des Polymers)
in einem Verhältnis von nicht weniger als (etwa) 2:1 und
vorzugsweise innerhalb eines Verhältnisses, das von (etwa)
2:1 bis (etwa) 10:1 reicht, das von (etwa) 2,5:1 bis (etwa) 6:1
reicht oder das von (etwa) 3:1 bis (etwa) 5:1 reicht und in einigen Ausführungsformen
in einem Verhältnis von (etwa) 4:1, jeweils auf molarer
Basis, umfasst. In einigen Ausführungsformen kann das vernetzte
Shell-Polymer ein vernetztes Polyvinylamin-Polymer sein, das vernetzende Gruppierungen und
Amingruppierungen in einem Verhältnis von nicht weniger
als (etwa) 0,05:1, vorzugsweise nicht weniger als (etwa) 0,1:1 und
vorzugsweise in einem Verhältnis, das von (etwa) 0,1:1
bis (etwa) 1,5:1 reicht, stärker bevorzugt von (etwa) 0,5:1
bis (etwa) 1,25:1 oder von (etwa) 0,75:1 bis (etwa) 1:1 reicht,
jeweils auf Basis eines Moläquivalenz vernetzender Gruppierung
zu Amingruppierung in dem vernetzten Polyvinylamin-Polymer, umfasst.
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Shell-Vernetzungsmittel:
Die Shell oder Hülle kann mit einem Vernetzungsmittel vernetzt
werden. Im Allgemeinen umfasst das Vernetzungsmittel eine Verbindung
mit mindestens zwei Amin-reaktiven Gruppierungen. In einigen Ausführungsformen
kann das Vernetzungsmittel für die Shell-Komponente ein
hydrophobes Vernetzungsmittel sein.
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Robustheit:
Das Core-Shell-Partikel eines beliebigen Gesichtspunkts oder einer
beliebigen Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise
ausreichend robust, um in der Umgebung der Verwendung fortzubestehen – beispielsweise
um das Gastrointestinalsystem (oder ein dafür repräsentativer
In-vitro-Assay) für pharmazeutische Anwendungen zu passieren – ohne
dass ein derartiges Core-Shell-Partikel erheblich zersetzt wird
und/oder vorzugsweise ohne dass die physikalischen Charakteristika
und/oder Leistungscharakteristika des Core-Shell-Partikels erheblich
verschlechtert werden. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Shell-Komponente der Core-Shell-Zusammensetzung im Wesentlichen
nicht zersetzt und/oder besitzt physikalische Charakteristika und/oder
Leistungscharakteristika, die unter physiologischen Bedingungen
des Gastrointestinaltrakts (oder in-vitro-Darstellungen oder -Nachahmungen
dafür) während eines Zeitraums für das Verweilen
in oder die Passage durch die Umgebung von Interesse, wie zum Beispiel
den Gastrointestinaltrakt im Wesentlichen nicht verschlechtert werden,
aufweist.
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Deformierbares
Polymer: In einigen Ausführungsformen ist die Shell-Komponente
vorzugsweise ein deformierbares Polymer und stärker bevorzugt
ein deformierbares vernetztes Polymer, das sich an Änderungen
in den Dimensionen der Core-Komponente anpassen kann (zum Beispiel
aufgrund eines Quellens, wie aus einer Hydratisierung in einer wässrigen
Umgebung; oder beispielsweise aufgrund von Herstellungsvorschriften – zum
Beispiel Trocknen; oder beispielsweise aufgrund von Lagerung – wie
in einer feuchten Umgebung).
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Nicht-absorbiert:
Vorzugsweise werden Core-Shell-Partikel und die Zusammensetzungen,
die derartige Core-Shell-Partikel umfassen, nicht aus dem Gastrointestinaltrakt
absorbiert. Vorzugsweise werden (etwa) 90% des Polymers oder mehr
nicht absorbiert, stärker bevorzugt werden (etwa) 95% oder
mehr nicht absorbiert, sogar noch stärker bevorzugt werden
(etwa) 97% oder mehr nicht absorbiert und am stärksten
bevorzugt werden (etwa) 98% des Polymers oder mehr nicht absorbiert.
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Kalium-Bindungsfähigkeit:
Das Core-Shell-Partikel eines beliebigen Gesichtspunkts oder einer
beliebigen Ausführungsform der Erfindung kann eine effektive
Menge eines Kalium-bindenden Cores, zum Beispiel eines Kalium-bindenden
Polymers (beispielsweise eines Polymers mit einer Fähigkeit
zur Bindung von Kalium) aufweisen. In einigen Ausführungsformen
kann das Core-Shell-Partikel eine therapeutisch wirksame Menge eines
Kalium-bindenden Cores aufweisen, so dass das Core-Shell-Partikel
nach Verabreichung an ein Säugetier, zum Beispiel einen
Menschen, durchschnittlich mindestens (etwa) 1,5 mmol (oder 1,5
mÄq) oder mehr Kalium pro Gramm des Core-Shell-Partikels
effektiv bindet und entfernt. Das Core-Shell-Partikel kann auch
durch seine Bindungsfähigkeit auf Basis einer in-vitro-Bindungsfähigkeit
für Kalium, wie sie im Fol genden in der detaillierten Beschreibung
der Erfindung beschrieben ist, gekennzeichnet werden.
-
Selektivität:
Vorteilhafterweise sind die Core-Shell-Partikel der Erfindung für
monovalente Kationen gegenüber divalenten Kationen selektiv.
Das vernetzte Shell-Polymer kann ein permselektives Polymer sein, das
eine Permselektivität für anorganische monovalente
Kationen gegenüber anorganischen divalenten Kationen besitzt.
In bevorzugten Ausführungsformen kann die relative Permeabilität
des Shell-Polymers für monovalente Ionen gegenüber
divalenten Ionen durch ein Permeabilitätsverhältnis
der Permeabilität für monovalente Ionen (zum Beispiel
Kalium-Ionen) zur Permeabilität für divalente
Ionen (zum Beispiel Mg++ und Ca++)
als Maßzahl in für geeignete Umgebungen repräsentativen
In-vitro-Assays charakterisiert werden. Beispielsweise kann das
Permeabilitätsverhältnis, gemessen in für
das Gastrointestinalsystem repräsentativen Assays, mindestens
(etwa) 2:1 und vorzugsweise mindestens (etwa) 5:1 oder mindestens
(etwa) 10:1 oder mindestens (etwa) 100:1 oder mindestens (etwa)
1.000:1 oder mindestens (etwa) 10.000:1 betragen. Das Permeabilitätsverhältnis,
gemessen in für das Gastrointestinalsystem repräsentativen
Assays kann beispielsweise von (etwa) 1:0,5 bis (etwa) 1:0,0001
reichen (d. h. von (etwa) 2:1 bis (etwa) 10.000:1) und es kann vorzugsweise
von (etwa) 1:0,2 bis (etwa) 1:0,01 reichen (d. h. von (etwa) 5:1
bis (etwa) 100:1).
-
Shell
bzw. Hülle (Menge/Dicke/Partikelgröße):
Das Core-Shell-Partikel kann vorzugsweise eine Shell-Komponente
und eine Core-Komponente in einer relativen Menge umfassen, die
im Allgemeinen von (etwa) 1:1000 bis (etwa) 1:2 bezogen auf das
Gewicht reicht. In bevorzugten Ausführungsformen kann die
relative Menge der Shell-Komponente zur Core-Komponente von (etwa)
1:500 bis (etwa) 1:4 auf das Gewicht bezogen reichen oder sie kann
von (etwa) 1:100 bis (etwa) 1:5 auf das Gewicht bezogen reichen
oder sie kann von (etwa) 1:50 bis (etwa) 1:10 auf das Gewicht bezogen
reichen. In einigen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente
eine Dicke besitzen, die von (etwa) 0,002 Mikrometer bis (etwa)
50 Mikrometer, vorzugsweise von (etwa) 0,005 Mikrometer bis (etwa)
20 Mikrometer oder von (etwa) 0,01 Mikrometer bis (etwa) 10 Mikrometer reicht.
-
Durch
das Verfahren definiertes Produkt („Product-by-Process"):
Die Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen der Erfindung können
ein Produkt sein, das aus einem Verfahren resultiert, das die Stufen
zur Herstellung eines Core-Shell-Verbundmaterials (zum Beispiel
eines Core-Shell-Partikels) umfasst, das eine Core-Komponente und
ein vernetztes Shell-Polymer umfasst, das über einer Oberfläche
der Core-Komponente gebildet worden ist. Insbesondere können
die Core-Shell-Partikel und -Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ein Produkt sein, das aus einem bestimmten Mehrphasen-Prozess
mit einer in-situ-Vernetzung resultiert. Ein bevorzugtes Verfahren
kann in einer allgemeinen Ausführungsform das Bilden eines
Core-Shell-Intermediats, das eine Core-Komponente umfasst, und eines
mit einer Oberfläche der Core-Komponente assoziierten Shell-Polymers
umfassen. Das Core-Shell-Intermediat wird beispielsweise in einer
ersten flüssigen Phase gebildet. Das Core-Shell-Intermediat
ist von einem Masse-Anteil der ersten flüssigen Phase Phase-isoliert.
Vorzugsweise ist das Core-Shell-Intermediat unter Verwendung einer
zweiten flüssigen Phase Phase-isoliert, wobei die zweite
flüssige Phase mit der ersten flüssigen Phase
im Wesentlichen nicht mischbar ist. Das Phase-isolierte Core-Shell-Intermediat
wird mit einem Vernetzungsmittel unter Vernetzungsbedingungen (zur
Vernetzung des mit der Oberfläche der Core-Komponente assoziierten
Shell-Polymers) in Kontakt gebracht. Das resultierende Produkt ist
das Core-Shell-Verbundmaterial bzw. Core-Shell-Komposit, das ein über eine
Oberfläche einer Core-Komponente vernetztes Shell-Polymer
um fasst. Zusätzliche Ausführungsformen eines derartigen
Verfahrens werden in weiteren Details nachstehend beschrieben und
aus einer derartigen Ausführungsform resultierende Produkte
liegen ebenfalls innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung.
-
Polymerkomponenten:
In Ausführungsformen, in denen die Core-Komponente ein
Polymer umfasst, kann das Polymer ein Homopolymer oder ein Copolymer
(zum Beispiel ein binäres Polymer, ein tertiäres
Polymer oder ein Polymer höherer Ordnung sein) und es kann
gegebenenfalls vernetzt sein. Copolymere der Core-Komponente können
statistische Copolymere, Blockcopolymere oder Copolymere mit einer
kontrollierten Architektur sein, die durch lebende radikalische
Polymerisation hergestellt worden sind. Das vernetzte Polyvinyl-Polymer
der Shell-Komponente kann ebenfalls ein Homopolymer oder ein Copolymer
(zum Beispiel ein binäres Polymer, ein tertiäres
Polymer oder ein Polymer höherer Ordnung) sein. Copolymere
der Shell-Komponente können statistische Copolymere, Blockcopolymere
oder Copolymere mit einer kontrollierten Architektur sein, die durch
lebende radikalische Polymerisation hergestellt worden sind.
-
Core-Komponente:
In einigen Ausführungsformen kann das Core bzw. der Kern
ein kommerziell erhältliches Kationen-Austauschharz sein,
zum Beispiel Polystyrolsulfonat (beispielsweise als ein Dowex-Harz (Aldrich)
kommerziell erhältlich) oder Polyacrylsäure (beispielsweise
als Amberlite (Rohm and Haas) kommerziell erhältlich).
In einigen Ausführungsformen kann die Core-Komponente ein
Polymer umfassen, das aus einem Polyfluoracrylsäure-Polymer,
einem Polydifluormaleinsäure-Polymer, einer Polysulfonsäure
sowie Kombinationen davon, in jedem Fall gegebenenfalls (und im
Allgemeinen vorzugsweise) vernetzt, ausgewählt ist. In
einigen bevorzugten Ausführungsformen kann das Polymer
der Core-Komponente mit einem Vernetzungsmittel vernetzte 2-Fluoracrylsäure
umfassen. Das Vernetzungsmittel für eine polymere Core-Komponente
kann aus der Gruppe, bestehend aus Divinylbenzol, 1,7-Octadien,
1,6-Heptadien, 1,8-Nonadien, 1,9-Decadien, 1,4-Divinyloxybutan,
1,6-Hexamethylenbisacrylamid, Ethylenbisacrylamid, N,N'-Bis(vinylsulfonylacetyl)ethylendiamin,
1,3-Bis(vinylsulfonyl)-2-propanol, Vinylsulfon, N,N'-Methylenbisacrylamidpolyvinylether,
Polyallylether und Kombinationen davon, ausgewählt sein.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen ist das Vernetzungsmittel
ausgewählt aus Divinylbenzol, 1,7-Octadien, 1,4-Divinyloxybutan
und Kombinationen davon. In einigen Ausführungsformen kann
das Core in seiner Protonen-Form, Natrium-Form, Kalium-Form, Calcium-Form,
Ammonium-Form oder Kombinationen davon vorliegen.
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Vorteilhafterweise
bieten die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung erhebliche
Vorteile für das Entfernen monovalenter Ionen aus einer
Umgebung, beispielsweise aus einem Gastrointestinaltrakt eines Säugers.
Insbesondere bieten die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung
eine verbesserte Selektivität für die Bindung
monovalenter Ionen vorwiegend gegenüber kompetitierenden
gelösten Stoffen und insbesondere gegenüber divalenten
Kationen wie Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen, die in der
Umgebung vorhanden sind. Die Zusammensetzungen und Methoden der
Erfindung können auch eine verbesserte Retention monovalenter
Ionen sogar in der Gegenwart erheblicher Konzentrationen an kompetitierenden
gelösten Stoffen wie divalenten Kationen und sogar über
lange Zeiträume hinweg bieten. Die Verbesserungen hinsichtlich
Leistungscharakteristika, die durch die Zusammensetzungen und Verfahren
der Erfindung realisiert werden, übertragen sich auf erheblichen
Nutzen für die Behandlung von Störungen der Ionenbalance
in Menschen und anderen Säugern. Beispielsweise bieten
die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung insbesondere verbesserte
Ansätze (Zusammensetzungen und Verfah ren) für
eine (prophylaktische oder therapeutische) Behandlung von Hyperkaliämie
und anderen Indikationen, die mit Kalium-Ionen-Homöostase verbunden
sind, sowie für die Behandlung von Bluthochdruck und anderen
Indikationen, die mit Natrium-Ionen-Homöostase verbunden
sind. Bemerkenswerterweise können derartige prophylaktische
und/oder therapeutische Nutzen unter Verwendung der Zusammensetzungen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung realisiert werden, während
auch das Risiko möglicher „off-target"-Wirkungen
(zum Beispiel das Risiko von Hypokalziämie und Hypomagnesiämie)
reduziert wird.
-
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 bis 12 ist jeweils ein Graph, der die Bindungsprofile
von Core-Shell-Partikeln der Erfindung für bestimmte Kationen
zeigt (dargestellt als die Menge an Kationen, die pro Einheit Gewicht
des Core-Shell-Partikels (mÄq/g) gebunden ist, im Verlauf
der Zeit. Daten sind für drei Core-Shell-Partikel gezeigt,
die eine vernetzte Polyvinylamin-Hülle über einem
Polystyrolsulfonat-Kern [xPVAm/Dowex(Na)] (hergestellt wie in den
Beispielen 1 bis 3) umfassen, sowie für ein Kontrollpartikel,
das Polystyrolsulfonat ohne eine Hülle [Dowex(Na)] umfasst,
in jedem Fall bestimmt durch drei verschiedene, für den
Gastrointestinaltrakt repräsentative In-vitro-Assays, wie
sie in Beispiel 4A (1 bis 4), Beispiel
4B (5 bis 8) und Beispiel 4C (9 bis 12)
detailliert dargestellt sind.
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13A und 13B zeigen
SEM-Bilder des Core-Shell-Partikels [xPVAm/Dowex(Na)], das in Beispiel
1 (Referenz Nr. 253) hergestellt worden ist, bei relativ geringer
Vergrößerung (13A)
und bei relativ hoher Vergrößerung (13B).
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14A und 14B zeigen
SEM-Bilder des Core-Shell-Partikels [xPVAm/Dowex(Na)], das in Beispiel
2 hergestellt worden ist (Referenz Nr. 293) bei relativ geringer
Vergrößerung (14A)
und bei relativ hoher Vergrößerung (14B).
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15A und 15B zeigen
SEM-Bilder des Core-Shell-Partikels [xPVAm/Dowex(Na)], das in Beispiel
3 hergestellt worden ist (Referenz Nr. 291) bei relativ geringer
Vergrößerung (15A)
und bei relativ hoher Vergrößerung (15B)
-
16A und 16B zeigen
SEM-Bilder des [Dowex(Na)]-Partikels ohne eine Shell-Komponente (verwendet
als eine Kontrolle im Experiment des Beispiels 4) bei relativ geringer
Vergrößerung (16A)
und bei relativ hoher Vergrößerung (16B).
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17A bis 17C zeigen
konfokale Bilder des Core-Partikels allein ohne Shell [Dowex(Na)] (17A), des Core-Shell-Partikels [xPVAm/Dowex(Na)],
das in Beispiel 2 hergestellt worden ist (Referenz Nr. 293) (17B), und des Core-Shell-Partikels [xPVAm/Dowex(Na)],
das in Beispiel 1 hergestellt worden ist (Referenz Nr. 253) (17C).
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18(a) ist ein Graph, der Bindungsprofile
für Perlen mit einem Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten Polyvinylamin-Hülle
(PVAm) (500 g Überzugscharge) bei 37°C unter Verwendung
des Assays Nr. I (nicht-interferierende (NI)-Bedingungen zeigt,
wobei die Perlenkonzentration 10 mg/ml betrug.
-
18(b) ist ein Graph, der Bindungsprofile
für Perlen mit einem Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten Polyvinylamin-Hülle
(PVAm) (500 g Überzugscharge) bei 37°C unter Verwendung
des Assays Nr. II (Bedingungen eines Kaliumspezifischen, interferierenden
Assays (K-SPIF)), wobei die Perlenkonzentration 10 mg/ml betrug,
zeigt.
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19 ist ein Graph, der das Bindungsprofil in einem
Fäzesextrakt eines Dowex 50W X4-200-Kerns ohne eine Hülle
und verschiedener Testmaterialien, die denselben Kern, jedoch mit
verschiedenartigen vernetzten Polyvinylamin-Hüllen enthalten,
zeigt.
-
20 ist ein Schema des Studiendesigns zum Testen
der Wirkung von vernetzten Polyvinylamin-Hüllen auf die
Kationenausscheidung bei Schweinen.
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21(a) ist ein Graph, der die Ausscheidung
von Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Calcium-Ionen in Fäzes
von Schweinen zeigt.
-
21(b) ist ein Graph,, der
die Ausscheidung von Natrium-, Kalium-, Magnesium- und Calcium-Ionen im
Urin von Schweinen zeigt.
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22 ist ein Schema des Studiendesigns zum Testen
der Wirkung von vernetzten Polyvinylamin-Hüllen auf die
Kationenausscheidung bei Ratten.
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23(a) ist ein Graph, der die Ausscheidung
von Natrium- und Kalium-Ionen im Urin von Ratten zeigt.
-
23(b) ist ein Graph, der die Ausscheidung
von Natrium- und Kalium-Ionen in Fäzes von Ratten zeigt.
-
24(a) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer ver netzten
Ben(50)-PEI-Hülle mit einer wässrigen Hüllenlösung
mit einem pH von 6,5 während des Überziehens enthält,
zeigt.
-
24(b) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(50)-PEI-Hülle mit einer wässrigen Hüllenlösung
mit einem pH von 7 während des Überziehens enthält,
zeigt.
-
24(c) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(50)-PEI-Hülle mit einer wässrigen Hüllenlösung
mit einem pH von 7,4 während des Beschichtens enthält,
zeigt.
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24(d) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(35)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(35)-PEI-Hülle mit einer wässrigen Hüllenlösung
mit einem pH-Wert von 7,6 während des Beschichtens enthält,
zeigt.
-
25(a) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(50)-PEI-Hülle, wobei 20 Gew.-% des Shell-Polymers während
des Überziehens verwendet wurden, enthält, zeigt.
-
25(b) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(50)-PEI-Hülle, wobei 15 Gew.-% des Shell-Polymers während
des Überziehens verwendet wurden, enthält, zeigt.
-
25(c) ist ein Graph, der die Wirkung des
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses auf die Kationenbindung eines
Core-Shell-Partikels, das einen Dowex(Na)-Kern mit einer vernetzten
Ben(50)-PEI-Hülle, wobei 10 Gew.-% des Shell-Polymers während
des Überziehens verwendet wurden, enthält, zeigt.
-
26(a) und 26(b) sind
Graphen, die das Magnesium-Ionen-Bindungsprofil der Ben(84)-PEI-Hüllen auf
Dowex(K)-Kernen, die durch Lösungsmittel-Koazervation hergestellt
worden sind, zeigen. 25(b) zeigt des
Weiteren die Stabilität einer Ben(84)-PEI-Hülle
auf einem Dowex(K)-Kern nach Kontakt mit einer saueren wässrigen
Lösung.
-
27(a) ist ein Graph, der das Magnesium-Ionen-Bindungsprofil
von Core-Shell-Partikeln zeigt, die eine Ben(20)-PEI-Hülle,
eine Ben(40)-PEI-Hülle oder keine Hülle auf einem
Dowex(K)-Kern aufweisen.
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27(b) ist ein Graph, der das Magnesium-Ionen-Bindungsprofil
von Core-Shell-Partikeln zeigt, die eine Ben(40)-PEI-Hülle
und einen Dowex(K)-Kern aufweisen, wobei die Partikel in einem Maßstab
von 0,5 g oder von 10 g hergestellt wurden.
-
28(a), 28(b) und 28(c) sind Graphen, die das Kalium-Ionen-
und Magnesium-Ionen-Bindungsprofil zeigen, wobei die Shell-Dicke
variiert wird. Die Shell-Dicken, die näherungsweise durch
das Verhältnis von Shell-Material zu Core-Material (ausgedrückt
in Gew.-%) ausgedrückt sind, betragen 10 Gew.-% Ben(84)-PEI, 2
Gew.-% Ben(84)-PEI bzw. 7,6 Gew.-% Ben(65)-PEI.
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29 ist ein Graph, der die Kalium-Ionen und Magnesium-Ionen-Bindungsprofile
für zwei Proben mit einem Dowex-Kern und Ben-PEI-Hüllen
mit verschiedenen Quaternisie rungsgraden zeigt. Die EC-24159-2-Probe
weist einen geringeren Quaternisierungsgrad als die EC-24159-8 auf.
-
30 ist ein Graph, der die Kalium-Ionen-, Magnesium-Ionen-
und Natrium-Ionen-Bindungsprofile für Proben mit einem
Dowex-Kern und Ben-PEI-Hüllen mit verschiedenen Graden
an permanenter Quaternisierung zeigt.
-
31 ist ein Graph, der die relativen Intensitäten
und die Energie (in eV) der Elektronen, die das Stickstoff-1s-Orbital
für Stickstoffatome besetzen, die an verschiedene Anzahlen
an organischen Gruppen gebunden sind, zeigt.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen, einschließlich
pharmazeutischer Zusammensetzungen und Zusammensetzungen zur Verwendung
als ein Arzneimittel oder zur Verwendung in der Therapie zur Verfügung,
wobei die Zusammensetzung in jedem Fall ein Core-Shell-Partikel
umfasst. Die vorliegende Erfindung stellt auch Verfahren, einschließlich
Verfahren zum Entfernen monovalenter Kationen, wie zum Beispiel
anorganischer monovalenter Kationen aus einer Umgebung, die ein
derartiges Kation umfasst, und in einigen Ausführungsformen
zum Entfernen derartiger Kationen aus einem Gastrointestinaltrakt
eines Säugers zur Verfügung. Die Erfindung stellt
auch Verfahren zur Behandlung einer pharmazeutischen Indikation
zur Verfügung, die auf einem abnormal erhöhten
Spiegel eines monovalenten Kations, zum Beispiel einem abnormal erhöhten
Kalium-Ionen-Serumspiegel (zum Beispiel Hyperkaliämie)
oder einem abnormal erhöhten Natrium-Ionen-Serumspiegel
(zum Beispiel Bluthochdruck), basiert oder sich direkt oder indirekt
davon ableitet. Die Erfindung stellt auch die Verwendung einer Zusammensetzung,
die ein Core-Shell-Partikel umfasst, zur Herstellung eines Medikaments
zur Verfügung. Das Medikament ist vorzugsweise zur Verwendung
für die prophylaktische und therapeutische Behandlung verschiedenartiger
Indikationen, wie sie hierin beschrieben sind (in diesem Absatz,
voranstehend in früheren Absätzen und nachfolgend
in späteren Absätzen). Die Erfindung stellt auch
Kits zur Behandlung von tierischen Individuen und vorzugsweise Säugetieren
zur Verfügung.
-
Die
Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung bieten Verbesserungen
gegenüber den Ansätzen des Stands der Technik,
insbesondere in Bezug auf Bindungsfähigkeit für,
Selektivität für und Retention von monovalente(n)
Ionen. Die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung bieten
auch erheblichen Nutzen für die Behandlung von Störungen
der Ionenbalance bei Menschen und anderen Säugern.
-
Core-Shell-Partikel
-
Im
Allgemeinen umfassen die verschiedenen Gesichtspunkte der Erfindung
ein Core-Shell-Partikel. Das Core-Shell-Partikel umfasst eine Core-Komponente
und eine Shell-Komponente.
-
Da
die Core-Komponente unter physiologischen Bedingungen eine insgesamt
negative Ladung besitzt (um die Fähigkeit zur Bindung monovalenter
Kationen zu bieten) und das Shell-Polymer unter physiologischen Bedingungen
eine insgesamt positive Ladung besitzt, werden die Core-Komponente
und die Shell-Komponente voneinander erheblich angezogen und als
ein Ergebnis besteht ein Potential dafür, dass das Shell-Polymer und
die Core-Komponente ein interpenetrierendes Polymernetzwerk bilden.
Das Interpenetrieren von zwei Komponenten wird jedoch dazu neigen,
die Kapazität der Core-Komponente für Kalium zu
verringern. Das Interpenetrieren von zwei Komponenten kann auch
die Integrität der Shell-Schicht verringern und dadurch
die Permselektivität der Core-Shell-Partikel für
mono valente Kationen gegenüber divalenten Kationen verringern. Daher
ist es im allgemeinen bevorzugt, dass das Interpenetrieren des für
die Shell-Komponente und die Core-Komponente verwendeten Materials
minimiert wird.
-
Ein
Faktor, der bestimmt, ob die Core-Komponente und die Shell-Komponente,
insbesondere Polyelektrolytpolymere interpenetrieren, ist die Größe
des Shell-Polyelktrolyts relativ zur Porengröße
des Kerns bzw. des Cores. Im Allgemeinen steigt die Möglichkeit
des Interpenetrierens mit der Abnahme des Molekulargewichts des
Shell-Polymers oder mit der Porengröße des Kerns.
In einigen Ausführungsformen ist das Molekulargewicht des
Shell-Polymers daher größer als (etwa) 1.500 Dalton,
vorzugsweise größer als (etwa) 5.000 Dalton und
sogar noch stärker bevorzugt größer als
(etwa) 10.000 Dalton. In ähnlicher Weise beträgt
die mittlere Porengröße des Kationenaustauschpolymer-Kerns
in einigen Ausführungsformen weniger als (etwa) 1 μm,
vorzugsweise weniger als (etwa) 500 nm, stärker bevorzugt
weniger als (etwa) 250 nm und sogar noch stärker bevorzugt
weniger als (etwa) 50 nm. In einigen Ausführungsformen
umfasst das Core-Shell-Partikel eine Shell-Komponente, die ein Shell-Polymer
mit einem Molekulargewicht von mehr als (etwa) 1.500 Dalton, vorzugsweise
mehr als (etwa) 5.000 Dalton und sogar stärker bevorzugt
mehr als (etwa) 10.000 Dalton, in jedem Fall mit einem geeigneten
Vernetzungsmittel vernetzt, umfasst oder im Wesentlichen daraus
besteht, und eine Core-Komponente, die ein Kationenaustauschharz,
das ein vernetztes Polymer mit einer mittleren Porengröße
von weniger als (etwa) 1 μm, vorzugsweise weniger als (etwa)
500 nm, stärker bevorzugt weniger als (etwa) 250 nm und
noch stärker bevorzugt weniger als (etwa) 50 nm ist, umfasst,
oder im Wesentlichen daraus besteht, wobei jede Permutation von
Kombinationen der voranstehend genannten Molekulargewichte und mittleren
Porengrößen beinhaltet sind. Die in diesem Abschnitt
beschriebenen Ausführungsformen sind allge meine Merkmale
der Erfindung und können in Kombination mit jedem anderen
Merkmal der Erfindung, wie hierin beschrieben, verwendet werden.
-
Die
Core-Komponente kann im Allgemeinen ein organisches Material (zum
Beispiel ein organisches Polymer) oder ein anorganisches Material
umfassen. Vorzugsweise kann die Core-Komponente eine Fähigkeit (beispielsweise
kann die Core-Komponente ein Polymer mit folgender Fähigkeit
umfassen) zur Bindung monovalenter Kationen (zum Beispiel eines
anorganischen monovalenten Kations wie eines Kaliumions oder eines
Natriumions) umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird die Core-Komponente ein Kationenaustauschharz (manchmal als
Kationenaustauschpolymer bezeichnet) sein, das vorzugsweise ein
vernetztes Polymer umfasst. Geeignete organische und anorganische
Core-Materialien sind nachstehend beschrieben.
-
Im
Allgemeinen umfasst die Shell-Komponente ein vernetztes Polymer,
zum Beispiel ein vernetztes hydrophiles Polymer. Vorzugsweise umfasst
die Shell-Komponente ein vernetztes Polymer mit einer vinylischen
repetitiven Einheit, zum Beispiel einer repetitiven Vinylamin-Einheit
oder einer anderen repetitiven Einheit, die von einem Amin-enthaltenden
Monomer abgeleitet ist. Das Shell-Polymer kann auch hydrophobe Gruppierungen
umfassen, zum Beispiel ein Copolymer (beispielsweise ein statistisches
Copolymer oder ein Blockcopolymer) sowohl mit hydrophilen als auch
hydrophoben repetitiven Einheiten. Die Shell-Komponente kann einen
kationischen Polyelektrolyt umfassen, wobei der Polyelektrolyt ein
Polymer mit einer repetitiven Vinylamin-Einheit umfasst. In besonders
bevorzugten Ausführungsformen der verschiedenartigen Gesichtspunkte
der Erfindung umfasst die Shell-Komponente ein vernetztes Polyvinylamin.
-
Shell-Komponente
-
Die
Shell-Komponente umfasst ein vernetztes Shell-Polymer. Im Allgemeinen
ist die Abfolge der Polymerisation eines Shell-Polymers, des Vernetzens
eines Shell-Polymers und/oder des Auftragens eines Shell-Polymers
auf eine Core-Komponente nicht in einschränkender Weise
kritisch. In einer Ausführungsform wird das Shell-Polymer
während der Polymerisationsreaktion vernetzt, um das vernetzte
Polymer zu bilden; in einer alternativen Ausführungsform
wird das Monomer/werden die Monomere polymerisiert und das resultierende
(unvernetzte) Polymer wird nachfolgend mit einem Vernetzungsmittel
behandelt, um das vernetzte Polymer zu bilden. Im Zusammenhang mit
dem ersteren der unmittelbar voranstehend genannten Ausführungsformen
dieses Absatzes kann das vernetzte Polymer hergestellt werden, bevor
das Shell-Polymer auf das Core aufgetragen wird; oder alternativ
dazu kann das vernetzte Polymer in situ während der Polymerisation auf
das Core aufgeschichtet bzw. aufgetragen werden. In Zusammenhang
mit der letzteren der voranstehend genannten Ausführungsformen
dieses Abschnitts kann das Shell-Polymer mit dem Vernetzungsmittel
behandelt werden, um ein vernetztes Polymer zu bilden, bevor das
Shell-Polymer auf das Core aufgeschichtet wird, oder alternativ
dazu kann das (unvernetzte) Shell-Polymer auf das Core aufgeschichtet
werden, bevor das Shell-Polymer mit dem Vernetzungsmittel behandelt
wird, um das vernetzte Polymer zu bilden. Die folgende Beschreibung
trifft bezüglich jeder möglichen Abfolge von Polymerisation,
Vernetzung und/oder Überziehen bzw. Auftragen, wie es in
diesem Abschnitt beschrieben ist und nachstehend in weiteren Details
erläutert ist, zu. Das Shell-Polymer kann ein hydrophiles
Polymer umfassen. Das Shell-Polymer kann eine funktionelle Amingruppe
aufweisen. Das Shell-Polymer kann ein Polyvinylpolymer umfassen.
Das Shell-Polymer kann ein Polyvinylamin-Polymer umfassen. Alternativ
dazu kann das Shell-Polymer ein Polyalkylenimin-Polymer (zum Beispiel
ein Polyethylenimin-Polymer) umfassen. Obwohl Polyvinylpolymere
wie Polyvinylamin-Polymere und Polyalkylenimin-Polymere bevorzugte
Shell-Polymere sind, können andere Shell-Polymere in einigen
Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden. Einige
andere Shell-Polymere werden nachstehend beschrieben, ohne für
die Erfindung einschränkend zu sein.
-
Das
Polymer (zum Beispiel ein hydrophiles Polymer oder ein Polyvinylpolymer
wie ein Polyvinylamin-Polymer oder ein Polyalkylenimin-Polymer wie
Polyethylenimin) der Shell-Komponente kann im Allgemeinen ein Homopolymer
oder ein Copolymer (zum Beispiel ein binäres Polymer, ein
tertiäres Polymer oder ein Polymer höherer Ordnung)
sein. Copolymere der Shell-Komponente können statistische
Copolymere, Blockcopolymere oder Copolymere mit kontrollierter Architektur
sein (zum Beispiel Copolymere mit einer kontrollierten Architektur,
die durch lebende radikalische Polymerisation herstellt worden sind).
-
In
einer Ausführungsform ist die Hülle bzw. das Shell
ein Polymer, das repetitive Einheiten enthält, die von
einem Vinylmonomer und vorzugsweise von einem Monomer, das eine
Vinylamin-Gruppe enthält, abgeleitet sind. In einer anderen
Ausführungsform ist die Hülle ein Polymer, das
repetitive Einheiten enthält, die von einem Alkylenimin-Monomer
abgeleitet sind. Im Allgemeinen kann die Permselektivität
des Core-Shell-Partikels für monovalente Kationen gegenüber
divalenten Kationen zumindest teilweise durch den elektronischen Charakter
der Shell-Komponente beeinflusst werden, der wiederum durch die
relative Zahl der repetitiven Einheiten in der Shell-Komponente,
die von Vinylamin-, Alkylenimin- oder anderen Amin-enthaltenden
Monomeren abgeleitet sind, beeinflusst werden kann. Unter physiologischen
Bedingungen können die Amingruppierungen derartiger repetitiver
Einheiten protoniert sein, wobei sie eine Quelle für eine
insgesamt positive La dung bieten; durch Erhöhen der Anzahldichte
der von einem Amin abgeleiteten repetitiven Einheiten relativ zu
den von anderen Monomeren abgeleiteten repetitiven Einheiten kann
die kationische Ladungsdichte des Shell-Polymers daher unter physiologischen
Bedingungen erhöht werden. Daher ist es in einer Ausführungsform
bevorzugt, dass die Shell-Komponente ein Polymer umfasst, wobei
mindestens 10% der repetitiven Einheiten des Polymers von Amin-enthaltenden
Monomeren abgeleitet sind. In dieser Ausführungsform ist
es sogar stärker bevorzugt, dass die Shell-Komponente ein
Polymer umfasst, wobei mindestens 20% der repetitiven Einheiten
des Polmyers von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleitet sind. In
dieser Ausführungsform ist es sogar noch stärker
bevorzugt, dass die Shell-Komponente ein Polymer umfasst, und dass
mindestens 30% der repetitiven Einheiten des Polymers von Amin-enthaltenden
Monomeren abgeleitet sind. In dieser Ausführungsform sind
sogar noch stärker bevorzugt mindestens 50% der repetitiven
Einheiten des Polymers von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleitet.
In dieser Ausführungsform sind sogar noch stärker
bevorzugt mindestens 75% der repetitiven Einheiten des Polymers
von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleitet. In manchen Ansätzen
ist es in dieser Ausführungsform bevorzugt, dass mindestens
100% der repetitiven Einheiten des Polymers von Amin-enthaltenden
Monomeren abgeleitet sind. Bei jeder der voranstehend genannten
Ausführungsformen sind bevorzugte Amin-enthaltende Monomere
Vinylamin-Monomere und/oder Alkylenimin-Monomere. Bei Copolymersystemen
können von Vinylamin-Monomeren abgeleitete repetitive Einheiten,
von Alkylenimin-Monomeren abgeleitete repetitive Einheiten oder
von anderen Amin-enthaltenden Monomeren abgeleitete repetitive Einheiten
jeweils unabhängig voneinander oder in verschiedenen Kombinationen
in einem Copolymer enthalten sein, das andere von nicht-Amin-enthaltenden
Monomeren abgeleitete repetitive Einheiten, zum Beispiel von anderen
nicht-Amin-enthaltenden Vinylmonomeren abgeleitete repetitive Einheiten
umfasst. Derar tige nicht-Amin-enhaltende Vinylmonomere, von denen
ein derartiges Copolymer abgeleitet sein kann, beinhalten beispielsweise
Vinylamid-Monomere. Somit kann das Shell-Polymer in einer Ausführungsform
der Erfindung ein Copolymer umfassen, das eine von einem Amin-enthaltenden
Monomer abgeleitete repetitive Einheit und eine von einem Amid-enthaltenden
Monomer abgeleitete repetitive Einheit umfasst; insbesondere beispielsweise
ein Copolymer, das von Vinylamin- und Vinylamid-Monomeren abgeleitete
repetitive Einheiten umfasst. In dieser Ausführungsform
ist das Polymer sogar stärker bevorzugt ein Homopolymer,
das von einem Vinylamin-enthaltenden Monomer abgeleitet ist, ein
Homopolymer, das von einem Alkylenimin-Monomer (zum Beispiel Ethylenimin)
abgeleitet ist, oder ein Copolymer, das von einem Vinylamin-enthaltenden
Monomer und einem Alkylenimin-Monomer (zum Beispiel Ethylenimin)
abgeleitet ist. In jeder in diesem Abschnitt beschriebenen Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass das Polymer vernetzt ist.
-
Die
Amingruppierung der von Vinylamin-Monomeren abgeleiteten Einheiten
eines Polymers in der Shell-Komponente können in der Form
eines primären, sekundären, tertiären
oder quaternären Amins vorliegen. In ähnlicher
Weise kann die Amingruppierung der von Alkylenimin-Monomeren abgeleiteten
Einheiten eines Polymers in der Shell-Komponente in der Form eines
sekundären oder tertiären Amins oder von quaternärem
Ammonium vorliegen. In einigen Ausführungsformen sind zumindest
ein Teil der Amingruppierungen quaternäre Ammoniumgruppierungen,
wie es nachfolgend beschrieben ist. Der Substitutionsgrad der Amingruppierung
sowie der hydrophile/hydrophobe Charakter eines jeden derartigen
Substituenten kann auch die Permselektivität der Shell-Komponente
unter physiologischen Bedingungen beeinflussen. Beispielsweise ist es
in einer Ausführungsform bevorzugt, dass die Shell-Komponente
ein Polymer mit von Vinylamin-Monomeren abgeleiteten repetitiven
Einheiten, von Alkylenimin-Monomeren abgeleiteten repetitiven Ein heiten
oder von anderen Amin-enthaltenden Monomeren abgeleiteten repetitiven
Einheiten enthält und das mehr als 10% der Amingruppierungen
derartiger repetitiver Einheiten einen Hydrocarbylsubstituenten,
einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten oder einen heterocyclischen
Substituenten enthalten, wobei ein derartiger Substituent in jedem
Fall vorzugsweise eine hydrophobe Gruppierung ist. In einigen dieser
Ausführungsformen können von Vinylamin-Monomeren
abgeleitete repetitive Einheiten, von Alkylenimin-Monomeren abgeleitete
repetitive Einheiten oder von anderen Amin-enthaltenden Monomeren
abgeleitete repetitive Einheiten jeweils unabhängig voneinander
oder in verschiedenen Kombinationen in einem Copolymer enthalten
sein, das andere, von nicht-Amin-enthaltenden Monomeren abgeleitete
repetitive Einheiten umfasst, zum Beispiel andere, von nicht-Amin-enthaltenden
Vinylmonomeren abgeleitete repetitive Einheiten. Ein derartiges
nicht-Amin-enthaltendes Vinylmonomer, von dem ein derartiges Copolymer
abgeleitet werden kann, beinhaltet beispielsweise Vinylamid-Monomere.
Somit kann das Shell-Polymer in einer Ausführungsform der
Erfindung ein Copolymer umfassen, das eine repetitive Einheit, die
von einem Amin-enthaltenden Monomer abgeleitet ist, und eine repetitive
Einheit, die von einem Amid-enthaltenden Monomer abgeleitet ist,
umfassen; insbesondere zum Beispiel ein Copolymer, das repetitive
Einheiten umfasst, die von Vinylamin- und Vinylamid-Monomeren abgeleitet sind.
Im Allgemeinen kann der relative Prozentsatz der Amingruppierungen,
die einen Hydrocarbylsubstituenten, einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten
oder einen heterocyclischen Substituenten (beispielsweise in jedem
Fall als eine hydrophobe Gruppierung) enthalten, im umgekehrten
Verhältnis zur Menge der Amin-enthaltenden repetitiven
Einheiten in der Shell-Komponente stehen; wenn der Prozentsatz der
von Amin-enthaltendem Monomer abgeleiteten repetitiven Einheiten
beispielsweise relativ niedrig ist, neigt der Prozentsatz der von
Amin-enthaltenden Monomeren abgeleiteten Einheiten, die Hydrocarbylsubstituenten, substituierte
Hydrocarbylsubstituenten oder heterocyclische Substituenten enthalten
(im Vergleich zur Gesamtzahl der von Amin-enthaltenden Monomeren
abgeleiteten repetitiven Einheiten) dazu, höher zu sein.
Daher ist es beispielsweise in bestimmten Ausführungsformen
bevorzugt, das mehr als 25% der von Amin-enthaltenden Monomeren
abgeleiteten repetitiven Einheiten einen Hydrocarbylsubstituenten,
einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten oder einen heterocyclischen
Substituenten enthalten. In bestimmten Ausführungsformen
ist es bevorzugt dass mehr als 50% der von Amin-enthaltenden Monomeren
abgeleiteten repetitiven Einheiten einen Hydrocarbylsubstituenten,
einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten oder einen heterocyclischen
Substituenten enthalten. In bestimmten Ausführungsformen
ist es bevorzugt, dass mehr als 98% oder mehr als 99% oder (etwa)
100% der von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleiteten repetitiven
Einheiten einen Hydrocarbylsubstituenten, einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten
oder einen heterocyclischen Substituenten enthalten. Der Prozentsatz
der von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleiteten repetitiven Einheiten,
die einen Hydrocarbylsubstituenten, einen substituierten Hydrocarbylsubstituenten
oder einen heterocyclischen Substituenten enthalten, wird daher
typischerweise zwischen 10 und (etwa) 100% liegen, alternativ dazu
von 25–75% reichen und für einige Ansätze
von 30–60% der von Amin-enthaltenden Monomeren abgeleiteten
repetitiven Einheiten in der Shell-Komponente reichen. In jeder
derartigen Ausführungsform, die in diesem Abschnitt beschrieben
ist, ist es bevorzugt, dass das Polymer vernetzt ist.
-
Vorzugsweise
kann das Shell-Polymer ein Polyvinylamin-Polymer sein, das derart
modifiziert oder derivatisiert ist, dass es eine oder mehr Alkylgruppen
und/oder eine oder mehr N-Alkyl-aryl-Gruppierungen umfasst.
-
Ein
Polyvinylamin-Shell-Polymer kann in einer Ausführungsform
als ein Polymer oder vorzugsweise als ein vernetztes Polymer charakterisiert
werden, wobei das Polymer in jedem Fall durch Formel I dargestellt wird: Formel
I
oder als ein Copolymer davon, wobei n mindestens
4 beträgt, R
1 und R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt sind aus Wasserstoff, Alkyl, Phenyl,
Aryl oder Heterocyclyl und A ein Linker ist, wobei A nicht vorhanden
ist (d. h. für eine kovalente Bindung zwischen dem N-Atom
und dem C-Atom der Polymerhauptkette steht) oder ausgewählt
ist aus Alkyl, Aryl, Heterocyclyl, Carboxyalkyl (-CO
2-Alkyl),
Carboxamidoalkyl (-CON-Alkyl) oder Aminoalkyl. In einer Ausführungsform
sind R
1 und R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem
Hydrocarbyl, heterocyclischen Gruppierungen und dem Rest der Vernetzungsmittel (hierin
an anderer Stelle zur Vernetzung des Polymers beschrieben) oder
zusammen in Kombination mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden
sind, bilden sie einen Heterocyclus (d. h. einen Vinylheterocyclus).
Beispielsweise können in dieser Ausführungsform
R
1 und R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt sein aus Wasserstoff, gegebenenfalls
substituiertem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl(Alkyl)heterocyclyl oder (Alkyl)aryl,
wobei (Alkyl)heterocyclyl die Formel -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t besitzt, (Alkyl)aryl die Formel -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t besitzt, m für
0–10 steht, t für 0–5 steht, HET eine
heterocyclische Gruppierung ist, Ar eine Arylgruppierung ist und
R
x Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist. Wenn R
1 oder R
2 für
-(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht und die heterocyclische
Gruppierung HET heteroaromatisch ist oder wenn R
1 oder
R
2 für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht, ist es manchmal bevorzugt, dass
m mindestens 1 beträgt. Wenn R
1 oder
R
2 zusätzlich für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t und m für
1 steht, ist es manchmal bevorzugt, dass t mindestens 1 beträgt.
Wenn des Weiteren eines aus R
1 und R
2 für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t oder für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht, ist es manchmal bevorzugt, dass
das andere Wasserstoff, Niederalkyl (z. B. Methyl, Ethyl oder Propyl)
oder der Rest eines Vernetzungsmittels ist und in einer Ausführungsform
ist R
1 gegebenenfalls substituiertes Alkyl
und R
2 steht für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t, worin m für 0–10 steht,
t für 0–5 steht, HET eine heterocyclische Gruppierung
ist, Ar eine Arylgruppierung ist und R
x Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl ist. In einer anderen Ausführungsform
können R
1 und R
2 Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertes Alkyl, -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t sein und A steht für Hydrocarbylen
(zum Beispiel Methylen oder Ethylen), substituiertes Hydrocarbylen
(zum Beispiel substituiertes Methylen oder substituiertes Ethylen),
Heterocyclyl, Carboxyalkyl (-CO
2-Alkyl),
Carboxamidoalkyl (-CON-Alkyl) oder Aminoalkyl. In jeder dieser Ausführungsformen,
in denen eine Hydrocarbyl(en)-Gruppierung oder eine heterocyclische
Gruppierung substituiert ist, ist ein Kohlenstoffatom mit einem
Heteroatom wie Stickstoff, Sauerstoff, Silicium, Phosphor, Bor,
Schwefel oder einem Halogenatom substituiert; daher kann die Hydrocarbyl(en)-Gruppierung
oder die heterocyclische Gruppierung beispielsweise mit Halogen,
Heterocyclo, Alkoxy, Alkenoxy, Alkinoxy oder Aryloxy substituiert
sein. In jeder dieser Ausführungsformen des Polymers der
Formel I steht n vorzugsweise für mindestens 10 oder mindestens
20 oder mindestens 40 oder mindestens 100 oder mindestens 400 oder mindestens
1.000 oder mindestens 4.000 oder mindestens 10.000. In dem Polymer
der Formel I kann n vorzugsweise von 4 bis 100.000 reichen und vorzugsweise
von 10 bis 10.000.
-
In
verschiedenen Ausführungsformen besitzt R
1 oder
R
2 die Formel -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder die Formel -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t und t steht für 1–5;
zusätzlich dazu kann R
x für
C
1-C
18-Alkyl stehen.
Des Weiteren kann R
1 oder R
2 Formel
VI entsprechen
Formel
VI worin m für 0 bis 10 steht; R
x lineares oder verzweigtes C
1-C
18-Alkyl, C
1-C
18-Alkenyl, C
1-C
18-Alkenyl oder C
1-C
20-Aryl ist; und t für 0 bis 5 steht.
In einigen Ausführungsformen ist die (Alkyl)aryl-Gruppe,
die Formel VI entspricht, von Benzyl verschieden. Wenn R
1 und R
2 Formel VI
entspricht, ist R vorzugsweise lineares oder verzweigtes C
1-C
18-Alkyl oder
C
1-C
18-Alkenyl;
stärker bevorzugt C
1-C
3-Alkyl
oder C
1-C
3-Alkenyl.
In verschiedenen Ausführungsformen, wenn R
1 oder
R
2 Formel VI entspricht, steht m für
1 bis 3 und wenn m für 1 bis 3 steht, steht t für
1.
-
Bevorzugte
Polymere der Formel I beinhalten:
-
Andere
Beispiele bevorzugter Polymere der Formel I beinhalten jede der
in dem voranstehenden Abschnitt gezeigten Strukturen mit alternativer
Alkylgruppe (zum Beispiel Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl usw.) als
Substitution für Methyl. Andere bevorzugte Polymere der
Formel I beinhalten:
worin
HET Heterocyclyl ist, Ar Aryl ist, R
x gegebenenfalls
substituiertes Alkyl, Alkenyl, Alkinyl oder Aryl ist, m für
0 bis 10 steht; und t für 1 bis 5 steht. In einigen Ausführungsformen
steht m für 1 bis 10.
-
Sogar
stärker bevorzugte Polymere der Formel I beinhalten:
-
In
einer zweiten Ausführungsform kann das Polymer als ein
Polymer oder vorzugsweise ein vernetztes Polymer, wobei das Polymer
in jedem Fall durch Formel II dargestellt wird: Formel
II
oder ein Copolymer davon charkterisiert werden,
wobei n mindestens 4 beträgt; R
1,
R
2 und R
3 unabhängig voneinander
ausgewählt sind aus Wasserstoff, Alkyl, Phenyl, Aryl, Heterocyclyl
oder einer Gruppierung -C(=NH)-NH2; X unabhängig ausgewählt
sind aus Hydroxid, Halogenid, Sulfonat, Sulfat, Carboxylat und Phosphat;
A ein Linker ist, wobei A nicht vorhanden ist oder ausgewählt
ist aus Alkyl, Aryl, Heterocyclyl, Carboxyalkyl (-CO
2-Alkyl),
Carboxamidoalkyl (-CON-Alkyl) oder Aminoalkyl. In einer Ausführungsform
sind R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt
aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterocyclyl
und dem Rest eines Vernetzungsmittels, oder R
1 und
R
2 zusammen in Kombination mit dem Stickstoffatom, an
das sie gebunden sind, bilden einen Heterocyclus (d. h. einen Vinylheterocyclus).
In dieser Ausführungsform können R
1,
R
2 und R
3 beispielsweise
unabhängig voneinander ausgewählt sein aus Wasserstoff,
gegebenenfalls substituiertem Alkyl, Alkenyl, Alkinyl(Alkyl)heterocyclyl
oder (Alkyl)aryl, wobei (Alkyl)heterocyclyl die Formel -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t besitzt, (Alkyl)aryl
die Formel -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t besitzt, m für
0–10 steht, t für 0–5 steht, HET eine
heterocyclische Gruppierung ist, Ar eine Arylgruppierung ist und
R
x für Hydrocarbyl oder substituiertes
Hydrocarbyl steht. Wenn R
1, R
2 oder
R
3 für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t und die heterocyclische Gruppierung HET heteroaromatisch
ist, oder wenn R
1, R
2 oder
R
3 für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht, ist es manchmal bevorzugt, dass
m mindestens 1 beträgt. Wenn R
1,
R
2 oder R
3 zusätzlich
dazu für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht und m für
1 steht, ist es manchmal bevorzugt, das t mindestens 1 beträgt.
Wenn des Weiteren eines aus R
1, R
2 und R
3 für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht, ist es
manchmal bevorzugt, dass die anderen Wasserstoff, Niederalkyl (zum
Beispiel Methyl, Ethyl oder Propyl) oder der Rest eines Vernetzungsmittels
sind. In einer Ausführungsform sind R
1 und
R
3 gegebenenfalls substituiertes Alkyl und
R
2 steht für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t, worin m für 0–10 steht,
t für 0–5 steht, HET eine heterocyclische Gruppierung
ist, Ar eine Arylgruppierung ist und R
x Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl ist. In einer Ausführungsform
können R
1, R
2 und
R
3 Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertes
Alkyl, -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t sein und A ist
Hydrocarbylen (zum Beispiel Methylen oder Ethylen), substituiertes
Hydrocarbylen (zum Beispiel substituiertes Methylen oder substituiertes
Ethylen), Heterocyclyl, Carboxyalkyl (-CO
2-Alkyl),
Carboxamidoalkyl (-CON-Alkyl) oder Aminoalkyl. In jeder dieser Ausführungsformen,
in denen eine Hydrocarbyl(en)-Gruppierung oder eine heterocyclische
Gruppierung substituiert ist, ist ein Kohlenstoffatom mit einem
Heteroatom wie Stickstoff, Sauerstoff, Silicium, Phosphor, Bor,
Schwefel oder einem Halogenatom substituiert; daher kann die Hydrocarbyl(en)-Gruppierung
oder die heterocyclische Gruppierung beispielsweise mit Halogen,
Heterocyclo, Alkoxy, Alkenoxy, Alkinoxy oder Aryloxy substituiert
sein. In jeder dieser Ausführungsformen der Formel II beträgt
n vorzugsweise mindestens 10 oder mindestens 20 oder mindestens
40 oder mindestens 100 oder mindestens 400 oder mindestens 1.000
oder mindestens 4.000 oder mindestens 10.000. In dem Polymer der
Formel II kann n vorzugsweise von 4 bis 100.000 und vorzugsweise
von 10 bis 10.000 reichen.
-
Bevorzugte
Polymere der Formel II beinhalten:
-
Sogar
stärker bevorzugte Polymere der Formel II beinhalten:
-
Die
voranstehend genannten Polyvinylamin-Polymere sind exemplarisch
und nicht einschränkend. Andere bevorzugte Polyvinylamin-Polymere
werden einem Fachmann auf dem Gebiet ersichtlich sein.
-
In
einer Ausführungsform ist die Hülle ein Polymer,
das von einem Alkylenimin-Monomer (zum Beispiel Ethylenimin- oder
Propylenimin-Monomeren abgeleitete repetitive Einheiten enthält.
-
Ein
Polyalkyleniminamin-Shell-Polymer kann in einer Ausführungsform
als ein Polymer oder vorzugsweise als ein vernetztes Polymer, wobei
das Polymer in jedem Fall durch Formel IV dargestellt wird:
Formel
IV oder als ein Copolymer davon charakterisiert sein,
wobei n mindestens 2 beträgt, R
1 ausgewählt
ist aus Wasserstoff, Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterocyclyl
und dem Rest von Vernetzungsmitteln und R
1 und
R
12 unabhängig Wasserstoff, Alkyl
oder Aryl sind. In einer Ausführungsform steht z für
2 bis 10; wenn z beispielsweise 2 beträgt, ist die repetitive
Einheit eine repetitive Ethylenimin-Einheit und, wenn z für
3 steht, ist die repetitive Einheit eine repetitive Propylenimin-Einheit.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind R
11 und R
12 Wasserstoff oder Alkyl (zum Beispiel C
1-C
3-Alkyl); in einer
besonders bevorzugten Ausführungsform sind R
11 und
R
12 Wasserstoff oder Methyl und z steht
für 2 oder 3. In jeder dieser Ausführungsformen
kann R
1 beispielsweise ausgewählt
sein aus Wasserstoff, gegebenenfalls substituiertem Alkyl, Alkenyl,
Alkinyl, (Alkyl)heterocyclyl oder (Alkyl)aryl, wobei (Alkyl)heterocyclyl
die Formel -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t besitzt, (Alkyl)aryl
die Formel -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t besitzt, m für
0–10 steht, t für 0–5 steht, HET eine
heterocyclische Gruppierung ist, Ar eine Arylgruppierung ist und
R
x Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist. Wenn R
1 für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht und die heterocyclische Gruppierung
HET heteroaromatisch ist oder wenn R
1 für
-(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht, ist es manchmal
bevorzugt, dass m mindestens 1 beträgt. Wenn R
1 zusätzlich
dazu für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht und m 1
beträgt, ist es manchmal bevor zugt, dass t mindestens 1
beträgt. In einer Ausführungsform steht R
1 für -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t, worin m für 0–10 steht,
t für 0–5 steht, HET eine heterocyclische Gruppierung
ist, Ar eine Arylgruppierung ist und R
x Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl ist. In jeder dieser Ausführungsformen,
in denen eine Hydrocarbyl(en)-Gruppierung oder eine heterocyclische
Gruppierung substituiert ist, ist ein Kohlenstoffatom mit einem
Heteroatom wie Stickstoff, Sauerstoff, Silicium, Phosphor, Bor, Schwefel
oder einem Halogenatom substituiert; daher kann die Heterocarbyl(en)-Gruppierung
oder die heterocyclische Gruppierung beispielsweise mit Halogen,
Heterocyclo, Alkoxy, Alkenoxy, Alkinoxy oder Aryloxy substituiert
sein. In jeder dieser Ausführungsformen des Polymers der
Formel IV beträgt n vorzugsweise mindestens 10 oder mindestens
20 oder mindestens 40 oder mindestens 100 oder mindestens 400 oder
mindestens 1.000 oder mindestens 4.000 oder mindestens 10.000. In
dem Polymer der Formel IV kann n vorzugsweise von 4 bis 100.000
und vorzugsweise von 10 bis 10.000 reichen.
-
Ein
Polyalkyleniminamin-Shell-Polymer kann auch in einer Ausführungsform
als ein Polymer oder vorzugsweise ein vernetztes Polymer, das repetitive
quaternäre Ammoniumeinheiten enthält, wobei das
Polymer in jedem Fall durch Formel V dargestellt wird:
Formel
V oder als ein Copolymer davon charakterisiert sein,
wobei n mindestens 2 beträgt, R
1 und
R
2 unabhängig voneinander ausgewählt
sind aus Hydrocarbyl, substituiertem Hydrocarbyl, Heterocyclyl und
dem Rest der Vernetzungsmittel, R
11 und
R
12 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Alkyl oder Aryl sind und X
– ein
Anion ist (das vorzugsweise unabhängig aus Hydroxid, Halogenid,
Sulfonat, Sulfat, Carboxylat und Phosphat ausgewählt ist).
In einer Ausführungsform steht z für 2 bis 10;
wenn z beispielsweise 2 beträgt, ist die repetitive Einheit
eine repetitive Ethylenimin-Einheit und, wenn z 3 beträgt,
ist die repetitive Einheit eine repetitive Propylenimin-Einheit.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind R
11 und
R
12 Wasserstoff oder Alkyl (zum Beispiel
C
1-C
3-Alkyl); in
einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind R
11 und R
12 Wasserstoff
oder Methyl und z steht für 2 oder 3. In jeder dieser Ausführungsformen
können R
1 und R
2 unabhängig
voneinander ausgewählt sein aus gegebenenfalls substituiertem
Alkyl, Alkenyl, Alkinyl, (Alkyl)heterocyclyl oder (Alkyl)aryl, wobei
(Alkyl)heterocyclyl die Formel -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t besitzt, (Alkyl)aryl die Formel -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t besitzt, m für
0–10 steht, t für 0–5 steht, HET eine
heterocyclische Gruppierung ist, Ar eine Arylgruppierung ist und
R
x Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist. Wenn R
1 oder R
2 für
-(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht und die
heterocyclische Gruppierung HET heteroaromatisch ist oder wenn R
1 oder R
2 für
-(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht, ist es
manchmal bevorzugt, dass m mindestens 1 beträgt. Wenn R
1 oder R
2 für
-(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t steht und m 1
beträgt, ist es manchmal bevorzugt, dass t mindestens 1
beträgt (zum Beispiel dass die (Alkyl)aryl-Gruppierung
nicht Benzyl ist). Wenn des Weiteren eines aus R
1 und
R
2 für -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t steht, ist es manchmal bevorzugt, dass
das andere Wasserstoff, Niederalkyl (zum Beispiel Methyl, Ethyl
oder Propyl) oder der Rest eines Vernetzungsmittels ist. In einer
Ausführungsform ist R
1 Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl und R
2 ist -(CH
2)
m-HET-(R
x)
t oder -(CH
2)
m-Ar-(R
x)
t, worin m für
0–10 steht, t für 0–5 steht, HET eine
heterocyclische Gruppierung ist, Ar eine Arylgruppierung ist, R
x Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl
ist. In jeder dieser Ausführungsformen, in denen eine Hydrocarbyl(en)-Gruppierung
oder eine heterocyclische Gruppierung substituiert ist, ist ein
Kohlenstoffatom mit einem Heteroatom wie Stickstoff, Sauerstoff,
Silicium, Phosphor, Bor, Schwefel oder einem Halogenatom substituiert;
daher kann die Hydrocarbyl(en)-Gruppierung oder die heterocyclische
Gruppierung beispielsweise mit Halogen, Heterocyclo, Alkoxy, Alkenoxy,
Alkinoxy oder Aryloxy substituiert sein. In jeder dieser Ausführungsformen
des Polymers der Formel V beträgt n mindestens 10 oder
mindestens 20 oder mindestens 40 oder mindestens 100 oder mindestens
400 oder mindestens 1.000 oder mindestens 4.000 oder mindestens
10.000. In dem Polymer der Formel V kann n vorzugsweise von 4 bis
100.000 und vorzugsweise von 10 bis 10.000 reichen.
-
Das
Shell-Polymer kann in einigen bevorzugten Ausführungsformen
ein Copolymer umfassen, das zwei oder mehr Polymere mit verschiedenen
repetitiven Monomereinheiten umfasst, wobei (i) mindestens eines
der Polymere ein vernetztes oder nicht vernetztes Polymer ist, das
durch Formel I dargestellt wird, oder (ii) mindestens eines der
Polymere ein vernetztes oder nicht vernetztes Polymer ist, das durch
Formel II dargestellt wird, oder (iii) mindestens eines der Polymere
ein vernetztes oder nicht vernetztes Polymer ist, das durch Formel
I dargestellt wird, und mindestens eines der Polymere ein vernetztes
oder nicht vernetztes Polymer ist, das durch Formel II dargestellt
wird.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Polyvinylamin-Polymer
ein vinylheterocyclisches Aminpolymer sein, wie Polymere mit repetitiven
Einheiten, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus Vinylpyridinen, Vinylimidazolen, Vinylpyrrazolen, Vinylindolen,
Vinyltriazolen, Vinyltetrazolen, sowie Alkylderivaten davon, und
Kombinationen davon. Beispielsweise kann das Polyvinylamin-Shell-Polymer
ein Polymer mit repetitiven Einheiten sein, die aus Vinylpyridinen,
Vi nylimidazol, Vinylindolen ausgewählt sind, wobei beispielsweise
Polymere eingeschlossen sind, die durch eine oder mehrere der Formeln
IIIA bis IIIE dargestellt werden:

worin
in jedem Fall n mindestens 4 beträgt. Die Verbindungen
der Formel IIIA bis IIIE können gegebenenfalls so substituiert
oder derivatisiert sein, dass sie eine oder mehr zusätzliche
Gruppierungen (in den Formeln nicht gezeigt) enthalten, zum Beispiel
mit einer R-Gruppe am Heterocyclus, wobei derartige Gruppierungen
unabhängig voneinander ausgewählt sind aus Wasserstoff,
Alkyl, Phenyl, Aryl oder Heterocyclyl, Hydroxid, Halogenid, Sulfonat,
Sulfat, Carboxylat und Phosphat. In dem Polymer der Formeln IIIA
bis IIIE beträgt n vorzugsweise mindestens 10 oder mindestens
20 oder mindestens 40 oder mindestens 100 oder mindestens 400 oder mindestens
1.000 oder mindestens 4.000 oder mindestens 10.000. In dem Polymer
der Formel I kann n vorzugsweise von 4 bis 100.000 und vorzugsweise
von 10 bis 10.000 reichen.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Polyaminpolymer ein
Polybenzylaminpolymer umfassen.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Polyaminpolymer Cyclopolymere
umfassen, wie sie beispielsweise aus Diallylamin-Monomeren gebildet
werden. Bevorzugte Polymere beinhalten
worin
n mindestens 4 beträgt; R unabhängig voneinander
ausgewählt sind aus Wasserstoff, Alkyl, Phenyl, Aryl oder
Heterocyclyl; X unabhängig ausgewählt sind aus
Hydroxid, Halogenid, Sulfonat, Sulfat, Carboxylat und Phosphat.
n beträgt vorzugsweise mindestens 10 oder mindestens 20
oder mindestens 40 oder mindestens 100 oder mindestens 400 oder
mindestens 1.000 oder mindestens 4.000 oder mindestens 10.000.
-
In
einigen Ausführungsformen können die Aminpolymere
eine guanilierte Verbindung umfassen. In einigen Ausführungsformen
können Polyvinylamingruppierungen (zum Beispiel wie hierin
offenbart) beispielsweise ein guaniliertes Gegenstück aufweisen,
das durch Behandlung der Precursor-Amingruppierung beispielsweise
mit Pyrazolguanidin hergestellt worden ist. Eine derartige Behandlung
könnte beispielsweise durch einen Mechanismus ablaufen,
der schematisch wie folgt dargestellt wird:
-
Das
Polyvinylpolymer (zum Beispiel das Polyvinylamin-Polymer) kann ein
gewichtsmittleres Molekulargewicht oder ein zahlenmittleres Molekulargewicht
von mindestens (etwa) 1.000, vorzugsweise mindestens (etwa) 10.000
besitzen. In jeder derartigen Ausführungsform kann das
Polyvinylpolymer ein gewichtsmittleres Molekulargewicht oder ein
zahlenmittleres Molekulargewicht besitzen, das von (etwa) 1.000
bis (etwa) 2.000.000, vorzugsweise von (etwa) 1.000 bis (etwa) 1.000.000
oder von (etwa) 10.000 bis (etwa) 1.000.000 und vorzugsweise von
(etwa) 10.000 bis (etwa) 500.000 reicht. Vorzugsweise kann das Polyvinylpolymer
(zum Beispiel das Polyvinylamin-Polymer) einen Polydispersitätsindex
(PDI) besitzen, der von (um) 1 bis 10 reicht und vorzugsweise von
1 bis 5 oder von 1 bis 2 reicht.
-
Die
Shell-Komponente kann in einigen Ausführungsformen das
Polyvinylpolymer (zum Beispiel das Polyvinylamin-Polymer) als ein
dicht vernetztes Polyvinylpolymer umfassen. In einigen Ausführungsformen kann
das Polyvinylpolymer (zum Beispiel das Polyvinylamin-Polymer) beispielsweise
ein Produkt einer Vernetzungsreaktion sein, das ein Vernetzungsmittel
und ein Polyvinylpolymer in einem Verhältnis von Vernetzungsmittel
zu vernetzbaren funktionellen Gruppen des Polymers von nicht mehr
als (etwa) 2:1 und vorzugsweise in einem Bereich, der von (etwa)
2:1 bis (etwa) 10:1 reicht, von (etwa) 2,5:1 bis (etwa) 6:1 reicht
oder von (etwa) 3:1 bis (etwa) 5:1 reicht und in einigen Ausführungsformen
in einem Verhältnis von (etwa) 4:1, jeweils auf Mol bezogen,
umfasst. In einigen Ausführungsformen kann das vernetzte
Shell-Polymer ein vernetztes Polyvinylamin-Polymer sein, das vernetzende
Gruppierungen und Amin-Gruppierungen in einem Verhältnis
von nicht weniger als (etwa) 0,05:1, vorzugsweise nicht weniger
als (etwa) 0,1:1 und vorzugsweise in einem Verhältnis, das
von (etwa) 0,1:1 bis (etwa) 1,5:1 reicht, stärker bevorzugt
von (etwa) 0,5:1 bis (etwa) 1,25:1 reicht oder von (etwa) 0,75:1
bis (etwa) 1:1 reicht, jeweils auf Basis eines Moläquivalents
der vernetzenden Gruppierung zur Amin-Gruppierung in dem vernetzten
Polyvinylamin-Polymer, umfasst.
-
Das
Shell-Polymer kann mit einem Vernetzungsmittel vernetzt sein. Im
Allgemeinen kann das Vernetzungsmittel eine Verbindung mit zwei
oder mehr Gruppierungen sein, die gegenüber einer funktionellen
Gruppe des Shell-Polymers reaktiv sind.
-
Für
Shell-Polymere, die repetitive Einheiten mit einer funktionellen
Amingruppe umfassen, kann das Vernetzungsmittel im Allgemeinen eine
Verbindung mit zwei oder mehr Aminreaktiven Gruppierungen sein. Eine
geeignete Verbindung mit einer Amin-reaktiven Gruppierung kann beispielsweise
Verbindungen oder Gruppierungen beinhalten, die ausgewählt
sind aus Epoxiden, Alkylhalogenid, Benzylhalogenid, Acylhalogenid,
aktiviertem Olefin, Isocyanat, Isothiocyanat, aktiviertem Ester,
Säureanhydriden und Lacton usw., ohne auf diese beschränkt
zu sein.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer (zum Beispiel
das Polyvinylpolymer wie ein Polyvinylamin-Polymer) mit einem niedermolekularen
Vernetzungsmittel mit einem Molekulargewicht von nicht mehr als
(etwa) 500, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 300 oder nicht mehr
als (etwa) 200 oder nicht mehr als (etwa) 100 vernetzt sein. In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer (zum Beispiel
das Polyvinylpolymer wie ein Polyvinylamin-Polymer) mit einem Oligomer
oder Polymer vernetzt sein, das Amin-reaktive Gruppierungen trägt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen kann das Vernetzungsmittel
ausgewählt sein aus der Gruppe, bestehend aus Epoxiden,
Halogeniden, aktivierten Estern, Isocyanat, Anhydriden und Kombinationen
davon. Geeignete Vernetzungsmittel beinhalten Epichlorhydrin, Alkyldiisocyanate,
Alkyldihalogenide oder Diester. Vorzugsweise kann das Vernetzungsmittel
ein difunktionelles oder multifunktionelles Epoxid, Halogenid, Isocyanat,
Anhydrid, Ester und Kombinationen davon sein.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Vernetzungsmittel für
die Shell-Komponente ein hydrophobes Vernetzungsmittel sein. Beispielsweise
kann das Vernetzungsmittel N,N-Diglycidylanilin (N,N-DGA) oder 2,2'-[(1-Methylethyliden)bis(4,1-phenylenoxymethylen)]bisoxiran
oder 2,4-Diisocyanat (TID) unter anderem sein.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Vernetzungsmittel für
die Shell-Komponente ausgewählt sein aus der Gruppe, bestehend
aus Epichlorhydrin (ECH), 1,2-Bis-(2-iodethoxy)ethan (BISE) und
N,N-Diglycidylanilin (N,N-DGA) sowie Kombinationen davon.
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Vernetzungsmittel ausgewählt
sein aus einem oder mehreren der folgenden Vernetzungsmittel (allein
oder in verschiedenen Permutationen und Kombinationen):
-
Vernetzungsmittel
sind kommerziell erhältlich, beispielsweise von kommerziellen
Quellen wie Aldrich, Acros, TCI oder Lancaster.
-
Die
Shell-Komponente kann über einer Oberfläche der
Core-Komponente sein (zum Beispiel sich darüber befinden
oder darüber gebildet sein). Die Shell-Komponente kann
physikalisch oder chemisch (zum Beispiel physikalisch oder chemisch
haftend oder chemisch gebunden) an die Core-Komponente angefügt
sein. In einigen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente
beispielsweise durch ionische Bindung an der Core-Komponente anhaften.
In anderen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente
beispielsweise kovalent an die Core-Komponente gebunden sein. Als
ein nicht einschränkendes Beispiel kann die Shell-Komponente kovalent
an die Core-Komponente durch Ester-, Amid- oder Urethanbindungen
gebunden sein. In einigen Fällen ist das Shell-Polymer
durch physikalische Bindungen, chemische Bindungen oder eine Kombination
von beiden an den Kern bzw. an das Core angefügt. In dem
ersteren Fall kann die elektrostatische Wechselwirkung zwischen
dem negativ geladenen Kern und der positiv geladenen Hülle
die Core-Shell-Zusammensetzung während der Verwendung aufrechterhalten
(zum Beispiel während des Durchgangs im Gastrointestinaltrakt). Im
letzteren Fall kann eine chemische Reaktion an der Core-Shell-Grenzfläche
durchgeführt werden, um kovalente Bindungen zwischen dem
vernetzten Shell-Polymer und der Core-Komponente zu bilden.
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Shell-Polymere
(allgemein) wie hydrophile Polymere, Polyvinylpolymere (zum Beispiel
Polyvinylamin) und andere hierin beschriebene Polymere sind im allgemeinen
kommerziell erhältlich. Beispielsweise sind Polyvinylamin-Polymere
von der BASF (zum Beispiel unter dem Handelsnamen Lupramin) kommerziell
erhältlich. Bevorzugte Polyvinylpolymere sind hierin beschrieben.
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Ein
Verfahren zur Bestimmung des Prozentsatzes der Stickstoffatome in
dem festen Polymer, die quaternäre Ammoniumstickstoffatome
sind, besteht in der Analyse einer Probe unter Verwendung von Röntgenphotoelektronenspektroskopie
(XPS). Die XPS-Daten geben im Allgemeinen die Zusammensetzung der
getesteten Core-Shell-Partikel an und differenzieren die primären,
sekundären, tertiären und quaternären
Stickstoffatome in der funktionellen Amin-Polymer-Hülle.
Die XPS kann im Allgemeinen weiter zwischen an drei organische Gruppen
gebundenen und protonierten Stickstoffatomen und an vier organische
Gruppen gebundenen Stickstoffatomen unterscheiden. Verschiedene
polymere Systeme, die quaternäre Ammonium-Ionen enthalten,
haben die Verwendung von XPS zur Bestimmung des Ausmaßes
derjenigen Stickstoffatome, die an vier organische Gruppen gebunden
sind, gezeigt. (Adv. Polymer Sci. 1993, 106, 136–190; Adv.
Mater. 2000, 12(20), 1536–1539; Langmuir
2000, 16(26), 10540–10546; Chem. Mater.
2000, 12, 1800–1806).
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Core-Komponente
-
Die
Core-Komponente umfasst im Allgemeinen ein organisches Material
(zum Beispiel ein organisches Polymer) oder ein anorganisches Material.
Vorzugsweise kann die Core-Komponente eine Fähigkeit zur Bindung
monovalenter Kationen (zum Beispiel eines anorganischen monovalenten
Kations wie eines Kalium-Ions oder eines Natrium-Ions) umfassen.
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Organische
Core-Materialien beinhalten vorzugsweise organische Polymere und
insbesondere ein Polymer mit einer Fähigkeit zur Bindung
monovalenter Kationen (zum Beispiel eines anorganischen monovalenten
Kations) wie eines Kalium-Ions oder Natrium-Ions. Polyacrylsäure-Polymere,
Polyhalogenacrylsäure-Polymere, Polystyrol-Polymere, Polysulfonsäure-Polymere
und Polystyrolsulfonat-Polymere sind bevorzugte Core-Polymere.
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Anorganische
Core-Materialien beinhalten Keramiken, mikroporöse und
mesoporöse Materialien (zum Beispiel Zeolithe).
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen kann die Core-Komponente
ein Polymer umfassen, das aus einem Polyfluoracrylsäure-Polymer,
einem Polydifluormaleinsäure-Polymer, einer Polysulfonsäure und
Kombinationen davon ausgewählt ist, wobei jedes gegebenenfalls
und im Allgemeinen vorzugsweise, vernetzt ist. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen umfasst das Core-Komponenten-Polymer
mit einem Vernetzungsmittel vernetzte 2-Fluoracrylsäure.
Das Vernetzungsmittel für eine polymere Core-Komponente
kann ausgewählt sein aus der Gruppe, bestehend aus Divinylbenzol,
1,7-Octadien, 1,6-Heptadien, 1,8-Nonadien, 1,9-Decadien, 1,4-Divinyloxybutan,
1,6-Hexamethylenbisacrylamid, Ethylenbisacrylamid, N,N'-Bis(vinylsulfonylacetyl)ethylendiamin,
1,3-Bis(vinylsulfonyl)-2-propanol, Vinylsulfon, N,N'-Methylenbisacrylamidpolyvinylether,
Polyallylether sowie Kombinationen davon. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen sind die Vernetzungsmittel aus Divinylbenzol,
1,7-Octadien, 1,4-Divinyloxybutan und Kombinationen davon ausgewählt.
In einigen Ausführungsformen kann der Kern in seiner Protonenform,
Natriumform, Kaliumform, Calciumform, Ammoniumform oder Kombinationen
daraus vorliegen.
-
Bevorzugte
repetitive Monomereinheiten der Core-Polymere wie α-Fluoracrylat
und Difluormaleinsäure kann in einer Vielzahl von Wegen
hergestellt werden. Dazu sei beispielsweise auf
Gassen et
al., J. Fluorine Chemistry, 55, (1991) 149–162 sowie
auf
KF Pittman, C. U., M. Ueda, et al. (1980) Macromolecules
13(5): 1031–1036 verwiesen. Difluormaleinsäure
wird vorzugsweise durch Oxidation von fluoraromatischen Verbindungen
(
Bogachev et al., Zhurnal Organisheskoi Khimii, 1986, 22(12),
2578–83) oder fluorierten Furanderivaten (dazu
sei auf das
US-Patent 5,112,993 verwiesen)
hergestellt. Eine bevorzugte Syntheseart eines α-Fluoracrylats
ist in der
EP 415214 angegeben.
Andere Methoden umfassen die stufenweise Wachstumspolymerisation
aus funktionellen Phosphonat-, Carbonsäure-, Phosphat-,
Sulfinat-, Sulfat- und Sulfonat-Verbindungen. Polyphosphonate hoher
Dichte wie Briquest, von Rhodia vertrieben, sind im besonderen Maße
von Nutzen.
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Ein
anderes Verfahren zur Herstellung von α-Fluoracrylat-Perlen
ist die direkte Suspensionspolymerisation. Typischerweise werden
Suspensionsstabilisatoren wie Polyvinylalkohol oder Polyacrylsäure
verwendet, um eine Koaleszenz von Partikeln während des
Verfahrens zu verhindern. Es ist beobachtet worden, dass die Zugabe
von NaCl und/oder eines wässrigen Phase-Polymerisationsinhibitors
wie Natriumnitrit (NaNO2) in die wässrige
Phase die Koaleszenz und Partikelaggregation verringert. Ein anderes
geeignetes Salz für diesen Zweck beinhaltet Salze, die
in der wässrigen Phase solubilisieren. Andere gegeignete
Inhibitoren für diesen Zweck beinhalten Inhibitoren, die
in der wässrigen Phase löslich oder oberflächenaktiv
sind. In dieser Ausführungsform werden wasserlösliche
Salze in einem Gewichtsprozentsatz zwischen (etwa) 0,1 bis (etwa)
10, vorzugsweise zwischen (etwa) 1 bis (etwa) 7,5 und sogar stärker
bevorzugt zwischen (etwa) 2,5 bis (etwa) 5 zugesetzt. In diese Ausführungsform
werden Polymerisationsinhibitoren in einer Menge zwischen (etwa)
0 ppm bis (etwa) 500 ppm, vorzugsweise zwischen (etwa) 10 ppm bis
(etwa) 200 ppm und sogar stärker bevorzugt zwischen (etwa)
50 bis (etwa) 200 ppm, jeweils auf das Gewicht bezogen, zugesetzt.
In dieser Ausführungsform kann auch ein Pufferreagenz,
z. B. Phosphatpuffer verwendet werden, um den Reaktions-pH aufrechtzuerhalten.
Die Pufferreagenzien werden in einem Gewichtsprozentsatz zwischen
0 bis 2 Gew.-% zugesetzt. Es ist gezeigt worden, dass im Falle einer
Suspensionspolymerisation von alpha-Fluoracrylatestern (zum Beispiel MeFA)
die Natur des Radikalinitiators eine Rolle bezüglich der
Qualität der Suspension hinsichtlich Partikelstabilität,
Ausbeute an Perlen und Konservierung einer sphärischen
Form spielt. Die Verwendung von wasserunlöslichen Radikalinitiatoren
wie Laurylperoxid führte zur Quasi-Abwesentheit eines Gels
und erzeugte Perlen in hoher Ausbeute. Man fand, dass radikalische
Initiatoren mit einer Wasserlöslichkeit unter 0,1 g/l,
vorzugsweise unter 0,01 g/l zu optimalen Ergebnissen führen.
In bevorzugten Ausführungsformen werden polyMeFA-Perlen
mit einer Kombination eines radikalischen Initiators mit geringer
Wasserlöslichkeit, des Vorhandenseins eines Salzes in der
wässrigen Phase wie NaCl und/oder der Anwesenheit eines
wässrigen Polymerisationsinhibitors wie Natriumnitrit und
einer Pufferlösung erzeugt.
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Im
Allgemeinen kann die Core-Komponente ein vernetztes Core-Polymer
umfassen. Die Core-Polymere können unter Verwendung eines
multifunktionellen Vernetzungsmittels vernetzt werden. Als nicht-einschränkende
Beispiele kann das Vernetzungsmittel für eine polymere-Core-Komponente
aus der Gruppe ausgewählt sein, die aus Divinylbenzol,
1,7-Octadien, 1,6-Heptadien, 1,8-Nonadien, 1,9-Decadien, 1,4-Divinyloxybutan,
1,6-Hexamethylenbisacrylamid, Ethylenbisacrylamid, N,N'-Bis(vinylsulfonylacetyl)ethylendiamin, 1,3-Bis(vinylsulfonyl)-2-propanol,
Vinylsulfon, N,N'-Methylenbisacrylamidpolyvinylether, Polyallylether
sowie Kombinationen davon besteht. In einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist das Vernetzungsmittel aus Divinylbenzol, 1,7-Octadien, 1,4-Divinyloxybutan
und Kombinationen davon ausgewählt. In einigen Ausführungsformen
kann das Core in seiner Protonenform, Natriumform, Kaliumform, Calciumform,
Ammoniumform oder Kombinationen davon vorliegen.
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Andere
bevorzugte Core-Polymere werden nachstehend offenbart.
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Bindungsfähigkeit bzw. Bindungskapazität
-
Die
Core-Shell-Partikel der Erfindung besitzen eine hohe Bindungsfähigkeit
(und, wie nachstehend beschrieben, vorzugsweise auch eine hohe (und
persistente) Selektivität und eine hohe Retention) für
monovalente Kationen wie Kalium-Ionen und Natrium-Ionen.
-
Das
Core-Shell-Partikel der Erfindung kann eine wirksame Menge eines
Kalium-bindenden Cores, zum Beispiel eines Kalium-bindenden Polymers
(zum Beispiel ein Polymer mit einer Fähigkeit zur Bindung
von Kalium) aufweisen, so dass nach Verabreichung an einen Säuger,
zum Beispiel einen Menschen, das Core-Shell-Partikel im Durchschnitt
mindestens (etwa) 1,5 mmol (oder 1,5 mÄq) oder mehr an
Kalium pro Gramm des Core-Shell-Partikels wirksam bindet und entfernt.
Vorzugsweise beträgt die Bindungsfähigkeit oder
Menge an Kalium, die in einem Menschen (in einem anderen Säuger
von Interesse) in vivo gebunden wird und aus dem Menschen (oder
dem anderen Säuger) entfernt wird, (etwa) 2 mmol oder mehr
pro Gramm, stärker bevorzugt beträgt sie (etwa)
3 mmol oder mehr pro Gramm, sogar stärker bevorzugt beträgt
sie (etwa) 4 mmol oder mehr pro Gramm oder (etwa) 5 mmol pro Gramm
oder (etwa) 6 mmol oder mehr pro Gramm, in jedem Fall pro Gramm
des Core-Shell-Partikels. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann die mittlere Bindungsfähigkeit oder mittlere Menge
an Kalium, die in vivo in einem Menschen (oder in einem anderen
Säuger von Interesse) gebunden wird, von (etwa) 1,5 mmol
pro Gramm bis (etwa) 8 mmol pro Gramm, vorzugsweise von (etwa) 2
mmol pro Gramm bis (etwa) 6 mmol pro Gramm reichen, in jedem Fall
pro Gramm des Core-Shell-Partikels.
-
In
einigen Ausführungsformen besitzt das Core-Shell-Partikel
eine mittlere in-vitro-Bindungsfähigkeit für Kalium
oder eine mittlere Menge an gebundenem Kalium von über
(etwa) 1,5 mmol/g des Core-Shell-Verbundmaterials (zum Beispiel
des Core-Shell-Partikels) bei einem pH-Wert von über (etwa)
5,5. In anderen bevorzugten Ausführungsformen kann das
Core-Shell-Partikel eine mittlere in-vitro-Bindungsfähigkeit
oder eine Menge an gebundenem Kalium von mindestens (etwa) 2,0 mmol/g,
vorzugsweise über (etwa) 2,0 mmol/g, zum Beispiel vorzugsweise
mindestens (etwa) 2,5 mmol/g oder mindestens (etwa) 3,0 mmol/g oder
mindestens (etwa) 3,5 mmol/g oder mindestens (etwa) 4,0 mmol/g oder
mindestens (etwa) 4,5 mmol/g oder mindestens 4,5 mmol/g oder mindestens
(etwa) 5,0 mmol/g aufweisen, wobei sich mmol/g in jedem Fall auf
Gramm des Core-Shell-Verbundmaterials (zum Beispiel des Core-Shell-Partikels)
bezieht und in jedem Fall in einem In-vitro-Assay bestimmt worden
ist, der die physiologischen Bedingungen des Gastrointestinaltrakts
nachahmt. Vorzugsweise kann die in-vitro-Bindungsfähigkeit/Menge
an gebundenem Kalium aus einem Assay ermittelt werden, der aus einem
GI-Assay Nr. I, einem GI-Assay Nr. II, einem GI-Assay Nr. III sowie
Kombinationen davon ausgewählt ist, die alle nachstehend
definiert und im Detail beschrieben sind.
-
Das
Core-Shell-Partikel der Erfindung kann zusätzlich oder
alternativ dazu eine wirksame Menge eines Natrium-bindenden Cores,
zum Beispiel eines Natrium-bindenden Polymers (zum Beispiel eines
Polymers mit einer Fähigkeit zur Bindung von Natrium) aufweisen,
so dass das Core-Shell-Partikel nach Verabreichung an einen Säuger,
zum Beispiel einen Menschen, im Durchschnitt mindestens (etwa) 1,5
mmol (oder 1,5 mÄq) oder mehr Natrium pro Gramm des Core-Shell-Partikels
wirksam bindet und entfernt. Vorzugsweise beträgt die in-vivo-Natrium-Bindungsfähigkeit
oder Menge an Natrium, die in einem Menschen (oder einem anderen
Säugetier von Inte resse) gebunden wird, (etwa) 2 mmol oder
mehr pro Gramm, stärker bevorzugt beträgt sie
(etwa) 3 mmol pro Gramm oder mehr, sogar stärker bevorzugt
beträgt sie (etwa) 4 mmol oder mehr pro Gramm oder (etwa)
5 mmol pro Gramm oder (etwa) 6 mmol oder mehr pro Gramm, in jedem
Fall pro Gramm des Core-Shell-Partikels. In einer bevorzugten Ausführungsform
reicht der Mittelwert der in-vivo-Natrium-Bindungskapazität
oder der Menge an Natrium, die in einem Menschen (oder einem anderen
Säuger von Interesse) gebunden wird, von (etwa) 2 mmol
bis (etwa) 6 mmol pro Gramm, vorzugsweise von (etwa) 3 mmol bis
(etwa) 6 mmol pro Gramm, in jedem Fall pro Gramm des Core-Shell-Partikels.
-
In
einigen Ausführungsformen besitzt das Core-Shell-Partikel
eine mittlere in-vitro-Bindungsfähigkeit für Natrium
oder eine Menge an gebundenem Natrium von mehr als (etwa) 1,0 mmol/g
oder vorzugsweise mehr als (etwa) 1,5 mmol/g des Core-Shell-Partikels
bei einem pH-Wert von über (etwa) 2 oder in einigen Ausführungsformen
bei einem pH-Wert von über (etwa) 5,5. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen kann das Core-Shell-Partikel einen mittlere
in-vitro-Bindungsfähigkeit oder eine Menge an gebundenem
Natrium von mindestens (etwa) 2,0 mmol/g, vorzugsweise mehr als
(etwa) 2,0 mmol/g, beispielsweise vorzugsweise mindestens (etwa)
2,5 mmol/g oder mindestens (etwa) 3,0 mmol/g oder mindestens (etwa)
3,5 mmol/g oder mindestens (etwa) 4,0 mmol/g oder mindestens (etwa)
4,5 mmol/g oder mindestens (etwa) 5,0 mmol/g aufweisen, wobei sich
mmol/g in jedem Fall auf Gramm des Core-Shell-Kompositmaterials
(zum Beispiel des Core-Shell-Partikels) bezieht und in jedem Fall
in einem in-vitro-Assay bestimmt worden ist, der die physiologischen
Bedingungen des Gastrointestinaltrakts nachahmt. Vorzugsweise kann
die in-vitro-Bindungsfähigkeit oder Menge an gebundenem
Natrium in einem Assay bestimmt werden, der aus dem GI-Assay Nr.
I, dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr. III und Kombinationen davon ausgewählt
ist, die alle im Folgenden definiert und im Detail beschrieben sind.
-
Typischerweise
wird die in-vivo-Bindungsfähigkeit oder Menge an gebundenen
Ionen (zum Beispiel eine spezifische Bindung für ein spezielles
Ion) in einem Säuger wie einem Menschen bestimmt. Techniken zur
Bestimmung der in-vivo-Kalium- oder -Natrium-Bindungsfähigkeit
bei einem Menschen sind im Stand der Technik gut bekannt. Beispielsweise
kann nach Verabreichung eines Kalium-bindenden oder Natrium-bindenden
Polymers an einen Patienten die Menge an Kalium oder Natrium in
den Fäzes mit der Menge des Ions verglichen werden, die
in den Fäzes von Individuen gefunden wird, denen das Polymer
nicht verabreicht worden ist. Die Zunahme der Ionen, die in Gegenwart
des Polymers im Vergleich zu seiner Abwesenheit ausgeschieden worden
sind, kann dazu verwendet werden, die in-vivo-Kalium- oder -Natrium-Bindung
pro Gramm des Core-Shell-Partikels zu berechnen. Der Mittelwert
der in-vivo-Bindung wird vorzugsweise bei einem Satz normaler menschlicher
Individuen berechnet, wobei dieser Satz (etwa) 5 menschliche Individuen
oder mehr umfasst, vorzugsweise (etwa) 10 menschliche Individuen
oder mehr, sogar stärker bevorzugt (etwa) 25 menschliche
Individuen oder mehr und am stärksten bevorzugt (etwa)
50 menschliche Individuen oder mehr und in einigen Fälle
sogar 100 menschliche Individuen oder mehr.
-
Die
Bindung von Kalium oder Natrium an die Core-Shell-Partikel in der
Gegenwart interferierender divalenter Ionen und anderer Spezies
kann ebenso in vitro bestimmt werden. Es ist bevorzugt, dass die
in-vitro-Kalium- oder -Natrium-Bindung unter Bedingungen bestimmt
wird, die die physiologischen Bedingungen des Gastrointestinaltrakts,
insbesondere des Grimmdarms nachahmen. Im Allgemeinen kann die in-vitro-Bindungsfähigkeit/spezifische
Bindung für ein spezielles monovalentes Ion von Interesse
durch einen Assay ermittelt wer den, der aus dem GI-Assay Nr. I,
dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr. III und Kombinationen davon
ausgewählt ist, die alle nachstehend definiert und im Detail
beschrieben sind.
-
Die
höhere Bindung von monovalenten Ionen der polymeren Core-Shell-Partikel
oder der Zusammensetzung ermöglichen die Verabreichung
einer geringeren Dosis der Zusammensetzung, um eine therapeutisch nützliche
Menge an Natrium oder Kalium zu entfernen, wie nachstehend beschrieben.
-
Selektivität/Permselektivität
-
Vorteilhafterweise
sind die Core-Shell-Partikel der Erfindung selektiv für
monovalente Kationen gegenüber divalenten Kationen. Eine
derartige Selektivität ist vorzugsweise über einen
aussagekräftigen Zeitraum persistent bzw. dauerhaft, was
einen Zeitraum beinhaltet, der einen wirksame Anwendung der Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung zur Behandlung verschiedenartiger Zustände
und/oder Störungen ermöglicht, wie es nachstehend
beschrieben ist.
-
Ohne
durch eine Theorie gebunden zu sein, die in den Ansprüchen
nicht speziell dargestellt ist, modulieren das vernetzte Polyvinylpolymer
(zum Beispiel das Polyvinylamin-Polymer) und das Shell-Polymer den Eintritt
kompetitiver bzw. kompetitierender gelöster Stoffe wie
Magnesium und/oder Calcium durch die Hülle zur Core-Komponente.
Das vernetzte Shell-Polymer ist für anorganische monovalente
Kationen gegenüber anorganischen divalenten Kationen permselektiv.
Kompetitive Kationen besitzen eine geringere Permeabilität von
der externen Umgebung durch die Hülle im Vergleich zu der
monovalenter Ionen wie Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen. Beispiele
derartiger kompetitiver Kationen beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt
auf, Mg++, Ca++ und
protonierte Amine. In einigen Ausführungsformen ist die
Hülle sowohl für monovalente als auch für divalente
Kationen permeabel; jedoch bleibt das Core-Shell-Partikel für
die Bindung monovalenter Kationen aufgrund des Unterschieds in den
Permeationsraten – d. h. aufgrund der Kinetiken, die die
Permeationsrate beeinflussen – eher als ein Ergebnis einer
Bevorzugung der Bindung der monovalenten Kationen im Gleichgewicht
selektiv.
-
Die
relative Permeabilität des Shell-Polymers für
monovalente Ionen gegenüber divalenten Ionen kann durch
ein Permeabilitätsverhältnis der Permeabilität
für monovalente Ionen (zum Beispiel Kalium-Ionen) zur Permeabilität
für divalente Kationen (zum Beispiel Mg++ und
Ca++) als Maßzahl in für
eine geeignete Umgebung repräsentativen In-vitro-Assays
charakterisiert werden. Beispielsweise kann das Permeabilitätsverhältnis,
gemessen in für den Gastrointestinaltrakt repräsentativen
Assays, von (etwa) 1:0,5 bis (etwa) 1:0,0001 (d. h. von (etwa) 2:1
bis (etwa) 10.000:1) reichen und es kann vorzugsweise von (etwa)
1:0,2 und (etwa) 1:0,01 (d. h. von (etwa) 5:1 bis (etwa) 100:1)
reichen. Weitere Details zum Verfahren zur Bestimmung der Permeabilität
werden nachstehend offenbart.
-
Die
Permselektivität des vernetzten Polyvinylpolymers, zum
Beispiel des vernetzten Polyvinylamins für anorganische
monovalente Ionen gegenüber anorganischen divalenten Ionen
kann im Allgemeinen auf eine Umgebung von Interesse maßgeschneidert
und optimiert (d. h. getuned) werden. Insbesondere kann die Shell-Komponente
derart angepasst werden, dass sie eine reduzierte Permeabilität
für Kationen mit höherer Valenz (divalente Kationen
wie Magnesium-Ionen und Calcium-Ionen) im Vergleich zur Permeabilität
für monovalente Kationen für eine Umgebung besitzt,
in der die Core-Shell-Partikel angewandet werden. Im Allgemeinen
kann die Permeabilität des Shell-Polmyers für
Erdalkalimetall-Kationen abgeändert werden, indem die mittlere
Porengröße, die Ladungsdichte und die Hydrophobie
der Membran geändert werden. Weitere Details hinsicht lich
Ansätzen zum Tunen der Permselektivität (sowie
der Persistenz, die im Folgenden erörtert wird) werden
im Folgenden dargestellt.
-
Retention/Persistenz
-
Vorzugsweise
binden die Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen, die deartige
Core-Shell-Partikel umfassen (wie zum Beispiel Kalium-bindende polymere
Zusammensetzungen und Natrium-bindende polymere Zusammensetzungen,
die hierin beschrieben sind), das anorganische monovalente Ziel-Ion
und halten das Ziel-Ion für einen bedeutsamen Zeitraum
in der Umgebung von Interesse fest. Zum Beispiel kann das Core-Shell-Partikel
in Anwendungen, die das Binden von Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen
im Gastrointestinaltrakt beinhalten, Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen
in den Bereichen des Gastrointestinaltrakts binden, die eine relativ
hohe Konzentration an Kalium-Ionen bzw. Natrium-Ionen aufweisen.
Derartige gebundene Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen bleiben vorzugsweise
an die Core-Shell-Partikel gebunden und werden aus dem Körper
in einer ausreichenden Menge ausgeschieden, so dass ein therapeutischer
Nutzen auftritt. Aus einer alternativen Perspektive setzen die Core-Shell-Partikel
das gebundene monovalente Kation in der Umgebung von Interesse,
zum Beispiel im Gastrointestinaltrakt, nicht in signifikanter Weise
frei, bevor ein gewünschter nützlicher Effekt
erzielt wird. Die hierin beschriebenen Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen
können eine signifikante Menge des gebundenen monovalenten
Ions, wie des Kalium-Ions oder Natrium-Ions, festhalten. Der Begriff „signifikante
Menge", wie er hierin verwendet wird, soll nicht bedeuten, dass
die gesamte Menge des gebundenen Kaliums festgehalten wird. Es ist
bevorzugt, dass zumindest einige der gebundenen monovalenten Ionen
festgehalten werden, so dass ein therapeutischer und/oder prophylaktischer
Nutzen erhalten wird. Bevorzugte Mengen an gebundenen monovalenten
Ionen, die festgehalten werden können, reichen von (etwa)
5% bis (etwa) 100%, relativ zur anfänglich gebundenen Menge.
Es ist bevorzugt, dass die polymeren Zusammensetzungen (etwa) 25%
der gebundenen monovalenten Ionen festhalten, stärker bevorzugt
ist (etwa) 50%, sogar noch stärker bevorzugt ist (etwa)
75% und am stärksten bevorzugt ist die Retention von (etwa) 100%
der gebundenen monovalenten Ionen.
-
Der
Retentionszeitraum liegt im Allgemeinen bevorzugt während
der Zeit, in der das Core-Shell-Partikel oder die Zusammensetzung
in der Umgebung von Interesse verwendet wird. Für Anwendungen,
die das Binden von Ionen im Gastrointestinaltrakt beinhalten, ist
diese Zeit beispielsweise ein Zeitraum, der für einen therapeutisch
und/oder prophylaktisch nützlichen Effekt ausreichend ist.
In der Ausführungsform, in der die Zusammensetzung verwendet
wird, um monovalente Ionen zu binden und aus den Gastrointestinaltrakt
zu entfernen, kann der Retentionszeitraum im Allgemeinen die Verweilzeit
der Zusammensetzung im Gastrointestinaltrakt und stärker
bevorzugt die mittlere Verweilzeit im Grimmdarm sein.
-
Vorteilhafterweise
ist die Selektivität (zum Beispiel Permselektivität)
der Core-Shell-Partikel der Erfindung ausreichend dauerhaft, um
einen nützlichen Effekt, beispielsweise einen nützlichen
prophylaktischen oder einen nützlichen therapeutischen
Effekt, zu haben. Die dauerhafte Selektivität (zum Beispiel
die dauerhafte Permselektivität) der Core-Shell-Partikel
ist für das Binden monovalenter Ionen und insbesondere
für das Binden von Kalium-Ionen im Gastrointestinaltrakt
in besonderer Weise vorteilhaft. Die dauerhafte Selektivität (zum
Beispiel die dauerhafte Permselektivität) der Core-Shell-Partikel
ist auch für das Binden von Natrium-Ionen im Gastrointestinaltrakt
vorteilhaft.
-
Bemerkenswerterweise
umfasst der Gastrointestinaltrakt eine erheblich unterschiedliche
Vielfalt von Umgebungen – insbesondere in Bezug auf die
Kationen-Konzentration. Die Konzentration an Kationen variiert im
Magen und im Dünndarm je nach Ernährungsweise
erheblich. Jedoch können Schätzungen auf Basis durchschnittlicher
Ernährungsweisen gemacht werden. Dazu sei beispielsweise
auf Hunt, C. D. et al., „Aluminum, boron, calcium,
copper, iron, magnesium, manganese, molybdenum, phosphorus, potassium,
sodium, and zinc: concentrations in common Western foods and estimated
daily intakes by infants; toddlers; and male and female adolescents,
adults, and seniors in the United States." J. Am. Diet Assoc. 101(9):
1058–60 (2001) verwiesen. Ebenso sei auf USDA
National Nutrient Database for Standard References, Release 16-1
verwiesen. Im Allgemeinen entsprechen die Konzentrationen der Natrium-Ionen
und Kalium-Ionen im Dünndarm (beispielsweise gemessen am
Ende des Ileums) den Konzentrationen dieser Ionen im Serum (physiologisch
reguliert) in etwa, wohingegen die der Calcium-Ionen und Magnesium-Ionen
von der Ernährung und Ausscheidung abhängen und
daher über einen weiteren Bereich variieren. Ionen-Konzentrationen
im unteren Grimmdarm (zum Beispiel im Colon sigmoideum) sind im
Allgemeinen bekannt. Dazu sei beispielsweise auf Wrong, O.,
A. Metcalfe-Gibson, et al. (1965), „In Vivo Dialysis of
Faeces as a Method of Stool Analysis. I. Technique and Results in
Normal Subjects." Clin. Sci. 28: 357–75 verwiesen.
Ebenso sei auf Wrong, O. M. (1971), „Role of the
human colon in Homeostasis." Scientific Basis of Medicine: 192–215,
sowie auf Salas-Coll, C. A., J. C. Kermode, et al. (1976), „Potassium
transport across the distal colon in man." Clin. Sci. Mol. Med.
51(3): 287–96 sowie auf Agarwal, R., R.
Afzalpurkar, et al. (1994), „Pathophysiology of potassium
absorption and secretion by the human intestine." Gastroenterology
107(2): 548–71 verwiesen.
-
Tabelle
1 zeigt typische Konzentrationen verschiedener anorganischer monovalenter
und divalenter Kationen in ver schiedenen Bereichen des Gastrointestinaltrakts,
wie sie in der Literatur berichtet worden sind.
Tabelle
1 | [Na+] | [K+] | [Mg++] | [Ca++] | pH |
Magen* | ~30
mM | ~15
mM | ~5
mM | ~10
mM | 2–6 |
Ileum | ~120
mM | ~5
mM | ~10–50
mM | ~10–50
mM | 7–7,5 |
Colon
sigmoideum | ~30
mM | ~75
mM | ~20–40
mM | ~10–40
mM | 6–7,5 |
- * Die Werte hängen von der Ernährungsweise
ab; die berichteten Bereiche basieren auf einer mittleren Ernährungsweise
in den Vereinigten Staaten.
-
In
Bezug auf das Binden monovalenter Kationen gilt beispielsweise Folgendes:
Wasserstoff-Ionen sind im Magen besonders häufig (zum Beispiel
Magensäuren); Natrium-Ionen sind im Ileum und in vorderen Bereichen
des Grimmdarms (zum Beispiel Colon ascendens) besonders häufig,
treten in späteren Bereichen des Colons (zum Beispiel Colon
descendens und Colon sigmoides) weniger häufig auf (dazu
sei beispielsweise auf Ross, E. J. et al. „Observations
an cation exchange resins in the small and large intestines." Clin.
Sci. (Lond) 13(4): 555–66 (1954) sowie auf Spencer,
A. G. et al., „Cation exchange in the gastrointestinal
tract." Br. Med. J. 4862: 603–6 (1954) verwiesen);
und Kalium-Ionen treten in späteren Bereichen des Colons
(zum Beispiel Colon descendens und Colon sigmoides) besonders häufig
auf (dazu sei beispielsweise auf Wrong, O. A. et al., „In
Vivo Dialysis of Faeces as a Method of Stool Analysis. I. Technique
and Results in Normal Subjects." Clin. Sci. 28: 357–75
(1965) und auf Wrong, O. M., „Role of
the human colon in Homeostasis." Scientific Basis of Medicine: 192-215
(1971); auf Salas-Coll, C. A., et al. (1976) sowie
auf Agarwal, R., R. et al., „Pathophysiology of
potassium absorption and secretion by the human intestine." Gastroenterology
107(2): 548–71 (1994) verwiesen).
-
Divalente
Kationen wie Mg++ und Ca++ treten
im Allgemeinen im gesamten Dünndarm und Colon häufig auf
(dazu sei auf Shiga, A., T. et al., „Correlations
among pH and Mg, Ca, P, Na, K, Cl- and HCO3– contents of
digesta in the gastrointestinal tract of rats." Nippon Juigaku Zasshi
49(6): 973–9 (1987) sowie auf McCarthy, J.
et al., „Divalent Cation Metabolism: Calcium", in Atlas
of Diseases of the Kidney. Band 1. R. W. Schrier, Hrsg, Blackwell
Sciences, Philadelphia (1999) sowie auf McCarthy,
J. et al., „Divalent Cation Metabolism: Magnesium", in
Atlas of Diseases of the Kidney. Band 1. R. W. Schrier, Hrsg., Blackwell
Sciences, Philadelphia (1999) verwiesen).
-
Dauerhafte Selektivität-Kalium
-
Signifikanterweise
binden die Zusammensetzungen (zum Beispiel die pharmazeutischen
Zusammensetzungen) und die Core-Shell-Partikel der vorliegenden
Erfindung selektiv Kalium-Ionen gegenüber kompetitiven
anorganischen divalenten Ionen wie Magnesium und/oder Calcium und
die Selektivität ist dauerhaft. Die dauerhafte Selektivität
der Zusammensetzungen (und der Core-Shell-Partikel) der Erfindung
für Kalium-Ionen gegenüber einem oder mehr divalenten
Ionen (zum Beispiel Magnesium-Ionen und Calcium-Ionen) wird bewerkstelligt,
indem das Ausmaß der Bindung von anorganischen divalenten
Ionen (insbesondere Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen) wirksam
reduziert wird (zum Beispiel erheblich minimiert, verlangsamt oder verhindert
wird) und ein derartig reduziertes Ausmaß an Bindung über
einen Zeitraum aufrechterhalten wird, der für die Anwendung
von Interesse von Bedeutung ist. Bei Anwendungen, die die Bindung
von Kalium-Ionen im Gastrointestinaltrakt beinhalten, ist der Anteil
der Bindungskapazität (zum Beispiel auf einem Kationenaustauschharz),
der durch derartige divalente Ionen belegt ist, zum Beispiel vorzugs weise über
einen Zeitraum minimiert (oder unmöglich gemacht), der
für die Passage der Zusammensetzung durch den Dünndarm
und den Grimmdarm erforderlich ist, wo divalente Ionen wie Magnesium-Ionen
und Calcium-Ionen vorherrschend vorhanden sind. Bemerkenswerterweise
werden divalente Kationen durch Kationenaustauschharze (zum Beispiel
durch eine Core-Komponente, die ein Kationenaustauschharz als ein
Core-Polymer umfasst) im Vergleich zu monovalenten Kationen bevorzugt
gebunden; als solches ist die Signifikanz divalenter Ionen als störende
Substanzen für die Bindung monovalenter Ionen erheblich
und steht nicht in direkter Korrelation zur relativen Konzentration
an divalenten Ionen gegenüber monovalenten Ionen. In bevorzugten
Ausführungsformen wird eine derartige dauerhafte Selektivität
gegenüber divalenten Ionen beispielsweise unter Verwendung einer
permselektiven Hülle gegenüber einem Kalium-bindenden
Kern bewerkstelligt, wobei die Hülle eine dauerhafte Permselektivität
für Kalium-Ionen gegenüber anorganischen divalenten
Ionen, einschließlich Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen
besitzt.
-
In
ebenso signifikanter Weise können die Core-Shell-Partikel
und Zusammensetzungen der Erfindung bei Anwendungen für
Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen im Gastrointestinaltrakt
zur bevorzugten Entfernung von Kalium (sogar gegenüber
möglicherweise kompetitiven Natrium-Ionen) aus dem Gastrointestinaltrakt
auf Basis einer Fähigkeit zu einem relativ schnellen Austauschen
monovalenter Ionen aus dem Core-Shell-Partikel wirksam sein. Speziell
können die Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen für
die Bindung von Kalium-Ionen auf Basis der relativen Konzentrationen
von Kalium und Natrium in verschiedenen Bereichen der gastrointestinalen
Umgebung in Verbindung mit einer Fähigkeit zur Bindung
von Kalium-Ionen mit einer Rate, die es ermöglicht, dass
ein Kationenaustauschharz bevorzugt mit Kalium-Ionen gegenüber
Natrium-Ionen in Bereichen der gastrointestinalen Umgebung beladen wird,
in denen Kalium-Ionen-Konzentration die Natrium-Ionen-Konzentration übersteigt,
wirksam sein. Insbesondere können die Core-Shell-Partikel
und Zusammensetzungen der Erfindung zur bevorzugten Bindung von
Kalium-Ionen gegenüber kompetititven Natrium-Ionen im unteren
Grimmdarm (zum Beispiel im distalen Grimmdarm) wirksam sein, vorzugsweise
innerhalb des Zeitraums, in dem die Zusammensetzung im unteren Grimmdarm
verweilt. Im Gastrointestinaltrakt sind Natrium-Ionen in relativ
hohen Konzentrationen im Vergleich zu Kalium-Ionen im Dünndarm
(zum Beispiel im Ileum) vorhanden; jedoch kehrt sich das Verhältnis
um, wenn die Zusammensetzung weiter nach unten im Gastrointestinaltrakt
gelangt – wo Kalium-Ionen in relativ hohen Konzentrationen
im Vergleich zu Natrium-Ionen im unteren Grimmdarm (zum Beispiel
im distalen Grimmdarm) vorliegen. Daher kann ein Austauschharz für
monovalente Kationen im Gastrointestinaltrakt Kalium bevorzugt gegenüber
Natrium binden, wenn die Austauschkinetiken für Kalium
ausreichend schnell sind, um eine bedeutsame Kalium-Bindung innerhalb
des Zeitraums der Passage durch den unteren Grimmdarm (zum Beispiel
den distalen Grimmdarm) zu ermöglichen.
-
Dementsprechend
werden die Zusammensetzungen (und die Core-Shell-Partikel) der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise als Kaliumbinder und insbesondere im Gastrointestinaltrakt
eines Säugers angewendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform binden die Zusammensetzungen
(und Core-Shell-Partikel) der Erfindung eine größere
Menge an Kalium-Ionen als Natrium-Ionen (innerhalb eines Kalium-Bindungszeitraums,
der für die Passagenzeit durch den unteren Grimmdarm repräsentativ
ist) und sie besitzen auch eine dauerhafte Selektivität
für Kalium-Ionen gegenüber einem oder mehr divalenten
Ionen, zum Beispiel Magnesium-Ionen und Calcium-Ionen (über
einen Bindungszeitraum für divalente Ionen, der für
die Passagenzeit durch den Gastroin testinaltrakt oder einen relevanten
Teil davon (zum Beispiel durch den Dünndarm und den Grimmdarm)
repräsentativ ist). Beispielsweise kann in einer Ausführungsform
die Zusammensetzung ein Core-Shell-Partikel umfassen, das eine Core-Komponente
und eine Shell-Komponente umfasst. Die Core-Komponente kann ein
Polymer mit einer Fähigkeit zur Bindung von Kalium-Ionen
sein. Die Shell-Komponente kann ein Polymer mit einer dauerhaften
Permselektivität für Kalium-Ionen gegenüber
Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen sein. Die Zusammensetzung
(und das Core-Shell-Partikel) kann des Weiteren charakterisiert sein
durch (i) das Binden einer wirksamen Menge an Kalium-Ionen innerhalb
eines relativ kurzen Kalium-Bindungszeitraums (zum Beispiel im Allgemeinen
weniger als (etwa) zehn Stunden) in Kombination mit (ii) dem verzögerten
Binden von divalenten Kationen (zum Beispiel Magnesium-Ionen und/oder
Calcium-Ionen), wobei ein derartiges verzögertes Binden über
einen relativ langen Magnesium-Bindungszeitraum und/oder Calcium-Bindungszeitraum
(zum Beispiel im Allgemeinen mehr als (etwa) zwölf Stunden)
aufrechterhalten bleibt.
-
Für
Ausführungsformen der Erfindung, in denen die Core-Komponente
ein Core-Polymer umfasst, das ein Kationenaustauschharz ist, kann
der Ionen-Bindungszeitraum für ein spezielles Ionen von
Interesse (zum Beispiel ein Kalium-Bindungszeitraum für
das Kalium-Ion) von einem Fachmann auf dem Gebiet so verstanden werden,
dass er eine Zeitskala für einen Kationenaustausch (zum
Beispiel einen Kationen-Austauschzeitraum) widerspiegelt – speziell
beispielsweise eine Zeitskala für einen Austausch monovalenter
Kationen (in Bezug auf Bindungszeiträume monovalenter Ionen)
oder zum Beispiel eine Zeitskala für den Austausch divalenter Kationen
(in Bezug auf Bindungszeiträume divalenter Ionen). Auch
kann die Bezugnahme auf das „Binden" monovalenter oder
divalenter Ionen im Zusammenhang mit derartigen Ausführungsformen
vom Fachmann auf dem Gebiet so verstanden werden, dass es eine Anzahl
an Wechselwirkungen zwischen dem Kation und dem Kationen-Austauschmedium über
einen Zeitraum, während dem spezielle Kationen willkürlich
in Reaktion auf Änderungen in der Kationen-Konzentration
in der Umgebung austauschen können, und innerhalb im Allgemeinen
anerkannter und verstandener Antriebkräfte bedeutet und
einschließt, um ein Gleichgewicht zu erzielen (oder erneut
zu erzielen). Ohne durch die Theorie gebunden zu sein, ist die Gesamtzahl
an Kationen in einem Kationen-Austauschmedium eines Core-Shell-Partikels
im Wesentlichen konstant; Kationen können im Verlauf der
Zeit dynamisch in das Kationen-Austauschmedium eintreten und dieses
verlassen. In dem Kationen-Austauschmedium können Kationen
frei in dem Partikel diffundieren und/oder sie können mit
einer fixierten Ladungsgruppe für einen Zeitraum assoziiert
sein.
-
Im
Hinblick auf die dauerhafte Selektivität der Zusammensetzungen
der Erfindung wird eine wirksame Menge an Kalium-Ionen im Allgemeinen
vorzugsweise an die Zusammensetzungen der Erfindung in einem Kalium-Bindungszeitraum
von weniger als (etwa) sechs Stunden, vorzugsweise weniger als (etwa)
fünf Stunden oder weniger als (etwa) vier Stunden oder
weniger als (etwa) drei Stunden oder weniger als (etwa) zwei Stunden
oder weniger als (etwa) eine Stunde gebunden. Im Allgemeinen wird
die dauerhafte Selektivität der Zusammensetzungen für
Kalium-Ionen gegenüber anorganischen divalenten Ionen (insbesondere
Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen) über einen Magnesium-Bindungszeitraum
und/oder über einem Calcium-Bindungszeitraum von mehr als
(etwa) 18 Stunden, vorzugsweise mehr als (etwa) 24 Stunden, stärker
bevorzugt mehr als (etwa) 30 Stunden und in einigen Ausführungsformen
mehr als (etwa) 36 Stunden, mehr als (etwa) 40 Stunden, mehr als
(etwa) 42 Stunden, mehr als (etwa) 48 Stunden oder mehr als (etwa)
72 Stunden aufrechterhalten. Verschiedene Konzentrationen von Kalium-Bindungszeiträumen
(vorzugsweise kurz) mit Magnesium- Bindungszeiträumen und/oder
Calcium-Bindungszeiträumen werden in Erwägung
gezogen. Beispielsweise ist es im Allgemeinen bevorzugt, dass der
Kalium-Bindungszeitraum weniger als (etwa) 6 Stunden beträgt
und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder der Calcium-Bindungszeitraum
mehr als (etwa) 18 Stunden beträgt. In einigen Ausführungsformen
beträgt der Kalium-Bindungszeitraum weniger als (etwa)
4 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder der Calcium-Bindungszeitraum
beträgt mehr als (etwa) 24 Stunden. In einigen Ausführungsformen
beträgt der Kalium-Bindungszeitraum weniger als (etwa)
2 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder der Magnesium-Bindungszeitraum
beträgt mehr als (etwa) 30 Stunden oder 36 Stunden oder
42 Stunden oder 48 Stunden oder 72 Stunden. In einigen Ausführungsformen
beträgt der Kalium-Bindungszeitraum weniger als (etwa)
eine Stunde und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder der Calcium-Bindungszeitraum
beträgt mehr als (etwa) 30 Stunden oder 36 Stunden oder
42 Stunden oder 48 Stunden oder 72 Stunden. Andere Kombinationen
sind vollständiger im Folgenden beschrieben.
-
Die
Kombination einer dauerhaften Selektivität für
Kalium-Ionen gegenüber divalenten Ionen wie Magnesium-Ionen
und/oder Calcium-Ionen sowie das wirksame bevorzugte Binden von
Kalium-Ionen gegenüber Natrium-Ionen kann wie folgt spezieller
charakterisiert werden.
-
In
einem ersten Ansatz kann die dauerhafte Selektivität und
die bevorzugte Bindung beispielsweise auf Basis eines spezifischen
Bindungsprofils charakterisiert werden – definiert durch
das Ausmaß der Bindung von Kalium-Ionen im Verlauf der
Zeit und das Ausmaß der (reduzierten, verzögerten
oder verhinderten) Bindung von Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen
im Verlauf der Zeit. Vorzugsweise kann die Zusammensetzung (oder
das Core-Shell-Partikel) eine spezifische Bindung von Kalium-Ionen
von mindestens (etwa) 1,5 mmol/g, vorzugsweise mindestens (etwa)
2,0 mmol/g oder 2,5 mmol/g oder 3,0 mmol/g oder 3,5 mmol/g oder 4,0
mmol/g oder 4,5 mmol/g oder 5,0 mmol/g besitzen, die in jedem Fall
innerhalb eines Kalium-Bindungszeitraums von weniger als (etwa)
6 Stunden erzielt wird, und in verschiedener Kombination kann die
Zusammensetzung eine spezifische Bindung von Magnesium-Ionen und/oder
Calcium-Ionen von nicht mehr als 5 mmol/g oder nicht mehr als 4,0
mmol/g oder nicht mehr als 3 mmol/g, vorzugsweise nicht mehr als
2,0 mmol/g, stärker bevorzugt nicht mehr als (etwa) 1,5
mmol/g und am stärksten bevorzugt nicht mehr als (etwa)
1,0 mmol/g oder nicht mehr als (etwa) 0,75 mmol/g oder nicht mehr
als (etwa) 0,5 mmol/g besitzen, die in jedem Fall über
einen Magnesium-Bindungszeitraum und/oder einen Calcium-Bindungszeitraum
von mehr als (etwa) 18 Stunden erhalten bleiben. Die spezifische
Bindung kann in vivo bestimmt werden oder sie kann in vitro unter
Verwendung von einem oder mehr Assay-Protokollen bestimmt werden,
wobei derartige Protokolle die für den Gastrointestinaltrakt
und insbesondere für den unteren Darm und/oder den Grimmdarm
typischen Konzentrationen anorganischer Ionen nachahmen oder für
diese repräsentativ sind. Vorzugsweise kann die spezifische
Bindung unter Verwendung eines In-vitro-Assays bestimmt werden,
der aus dem GI-Assay Nr. I, dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr.
III sowie Kombinationen davon ausgewählt ist, die alle
nachstehend beschrieben und definiert sind. Der Kalium-Bindungszeitraum
beträgt vorzugsweise weniger als (etwa) 4 Stunden oder
weniger als (etwa) 2 Stunden oder weniger als (etwa) 1 Stunde und,
betrachtet in verschiedenen Kombinationen, beträgt der Magnesium-Bindungszeitraum
und/oder der Calcium-Bindungszeitraum vorzugsweise mehr als (etwa)
24 Stunden oder mehr als (etwa) 30 Stunden oder mehr als (etwa)
36 Stunden oder mehr als (etwa) 42 Stunden oder mehr als (etwa)
48 Stunden oder mehr als (etwa) 72 Stunden. Beispielsweise beträgt
der Kalium-Bindungszeitraum in einigen besonders bevorzugten Ausführungsformen
vorzugsweise weniger als (etwa) 2 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum
und/oder der Kalium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise mehr
als (etwa) 36 Stunden. In besonders bevorzugten Ausführungsformen
beträgt der Kalium-Bindungszeitraum vorzugsweise weniger
als (etwa) 1 Stunde und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder
der Calcium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise mehr
als (etwa) 42 Stunden.
-
In
einem anderen zweiten Ansatz kann die dauerhafte Selektivität
und bevorzugte Bindung der Zusammensetzungen (oder der Core-Shell-Partikel)
der Erfindung auf Basis eines relativen Bindungsprofils charakterisiert
werden – das durch die relative Bindung von Kalium-Ionen
im Vergleich zu den gesamten gebundenen anorganischen Kationen,
im Verlauf der Zeit gemessen, definiert ist und des Weiteren durch
die relative (reduzierte, verzögerte oder verhinderte)
Bindung von Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen im Vergleich zu
den gesamten gebundenen anorganischen Kationen im Verlauf der Zeit
definiert ist. Vorzugsweise kann die Zusammensetzung (oder das Core-Shell-Partikel)
beispielsweise eine relative Bindung von Kalium-Ionen von mindestens
(etwa) 20 Mol-% der gesamten gebundenen Kationen, vorzugsweise mindestens
(etwa) 30 Mol-% der gesamten gebundenen Kationen und stärker
bevorzugt mindestens (etwa) 40 Mol-% der gesamten gebundenen Kationen
und sogar noch stärker bevorzugt mindestens (etwa) 45 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen oder mindestens (etwa) 50 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen oder mindestens (etwa) 55 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen oder mindestens (etwa) 60 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen oder mindestens (etwa) 65 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen oder mindestens (etwa) 70 Mol-%
der gesamten gebundenen Kationen besitzen, die in jedem Fall in
einem Kalium-Bindungszeitraum von weniger als (etwa) 6 Stunden erzielt
werden, und in verschiedener Kombination kann die Zusammensetzung eine
relative Bindung von Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen von
nicht mehr als (etwa) 80 Mol-% der gesamten gebundenen Kationen,
vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 70 Mol-% der gesamten gebundenen Kationen,
stärker bevorzugt nicht mehr als (etwa) 60 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen und sogar noch stärker bevorzugt nicht
mehr als (etwa) 40 Mol-% der gesamten gebunden Kationen, sogar noch
stärker bevorzugt nicht mehr als (etwa) 35 Mol-% der gesamten
gebunden Kationen oder nicht mehr als (etwa) 30 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen oder nicht mehr als (etwa) 25 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen oder nicht mehr als (etwa) 20 Mol-% der gesamten
gebunden Kationen oder nicht mehr als (etwa) 15 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen oder nicht mehr als (etwa) 10 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen oder nicht mehr als (etwa) 5 Mol-% der gesamten
gebundenen Kationen besitzen, wobei diese in jedem Fall über
einen Magnesium-Bindungszeitraum und/oder einen Calcium-Bindungszeitraum
von mehr als (etwa) 18 Stunden aufrechterhalten bleibt. Die relative
Bindung kann in vivo bestimmt werden oder sie kann in vitro unter
Verwendung von einem oder mehr Assay-Protokollen bestimmt werden,
wobei derartige Protokolle vorzugsweise die für den Gastrointestinaltrakt
und insbesondere für den unteren Darm und/oder den Grimmdarm
typischen Konzentrationen anorganischer Ionen nachahmen oder für
diese repräsentativ sind. Vorzugsweise kann die relative
Bindung unter Verwendung eines In-vitro-Assays bestimmt werden,
das aus dem GI-Assay Nr. I, dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr.
III und Kombinationen davon ausgewählt ist, die alle nachstehend
beschrieben und definiert sind. Der Kalium-Bindungszeitraum beträgt
vorzugsweise weniger als (etwa) 4 Stunden oder weniger als (etwa)
2 Stunden oder weniger als (etwa) 1 Stunde und, betrachtet in verschiedenen
Kombinationen, beträgt der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder
der Calcium-Bindungszeitraum vorzugsweise mehr als (etwa) 24 Stunden
oder mehr als (etwa) 30 Stunden oder mehr als (etwa) 36 Stunden
oder mehr als (etwa) 42 Stunden oder mehr als (etwa) 48 Stunden
oder mehr als (et wa) 72 Stunden. In einigen speziell bevorzugten
Ausführungsformen beträgt beispielsweise der Kalium-Bindungszeitraum
vorzugsweise weniger als (etwa) 2 Stunden und der Magnesium-Bindungszeitraum
und/oder der Calcium-Bindungszeitraum beträgt vorzugsweise
mehr als (etwa) 36 Stunden. In speziell bevorzugten Ausführungsformen beträgt
der Kalium-Bindungszeitraum vorzugsweise weniger als (etwa) 1 Stunde
und der Magnesium-Bindungszeitraum und/oder der Calcium-Bindungszeitraum
beträgt vorzugsweise mehr als (etwa) 42 Stunden.
-
In
einem dritten Ansatz kann die dauerhafte Selektivität und
die bevorzugte Bindung der Zusammensetzung (oder der Core-Shell-Partikel)
der Erfindung zum Beispiel auf Basis einer Permselektivität
relativ zu Gleichgewichtswerten der Ionenbindung charakterisiert
werden. Wenn man nämlich eine Gleichgewichtseinstellung
der Core-Shell-Partikel der Erfindung für einen Zeitraum
ermöglicht, kann die Zusammensetzung (oder können
die Core-Shell-Partikel) gegebenenfalls Kationen in einem ähnlichen
Ausmaß wie der Kern allein binden. Daher besitzt die Shell-Komponente
in einer Ausführungsform eine Permeationsrate für
Kalium-Ionen, die ausreichend hoch ist, um zu ermöglichen,
dass ein hohes Bindungsniveau (vielleicht jedoch kein Gleichgewichtsbindungsniveau)
für Kalium-Ionen während der mittleren Verweilzeit
in der Umgebung (zum Beispiel im Grimmdarm) erzielt wird, während
die Shell-Komponente eine Permeationsrate für kompetitive
anorganische Kationen (zum Beispiel Mg++ und/oder
Ca++) besitzt, die niedriger ist, so dass
die kompetitiven divalenten Kationen ihre Gleichgewichtsbindungsniveaus
während der mittleren Verweilzeit nicht zu einem signifikanten Ausmaß erzielen
oder erreichen. Für derartige Ausführungsformen
kann man eine Maßzahl für die zeitliche Dauerhaftigkeit
der Permselektivität definieren. Insbesondere kann eine
derartige zeitliche Dauerhaftigkeit die Zeit sein, die dazu benötigt
wird, zwischen (et wa) 20% und (etwa) 80% (d. h. t20 bis
t80) des Ausmaßes der Bindung im
Gleichgewicht unter Bedingungen zu erreichen, die das Grimmdarm-Elektrolytprofil
widerspiegeln. Vorzugsweise kann die Zusammensetzung (oder das Core-Shell-Partikel)
eine zeitliche Dauerhaftigkeit für Kalium-Ionen (und monovalente
Kationen im Allgemeinen), die als die Zeit definiert ist, die dazu
erforderlich ist, um (etwa) 20% oder 50% oder 80% der Gleichgewichtsbindung
zu erreichen, nämlich t20 oder
t50 oder t80, von nicht
mehr als (etwa) 6 Stunden, vorzugsweise nicht mehr als (etwa) 5
Stunden oder nicht mehr als (etwa) 4 Stunden oder nicht mehr als
(etwa) 2 Stunden oder nicht mehr als (etwa) 1 Stunde besitzen und
in verschiedenartigen Kombinationen kann die Zusammensetzung eine
zeitliche Dauerhaftigkeit für Magnesium-Ionen und/oder
Calcium-Ionen, die als die Zeit definiert ist, die dazu erforderlich
ist, (etwa) 20% oder 50% oder 80% der Gleichgewichtsbindung zu erreichen,
nämlich t20 oder t50 oder
t80, von jeweils mehr als (etwa) 18 Stunden, vorzugsweise
mehr als (etwa) 24 Stunden oder mehr als (etwa) 30 Stunden oder
mehr als (etwa) 36 Stunden oder mehr als (etwa) 40 Stunden oder
mehr als (etwa) 42 Stunden oder mehr als (etwa) 48 Stunden oder
mehr als (etwa) 72 Stunden besitzen. In diesem Ansatz können
das Ausmaß der Bindung und die Gleichgewichtsbindung in
vivo bestimmt werden oder sie können in vitro unter Verwendung
von einem oder mehr Assay-Protokollen bestimmt werden, wobei derartige
Protokolle vorzugsweise die für den Gastrointestinaltrakt
und insbesondere für den unteren Darm und/oder den Grimmdarm
typischen Konzentrationen anorganischer Ionen nachahmen oder für
diese repräsentativ sind. Vorzugsweise können
das Ausmaß der Bindung und/oder die Gleichgewichtsbindung
unter Verwendung eines In-vitro-Assays bestimmt werden, der aus
dem GI-Assay Nr. I, dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr. III und
Kombinationen davon ausgewählt ist, die alle nachstehend beschrieben
und definiert sind. Bei der Anwendung zur Bestimmung von Gleichgewichtswerten
werden derartige Assays ausgedehnt, so dass sie über einen
langer, Zeitraum hinweg laufen, vorzugsweise mindestens bis zum
früheren Zeitpunkt von (i) dem Zeitpunkt, an dem keine
weiteren Änderungen der Ionen-Konzentrationen im Überstand über
einen kontinuierlichen 24-stündigen Zeitraum detektiert
werden können, und (ii) dem Ablauf von zwei Wochen.
-
Dauerhafte Selektivität-Natrium
-
Zusätzlich
dazu können die Zusammensetzungen oder Core-Shell-Partikel
(zum Beispiel die pharmazeutischen Zusammensetzungen) der vorliegenden
Erfindung selektiv Natrium-Ionen gegenüber kompetitiven anorganischen
divalenten Ionen wie Magnesium und/oder Calcium binden. Im Allgemeinen
können die Natrium-Ionen-Selektivität im Allgemeinen
und die dauerhafte Selektivität für Natrium-Ionen
in jedem Fall gegenüber derartigen divalenten Ionen auf
denselben Tatsachen basieren und auf dieselbe Art und Weise charakterisiert
werden, wie es voranstehend im Zusammenhang mit der Selektivität
und Dauerhaftigkeit für Kalium-Ionen beschrieben worden
ist.
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In
einigen Anwendungen für die Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen
zur Bindung von Natrium im Gastrointestinaltrakt können
die Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen der Erfindung bevorzugt Natrium-Ionen
gegenüber kompetitiven Kalium-Ionen binden, und zwar insbesondere
im Dünndarm, wo Natrium in besonderem Maße vorherrschend
vorliegt – und typischerweise in wesentlich höheren
Konzentrationen als Kalium-Ionen. In derartigen Anwendungen können
die Core-Shell-Partikel in Zusammensetzungen der Erfindung eine
Core-Komponente und eine Shell-Komponente umfassen. Die Core-Komponente
kann ein Polymer mit einer Fähigkeit zur Bindung von Natrium-Ionen
sein. Die Shell-Komponente kann ein persistentes permselektives
Polymer gegenüber Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen
(das eine Permeabilität von Natrium-Ionen besitzt, die
höher als eine Permeabilität für Magnesi um-Ionen
und/oder Calcium-Ionen ist) sein. Die Zusammensetzung (und das Core-Shell-Partikel)
kann des Weiteren durch eines oder mehr des Folgenden in verschiedenartiger
Kombination charakterisiert sein: (i) sie (es) besitzt eine Fähigkeit
zur Bindung einer effektiven Menge an Natrium-Ionen innerhalb eines
relativ kurzen Natrium-Bindungszeitraums, der für die Durchgangszeit
bzw. Passagenzeit durch den Dünndarm repräsentativ
ist (zum Beispiel im Allgemeinen weniger als (etwa) 12 Stunden);
(ii) sie (es) besitzt eine dauerhafte Selektivität für
die Verzögerung (oder Verhinderung) der Bindung divalenter
Kationen (zum Beispiel Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen),
wobei eine derartige verzögerte (oder verhinderte) Bindung über
einen relativ langen Magnesium-Bindungszeitraum und/oder Calcium-Bindungszeitraum
erhalten bleibt, der für die Durchgangszeit durch den Dünndarm
und den Grimmdarm erhalten bleibt (zum Beispiel im Allgemeinen mehr
als (etwa) 12 Stunden); und (iii) das Shell-Polymer besitzt eine
Permeabilität für kompetitive anorganische monovalente
Ionen (zum Beispiel Kalium), vorzugsweise auch für kompetitive
divalente Ionen (zum Beispiel Magnesium-Ionen und/oder Calcium-Ionen),
die durch eine Umgebung des Gastrointestinaltrakts wirksam moduliert
wird (zum Beispiel den pH (ungefähr) an der Stelle, an
der sich die Zusammensetzung aus dem Dünndarm in den Grimmdarm
bewegt – wo der pH typischerweise von ungefähr
pH 7,5 bis ungefähr pH 5,5 abfällt; oder beispielsweise
ein pH (ungefähr) an der Stelle, an der sich die Zusammensetzung
vom Magen in den Dünndarm bewegt oder an der Stelle des
Anstiegs des pH vom Eingang des Dünndarms (Duodenum) zum
Ende des Dünndarms (Ileum terminale)), so dass ein weiterer
Ionenaustausch (zum Beispiel ein Transport durch die Shell-Komponente)
zwischen dem Natrium-bindenden Kern und der Umgebung an oder nach
einem Bereich des GI-Trakts im Wesentlichen reduziert oder ausgeschlossen
ist, nach dem die Natrium-Konzentration von ihrem hohen Wert im
Dünndarm abfällt.
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Weitere
Details und eine weitere Beschreibung hinsichtlich des Modulierens
der Permeabilität der Shell-Komponente findet sich in den
folgenden verwandten Anmeldungen: die US-Anmeldung mit der Seriennummer
11/095,918, eingereicht am 30. März 2004, die eine Teilfortsetzung
(„continuation-in-Part") der US-Anmeldung mit der Seriennummer
10/814,749, eingereicht am 30. März 2004, ist.
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Robustheit
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Die
Core-Shell-Partikel der Erfindung sind vorzugsweise ausreichend
robust, um in der Umgebung der beabsichtigten Verwendung fortzubestehen.
In einer Anwendung sind die Core-Shell-Partikel beispielsweise ausreichend
robust, um das gastrointestinale System (oder einen dafür
repräsentativen In-vitro-Assay) zu passieren – ohne
dass ein derartiges Core-Shell-Partikel wesentlich zersetzt wird.
In bevorzugten Ausführungsformen ist die Shell-Komponente
der Core-Shell-Zusammensetzung unter physiologischen Bedingungen
des Gastrointestinaltrakts (oder in-vitro-Darstellungen oder -Nachahmungen
davon) während eines Zeitraums des Verweilens im und des
Durchgangs durch den Gastrointestinaltrakt im wesentlichen robust
(sie wird beispielsweise nicht zersetzt, getrennt und/oder entschichtet).
Beispielsweise werden das Core-Shell-Partikel und die Shell-Komponente
des Core-Shell-Partikels unter in-vitro-Bedingungen im Wesentlichen
nicht zersetzt, die ausgewählt sind aus der Gruppe, bestehend
aus (i) einer wässrigen Lösung mit einem pH von
(etwa) 3 in einem Zeitraum von (etwa) 6 Stunden, (ii) einer wässrigen
Lösung mit einem pH von (etwa) 8 in einem Zeitraum von
(etwa) 10 Stunden, (iii) einer wässrigen Lösung
mit einem pH von (etwa) 6 über einen Zeitraum von (etwa) 20
Stunden sowie Kombinationen davon, jeweils bei einer Temperatur
von (etwa) 37°C unter Rühren.
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In
einigen Ausführungsformen können die Core-Shell-Partikel
robust sein – in Bezug auf andere Gesichtspunkte zusätzlich
dazu, dass sie nicht zersetzt werden, beispielsweise einschließlich
in Bezug auf physikalische Charakteristika und/oder Leistungscharakteristika.
Physikalische Charakteristika können die Partikelgröße,
die Partikelgrößenverteilung und/oder die Oberflächeneigenschaften,
beispielsweise unter Verwendung von Mikroskopen, zum Beispiel von
Elektronenmikroskopen und/oder konfokalen Mikroskopen visuell beurteilt,
beinhalten. Leistungscharakteristika können eine spezifische
Bindungsfähigkeit, Selektivität (zum Beispiel
Permselektivität) und Dauerhaftigkeit bzw. Persistenz beinhalten.
Einige bevorzugte In-vitro-Assays, die in Zusammenhang mit der Bestimmung
der Robustheit verwendet werden können, zum Beispiel für
die Zwecke des Tunens eines Core-Shell-Partikels in dieser Hinsicht,
beinhalten den GI-Asssay Nr. I, den GI-Assay Nr. II, den GI-Assay
Nr. III sowie Kombinationen davon, die alle nachstehend detailliert
beschrieben sind.
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In
einigen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente andere
Eigenschaften verleihen, die sich auf die Robustheit beziehen, beispielsweise
eine ausreichende Beständigkeit, um mechanischen Kräften
oder Spannungen im Zusammenhang mit einem Quellen der Core-Komponente
und/oder im Zusammenhang mit der Formulierung (zum Beispiel während
der Tablettenformulierung auftretende Komprimierung) standzuhalten.
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In
Ausführungsformen der Erfindung kann die Shell-Komponente
die Core-Komponente vor der äußeren Umgebung,
zum Beispiel dem Gastrointestinaltrakt, schützen. Beispielsweise
kann die Shell-Komponente funktionelle Gruppen (zum Beispiel Säuregruppen)
der Core-Komponente (beispielsweise eines Core-Polymers) schützen
und ihre Freilegung gegenüber der gastrointestinalen Umgebung
verhindern.
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In
anderen Ausführungsformen kann die Core-Shell-Komponente
die Core-Komponente umfassen, wobei die Shell-Komponente (die beispielsweise
ein vernetztes Polyvinyl-Polymer umfasst, wie es voranstehend beschrieben
ist) und eine oder mehr weitere Shell-Komponenten über
dem vernetzten Polyvinyl-Polymer liegen. Beispielsweise können
derartige weitere Shell-Komponenten eine magensaftresistente Beschichtung umfassen,
zum Beispiel ein Säure-unlösliches Polymer, das
einen Kontakt zwischen einer pharmazeutischen Substanz und den sauren
Inhaltsstoffen des Magens verhindert, sich jedoch bei steigendem
pH des Dünndarms oder Grimmdarms zersetzt und die Freisetzung
der pharmazeutischen Substanz ermöglicht. Geeignete Beispiele
magensaftresistenter Beschichtungen sind im Stand der Technik beschrieben.
Dazu sei beispielsweise auf Remington: The Science and Practice
of Pharmacy, von A. R. Gennaro (Hrsg.), 20. Auflage, 2000,
verwiesen.
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Nicht-absorbiert
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Vorzugsweise
werden die Core-Shell-Partikel und die Zusammensetzungen, die derartige
Core-Shell-Partikel umfassen, nicht vom Gastrointestinaltrakt absorbiert.
Der Begriff „nicht-absorbiert" und seine grammatikalischen Äquivalente
sollen nicht bedeuten, dass die gesamte Menge des verabreichten
Polymers nicht absorbiert wird. Man erwartet, dass bestimmte Mengen
des Polymers absorbiert werden können. Es ist bevorzugt,
dass (etwa) 90% oder mehr des Polymers nicht absorbiert werden,
vorzugsweise (etwa) 95% oder mehr nicht absorbiert werden, sogar
stärker bevorzugt (etwa) 97% oder mehr nicht absorbiert
werden und am stärksten bevorzugt (etwa) 98% oder mehr
des Polymers nicht absorbiert werden.
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Gegenionen
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Die
Core-Shell-Partikel und insbesondere die Core-Polymere und/oder
Shell-Polymere des Core-Shell-Partikels können ein oder
mehr Gegenionen enthalten. Core-Polymere mit einer Fähigkeit
zur Bindung anorganischer monovalenter Ionen können vorzugsweise
ein oder mehr kationische Gegenionen umfassen. Die Kationen können
metallisch, nicht-metallisch oder Kombinationen davon sein. Beispiele
metallischer Ionen beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt
auf, die Ca2+-Form, die H+-Form,
die Na++-Form, die Na-Form oder eine Kombination
daraus. Beispiele nicht-metallischer Ionen beinhalten, sind jedoch
nicht beschränkt auf, Alkylammonium, Hydroxyalkylammonium,
Cholin, Taurin, Carnitin, Guanidin, Creatin, Adenin und Aminosäuren
oder Derivate davon.
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Menge oder Dicke der Hülle/Größe
des Core-Shell-Partikels
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Die
Größe der Core-Shell-Partikel ist nicht in einengender
Weise kritisch und kann auf eine spezielle Umgebung von Interesse
und/oder auf eine spezielle Anwendung von Interesse angepasst werden.
Insbesondere kann die Menge einer Shell-Komponente und/oder eine
Dicke einer Shell-Komponente in Bezug auf die verschiedenartigen
Charakteristika und Merkmale, die hierin beschrieben sind, wie eine
spezifische Bindungsfähigkeit, Selektivität, Dauerhaftigkeit,
Robustheit usw. jeweils auf Basis beispielsweise der hierin bereitgestellten
Anleitung kontrolliert und/oder optimiert werden.
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Im
Allgemeinen kann die Größe der Core-Shell-Partikel
typischerweise zum Beispiel im Bereich von (etwa) 100 nm bis (etwa)
5 mm und vorzugsweise von (etwa) 200 nm bis (etwa) 2 mm oder von
(etwa) 500 nm bis (etwa) 1 mm oder von (etwa) 1 μm bis
(etwa) 500 μm reichen. In einigen Ausführungsformen
beträgt die Größe der Core-Shell-Partikel
mehr als (etwa) 1 μm, stärker bevorzugt beträgt
sie mehr als (etwa) 10 μm, sogar stärker bevorzugt
beträgt sie mehr als (etwa) 20 μm und am stärksten
bevorzugt beträgt sie mehr als (etwa) 40 μm. In
einigen Ausführungsformen beträgt die Größe
der Core-Shell-Partikel weniger als (etwa) 250 μm, stärker
bevorzugt beträgt sie weniger als (etwa) 150 μm.
In einigen Ausführungsformen beträgt eine besonders bevorzugte
Größe (etwa) 100 μm. In einigen Ausführungsformen
beträgt eine besonders bevorzugte Größe weniger
als (etwa) 100 μm und am stärksten bevorzugt weniger
als (etwa) 50 μm.
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Die
Partikelgrößenverteilung ist nicht in einengender
Weise kritisch. Eine relativ enge Partikelgrößenverteilung
kann zu Partikeln mit im Wesentlichen ähnlichem kinetischen
Verhalten im Hinblick auf die Zeit für den Austausch monovalenter
Kationen und die Zeit für den Austausch divalenter Kationen
führen. Im Allgemeinen kann die Partikelgrößenverteilung
hinsichtlich der kinetischen Eigenschaften des Ionenaustauschs, um
ein gewünschtes kinetisches Ionenaustauschprofil zu erzielen,
oder in Hinblick auf die Kompaktheit oder Schüttdichte
oder andere Eigenschaften von Interesse für die Formulierung
oder Verwendung kontrolliert werden. Die Partikelgrößenverteilung
kann monomodal oder multimodal sein (beispielsweise umfasst sie
ein Gemisch von zwei oder mehr Populationen von Partikeln, wobei
jede Population eine gut definierte und relativ enge Partikelgrößenverteilung
besitzt).
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Die
Partikelform ist ebenso nicht in einengender Weise kritisch, kann
jedoch in bestimmten Ausführungsformen von Bedeutung sein.
In einer Ausführungsform, beispielsweise zur Abgabe als
eine orale Suspension, können die Partikel sphärisch
sein (zum Beispiel für ein verringertes Empfinden von Rauhigkeit
oder Sandigkeit im Mund und Rachen) und die Partikel können
einen Durchmesser von (etwa) < 200 μm,
vorzugsweise weniger als < 100 μm
und noch stärker bevorzugt weniger als 75, 60, 50 oder
40 μm besitzen. In einer anderen Ausführungsform,
zum Beispiel für eine Tablette (zum Beispiel eine schluckbare
Tablette) oder eine Kapselformulierung, können die Partikel
eine nicht-sphärische Form besitzen und können
unregelmäßig geformte Partikel sein, vorzugsweise
mit einer relativ breiten Größenverteilung, was
eine verbesserte Kom paktibilität, eine höhere
Dichte und eine verbesserte Tablettenfestigkeit erlaubt.
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Die
Menge der Shell-Komponente und/oder eine Dicke einer Shell-Komponente über
einer Oberfläche der Core-Komponente ist nicht in einengender
Weise kritisch und kann an eine spezielle Umgebung von Interesse
und/oder an eine spezielle Anwendung von Interesse angepasst werden.
Insbesondere kann die Menge einer Shell-Komponente und/oder eine
Dicke einer Shell-Komponente in Hinblick auf verschiedenartige Charakteristika
und Merkmale, die hierin beschrieben sind, beispielsweise spezifische
Bindungsfähigkeit, Selektivität, Dauerhaftigkeit,
Robustheit usw., jeweils auf Basis von beispielsweise der hierin
bereitgestellten Anleitung, kontrolliert und/oder optimiert werden.
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Das
Core-Shell-Partikel kann vorzugsweise ein Shell-Komponente und eine
Core-Komponente in relativen Mengen umfassen, die im Allgemeinen
von (etwa) 1:1.000 bis (etwa) 1:2, auf das Gewicht bezogen, reichen.
In bevorzugten Ausführungsformen kann die relative Menge
der Shell-Komponente zur Core-Komponente von (etwa) 1:500 bis (etwa)
1:4, auf das Gewicht bezogen, reichen oder sie reicht von (etwa)
1:100 bis (etwa) 1:5, auf das Gewicht bezogen, oder sie reicht von
(etwa) 1:50 bis (etwa) 1:10, auf das Gewicht bezogen.
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In
einigen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente eine
Dicke besitzen, die von (etwa) 0,002 μm bis (etwa) 50 μm,
vorzugsweise von (etwa) 0,005 μm bis (etwa) 20 μm
oder von (etwa) 0,01 μm bis (etwa) 10 μm reicht.
In einigen Ausführungsformen kann die Shell-Dicke mehr
als (etwa) 0,5 μm, vorzugsweise mehr als (etwa) 2 μm
oder mehr als (etwa) 5 μm sein. In einigen Ausführungsformen
kann die Shell-Dicke weniger als (etwa) 30 μm, vorzugsweise
weniger als (etwa) 20 μm oder weniger als (etwa) 10 μm
oder weniger als (etwa) 5 μm betragen.
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In-vitro-Assays
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Die
Core-Shell-Partikel und die Zusammensetzungen der Erfindung sind
hinsichtlich verschiedenartiger Merkmale charakterisiert, zum Beispiel
dem Ausmaß der Bindung für ein spezielles Kation
(zum Beispiel Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen), der Selektivität
und/oder Dauerhaftigkeit. Vorzugsweise werden derartige charakteristische
Merkmale der Zusammensetzungen (oder der Core-Shell-Partikel) unter
einem spezifiziertem Satz von Bedingungen bestimmt.
-
In
einigen Fällen können derartige charakteristische
Merkmale der Zusammensetzung (oder der Core-Shell-Partikel) unter
Verwendung von In-vitro-Assay-Protokollen bestimmt werden, die für
den Gastrointestinaltrakt und insbesondere für den unteren
Darm und/oder den Grimmdarm typische Konzentrationen anorganischer
Ionen nachahmen oder für diese repräsentativ sind.
Zusätzlich dazu können die Assays Komponenten beinhalten,
die andere Spezies (als anorganische Ionen) zum Vorbild haben, die üblicherweise
im Gastrointestinaltrakt gefunden werden. Vorzugsweise werden derartige
Charakteristika unter Verwendung eines In-vitro-Assays bestimmt,
das aus dem GI-Assay Nr. I, dem GI-Assay Nr. II, dem GI-Assay Nr.
III sowie Kombinationen davon (d. h. Kombinationen von zwei oder
mehr davon) ausgewählt ist, die folgendermaßen
definiert sind.
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Ein
erster Assay, hierin als GI-Assay Nr. I bezeichnet, ist ein relativ
einfacher kompetitiver Assay, der Kalium-Ionen und Magnesium-Ionen
bei gleichen molaren Konzentrationen beinhaltet, die so gewählt
sind, dass sie im Allgemeinen für die in verschiedenen
Bereichen des Gastrointestinaltrakts beobachteten Konzentrationen
typisch und für diese repräsentativ sind, wobei
die Konzentration der Magnesium-Ionen ausreichend hoch ist, um während
des Assays im Überschuss vorhanden zu sein (beispielsweise
um eine wesentliche Abnahme an Magnesium-Ionen während
des Assays zu verhindern). Der erste Assay besteht im Wesentlichen aus
dem Inkubieren der Zusammensetzung (oder des Core-Shell-Partikels)
bei einer Konzentration von 4 mg/ml in einer ersten Assay-Lösung.
Die erste Assay-Lösung umfasst und besteht vorzugsweise
im Wesentlichen aus 55 mM KCl, 55 mM MgCl2 und
einem Puffer, 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat
mit einem pH von 6,5 und bei einer Temperatur von 37°C.
Die Zusammensetzung wird 48 Stunden lang unter Rühren inkubiert.
Die an die Zusammensetzung gebundenen Kationen werden im Verlauf
der Zeit direkt oder indirekt gemessen (zum Beispiel wie nachstehend
beschrieben).
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Ein
zweiten Assay, der hierin als GI-Assay Nr. II bezeichnet wird, ist
ein relativ anspruchsvoller kompetitiver Assay, der Kalium-Ionen
und Magnesium-Ionen sowie bestimmte Anionen (zum Beispiel einschließlich
Anionen, die in der oberen gastrointestinalen Umgebung angetroffen
werden), die das Leistungsverhalten des Shell-Materials modulieren
könnten, involviert. Dieser zweite Assay besteht im Wesentlichen
aus dem Inkubieren der Zusammensetzung (oder der Core-Shell-Partikel)
bei einer Konzentration von 4 mg/ml in einer Assay-Lösung.
Die zweite Assay-Lösung kann Folgendes umfassen und besteht
vorzugsweise im Wesentlichen aus: 50 mM KCl, 50 mM MgCl2,
5 mM Natriumtaurocholat, 30 mM Oleat, 1,5 mM Citrat und einem Puffer, 50
mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat. Die Zusammensetzung
wird bei einem pH von 6,5 und einer Temperatur von 37°C
48 Stunden lang unter Rühren inkubiert. Die an die Zusammensetzung
gebundenen Kationen werden im Verlauf der Zeit direkt oder indirekt
gemessen (beispielsweise wie in nachstehend beschrieben).
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Ein
dritter Assay, der hierin als GI-Assay Nr. III bezeichnet wird,
ist ein ex-vivo-Assay, der Ionen beinhaltet, die in wässrigen
humanen Fäzes-Extrakten vorhanden sind, was im Allgemeinen
für den Ionen-Gehalt und die Konzentrationen, die im unteren
Grimmdarm beobachtet werden, repräsentativ ist. Dieser
dritte (wässrige Fäzes-)Assay besteht im Wesentlichen
aus dem Inkubieren der Zusammensetzung (oder der Core-Shell-Partikel)
bei einer Konzentration von 4 mg/ml in einer wässrigen
Fäzes-Lösung. Die wässrige Fäzes-Lösung
ist ein filtrierte zentrifugaler Überstand, der aus einem
Zentrifugieren humaner Fäzes für 16 Stunden bei
50.000 g bei 4°C und dem nachfolgenden Filtrieren des Überstands
durch einen 0,2-μm-Filter herrührt. Die Zusammensetzung
wird in der wässrigen Fäzes-Lösung bei
einer Temperatur von 37°C 48 Stunden lang unter Rühren
inkubiert. Die an die Zusammensetzung gebundenen Kationen werden
im Verlauf der Zeit direkt oder indirekt gemessen (beispielsweise
wie nachstehend beschrieben).
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Bei
jedem der voranstehend genannten Assay-Protokolle, nämlich
dem GI-Assay Nr. I, dem GI-Assay Nr. II und dem GI-Assay Nr. III,
kann eine direkte Messung der gebundenen Kationen durchgeführt
werden, indem die Zusammensetzung (die Core-Shell-Partikel) zurückgewonnen
werden (wird) und der Ionen-Gehalt davon bestimmt wird, beispielsweise
indem die gebundenen Kationen durch Behandeln mit Säure
oder Base freigesetzt werden und die freigesetzten Kationen gemessen
werden. In jedem der beschriebenen Protokolle kann eine indirekte
Messung der gebundenen Kationen durchgeführt werden, indem
die Änderung in der Ionenkonzentration der Assay-Lösung
in Gegenwart und Abwesenheit der Core-Shell-Partikel oder der Zusammensetzung,
die beurteilt werden, bestimmt wird.
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Jedes
dieser Assay-Protokolle (d. h. der GI-Assay Nr. I, der GI-Assay
Nr. II und der GI-Assay Nr. III) beschreiben das Inkubieren der
Zusammensetzung (oder der Core-Shell- Partikel) bei einer Konzentration
von 4 mg/ml in Assay-Lösungen, die verschiedenartige Ionen
enthalten. Die Konzentration einer derartigen Zusammensetzung (oder
der Core-Shell-Partikel) ist jedoch nicht in einengender Weise kritisch
und diese Assays können alternativ unter Verwendung anderer
Konzentrationen durchgeführt werden, wobei beispielsweise
(1) die Bindungsfähigkeit der untersuchten Core-Shell-Partikel,
(2) die voraussichtliche, zu verabreichende Dosis, (3) das gewünschte
Signal-Rausch-Verhältnis (das dazu neigt, mit steigender
Konzentration der Core-Shell-Partikel anzusteigen) und (4) die Konzentration
des Ziel-Ions innerhalb der Gehalte an verschiedenen Stellen des
Gastrointestinaltrakts, die für Kalium-Ionen dazu neigt,
als eine Funktion der Strecke, die im Gastrointestinaltrakt passiert
wird (d. h. vom Magen zum Jejunum, Ileum und dann zum Grimmdarm)
anzusteigen, berücksichtigt werden. Derartige alternative
Konzentrationen können beispielsweise von (etwa) 2 mg/ml
bis (etwa) 50 mg/ml in der Assay-Lösung reichen. In verschiedenen
Ausführungsformen des Assays kann die Core-Shell-Partikel-Konzentration
10 mg/ml, 20 mg/ml oder 40 mg/ml betragen. Assays mit Protokollen,
die diese alternativen Core-Shell-Partikel-Konzentrationen beinhalten,
können mit einer beliebigen der Ausführungsformen
der Erfindung, die hierin beschrieben sind, verwendet werden.
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Bestimmung der Permeabilität
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Verfahren
zur Bestimmung von Permeabilitätskoeffizienten sind bekannt.
So sei beispielsweise auf W. Jost, Diffusion in Solids,
Liquids and Gases, Acad. Press, New York, 1960 verwiesen.
Beispielsweise kann der Ionenpermeabilitätskoeffizient
in einem Shell-Polymer gemessen werden, indem das Polymer über
ein festes poröses Material als eine Membran gegossen wird,
nachfolgend mit einer physiologischen Lösung (Donor), die die
Ionen von Interesse enthält, in Kontakt gebracht wird und
die Gleichgewichts-Permeationsraten dieser Ionen durch die Membran
in die Akzeptor-Lösung gemessen wer den. Membrancharakteristika
können dann so optimiert werden, dass das beste Zusammenspiel
hinsichtlich Selektivität und Permeationsratenkinetik erzielt wird.
Strukturelle Charakteristika der Membran können variiert
werden, indem beispielsweise der Polymervolumenanteil (in der gequollenen
Membran), die chemische Natur des/der Polymer(e) und dessen/deren
Eigenschaften (Hydrophobie, Vernetzungsdichte, Ladungsdichte), die
Polymerblend-Zusammensetzung (wenn mehr als ein Polymer verwendet
wird), die Formulierung mit Additiven, wie Benetzungsmitteln, Weichmachern, und/oder
das Herstellungsverfahren modifiziert werden.
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Tuning der Permselektivität/Persistenz
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Wie
voranstehend erörtert kann die Permselektivität
und/oder die Persistenz der Shell-Polymere für anorganische
monovalente Ionen gegenüber anorganischen divalenten Ionen
im Allgemeinen auf eine Umgebung von Interesse maßgeschneidert
und dafür optimiert (d. h. getuned) werden. Insbesondere
kann die Shell-Komponente so angepasst werden, dass sie eine reduzierte
Permeabilität für Kationen mit höherer
Valenz (divalente Kationen wie Magnesium-Ionen und Calcium-Ionen)
im Vergleich zur Permeabilität für monovalente
Kationen für eine Umgebung, in der die Core-Shell-Partikel
angewendet werden, besitzt. Hydratisierte Mg
++-
und Ca
++-Ionen besitzen eine große
Größe im Vergleich zu monovalenten Kationen wie
K
+ und Na
+, wie es
nachstehend in Tabelle 2 gezeigt ist (
Nightingale E. R.,
J. Phys. Chem., 63, (1959), 1381–89). TABELLE 2
Metallionen | Radien
im hydratisierten Zustand (Angström) |
K+ | 3,31 |
NH4 + | 3,31 |
Na+ | 3,58 |
Mg++ | 4,28 |
Ca2+ | 4,12 |
-
Die
Unterschiede hinsichtlich Größe und elektronischer
Eigenschaften für anorganische Kationen können
die Basis für die Unterschiede in der Permeabilität
sein, die eine Diskriminierung zwischen derartigen Kationen in einer
Umgebung von Interesse und für einen Zeitraum von Interesse
ermöglicht. Im Allgemeinen kann die Permeabilität
des Shell-Polymers für Erdalkalimetallkationen abgeändert
werden, indem die mittlere Porengröße, die Ladungsdichte
und die Hydrophobie der Membran geändert werden.
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Einige
Ansätze, reduzierte Permeabilitäten für
divalente Kationen zu bewirken, sind im Stand der Technik allgemein
bekannt, einschließlich beispielsweise aus früheren
Studien an Kationenaustauschmembranen für die Elektrodialyse
(zum Beispiel Sata et al., J. Membrane Science, 206 (2002),
31–60). Offenbarte Verfahren basieren üblicherweise
auf einem Porengrößenausschluss und elektrostatischer
Wechselwirkung sowie Kombinationen davon.
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Wenn
die Siebweite des Shell-Materials im selben Größenbereich
wie die Dimensionen der gelösten Stoffe liegt, kann die
Diffusion eines sperrigeren divalenten Kations durch die Shell-Komponente
signifikant verlangsamt werden. Beispielsweise berichten experimentelle
Studien (Krajewska, B., Reactive and Functional polymers
47, 2001, 37–47) Permeationskoeffizienten in Celluloseester
oder vernetzten Chitosongelmembranen sowohl für ionische
als auch für nicht-ionische gelöste Stoffe. Diese
Studien zeigen eine geringere Permeationsrate für sperrigere
gelöste Stoffe, wenn sich die Membransiebweite in Dimensionen
der gelösten Stoffe annähert. Der Polymervolumenanteil
in einem gequollenen (zum Beispiel hydratisierten) Harz ist ein
guter Indikator der Siebweite in der Zusammensetzung; theoretische
Studien haben beispielswei se gezeigt, dass sich die Siebweite üblicherweise
mit Φ–3/4 erhöht,
wobei (der Polymervolumenanteil in der Shell-Komponente ist, die
in einer Lösung gequollen worden ist. Das Membranquellverhältnis
hängt wiederum von Faktoren ab, die die Hydrophobie, die
Vernetzungsdichte, die Ladungsdichte und die Lösungsmittelionenstärke
beinhalten.
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Unter
Ansätzen zum Tunen der Permeabilität kann eine
Differenzierung auf Basis elektronischer Eigenschaften der monovalenten
Ziel-Ionen und der kompetitiven divalenten Ionen ein Shell-Polymer
beinhalten, das einen kationischen Polyelektrolyt umfasst oder im
Wesentlichen daraus besteht. Beispielsweise kann einen dünne
Schicht eines kationischen Polyelektrolyts physikalisch adsorbiert
werden, um ein starkes elektrisches Feld zu erzeugen, das höher
geladene Kationen wie Mg++ und Ca++ abstößt (während
es einen geringeren Abstoßungseffekt auf weniger geladene
Kationen wie K+ und Na+ besitzt).
Bevorzugte kationische Polyelektrolyte beinhalten Homopolymere oder
Copolymere mit einer vinylischen repetitiven Einheit wie einer repetitiven
Vinylamin-Einheit. Andere geeignete kationische Polyelektrolyte,
die beispielsweise in Kombination mit dem bevorzugten kationischen
Polyelektrolyten verwendet werden können, beinhalten, sind
jedoch nicht beschränkt auf, Homopolymere oder Copolymere
mit einer repetitiven Einheit, die aus Ethylenimin, Propylenimin, Allylamin,
Vinylpyridinen, Alkylaminoalkyl(meth)acrylaten, Alkylaminoalkyl(meth)acrylamiden,
Aminomethylstyrol, Chitosan, Addukten eines aliphatischen Amins
oder aromatischen Amins mit Elektrophilen (wie zum Beispiel Epichlorhydrin,
Alkylhalogeniden oder Epoxiden) ausgewählt ist, wobei das
Amin gegebenenfalls in einer quaternisierten Form vorliegt. Addukte
eines aliphatischen Amins oder aromatischen Amins mit Alkyldihalogeniden
werden auch als Ionene bezeichnet.
-
In
einem anderen Ansatz kann auch die Permselektivität des
Core-Shell-Partikels durch den pH-Wert kontrolliert werden, beispielsweise
indem der pH variiert wird (oder indem eine pH-Änderung
in einer Umgebung von Interesse genutzt wird), um eine entsprechende Änderung
in der Core-Polymerladungsdichte oder der Shell-Polymerladungsdichte
zu bewerkstelligen und/oder eine entsprechende Änderung
des Quellverhältnisses des Core-Polymers oder des Shell-Polymers
mit der Rate oder dem Ausmaß der Protonierung oder Deprotonierung
zu bewerkstelligen. Insbesondere können Core-Polymere oder
Shell-Polymere Ionenaustauscheigenschaften besitzen, die mit dem
lokalen pH der Umgebung variieren. Beispielsweise können
Core-Partikel, die Core-Polymere umfassen, eine relativ geringe
Bindungsfähigkeit bei einem gastrischen pH (zum Beispiel so
niedrig wie 2 bis 3) aufweisen und eine relative hohe Bindungsfähigkeit
bei einem pH von über (etwa) 5,5 besitzen. In einer bevorzugten
Ausführungsform können die Core-Polymere der Erfindung
eine Fraktion der Kapazität, die bei einem pH von unter
(etwa) 3 zugänglich ist, besitzen (zum Beispiel (etwa)
0–10% der gesamten Kapazität zu dem Ausmaß,
der durch den pH beeinflusst wird (d. h. gemessen bei einem pH von
(etwa) 12)). Die Fraktion der zugänglichen Kapazität
kann größer sein, beispielsweise höher
als (etwa) 50% der gesamten Kapazität bei einem pH von über
(etwa) 4 und vorzugsweise über (etwa) 5 oder über
(etwa) 5,5.
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Einige
Systeme für Core-Shell-Partikel können positive
Ladungen und Hydrophobie kombinieren. Beispielsweise können
bevorzugte Shell-Polymere funktionelle Aminpolymere beinhalten,
beispielsweise die voranstehend offenbarten, die gegebenenfalls
mit hydrophoben Mitteln alkyliert sind. In einigen Fällen
können die Alkylierungsmittel zwei oder mehr Aminreaktive
Gruppierungen umfassen und fungieren als ein vernetzendes Alkylierungsmittel.
In einigen Fällen können Alkylierungsmittel durch
Vernetzungsreaktion mit hydrophobem Vernet zungsmittel, beispielsweise
Diglycidylanilin, eingeführt werden.
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Alkylierung
beinhaltet eine Reaktion zwischen den Stickstoffatomen des Polymers
und dem Alkylierungsmittel (üblicherweise eine Alkyl- oder
Alkylaryl-Gruppe, die ein Amin-reaktives Elektrophil trägt).
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Bevorzugte
Alkylierungsmittel sind Elektrophile wie Verbindungen, die funktionelle
Gruppen tragen, zum Beispiel Halogenide, Epoxide, Ester, Anhydride,
Isocyanat oder α,β-ungesättigte Carbonyle.
Sie haben die Formel RX, worin R eine C1-C20-Alkylgruppe (vorzugsweise C9-C20), eine C1-C20-Hydroxyalkylgruppe (vorzugsweise eine
C4-C20-Hydroxyalkylgruppe),
eine C6-C20-Aralkylgruppe,
eine C1-C20-Alkylammoniumgruppe (vorzugsweise
eine C4-C20-Alkylammoniumgruppe)
oder eine C1-C20-Alkylamidogruppe
(vorzugsweise eine C4-C20-Alkylamidogruppe)
ist und X eine oder mehrere elektrophile Gruppen beeinhaltet. Der
Begriff „elektrophile Gruppe" bedeutet eine Gruppe, die
in dem Polymer während der Alkylierungsreaktion durch ein
Stickstoffatom verdrängt oder mit einem Stickstoffatom
umgesetzt wird. Beispiele bevorzugter elektrophiler Gruppen X beinhalten
Halogenid-, Epoxy-, Tosylat- und Mesylat-Gruppen. Im Fall von beispielsweise
Epoxy-Gruppen bewirkt die Alkylierungsreaktion einen Öffnung
des dreigliedrigen Epoxyrings.
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Beispiele
bevorzugter Alkylierungsmittel beinhalten ein C3-C20-Alkylhalogenid (zum Beispiel ein n-Butylhalogenid,
ein n-Hexylhalogenid, ein n-Octylhalogenid, ein n-Decylhalogenid,
ein n-Dodecylhalogenid, ein n-Tetradecylhalogenid, ein n-Octadecylhalogenid
sowie Kombinationen davon); ein C1-C20-Hydroxyalkylhalodgenid (zum Beispiel ein
11-Halogen-1-undecanol); ein C1-C20-Aralkylhalogenid (zum Beispiel ein Benzylhalogenid);
ein C1-C20-Alkylhalogenid ammoniumsalz
(zum Beispiel ein (4-Halogenbutyl)trimethylammoniumsalz, ein (6-Halogenhexyl)trimethylammoniumsalz,
ein (8-Halogenoctyl)trimethylammoniumsalz, ein (10-Halogendecyl)trimethylammoniumsalz,
ein (12-Halogendodecyl)trimethylammoniumsalz sowie Kombinationen
davon); ein C1-C20-Alkylepoxyammoniumsalz
(zum Beispiel ein (Glycidylpropyl)trimethylammoniumsalz); und ein C1-C20-Epoxyalkylamid
(zum Beispiel ein N-(2,3-Epoxypropan)butyramid, ein N-(2,3-Epoxypropan)hexanamid sowie
Kombinationen davon). Benzylhalogenid und Dodecylhalogenid sind
stärker bevorzugt.
-
Die
Alkylierungsstufe an dem Polyamid-Shell-Precursor kann in einer
separaten Reaktion vor der Auftragung der Hülle auf die
Core-Perlen durchgeführt werden. Alternativ dazu kann die
Alkylierung durchgeführt werden, wenn der Polyamin-Shell-Precursor
auf die Core-Perlen abgeschieden ist. Im letzteren Fall wird die Alkylierung
vorzugsweise mit einem Alkylierungsmittel durchgeführt,
das mindestens zwei elektrophile Gruppen X beinhaltet, so dass die
Alkylierung auch eine Vernetzung mit der Shell-Schicht induziert.
Bevorzugte polyfunktionelle Alkylierungsmittel beinhalten Dihalogenalkan,
Dihalogenpolyethylenglykol und Epichlorhydrin. Andere Vernetzer,
die Acylchloride, Isocyanat, Thiocyanat, Chlorsulfonyl, aktivierte
Ester (N-Hydroxysuccinimid) oder Carbodiimid-Intermediate beinhalten,
sind ebenfalls geeignet.
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Typischerweise
wird der Alkylierungsgrad in Abhängigkeit von der Natur
des Polyamin-Precursors und der Größe der Alkylgruppen,
die bei der Alkylierung verwendet werden, eingestellt. Ein Faktor,
der den gewünschten Alkylierungsgrad beeinflussen kann,
beinhaltet die Unlöslichkeit des Shell-Polymers unter Bedingungen
des Gastrointestinaltrakts. Insbesondere besteht bei niedrigem pH,
wie er im Magen vorherrscht, die Tendenz, dass alkylierte Polyamin-Polymere
mit einem Ionisierungs-pH von (etwa) 5 und höher solubilisiert werden.
Für Löslichkeitsbetrachtungen sind ein höherer
Alkylierungsgrad und/oder eine höhere Alkylkettenlänge
bevorzugt. Als eine Alternative kann man eine magensaftresistente
Beschichtung verwenden, um das Shell-Material gegenüber
einem sauren pH zu schützen. Die magensaftresistente Beschichtung
kann freigesetzt werden, wenn die Core-Shell-Partikel in den unteren
Gastrointestinaltrakt, zum Beispiel den Darm, gelangt sind. Ein
anderer Faktor, der den gewünschten Alkylierungsgrad beeinflussen
kann, beinhaltet das gewünschte Permselektivitätsprofil/die
gewünschte Dauerhaftigkeit. Wenn der Alkylierungsgrad beispielsweise niedrig
ist, kann die Dauerhaftigkeit der Permselektivität für
kompetitive Ionen (zum Beispiel Mg2+, Ca2+) relativ kürzer sein, beispielsweise
kurzer als die typische Verweilzeit im Grimmdarm bzw. Colon. Wenn
der Alkylierungsgrad (oder der Gewichtsanteil von hydrophoben Teilen)
im Gegensatz dazu hoch ist, dann kann das Shell-Polymer gegenüber
anorganischen Kationen weniger permeabel werden und kann eine längere
Dauerhaftigkeit besitzen. Wenn der Alkylierungsgrad zu hoch ist,
kann das Shell-Polymermaterial annähernd impermeabel gegenüber
den meisten anorganischen Kationen werden (und somit kann beispielsweise
die Rate der Gleichgewichtseinstellung oder der annähernden
Gleichgewichtseinstellung für K+ unerwünschter
Weise lang werden). Vorzugsweise kann der Alkylierungsgrad durch
einen iterativen Ansatz, der unter anderem derartige Faktoren in
Betracht zieht, getuned und gewählt werden.
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In
einem anderen Ansatz und einer anderen Ausführungsform
zur Kontrolle der Permeabilität (und wiederum der Permselektivität
und/oder Dauerhaftigkeit) kann die Wechselwirkung der positiv geladenen
Hülle mit einigen der hydrophoben Anionen, die im GI vorhanden
sind, einen höheren Grad an Permeabilität und/oder
Dauerhaftigkeit erzielen (beispielsweise charakterisiert durch einen
Anstieg des t20- oder t80-Werts
für Mg2+ und Ca2+).
Derartige hydrophobe Anionen beinhalten Gallensäuren, Fettsäuren
und anionische Proteinauszüge. Alternativ dazu können
anionische oberflächenaktive Mittel denselben oder einen ähnlichen
Nutzen bieten. In dieser Ausführungsform wird das Core-Shell-Partikel
entweder verabreicht wie es ist (beispielsweise in eine gastrointestinale
Umgebung, in der derartige Fettsäuren oder Gallensäuren
oder Salze davon mit dem Shell-Polymer in vivo Wechselwirken) oder
alternativ dazu kann das Core-Shell-Partikel mit Fettsäuren
oder Gallensäuresalzen oder sogar synthetischen anionischen
Detergenzien wie zum Beispiel, jedoch nicht beschränkt
auf, Alkylsulfat, Alkylsulfonat und Alkylarylsulfonat formuliert
werden.
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Weiter
im Detail kann das Shell-Polymer einer Core-Shell-Zusammensetzung
eine Permselektivität besitzen, die zumindest teilweise
durch passive Absorption während des Durchgangs durch den
oberen Gastrointestinaltrakt kontrolliert wird. Viele Komponenten,
die im Gastrointestinaltrakt vorhanden sind, was Komponenten der
Nahrung, Metaboliten, Ausscheidungen usw. beeinhaltet, sind einer
Absorption auf und in die Hülle in einer quasi irreversiblen
Art und Weise zugänglich und können das Permeabilitätsmuster
der Hülle stark modifizieren. Die überwiegende
Mehrheit dieser löslichen Materialien ist negativ geladen
und zeigt verschiedene Grade an Hydrophobie. Einige dieser Spezies
haben einen typischen amphiphilen Charakter, zum Beispiel Fettsäuren,
Phospholipide, Gallensäuresalze und Verhalten sich wie
oberflächenaktive Mittel. Oberflächenaktive Mittel
können nicht-spezifisch an Oberflächen durch hydrophobe
Wechselwirkungen, ionische Wechselwirkung und Kombinationen davon
adsorbieren. In dieser Ausführungsform wird dieses Phänomen verwendet,
um die Permeabilität der polymeren Zusammensetzung im Verlauf
der Bindung von Kalium-Ionen zu ändern. In einer Ausführungsform
können Fettsäuren dazu verwendet werden, die Permeabilität
der Hülle zu modifizieren, und in einer anderen Ausführungsform
können Gallensäuren verwendet werden. Sowohl Fettsäuren
als auch Gallensäuren bilden Aggregate (Mizellen oder Vesikel)
und können auch unlösliche Komplexe bilden, wenn
sie mit positiv geladenen Polymeren vermischt werden (dazu sei auf
Kaneko
et al., Macromolecular Rapid Communications (2003) 24(13), 789–792 verwiesen).
Sowohl Fettsäuren als auch Gallensäuren zeigen Ähnlichkeiten
zu synthetischen anionischen oberflächenaktiven Mitteln
und zahlreiche Studien berichten die Bildung unlöslicher
Komplexe zwischen anionischen oberflächenaktiven Mitteln
und kationisch geladenen Polymeren (beispielsweise
Chen,
L. et al., Macromolecules (1998), 31(3), 787–794).
In dieser Ausführungsform ist das Shell-Material aus Copolymeren
ausgewählt, die sowohl hydrophobe als auch kationische Gruppen
enthalten, so dass die Hülle einen Komplex mit anionisch
geladenen hydrophoben Materialien bildet, die typischerweise im
Gastrointestinaltrakt gefunden werden, zum Beispiel Gallensäuren,
Fettsäuren, Bilirubin und verwandte Verbindungen. Geeignete
Zusammensetzungen enthalten auch polymere Materialien, die als Gallensäuren-Sequestrierungsmittel
beschrieben sind, beispielsweise die in den
US-Patenten 5,607,669 ;
6,294,163 und
5,374,422 sowie in
Figuly
et al., Macromolecules, 1997, 30, 6174–6184 beschriebenen.
Die Bildung des Komplexes induziert einen Kollaps der Shell-Membran,
was wiederum die Diffusion sperriger divalenter Kationen verringern
kann, während die Permeation von Kalium vorzugsweise unverändert
gelassen wird.
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In
noch einer anderen Ausführungsform kann die Permeabilität
des Shell-Polymers einer Core-Shell-Zusammensetzung durch die enzymatische
Aktivität im Gastrointestinaltrakt moduliert werden. Es
gibt eine Anzahl an sezernierten Enzymen, die durch die übliche
Colon-Mikroflora erzeugt werden. Beispielsweise erzeugen Bacteroides,
Prevotella, Porphyromonas und Fusobacterium eine Vielzahl an sezernierten
Enzymen, wel che Collagenase, Neuroaminidase, Deoxyribonuclease [DNase],
Heparinase und Proteinasen beinhaltet. In dieser Ausführungsform
umfasst die Hülle ein hydrophobes Grundgerüst
mit anhängenden hydrophilen Einheiten, die über
eine enzymatische Reaktion im Darm abgespalten werden. Mit fortschreitender
enzymatischer Reaktion wird die Polymermembran in steigendem Maße
hydrophob und ändert sich von einem Material im hochgradig
gequollenen Zustand mit hoher Permeabilitätsrate zu einer
vollständig kollabierten Membran mit geringer Hydratisierung
und minimaler Permeabilität gegenüber sperrigen
hydratisierten Kationen wie Mg++ und Ca++. Hydrophile Einheiten können
aus natürlichen Substraten von Enzymen, die üblicherweise
im Gastrointestinaltrakt sezerniert werden, ausgewählt
werden. Derartige Einheiten beinhalten Aminosäuren, Peptide,
Kohlenhydrate, Ester, Phosphatester, Oxyphosphatmonoester, O- und
S-Phosphorothioate, Phosphoramidate, Thiophosphate, Azogruppen und
dergleichen. Beispiele von Enteroenzymen, die für eine
chemische Änderung des Shell-Polymers anfällig
sind, beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf, Lipasen,
Phospholipasen, Carboxylesterase, Glycosidasen, Azoreduktasen, Phosphatasen,
Amidasen und Proteasen. Die Hülle kann für Kalium-Ionen
permeabel sein, bis sie in das proximale Colon eintritt und die
im proximalen Colon vorhandenen Enzyme dann chemisch mit der Hülle
reagieren können, um ihre Permeabilität für
die divalenten Kationen zu reduzieren.
-
Ungeachtet
des speziellen Ansatzes/der speziellen Ansätze, die zur
Kontrolle oder zum Tuning der Permselektivität und/oder
Dauerhaftigkeit des Core-Shell-Partikels angewandt wird/werden,
können die permselektive Shell-Polymermembranen der Erfindung
im Allgemeinen optimiert werden, indem deren Permselektivitätsprofil
als eine Funktion der Polmyerzusammensetzungen und physikalischen
Charkteristika studiert wird.
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Permselektivität
wird vorzugsweise unter Bedingungen gemessen, die den im Milieu
der Verwendung (zum Beispiel Grimmdarm) vorherrschenden nahe kommen.
In einem typischen Experiment ist die Donorlösung eine
synthetische Flüssigkeit mit einer ionischen Zusammensetzung,
Osmolalität und pH-Nachahmung der Darmflüssigkeit
oder alternativ dazu einer tierischen Flüssigkeit, die
durch Ileostomie oder Coleostomie oder durch Extraktion von Flüssigkeit
aus einem Schlauch, der in den Gastrointestinaltrakt vom Mund oder Anus
eingeführt wird, gesammelt worden ist. In einer anderen
Ausführungsform wird die Membran nacheinander mit Flüssigkeiten
in Kontakt gebracht, die die in den verschiedenen Teilen des Gastrointestinaltrakts,
d. h. Magen, Duodenum, Jejunum und Ileum, vorgefundenen Bedingungen
modellieren. In noch einer anderen Ausführungsform wird
die Hülle auf eine Kationen-Austauschharzperle unter der
Protonenform durch eine Mikroeinkapselungsmethode abgeschieden und
mit einer wässrigen Natriumhydroxidlösung in Kontakt
gebracht. Durch Überwachen des pH oder der Leitfähigkeit
wird dann die Permeationsrate von NaOH durch die Membran berechnet.
In einer anderen Ausführungsform wird das Harz mit Lithiumkationen
vorbeladen und die Freisetzung von Lithium und Absorption von Natrium,
Kalium, Magnesium, Calcium und Ammonium wird durch Ionenchromatographie überwacht.
Einige bevorzugte In-vitro-Assays, die in Zusammenhang mit der Messung der
Permselektivität verwendet werden können, beispielsweise
für die Zwecke des Tunens eines Core-Shell-Partikels in
dieser Hinsicht, beinhalten den GI-Assay Nr. I, den GI-Assay Nr.
II, den GI-Assay Nr. III und Kombinationen davon, die jeweils voranstehend
im Detail beschrieben sind.
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Shell-Polymere – andere Ausführungsformen
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Obwohl
das Shell-Polymer vorzugsweise ein vernetztes Polymer (d. h. ein
Homopolymer oder Copolymer), zum Beispiel ein vernetztes hydrophiles
Polymer oder ein vernetztes Poly vinyl-Polymer umfasst, kann das
Shell-Polymer in einigen Ausführungsformen der Erfindung
allgemeiner Polymere (d. h. Homopolymere oder Copolymere) anderer
repetitiver Monomereinheiten umfassen und kann allgemeiner vernetzte
oder nicht-vernetzte Polymere sein. Das Shell-Polymer kann ein vernetztes
Gel mit einer dreidimensionalen Netzwerkstruktur bilden, in der
Ketten durch kovalente Bindungen, ionische Bindungen oder andere
Bindungen (zum Beispiel Wasserstoffbindungen oder hydrophobe Wechselwirkungen)
vernetzt sind. Vorzugsweise sind die Polymermoleküle (Polymerketten)
durch kovalente Bindungen vernetzt. Im Allgemeinen kann das Shell-Polymer
ein filmbildendes Polymer sein. Ein Shell-Polymer der Erfindung
kann im Allgemeinen ein natürliches oder ein synthetisches
Polymer umfassen.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer im Allgemeinen
ein funktionelles Aminpolymer sein (ein Polymer mit repetitiven
Einheiten, die ein oder mehr funktionelle Amingruppen umfassen).
Im Allgemeinen können die funktionellen Amingruppen gegebenenfalls
in quaternerisierter Form vorliegen. Die funktionellen Aminpolymere
können gegebenenfalls mit einem oder mehr hydrophoben Mitteln
alkyliert sein, wobei Details dafür (beispielsweise bevorzugte
Alkylierungsmittel, Alkylierungsvorschriften, Alkylierungsgrad usw.) voranstehend
im Zusammenhang mit der Kontrolle/dem Tuning der Permselektivität
und Dauerhaftigkeit beschrieben sind, und ebenso in diesem Zusammenhang
verwendet werden können.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer eine repetitive
Einheit/repetitive Einheiten aufweisen, die beispielsweise aus einem
oder mehr aus Ethylenimin, Propylenimin, Allylamin, Vinylpyridinen,
Alkylaminoalkyl(meth)acrylaten, Alkylaminoalkyl(meth)acrylamiden,
Aminomethylstyrol, Chitosan, Addukten eines aliphatischen Amins
oder aromatischen Amins mit Elektrophilen (wie zum Beispiel Epich lorhydrin,
Alkylhalogeniden oder Epoxiden) sowie Ionenen ausgewählt
ist/sind.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer ein Polyvicinalamin
umfassen.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer ein Polymer
mit repetitiven Einheiten umfassen, die eine oder mehr geladene
Gruppierungen umfassen, und in einigen Fällen vorzugsweise
eine oder mehr andere geladene Gruppierungen als eine (protonierte)
Amingruppierung umfassen. Beispielsweise kann das Shell-Polymer
ein Polymer mit repetitiven Einheiten umfassen, die eine oder mehr
Sulfoniumgruppierungen umfassen.
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In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer repetitive
Einheiten mit hydrophoben Gruppen oder Gruppierungen umfassen. Beispielsweise
kann das Shell-Polymer repetitive Einheiten von hydrophoben Monomeren
umfassen (zum Beispiel (Meth)acrylate langkettiger Alkohole, N-Alkyl(meth)acrylamid).
-
In
einigen Ausführungsformen kann das Shell-Polymer repetitive
Einheiten mit Gruppen oder Gruppierungen aufweisen, die in Abhängigkeit
von einer pH-Änderung ionisieren. Beispielsweise kann das
Shell-Polymer repetitive Einheiten basischer Monomere umfassen.
In einigen Ausführungsformen können die basischen
Monomere bei niedrigem pH ionisieren und oberhalb ihres pKa neutral
bleiben (zum Beispiel Vinylpyridin, Dialkylaminoethyl(meth)acrylamid).
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In
einigen Ausführungsformen können die Shell-Polymere
repetitive Einheiten umfassen, die sowohl hydrophobe Monomere als
auch saure Monomere beinhalten. In einigen Ausführungsformen
können die relativen Mengen der hydrophoben Monomere und
der sauren Monomere ausgewogen sein. Beispielsweise kön nen
relative Verhältnisse hydrophober Monomere zu sauren Monomeren
beispielsweise von (etwa) 1:2 bis (etwa) 2:1 und vorzugsweise von
(etwa) 2:3 bis (etwa) 3:2 reichen. Derartige Systeme sind in der
Literatur umfangreich beschrieben. Beispielsweise sei auf Kraft
et al., Langmuir, 2003, 19, 910–915; Ito
et al., Macromolecule, (1992), 25, 7313–7316 verwiesen.
Die relative Menge hydrophober Monomere und saurer Monomere kann
kontrolliert werden, um physikalische Charakteristika und Leistungscharakteristika,
wie sie voranstehend beschrieben sind (beispielsweise in Zusammenhang
mit Robustheit und/oder Kontrolle/Tuning der Permselektivität
und Dauerhaftigkeit) zu erhalten.
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In
anderen Ausführungsformen kann das Shell-Material chemisch
zum Core-Polymer der Core-Komponente identisch sein, jedoch mit
einer Zunahme der Vernetzungsdichte, von der Core-Komponente zur Shell-Komponente
nach außen hin betrachtet.
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In
einigen Ausführungsformen kann die Shell-Komponente ein
Shell-Polymer in einer Bürstenkonfiguration sein – eher
als ein filmbildendes Polymer. Derartige Polymerbürsten-Shell-Komponenten
können einzelne Polymerstränge umfassen, die an
die Core-Komponente an den Enden der Polymerstränge kovalent
angefügt sind. In derargigen Ausführungsformen
kann die Siebweite bzw. Porengröße (mesh size)
durch die Dichte der Ketten, die auf der Oberfläche der
Core-Komponente verankert sind, und durch das Molekulargewicht der Polymerstränge
der Shell-Komponente diktiert werden. Das Polymerbürsten-Design
macht die Kontrolle der Permeabilität der Polymerbürsten-Shell-Komponenten
für gelöste Stoffe verschiedener Größen
und/oder verschiedener Gewichte variabel und ist im Stand der Technik
bekannt. Dazu sei beispielsweise auf die
WO 01/02452 (und die Referenzen darin)
verwiesen.
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Im
Allgemeinen kann die Shell-Komponente ein vernetztes Polymer umfassen,
einschließlich vernetzter Polymere der verschiedenen Ausführungsformen
der Hülle, wie sie hierin beschrieben sind. Die Vernetzungsmittel
können im Allgemeinen dieselben sein wie diejenigen, die
voranstehend im Zusammenhang mit Polyvinylpolymeren wie Polyvinylamin-Polymeren
beschrieben worden sind.
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Im
Allgemeinen sind die verschiedenen Ausführungsformen der
Shell-Polymere, wie sie hierin beschrieben sind, Beispiele und nicht
einschränkend. Im Allgemeinen können die verschiedenen
Ausführungsformen der Shell-Polymere, wie sie hierin beschrieben
sind, in verschiedenen Permutationen und Kombinationen miteinander
verwendet werden. Im Allgemeinen können die Shell-Polymere
aus den verschiedenen Ausführungsformen der Shell-Polymere,
wie sie hierin beschrieben sind, und aus anderen Polymeren, die
im Stand der Technik bekannt sind, ausgewählt und optimiert
werden, um jeweils physikalische Charakteristika und Leistungscharakteristika,
wie sie voranstehend beschrieben sind (beispielsweise im Zusammenhang
mit der Robustheit und/oder der Kontrolle/dem Tuning der Permselektivität
und Dauerhaftigkeit), für ein Core-Shell-Verbundmaterial,
zum Beispiel ein Core-Shell-Partikel zu erhalten.
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Core-Polymere – andere Ausführungsformen
-
Der
polymere Kern kann alternativ andere monovalente Ionen-bindende
Polymere umfassen. In manchen Ausführungsformen umfassen
die monovalente Ionen-bindenden Polymere Säuregruppen in
ihrer protonierten oder ionisierten Form, zum Beispiel Sulfonsäure
(-SO3 –),
Schwefelsäure (-OSO3 –),
Carbonsäure (-CO2 –),
Phosphonsäure (-PO3 ––),
Phosphorsäure (-OPO3 ––)
oder Sulfamat (-NHSO3 –).
Vorzugsweise liegt der Anteil der Ionisierung der Säuregruppen über
(etwa) 75% bei physiologischem pH im Grimmdarm bzw. Colon, und die
Kaliumbindungsfähigkeit liegt über (etwa) 5 mmol/g.
Vorzugsweise liegt die Ionisierung der Säuregruppen bei
mehr als (etwa) 80%, liegt jedoch stärker bevorzugt über
(etwa) 90% und am stärksten bevorzugt beträgt
sie (etwa) 100%. In bestimmten Ausführungsformen enthalten
die säureenthaltenden Polymere mehr als eine Art von Säuregruppen.
In bestimmten Ausführungsformen werden die säureenthaltenden
Polmyere in ihrer Anhydridform verabreicht und bilden die ionisierte
Form, wenn sie mit physiologischen Flüssigkeiten in Kontakt
gebracht werden.
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In
einigen anderen Ausführungsformen befindet sich eine pKa-erniedrigende Gruppe, vorzugsweise ein
elektronenziehender Substituent, benachbart zur Säuregruppe,
vorzugsweise befindet sie sich in der alpha- oder beta-Position
zu der Säuregruppe. Die bevorzugten elektronenziehenden
Substituenten sind eine Hydroxylgruppe, eine Ethergruppe, eine Estergruppe
oder ein Halogenatom und am stärksten bevorzugt F. Bevorzugte
Säuregruppen sind Sulfonsäure (-SO3 –), Schwefelsäure (-OSO3 –), Carbonsäure
(-CO2 –),
Phosphonsäure (-PO3 ––),
Phosphorsäure (-OPO3 ––)
oder Sulfamat (-NHSO3 –).
Andere bevorzugte Polymere stammen aus der Polymerisation von alpha-Fluoracrylsäure,
Difluormaleinsäure oder einem Anhydrid davon.
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Beispiele
anderer geeigneter Monomere für monovalente ionenbindende
Polymere für Core-Polymere sind in der verwandten US-Anmeldung
mit der Seriennummer 11/096,209, eingereicht am 30. März
2005, offenbart, auf die hierin in dieser Hinsicht expressis verbis
Bezug genommen wird. Beispielsweise weisen einige der derartigen
Core-Polymere repetitive Einheiten auf, die in Tabelle 3 offenbart
sind.
-
-
Das
Core-Polymer kann alternativ ausgewählt sein aus anderen
geeigneten Kationenaustauschpolymeren, beispielsweise einschließlich:
worin
n gleich oder größer als 1 ist und Z entweder
für SO
3H oder PO
3H
steht. Vorzugsweise beträgt n (etwa) 50 oder mehr, vorzugsweise
beträgt n (etwa) 100 oder mehr, stärker bevorzugt
beträgt n (etwa) 200 oder mehr und am stärksten
bevorzugt beträgt n (etwa) 500 oder mehr.
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Core-Polymere
können repetitive Einheiten mit geeigneten Phosphonatmonomeren
umfassen, was Vinylphosphat, Vinyl-1,1-bisphosphonat und ethylenische
Derivate von Phosphonocarboxylatestern, Oligo(methylenphosphonaten)
und Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure einschließt.
Methoden der Synthese dieser Monomere sind im Stand der Technik
gut bekannt.
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Core-Polymere
können auch Sulfaminsäurepolymere (d. h. wenn
Z = SO3H) oder Phosphoramidinsäurepolymere
(d. h. wenn Z = PO3H) umfassen. Derartige
Polymere können aus Aminpolymeren oder Monomer-Precursorn,
die mit einem Sulfonierungsmittel wie Schwefeltrioxid/Aminaddukten
oder einem Phosphonierungsmittel wie P2O5 behandelt worden sind, erhalten werden.
Typischerweise sind die sauren Protonen von Phosphonsäuregruppen
mit Kationen wie Natrium oder Kalium bei einem pH von (etwa) 6 bis
(etwa) 7 austauschbar.
-
Core-Polymere
können radikalische Polymere umfassen, die von Monomeren
wie Vinylsulfonat, Vinylphosphonat oder Vinylsulfamat abgeleitet
sind.
-
Die
Core-Polymere der Erfindung können auch Kationenaustauschharze
beinhalten, die natürlich auftretende Polymere wie Saccharid-Polymere
und halbsynthetische Polymere umfassen, die gegebenenfalls funktionalisiert
sind, um Ionenaustauschstellen am Grundgerüst oder an den
anhängenden Resten zu erzeugen. Beispiele von Polysacchariden
von Interesse beinhalten Materialien pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs wie Cellulosematerialien, Hemicellulose, Alkylcellulose,
Hydroxyalkylcellulose, Carboxymethylcellulose, Sulfoethylcellulose,
Stärke, Xylan, Amylopektin, Chondroitin, Hyarulonat, Heparin,
Guargummi, Xanthangummi, Mannan, Galactomannan, Chitin und Chitosan.
Am stärksten bevorzugt sind Polymere, die sich unter den
physiologischen Bedingungen des Gastrointesti naltrakts nicht zersetzen
und nicht-absorbiert bleiben, wie Carboxymethylcellulose, Chitosan
und Sulfoethylcellulose.
-
Im
Allgemeinen kann die Core-Komponente, die Core-Polmyere umfasst,
durch Polymerisationsverfahren gebildet werden, die entweder einen
homogenen oder einen heterogenen Modus verwenden: Im ersten Fall
wird ein vernetztes Gel erhalten, in dem die löslichen
Polymerketten mit einem Vernetzungsmittel umgesetzt werden, ein
Massegel gebildet wird, das entweder extrudiert und mikronisiert
wird oder zu Partikeln mit geringerer Größe zerkleinert
wird. Im ersteren Fall werden die Partikel durch Emulgieren oder
Dispergieren eines löslichen Polymer-Precursors erhalten
und nachfolgend vernetzt. In einer anderen Methode werden die Partikel
durch Polymerisieren eines Monomers in einem Emulsionsverfahren,
Suspensionsverfahren, Miniemulsionsverfahren oder Dispersionsverfahren
hergestellt. Die kontinuierliche Phase ist entweder ein wässriges Vehikel
oder ein organisches Lösungsmittel. Wenn ein Suspensionsverfahren
verwendet wird, ist jede geeignete Art von Varianten möglich,
was Methoden wie „Templat-Polymerisation" und „mehrstufige
Impfsuspension" einschließt, die alle meist monodisperse
Partikel erzielen. In einer speziellen Ausführungsform
werden die Perlen unter Verwendung eines „Jetting"-Verfahrens
gebildet (dazu sei auf
US 4,427,794 verwiesen),
wodurch ein „Flüssigkeitsstrahl, der ein Gemisch
Monomer plus Initiator enthält, durch einen vibrierende
Düse in eine kontinuierliche Phase gedrückt wird".
Die Düsen können in einem rotierenden Drehkreuz
angeordnet sein, um die Flüssigkeit einer Zentrifugalkraft
auszusetzen.
-
Synthese von Core-Shell-Partikeln
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Die
Shell-Komponente kann über einer Oberfläche der
Core-Komponente gebildet werden. Vorzugsweise kann die Shell-Komponente über
einer gesamten freigelegten Oberfläche einer Core-Komponente
gebildet werden, insbesondere in Ausführungs formen, in
denen die Core-Komponente ein Partikel umfasst. Vorzugsweise kann
die Shell-Komponente im Wesentlichen einheitlich über einer
Oberfläche der Core-Komponente gebildet werden (beispielsweise
kann sie aufgeschichtet werden). In einigen Ausführungsformen
kann die Shell-Komponente im Wesentlichen frei von Nadellöchern
oder wesentlicher Makroporosität sein.
-
Im
Allgemeinen kann die Hülle (oder ein Shell-Precursor für
eine vernetzte Hülle) durch chemische oder nicht-chemische
Verfahren gebildet werden. Nicht-chemische Verfahren beinhalten
Sprühbeschichten, Wirbelschichtbeschichten, Lösungsmittelkoazervation
in einem organischen Lösungsmittel oder superkritischem
CO2, Lösungsmittelverdampfung,
Sprühtrocknen, Beschichtung mit rotierender Scheibe, Extrusion (kreisförmiger
Strahl) oder schichtweise Bildung. Beispiele chemischer Verfahren
beinhalten Grenzflächenpolymerisation, Aufpfropfen und
eine Core-Shell-Polymerisation.
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Vernetzte
Hüllen können im Allgemeinen durch Vernetzen eines
Shell-Polymers unter Verwendung eines Vernetzungsmittels unter Vernetzungsbedingungen
gebildet werden. Beispielsweise kann ein (nicht-vernetzter) Shell-Precursor
wie voranstehend beschrieben durch ein chemisches oder nicht-chemisches
Verfahren gebildet und vernetzt werden. Das Vernetzen kann eine
separate unabhängige Stufe (typischerweise in einer separaten,
unabhängigen Reaktionszone) sein oder es kann in ein chemisches
oder nicht-chemisches Verfahren integriert sein, beispielsweise
wie voranstehend beschrieben. Ein typisches Verfahren zur Bildung eines
vernetzten Shell-Polymers über einem Polymer-Kern kann
beispielsweise ein schichtweises Verfahren beinhalten, in dem ein
geladenes Core-Material wie ein kationenbindendes Polymer (zum Beispiel
ein Kationenaustauschharz) mit einem Shell-Polymer wie einem Polyelektrolyt
entgegengesetzter Ladung in Kontakt gebracht wird, um einen Polymerkomplex
zu bilden. Die Stufe des In-Kontakt-Bringens kann wiederholt werden,
gegebenenfalls mit dazwischen liegenden Trocknungsstufen, bis ein
mehrschichtiges Shell-Polymer auf einer Core-Oberfläche
abgeschieden ist. Das Verbundmaterial, das das mehrschichtige, über
dem Kern gebildete Shell-Polymer umfasst, wird dann typischerweise
physikalisch isoliert, gegebenenfalls gewaschen oder in anderer
Weise aufgearbeitet und nachfolgend in einer separaten unabhängigen
Stufe und typischerweise in einer unabhängigen Reaktionszone
vernetzt.
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Bevorzugte Methoden für die Shell-Herstellung – Mehrphasen-in-situ-Vernetzung
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird ein Core-Shell-Verbundmaterial
bzw. ein Core-Shell-Komposit (zum Beispiel ein Core-Shell-Partikel),
das eine Core-Komponente und ein vernetztes Shell-Polymer, das über einer
Oberfläche der Core-Komponente gebildet worden ist, umfasst,
unter Verwendung eines Mehrphasenverfahrens mit einem in-situ-Vernetzen
hergestellt.
-
Das
bevorzugte Verfahren kann in einer ersten allgemeinen Ausführungsform
das Bilden eines Core-Shell-Intermediats, das eine Core-Komponente
und ein mit einer Oberfläche der Core-Komponente verbundenes
Shell-Polymer umfasst, umfassen, wobei das Core-Shell-Intermediat
beispielsweise in einer ersten flüssigen Phase gebildet
wird. Das Core-Shell-Intermediat ist von einem Massenanteil der
ersten flüssigen Phase phasenisoliert. Vorzugsweise wird
das Core-Shell-Intermediat unter Verwendung einer zweiten flüssigen
Phase phasenisoliert, wobei die zweite flüssige Phase mit
der ersten flüssigen Phase im Wesentlichen nicht mischbar
ist. Vorzugsweise kann die zweite flüssige Phase ein schlechtes
Lösungsmittel für das Shell-Polymer sein, so dass
das Shell-Polymer im Wesentlichen in der ersten flüssigen
Phase bleibt, die das Core-Shell-Intermediat umfasst. Das phasenisolierte
Core-Shell-Intermediat wird mit einem Vernetzungsmittel unter Vernetzungsbedingungen
in Kontakt gebracht (um das mit der Oberfläche der Core-Komponente
verbundene Shell-Polymer zu vernetzen). Das resultierende Produkt
ist das Core-Shell-Verbundmaterial bzw. Core-Shell-Komposit, das
ein vernetztes Shell-Polymer über einer Oberfläche
der Core-Shell-Komponente umfasst.
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In
einer bevorzugten zweiten Ausführungsform kann die Core-Komponente
einen polymere Core-Komponente sein, die ein Core-Polymer und vorzugsweise
ein hydrophiles Polymer umfasst. Die erste flüssige Phase
kann eine erste wässrige Phase sein, die eine wässrige
Lösung umfasst. Die Core-Komponente kann in der ersten
flüssigen Phase hydratisiert sein. Ein Shell-Polymer, vorzugsweise
ein hydrophiles Shell-Polymer kann in der wässrigen Phase
gelöst oder im Wesentlichen gelöst sein. Man lässt
das Shell-Polymer mit einer Oberfläche der hydratisierten
Core-Komponente Wechselwirken, um ein hydratisiertes Core-Shell-Intermediat
in der ersten wässrigen Phase zu bilden. Das hydratisierte
Core-Shell-Intermediat kann von einem Massenanteil der ersten wässrigen
Phase phasenisoliert sein. Vorzugsweise ist das hydratisierte Core-Shell-Intermediat
unter Verwendung einer zweiten flüssigen Phase phasenisoliert.
Vorzugsweise ist die zweite flüssige Phase mit der ersten
wässrigen Phase im Wesentlichen nicht mischbar. Vorzugsweise
ist das hydrophile Shell-Polymer in der zweiten flüssigen
Phase im Wesentlichen unlöslich. Vorzugsweise kann die zweite
flüssige Phase ein Vernetzungsmittel umfassen. Das phasenisolierte,
hydratisierte, Core-Shell-Intermediat wird mit einem Vernetzungsmittel
unter Vernetzungsbedingungen in Kontakt gebracht (um das Shell-Polymer,
das mit der Oberfläche der Core-Komponente wechselwirkt,
zu vernetzen), um das Core-Shell-Verbundmaterial zu bilden.
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In
einigen Ausführungsformen kann es vorteilhaft sein, zumindest
einen Teil des Mediums der ersten flüssigen Phase zu entfernen.
Beispielsweise in Ausführungsformen, in denen eine erste
flüssige Phase eine erste wässrige Phase ist,
kann das Medium der ersten flüssigen Phase dehydriert werden.
Ohne durch eine Theorie gebunden zu sein, die in den Ansprüchen
nicht speziell aufgeführt ist, kann ein derartiges Entfernen des
Mediums der ersten flüssigen Phase (zum Beispiel ein Dehydratisieren)
eine Assoziation des Shell-Polymers mit einer Oberfläche
der Core-Komponente ermöglichen (zum Beispiel kann es eine
Wechselwirkung eines Shell-Polymers, zum Beispiel eines gelösten
Shell-Polymers mit einer Oberfläche der hydratisierten
Core-Komponente ermöglichen). Ohne durch eine Theorie gebunden
zu sein, die in den Ansprüchen nicht speziell aufgeführt
ist, kann ein derartiges Entfernen des Mediums der ersten flüssigen
Phase (zum Beispiel Dehydratisieren) auch die Phasenisolierung in
günstiger Weise beeinflussen. Das Entfernen (zum Beispiel
die Dehydratisierung) kann vor, während und/oder nach der
Phasenisolierung auftreten. Vorzugsweise erfolgt das Entfernen (zum
Beispiel die Dehydratisierung) gleichzeitig mit der Shell-Polymer-Assoziierung
und/oder der Wechselwirkung mit der Core-Komponente und/oder mit
der Phasenisolierung und/oder mit der Vernetzungsreaktion. Am stärksten
bevorzugt erfolgt die Dehydratisierung nach der Phasenisolierung
und gleichzeitig mit dem Vernetzen, so dass das hydrophile Polymer
der Shell-Komponente darauf beschränkt ist, mit fortschreitendem
Vernetzen ein abnehmendes Volumen zu belegen, was zu einer höheren
Vernetzungsdichte und/oder einer kleineren Siebweite als ein Ergebnis
eines Vernetzens in einem weniger gequollenen Zustand führt.
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Vorzugsweise
können die verschiedenen Ausführungsformen des
Verfahrens zur Herstellung eines Core-Shell-Verbundmaterials (einschließlich,
jedoch nicht beschränkt auf, die allgemeine erste Ausführungsform
und die bevorzugte zweite Ausführungsform) wie voranstehend
beschrieben) sowie weitere Ausführungsformen (wie nachstehend
beschrieben)) daher des Weiteren das Entfernen zumindest eines Teils
der ersten flüssigen Phase (zum Beispiel eines Teils einer
ersten Flüssigkeit der ersten flüssigen Phase)
umfassen. In Ausführungsformen, in denen die erste flüssige
Phase einen erste wässrige Phase ist, kann das Verfahren
des Weiteren ein Dehydratisieren zur Entfernung von Wasser umfassen.
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In
einer anderen allgemeinen dritten Ausführungsform, kann
das Core-Shell-Komposit, das eine polymere Core-Komponente und eine
vernetzte polymere Shell-Komponente umfasst, beispielsweise folgendermaßen
hergestellt werden. Eine erste Phase wird hergestellt, die eine
polymere Core-Komponente und ein Shell-Polymer in einer ersten flüssigen
Phase umfasst, wobei das Shell-Polymer in der ersten Flüssigkeit
gelöst oder im Wesentlichen gelöst wird. Eine
zweite Phase wird hergestellt, die ein Vernetzungsmittel in einer zweiten
Flüssigkeit umfasst. Die zweite Flüssigkeit ist
mit der ersten Flüssigkeit im Wesentlichen nicht mischbar.
Vorzugsweise ist das Shell-Polymer im Wesentlichen in der zweiten
Flüssigkeit unlöslich. Die erste Phase und die
zweite Phase können vereinigt werden, um ein heterogenes
Multiphasenmedium zu bilden (vorzugsweise führt die Bildung
des heterogenen Multiphasenmediums zur Phasenisolierung eines Core-Shell-Intermediats
(das eine Core-Komponente und ein mit einer Oberfläche
der Core-Komponente verbundenes Shell-Polymer umfasst)). Zumindest
ein Teil der ersten Flüssigkeit wird aus dem heterogenen
Multiphasenmedium entfernt. Das Shell-Polymer wird mit dem Vernetzungsmittel
(auf einer Oberfläche der Core-Komponente vernetzt, um
das Core-Shell-Verbundmaterial in dem Multiphasenmedium zu bilden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann die Core-Komponente
eine polymere Core-Komponente sein, die ein Core-Polymer und vorzugsweise
ein hydrophiles Polymer umfasst. Die ersten flüssige Phase
kann eine erste wässrige Phase sein (die eine wässrige
Lösung umfasst). Die Core-Komponente kann in der ersten
wässrigen Phase hydratisiert sein. Ein Shell-Polymer, vorzugsweise
ein hydrophiles Shell-Polymer kann in der ersten wässrigen
Phase (in der wässrigen Lösung) gelöst
oder im Wesentlichen gelöst werden. Die erste wässrige
Phase kann mit einer zweiten Phase vereinigt und vermischt werden.
Die zweite Phase kann ein Vernetzungsmittel umfassen. Die zweite
Phase kann mit der ersten wässrigen Phase im Wesentlichen
nicht mischbar sein, so dass das Vereinigen und Vermischen ein heterogenes
Multiphasenmedium bildet. Das Shell-Polymer kann vorzugsweise in
der zweiten Phase im Wesentlichen unlöslich sein. Das heterogene Multiphasenmedium
wird vorzugsweise dehydriert. Das Shell-Polymer wird mit dem Vernetzungsmittel
(auf einer Oberfläche der Core-Komponente) vernetzt, um
das Core-Shell-Verbundmaterial zu bilden.
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In
einer anderen bevorzugten fünften Ausführungsform
wird das Core-Shell-Verbundmaterial ohne physikalische Abtrennung
des hydratisierten Core-Shell-Intermediats aus einem Massenanteil
der wässrigen Lösung in der Gegenwart der wässrigen
Lösung gebildet. Kurz gesagt kann das Verfahren das Hydratisieren einer
Core-Komponente in einer wässrigen Lösung, wobei
die Core-Komponente ein (hydrophiles) Core-Polymer umfasst, das
Lösen eines Shell-Polymers in der wässrigen Lösung
(wobei das Shell-Polymer vorzugsweise ein hydrophiles Shell-Polymer
ist) und des Wechselwirkenlassens des Shell-Polymers mit einer Oberfläche der
hydratisierten Core-Komponente umfasst, um ein hydratisiertes Core-Shell-Intermediat
in der wässrigen Lösung zu bilden. Ohne physikalische
Abtrennung des hydratisierten Core-Shell-Intermediats aus einem
Massenanteil der wässrigen Lösung wird das hydratisierte
Core-Shell-Intermediat mit einem Vernetzungsmittel un ter Vernetzungsbedingungen
in Kontakt gebracht, um das Core-Shell-Verbundmaterial zu bilden.
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In
weiteren Ausführungsformen kann das Core-Shell-Verbundmaterial
hergestellt werden, indem einige Stufen in vorteilhafter Weise gleichzeitig
miteinander durchgeführt werden. Beispielsweise kann in
einem weiteren Satz von Ausführungsformen das Verfahren
zur Herstellung eines Core-Shell-Verbundmaterials das Hydratisieren
einer Core-Komponente (die vorzugsweise ein hydrophiles Core-Polymer
umfasst) in einer wässrigen Lösung und das Auflösen
oder im Wesentlichen Auflösen eines Shell-Polymers in der
wässrigen Lösung umfassen. Das Shell-Polymer kann
vorzugsweise ein hydrophiles Shell-Polymer sein. Das Verfahren kann
des Weiteren zwei beliebige oder alle drei der folgenden Stufen
(i), (ii) und/oder (iii) umfassen, die gleichzeitig bewirkt werden:
(i) Wechselwirkenlassen des Shell-Polymers mit einer Oberfläche
der hydratisierten Core-Komponente, um ein hydratisiertes Core-Shell-Intermediat
zu bilden, (ii) Inkontaktbringen des hydratisierten Core-Shell-Intermediats
mit einem Vernetzungsmittel unter vernetzenden Bedingungen so dass
ein Core-Shell-Verbundmaterial gebildet wird, und (iii) entfernen
von Wasser aus der wässrigen Lösung. Speziell
umfasst beispielsweise eine weitere sechste Ausführungsform
gleichzeitig (i) das Wechselwirkenlassen des Shell-Polymers (vorzugsweise
eines hydrophilen Polymers und vorzugsweise in einer wässrigen
Lösung gelöst oder im Wesentlichen gelöst)
mit einer Oberfläche der hydratisierten Core-Komponente,
um ein hydratisiertes Core-Shell-Intermediats zu bilden, und (ii)
das Inkontaktbringen des hydratisierten Core-Shell-Intermediats
mit einem Vernetzungsmittel unter Vernetzungsbedingungen, so dass
ein Core-Shell-Verbundmaterial gebildet wird. Eine weitere siebte
Ausführungsform kann gleichzeitig (ii) das Inkontaktbringen
des hydratisierten Core-Shell-Intermediats (das gebildet worden
ist, indem man ein Shell-Polymer (vorzugswei se ein hydrophiles Polymer
und vorzugsweise in einer wässrigen Lösung gelöst
oder im Wesentlichen gelöst) mit einer Oberfläche
einer hydratisierten Core-Komponente Wechselwirken lässt)
mit einem Vernetzungsmittel unter Vernetzungsbedingungen, so dass
ein Core-Shell-Verbundmaterial gebildet wird, und (ii) das Entfernen
von Wasser aus der wässrigen Lösung umfasst. Eine
weitere achte Ausführungsform kann das gleichzeitige Bewirken
von jeweils (i) des Wechselwirkenlassens des Shell-Polymers (vorzugsweise
eines hydrophilen Polymers und vorzugsweise in einer wässrigen
Lösung oder im Wesentlichen gelöst) mit einer
Oberfläche der hydratisierten Core-Komponente, um ein hydratisiertes
Core-Shell-Intermediat zu bilden, (ii) des Inkontaktbringens des
hydratisierten Core-Shell-Intermediats mit einem Vernetzungsmittel
unter Vernetzungsbedingungen, so dass ein Core-Shell-Verbundmaterial
gebildet wird, und (iii) des Entfernens von Wasser aus der wässrigen Lösung
umfasst.
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Vorzugsweise
kann das Core-Shell-Verbundmaterial in einer bevorzugten neunten
Ausführungsform vorteilhafterweise hergestellt werden,
in der das Core-Shell-Verbundmaterial gebildet wird, ohne vernetzte Shell-Polymeraggregate
in einem Massenteil der wässrigen Lösung im Wesentlichen
zu bilden. Ein derartiges Verfahren kann des Weiteren das Hydratisieren
einer Core-Komponente in einer wässrigen Lösung
(z. B. der Core-Komponente, die ein hydrophiles Core-Polymer umfasst),
das Auflösen eines Shell-Polymers in der wässrigen
Lösung (z. B. des Shell-Polymers, das ein hydrophiles Shell-Polymer
ist), das Wechselwirkenlassen des Shell-Polymers mit einer Oberfläche
der hydratisierten Core-Komponente, um ein hydratisiertes Core-Shell-Intermediat
zu bilden und das Inkontaktbringen des hydratisierten Core-Shell-Intermediats
mit einem Vernetzungsmittel unter Vernetzungsbedingungen umfassen,
ohne die vernetzten Shell-Aggregate in einem Massenanteil der wässrigen
Lösung zu bilden.
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Weitere
Details, Merkmale und Charakteristika der Verfahren sind im Folgenden
beschrieben und können in jeder Permutation und verschiedener
Kombinationen mit den voranstehend aufgeführten allgemeinen und
bevorzugten Ausführungsformen und Merkmalen, die darin
beschrieben sind, verwendet werden.
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Bevorzugte
Shell-Polymere können sein, wie es voranstehend beschrieben
ist (in Zusammenhang mit der Beschreibung für die Core-Shell-Partikel).
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Bevorzugte
Core-Komponenten können anorganische oder organische Core-Komponenten
sein. Insbesondere bevorzugte Core-Komponenten sind Core-Polymere,
wie sie voranstehend beschrieben sind (im Zusammenhang mit der Beschreibung
für die Core-Shell-Partikel).
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Bevorzugte
Vernetzungsmittel sind wie voranstehend beschrieben (im Zusammenhang
mit der Beschreibung für die Core-Shell-Partikel). Vorzugsweise
beträgt das molare Verhältnis der Zufuhr (oder
Menge) des Vernetzungsmittels zum Shell-Polymer (beispielsweise
zu repetitiven Einheiten des Shell-Polymers oder zu vernetzbaren
funktionellen Gruppen des Shell-Polymers) nicht weniger als 1:1
und vorzugsweise beträgt es nicht weniger als (etwa) 2:1
oder nicht weniger als (etwa) 3:1 oder nicht weniger als (etwa)
3,5:1 oder nicht weniger als (etwa) 4:1. In einigen Ausführungsformen
ist das molare Verhältnis der Zufuhr (oder Menge) des Vernetzungsmittels
zum Shell-Polymer (z. B. zu repetitiven Einheiten des Shell-Polymers
oder zu vernetzbaren funktionellen Gruppen des Shell-Polymers) sogar
höher, was nicht weniger als (etwa) 4,5:1 oder nicht weniger als
(etwa) 5:1 oder nicht weniger als (etwa) 6:1 einschließt.
Ohne durch ein Theorie gebunden zu sein, die in den Ansprüche
nicht aufgeführt ist, kann ein erheblicher Überschuss
an Vernetzungsmittel ein Inkon taktbringen des (hydratisierten) Core-Shell-Intermediats
mit dem Vernetzungsmittel ermöglichen. Das spezielle Verhältnis/die
spezielle Menge für ein spezielles System kann beispielsweise
bestimmt werden, wie es voranstehend beschrieben ist, um bevorzugte
physikalische Charakteristika und/oder Leistungscharakteristika
zu erhalten, die jeweils voranstehend beschrieben sind (in Zusammenhang
mit der Beschreibung für die Core-Shell-Partikel).
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Die
Vernetzungsbedingen sind nicht einengender Weise kritisch und können
im Allgemeinen auf Basis des speziellen angesetzten Vernetzungsmittels,
des Shell-Polymers und anderer Faktoren, die im Stand der Technik
gut bekannt sind, bestimmt werden. Im Allgemeinen kann das Vernetzen
bei einer Temperatur bewirkt werden, die dazu ausreichend ist, das
Vernetzen des Shell-Polymers in dem Verfahren thermisch zu initiieren und/oder
aufrecht zu erhalten. Beispielsweise kann die Temperatur erhöht
werden, um das Vernetzen zu initiieren, beispielsweise auf eine
Temperatur, die von (etwa) 70°C bis (etwa) 100°C
reicht. Alternativ dazu kann die Temperatur während der
Zugabe des Vernetzungsmittels (etwa) 50°C bis (etwa) 90°C
betragen. Die Reaktionstemperatur kann dann möglicherweise
auf eine Temperatur eingestellt werden, die von (etwa) 70°C
bis (etwa) 120°C; vorzugsweise von (etwa) 85°C
bis (etwa) 110°C reicht. Das Reaktionsgemisch wird für
(etwa) 1 bis etwa 12 Stunden bei der voranstehend beschriebenen
Temperatur erhitzt. Die hohe Temperatur kann durch Überlegungen
eingeschränkt sein, die die Volatilität der flüssigen
Phasen und/oder den Druck des Systems beinhalten.
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Vorzugsweise
kann das Flüssigkeitentfernen, beispielsweise das Dehydratisieren
unter Verwendung von einer oder mehr Einheitsoperationen, die im
Stand der Technik bekannt sind, bewirkt werden. In einem bevorzugten
Ansatz kann eine Flüssigkeit beispielsweise durch einen
Destillationsprozess entfernt werden, was beispielsweise eine azeotrope
Destillation beinhaltet, um eine Flüssigkeit der (Shell-Polymer
enthaltenden) ersten Phase selektiv zu entfernen, ohne eine Flüssigkeit
der (Vernetzungsmittel enthaltenden) zweiten Phase im Wesentlichen
zu entfernen.
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Vorzugsweise
kann das Multiphasenmedium in Zusammenhang mit jeder hierin beschriebenen
Ausführungsform unter Verwendung einer Ausrüstung
und von Protokollen, die im Stand der Technik bekannt sind, bewegt
(beispielsweise gerührt) werden. Ohne durch eine Theorie
gebunden zu sein, die in den Ansprüchen nicht aufgeführt
ist, sowie ohne Einschränkung kann ein derartiges Bewegen
eine Phasenisolierung und ein Inkontaktbringen des Vernetzungsmittels
mit dem Core-Shell-Intermediat ermöglichen.
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In
jedem Fall kann die mehrphasige In-situ-Vernetzungsmethode eine
oder mehr Aufarbeitungsstufen umfassen, beispielsweise das Abtrennen
des gebildeten Core-Shell-Verbundmaterials aus dem heterogenen mehrphasigen
Gemisch und das Reinigen, beispielsweise durch Waschen in einem
oder mehr Lösungsmitteln.
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In
einem besonders bevorzugten Ansatz kann ein Core-Shell-Verbundmaterial
bzw. Core-Shell-Komposit, das eine polymere Core-Komponente und
eine vernetzte polymere Shell-Komponente umfasst, folgendermaßen
hergestellt werden. Eine erste wässrige Phase wird hergestellt,
die ein polymeres Core, z. B. ein Polystyrolsulfonat-Core (z. B.
als Dowex kommerziell erhältlich) und ein polyvinylisches
Shell-Polymer (z. B. Polyvinylamin), die in einer ersten wässrigen
Phase gelöst sind, umfasst. Getrennt davon wird eine zweite
Phase hergestellt, die ein Vernetzungsmittel, vorzugsweise ein hydrophobes
Vernetzungsmittel (z. B. N,N-Diglycidylanilin) in einer zweiten
organischen Phase oder vorzugsweise ein Vernetzungs mittel mit einer
bevorzugten Verteilung (z. B. Epichlorhydrin, N,N-Diglycidylanalin)
in einer zweiten organischen Phase umfasst, wobei jeweils beispielsweise
eine zweite organische Phase Toluol, Xylol usw. umfasst. Die erste
Phase und die zweite Phase werden vereinigt, um ein heterogenes
Multiphasenmedium zu bilden. Vorzugsweise wird das heterogene Gemisch
beispielsweise durch Rühren vermischt und Vernetzungsbedingungen
werden initiiert, indem die Systemtemperatur auf (etwa) 85°C
für (etwa) 2 Stunden erhöht wird. Nachfolgend
wird das Multiphasenmedium dehydratisiert, um Wasser zu entfernen,
vorzugsweise z. B. unter Verwendung einer Dean-Starke-Destillation
bei einer Temperatur von (etwa) 110°C. Das Shell-Polymer
wird mit dem Vernetzungsmittel (auf einer Oberfläche der
Core-Komponente) vernetzt, um das Core-Shell-Verbundmaterial in
dem Multiphasenmedium zu bilden. Das Core-Shell-Verbundmaterial
wird isoliert, beispielsweise indem der flüssige Anteil
des Multiphasenmediums dekantiert wird. Das Core-Shell-Verbundmaterial
wird dann gewaschen, beispielsweise in separaten Stufen mit Methanol
und nachfolgend mit Wasser.
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Ein
derartiges Multiphasen-in-situ-Vernetzungsverfahren bietet erhebliche
Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren. Im
Allgemeinen bietet das Verfahren z. B. eine verbesserte Kontrolle
der Menge und/oder Dicke und/oder Einheitlichkeit des über
einer Oberfläche der Core-Komponente gebildeten vernetzten
Shell-Polymers. Bemerkenswerterweise kann beispielsweise eine höhere
Menge/Dicke eines Shell-Polymers auf einer Core-Komponente unter
Verwendung des Multiphasen-in-situ-Vernetzungsverfahrens, wie es hierin
beschrieben ist, im Vergleich zu einem schichtweisen Verfahren,
das separate Stufen der Adsorption und des nachfolgenden Vernetzens
beinhaltet, gebildet werden. In einigen Ausführungsformen
kann die Shell-Dicke unter Verwendung des Verfahrens der Erfindung
10 mal höher oder 50 mal höher oder sogar 100
mal höher oder sogar 500 mal hoher als die Dicke sein,
die mit einem derartigen schichtweisen Verfahren erzielt werden
kann. Im Vergleich zu Beschichtungsansätzen mit Umlaufwirbelschicht
(Wurster) kann ebenso eine geringere Menge/Dicke eines Shell-Polymers
auf einer Core-Komponente unter Verwendung des Multiphasen-in-situ-Vernetzungsverfahrens,
wie es hierin beschrieben ist, gebildet werden (beispielsweise als
eine Schicht und vorzugsweise als eine einheitliche Schicht). In
einigen Ausführungsformen kann die Menge eines Shell-Materials
des Core-Shell-Verbundmaterials, das unter Verwendung des Verfahrens
der Erfindung hergestellt worden ist, (etwa) 5% weniger oder (etwa)
10% weniger oder (etwa) 15% weniger als die unter Verwendung des typischen
Umlaufwirbelschichtverfahrens erzielbare Menge betragen (jeweils
auf Basis des Gewichts der Shell-Komponente relativ zum Gewicht
der Core-Komponente des Core-Shell-Verbundmaterials). Dementsprechend
bietet das Verfahren einen einzigartigen Ansatz zur Herstellung
von Core-Shell-Verbundmaterialien mit einer unterschiedlichen und
kommerziell bedeutsamen Menge/Dicke an vernetztem Shell-Polymer.
Insbesondere kann das Verfahren dazu verwendet werden, Core-Shell-Verbundmaterialien
herzustellen, die eine Shell-Dicke in den allgemein voranstehend
genannten Bereichen besitzen, und in bevorzugten Ausführungsformen
kann das Verfahren beispielweise Shell-Komponenten herstellen, die
eine Dicke besitzen, die von (etwa) 0,002 μm bis (etwa)
50 μm, vorzugsweise (etwa) 0,005 μm bis (etwa)
20 μm oder von (etwa) 0,01 μm bis (etwa) 10 μm
reicht. Zusätzlich dazu bietet das Multiphasen-in-situ-Vernetzungsverfahren
einen skalierbaren, kommerziell vernünftigen Ansatz zur
Herstellung derartiger Core-Shell-Verbundmaterialien.
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Andere Verfahren zur Shell-Herstellung
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Bei
der Wirbelschichtbeschichtung werden die Core-Perlen typischerweise
in einem rezirkulierenden Wirbelschicht-Bett (Wurster-Typ) gehalten
und mit einer Beschich tungslösung oder -suspension besprüht.
Das Beschichtungspolymer kann als eine Lösung in Alkoholen,
Ethylacetat, Ketonen oder anderen geeigneten Lösungsmitteln
oder als Latex verwendet werden. Bedingungen und Formulierungen/Zusammensetzungen
sind typischerweise so optimiert, dass sie eine eng anliegende bzw.
dichte und homogene Membranschicht bilden und sicherstellen, dass
keine Risse („cracks") beim Quellen, wenn die Partikel
mit dem wässrigen Vehikel in Kontakt gebracht werden, gebildet
werden. Es ist bevorzugt, dass das Membranpolymer sich der Volumenexpansion
anpassen kann („yield to") und sich verlängert
bzw. streckt, um die Dimensionsänderung aufzunehmen. Dies
kann unterstützt werden, indem eine Shell-Polymerzusammensetzung
ausgewählt wird, die in gewissen Ausmaß bei Kontakt
mit Wasser quillt und durch Wasser schwer plastifiziert bzw. erweicht
wird. Polymermembranen weisen eine Dehnung bei Bruch von mehr als
10%, vorzugsweise mehr als 30% auf. Beispiele für diese
Herangehensweise sind in Ichekawa H et al., International
Journal of Pharmaceuticals, 216 (2001), 67–76 beschrieben.
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Eine
Lösungsmittel-Koazervation ist im Stand der Technik beschrieben.
Siehe z. B. Leach, K. et al., J. Microencapsulation, 1999,
16(2), 153–167. In diesem Verfahren werden typischerweise
zwei Polymere, Core-Polymer und Shell-Polymer, in einem Lösungsmittel
gelöst, das weiterhin als Tröpfchen in einer wässrigen Phase
emulgiert wird. Das Innere der Tröpfchen ist typischerweise
eine homogene binäre Polymerlösung. Das Lösungsmittel
wird anschließend langsam durch vorsichtige Destillation
abgetrieben. Die Polymerlösung in jedem Tröpfchen
durchläuft eine Phasentrennung, da sich der Volumenanteil
an Polymer erhöht. Eines der Polymere wandert zur Wasser/Tröpfchen-Grenzfläche
und bildet ein mehr oder weniger perfektes Core-Shell-Partikel (oder
eine doppelwandige Mikrosphäre).
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Die
Lösungsmittel-Koazervation ist ein weiteres Verfahren,
das eingesetzt werden kann, um einen kontrollierten bzw. gesteuerten
Film von Shell-Polymer auf dem Core abzuscheiden. In einer Ausführungsform besteht
die Koazervationstechnik im Dispergieren der Core-Perlen in einer
kontinuierlichen Flüssigphase, die das Shell-Material in
löslicher Form enthält. Das Koazervationsverfahren
besteht anschließend im allmählichen bzw. stufenweisen Ändern
des Lösevermögens („solvency") der kontinuierlichen
Phase, so dass das Shell-Material zunehmend unlöslich wird.
Beim Einsetzen der Präzipitation endet ein Teil des Shell-Materials als
feines Präzipitat oder feiner Film auf der Bead-Oberfläche.
Die Änderung des Lösevermögens kann durch eine
Vielfalt von physikalischchemischen Mitteln ausgelöst werden,
wie z. B., jedoch ohne Beschränkung darauf, Änderungen
von pH, Ionenstärke (d. h. Osmolalität), Lösungsmittelzusammensetzung
(durch Zugabe von Lösungsmittel oder Destillation), Temperatur
(z. B. wenn ein Shell-Polymer mit einer LCST (niedrigeren kritischen
Lösungstemperatur) verwendet wird), Druck (insbesondere
wenn überkritische Fluide verwendet werden). Bevorzugter
sind Lösungsmittelkoazervationsverfahren, wenn der Auslöser
entweder der pH oder die Lösungsmittelzusammensetzung ist.
Wenn ein pH-Auslöseereignis verwendet wird und wenn das
Polymer aus einem Material vom Amintyp ausgewählt ist,
wird das Shell-Polymer typischerweise zuerst bei einem niedrigen pH
solubilisert. In einem zweiten Schritt wird der pH allmählich
erhöht, um die Unlöslichkeitsgrenze zu erreichen
und die Shell-Abscheidung zu induzieren; die pH-Änderung
wird häufig durch Zugeben einer Base unter starkem Rühren
bzw. starker Umwälzung erzeugt. Eine weitere Alternative
ist es, eine Base durch thermische Hydrolyse eines Vorläufers
zu erzeugen (z. B. thermische Behandlung von Harnstoff unter Erzeugung
von Ammoniak). Das am Stärksten bevorzugte Koazervationsverfahren
ist, wenn ein ternäres System verwendet wird, umfassend
das Shell-Material und ein Lösungsmittel/nicht-Lösungsmittel-Gemisch
des Shell- Materials. Die Core-Perlen werden in dieser homogenen
Lösung dispergiert und das Lösungsmittel wird
allmählich mittels Destillation abgetrieben. Das Ausmaß der
Shell-Beschichtung kann durch Online- oder Offline-Überwachung der
Shell-Polymer-Konzentration in der kontinuierlichen Phase kontrolliert
werden. Im üblichsten Fall, bei dem etwas Shell-Material
außerhalb der Core-Oberfläche entweder in kolloider
Form oder als diskrete Partikel ausfällt, werden die Core-Shell-Partikel
zweckdienlicher Weise mittels einfacher Filtration und Sieben isoliert.
Die Shell-Dicke wird typischerweise durch das anfängliche
Gewichsverhältnis von Kern zu Hülle sowie das
Ausmaß der Shell-Polymer-Koazervation, wie später
beschrieben, kontrolliert. Die Core-Shell-Perlen können
anschließend getempert bzw. spannungsfrei gemacht werden
(„annealed"), um die Integrität der äußeren
Membran, wie mittels kompetitiver Bindung gemessen, zu verbessern.
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Eine
Beschichtung mit überkritischem CO2 ist
auf dem Fachgebiet beschrieben. Siehe z. B. Benoit J. P.
et al., J. Microencapsulation, 2003, 20(1) 87–128.
Diese Herangehensweise ist in gewisser Weise eine Variante der Lösungsmittelkoazervation.
Zuerst wird das Shell-Beschichtungsmaterial im überkritischen
CO2 gelöst und anschließend
wird der Aktivstoff („the active") in diesem Fluid in überkritischem
Zustand gelöst. Der Reaktor wird auf Flüssig-CO2-Bedingungen abgekühlt, wobei das
Shell-Material nicht länger löslich ist und auf den
Core-Perlen präzipitiert. Das Verfahren wird beispielhaft
dargelegt mit Shell-Materialien, die aus kleinen Molekülen
wie Wachsen und Paraffinen, ausgewählt sind. Das Core-Shell-Material
wird als Pulver gewonnen.
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Die
Sprühscheiben-Beschichtungstechnik („spinning
disc coating technique") basiert auf der Bildung einer Suspension
der Core-Partikel in der Beschichtung, anschließend der
Verwendung einer rotierenden Scheibe zum Entfernen der über schüssigen
Beschichtungsflüssigkeit in der Form kleiner Tröpfchen,
wobei ein Rest an Beschichtung um die Core-Partikel verbleibt. Siehe
US Patent Nr. 4,675,140 .
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Im
Schicht-um-Schicht-Verfahren wird ein geladenes Core-Material mit
einem Polyelektrolyten entgegengesetzter Ladung in Kontakt gebracht
und ein Polymerkomplex wird gebildet. Dieser Schritt wird wiederholt,
bis eine Multilager auf der Core-Oberfläche abgeschieden
ist. Eine weitere Vernetzung der Schichten ist optional.
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Eine
Grenzflächenpolymerisation („interfacial polymerization")
besteht im Dispergieren des Core-Materials, das ein reagierendes
Monomer enthält, in einer kontinuierlichen Phase, die ein
Co-reagierendes Monomer enthält. Eine Polymerisationsreaktion
findet an der Core-Grenzfläche statt, wobei ein Shell-Polymer
erzeugt wird. Das Core kann hydrophil oder hydrophob sein. Typische
Monomere, die zu diesem Zweck verwendet werden können,
umfassen Diacylchloride/Diamine, Diisocyanate/Diamine, Diisocyanate/Diole,
Diacylchloride/Diole und Bischlorformiate und Diamine oder Diole.
Trifunktionelle Monomere können ebenso verwendet werden,
um den Porositätsgrad und die Festigkeit der Membranen
zu kontrollieren.
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In
einer noch anderen Ausführungsform wird die Hülle
gebildet, indem das Ionenaustauschmaterial mit einer Polymerdispersion
entgegengesetzter Ladung in Kontakt gebracht wird (d. h. das Core-Material
ist typischerweise negativ geladen und die Hülle positiv),
und die Perlen-Partikel filtriert und dann in einer Wirbelschicht
bei einer Temperatur über der Übergangstemperatur
(oder dem Erweichungspunkt) des Shell-Polymers getempert werden.
In dieser Ausführungsform ist die Polymerdispersion ein
Latex oder eine kolloidale Polymerdispersion mit einer Partikelgröße
im Mikrometer- bis Submikrometerbereich.
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In
einer weiteren Ausführungsform umfasst das Shell-Material
die Behandlung einer Säure, die Core-Material enthält,
oder ihrer Derivate, wie z. B. Methylester oder Acylchlorid, mit
reaktivem Monomer oder Polymer. Vorzugsweise ist das Säure-reaktive
Material ein Polymer und stärker bevorzugt ein Polyamin:
beispielsweise wird ein carboxyliertes Core-Polymer mit Polyethylenimin
bei hoher Temperatur in einem organischen Lösungsmittel
behandelt, so dass Amidbindungen zwischen den COOH-Gruppen und den
NH- und NH2-Gruppen gebildet werden. Es
kann auch nützlich sein, die Säurefunktionen zu
aktivieren, um die Amidbindungsbildung zu erleichtern, z. B. durch
Behandlung von COOH- oder SO3H-Gruppen mit
Thionylchlorid oder Chlorsulfonsäure, um die genannten
Gruppen in ihre Säurechloridformen zu überführen.
Siehe Sata et al., Die Angewandte Makromolekulare Chemie
171, (1989), 101–117 (Nr. 2794).
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Beim
Verfahren des „Pfropfens ausgehend von" ist eine aktive
Position, die zum Initiieren der Polymerisation auf der Core-Oberfläche
befestigt ist, involviert und es werden Polymerketten ausgehend
von der Oberfläche in Monolayern bzw. Monoschichten gezüchtet.
Verfahren der lebenden Polymerisation, wie Stickoxid-vermittelte
lebende Polymerisationen, ATRP, RAFT, ROMP sind am Stärksten
geeignet, jedoch sind auch nicht lebende Polymerisationen angewendet
worden.
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Beim
Verfahren des „Propfens auf" wird ein kleines Molekül
(typischerweise ein Elektrophil, wie z. B. Epoxy, Isocyanat, Anhydrid
usw.) mit dem polymeren Core-Material in Kontakt gebracht, wobei
das Core reaktive Spezies trägt (typischerweise nukleophile
Gruppen, wie z. B. Amin, Alkohol usw.). Die Dicke der so gebildeten
Hülle wird durch die Diffusionsrate des kleinen Shell-Molekülvorläufers
und die Reaktionsrate mit dem Kern kontrolliert. Langsam diffundierende/hochre aktive
Spezies neigen dazu, die Reaktion innerhalb eines kurzen Abstandes
von der Core-Oberfläche zu beenden, wodurch eine dünne
Hülle erzeugt wird. Dagegen neigen schnell diffundierende/langsam
reagierende Spezies dazu, den gesamten Kern ohne definierte Hülle
einzunehmen und bilden vielmehr einen Gradienten anstelle einer
scharf begrenzten Hülle-zu-Core-Grenzfläche.
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Core-Shell-Polymerisationen
können Emulsionspolymerisation, Suspensions/Miniemulsions-Polymerisation
oder Dispersions-Polymerisation sein. Alle diese Verfahren setzen
Polymerisationen mit freien Radikalen ein. Bei der Emulsionspolymerisation
findet die Polymerisation in einem wässrigen Medium mit
einem Tensid bzw. oberflächenaktiven Mittel, Monomer mit
geringer Wasserlöslichkeit und einem wasserlöslichem Radikalstarter
statt. Polymerpartikel werden durch mizelläre oder homogene
Nukleation oder durch beide Mechanismen gebildet. Core-Shell-Partikel
können theoretisch gebildet werden, indem zuerst das Core-Monomer eingespeist
wird und das Shell-Monomer als zweites, solange das Monomer bei
seiner Einspeisung spontan aufgebraucht wird („Hungerregime").
Die Kalium-bindenden Core-Perlen werden vorzugsweise aus einem wasserunlöslichen
Monomer (z. B. ein Alkylester von α-Fluoracrylsäure)
hergestellt.
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Bei
der Suspensions/Miniemulsions-Polymerisation ist der Radikalstarter
mit dem bzw. im Monomer löslich. Monomer und Starter werden
vorgelöst und anschließend in Tröpfchen
emulgiert, die entweder mit Tensid oder amphiphilen Polymeren stabilisiert
werden. Dieses Verfahren ermöglicht, dass auch ein vorgebildetes Polymer
(z. B. das Shell-Polymer) gelöst wird. Wenn die Reaktion
fortschreitet, trennen sich die Shell-Polymer- und die Core-Polymer-Phase
unter Bildung der gewünschten Core-Shell-Partikel.
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Bei
der Dispersionspolymerisation sind sowohl das Monomer als auch der
Starter in der kontinuierlichen Phase (üblicherweise ein
organisches Lösungsmittel) löslich. Ein Block-Copolymer
wird als sterischer Stabilisator verwendet. Die Polymerpartikel
werden durch homogene Nukleation und nachfolgendes Wachstum gebildet.
Die Partikelgröße liegt im Bereich von 1 bis 10 μm
und ist monodispers.
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Bei
einem bevorzugten Dispersionsvefahren setzt die Polymerisation eine
Verfeinerung ein, die in Stover H. et al., Macromolecules,
1999, 32, 2838–2844, angegeben ist, wie nachstehend
beschrieben: Das Shell-Monomer enthält einen großen
Anteil an Divinylmonomer, wie z. B. 1,4-Divinylbenzol, während
die Core-Partikel eine gewisse Menge an polymerisierbaren Doppelbindungen
auf ihrer Oberfläche präsentieren; der Shell-Polymerisationmechanismus
basiert auf der Bildung von kurzen Oligoradikalen in der kontinuierlichen Phase,
die durch die auf der Partikeloberfläche präsentierter
bzw. vorhandene Doppelbindung noch eingefangen werden. Die Oligomere
selbst enthalten nicht-umgesetzte Unsättigung, die die
Oberfläche hinsichtlich reaktiver Doppelbindungen regeneriert.
Das Nettoergebnis ist die Bildung einer vernetzten Hülle
mit einer scharfen Grenzfläche zwischen dem Shell- und
dem Core-Material.
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In
einer Ausführungsform wird eine Core-Shell-Zusammensetzung
der Erfindung synthetisiert, indem der Kationenaustausch-Core in
einem herkömmlichen inversen Suspensionsverfahren unter
Verwendung geeigneter Monomere synthetisiert wird, die Partikeloberfläche
mit reaktiven Doppelbindungen versehen wird durch nachfolgende Umsetzung
der Säuregruppen, die auf dem Partikel-Core vorhanden sind,
und durch Dispergieren in einem typischen Dispersionspolymerisationslösungsmittel,
wie z. B. Acetonitril (z. B. ein Nicht-Lösungsmittel für
das Kationenaustausch-Core-Polymer), und Zugeben eines polymerisierenden
Gemisches von DVB oder EGDMA mit (einem) funktionellen Monomer(en).
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Verwendung von Core-Shell-Zusammensetzungen/Behandlungsverfahren
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Die
hierin beschriebenen Verfahren und Zusammensetzungen sind geeignet
für die Behandlung von Hyperkaliämie, die durch
Erkrankung und/oder Anwendung von bestimmten Wirkstoffen bzw. Arzneimitteln verursacht
wird.
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In
einigen Ausführungsformen der Erfindung werden die Zusammensetzungen
und Verfahren, die hierin beschrieben sind, bei der Behandlung von
Hyperkaliämie, die durch gesenkte Ausscheidung von Kalium verursacht
wird, insbesondere wenn die Aufnahme nicht verringert wird, verwendet.
Eine verbreitete Ursache für eine verringerte renale Kaliumausscheidung
ist Nierenversagen (insbesondere mit gesenkter glomerulärer Filtrationsrate),
die oft mit der Aufnahme von Wirkstoffen gekoppelt ist, die die
Kaliumausscheidung stören, z. B. Kaliumsparende Diuretika,
Inhibitoren für das Angiotensinumwandelnde Enzym (ACEIs),
nicht-steroidale Antirheumatika, Heparin oder Trimetoprim. Eine
beeinträchtigte Reaktivität der distalen Tubuli
gegenüber Aldosteron, z. B. bei einer renalen tubulären
Azidose vom Typ IV, die zusammen mit Diabetes mellitus beobachtet
wird, sowie Sichelzellanämie und/oder eine chronische partielle
Obstruktion der Harnwege sind weitere Ursachen für eine
verringerte Kaliumausscheidung. Die Ausscheidung wird auch bei diffusem
Versagen der Nebennierenrinde oder Addison-Krankheit und selektivem
Hypoaldosteronismus gehemmt. Hyperkaliämie ist verbreitet,
wenn Diabetiker hypoteninämischen Hypoaldosteronismus („hypoteninemic
hypoaldosteronism”) oder Niereninsuffizienz bzw. Nierenversagen entwickeln
(Mandal, A. K. 1997, Hypokalemie and Hyperkalemie, Med Clin
North Am. 81: 611–39).
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen werden die hierin
beschriebenen Kalium-bindenden Polymere chronisch verabreicht. Typischerweise
werden derartige chronische Behandlungen Patienten in die Lage versetzen,
die Anwendung von Wirkstoffen, die Hyperkaliämie verursachen,
wie z. B. kaliumsparende Diuretika, ACEIs nicht-steroidale Antirheumatika,
Heparin oder Trimethoprim, fortzusetzen. Auch wird die Verwendung
von Polymerzusammensetzungen, die hierin beschrieben sind, bestimmte
Patientenpopulationen, die nicht dazu in der Lage waren, Hyperkaliämie-verursachende
Wirkstoffe zu verwenden, derartige Wirkstoffe zu verwenden.
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In
bestimmten Situationen der chronischen Verwendung sind die bevorzugten
kaliumbindenden Polymere, die verwendet werden, die, die dazu befähigt
sind, weniger als (etwa) 5 mmol Kalium pro Tag oder im Bereich von
(etwa) 5–(etwa)10 mmol Kalium pro Tag zu entfernen. In
akuten Zuständen ist es bevorzugt, dass die verwendeten
kaliumbindenden Polymere dazu befähigt sind, (etwa) 15–(etwa)60
mmol Kalium pro Tag zu entfernen.
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In
bestimmten anderen Ausführungsformen werden die hierin
beschriebenen Zusammensetzungen und Verfahren bei der Behandlung
von Hyperkaliämie, die durch eine Verschiebung vom intrazellulären
zum extrazellulären Raum verursacht wird, verwendet. Eine
Infektion oder ein Trauma, die/das in der Zerstörung bzw.
dem Aufbrechen von Zellen resultiert, insbesondere Rhabdomyolyse
oder Lyse vom Muskelzellen (ein Hautkaliumspeicher) und die Lyse
von Tumoren können in akuter Hyperkaliämie resultieren.
Häufiger tritt eine geringe bis mäßige
Beeinträchtigung der intrazellulären Verschiebung
von Kalium bei diabetischer Ketoazidose, akuter Azidose, Infusion von
Arginin oder Lysinchlorid zur Behandlung von metabolischer Alkalose
oder der Infusion von hypertonischen Lösungen, wie z. B.
50%iger Dextrose oder 50%igem Mannit, auf. β-Rezeptor-blockierende
Wirkstoffe können eine Hyperkaliämie verursachen,
indem sie die Wirkung von Epinephrin inhibieren.
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In
bestimmten weiteren Ausführungsformen werden die hierin
beschriebenen Zusammensetzungen und Verfahren bei der Behandlung
von Hyperkaliämie, die durch übermäßige
Aufnahme von Kalium verursacht wird, verwendet. Eine übermäßige
Kaliumaufnahme alleine ist eine ungewöhnliche Ursache für
Hyperkaliämie. Häufiger wird Hyperkaliämie
durch unüberlegten Kaliumverzehr bei einem Patienten mit
beeinträchtigten Mechanismen für die intrazelluläre
Verschiebung von Kalium oder die renale Kaliumausscheidung verursacht.
Z. B. kann der plötzliche Tod bei Dialysepatienten, die
die Diät nicht befolgen, der Hyperkaliämie zugeschrieben werden.
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In
der vorliegenden Erfindung können die kaliumbindenden Polymere
und die Core-Shell-Zusammensetzungen mit anderen wirsamen Pharmazeutika
bzw. aktiven pharmazeutischen Mitteln co-verabreicht werden. Diese
Co-Verabreichung kann eine simultane Verabreichung der zwei Mittel
in der gleichen Dosierungsform, eine simultane Verabreichung in
separaten Dosierungsformen und eine separate Verabreichung einschließen.
Für die Behandlung von Hyperkaliämie können
z. B. die kaliumbindenden Polymere und die Core-Shell-Zusammensetzungen
mit Wirkstoffen, die die Hyperkaliämie verursachen, wie
z. B. Kalium-sparende Diuretika, Inhibitoren des Angiotensin-umwandelnden
Enzyms, nicht-steroidale Antirheumatika, Heparin oder Trimethoprim,
co-verabreicht werden. Der Wirkstoff, der co-verabreicht wird, kann
(damit) zusammen in der gleichen Dosierungsform formuliert und simultan
verabreicht werden. Alternativ können sie simultan verabreicht
werden, wobei bei de Mittel in getrennten Formulierungen vorliegen.
In einer weiteren Alternative werden die Wirkstoffe separat verabreicht.
Beim Protokoll zur separaten Verabreichung können die Wirkstoffe
einige Minuten beabstandet oder einige Stunden beabstandet oder
einige Tage beabstandet verabreicht werden.
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Der
Begriff „Behandlung" bzw. „Behandeln", wie er
hierin verwendet wird, umfasst das Erzielen eines therapeutischen
Nutzens und/oder eines prophylaktischen Nutzens. Mit therapeutischem
Nutzen ist eine Beseitigung, Besserung bzw. Linderung oder Prävention
der zugrundeliegenden Störung, die behandelt wird, gemeint.
Bei einem Hyperkaliämiepatienten umfasst der therapeutische
Nutzen z. B. die Beseitigung oder Besserung der zugrundeliegenden
Hyperkaliämie. Ein therapeutischer Nutzen wird auch mit
der Beseitigung, Besserung oder Prävention von einem oder
mehreren der physiologischen Symptome, die mit der zugrundeliegenden
Störung zusammenhängen, erzielt, derart, dass
eine Verbesserung bei dem Patienten beobachtet wird, ungeachtet
dessen, dass der Patient noch von der zugrundeliegenden Störung
befallen sein kann. Z. B. sorgt die Verabreichung eines kaliumbindenden
Polymers an einen Patienten, der an Hyperkaliämie leidet,
nicht nur dann für einen therapeutischen Nutzen, wenn der
Serum-Kalium-Spiegel des Patienten erniedrigt ist, sondern auch
wenn eine Verbesserung bei dem Patienten im Hinblick auf andere
Störungen, die die Hyperkaliämie begleiten, wie
Nierenversagen, beobachtet wird. Für einen prophylaktischen
Nutzen können die kaliumbindenden Polymere an einen Patienten,
der mit dem Risiko der Entwicklung von Hyperkaliämie behaftet
ist, oder an einen Patienten, der eines oder mehrere der physiologischen
Symptome von Hyperkaliämie berichtet, verabreicht werden,
selbst wenn eine Diagnose der Hyperkaliämie nicht gestellt
wurde.
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Die
pharmazeutischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
Zusammensetzungen, worin die kalium bindenden Polymere in einer wirksamen
Menge vorhanden sind, d. h. in einer Menge, die wirksam ist, um
einen therapeutischen oder prophylaktischen Nutzen zu erzielen.
Die tatsächliche Menge, die für eine bestimmte
Anwendung wirksam ist, wird vom Patienten (z. B. Alter, Gewicht
usw.), dem behandelten Zustand und dem Verabreichungsweg abhängen.
Die Bestimmung einer wirksamen Menge liegt innerhalb der Fähigkeiten
von Fachleuten auf dem Gebiet, insbesondere im Lichte der hierin
gegebenen Offenbarung.
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Die
wirksame Menge zur Verwendung bei Menschen kann ausgehend von Tiermodellen
bestimmt werden. Z. B. kann eine Dosis für Menschen so
formuliert werden, dass gastrointestinale Konzentrationen, die bei
Tieren als wirksam befunden wurden, erzielt werden.
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Allgemein
werden die Dosierungen der kaliumbindenden Polymere (oder bei natriumbindenden
Polymeren) bei Tieren von der behandelten Erkrankung, dem Verabreichungsweg
und den physischen Merkmalen des behandelten Patienten abhängen.
Dosierungslevel für die kaliumbindenden Polymere für
therapeutische und/oder prophylaktische Anwendungen können
von (etwa) 0,5 g/Tag bis (etwa) 30 g/Tag oder (etwa) 0,5 g/Tag bis
(etwa) 25 g/Tag betragen. Es ist bevorzugt, dass diese Polymere
zusammen mit Mahlzeiten verabreicht werden. Die Zusammensetzungen
können einmal täglich, zweimal täglich
oder dreimal täglich verabreicht werden. Die am Stärksten
bevorzugte Dosis beträgt (etwa) 15 g/Tag oder weniger.
Ein bevorzugter Dosisbereich beträgt (etwa) 5 g/Tag bis
(etwa) 20 g/Tag, bevorzugter beträgt er (etwa) 5 g/Tag
bis (etwa) 15 g/Tag, noch bevorzugter beträgt er (etwa)
10 g/Tag bis (etwa) 20 g/Tag und am Stärksten bevorzugt
beträgt er (etwa) 10 g/Tag bis (etwa) 15 g/Tag. Die Dosis
kann mit Mahlzeiten verabreicht werden.
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In
einigen Ausführungsformen ist die Menge an Kalium, die
durch die Core-Shell-Zusammensetzungen gebunden wird, größer
als die Menge, falls die Core-Komponente, d. h. das kaliumbindende
Polymer, in Abwesenheit der Hülle verwendet wird. Folglich
ist die Dosierung der Core-Komponente in einigen Ausführungsformen
niedriger, wenn sie in Kombination mit einer Hülle verwendet
wird, verglichen mit dem Fall, bei dem der Kern ohne die Hülle
verwendet wird. In einigen Ausführungsformen der pharmazeutischen
Core-Shell-Zusammensetzungen ist die Menge an Core-Komponente, die
in der pharmazeutischen Core-Shell-Zusammensetzung vorhanden ist,
folglich geringer als die Menge, die einem Tier in Abwesenheit der Shell-Komponente
verabreicht wird.
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In
bevorzugten Ausführungsformen weisen die hierin beschriebenen
monovalente Ionen-bindenden Polymere eine verringerte Tendenz zur
Verursachung von Nebenwirkungen, wie z. B. Hypernatriämie
und Azidose aufgrund der Freisetzung von schädlichen Ionen,
auf. Der Begriff „schädliche Ionen" wird hierin
verwendet, um Ionen zu bezeichnen, deren Freisetzung in den Körper
durch die hierin beschriebenen Zusammensetzungen während
ihrer Verwendungszeitdauer nicht wünschenswert ist. Typischerweise
hängen die schädlichen Ionen bei einer Zusammensetzung
vom Zustand, der behandelt wird, den chemischen Eigenschaften und/oder
Bindungseigenschaften der Zusammensetzung ab. Z. B. könnte
das schädliche Ion H+ sein, das
Azidose verursacht, oder Na+, das Hypernaträmie
verursachen kann. Vorzugsweise ist das Verhältnis von einwertigen
Ziel-Ionen (z. B. Kalium-Ionen oder Natrium-Ionen), die gebunden
werden, zu schädlichen Kationen, die eingebracht werden,
1:(etwa)2,5 bis (etwa) 4.
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In
bevorzugten Ausführungsformen weisen die hierin beschriebenen,
monovalente Ionen-bindenden Polymere eine verringerte Tendenz zur
Verursachung anderer schädlicher Neben- Wirkungen, wie z.
B. gastrointestinale Beschwerden, Verstopfung, Dyspepsie usw., auf.
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Vorteilhafterweise
kann das Potential von „off-target"-Wirkungen bzw. neben
das Ziel greifenden Wirkungen, wie z. B. die unbeabsichtigte Entfernung
klinisch relevanter Mengen an Ca und Mg, durch die Core-Shell-Partikel
und die Zusammensetzung der Erfindung verringert werden (relativ
zur Verwendung von Kationenaustausch-Bindemitteln bei Fehlen einer
Hülle). Bemerkenswerterweise ist eine Anzahl von Studien
in der Literatur beschrieben worden, die eine Entfernung von Calcium-Ionen
und Magnesium-Ionen durch kationenbindende Harze beschreiben. Siehe
z. B. Spencer, A. G. et al., Cation exchange in the gastrointestinal tract.
Br. Med J. 4862: 603–6 (1954); siehe auch Evans,
B. M., et al. Ion-exchange resins in the treatment of anuria, Lancet,
265: 791–5 (1953). Siehe auch Berlyne,
G. M., et al. Cation exchange resins in hyperkalaemic renal failure,
Isr J Med Sci, 3: 45–52 (1967); siehe auch McChesney,
E. W., Effects of long-term feeding of sulfonic ion exchange resin
an the growth and mineral metabolism of rats, Am J Physiol 177:
395–400 (1954). Insbesondere sind Studien beschrieben
worden, bei denen eine Hypokalziämie („Tetanie"),
die durch Behandlung mit Polystyrolsulfonatharz induziert wurde,
untersucht wurde. Siehe Angeln-Nielsen K, et al., Resonium A-induced
hypocalcaemic tetany. Dan Med Bull. Sep; 30(5): 348–9 (1983);
siehe auch Ng YY, et al., Reduction of serum calcium by
sodium sulfonated polystyrene resin, J. Formos Med Assoc. May; 89(5):
399–402 (1990). Da die Zusammensetzungen und Core-Shell-Partikel
der Erfindung selektiv gegenüber derartigen Magnesium-Ionen
und Calcium-Ionen sind, kann die vorliegende Erfindung das Risiko
für Hypokalziämie und Hypomagnesiämie
verringern.
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Die
hierin beschriebenen Zusammensetzungen können als Nahrungsmittelprodukte
und/oder Nahrungsergänzungsmittel ver wendet werden. Sie
können Nahrungsmittel vor dem Verzehr oder während
des Verpackens zugesetzt werden, um die Level bzw. Konzentrationen
von Kalium und/oder Natrium zu senken und sie können vor
dem Verzehr entfernt werden, so dass die Zusammensetzungen und gebundenes
Kalium und/oder Natrium nicht aufgenommen werden. Vorteilhafterweise
wird eine selektive Core-Shell-Zusammensetzung bei einer derartige
Anwendung weniger Gegenionen in das Nahrungsmittel oder Getränk
freisetzen und weniger Mg und Ca entfernen als eine nicht-selektive
Zusammensetzung. Folglich kann die Entfernung von Kalium und/oder
Natrium durch Verwendung von weniger Material und mit verringerter
nicht-wünschenswerter „off-target"-Veränderung
der Ionenzusammensetzung des Nahrungsmittels oder Getränks
bewerkstelligt werden. Die Zusammensetzungen können auch
in Tierfutter zur Senkung von K+-Konzentrationen
(oder Na+-Konzentrationen) verwendet werden,
wobei eine Senkung von K+-Konzentrationen
z. B. bei Futtermitteln für Schweine und Geflügel
wünschenswert ist, um die Wasserausscheidung zu senken.
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Formulierungen und Verabreichungswege
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Die
hierin beschriebenen Polymerzusammensetzungen und Core-Shell-Zusammensetzungen
oder pharmazeutisch verträgliche Salze davon können
unter Verwendung einer großen Vielfalt von Verabreichungswegen
oder -weisen an den Patienten abgegeben werden. Die bevorzugtesten
Verabreichungswege sind orale, intestinale oder rektale Verabreichung.
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Im
Allgemeinen können die Core-Shell-Partikel in einigen Ausführungsformen
von einem Beutel oder Tütchen ummantelt oder darin eingeschlossen
sein (z. B. ein Dialysebeutel oder ein Papierbeutel). In einigen Ausführungsformen
können die Core-Shell-Partikel in einem Trägermedium,
wie z. B. einer mikroporösen Matrix oder eine Polymergel,
formuliert werden. In einigen Ausführungsformen können
die Core-Shell-Partikel als eine Suspension oder Dispersion in einem
flüssigen Medium formuliert werden. Eine derartige Suspension oder
Dispersion kann gleichförmig bzw. einheitlich oder nicht
gleichförmig sein. In einigen Ausführungsformen können
die Core-Shell-Partikel als Hohlfasern, als Vesikel, als Kapseln,
als Tablette oder als Film bzw. Folie formuliert werden.
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Falls
nötig, können die Polymere und die Core-Shell-Zusammensetzungen
in Kombination mit anderen Therapeutika verabreicht werden. Die
Wahl von Therapeutika, die mit den Verbindungen der Erfindung co-verabreicht
werden können, wird zum Teil von dem Zustand abhängen,
der behandelt wird.
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Die
Polymere (oder pharmazeutisch verträglichen Salze davon)
können per se oder in der Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
worin die aktive(n) Verbindung(en) in Beimischung oder Mischung
mit einem oder mehreren pharmazeutisch verträglichen Trägern,
Exzipientien oder Verdünnungsmitteln ist, verabreicht werden.
Pharmazeutische Zusammensetzungen zur Verwendung gemäß der
vorliegenden Erfindung können auf herkömmliche
Weise formuliert werden, wobei ein oder mehrere physiologisch verträgliche
Träger, umfassend Exzipientien und Hilfsstoffe, die die
Verarbeitung der aktiven Verbindungen zu Zubereitungen, die pharmazeutisch
verwendet werden können, erleichtern, verwendet werden.
Eine geeignete Formulierung ist abhängig vom gewählten
Verabreichungsweg.
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Die
Verbindungen können leicht für die orale Verabreichung
formuliert werden, indem die aktive(n) Verbindung(en) mit pharmazeutisch
verträglichen Trägern, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind, kombiniert wird/werden. Derartige Träger
ermöglichen die Formulierung der Verbindungen der Erfindung
als Tabletten, Pillen, Dragees, Kapseln, Flüssigkeiten,
Gele, Sirupe, Aufschlämmungen, Suspensionen, Wafer und
dergleichen, und zwar zur oralen Einnahme durch einen Patienten, der
zu behandeln ist. In einer Ausführungsform weist die orale
Formulierung keine magensaftresistente bzw. etherische Beschichtung
auf. Pharmazeutische Zubereitungen bzw. Präparationen für
die orale Verwendung können als ein festes Exzipiens, optional
Mahlen eines resultierenden Gemisches und Bearbeiten des Gemisches
von Körnchen bzw. Granulat nach der Zugabe geeigneter Hilfsstoffe,
sofern gewünscht, um Tabletten- oder Dragee-Kerne zu erhalten,
erhalten werden. Geeignete Exzipientien sind insbesondere Füllstoffe,
wie z. B. Zucker, einschließlich Lactose, Saccharose, Mannit
oder Sorbit; Cellulose-Zubereitungen, wie z. B. mikrokristalline
Cellulose, Maisstärke, Weizenstärke, Reisstärke,
Kartoffelstärke, Gelatine, Tragacanthgummi, Methylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose und/oder
Polyvinylpyrrolidon (PVP). Sofern gewünscht können
Zerfalls- bzw. Sprengmittel zugesetzt werden, wie z. B. vernetztes
Polyvinyl pyrrolidon, Agar oder Alginsäure oder ein Salz davon,
wie z. B. Natriumalginat.
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Drageekerne
können mit geeigneten Beschichtungen bzw. Überzügen
versehen werden. Zu diesem Zweck können konzentrierte Zuckerlösungen
verwendet werden, die optional Gummi arabicum, Talcum, Polyvinylpyrrolidon,
Carbopol-Gel, Polyethylenglykol und/oder Titandioxid, Lacklösungen
und geeignete organische Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemische
enthalten. Färbemittel oder Pigmente können zu
den Tabletten- oder Dragee-Beschichtungen zur Identifizierung oder
um verschiedene Kombinationen von Dosen aktiver Verbindung zu charakterisieren
zugegeben werden.
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Für
eine orale Verabreichung können die Verbindungen als eine
Zubereitung mit anhaltender Freisetzung bzw. Sustained-Release-Zubereitung
formuliert werden. Es sind auf dem Fachgebiet zahlreiche Techniken
zur Formulierung von Zubereitung mit anhaltender Freisetzung bekannt.
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Pharmazeutische
Zubereitungen, die oral verwendet werden können, umfassen
Speckkapseln („push-fit capsules"), die aus Gelatine hergestellt
sind, so wie weiche, versiegelte Kapseln, die aus Gelatine und einem
Weichmacher, wie z. B. Glyzerin oder Sorbit, hergestellt sind. Die
Speckkapseln können die aktiven Inhaltsstoffe in Beimischung
mit einem Füllstoffm, wie z. B. Lactose, Bindemitteln,
wie Stärken, und/oder Schmiermitteln, wie Talcum und Magnesiumstearat
und, optional, Stabilisatoren, enthalten. In Weichkapseln können
die aktiven Verbindungen in geeigneten Flüssigkeiten, wie
fette Öle, flüssiges Paraffin oder flüssige Polyethylenglykole,
gelöst oder suspendiert sein. Zusätzlich können
Stabilisatoren zugesetzt sein. Alle Formulierungen zur oralen Verabreichung
sollten in Dosen zur geeignet zur Verbabreichung sein.
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In
einigen Ausführungsformen werden die Polymere der Erfindung
als pharmazeutische Zusammensetzung in der Form von kaubaren Tabletten
bereitgestellt. Zusätzlich zum aktiven Ingredienz werden
die folgenden Typen von Exzipientien herkömmlicherweise
verwendet: ein Süßungsmittel, um die notwendige Schmackhaftigkeit
bereitzustellen, plus ein Bindemittel, wobei ersteres untauglich
ist, um eine hinreichende Härte der Tablette bereitzustellen;
ein Gleitmittel, um Reibungseffekte an der Düsenwand zu
minieren und den Tablettenausstoß zu erleichtern; und in
einigen Formulierungen wird eine kleine Menge an Zerfallsmittel
zugesetzt, um den Kauvorgang zu erleichtern. Im Allgemeinen sind
die Exzipiens-Konzentrationen in gegenwärtig erhältlichen
kaubaren Tabletten in der Größenordnung von 3–5-fachen
des/der aktiven Ingredienz/Ingredienzien, wohingegen Süßungsmittel
die Hauptmenge („the bulk") der inaktiven Ingredienzien
ausmachen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt kaubare Tabletten bereit, die ein Polymer
oder Polymere der Erfindung und ein oder mehrere pharmazeutische
Exzipientien, die zur Formulierung einer kaubaren Tablette geeignet sind,
enthalten. Das in kaubaren Tabletten der Erfindung verwendete Polymer
weist vorzugsweise ein Quellverhältnis beim Übergang
von der Mundhöhle in den Ösophagus von weniger
als (etwa) 5, vorzugsweise weniger als (etwa) 4, bevorzugter weniger
als (etwa) 3, noch bevorzugter weniger als 2,5 und am Stärksten
bevorzugt weniger als (etwa) 2 auf. Die Tablette, die das Polymer,
kombiniert mit geeigneten Exzipientien, umfasst, stellt annehmbare
organoleptische Eigenschaften, wie z. B. Mundgefühl, Geschmack
und Zahngriff („tooth packing") bereit und bewirkt gleichzeitig
kein Risiko der Obstruktion des Ösophagus nach Kauen und Kontakt
mit Speichel.
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In
einigen Aspekten der Erfindung stellt das/stellen die Polymer(e)
mechanische und thermische Eigenschaften bereit, die üblicherweise
von Exzipientien übernommen werden, wodurch die Menge an
derartigen Exzipientien, die für die Formulierung erforderlich
ist, verringert wird. In einigen Ausführungsformen stellt das
aktive Ingredienz (z. B. das Polymer) über (etwa) 30, bevorzugter über
(etwa) 46, noch bevorzugter über (etwa) 50 und am Stärksten
bevorzugt mehr als (etwa) 60 Gewichts der kaubaren Tablette dar,
wobei die Restmenge geeignete(s) Exzipiens/Exzipientien umfasst.
In eineigen Ausführungsformen umfasst das Polymer (etwa)
0,6 g bis (etwa) 2,0 g des Gesamtgewichts der Tablette, vorzugsweise
(etwa) 0,8 g bis (etwa) 1,6 g. In einigen Ausführungsformen
umfasst das Polymer mehr als (etwa) 0,8 g der Tablette, vorzugsweise
mehr als (etwa) 1,2 g der Tablette und am Stärksten bevorzugt
mehr als (etwa) 6 g der Tablette. Das Polymer wird so produziert,
dass es eine geeignete Festigkeit/Zerreiblichkeit und Partikelgröße
aufweist, um die gleichen Qualitäten bereitzustellen, wegen
der Exzipientien häu fig verwendet werden, z. B. zweckdienliche
Härte, gutes Mundgefühl, Komprimierbarkeit und
dergleichen. Die ungequollene Partikelgröße für
Polymere, die in kaubaren Tabletten der Erfindung verwendet wird,
beträgt weniger als (etwa) 80, 70, 60, 50, 40, 30 oder
20 μm im mittleren Durchmesser. In bevorzugten Ausführungsformen
beträgt die ungequollene Partikelgröße
weniger als (etwa) 80, bevorzugter weniger als (etwa) 60 und am
Stärksten bevorzugt weniger als (etwa) 40 μm.
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Pharmazeutische
Exzipientien, die in den kaubaren Tabletten der Erfindung verwendbar
sind, umfassen ein Bindemittel, wie mikrokristalline Cellulose,
kolloidales Siliciumdioxid und Kombinationen davon (Prosolv 90),
Carbopol, Providon, und Xanthangummi; ein Aromatisierungsmittel,
wie z. B. Saccharose, Mannit, Xylit, Maltodextrin, Fructose oder
Sorbit; ein Gleitmittel, wie z. B. Magnesiumstearat, Stearinsäure,
Natriumstearylfumarat und Fettsäuren auf pflanzlicher Basis;
und optional ein Verfalls- bzw. Sprengmittel, wie z. B. Crosskarmellose-Natrium,
Gellangummi, niedrigsubstituierte Hydroxypropylether von Cellulose,
Natriumstärkeglykolat. Andere Additive können
Weichmacher, Pigmente, Talcum und dergleichen umfassen. Derartige
Additive und andere geeignete Ingredienzien sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt; siehe z. B. Gennaro AR (Hrsg.), Remington's
Pharmaceutical Sciences, 20. Ausgabe.
-
In
einigen Ausführungsformen stellt die Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereit, die als seine kaubare Tablette formuliert
ist, umfassend ein hierin beschriebenes Polymer und ein geeignetes Exzipiens.
In einigen Ausführungsformen stellt die Erfindung eine
pharmazeutische Zusammensetzung bereit, die als eine kaubare Tablette
formuliert ist, umfassend ein hierin beschriebenes Polymer, ein
Füllmittel und ein Schmiermittel. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung bereit,
die als eine kaubare Tablette formuliert ist, umfassend ein hierin
beschriebenes Polymer, ein Füllmittel und ein Schmiermittel,
wobei das Füllmittel aus der Gruppe, bestehend aus Saccharose,
Mannit, Xylit, Maltodextrin, Fructose und Sorbit, gewählt
ist und wobei das Schmiermittel ein Fettsäure-Magnesiumsalz,
wie z. B. Magnesiumstearat, ist.
-
Die
Tablette kann von beliebiger Größe und beliebiger
Form sein, kompatibel mit Kaubarkeit und Zerfall im Mund, vorzugsweise
mit cylindrischer Form, mit einem Durchmesser von (etwa) 10 mm bis
(etwa) 400 mm und einer Höhe von (etwa) 2 mm bis (etwa)
10 mm, an Stärksten bevorzugt einem Durchmesser von (etwa) 22
mm und einer Höhe von (etwa) 6 mm.
-
In
einer Ausführungsform ist das Polymer vorformuliert mit
einem Exzipiens mit hoher Tg/hohem Schmelzpunkt und geringem Molekulargewicht,
wie z. B. Mannit, Sorbose, Saccharose, um eine feste Lösung zu
bilden, worin das Polymer und das Exzipiens eng miteinander gemischt
sind. Verfahren des Mischens, wie z. B. Extrusion, Sprühtrocknung,
Kühltrocknung („chill drying"), Lyophilisierung
oder Feuchtgranulierung sind verwendbar. Hinweise auf den Grad des
Mischens werden durch bekannte physikalische Verfahren, wie z. B. Differential-Scanning-Kalorimetrie
oder dynamische mechanische Analyse gegeben.
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Verfahren
zur Herstellung kaubarer Tabletten, die pharmazeutische Ingredienzien,
einschließlich Polymere enthalten, sind auf dem Fachgebiet
bekannt. Siehe z. B. die europäische Patentanmeldung Nr.
EP 373852 A2 und
US Patent Nr. 6,475,510 und
Remington's Pharmaceutical Sciences, die hierin in ihrer Gänze durch
Bezugnahe aufgenommen sind.
-
In
einigen Ausführungsformen werden die Polymere als trockene
Pulver in der Form eines Tütchens („sachet") oder
Pakets bereitgestellt, das mit Wasser oder einem anderen Ge tränk
nach Wahl des Patienten gemischt werden kann. Optional kann das
Pulver mit Mitteln zur Bereitstellung verbesserter sensorischer
Attribute, wie Viskosität, Aroma, Geruch, Farbe und Mundgefühl,
wenn das Pulver mit Wasser gemischt wird, formuliert werden.
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In
einigen Ausführungsformen werden die Polymere der Erfindung
als pharmazeutische Zusammensetzungen in der Form flüssiger
Formulierungen bereitgestellt. In einigen Ausführungsformen
enthält die pharmazeutische Zusammensetzung ein ionenbindendes
Polymer, dispergiert in einem geeigneten flüssigen Exzipiens.
Geeignete flüssige Exzipientien sind auf dem Fachgebiet
bekannt; siehe z. B. Remington's Pharmaceutical sciences.
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In
dieser Beschreibung sollen die Begriffe „etwa" und „rund"
bezeichnen, dass der jeweilige genaue Wert in einer Ausführungsform
bezeichnet ist, während der Näherungsweisewert
in einer anderen Ausführungsform bezeichnet ist. Somit
soll z. B. „wenigstens etwa 1.000" in einer Ausführungsform
als „wenigstens 1.000" bedeutend interpretiert werden und
soll in einer anderen Ausführungsform als „wenigstens
näherungsweise 1.000" bedeutend interpretiert werden.
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Definitionen
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Der
Begriff „Acyl", wie er hierin alleine oder als (Bestand)Teil
einer anderen Gruppe verwendet wird, bezeichnet die Gruppierung,
die durch Entfernung der Hydroxylgruppe aus der Gruppe -COOH einer
organischen Carbonsäure gebildet wird, z. B. RC(O)-, worin
R R1, R1O-, R1O-, R1R2N-
oder R1S- ist, R1 Hydrocarbyl, heterosubstituiertes
Hydrocarbyl oder Heterocyclo ist und R2 Wasserstoff,
Hydrocarbyl oder substituiertes Hydrocarbyl ist.
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Sofern
nicht anders angegeben, sind die hierin beschriebene Alkylgruppen
vorzugsweise Niederalkyl, das ein bis acht Kohlenstoffatome in der
Hauptkette und bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält. Sie
können substituiert oder unsubstituiert und gerad- oder
verzweigtkettig oder cyclisch sein, und umfassen Methyl, Ethyl, Propyl,
Butyl, Pentyl, Hexyl und dergleichen.
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Sofern
nicht anders angegeben, sind die hierin beschriebenen Alkenylgruppen
vorzugsweise Niederalkenyl, das zwei bis acht Kohlenstoffatome in
der Hauptkette und bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält.
Sie können substituiert oder unsubstituiert und geradkettig
oder verzweigtkettig oder cyclisch sein und umfassen Ethenyl, Propenyl,
Butenyl, Pentenyl, Hexenyl und dergleichen.
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Sofern
nicht anders angegeben, sind die hierin beschriebenen Alkinylgruppen
vorzugsweise Niederalkinyl, das zwei bis acht Kohlenstoffatome in
der Hauptkette und bis zu 20 Kohlenstoffatome enthält.
Sie können substituiert oder unsubstituiert und geradkettig
oder verzweigtkettig sein und umfassen Ethinyl, Propinyl, Butinyl,
Pentinyl, Hexinyl und dergleichen.
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Die
Begriffe „Aryl" oder „Ar", wie sie hierin alleine
oder als Bestandteil einer anderen Gruppe verwendet werden, bezeichnen
gegebenenfalls substituierte homocyclische aromatische Gruppen,
vorzugsweise monocyclische oder bicyclische Gruppen, die 6 bis 12
Kohlenstoffatome im Ringteil enthalten, wie z. B. Phenyl, Biphenyl,
Naphthyl, substituiertes Phenyl, substituiertes Biphenyl oder substituiertes
Naphthyl. Phenyl und substituiertes Phenyl sind als Arylgruppierungen
bevorzugt.
-
Der
Begriff „Alkaryl", wie er hierin verwendet wird, bezeichnet
gegebenenfalls substituierte Alkylgruppen, die mit einer Arylgruppe
substituiert sind. Beispielhafte Aralkylgruppen sind substituiertes
oder unsubstituiertes Benzyl, Ethylphenyl, Propylphenyl und dergleichen.
-
Der
Begriff „Carbonsäure" bezieht sich auf eine RC(O)OH-Verbindung,
wobei R Wasserstoff oder substituiertes oder unsubstituiertes Alkyl,
Alkenyl, Alkinyl, Aryl, substituiertes Aryl sein kann.
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Der
Begriff „Heteroatom" soll andere Atome als Kohlenstoff
und Wasserstoff bedeuten.
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Die
Begriffe „Heterocyclo-„ oder „heterocyclisch"
bzw. „Heterocyclyl", wie sie hierin allein oder als Teil einer
anderen Gruppe verwendet werden, bezeichnen gegebenenfalls substituierte,
vollständig gesättigte oder ungesättigte,
monocyclische oder bicyclische, aromatische oder nichtaromatische
Gruppen mit wenigstens einem Heteroatom in wenigstens einem Ring.
Vorzugsweise weisen die Heterocyclo- oder hetercyclischen Gruppierungen
5 oder 6 Atome in jedem Ring auf, wovon wenigstens eines ein Heteroatom
ist. Die Heterocyclogruppe weist vorzugsweise 1 oder 2 Sauerstoffatome
und/oder 1 bis 4 Stickstoffatome im Ring auf und ist durch ein Kohlenstoff-
oder Heteroatom an den Rest des Moleküls gebunden. Beispielhafte
Heterocyclogruppen umfassen Heteroaromaten, wie sie untenstehend
beschrieben sind. Beispielhafte Substituenten umfassen eine oder
mehrere der folgenden Gruppen: Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl,
Hydroxy, geschütztes Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Alkoxy, Alkenoxy,
Alkinoxy, Aryloxy, Halogen, Amido, Amino, Cyano, Ketale, Acetale,
Ester und Ether.
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Der
Begriff „Heteroaryl", wie er hierin alleine oder als Teil
einer anderen Gruppe verwendet wird, bezeichnet gegebenenfalls subsituierte
aromatische Gruppen, die wenigstens ein Heteroatom in wenigstens
einem Ring aufweisen. Vorzugsweise weisen die Heteroarylgruppierungen
5 oder 6 Atome in jedem Ring auf, wobei wenigstens eines davon ein
Heteroatom ist. Die Heteroarylgruppe weist vorzugsweise 1 oder 2
Sauerstoffatome und/oder 1 bis 4 Stickstoffatome und/oder 1 oder
2 Schwefelatome im Ring auf und ist durch ein Kohlenstoffatom an
den Rest des Moleküls gebunden. Beispielhafte Heteroaryle
umfassen Furyl, Thienyl, Pyridyl, Oxazolyl, Isoxazolyl, Oxadiazolyl,
Pyrrolyl, Pyrazolyl, Triazolyl, Tetrazolyl, Imidazolyl, Pyrazinyl,
Pyrimidyl, Pyridazinyl, Thiazolyl, Thiadiazolyl, Biphenyl, Naphthyl,
Indolyl, Isoindolyl, Indazolyl, Chinolinyl, Isochinolinyl, Benzimidazolyl,
Benzotriazolyl, Imidazopyridinyl, Benzothiazolyl, Benzothiadiazolyl,
Benzoxazolyl, Benzoxadiazolyl, Benzothienyl, Benzofuryl und dergleichen.
Beispielhafte Substituenten umfassen eine oder mehrere der folgenden
Gruppen: Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl, Hydroxy, geschütztes
Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Alkoxy, Alkenoxy, Alkinoxy, Aryloxy, Halogen,
Amido, Amino, Cyano, Ketale, Acetale, Ester und Ether.
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Die
Begriffe „Kohlenwasserstoff" und „Hydrocarbyl",
wie sie hierin verwendet werden, beschreiben organische Verbindungen
oder Rest, die ausschließlich aus den Elementen Kohlenstoff
und Wasserstoff bestehen. Diese Gruppierungen umfassen Alkyl-, Alkenyl-,
Alkinyl- und Arylgruppierungen. Diese Gruppierungen umfassen auch
Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl- und Arylgruppierungen, die mit anderen
aliphatischen oder cyclischen Kohlenwasserstoffgruppen substituiert
sind, wie Alkaryl, Alkenaryl und Alkinaryl. Sofern nicht anders
angegeben umfassen diese Gruppierungen vorzugsweise 1 bis 20 Kohlenstoffatome.
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Der
Begriff „quaternäres Ammonium", wie er hierin
verwendet wird, beschreibt eine organische Stickstoffgruppierung,
in der ein zentrales Stickstoffatom, kovalent an vier organische
Gruppen gebunden ist.
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Der
Begriff „substituierte Hydrocarbyl"-Gruppierungen beschreibt
hierin Hydrocarbylgruppierungen, die mit wenigstens einem anderen
Atom als Kohlenstoff substituiert sind, einschließlich
Gruppierungen, bei denen ein Kohlenstoff-Kettenatome mit einem Heteroatom,
wie z. B. Stickstoff, Sauerstoff, Silicium, Phosphor, Bohr, Schwefel
oder einem Halogenatom substituiert ist. Diese Substituenten umfassen
Halogen, Heterocyclo, Alkoxy, Alkenoxy, Alkinoxy, Aryloxy, Hydroxy,
geschütztes Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Nitro, Amino, Amido,
Nitro, Cyano, Ketale, Acetale, Ester und Ether.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele sollen bestimmte Ausführungsformen
innerhalb des Umfangs der Erfindung erläutern. Diese Beispiele
sollen den durch die Patentansprüche definierten Gegenstand
in keiner Hinsicht einschränken.
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Beispiel 1
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Herstellung von Core-Shell-Partikeln mit
vernetzter Polyvinylamin-Hülle (Maßstab von 2
g/100 ml) (Referenz-ID-Nr. 253)
-
Dieses
Beispiel erläutert die Herstellung eines Core-Shell-Partikels,
umfassend eine Core-Komponente, die Polystyrolsulfonat umfasst,
und eine Shell-Komponente, die ein vernetztes Polyvinylamin umfasst,
wobei ein Multiphasen- bzw. Mehrphasen-in situ-Vernetzungsverfahren
mit 2 g Core-Polymer und Epichlorhydrin-Vernetzungsmittel in einem
Reaktor mit 100-ml-Maßstab verwendet wird.
-
Shell-Polymer.
Polyvinylamin (Mg, 340.000; > 90%
hydrolysiert) wurde von der BASF unter dem Handelsnamen Lupamin
9095 (2022 Gew.-% in wässriger Lösung) bezogen.
Wie hierin beschrieben, wurden mehr als 90% des Polyvinylformamids
hydrolysiert (oder entschützt), um Polyvinylamin herzustellen,
jedoch enthielt der Rest des Polymers Formamidgruppen, so dass ein
Copolymer von Polyvinylamin und Polyvinylamid verwendet wurde. In
jedem Beispiel, in dem das Polymer als 90% hydrolysiert beschrieben
wurde, war dieses Copolymer allgemein das Ausgangsmaterial. Die
Lösung wurde mit hochreinem („nanopure") Wasser
auf 2,5 Gew.-% verdünnt. Der pH der Lösung wurde
unter Verwendung von 33,3 Gew.-% NaOH(-Lösung) vor der
Beschichtung auf pH 8,5 eingestellt.
-
Polyvinylamin,
PVAm: ein lineares und wasserlösliches Polymer mit hohem
Molekulargewicht
-
Core-Polymer.
Ein Polystyrolsulfonatmaterial, Dowex 50WX4-200, wurde von Aldrich
bezogen. Es wurde ausgiebig in 1 M HCl gewaschen, um es in die H-Form
zu überführen. Es wurde anschließend
ausgiebig in 1 M NaOH gewaschen. Überschüssiges
NaOH wurde durch Waschen in H2O entfernt.
Die Harze wurden gefriergetrocknet und in einem Exsikkator gelagert.
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Vernetzungsmittel.
Epichlorhydrin (ECH) wurde von Aldrich erworben und wie erhalten
verwendet.
- Reaktor: 100-ml-Rundkolben.
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Mehrphasen-in-situ-Vernetzung.
In einen 100-ml-Rundkolben wurden 2 g Dowex(Na)-Perlen (Core-Polymer)
und 6 ml einer wässrigen Lösung von 2,5 Gew.-%
Lupamin 9095 (pH 8,5) (Shell-Polymer) eingegeben, um ein erstes
Gemisch zu bilden. Das erste Gemisch wurde für 10 Minuten
schwach gerührt. Dann wurde ein separates zweites Gemisch,
das 6 ml Toluol und 0,584 ml ECH umfasste, zu dem ersten Gemisch gegeben.
Das kombinierte heterogene Mehrphasen-Reaktionsgemisch wurde kräftig
bei 85°C in einem Ölbad für 24 Stunden
gerührt und auf Raumtemperatur abgekühlt.
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Aufarbeitung.
Das Lösungsmittel wurde dekantiert, um die beschichteten
Perlen zu gewinnen. Die Perlen wurden mit 10 ml Methanol für
~ 10 Minuten gewaschen, anschließend dreimal mit 10 ml
Wasser gewaschen. Die Perlen wurden mittels Filtration isoliert
und anschließend für drei Tage gefriergetrocknet.
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Ausbeute.
etwa 1,8 g Core-Shell-Partikel wurden erhalten.
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Beispiel 2
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Herstellung von Core-Shell-Partikeln mit
vernetzter Polyvinylamin-Hülle (Maßstab von 100
g/l Liter) (Referenz-ID-Nr. 293)
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Dieses
Beispiel erläutert die Herstellung eines Core-Shell-Partikels,
umfassend eine Core-Komponente, die Polystyrolsulfonat umfasst,
und eine Shell-Komponente, die ein vernetztes Polyvinylamin umfasst,
wobei ein Mehrphasen-in situ-Vernetzungsverfahren mit 100 g Core-Polymer
und Epichlorhydrin-Vernetzungsmittel in einen Reaktor mit einem
Maßstab von 1 Liter verwendet wurde.
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Shell-Polymer.
Eine Polyvinylaminlösung (Mg, 45.000; > 90% hydrolysiert) wurde von der BASF
unter dem Handelsnamen Lupamin 5095 (2022 Gew.-% in wässriger
Lösung) bezogen. Die Lösung wurde mit hochreinem
Wasser auf 2,5 Gew.-% verdünnt. Der pH der Lösung
wurde unter Verwendung von 33 Gew.-% NaOH(-Lösung) vor
der Beschichtung auf pH 8,5 eingestellt.
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Core-Polymer.
Das Core-Polymer war ein Polystyrolsulfonatmaterial, Dowex 50WX4-200,
wie im Zusammenhang mit Beispiel 1 beschrieben.
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Vernetzungsmittel.
Das Vernetzungsmittel war Epichlorhydrin (ECH). Das ECH wurde in
einer Toluollösung (8,9%, als V/V) bereitgestellt, indem
29,2 ml ECH mit 300 ml Toluol gemischt wurden.
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Reaktor:
Ein 1-l-Mantelreaktor vom Typ ChemGlass wurde mit einem Rührer
und einem Reaktionsgefäß ausgestattet. An diesen
Reaktor wurde eine Innentemperatursonde, ein Stickstoffeinlass,
eine Spritzenpumpe und eine 100-ml-Dean-Stark- Destillationsfalle
mit Kühler und einem aufgesetzten Blasenzähler
("bubbler") verbunden. Die Temperatur wurde mittels eines Zirkulators
vom Typ Julabo FP40-ME mit einer Wärmeübertragungsflüssigkeit
vom Typ Solvay Solexis H-Galden ZT180 (ein Hydrofluorpolyether)
kontrolliert. Zwischen der Innen- und Manteltemperatur wurde eine
Maximaldifferenz von 20°C zugelassen.
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Mehrphasen-in-situ-Vernetzung.
In den oben beschriebenen 1-l-Reaktor wurden 100 g trockene Dowex(Na)-Perlen
(Core-Polymer) und 300 ml einer wässrigen Lösung
von 2,5 Gew.-% Lupamin 5095 (Shell-Polymer) als ein erstes Gemisch
eingegeben. Das erste Gemisch wurde mittels des mechanischen Rührwerks bei
200 UpM gerührt und in 0,5 Stunden von Raumtemperatur auf
50°C erhitzt. Die Temperatur des ersten Gemischs wurde
auf 50°C gehalten und anschließend wurden 330
ml eines zweiten Gemischs, das die 8,9% ECH in Toluollösung
umfasste, tropfenweise in einer Stunde zu dem ersten Gemisch gegeben,
wobei mit einer Rührgeschwindigkeit von 400 UpM gerührt
wurde, so dass ein heterogenes Mehrphasengemisch gebildet wurde. Die
Reaktionstemperatur wurde auf 85°C erhöht und
bei dieser Temperatur für 3 Stunden gehalten. Nachfolgend
wurde Wasser aus dem heterogenen Mehrphasenreaktionsgemisch durch
azoetrope Destillation unter einer Innentemperatur von 110°C
für einen Zeitraum von 2 Stunden entfernt, wodurch eine
gleichzeitige Entwässerung bzw. Dehydratisierung des Mehrphasengemischs
und eine weitere Vernetzung ermöglicht wurde. Etwa 100
ml Wasser wurden mittels dieses Verfahrens aus dem Reaktor entfernt.
Nach der Vernetzungsreaktion wurde das Reaktionsgemisch über
2 Stunden auf 25°C abgekühlt.
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Aufarbeitung.
Die resultierenden Perlen wurden wie folgt gereinigt und isoliert.
Toluol wurde vom abgekühlten Gemisch abdekantiert, um die
resultierenden Core-Shell-Partikel zu gewinnen (während
des Dekantierens des Lösungs mittels gingen einige Core-Shell-Partikel
verloren). Anschließend wurden 500 ml Methanol unter Rühren
für 30 Minuten zu dem Gemisch gegeben. Das Rühren
wurde gestoppt, um die Perlen am Boden absetzen zu lassen. Wiederum
wurde die Flüssigphase, Methanol, abdekantiert. Anschließend
wurden 800 ml Wasser zu den Perlen gegeben und unter Rühren
für 30 Minuten gemischt. Danach wurde Wasser abdekantiert.
Die Wasser-Waschsequenz wurde dreimal durchgeführt. Die
Aufschlämmung, die die Perlen umfasste, wurde in einen
600-ml-Frittentrichter gegossen und überschüssiges
Wasser wurde unter verringertem Druck entfernt. Die feuchten Perlen
wurden bei 80°C gefroren und gefriergetrocknet.
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Ausbeute.
Etwa 98 g Core-Shell-Partikel wurden erhalten.
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Beispiel 3
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Herstellung von Core-Shell-Partikeln mit
vernetzter Polyvinylamin-Hülle (Maßstab von 4
g/100 ml) (Referenz-ID-Nr. 291)
-
Dieses
Beispiel erläutert die Herstellung eines Core-Shell-Partikels,
umfassend eine Core-Komponente, die Polystyrolsulfonat umfasst,
und eine Shell-Kompnente, die ein vernetztes Polyvinylamin umfasst,
wobei ein Mehrphasen-in situ-Vernetzungsverfahren mit 4 g Core-Polymer
und N,N-Diglycidylanilin-Vernetzungsmittel in einem Reaktor mit
einem Maßstab von 100 ml hergestellt wird.
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Shell-Polymer.
Eine Polyvinylaminlösung (Mg, 45.000; > 90% hydrolysiert) wurde von der BASF
unter dem Handelsnamen Lupamin 5095 (20–22 Gew.-% in wässriger
Lösung) bezogen. Die Lösung wurde mit hochreinem
Wasser auf 2,5 Gew.-% verdünnt.
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Der
pH der Lösung wurde unter Verwendung von 33 Gew.-% NaOH(-Lösung)
vor der Beschichtung auf pH 8,5 eingestellt.
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Core-Polymer.
Das Core-Polymer war ein Polystyrolsulfonatmaterial, Dowex 50WX4-200,
wie im Zusammenhang mit Beispiel 1 beschrieben.
-
Vernetzungsmittel.
N,N-Diglycidylanilin (N,N-DGA) wurde verwendet, wie es von Aldrich
erhalten wurde.
- Reaktor: 100-ml-Rundkolben,
ausgestattet mit einer Destillationsfalle.
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Mehrphasen-in-situ-Vernetzung.
In einen 100-ml-Rundkolben wurden 4 g Dowex(Na)-Perlen (Core-Polymer)
und 12 ml einer Lösung von 2,5 Gew.-% Lupamin 5095 (pH
8,5) (Shell-Polymer) eingegeben, um ein erstes Gemisch zu bilden.
Das erste Gemisch wurde für 10 Minuten leicht gerührt.
Anschließend wurde ein zweites Gemisch, das 12 ml Toluol
und 1,32 ml N,N'-DGA umfasste, zu dem ersten Gemisch gegeben, wodurch
ein heterogenes Mehrphasenreaktionsgemisch gebildet wurde. Das Mehrphasenreaktionsgemisch
wurde kräftig bei 85°C in einem Ölbad
für 3 Stunden gerührt, gefolgt von der Entfernung
von Wasser mittels azeotroper Destillation bei 120°C für
40 Minuten. Nachdem ein Viertel des Wassers aus dem Reaktionskolben
entfernte worden war, wurde die Reaktion gestoppt.
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Das
Mehrphasenreaktionsgemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen.
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Aufarbeitung.
Die resultierenden Perlen wurden wir folgt gereinigt und isoliert.
Das Lösungsmittel wurde abdekantiert. Die Perlen wurden
mit 20 ml Methanol für ~ 10 Minuten gewaschen, anschließend
wurden sie mit 20 ml Wasser gewaschen. Diese Wasser-Waschsequenz
wurde dreimal wiederholt. Die Perlen wurden mittels Filtration isoliert
und anschließend für 3 Tage gefriergetrocknet.
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Ausbeute.
Die Ausbeute wurde nicht bestimmt.
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Beispiel 4
-
Bindungsleistung von Core-Shell-Partikeln
mit vernetzer Polyvinylamin-Hülle
-
Dieses
Beispiel erläutert die Bindungsfähigkeit bzw.
Bindungskapazität der Core-Shell-Partikel, die in Beispiel
1, Beispiel 2 und Beispiel 3 hergestellt wurden, bezüglich
der Bindung von Kaliumionen in Gegenwart von Magnesiumionen, wie
mittels in vitro-Assays, die für den Gastrointestinaltrakt
repräsentativ sind, bestimmt. Kontrollproben waren im Handel
erhältliches Polystyrolsulfonat-Kationen(austausch)harz
(Dowex 50WX4-200(Na), 100-μm-Perlen- ohne eine Shell-Komponente).
-
Die
Assays und Ergebnisse sind unten beschrieben. Die nachstehende Tabelle
4 identifiziert in summarischer Form die Proben, die in diesem Beispiel
4 ausgewertet wurden, ihre Quelle, ihre interne Probenreferenznummer
und die verschiedenen Zahlen, die die Ergebnisse für die
verschiedenen Proben angeben.
TABELLE
4 | Quelle | Proben-Ref.-Nr. | Assay-Nr.
1 (NI) | Assay-Nr.
2 (KSPIF) | Assay-Nr.
3 (FW) |
Kontrolle
(Dowex(Na)) | Handel | Kontrolle | FIG.
1 | FIG.
5 | FIG.
9 |
[xPVAm/Dowex(Na)] | Beispiel
1 | #253
(FL253) | FIG.
2 | FIG.
6 | FIG.
10 |
[xPVAm/Dowex(Na)] | Beispiel
2 | #293
(FL293) | FIG.
3 | FIG.
7 | FIG.
11 |
[xPVAm/Dowex(Na)] | Beispiel
3 | #291
(FL291) | FIG.
4 | FIG.
8 | FIG.
12 |
-
Beispiel 4A: Bindungsleistung, wie unter
Verwendung von Assay Nr. I bestimmt
-
In
diesem Beispiel wurden die Bindungseigenschaften der Core-Shell-Partikel
der Beispiele 1 bis 3 bestimmt, wobei der in vitro-Assay verwendet
wurde, der im Wesentlichen der gleiche war, wie der als GI-Assay Nr.
I bezeichnete, wie er oben beschrieben ist. Dieser Assay war ein
kompetitiver bzw.
-
Verdrängungsassay,
bei dem Kaliumionen und Magnesiumionen in gleichen Konzentrationen,
die so gewählt sind, dass sie allgemein typisch und repräsentativ
für die Konzentrationen sind, die in verschiedenen Regionen
des Intestinaltrakts festgestellt werden, involviert sind. Ein Dowex(Na)-Kern
ohne das Shell-Polymer wurde als Kontrolle verwendet.
-
Kurz
gesagt wurden in diesem Assay Core-Shell-Partikel mit einer Konzentration
von 4 mg/ml in einer Assaylösung (50 mM KCl, 50 mM MgCl2 und ein Puffer, 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat) bei
einem pH von 6,5 und einer Temperatur von 37°C für
48 Stunden unter Rühren bzw. Umwälzung inkubiert. Die
an die Zusammensetzung gebunde nen Kationen wurden im Zeitverlauf
bestimmt, und zwar in Intervallen von 2 Stunden, 6 Stunden, 24 Stunden
und 48 Stunden.
-
Die
Ergebnisse sind in den 1 bis 4 dargestellt.
Wie in den Figuren ausgewiesen, wird dieser GI-Assay Nr. I alternativ
als ein NI-Assay (nichtinterferierender Assay) und/oder als unter
NI-Bedingungen durchgeführt bezeichnet.
-
Die
Bindungsdaten für diesen Assay für die Kontrolle
Dowex(Na)-Kern-alleine, ohne ein Shell-Polymer, sind in Figur dargestellt.
Wie dort demonstriert, band der Dowex(Na)-Kern, ohne Shell-Polymer,
K+ in einer Menge von etwa 0,5 mÄq/g
und er band Mg++ in einer Menge von mehr
als etwa 3,5 mÄq/g (annähernd) etwa unter den
Bedingungen dieses Assays. Diese Werte waren über die Zeitdauer
von 2 h bis 48 h hinweg im Wesentlichen unverändert. In
dieser 1 (und allgemein in Bezug auf
jede der 2 bis 12)
repräsentiert eine negative Bindungsfähigkeit
für Natrium (als eine negative Zahl für gebundene
Ionen in mÄq/g dargestellt), das aus dem Polymer ausgetauschte
Natrium. Dies stellte eine innere Kontrolle bezüglich der
Gesamtbindungsfähigkeit und Rate des Austauschs bereit.
-
2 zeigt
das aus diesem Assay resultierende Bindungsprofil für Core-Shell-Partikel,
die ein vernetztes Polyvinylamin-Shell-Polymer auf einem Dowex(Na)-Core-Polymer
umfassen (z. B. hierin unter Verwendung der Kurzbezeichnung [xPVAm/Dowex(Na)]
bezeichnet), wie in Beispiel 1 hergestellt (Ref.-Nr. 253). Bei einer
Dauer von 2 Stunden wurden eine K+-Bindung
von 3,3 mÄq/g und eine Mg2+-Bindung
von etwa 0,5 mÄq für diese Core-Shell-Partikel
beobachtet. Relativ geringere Änderungen wurden bei einer
Dauer von 6 Stunden beobachtet. Über einen Zeitraum von
mehr als etwa 6 Stunden bis zum Ende der Studie stieg die Bindung
von Mg2+ allmählich an und die
Bindung von K+ nahm ab. Bemerkenswerterweise
war jedoch die Bindung von K+ > 2 mÄq/g bei
einer Dauer von 6 Stunden und bei einer Dauer von 24 Stunden. Bei
einer Dauer von 24 Stunden wurde eine Mg2+-Bindung
von etwa 1,5 mÄq/g beobachtet. Bei 48 Stunden wurde ein
K+-Bindungswert von 1,6 mÄq/g beobachtet.
Verglichen mit dem Bindungswert für die Kontrollperlen
[Dowex(Na)] (0,5 mÄq/g) stellen diese Daten eine K+-Bindungswert einer etwa dreifachen Verbesserung
bei der Dauer von 48 Stunden dar.
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3 zeigt
das ausgehend von diesem Assay erhaltene Bindungsprofil für
das Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], das in Bespiel 2 hergestellt
wurde (Ref.-Nr. 293). Das Profil belegt etwa die gleiche (wenn nicht
geringfügig verbesserte) Selektivitäts- und Persistenzleistung,
wie sie in 2 für das Core-Shell-Partikel,
wie es in Beispiel 1 hergestellt wurde, dargestellt sind. Die Daten
zeigen die Reproduzierbarkeit und die Skalierbarkeit des Mehrphasen-in
situ-Vernetzungsverfahrens, da im Wesentlichen ähnliche
Ergebnisse unter Verwendung des Core-Shell-Partikels, die in Beispiel
1 (2 g Core-Polymer/100-ml-Reaktor) und in Beispiel 2 (100 g Core-Polymer/1l-Reaktor)
hergestellt wurden, erhalten wurden.
-
4 zeigt
das resultierende Bindungsprofil aus diesem Assay für Core-Shell-Partikel
[xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel 3 (Ref.-Nr. 291) unter Verwendung
von N,N-DGA-Vernetzungsmittel hergestellt wurden. Dieses Core-Shell-Partikel
zeigte einen wesentlichen Grad der K+-Bindung
unter diesen Assaybedingungen über die 48-stündige
Messdauer hinweg. Bedeutsamerweise weisen diese vernetzten Core-Shell-Partikel mit
xPVAm-Shell-Polymer eine bemerkenswert persistente bzw. dauerhafte
Permselektivität bezüglich der Kali umionenbindung
gegenüber Magnesiumionenbindung unter den Bedingungen dieses
Assays auf.
-
Beispiel 4B: Bindungsleistung, wie sie
unter Verwendung von Assay Nr. II bestimmt wird
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In
diesem Beispiel wurden die Bindungseigenschaften der Core-Shell-Partikel
der Beispiele 1 bis 3 unter Verwendung des als GI-Assay Nr. II bezeichneten
in vitro-Assays bestimmt. Dieser Assay war ein kompetitiver Assay,
bei dem Kaliumionen und Magnesiumionen und bestimmte weitere Anionen,
die in der Umgebung der oberen Gastrointestinalumgebung typisch
sind, involviert waren. Ein Dowex(Na)-Kern ohne das Shell-Polymer
wurde als Kontrolle verwendet.
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In
diesem Assay wurden Core-Shell-Partikel mit einer Konzentration
von 4 mg/ml in einer Assaylösung (50 mM KCl, 50 mM MgCl2, 5 mM Natriumtaurocholat, 30 mM Oleat,
1,5 mM Citrat und ein Puffer, 50 mM 2-Morpholinoethansulfonsäure-Monohydrat)
bei einem pH von 6,5 und einer Temperatur von 37°C für
48 Stunden unter Rühren inkubiert. Die an die Zusammensetzung
gebundenen Kationen wurden über die Zeit hinweg in Intervallen
von 2 Stunden, 6 Stunden, 24 Stunden und 48 Stunden bestimmt.
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Die
Ergebnisse sind in den 5 bis 8 dargestellt.
Wie in diesen Figuren ausgewiesen, wird dieser GI-Assay Nr. II alternativ
als ein K-SPIF-Assay (kaliumspezifischer interferierender Assay)
und/oder als unter K-SPIF-Bedingungen durchgeführt bezeichnet.
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Die
Bindungsdaten für diesen Assay bezüglich des Dowex(Na)-Kontrollkerns – ohne
ein Shell-Polymer – sind in 5 dargestellt.
Wie dort gezeigt, band der Dowex(Na)-Kern Kaliumionen in einer Menge
von etwa 0,8 mÄq/g, band jedoch fast 4 mÄq/g Magnesiumionen
unter den Bedingungen des Assays. Die Bindungsfähigkeit
dieser Kontrollperlen war über die Zeitdauer der 48-stündigen
Studie hinweg im Wesentlichen unverändert.
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6 zeigt
das Bindungsprofil aus diesem Assay für Core-Shell-Partikel
[xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel 1 (Ref.-Nr. 253) hergestellt
wurden. Diese Core-Shell-Partikel banden K+ in
einer Menge von ~ 3,0 mÄq/g über die ersten 6
Stunden. Bei 24 Stunden und 48 Stunden banden die Core-Shell-Partikel
K+ in einer Menge von ~ 2,5 mÄq/g
(Zeitpunkt 24 Stunden) und in einer Menge von geringfügig > 2,0 mÄq/g
(Zeitpunkt 48 Stunden). Die Core-Shell-Partikel banden eine kleinere
Menge an Mg++, insbesondere über
die Zeitdauern von 2 Stunden, 6 Stunden und 24 Stunden hinweg, die
jeweils ≤ 2 mÄq/g unter den Bedingungen dieses
Assays waren. Bei der Zeitdauer von 48 Stunden war die Menge an
gebundenem Mg++ geringfügig < 2,0 mÄq/g
unter den Assaybedingungen. Diese Daten sind allgemein in Übereinstimmung
mit, wenn nicht geringfügig verbessert, relativ zu den
entsprechenden Daten aus dem GI-Assay Nr. I (siehe 2),
was wünschenswerte Leistungseigenschaften in einen relativ
komplexeren Assay zeigt.
-
7 zeigt
das Bindungsprofil aus diesem Assay für das Core-Shell-Partikel
[xPVAm/Dowex(Na)], das in Beispiel 2 (Ref.-Nr. 293) hergestellt
wurde. Diese Daten zeigen eine K+-Bindung
von ~3,0 mÄq/g für dieses Core-Shell-Partikel
für jeden der Zeitpunkte 2 Stunden, 6 Stunden und 24 Stunden.
Diese Daten zeigen auch eine persistente bzw. dauerhafte Permselektivität
für Kaliumionen gegenüber Magnesiumionen für
deutlich über 24 Stunden. Beispielsweise wird selbst bei
48 Stunden das Magnesiumion in einer Menge von geringfügig < 2,0 gebunden. Diese
Daten zeigen auch die Reproduzierbarkeit und die Skalierbarkeit
des Mehrphasen-in situ-Vernetzungsverfahrens. (Vergleiche die Ergebnisse
von 6, die auf Core-Shell-Zusammensetzungen von Beispiel
1 (2 g Core-Polymer/100 ml-Reaktor) basieren, mit den Ergebnissen
von 7, die auf Core-Shell-Zusammensetzungen von Beispiel
2 (100 g Core-Polymer/1 l-Reaktor) basieren).
-
8 zeigt
das resultierende Bindungsprofil aus diesem Assay für Core-Shell-Partikel
[xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel 3 (Ref.-Nr. 291) unter Verwendung
von N,N-DGA-Vernetzungsmittel hergestellt wurden. Das Core-Shell-Partikel
zeigte einen wesentlichen Grad der K+-Bindung
unter diesen Assaybedingungen über die 48-stündige
Messzeitdauer hinweg. Bedeutsamerweise weisen diese vernetzten Core-Shell-Partikel mit
einem xPVAm-Shell-Polymer eine bemerkenswert dauerhafte Permselektivität
bezüglich der Kaliumionenbindung gegenüber Magnesiumionenbindung
unter den Bedingungen dieses Assays auf.
-
Beispiel 4C: Bindungsleistung, wie unter
Verwendung von Assay Nr. III bestimmt
-
In
diesem Beispiel wurden die Bindungseigenschaften der Core-Shell-Partikel
der Beispiele 1 bis 3 unter Verwendung des als GI-Assay Nr. III
bezeichneten in vitro-Assays bestimmt. Dieser Assay war ein ex vivo-Assay,
bei dem Ionen, die in humanen Fäkalwasserextrakten vorhanden
sind, involviert sind, und zwar allgemeine repräsentativ
für den Ionengehalt und die Ionenkonzentrationen, die im
unteren Colon bzw. Grimmdarm festgestellt werden. Ein Dowex(Na)-Kern
ohne das Shell-Polymer wurde als Kontrolle verwendet.
-
In
diesem Fäkalwasserassay wurden Core-Shell-Partikel mit
einer Konzentration von 4 mg/ml in einer Fäkalwasserlö sung
bzw. wässrige Fäzeslösung bei einer Temperatur
von 37°C für 48 Stunden unter Rühren inkubiert.
Die Fäkalwasserlösung wurde erhalten, indem humane
Fäzes für 16 Stunden bei 50.000 g bei 4°C zentrifugiert
und anschließend der resultierende Überstand durch
einen 0,2 μm-Filter filtriert wurde. Die an die Zusammensetzung
gebundenen Kationen wurden über den Zeitverlauf bestimmt.
-
Die
Ergebnisse sind in den 9 bis 12 dargestellt.
Wie in den Figuren ausgewiesen, wird dieser GI-Assay Nr. III alternativ
als ein FW-Assay (Fäkalwasserassay) und/oder als unter
FW-Bedingungen durchgeführt bezeichnet.
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Die
Bindungsdaten für diesen Assay bezüglich des Dowex(Na)-Kontroll-Kerns – ohne
ein Shell-Polymer – sind in 9 dargestellt.
Wie dort gezeigt, band der Dowex(Na)-Kern Kaliumionen in einer Menge
von zwischen etwa 0,5 bis etwa 0,8 mÄq/g, band jedoch Calciumionen
und Magnesiumionen, die zusammen betrachtet wurden, in einer Menge
von (etwa) ~3,5 mÄq/g unter den Bedingungen des Fäkalwasserassays.
Die Bindungsfähgikeiten dieser Kontrollperlen waren über
die Zeitdauer der Studie hinweg im Wesentlichen unverändert.
-
10 zeigt das Bindungsprofil aus diesem Assay für
Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel 1 (Ref.-Nr.
253) hergestellt wurden. Diese Core-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)] banden
Kaliumionen in einer Menge von mehr als etwa 2,0 über die
48-stündige Studie hinweg, was eine 2,5-fache Verbesserung
der Kaliumbindungskapazität unter diesen Bedingungen im
Vergleich zum Kern alleine darstellt (9). Diese
Core-Shell-Partikel minimierten in effektiver Weise auch die Bindung
von sowohl Calciumionen als auch Magnesiumionen, die jeweils in
einer Menge von weniger als 0,5 mÄq/g, in jedem Fall unter
den Bedingungen dieses Fäkalwasserassays, gebunden wurden.
Die Bindungsfähigkeiten dieser Core-Shell-Partikel variierten
nur mäßig über die Zeitdauer der Studie
hinweg, was die dauerhafte Permselektivität der Core-Shell-Partikel
beispielhaft darlegt.
-
11 zeigt das Bindungsprofil aus diesem Assay für
die Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel 2 (Ref.-Nr.
293) hergestellt wurden. Diese Core-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)] banden
Kaliumionen in einer Menge von mehr als etwa 2,0 über etwa
40 Stunden hinweg und in einer geringfügig niedrigeren Menge
bei 48 Stunden, was eine 2-fache bis 2,5-fache Verbesserung der
Kaliumbindungsfähigkeit unter diesen Bedingungen, verglichen
mit dem Kern alleine (9), darstellt. Diese Core-Shell-Partikel
minimierten in effektiver Weise auch die Bindung von sowohl Calciumionen
als auch Magnesiumionen, die jeweils in einer Menge von weniger
als 0,5 mÄq/g, in jedem Fall unter den Bedingungen dieses
Fäkalwasserassays, gebunden wurden. Die Bindungsfähigkeiten
dieser Core-Shell-Partikel variierten über die Zeitdauer
der Studie hinweg nur mäßig, was die dauerhafte
Permselektivität der Core-Shell-Partikel beispielhaft darlegt.
-
12 zeigt das aus diesem Assay resultierende Bindungsprofil
für Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel
3 (Ref.-Nr. 291) hergestellt wurden. Die Core-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)]
banden Kaliumionen in einer Menge von etwa 2,0, was eine mehr als
2-fache Verbesserung der Kaliumbindungsfähigkeit unter
diesen Bedingungen, verglichen mit dem Kern alleine (9)
darstellt, und sie schlossen in effektiver Weise eine Bindung von
sowohl Calciumionen als auch Magnesiumionen, die jeweils in vernachlässigbarer Weise
gebunden wurden, in jedem Fall unter den Bedingungen dieses Fäkalwasserassays
aus. Die Bindungsfähigkeiten dieser Core-Shell-Partikel
waren über die Zeitdauer der Studie hinweg praktisch unverändert,
was die dauerhafte Permselektivität der Core-Shell-Partikel über
die 48-stündige Studie hinweg zeigt.
-
Beispiel 5
-
Rasterelektronenmikroskopische (SEM)-Bilder
von Core-Shell-Partikeln mit vernetzter Polyvinylamin-Hülle
-
Rasterelektronenmikroskopische
(SEM)-Bilder wurden von den Core-Shell-Partikeln [xPVAm/Dowex(Na)],
die in den Beispielen 1 bis 3 hergestellt wurden, aufgenommen. Diese
Bilder illustrieren die relativ gleichförmigen Shell-Oberflächen.
-
Die 13A und 13B zeigen
SEM-Bilder der Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel
1 (Ref.-Nr. 253) hergestellt wurden, bei relativ geringer Vergrößerung
(13A) und bei relativ hoher Vergrößerung
(13B).
-
Die 14A und 14B zeigen
SEM-Bilder der Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel
2 (Ref.-Nr. 293) hergestellt wurden, bei relativ geringer Vergrößerung
(14A) und bei relativ hoher Vergrößerung
(14B).
-
Die 15A und 15B zeigen
SEM-Bilder der Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)], die in Beispiel
3 (Ref.-Nr. 291) hergestellt wurden, bei relativ geringer Vergrößerung
(15A) und bei relativ hoher Vergrößerung
(15B).
-
Die 16A und 16B zeigen
SEM-Bilder der [Dowex(Na)]-Partikel – ohne eine Shell-Komponente – (als
Kontrolle in den Experimenten von Beispiel 4 verwendet) bei relativ
geringer Vergrößerung (16A) und
bei relativ hoher Vergrößerung (16B).
-
Beispiel 6
-
Konfokale Bilder von Core-Shell-Partikeln
mit vernetzter Polyvinylamin-Hülle
-
Konfokale
Bilder wurden von den Core-Shell-Partikeln [xPVAm/Dowex(Na)], die
in Beispiel 1 und in Beispiel 2 hergestellt wurden, aufgenommen.
Ein konfokales Bild wurde auch von Dowex(Na)-Polystyrolsulfonat-Kationenharzperlen – ohne
Shell-Polymer – aufgenommen.
-
Kurz
gesagt wurden die polymeren Core-Shell-Partikel mit AlexaFluor 488
(Molecular Probes, OR Katalognummer A10436) gefärbt, und
zwar 1 mg in 200 ml Puffer. Sie wurden anschließend kurz
gewaschen, um nichtgebundenen Fluorophor zu entfernen. Die präparierten
bzw. vorbereiteten Partikel wurden unter Verwendung eines konfokalen
Mikroskops vom Typ Zeiss 510 UV/Vis Meta Confocal Microscope abgebildet.
-
Die 17A bis 17C zeigen
konfokale Bilder der Core-Partikel alleine – ohne Shell-[Dowex(Na)] (17A) und der Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)],
die in Beispiel 2 (Ref.-Nr. 293) hergestellt wurden (17B), und der Core-Shell-Partikel [xPVAm/Dowex(Na)],
die in Beispiel 1 (Ref.-Nr. 253) hergestellt wurden (17C). Die Größenmaßstäbe
(„size bars") von 50 μm und 2 μm sind
in den 17A bis 17C angegeben.
-
Diese
Bilder zeigen eine gleichförmige bzw. einheitliche Shell-Komponente,
die ein Shell-Polymer umfasst, gebildet als ein relativ dünner
Film (mit einer Filmdicke von etwa 2 um) über einer polymeren
Core-Komponente (17B und 17C)
mit einer Größe von ~ 120 μm.
-
Beispiel 7: Beispiel für die
Herstellung von Core-Shell-Partikeln durch Beschichtung von Polystyrolsulfonat (PSS
oder Dowex(Na)) mit vernetztem Polyvinylamin (PVAm) in einem 500
g-Maßstab in einem 5 l-Reaktor (Beschichtungs-ID: Nr. 340)
-
Dieses
Beispiel erläutert die Herstellung von Core-Shell-Partikeln
(oder Perlen), umfassend eine Core-Komponente, die Polystyrolsulfonat
umfasst, und eine Shell-Komponente, die ein vernetztes Polyvinylamin umfasst,
wobei ein Mehrphasen- in vitro-Vernetzungsverfahren mit 500 g Core-Polymer
und Epichlorhydrin-Vernetzungsmittel in einem Reaktor mit einem
Maßstab von 5 Litern verwendet wird.
-
Shell-Materialien.
Eine Polyvinylaminlösung (Mg, 45.000; > 90% hydrolysiert) wurde von der BASF
unter dem Handelsnamen Lupamin 5095 (20~22 Gew.-% in wässriger
Lösung) bezogen. Die Lösung wurde mit hochreinem
Wasser auf 2,5 Gew.-% verdünnt. Der pH-Wert der Lösung
wurde unter Verwendung von 33 Gew.-% Natriumhydroxid (NaOH) (-Lösung)
vor der Beschichtung auf pH 8,5 eingestellt.
-
Polyvinylamin,
PVAm: ein lineares und wasserlösliches Polymer mit hohem
Molekulargewicht
-
Core-Materialien.
Dowex 50WX4-200 wurde von Aldrich bezogen. Es wurde ausgiebig in
1 M HCl gewaschen, um es in die H+-Form
zu überführen. Es wurde anschließend
ausgiebig in 1 M NaOH gewaschen, um es in die Na+-Form
zu überführen. Überschüssiges
NaOH wurde durch Waschen in H2O entfernt.
Die Harze wurden gefriergetrocknet und in einem Exsikkator gelagert.
-
Vernetzungsmittel.
Epichlorhydrin (ECH) und andere Chemikalien wurden von Aldrich bezogen
und wie erhalten verwendet.
-
Eine
Lösung in Toluol (22,6% V/V) wurde hergestellt, indem 146
ml ECH mit 500 ml Toluol gemischt wurden.
-
Reaktor:
Die Beschichtung und Vernetzung von Dowex(Na) mit Polyvinylamin
wurde in einem modifizierten 5L-Mantelreaktor vom Typ Buchi durchgeführt.
Der Reaktor war mit einer Innentemperatursonde, einem Stickstoffeinlass,
einer Spritzenpumpe, einer 1000-ml-Dean-Stark-Falle mit Kühler
und einem angeschlossenen Blasenzähler („bubbler"),
einem mechanischen Rührwerk und einem Stahl-Kugelventil-Auslass ausgestattet.
Die Temperatur wurde mittels eines Umwälzens vom Typ Julabo
FP40-ME mit Wärmeübertragungsflüssigkeit
vom Typ Solvay Solexis H-Galden ZT180 Heat Transfer Fluid (ein Hydrofluorpolyether)
kontrolliert. Zwischen der Innen- und Manteltemperatur wurde eine
Maximaldifferenz von 20°C zugelassen.
-
Beschichtung/Vernetzungsverfahren.
Trockene Dowex(Na)-Perlen (500 g) und 1500 ml einer wässrigen
Lösung von 2,5 Gew.-% Lupamin 5095 wurden in einen 5-l-Reaktor
eingegeben. Das Gemisch wurde mittels eines mechanischen Rührwerks
mit 200 UpM für 30 Minuten gerührt und 500 ml
Toluol wurden zugegeben. Die Reaktionstemperatur wurde auf 85°C
erhöht und 646 ml 22,6% ECH in Toluol wurden tropfenweise über eine
Stunde hinweg unter Rühren bei 600 UpM zu dem Perlen-Gemisch
gegeben. Die Temperatur des inneren Öls („internal
oil temperature”) wurde auf 110°C erhöht,
um Nasser mittels einer azeotropen Destillation über 6
Stunden hinweg zu entfernen. Das Re aktionsgemisch wurde anschließend über
2 Stunden auf 25°C abgekühlt und mittels dieses
Verfahrens wurden etwa 700 ml Wasser entfernt.
-
Reinigung
und Isolation. Toluol wurde vom abgekühlten Gemisch abdekantiert
und 3 l Methanol wurden zu dem Gemisch gegeben, wobei für
30 Minuten gerührt wurde. Das Rühren wurde beendet,
um die Perlen absetzen zu lassen, und die Methanol-Flüssigphase
wurde wiederum abdekantiert. Diese Verfahrensweise wurde zweimal
wiederholt. Wasser (3 l) wurde zu den Perlen gegeben und unter Rühren
für 30 Minuten damit vermischt, anschließend wurde
das Wasser abdekantiert, gefolgt von Waschen mit Wasser (3 × 3
l). Die aufgeschlämmten Perlen („slurry beads")
wurden in einen 3000 ml Frittentrichter gegossen und überschüssiges Wasser
wurde unter verringertem Druck entfernt. Die feuchten Perlen wurden
gefroren und getrocknet.
-
Ausbeute.
Etwa 480 g trockene beschichtete Perlen wurden erhalten.
-
Charakterisierung
von beschichteten Perlen. Die Core-Shell-Partikel, die unter in
diesem Beispiel beschriebenen Bedingungen hergestellt wurden, wurden
mittels Assay Nr. I (wie oben in Beispiel 4A beschrieben und worauf
als nicht-interferierende (NI) Bedingungen Bezug genommen wird)
und mittels Assay Nr. II (wie oben in Beispiel 4B beschrieben und
worauf als Bedingungen eines Kalium-spezifischen interferierenden
Assays (K-SPIF) Bezug genommen wird) getestet. Graphen bzw. Diagramme,
die die Bildungsprofile für Perlen zeigen, die mittels
des in diesem Beispiel beschriebenen Verfahrens hergestellt und
unter NI- und K-SPIF-Bedingungen getestet wurden, sind in den 18(a) bzw. 18(b) dargestellt.
Unter jedem Bedingungssatz zeigten die vernetzten Polyvinyla min/Dowex(Na)-Perlen
persistente bzw. dauerhafte selektive Kaliumionenbindung bis zu
und einschließlich 72 Stunden.
-
Die
beschichteten Perlen, die gemäß diesem Verfahren
hergestellt wurden, wurden auch mittels Röntgen-Fotoelektronenspektroskopie
(XPS) charakterisiert. Die XPS-Daten weisen allgemein auf die Zusammensetzung
der getesteten Core-Shell-Partikel hin und differenzieren zwischen
den primären, sekundären, tertiären und
quartären Stickstoffatomen in der Polyvinylamin-Hülle.
Die Probe FL337 wurde gemäß dem obigen Verfahren
hergestellt, wobei das Verhältnis der Vernetzungsmittels
(ECH) zur Anzahl von Stickstoffatomen im Polyvinylamin 1:1 war.
Die Probe EC64028 wurde gemäß dem obigen Verfahren
hergestellt, mit der Ausnahme, dass das ECH:N-Verhältnis
(in PVAm) 4:1 war. Die XPS-Daten sind in Tabelle 5 zusammengefasst. Tabelle 5. XPS-Ergebnisse für
den PSS-Kern mit einer PVAm-Hülle
Probe | | C-N#1 | C-N#2 | NR4 +Cl– (R=H
oder Alkyl) | Gesamt |
EC64028
(ECH/PVAm:4/1) | %
N | 44 | 46 | 10 | 100 |
(behandelt
mit 0,2 N NaOH) | Atom-% | 5 | 5 | 1 | 11 |
FL337
(ECH/PVAm: 1/1) | %
N | 47 | 44 | 10 | ~100a |
(behandelt
mit 0,2 N NaOH) | Atom-% | 6 | 6 | 1 | 13 |
EC64028
(ECH/PVAm: 4/1) | %
N | 32 | 55 | 13 | 100 |
(ohne
Behandlung mit Base) | Atom-% | 4 | 6 | 1 | 11 |
FL337
(ECH/PVAm: 1/1) | %
N | 33 | 61 | 6 | 100 |
(ohne
Behandlung mit Base) | Atom-% | 5 | 8 | 1 | 14 |
- a Näherungsweise
aufgrund von Rundungsfehlern
-
Beispiel 8: Bindungsprofile von Core-Shell-Partikeln,
die einen PSS-Kern und eine vernetzte PVAm-Hülle umfassen,
in einem Fäkal- bzw. Kotextrakt-Assay
-
Sammlung
und Präparation von Fäkal- bzw. Kotextrakten.
Fäkal- bzw. Kotproben wurden von einem gesunden männlichen
Freiwilligen weißer („Caucasian") Abstammung geliefert.
Die Fäkalproben wurden in 1-Gallone-Ziploc-Beuteln gesammelt
und sofort gemischt und in Zentrifugenröhrchen vom Typ
PPCO Oak Ridge (Nalgene/Nunc, 3319-0050) transferiert. Die Fäkalproben
(die eine mehrtägige Sammlung darstellen) wurden bei 21000
UpM für 20 Stunden bei 4°C zentrifugiert (Beckman
JS-25.50-Rotor in einer Zentrifuge vom Typ Beckman-Coulter Avanti
J-E). Der resultierende Überstand wurde gepoolt bzw. vereinigt
und unter Verwendung einer 0.2 μm-Einwegfiltereinheit von
Nalgene filtriert. Der Fäkalextrakt wurde bis zur Verwendung
bei –20°C gefroren.
-
Verfahren
zum Bestimmen der Kationen-Bindung von Core-Shell-Perlen in Fäkal-
und Dickdarmextrakten. Der Fäkalextrakt wurde in einem
Wasserbad bei Raumtemperatur aufgetaut und auf einer Magnetrührplatte
gerührt. Penicillin G/Streptomycin (Gibco, 15140–122)
wurde bis zu einer Endkonzentration von 100 Einheiten/ml Penicillin
G und 100 μg/ml Streptomycin zugesetzt. Natriumazid wurde
bis zu einer Endkonzentration von 100 μg/ml zugesetzt.
Die Zugabe von Antibiotika und Natriumazid trat einem Bakterien-
und/oder Pilzwachstum währen des Assays entgegen.
-
Core-Shell-Partikel-Polymerproben
wurden in doppelter Wiederholung in Glasröhrchen mit der
Abmessung 16 × 100 mm gegeben, wobei jedes Röhrchen
etwa 50 mg getrocknete, genau abgewogene Probe erhielt. Unter Rühren
wurde Fäkalextrakt in die Röhrchen dispensiert,
um eine Endkonzentration von 10 mg Testprobe pro ml Extrakt zu erzeugen.
Der Extrakt wurde zusätzlich in doppelter Wiederholung
in Röhrchen dispensiert, die keine Testprobe enthielten.
Alle Röhrchen wurden für 72 Stunden bei 37°C
inkubiert, wobei sie auf einem Rotisserie-Mischer rotierten. Bei
6 Stunden, 24 Stunden, 48 Stunden und 72 Stunden wurden 25 μl von
jeder Probe in 475 μl Milli-Q-gereinigtem Nasser verdünnt
(Verdünnung von 1:20). Die verdünnten Proben wurden
anschließend mittels Zentrifugation bei 13200 UpM durch
Filtereinheiten vom Typ Microcon YM-3 (MWCO:3000) für 1
Stunde filtriert. Die Filtrate wurden in eine 1-ml-96-Well-Platte
transferiert und einer Analyse der Kationenkonzentrationen mittels
Ionenchromatographie unterworfen. Die Dowex-Perlen waren durch verschiedene
vernetze Polyvinylamin(PVAm)-Shell-Polymere beschichtet. Die PVAm-Hülle
FL293 wurde mittels des Verfahrens, das in Beispiel 2 beschrieben
ist, hergestellt, wobei das ECH:N-Verhältnis 4:1 war; die PVAm-Hülle
FL294 wurde mittels des Verfahrens, das in Beispiel 2 beschrieben
ist, hergestellt, wobei ein Verhältnis von ECH:N in PVAm
von 5:1 verwendet wurde, und die PVAm-Hülle FL298 wurde
mittels des Verfahrens, das in Beispiel 2 beschrieben ist, hergestellt,
wobei ein Verhältnis von ECH:N in PVAm von 3:1 verwendet wurde.
-
Ionenchromatographieverfahren
zur Messung von Kationenkonzentrationen in Fäkal- und Dickdarmextrakten.
Die Kationenkonzentrationen in Fäkal- und Dickdarmextraktproben
wurden unter Verwendung eines Säulensatzes starker Kationenaustauscher
(Dionex CG16 50 × 5 mm ID und CS16 250 × 5 mm
ID) an einem Dionex ICS2000-System, das mit einem Autosammler vom
Typ Dionex WPS3000, einer Leitfähigkeit-Durchflusszelle
vom Typ DS3 und einem Suppressor vom Typ CSRS-Ultra II 4 mm ausgestattet
war, analysiert. Das ionenchromatographische Detek tionsverfahren
umfasste eine isokratische Elution unter Verwendung von 30 mM Methansulfonsäure
bei einer Flussrate von 1 ml/Minute und die Gesamtlaufzeit betrug
30 Minuten pro Probe.
-
Datenanalyse.
Die Kationenbindung wurde als (C
Start-C
Äq)/([C
Perlen·Valenz
des Ions) berechnet, wobei C
Start die Start-
bzw. Ausgangskonzentration an Kation im Fäkal- oder Dickdarmextrakt
(in Millimolar) ist, C
Äq die Konzentration
an Kation ist, die in der Probe im Gleichgewichtszustand nach Exposition
gegenüber dem Testmittel verbleibt (in Millimolar), und
[Perlen der Konzentration des Testmittels im Extrakt (in mg/ml)
entspricht. Die Valenzen bzw. Wertigkeiten von Kalium und Ammonium
wurden als 1 (d. h. 1 Äquivalent pro Mol) angesehen und
die Valenzen von Calcium und Magnesium wurden als 2 (d. h. 2 Äquivalente
pro Mol) angesehen. Alle Proben wurden in doppelter Wiederholung
getestet, wobei die Werte als ein Durchschnitt (Avg) ± die Quadratwurzel
der zusammengefassten Varianz in C
Start und
C
Äq angegeben sind (Tabelle 6,
19). Die zusammengefasste Varianz („pooled
variance") wird unter Verwendung der folgenden Gleichung berechnet:
worin S
P 2 die zusammengefasste Varianz ist, s
1 2 und s
2 2 für die Varianzen der ersten bzw.
der zweiten Probe stehen und n
1 und n
2 für die Anzahl der Daten in der
ersten und zweiten Probe stehen.
-
Ergebnisse.
Das Vorhandensein von vernetzen Polyvinylamin-Hüllen auf
einem Kern aus Dowex 50W X4-200 erhöhte die Menge an Kalium
und Ammonium, die durch das Material gebunden wird, und zwar gemessen
in mÄq Kation gebunden pro Gramm Bindungsmaterial, zu Zeitpunkten,
die von 6 Stunden bis 72 Stun den gemessen wurden (Tabelle 6, 19). Die Menge an gebundenen zweiwertigen Kationen
(Magnesium und Calcium) wurde entsprechend durch das Vorhandensein
dieser Hüllen verringert.
-
-
Beispiel 9: Bindungsprofile von Core-Shell-Partikeln
(Perlen), die einen PSS-Kern und eine vernetzte PVAm-Hülle
umfassen, in einem Fäkalextrakt-Assay.
-
Eine
Anzahl von Fäkalbindungsexperimenten wurde durchgeführt,
wie es im Wesentlichen in Beispiel 8 beschrieben ist, mit den folgenden
beiden Unterschieden. Zunächst wurde die Bindung bei einer
Polymerkonzentration von 4 mg pro ml Fäkalextrakt anstatt
10 mg pro ml Fäkalextrakt gemessen. Zweitens waren die genommenen
Zeitpunkte 2, 6, 24 und 48 Stunden. Die Ergebnisse sind in Tabelle
7 dargestellt. Die Dowex-Perlen wurden mittels verschiedener vernetzter
Polyvinylamin(PVAm)-Shell-Polymere beschichtet. Die PVAm-Shell FL253
wurde mittels des Verfahrens, das in Beispiel 1 beschrieben ist,
hergestellt; die PVAm-Shell FL275 wurde mittels des Verfahrens,
das in Beispiel 1 beschrieben ist, hergestellt, mit der Ausnahme,
dass ein Maßstab von 5 g verwendet wurde, und die PVAm-Shell
FL291 wurde mittels des Verfahrens, das in Beispiel 3 beschrieben
ist, hergestellt.
-
-
Beispiel 10: Bindungsprofile von Perlen,
die einen PSS-Kern und eine vernetzte PVAm-Hülle umfassen,
in einem Dickdarmextrakt-Assay.
-
Ein
Bindungsexperiment wurde durchgeführt, im Wesentlichen
wie es in Beispiel 8 beschrieben ist, jedoch mit einem Unterschied.
Anstelle einer Fäkalprobe war die verwendete Probe Dickdarmflüssigkeit
(„colonic fluid"), die von einer weiblichen Freiwilligen
zur Verfügung gestellt wurde, die sich vor kurzem einer
Kolostomie mit teilweise Entfernung Ihres terminalen Colons unterzogen
hatte, wobei ein Kolostomiebeutel verwendet wurde. Die Ergebnisse
dieser Studie sind in Tabelle 8 dargestellt. Die PVAm-Shells FL293,
FL294 und FL298 sind oben in Beispiel 8 beschrieben.
-
-
Beispiel 11: Die Wirkung von Core-Shell-Partikeln
(umfassend eine vernetzte Polyvinylamin-Hülle auf einem Polystyrolsulfonat-Kern)
auf die Kationenausscheidung bei Schweinen
-
Testgegenstände.
Die Natrium-Form von Polystyrolsulfonat (Kayexalate; Newton Pharmacy,
Kanada) und Y5017N6 (eine Mischung von mit vernetztem Polyvinylamin
beschichteten Polystyrolsulfonat-Perlen in Natrium-Form (Dowex 50WX4-200);
Perlen-Chargen FL332, FL336 und FL327). Die Chargen FL332 und FL335
wurden mittels des in Beispiel 7 beschriebenen Verfahrens hergestellt
und FL327 wurde mittels eines ähnlichen Verfahrens (wie
in Beispiel 7) hergestellt, mit der Ausnahme, dass das Vernetzungsmittel
(ECH) bei einer Temperatur von 50°C zugegeben wurde.
-
Aufbau
der Studie. Der gesamte Aufbau der Studie ist in 20 dargestellt. Achtzehn Schweine wurden in metabolische
Verschläge („metabolic crates") gesetzt, die eine
Abtrennung und Sammlung der gesamten Kot- und Urinabgabe ermöglichen.
Sie wurden für einen Zeitraum von sieben Tagen an normales
Schweine-Wachstumsfutter gewöhnt, mit zusätzlichem
Natrium, das zugesetzt wurde, um dem Natrium, das als Gegenion in
Y5017N6 vorhanden ist, Rechnung zu tragen. Sieben Tiere erhielten
anschließend weiterhin das Natrium-supplementierte Wachstumsfutter,
während vier Tiere auf normales Wachstumsfutter umgestellt
wurden, das mit Y5017N6 supplementiert wurde, so dass eine tägliche
Dosis von 1 g/kg/d erhalten wird, und weitere sieben Tiere wurden
auf normales Wachstumsfutter umgestellt, dass mit Kayexalate (Polystyrolsulfonat
in Natrium-Form) supplementiert war, so dass eine tägliche
Dosis von 1 g/kg/d erhalten wurde. Ein Bolus Eisen(III)-oxid wurde
zusammen mit der ersten Fütterung an Tag D(1) und an Tag
D(9) als ein Indikator der Transitzeit verabreicht. Urin und Fäzes
wurden täglich gesammelt und gepoolt, wobei am Tag D(1)
begonnen und dies bis zum Ende der Studie fortgesetzt wurde.
-
Der
Kationengehalt von Urin und Fäzes wurde an den Tagen D(3)
bis D(8) gemessen und die Wirkung der Y5017N6-Behandlung wurde gegenüber
der Kontrollgruppe anhand der Urin- und Kot-Kationenausscheidung
bestimmt.
-
Zuordnung
von Tieren. Achtzehn näherungsweise 9 Wochen alte intakte
bzw. gesunde wachsende kastrierte Schweine („grower barrow
swine") (Camborough-15- oder -22-Muttertiere × Terminal-Sire-Eber;
PIC Canada, Inc.), die näherungsweise 25 kg wogen, wurden
in dieser Studie verwendet. Tiere, die offensichtlich Gesundheitsprobleme
hatten (z. B. Schwäche, Lähmung, Hernie, Diarrhoe)
oder Kryptorchiden wurden aus der Studie ausgeschlossen. Sieben
Schweine wurden zufällig für die Kontroll- und
Kayexalate-Behandlungen gruppiert. Vier Schweine wurden zufällig
der Y5017N6-Behandlung zugeordnet. Die Schweine wurden in metabolischen
Verschlägen während der Dauer der Studie gehalten,
wobei diese eine Abtrennung und Sammlung des gesamten Urins und
der gesamten Fäzes, die von den Tieren ausgeschieden wurden,
ermöglichten. Drei Nahrungsbehandlungen (eine Kontrolldiät
und zwei Testdiäten) wurden während einer Behandlungsperiode
in dieser Studie angeboten. Während der Behandlungsperiode
wurden die Behandlungsgruppen mit einem Wachstumsfutter, das mit
1 g Kayexalate oder Y5017N6 pro Kilogramm Körpergewicht
supplementiert war, gefüttert. Die Kontrollgruppe wurde
mit einem Standardwachstumsfutter gefüttert, das mit der
geeigneten Menge Natriumbicarbonat supplementiert war, so dass die
gleiche Menge an Natrium pro Kilogramm Diät bzw. Futter zugeführt
wurde, wie die, die durch das Kayexalate und Y5017N6 bereitgestellt
wurde.
-
Eingewöhnungsperiode.
Vor der Eingewöhnungsperiode wurden die Schweine mit einem
Standard-Mastfutter („standard production diet") gefüttert.
Am Beginn der Eingewöhnungsperiode wurden die 18 Schweine
gewogen, selektiert und nach Ge wicht geordnet. Während
der Eingewöhnungsperiode wurden die Schweine trainiert,
dass sie alles angebotene Futter verzehren. Drei Tage vor der Testfutterperiode
bzw. Testernährungsperiode wurden die jedem Schwein tatsächlich
verfütterten Mengen gemäß ihrem Körpergewicht zum
Beginn der Eingewöhnungsperiode angepasst, so dass jedes
Schwein bei jedem Behandlungsfutter angesichts der festgelegten
Einschlussrate 1 g Kayexalate oder Y5017N6/kg Körpergewicht/Tag
erhielt. Die den Schweinen verfütterte Menge beim Kontrollfutter
wurde auf die gleiche Weise angepasst. Diese Menge des Futters blieb
dann für jedes Schwein für den Rest der Studie
konstant. Über die gesamte Studie hinweg wurden die täglichen
Futterzuteilungen für einzelne Schweine in zwei gleiche
Portionen aufgeteilt und näherungsweise um 08:30 und 15:30
angeboten.
-
Testernährungsperiode.
Nach der Eingewöhnung wurden elf Testschweine auf ein Futter
umgestellt, das ein Gramm Kayexalate oder Y5017N6 pro Kilogramm
Körpergewicht enthielt. Die sieben Kontrolltiere blieben
auf dem Kontroll(Eingewöhnungs)-Futter. Diese Fütterungsregime
bestanden für zehn Tage.
-
Sammlungsperiode.
Fäzes und Urin wurden pro Tier und pro Tag gesammelt und
gepoolt. Ein Kunststoffbeutel der um den Anus des Schweins mittels
Ringen, die an der Haut angebracht waren, in Position gehalten wurde,
sammelte die Fäzes. Jeder Beutel Fäzesprobe wurde
einzeln gewogen, bevor er bei näherungsweise –20°C
eingefroren wurde. Die Fäzes wurden kontinuierlich bis
zum Ende der Behandlungsperiode gesammelt. Für jedes einzelne
Schwein beendete das Erscheinen der ersten roten Fäzes
aufgrund des zweiten Eisen(III)-Oxid-Bolus die Kotsammlung. Der
Urin wurde mittels einer Sammelschale, die unterhalb des metabolischen
Verschlags des Schweins angebracht war, gesammelt. Ein unter jeder
Schale angebrachter Trichter bewirkte eine Entleerung in Kunstoffflaschen,
die näherungsweise 20 ml HCl enthielten. Urin wurde bis
zum Anbieten des zweiten Eisen(III)-Oxid-Bolus kontinuierlich gesammelt.
Das Gewicht des gesammelten Urins wurde zweimal an jedem Tag der
Sammlungsperiode aufgezeichnet. An jedem Tag (24 h) wurden Kot-
und Urinproben für jedes Schwein vom Rest der Proben für
dieses Schwein getrennt gehalten.
-
Sobald
die Sammlungsperiode abgeschlossen war, wurden die einzelnen gefrorenen
Kotproben aufgetaut, gründlich gemischt (d. h. jede 24-Stunden-Probe
wurde gemischt, jedoch von den anderen 24-Stunden-Proben getrennt
gehalten) und gefriergetrocknet. Die gefriergetrockneten Kotproben
wurden durch ein 1-mm-Sieb gemahlen, um Homogenität für
Analysenzwecke zu erreichen.
-
Analyse
des Kationengehalts in Urin und Fäzes. Die gefriergetrockneten
Kotproben wurden für 48 h in 1 M HCl extrahiert. Die Proben
wurden mittels Zentrifugationen geklärt und der Überstand
wurde mittels Flammenspektroskopie auf den Kationengehalt analysiert.
Urinproben wurden aufgetaut, gründlich gemischt und 1/30
in 50 mM HCl verdünnt. Die verdünnten, gemischten
Proben wurden filtriert und mittels Ionenchromatographie auf den
Kationengehalt analysiert. Die Wirkung der Testgegenstände
auf die Kationenausscheidung wurde berechnet, indem durchschnittliche
Kationen, die in der Kontrollgruppe ausgeschieden wurden, mit Kationen,
die in den Testgruppen ausgeschieden wurden, während der
Tage D(3) bis D(8) für die Fäzes und D(1) bis
D(8) für den Urin verglichen wurden. Die Kotanalysenperiode
umfasste die Tage nach dem letzten Erscheinen des ersten Eisen(III)-Oxid-Bolus
in den Fäzes und bevor die Behandlung am Ende der Behandlungsperiode
endete.
-
Ergebnisse.
Eine Dosierung von etwa 1 g/kg/d Kayexalate resultierte in einer
erhöhten fäkalen Ausscheidung von Natrium, Kalium,
Magnesium, Kalzium in den Fäzes von Schwei nen und in einer
Reduktion der Ausscheidung dieser Kationen im Urin von Schweinen
(21(a) und 21(b)).
Y5017N6 resultierte auch in einer erhöhten durchschnittlichen
Natrium- und Kalium-Sekretion in die Fäzes und in einer
verringerten durchschnittlichen Natrium-, Kalium- und Magnesiumexkretion
im Urin, verglichen mit Kontrollfäzes und -urin.
-
Beim
Vergleich mit der Kayexalate-behandelten Gruppe zeigte die Y5017N6-Gruppe
eine erhöhte Natrium-Sekretion in den Fäzes und
eine geringere Exkretion von zweiwertigen Kationen. Diese Veränderung
der fäkalen Ausscheidung wurde durch die erwartete umgekehrte
Wirkung auf die harnbedingte Ausscheidung (d. h. verringerte Natrium-Exkretion
und erhöhte Ausscheidung von zweiwertigen Kationen) kompensiert.
Die Y5017N6-behandelte Gruppe zeigte eine verringerte Kalium-Exkretion
im Urin, verglichen mit Kayexalate, dies wurde jedoch nicht von
einer erhöhten Kalium-Ausscheidung in den Fäzes
wiedergespiegelt.
-
Beispiel 12: Wirkung von Core-Shell-Partikeln
(umfassend eine Hülle mit vernetztem Polyvinylamin) auf
die Kationen-Exkretion bei Ratten
-
Testgegenstände.
Polystyrolsulfonat-Perlen in Natrium-Form (Dowex 50WX4-200; Sigma-Aldrich, Inc.,
St. Louis, MO) und mit vernetztem Polyvinylamin-beschichtete Polystyrolsulfonat-Perlen
in Natrium-Form aus der Charge FL293 (hergestellt mittels des in
Beispiel 2 beschriebenen Verfahrens, worin das ECH:N-Verhältnis
4:1 betrug).
-
Aufbau
der Studie. Der insgesamte Aufbau der Studie ist in 22 dargestellt. Zweiundvierzig Ratten wurden auf
normales Nagerfutter (HD2018; Harlan Teklad Inc., Madison, WI) gesetzt.
Nach drei Tagen wurden sie auf Kalzium-armes Futter bzw. eine Kalzium-arme
Ernährung umgestellt, das/die so konzipiert war, dass sie
in einer Kalzium-Abgabe in Rattenfäkalien, die der von
Menschen ähnlich ist, resultierte (TD04498, Harlan Teklad
Inc., Madison, WI). Nach dreitägiger Gewöhnung
an dieses Futter bzw. an diese Ernährung wurden die Ratten
gewogen, zufällig sieben Gruppen von jeweils sechs Tieren
zugeordnet und in metabolische Käfige gebracht, die eine
Abtrennung und Sammlung des gesamten Kots und des gesamten Urins
ermöglichen. Sie wurden für weitere 24 Stunden
eingewöhnt. Anschließend wurden sechs Gruppen
am Tag D(1) der Studie auf TD04498 umgestellt, das mit Testgegenständen
supplementiert worden war, wie es in 22 und
Tabelle 9 beschrieben ist. Eine Gruppe (Gruppe 1) blieb auf TD04498.
Urin und Fäzes wurden gesammelt und pro Tag am Tag D(–1)
und an den Tagen D(3), D(4), D(5) und D(6) gesammelt und gepoolt.
Der Kationengehalt von Urin und Fäzes wurde an den Tagen
D(3) bis D(6) gemessen und die Wirkung der Behandlung mit den Testgegenständen
wurde gegenüber der Kontrollgruppe an der Kationenausscheidung
in Urin und Kot bestimmt.
-
Futter.
Das an den Tagen D(–4) bis Tag D(7) dieser Studie verwendete
Basisfutter war TD04498. Testgegenstände wurden direkt
in die Pulverform von TD04498 gemischt, und zwar zu 0,5 Gramm pro
100 g Futter (0,5%), 1 Gramm pro 100 g Futter (1%) oder zu 2 Gramm
pro 100 g Futter (2%). Das Testgegenstand-supplementierte Futter
wurde den Ratten verfüttert, wobei Standardverfahrensweisen
für metabolische Käfige eingesetzt wurden. Die
tatsächliche Dosis an Testgegenstand, die am Tag D(3) von
jeder Gruppe verzehrt wurde, ist in Tabelle 9 zusammengefasst. Tabelle 9: Zusammenfassung für
die Untersuchunggruppe
Gruppennummer | Zahl
der Tiere | Behandlungsgruppen | Tatsächliche
verzehrte Dosis (Tag 3) g/kg/d |
1 | 6 | Kontrolle
ohne Behandlung | - |
2 | 6 | Dowex
0,5% | 0,38 |
3 | 6 | Dowex
1,0% | 0,82 |
4 | 6 | Dowex
2,0% | 1,51 |
5 | 6 | FL293
0,5% | 0,34 |
6 | 6 | FL293
1,0% | 0,79 |
7 | 6 | FL293
2,0% | 1,62 |
-
Tiere.
Die in der Studie verwendeten Tiere waren Ratten vom Typ CD® [Crl: CD® (SD)IGS
BR] (Charles River, Wilmington, MA), 8 Wochen alt und näherungsweise
250 g schwer am Tag D(–1) der Studie. Futter und Wasser
wurden ad libitum bereitgestellt.
-
Methoden
und Messungen. Elektrolyte im Urin: Urinproben wurden 30-fach in
50 mM Salzsäure verdünnt und anschließend
filtriert (Whatman 0,45-Mikrometer-PP-Filterplatte, 1000×g
für 10 Minuten). Die Kationenkonzentrationen in diesen
Urinproben wurden unter Verwendung eines Satzes von starken Kationenaustauschsäulen
(Dionex CG16 50 × 5 mm ID und CS16 250 × 5 mm
ID) an einem Dionex ICS2000-System, das mit einem Autosampler vom
Typ Dionex AS50, einer Leitfähigkeitsdurchflusszelle vom
Typ DS3 und einem Suppressor vom Typ CSRS-Ultra II 4 mm ausgestattet
war, analysiert. Das ionenchromatographische Detektionsverfahren
umfasste eine isokratische Elution unter Verwendung von 31 mM Methansulfonsäure
bei einer Flussrate von 1 ml/Minute und die Gesamtlaufzeit betrug
33 Minuten pro Probe.
-
Elektrolyte
im Kot: Nach der Sammlung bzw. Gewinnung aus den metabolischen Käfigen
wurden die Fäzes bei –20°C gefroren.
Die gefrorenen Fäzes wurden gefriergetrocknet und das Trockengewicht
wurde gemessen. Die gesamte getrocknete 24-Stunden-Kotprobe wurde
mit einem Mörser und einem Pistill homogenisiert und bei
Raumtemperatur gelagert.
-
In
ein 15-ml-Konusröhrchen wurden 200 mg homogenisierte Fäzes
und 10 ml 1 N HCl eingegeben. Das Kotgemisch wurde für
näherungsweise 40 Stunden auf einem Rotisserie-Mischer
bei Raumtemperatur inkubiert. Eine Probe des Kot- bzw. -Fäkalienüberstandes
wurde nach Zentrifugation (2000 × g, 15 Minuten) isoliert
und anschließend filtriert (Whatman, 0,45-Mikrometer-PP-Filterplatte,
1000 × g für 10 Minuten). Das Filtrat wurde zweifach
mit Milli-Q-H2O verdünnt.
-
Der
Kationengehalt im Filtrat wurde mittels optischer Emissionsspektrometrie
(ICP-OES) mittels induktivgekoppeltem Plasma unter Verwendung eines
Geräts mit der Bezeichnung Thermo Intrepid II XSP Radial View
gemessen. Die Proben wurden in die Sprühkammer unter Verwendung
einer peristaltischen Pumpe und eines Autosamplers vom Typ CETAC
ASX-510 infundiert. Ein innerer Standard, Yttrium (10 ppm in 1 M
Salzsäure), wurde eingesetzt, um Schwankungen des Probenstroms
sowie der Plasmabedingungen zu korrigieren. Die Emissionslinien,
die zum Quantifizieren verschiedener Kationen verwendet wurden,
sind in Tabelle 10 aufgelistet: Tabelle 10: Emissionslinien zum Quantifizieren
von Kationen mittels ICP-OES
| Wellenlänge
Element (innerer Standard) |
Calcium | 184,0
nm (224,3 nm) |
Magnesium | 285,2
nm (224,3 nm) |
Natrium | 589,5
nm (437,4 nm) |
Kalium | 766,4
nm (437,4 nm) |
-
Datenanalyse.
Die Elektrolyte im Kot wurden in Milliäquivalenten pro
Tag (mÄq/Tag) unter Verwendung der folgenden Gleichung
berechnet:
-
In
der obigen Gleichung war mÄq/l Elektrolyt die angegebene
Konzentration an Elektrolyt gemäß der ICP nach
Anpassung aufgrund des Verdünnungsfaktors und der Valenz
bzw. Wertigkeit und „Fäzes, gesamt pro Tag" war
die Menge an Fäzes, die in einer Zeitdauer von 24 Stunden
gesammelt wurde, nach Gefriertrocknung.
-
Die
Elektkrolyte im Urin wurden in mÄq Elektrolyt, exkretiert
pro Tag (mÄq/Tag), berechnet, wobei die folgende Gleichung
verwendet wurde: (mÄq Elektrolyt pro 1)·(24-Stunden-Urinvolumen).
Die Wirkung der Behandlung wurde berechnet, indem die Durchschnittswerte
aus der Kontrollgruppe von den Werten in Behandlungsgruppen abgezogen
wurden.
-
Die
Daten sind unter Verwendung von Mittelwerten ± Standardabweichung
und/oder mittels Balkendiagrammen der durchschnittlichen Werte unter
Angabe von Standardabweichungen durch Fehlerbalken dargestellt.
Das mittlere Ergebnis aus jeder Gruppe wurde bestimmt, indem die
zusammengefassten mÄq/Tag-Elektrolyt-Werte vom Behandlungstag
D(3) bis zum Tag D(6) für jedes Tier gemittelt wurden und
dieses Durchschnittsergebnis anschließend für
jede Behandlungsgruppe gemittelt wurde.
-
Eine
statistische Analyse wurde unter Verwendung einer Software mit der
Bezeichnung GraphPad Prism v4.03 (Graph Pad Software, Inc., San
Diego, CA) durchgeführt. Die Wahrscheinlichkeits (p)-Werte
wurden unter Verwendung einer einfachen Varianzanalyse („one-way
ANOVA") mit einem Nachtest nach Tukey zum Vergleichen von Gruppen
berechnet.
-
Die
Ergebnisse für Natrium- und Kalium-Ionen in Rattenurin
sind in Tabelle 11A und
23(a) dargestellt. Tabelle 11A.
| Natrium | Kalium |
| Durchschnitt | Std.-Abw. | Durchschnitt | Std.-Abw. |
Dowex
0,5% | 0,37 | 0,21 | –0,04 | 0,16 |
Dowex
1,0% | 1,11 | 0,30 | 0,31 | 0,29 |
Dowex
2,0% | 1,33 | 0,33 | –0,08 | 0,24 |
FL293
0,5% | 0,21 | 0,48 | –0,27 | 0,45 |
FL293
1,0% | 0,17 | 0,42 | –0,47 | 0,31 |
FL293
2,0% | 1,28 | 0,63 | 0,02 | 0,50 |
-
Die
Ergebnisse für Natrium- und Kalium-Ionen in den Fäzes
sind in Tabelle 11B und
23(b) dargestellt. Tabelle 11B
| Natrium | Kalium |
| Durchschnitt | Std.-Abw. | Durchschnitt | Std.-Abw. |
Dowex
0,5% | 0,22 | 0,11 | 0,07 | 0,11 |
Dowex
1,0% | 0,23 | 0,08 | 0,07 | 0,08 |
Dowex
2,0% | 0,69 | 0,14 | 0,17 | 0,06 |
FL293
0,5% | 0,31 | 0,12 | 0,08 | 0,12 |
FL293
1,0% | 0,48 | 0,17 | 0,15 | 0,14 |
FL293
2,0% | 0,79 | 0,18 | 0,16 | 0,04 |
-
Schlussfolgerungen.
FL293 in einer Dosierung von 1% resultierte in der größten
Verringerung der Kaliumausscheidung im Harn bei allen Gruppen. Eine
Behandlung mit entweder Dowex oder FL293 resultierte in einer Erhöhung
der Natriumausscheidung im Harn, und zwar aufgrund des erhöhten
Natriums, das als Gegenion in dem Testgegenständen dosiert
wurde.
-
Im
Mittel resultierte FL293, das mit 1% dosiert wurde, in 112% mehr
Kaliumausscheidung und 111% mehr Natriumausscheidung in den Fäzes
pro Gramm dosiertem Polymer, verglichen mit Dowex, das auf dem gleichen
Level dosiert wurde.
-
Dies
stellt einen statistische signifikanten Unterschied hinsichtlich
Natrium dar (p < 0,05).
-
Beispiel 13: Core-Shell-Partikel mit einem
PSS-Kern und einer Hülle aus vernetztem benzylierten Polyethylenimin
(Ben-PEI), die mittels eines Mehrphasen-Verfahrens mit In-situ-Vernetzung
hergestellt worden sind.
-
Core-Polymer.
Das Core-Polymer war PSS in der Form von Dowex(Na). Dowex(H) 50WX4-200
wurde von Aldrich bezogen und wurde in Dowex(Na) überführt,
bevor es mit dem Shell-Polymer beschichtet wurde.
-
Shell-Polymer.
Das Shell-Polymer war Ben-PEI mit Benzylierungsgraden von 35 bis
80%, bezogen auf das Mol. Diese Shell-Polymere wurden synthetisiert
und als Ben(35)-PEI, BEN(50)-PEI, Ben(65)-PEI und Ben(84)-PEI bezeichnet,
um entsprechend für Polyethylenimin-Polymer zu stehen,
das zu etwa 35 Mol-% (Ben(35)-PEI), zu etwa 50 Mol-% (Ben(50)-PEI)
und zu etwa 65 Mol-% (Ben(65)-PEI) bzw. zu etwa 84 Mol-% (Ben(84)-PEI)
benzyliert ist, zu stehen. Die Löslichkeit eines vinylbenzylierten
PEI-Poylmers (R = Vinyl in der unten stehenden Struktur) wurde ebenso
getestet und wird als v-Ben(40)-PEI gekennzeichnet.
-
-
Allgemein
wurden diese Shell-Polymere hergestellt, indem PEI-10K (27,83 g,
Polysciences) in einen 250 ml Dreihalskolben eingewogen wurde, gefolgt
von der Zugabe von 23,77 g NaHCO3, 71,31
g Ethanol und 0,02 g tert.-Butylcatechol in den Kolben. Der Kolben
wurde in den Abzug eingebracht und mit einem Rückflusskühler,
einem Blasenzähler und einem Überkopfrüher
ausgestattet. Der Kolben wurde auf 70°C erhitzt und entweder
Benzylchlorid oder Vinylbenzylchlorid wurden in der geeigneten Menge über
einen Zeitraum von 2 Stunden zugegeben. Die Reaktion wurde bei dieser
Temperatur für 24 Stunden erhitzen gelassen und anschließend
wurde das Reaktionsgemisch für 6 Stunden abkühlen
gelassen. Methylenchlorid wurde unter Rühren zu dem Reaktionsgemisch
gegeben und das Gemisch wurde für 12 Stunden absetzen gelassen.
Die festen Natriumsalze wurden mittels Filtration durch grobes Faltetenfilterpapier
mit ho her Durchflussrate entfernt. Die resultierende Lösung
wurde für eine Stunde bei 10000 UpM zentrifugiert. Die
klare Lösung wurde abdekantiert und zu Hexanen („hexanes")
gegeben, um das funktionalisierte Polymer zu präzipitieren.
Das Polymer wurde mehrmals mit Hexanen gewaschen, unter verringertem
Druck bei 26°C für 24 Stunden getrocknet und im
Istzustand verwendet. 51,0 g Polymer wurden isoliert.
-
Vernetzungsmittelpunkt.
Epichlorhydrin (ECH) wurde verwendet. Dieses und andere Chemikalien
wurden von Aldrich bezogen und verwendet, wie erhalten.
-
Shell-Löslichkeitseigenschaften.
Eine Untersuchung der Shell-Löslichkeit wurde durchgeführt,
um Shell-Materialien bezüglich einer Verwendung in einem
Mehrphasen-Beschichtungsverfahren mit In-situ-Vernetzung zu screenen.
Vorzugsweise kann die Hülle für ein derartiges
Verfahren in der Wasserphase im Wesentlichen löslich sein
und in der organischen Phase im Wesentlichen unlöslich
sein. Der Shell-Lösungs-pH beeinflusst die Wasserlöslichkeit
der Shell-Polymere. Die Löslichkeitsdaten für
Ben-PEI mit unterschiedlichen Benzylierungsgraden sind in Tabelle
9 aufgelistet.
-
Wie
in Tabelle 12 dargestellt, war Ben-PEI mit geringen Benzylierungsgraden
in Wasser löslich und war in organischen Lösungsmitteln,
wie Toluol, Hexanen und Dodecan unlöslich. Mit erhöhtem
Benzylierungsgrad nahm die Wasserlöslichkeit bei Ben-PEI
ab. Jedoch kann die Wasserlöslichkeit bei Ben-PEI durch
Senkung des pH-Werts der Lösung verändert werden.
Zum Beispiel ist Ben(65)-PEI in Wasser löslich, wenn der Shell-Lösungs-pH
unter 6,5 ist. Als weiteres Beispiel ist Ben(80)-PEI in Wasser kaum
löslich, unabhängig vom pH. Wie unten beschrieben
wurden Ben(35)-PEI und Ben(50)-PEI durchmustert, um das Mehrphasen-Beschichtungsverfahren
mit In-situ-Vernetzung zu untersuchen. Tabelle 12: Löslichkeitsprofil
von benzyliertem PEI
Ben-PEI (Benzylierungsgrad) | Löslichkeit |
H2O | Toluol | Hexan | Dodecan |
35 | Ja,
bis zu pH 9 | Nein | Nein | Nein |
45 | Bis
zu pH 8,5 | Nein | Nein | Nein |
50 | Bis
zu pH 8,0 | Gequollen | Nein | Nein |
65 | Bis
zu pH 6,5 | Gequollen | Nein | Nein |
80 | Gequollen | Ja | Gequollen | Gequollen |
v-Ben(40)-PEI | Gequollen | Gequollen | Nein | Nein |
-
Abwandlungen
für das Multiphasen-Beschichtungsverfahren mit In-situ-Vernetzung.
Experimente zur Untersuchung der Beschichtung mit Vernetzung wurden
in einem Bibliotheksformat von 4 × 6 Reaktoren durchgeführt,
wobei das Vernetzungsmittel/Shell-Polymer-Verhältnis und
der Shell-Lösung-pH von Well zu Well variierten. Das Vernetzungsmittel/Shell-Polymer-Verhältnis
basiert auf der Zahl von Äquivalenten an Vernetzungsmittel
pro Stickstoffatom im Shell-Polymer. Jedes Well bzw. jede Vertiefung
enthielt etwa 300 mg Dowex(Na)-Perlen, die mit wässrigem
Ben(35)-PEI oder Ben(50)-PEI zu 2,5 Gew.-% vorgemischt waren. Die Menge
an Hülle betrug 7,5 Gew.-%, verglichen mit dem Gewicht
der Dowex(Na)-Perlen. Eine Lösung von ECH in einem organischen
Lösungsmittel, wie Hexanen, wurde zugegeben. Jedes Well
wurde auf 85°C erhitzt und bei dieser Temperatur für
10 Stunden umgesetzt. Die beschichteten Perlen wurden dreimal mit
Methanol gewaschen und sie wurden zweimal mit Wasser gewaschen.
Die Perlen wurden gefriergetrocknet für eine Durchmusterung
in nicht-interferierender bzw. nicht-störender MES-Pufferlösung
von 50 mM KCl und 50 mM MgCl2. Die Beschichtungsqualität
wurde bewertet, indem der Grad der dau erhaften selektiven Bindung
von Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen bestimmt wurde.
Diese Ergebnisse sind in den 24(a) bis 24(d) dargestellt.
-
Andere
Beschichtungsexperimente wurden durchgeführt, um die Wirkung
der Beschichtungsdicke auf die Shell-Bindungsleistung zu bewerten.
Diese Experimente wurden ebenso in einem Bibliotheksformat von 4 × 6
Reaktoren durchgeführt. Die Shell-Lösung enthielt
10 Gew.-% Ben(50)-PEI und die Dowex(Na)-Perlen wurden mit einer
vorherbestimmten Menge an Shell-Lösung vorgemischt. Zu
diesen Gemischen wurde eine Lösung von ECH in Hexanen gegeben.
Dieses Beschichtungsverfahren war ähnlich zu dem früheren
Beschichtungsverfahren, das in diesem Beispiel beschrieben wurde.
Die Bindungsergebnisse sind in den 25(a) bis 25(c) dargestellt.
-
24(a) stellt die Wirkung des ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnisses
auf die Bindungsleistung von vernetzten Core-Shell-Perlen dar. Bei
einem niedrigen ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnis zeigen die beschichteten
Perlen keine selektive Kaliumionenbindung; sie verhalten sich eher
wie Core-Perlen, die kein Shell-Polymer haben. Bei ansteigendem
ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnis zeigen die beschichteten Perlen
eine selektive Bindung von Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen
bei einer Dauer von 2 und 24 Stunden. Die Bindungskurven zeigen
auch, dass die beschichteten Perlen Kalium dauerhaft binden, was
eine gute Beschichtungsqualität und eine gute Shell-Zusammensetzung
widerspiegelt. Mit weiter erhöhtem ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnis
nimmt die Shell-Bindungs-selektivität bezüglich
Kalium-Ionen gegenüber Magnesium-Ionen mit der Zeit ab.
Ein geeigneter ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnis-Bereich von etwa
3,6 bis etwa 8,4 liefert allgemein eine Hülle, die die
gewünschte Selektivität für einwertige
Ionen aufweist.
-
24(b) und 24(c) zeigen
weitere Bindungsdaten für Dowex(Na)-Kerne mit vernetzter ECH/Ben(50)-PEI-Hülle,
die ausgehend von Shell-Lösungen mit pH 7,0 bzw. pH 7,4
hergestellt wurden. Diese Figuren zeigen, dass die Beschichtungsqualität
gegenüber dem Shell-Lösung-pH empfindlich ist.
Unter diesem Bedingungen wird eine wünschenswerte Ben(50)-PEI-Beschichtungsqualität
bei einem Shell-Lösung-pH zwischen 6,5 und 7,0 erhalten.
Falls der Shell-Lösung-pH zu hoch ist, wird die Grenzflächenwechselwirkung („interface
interaction") zwischen der Hülle und dem Kern auf Grund
der Deprotonierung der Hülle geschwächt. Falls
jedoch der Shell-Lösung-pH zu niedrig ist, wird eine Vernetzung
auf Grund der starken Grenzflächenwechselwirkung zwischen
dem Kern und der Hülle nicht so effektiv sein. In diesem
System liefern daher bestimmte pH-Bereiche die gewünschten
Eigenschaften der Beschichtungsbedeckung und einen annehmbaren Vernetzungsgrad.
-
24(d) zeigt die Wirkung des ECH/Ben(35)-PEI-Verhältnisses
auf die Bindungsleistung der vernetzten Core-Shell-Perlen. Ein ähnlicher
Bereich von ECH/Ben(35)-PEI-Verhältnissen wurde beobachtet,
verglichen mit den ECH/Ben(50)-PEI-Verhältnis-Bereichen,
die oben beschrieben wurden. Jedoch konnte Ben(35)-PEI bei einem
höheren pH als Ben(50)-PEI in annehmbarer Weise beschichtet
und vernetzt werden.
-
Die 25(a) bis 25(c) zeigen
die Bindungsleistung der vernetzten Ben(50)-PEI/Dowex(Na)-Partikel mit
Shell-Beschichtungsmengen von 20 Gew.-% 15 Gew.-% bzw. 10 Gew.-%.
Eine dickere Hülle mit 20 Gew.-% Shell-Polymer auf den
Dowex(Na)-Perlen zeigte eine wünschenswerte Kaliumionenbindungsselektivität
und -bindungspersistenz bzw. -dauerhaftigkeit von bis zu 24 Stunden
(25(a)). Bei 15 Gew.-% Shell-Polymer
auf einem Dowex(Na)-Kern war die Bindungsselektivität bei
2 Stunden wünschenswerter, mit abnehmender Selek tivität
für einwertige Ionen gegenüber zweiwertigen Ionen
bei 24 Stunden. Die Verwendung von 10 Gew.-% Shell-Polymer auf einem
Dowex(Na)-Kern zeigte keine selektive Bindung von einwertigen Ionen
gegenüber zweiwertigen Ionen, selbst bei 2 Stunden. Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Shell-Beschichtungsdicke ein Faktor
für die Herstellung einer Zusammensetzung ist, die eine
selektive und persistente bzw. dauerhafte Bindung von einwertigen
Ionen gegenüber zweiwertigen Ionen bereitstellt.
-
Beispiel 14: Beschichten von benzyliertem
PEI durch Lösungsmittelkoacervation
-
Core-Polymer.
Dowex(Na):Dowex(H) 50WX4-200 wurde von Aldrich bezogen und zu Dowex(Na)
oder Dowex(K) vor dem Shell-Beschichten umgewandelt.
-
Shell-Polymer.
Benzylierte PEI-Hüllen (Ben-PEI) mit verschiedenen Benzylierungsgraden
von 20 bis 84 wurden hergestellt und als Ben(35)-PEI, Ben(50)-PEI,
Ben(65)-PEI und Ben(84)-PEI bezeichnet.
-
-
Beschichten
von Ben-PEI auf Dowex(K). Viele Experimente wurden unter Verwendung
eines Dowex(K)-Kerns zur Untersuchung von Beschichtungsverfahren
durchgeführt. Die Beschichtungsqualität wurde durch
Bindungsexperimente in einer Donor lösung von 50 mM KCl
und 50 mM MgCl2 bei einer Perlen-Konzentration
von 4 mg/ml beurteilt.
-
Experimente,
die zwei Koazervationsverfahren untersuchten, wurden zur Herstellung
von Ben-PEI-beschichteten Dowex-Perlen durchgeführt. Das
erste war die kontrollierte Präzipitation von Shell-Materialien
auf Perlen, die durch eine Änderung der Lösungsmittelzusammensetzung
angetrieben wurde und als „Lösungsmittel-Koazervation"
bezeichnet wird. Das zweite war die kontrollierte Präzipitation
von Shell-Materialien auf Perlen durch pH-Änderung.
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Beschichten
von Dowex(K) mit Ben(84)-PEI durch Lösungsmittelkoazervation.
Die Shell-Lösung wurde wie folgt hergestellt: 5 g Ben(84)-PEI
wurden in 178 ml Methanol gelöst und dann wurden 59,3 ml
Wasser zugesetzt. Das Gemisch wurde durch Zugabe von 6 M HCl auf
pH 3 eingestellt. Die Endpolymerkonzentration betrug 2,5 Gew.-%
Für Beschichtungsexperimente wurde 1 g Dowex(Na) mit 3
g 2,5 Gew.-%iger Ben(84)-PEI-Lösung vermischt. Die Hülle
und der Kern wurden 5 Minuten lang vermischt und Methanol wurde am
Rotationsverdampfer entfernt. Die beschichteten Perlen wurden isoliert,
gewaschen und getrocknet. Die Ergebnisse der Bindungsmessungen unter
Verwendung dieser Core-Shell-Partikel sind in 26(a) gezeigt. Eine
gute Beschichtungsqualität wurde durch weniger Magnesiumionen
im Vergleich zu Perlen mit nur dem Kern beobachtet.
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26(b) zeigt die Stabilität von
Ben(84)-PEI-beschichteten Dowex(K)-Perlen unter sauren Bedingungen,
die für die sauren Bedingungen im Magen repräsentativ
sind. Die Core-Shell-Perlen wurden wässriger HCl bei pH
2 6 Stunden lang ausgesetzt und dann isoliert und getrocknet. Die
Bindungsselektivität wurde für die Perlen nach
der Behandlung unter denselben Bedingungen, wie sie voranstehend
beschrieben sind, getestet. Die Shell-Beschichtung war stabil und
die Magnesiumionenbindung war bei 6 Stunden und 24 Stunden unterdrückt.
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Beschichten
von Dowex(K) mit benzyliertem PEI durch kontrollierte Präzipitation,
die durch eine pH-Änderung induziert wurde. 5,0 g Ben-PEI-Hülle
mit etwa 20%iger und etwa 40%iger Benzylierung wurden in 195 g neutralem
Wasser gelöst, um eine 2,5 Gew.-%ige Lösung zu
erhalten. Für Beschichtungsexperimente wurden 1 g Dowex(Na)
mit 4 g Ben-PEI-Lösung mit 2,5 Gew.-% vermischt. Eine wässrige
Lösung von NaOH (0,1 M) wurde tropfenweise zu dem Gemisch
aus Dowex(K)-Perlen und Shell-Lösung gegeben, bis die Shell-Lösung
trüb wurde. Die Perlen wurden isoliert, mit neutralem Wasser
gewaschen und getrocknet. Die Bindung wurde in 50 mM KCl und 50
mM MgCl2 gemessen. 27(a) zeigt
die Ergebnisse der Bindungsexperimente. Dieses kontrollierte Präzipitationsverfahren
für 40%ig benzyliertes PEI zeigte eine bessere Shell-Qualität.
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Beschichten
von Dowex(K) mit Ben(40)-PEI durch dieses kontrollierte Präzipitationsverfahren
wurde des Weiteren in einem Maßstab von 0,5 g und 10 g
durchgeführt. Bindungsdaten in 27(b) zeigten,
dass dieses Beschichtungsverfahren Core-Shell-Partikel mit annehmbaren
Eigenschaften in diesem größeren Maßstab
liefern konnte.
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Beschichten
von Dowex(Na) mit Ben-PEI: Die Beschichtungsvorgehensweise war zum
Beschichten mit Dowex(K) ähnlich. Die Bindungsstudie wurde
in 50 mM KCl und 50 mM MgCl2 durchgeführt.
Die Verwendung von Na+-beladenen Dowex(Na)-Perlen
würde die Shell-ionenselektive und permeable Natur besser
widerspiegeln, weil Kalium durch die Hülle austauschen
könnte, um mit dem Core-Polymer zu Wechselwirken.
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Die 28(a) und 28(b) zeigen
die Bindungsdaten von Ben(84)-PEI-beschichteten Dowex(Na)-Perlen mit
verschiednen Shell-Dicken. Die Vorgehensweise für das Beschichten
war der in dem voranstehenden Abschnitt „Beschichten von
Dowex(K) mit Ben(84)-PEI durch Lösungsmittelkoazervation"
Beschriebenen ähnlich. Die Probe in 27(a) weist
10 Gew.-% Ben(84)-PEI im Vergleich zum Kern auf. Die Probe in 28(b) weist 2 Gew.-% Ben(84)-PEI im Vergleich
zum Dowex(Na)-Kern auf. Eine Beschichtung von 10 Gew.-% Ben(84)-PEI auf
Dowex(Na) zeigt eine relativ langsame Bindungskinetik für
Kaliumionen mit guter Bindungsselektivität für Kaliumionen
gegenüber Magnesiumionen. Eine Verringerung der Shell-Dicke
auf 2 Gew.-% Ben(84)-PEI erhöhte die Bindungskinetik (oder
Ionenpermeabilität) für Kaliumionen und eine maximale
Bindung von Kaliumionen wurde bei einer Bindungsdauer von 48 Stunden
beobachtet.
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28(c) zeigt die Bindungsdaten für
Ben(65)-PEI-beschichtete Dowex(Na)-Perlen. Eine dauerhafte Bindungsselektivität
für Kaliumionen gegenüber Magnesiumionen wurden
beobachtet.
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Beispiel 15: Quaternisierung von benzylfunktionalisiertem
Polyethylenimin, das einen Benzylgehalt von 84 Mol-% (Bz-PEI-84)
besitzt, mit Methyliodid.
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Eine
Reihe verschiedener ionischer Methyl-quaternisierter Aminniveaus
auf einem Ben(84)-PEI-Shell-Polymer. Die Vorgehensweise zur Herstellung
einer Reihe von Methyl-quaternisiertem Benzyl-Polyethylenimin wurde
in einem Reaktor mit 8 Vertiefungen durchgeführt, wobei
die Menge der Reaktanten von Vertiefung zu Vertiefung variiert wurde,
wie es in Tabelle 13 gezeigt ist. Eintragungen in der Tabelle entsprechen
dem Gewicht an Chemikalien, die in der Reaktionsvertiefung verwendet
wurden. Ben-PEI entspricht benzylfunkti onalisiertem Polyethylenimin,
das einen Benzylgehalt von 84 Mol-% des Molekulargewichts von 10 K
(von Polysciences) aufweist und unter Verwendung der folgenden Vorgehensweise
hergestellt wurde. PEI-10K (27,83 g; Polysciences) und 23,77 g NaHCO3 wurden in einem 250 ml Dreihalskolben eingewogen und
71,31 g Ethanol wurden in den Kolben eingegeben. Der Kolben wurde
dann in den Abzug gestellt und mit einem Rückflusskühler,
einem Blasenzähler und einem Überkopfrührer
versehen. Der Kolben wurde auf 70°C erwärmt. Benzylchlorid
(59,58 ml) wurde über einen Zeitraum von 2 Stunden zugesetzt.
Man beließ das Reaktionsgemisch 24 Stunden lang auf diese
Temperatur erwärmt und ließ das Reaktionsgemisch
dann 6 Stunden lang abkühlen. Methylenchlorid wurde in
den Kolben gegeben und das Reaktionsgemisch wurde innig gerührt und
man ließ dann 12 Stunden lang absetzen. Die festen Natriumsalze
wurden durch Filtration durch grobes Faltenfilterpapier mit schneller
Flussrate entfernt. Die resultierende Lösung wurde 1 Stunde
lang bei 1.000 UpM zentrifugiert. Die klare Lösung wurde
dekantiert und zu Hexanen gegeben, um das funktionalisierte Polymer
zur präzipitieren. Das Polymer wurde mehrere Male mit Hexanen
(500 ml) gewaschen. Das Polymer wurde unter reduziertem Druck 24
Stunden lang bei 26°C getrocknet und es wurde im Istzustand
verwendet. 51,0 g Polymer wurden isoliert.
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Methyliodid
wurde als der Reaktant bei einer geeigneten Konzentration von Ben-PEI
verwendet. Die Reaktion wurde in einem Massenformat (das heißt
alle Reaktanten wurden in dasselbe Fläschchen gegeben) in
einem 14 ml-Fläschchen mit einem Überkopfrührer
durchgeführt und die Temperatur wurde kontrolliert. Der Reaktor
wurde an Luft 20 Stunden lang auf 70°C erwärmt.
Das Produktpolymer wurde durch Zugabe von Methylenchlorid zu den
Fläschchen isoliert. Die klare Lösung wurde zu
Hexanen gegeben, um das quaternisierte Polymer zu präzipitieren.
Das Polymer wurde unter reduziertem Druck bei 26°C 24 Stunden
lang getrocknet. Das Polymer wurde dann drei mal in einer gesättigten
Natriumchloridlösung gewaschen, um das Iodid auf dem Polymer
gegen Chlorid auszutauschen. Die Polymere wurden dann weitere drei
Male in desionisiertem Wasser gewaschen, um überschüssiges
Natriumchlorid zu entfernen. Die Proben wurden dann unter reduziertem Druck
24 Stunden lang getrocknet.
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Das
Quellverhältnis eines Polymers wurde gemessen, indem ein
Polymer in ein vorher gewogenes Fläschchen eingegeben wurde.
Wasser wurde in das Fläschchen gegeben und man ließ das
Polymer 6 Stunden lang aufsaugen. Überschüssiges
Wasser wurde entfernt und das Fläschchen wurde gewogen
und das Gewicht wurde aufgezeichnet. Das feuchte Polymer wurde in
dem Fläschchen 24 Stunden lang in einen Gefriertrockner
gestellt, um das Polymer zu trocknen. Das Gewicht des trockenen
Polymers wurde erhalten. Der aufgezeichnete Quellwert wurde erhalten,
indem das Gewicht des trockenen Polymers vom Gewicht des mit Wasser
gequollenen Polymers subtrahiert wurde und dieser resultierende
Wert durch das Gewicht des trockenen Polymers dividiert wurde. Die
Glasübergangstemperatur (T
g) wurde
unter Verwendung von Differential-Scanning-Kalorimetrie (DSC) gemessen.
Dieses Polymerquellverhältnis und die Glasübergangstemperaturen
sind in Tabelle 14 dargestellt. Tabelle 13. Einheiten sind in Gramm.
Probe | Ben-PEI(84) | MeOH | MeI |
1 | 1,032 | 3,096 | 0,127 |
2 | 0,702 | 2,106 | 0,260 |
3 | 0,803 | 2,409 | 0,496 |
4 | 0,687 | 2,060 | 0,593 |
5 | 0,528 | 1,585 | 0,587 |
6 | 0,620 | 1,859 | 0,841 |
7 | 0,947 | 2,840 | 1,519 |
8 | 0,728 | 2,184 | 1,348 |
Tabelle 14.
Probennummer | Mole
an MeI zu N auf PEI | Quellen
g an Wasser/g an Gel | Tg Einsetzen | Tg (1/2) |
1 | 0,100 | 1,491 | 19,390 | 24,080 |
2 | 0,242 | 1,092 | 35,060 | 39,300 |
3 | 0,384 | 1,000 | 38,000 | 40,000 |
4 | 0,526 | 1,533 | 51,700 | 52,540 |
5 | 0,668 | 1,426 | 55,200 | 57,200 |
6 | 0,810 | 1,345 | 45,900 | 54,300 |
7 | 0,952 | 1,080 | 43,000 | 45,030 |
8 | 1,100 | 1,400 | 43,300 | 42,300 |
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Beschichten
von Dowex mit quaternisiertem Benzyl-Polyethylenimin. Das Shell-Polymer, Ben(84)-PEI,
wurde in einem Methanol-Wasser-Gemisch (3:1) gelöst. Konzentrierte
HCl (0,22 g) wurde pro Gramm Shell-Polymer zugesetzt. Für
dieses Verfahren wurden 10 Gew.-% Shell-Polymer bezüglich
des Kerns in diesem Experiment verwendet. Die Hülle und
der Kern wurden 5 Minuten lang vermischt. Wasser und Methanol wurden
unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt (die Badtemperatur
war auf 60°C eingestellt). In diesem Beispiel wurden 4
Gew.-% Shell-Polymer auf den Kern aufgebracht. Die beschichteten
Dowex-Perlen wurden „wie sie sind" verwendet. 29 zeigt eine Bindungsisotherme für zwei
Dowex-Proben, die Hüllen mit unterschiedlichen Quaternisierungsgraden
enthalten. Die Hülle ist in der Figur als EC24159-8: Probe
8, Tabelle 13, Ben(84)-PEI mit hohem Quaternisierungsgrad und EC2415-2:
Probe 2, Tabelle 13, Ben(84)-PEI mit niedrigem Quaternisierungsgrad
beschrieben. Man beobachtet aus der Figur, dass eine höhere
Quaternisierung schnellere Austauschkinetiken mit anhaltender Selektivität
relativ zu dem weniger quaternisierten Material ergab.
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Beispiel 16: Herstellung einer Reihe von
Vinyl-Benzylfunktionalisiertem Polyethylenimin (v-Ben-PEI).
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Die
Vorgehensweise zur Herstellung einer Reihe von funktionalisiertem
Polyethylenimin wurde in einem Reaktor mit 8 Vertiefungen durchgeführt,
wobei die Natur der Reaktanten von Vertiefung zu Vertiefung variiert
wurde, wie es in Tabelle 15 angegeben ist. Eintragungen in der Tabelle
entsprechen dem Gewicht der Chemikalien, die in der Reaktionsvertiefung
verwendet wurden. PEI entspricht Polyethylenimin mit einem Molekulargewicht
von 10 K (von Polysciences). Die Reaktion wurde in einem Massenformat
(das heißt, alle Reaktanten wurden in dasselbe Fläschchen
gegeben) in einem 14 ml-Fläschchen mit einem Überkopfrührer durchgeführt
und die Temperatur wurde kontrolliert. Der Reaktor wurde an Luft
20 Stunden lang auf 70°C erhitzt. Das Produktpolymer wurde
durch Zugabe von Methylenchlorid zu den Fläschchen isoliert.
Das NaHCO3 wurde entfernt, indem die Reaktantenlösung
durch grobes Faltenfilterpapier mit schneller Flussrate passiert wurde.
Die resul tierende Lösung wurde bei 1.000 UpM eine Stunde
lang zentrifugiert. Die klare Lösung wurde dekantiert und
zu Hexanen gegeben, um das funktionalisierte Polymer zu präzipitieren.
Das Polymer wurde unter reduziertem Druck 24 Stunden lang bei 26°C
getrocknet.
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Eine
NMR-Analyse wurde erzielt, indem das resultierende Polymer aus einem
Reaktionselement, wie voranstehend beschrieben, in einer Lösung
von 50/50 auf das Gewicht bezogen aus deuteriertem Methanol und
Chloroform gelöst wurde. Die Ergebnisse für die
gemessenen Integrationspeaks jedes Spektralbereichs sind angegeben.
Der Quellwert eines Polymers wurde gemessen, indem ein Polymer in
ein vorher gewogenes Fläschchen eingegeben wurde. Wasser
wurde zu diesem Fläschchen gegeben und man ließ das
Polymer 6 Stunden lang aufsaugen. Überschüssiges
Wasser wurde entfernt und das Fläschchen wurde gewogen
und das Gewicht wurde aufgezeichnet. Das feuchte Polymer in dem
Fläschchen wurde in einen Gefriertrockner 24 Stunden lang
eingestellt, um das Polymer zu trocknen. Das Gewicht des trockenen
Polymers wurde erhalten. Der aufgezeichnete Quellwert wurde erhalten,
indem das Gewicht des trockenen Polymers vom Gewicht des mit Wasser
gequollenen Polymers subtrahiert wurde und dieser resultierende
Wert durch das Gewicht des trockenen Polymers dividiert wurde. Tabelle 15. Zur Herstellung von v-Ben-PEI
verwendete Komponenten
Bibliothek:
Einheit: g | | | |
Probe | PEI | EtOH | NaHCO3 | Vinylbenzylchlorid |
1,00 | 1,37 | 3,03 | 2,02 | 0,49 |
2,00 | 1,07 | 3,23 | 2,15 | 0,86 |
3,00 | 1,22 | 3,33 | 2,22 | 1,53 |
4,00 | 1,07 | 3,18 | 2,12 | 1,82 |
5,00 | 0,90 | 3,38 | 2,25 | 1,95 |
6,00 | 1,06 | 3,53 | 2,35 | 2,77 |
7,00 | 0,81 | 3,14 | 2,09 | 2,50 |
8,00 | 0,62 | 3,21 | 2,14 | 2,19 |
Tabelle 16: NMR-Analyse und Löslichkeits/Quellergebnisse
von v-Ben-PEI
Probennummer
(Col) | Mole
an BzCl zu N auf PEI | Lösungsmittel | 7
ppm | 4–3
ppm | 3–2
ppm | Quellen:
g Wasser pro g Polymer |
1 | 0,1 | CDCl3/MeOD | 4 | 1,5 | 18,9 | |
2 | 0,226 | CDCl3/MeOD | 4 | 1 | 5,8 | |
3 | 0,352 | CDCl3/MeOD | 4 | 1,8 | 7,9 | 1,90 |
4 | 0,478 | CDCl3/MeOD | 4 | 0,57 | 1,65 | 1,00 |
5 | 0,61 | CDCl3/MeOD | 4 | 1,1 | 1,64 | 0,85 |
6 | 0,74 | CDCl3/MeOD | 4 | 1,42 | 2,57 | 0,15 |
7 | 0,87 | CDC13/MeOD | 4 | 1,59 | 2,28 | 0,20 |
8 | 1 | CDC13/MeOD | 4 | 1,4 | 1,51 | 0,25 |
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Beispiel 17: Scale-up des v-Ben-PEI-Beispiels
zwischen den Proben 3 und 4 aus Beispiel 16, die einen Vinylbenzylgehalt
von 40 Mol-% enthalten
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PEI-10K
(27,83 g, Polysciences) wurde in einen 250 ml-Dreihalskolben eingewogen
und nachfolgend wurden 23,77 g NaHCO3, 71,31
g Ethanol und 0,02 g t-Butylcatechol in den Kolben gegeben. Der
Kolben wurde in den Abzug gestellt und mit einem Rückflusskühler
einem Blasenzähler und einem Überkopfrührer
versehen. Der Kolben wurde auf 70°C erhitzt und im Verlauf
von 2 Stunden wurde Vinylbenzylchlorid zugesetzt. Man beließ die
Reaktion 24 Stunden lang auf diese Temperatur erwärmt und
dann ließ man das Reaktionsgemisch 6 Stunden lang abkühlen.
Methylenchlorid wurde zu dem Reaktionsgemisch unter Rühren
gegeben und dann ließ man das Gemisch 12 Stunden lang absetzen.
Die festen Natriumsalze wurden durch Filtration durch grobes Faltenfilterpapier
mit schneller Flussrate entfernt. Die resultierende Lösung
wurde 1 Stunde lang bei 1.000 UpM zentrifugiert. Die klare Lösung
wurde dekantiert und zu Hexanen gegeben, um das funktionalisierte
Polymer zu präzipitieren. Das Polymer wurde mehrere Male
mit Hexanen gewaschen. Das Polymer wurde unter reduziertem Druck
24 Stunden lang bei 26°C getrocknet und im Istzustand verwendet.
51,0 g Polymer wurden isoliert.
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Beispiel 18: Beschichten von Core-Shell-Partikeln,
die einen Dowex-Kern umfassen, mit einem v-Ben-PEI mit einem Vinylbenzylgehalt
von 40 Mol-%.
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Die
Hülle, v-Ben-PEI, wurde in einem Methanol/Wasser-Gemisch
(3:1) gelöst. Konzentrierte HCl (0,22 g) wurde pro Gramm
Hülle zugesetzt. Shell-Polymer (10 Gew.-%) in Bezug auf
das Core-Polymer wurde in diesem Experiment verwendet. Die Hülle
und der Kern wurden 5 Minuten lang vermischt. Wasser und Methanol
wurden unter Verwendung eines Rotationsverdampfers entfernt (die
Badtemperatur war auf 60°C eingestellt) und die getrockneten
Perlen wurden verwendet, wie sie waren.
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Beispiel 19: Vernetzen von v-Ben-PEI-Hüllen
auf Dowex-Kernen
-
Variation
des Epichlorhydrinvernetzungsmittelgehalts. Die Hülle wurde
auf dem Kern unter Verwendung eines Aussalzverfahrens für
vinylbenzylfunktionalisiertes Polyethylenimin (v-Ben-PEI), das auf
Dowex beschichtet worden war, stabilisiert. Eine Charge von Dowex-Perlen
wurde mit mit 40 Mol-% Vinylbenzylchlorid funktionalisiertem Polyethylenimin
beschichtet (Lösungsbeschichtungsvorgehensweise, die in
Beispiel 18 beschrieben worden ist), so dass die Hülle
10% des Core-Shell-Endgewichts ausmachte, was in Tabelle 17 als EC64010A
beschrieben ist. Die beschichteten Perlen wurden in einen Reaktor
mit 8 Vertiefungen eingegeben, wobei die Natur der Reaktanten von
Vertiefung zu Vertiefung variiert wurde, wie es in Tabelle 17 gezeigt
ist. Eintragungen in die Tabelle entsprechen dem Gewicht der Chemikalien,
die in der Reaktionsvertiefung verwendet wurden. Ein Flüssigkeitsabgaberoboter
wurde verwendet, um die Lösungen und flüssigen
Komponenten der Reaktion zuzugeben. Eine Lösung von 0,2
M Natriumchlorid (NaCl_s) wurde zusammen mit reinem Epichlorhydrin
(X-EP-1) verwendet. Die Röhrchen, die die beschichteten
Dowex-Perlen und die Reaktanten enthielten, wurden dann in einem
Parallelreaktor mit 8 Vertiefungen eingestellt. Der Reaktor wurde
mit Stickstoff gespült und verschlossen. Der Reaktor wurde
12 Stunden lang unter Rühren (250 UpM) auf 80°C
erwärmt. Die Röhrchen wurden aus dem Reaktor genommen
und in eine Bibliothekshaltevorrichtung eingestellt. Die Reaktantenlösung
wurde entfernt und die resultierenden Produkte wurden mit Wasser
(2 × 10 ml) und Methanol (2 × 10 ml) gewaschen.
Die Bibliothek wurde dann über Nacht unter reduziertem
Druck getrocknet. Die Proben wurden dann mit 10 mg Perlen pro ml
Assaylösung durch Assay Nr. I (stärker im Detail
in Beispiel 4A beschrieben) gescreent. Die Bindungsfähigkeiten
für Kaliumionen und Magnesiumionen für die Proben
sind in Tabelle 18 dargestellt. Werte, die höher als die
Dowex-Kontrolle (0,70 für K) sind, zeigen an, dass die
Hülle den Waschvorgang überstand und vernetzt
wurde. Wenn die Hülle in wünschenswerter Weise
arbeitet, ist eine hohe Kaliumbindungsfähigkeit von geringerer
Magnesiumbindung begleitet. Tabelle 17. Zur Herstellung von vernetztem
v-Ben-PEI verwendete Komponenten
Bibliothek: ec64010 | | | | | | | |
Vertiefung Nr. | NaCl_s
(g) | X-EP-1
(g) | Dowex+ Hülle
(g) | Hülle
bei 10% (g) | Mol X-EP-1 | Mol
N auf Hülle | Molares Verhältnis von X-EP-1
zu N |
1 | 2,10 | 0,042 | 0,42 | 0,042 | 0,00045 | 0,00037 | 1,243 |
2 | 2,50 | 0,088 | 0,5 | 0,05 | 0,00095 | 0,00043 | 2,175 |
3 | 2,45 | 0,123 | 0,49 | 0,049 | 0,00132 | 0,00043 | 3,107 |
4 | 2,15 | 0,140 | 0,43 | 0,043 | 0,00151 | 0,00037 | 4,039 |
5 | 1,90 | 0,152 | 0,38 | 0,038 | 0,00164 | 0,00033 | 4,971 |
6 | 2,20 | 0,209 | 0,44 | 0,044 | 0,00226 | 0,00038 | 5,903 |
7 | 1,95 | 0,215 | 0,39 | 0,039 | 0,00232 | 0,00034 | 6,836 |
8 | 2,00 | 0,250 | 0,4 | 0,04 | 0,00270 | 0,00035 | 7,768 |
Tabelle 18. Ionenbindungsergebnisse
Vertiefungsnummer | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
[Mg2+] mmol/g | | | | | | | | |
Zeit | EC 64010#A1 | EC 64010#A2 | EC 64010#A3 | EC 64010#A4 | EC 64010#A5 | EC 64010#A6 | EC 64010#B1 | EC 64010#B2 |
3 | 2,254 | 2,232 | 1,323 | 0,626 | 0,031 | –0,034 | 0,001 | 0,021 |
6 | 2,321 | 2,282 | 1,620 | 0,879 | 0,170 | –0,108 | 0,000 | 0,071 |
24 | 2,393 | 2,441 | 1,949 | 1,186 | 0,329 | –0,008 | –0,031 | 0,161 |
[K+] mmol/g | | | | | | | | |
| EC 64010#A1 | EC 64010#A2 | EC 64010#A3 | EC 64010#A4 | EC 64010#A5 | EC 64010#A6 | EC 64010#B1 | EC 64010#B2 |
3 | 0,455 | 0,441 | 0,453 | 0,534 | 0,653 | 0,963 | 1,438 | 2,285 |
6 | 0,494 | 0,465 | 0,501 | 0,697 | 1,024 | 1,389 | 1,844 | 2,648 |
24 | 0,428 | 0,467 | 0,620 | 1,074 | 1,949 | 2,366 | 2,533 | 2,893 |
[Na+] Mmol/g | | | | | | | | |
| EC 64010#A1 | EC 64010#A2 | EC 64010#A3 | EC 64010#A4 | EC 64010#A5 | EC 64010#A6 | EC 64010#B1 | EC 64010#B2 |
3 | –2,673 | –2,598 | –1,877 | –1,253 | –0,813 | –1,045 | –1,484 | –2,354 |
6 | –2,786 | –2,670 | –2,044 | –1,492 | –1,178 | –1,478 | –1,893 | –2,688 |
24 | –3,026 | –2,842 | –2,398 | –2,086 | –2,203 | –2,401 | –2,607 | –2,876 |
-
Beispiel 20: Scale-up des Core-Shell-Partikels,
das eine vernetzte Hülle auf einem Dowex-Kern umfasst.
-
Der
Epichlorhydrinvernetzungsmittelgehalt betrug 7,76 molare Äquivalente
für jedes Stickstoffatom auf v-Ben-PEI. Das Shell-Polymer
wurde auf dem Core unter Verwendung eines Aussalzverfahrens für
vinylbenzylfunktionalisiertes Polyethylenimin (v-Ben-PEI), das auf
Dowex beschichtet worden war, stabilisiert. In einen 0,5 l-Dreihalskolben
wurden 50,4 g Dowex-Perlen eingewogen, die mit 10 Gew.-% einer v-Ben-PEI-Hülle (unter
Verwendung einer in Beispiel 3 beschriebenen Be schichtungsvorgehensweise)
beschichtet werden. Der Kolben wurde mit einem Überkopfrührer,
einem Kühler, einem Blasenzähler und einer Temperatursonde
versehen. Dann wurden 251 g 0,2 molare NaCl-Lösung in Wasser
und 31,44 g reines Epichlorhydrin in den Kolben gegeben. Man ließ das
Reaktionsgemisch 10 Minuten lang bei 100 UpM bei Raumtemperatur
mit einer Stickstoffspülung rühren. Dann ließ man
das Reaktionsgemisch auf 85°C erwärmen und behielt
diese Temperatur 12 Stunden lang bei. Man ließ die Reaktion
abkühlen und die überstehende Flüssigkeit
wurde entfernt. Die Perlen wurden mit Wasser, Methanol, Methylenchlorid,
Ethanol und letztlich dreimal mit Wasser gewaschen. Die Perlen wurden
unter Verwendung eines reduzierten Drucks getrocknet. Das Gewicht
der trockenen isolierten Core-Shell-Perlen betrug 54,3 g. Bindungsdaten
in einem NI-Puffer sind in Tabelle 19 angegben. Tabelle 19. Bindungsfähigkeiten
für Core-Shell-Perlen.
Bindungsfähigkeit
(BC) (mÄq/g Perlen):(bei 10 mg/ml getestete Perlen) |
Proben-
beschreibung | Na+ BC (mÄq/g) zum Zeitpunkt (h) | K+ BC (mÄq/g) zum ZeitPunkt (h) | | | | Mg2+ BC (mÄq/g) zum Zeitpunkt (h) |
| 2 | 24 | 2 | 24 | 2 | 24 |
EC85081-1 | –2,092 | –2,388 | 1,998 | 1,787 | 0,148 | 0,871 |
EC85081-2 | –2,110 | –2,421 | 1,974 | 1,759 | 0,065 | 0,766 |
-
Beispiel 21: Beschichten von Perlen auf
Fluoracrylatbasis mit Vinylbenzylpolyethylenimin
-
Eine
Lösung von Vinylbenzylpolyethylenimin (die Herstellung
ist in Beispiel 17 beschrieben) wurde in einer wässrigen
Methanollösung gelöst, um einen Endpolymergehalt
von 2,5 Gew.-% zu ergeben. Die Endzusammensetzung war 6 g v-Ben-PEI,
1,42 g HCl und 234 g Methanol/Wasser (3:1 Massen-%). Unter Verwendung
eines Wurster-Beschichters (Wirbelschicht) wurden 40 g Perlen auf
Fluoracrylatbasis mit Vinylbenzylpolyethylenimin beschichtet. Proben
wurden während des Beschichtungsprozesses genommen und
die W090805A-Perlen enthielten eine 20 Gew.-%ige v-Ben-PEI-Beschichtung;
die W090805B-Perlen enthielten eine 30 Gew.-%ige v-Ben-PEI-Beschichtung;
die W090805C-Perlen enthielten eine 37 Gew.-%ige v-Ben-PEI-Beschichtung;
und die W090805D-Perlen enthielten eine 40 Gew.-%ige v-Ben-PEI-Beschichtung. Bindungsprofile
aus Assay Nr. I (NI) sind in Tabelle 20 gezeigt. Tabelle 20. Ionenbindungsprofile für
verschiedene v-Ben-PEI-Hüllen auf einem FAA-Kern
Mg2++ mmol/g Perlen | | | | |
Zeit | W090805A | W090805B | W090805C | W090805D | unbeschichtete
Standardperle |
2 | 5,505 | 5,193 | 4,470 | 4,495 | 6,533 |
6 | 5,234 | 4,759 | 4,404 | 4,669 | 6,869 |
K+ mmol/g Perlen | | | | |
Zeit | W090805A | W090805B | W090805C | W090805D | unbeschichtete
Standardperle |
2 | 1,323 | 1,496 | 1,280 | 1,269 | 0,819 |
6 | 0,979 | 1,010 | 0,988 | 1,086 | 0,950 |
Na+ mmol/g Perlen | | | | |
Zeit | W090805A | W090805B | W090805C | W090805D | unbeschichtete
Standardperle |
2 | 5,336 | 4,838 | 4,591 | 4,675 | 7,219 |
6 | 5,396 | 4,979 | 4,686 | 4,706 | 7,121 |
-
Beispiel 22: Alkylierung einer vernetzten
Polyethylenimin-Hülle eines Core-Shell-Partikels mit Methyliodid.
-
Es
wurde gezeigt, dass das Vorhandensein von permanent quaternisierten
Aminen in dem Shell-Polymer eines Core-Shell-Partikels einen günstigen
Effekt auf die Permeabilität für monovalente Ionen
besitzt, während die Permselektivität gegenüber
divalenten Ionen beibehalten wird. Eine Quaternisierung kann durch Vernetzen
(siehe beispielsweise Beispiel 19) oder durch Alkylierung oder durch
eine Kombination davon erzielt werden, was beispielsweise ein Verfahren
der erschöp fenden Alkylierung (Langmuir 1996, 12,
6304–6308) einschließt. Methyliodid wurde
zum Alkylieren der Aminfunktionalität einer Epichlorhydrin-vernetzten
Polyethylenimin-Hülle eines Core-Shell-Partikels verwendet.
Methyliodid ist für die Bildung quaternisierter Strukturen mit
Alkylaminen bekannt (J. Am. Chem. Soc. 1960, 82, 4651).
In diesem Experiment wurden Core-Shell-Partikel in der für
Probe 5 aus Beispiel 19 beschriebenen Art und Weise hergestellt.
-
Die
folgende Vorgehensweise wurde in einem Reaktor mit vier Vertiefungen
durchgeführt, der mit Vorrichtungen zur kontrollierten
Flüssigkeitsabgabe versehen war. Die Natur der Reaktanten
wurde von Vertiefung zu Vertiefung variiert, wie es in Tabelle 21
gezeigt ist. „Dowex-Perlen + vBzPEI" ist eine Dowex-Perle,
die mit 10 Gew.-% v-Ben-PEI (Shell-Synthese aus Beispiel 17) unter
Verwendung des Lösungsbeschichtungsprozesses, wie er in
Beispiel 18 beschrieben ist, beschichtet wurde. Die beschichteten
Perlen wurden in die Reaktionsfläschchen eingesetzt. Dann
wurde 0,2 molare wässrige Natriumchloridlösung
und Epichlorhydrin in das Fläschchen gegeben. Die Fläschchen
wurden in den Reaktor eingestellt. Der Reaktor wurde so programmiert, dass
12 Stunden lang auf 80°C erhitzt wurde. Nach 6 Stunden
wurde die gesamte Menge an reinem Methyliodid (MeI) zu den Reaktionsfläschchen
in den in Tabelle 21 beschriebenen Mengen gegeben. Die Reaktion wurde
unter einer Atmosphäre aus Stickstoff durchgeführt.
Nach der vollständigen Reaktionszeit ließ man
den Reaktor abkühlen und die Proben wurden aus den Fläschchen
entnommen und in markierte Zentrifugenröhrchen gegeben.
Die Perlenprodukte wurden mit Wasser (45 ml), Methanol (45 ml),
Wasser (45 ml), 0,2 M NaCl (45 ml) (um das Iodid gegen Chlorid auszutauschen)
und zweimal Wasser (45 ml) gewaschen. Das überschüssige
Wasser wurde dekantiert und die Perlenprodukte wurden unter reduziertem
Druck getrocknet. Die Perlen wurden in Assay Nr. I (NI), wie sie
waren, nach 24-stündigem Trocknen gescreent. Die Screening-Ergebnisse sind
in Tabelle 22 zusammengesfasst. Tabelle 21
Bibliothek:
ec10324 | |
Reihe | Dowex+ vBzPEI (g) | Hülle
bei 10 Gew.-% (g) | NaCl_s (g) | X-EP-1 (g) | Mol an N auf Hülle | MeI (g) | Mol X-EP-1 zu
N auf Hülle | Mol
an MeI zu N auf Hülle |
1 | 0,770 | 0,077 | 3,850 | 0,308 | 0,00067 | 0,000 | 4,970 | 0,000 |
2 | 0,650 | 0,065 | 3,250 | 0,260 | 0,00057 | 0,172 | 4,970 | 2,143 |
3 | 0,720 | 0,072 | 3,600 | 0,288 | 0,00063 | 0,381 | 4,970 | 4,286 |
4 | 0,750 | 0,075 | 3,750 | 0,300 | 0,00065 | 0,595 | 4,970 | 6,428 |
Tabelle 22
Bindungsfähigkeit
(mÄq/g Perlen): (bei 10 mg/ml getestete Perlen) | | |
| Na BC (mÄq/g)
zum Zeitpunkt (h) | K BC (mÄq/g)
zum Zeitpunkt (h) | Mg BC (mÄq/g)
zum Zeitpunkt (h) |
Vertiefungsnr. | 2 | 24 | 2 | 24 | 2 | 24 |
1 | –1,14 | –2,00 | 0,42 | 1,22 | 0,69 | 0,77 |
2 | –1,51 | –2,26 | 1,57 | 2,34 | –0,09 | 0,10 |
3 | –1,99 | –2,35 | 2,15 | 2,29 | 0,03 | 0,21 |
4 | –2,11 | –2,33 | 2,31 | 2,20 | –0,06 | 0,27 |
-
Die
Daten aus Tabelle 22 sind in 30 gezeigt.
-
Beispiel 23: Röntgenphotoelektronenspektroskopie-Analyse
(XPS-Analyse)
-
Die
nachstehend in Tabelle 23 identifizierten Core-Shell-Partikel wurden
ebenso durch Röntgenphotoelektronenspektroskopie (XPS)
charakterisiert. Tabelle 23
Proben-ID | molare Äquivalente
an zugesetztem X-EP-1 | Beschreibung
der Probenherstellung |
| | Beispiel
19; Tabelle 17, Vertiefung 5 |
EC64005C3 | 4,9 | 5 |
EC85002C | 7,76 | Beispiel
20 |
EC85075 | 0 | Beispiel
17 |
-
XPS-Daten
kennzeichnen im Allgemeinen die Zusammensetzung der getesteten Core-Shell-Partikel und
unterscheiden zwischen den primären, sekundären,
tertiären und quaternären Stickstoffatomen in
der Polyethylenimin-Hülle. Die Core-Shell-Partikelproben
wurden mit 1,0 molarem Natriumhydroxid gewaschen (um jegliches Hydrochloridsalz
aus den Perlenpartikeln zu entfernen). Die Waschabfolge war 0,3
g mit 5 ml 1,0 M NaOH, 5 ml Wasser und 5 ml Methanol. Dann wurden
die Core-Shell-Partikel unter reduziertem Druck getrocknet.
-
Die
Probe EC64005C3 war eine mit v-Bz-PEI-beschichtete und mit Epichlorhydrin
vernetzte Dowex-Perle, die gemäß dem Verfahren
hergestellt worden war, wobei das Verhältnis des Vernetzungsmittels (Epichlorhydrin,
(X-EP-1)) zur Zahl der Stickstoffatome in dem Polyethylenimin 1:4,9
betrug. Die Probe EC85002c war eine mit einem v-Bz-PEI beschichtete
und mit Epichlorhydrin vernetzte Dowex-Perle, die gemäß dem
Verfahren hergestellt worden war, wobei das Verhältnis
X-EP-1:N 7,76:1 betrug. Die Probe EC85075 war die v-Bz-PEI-Beschichtung
allein. Die XPS-Daten, die in
31 gezeigt
sind, sind in Tabelle 24 zusammengefasst. Tabelle 24. XPS-Ergebnisse für
einen PSS-Kern mit v-Bz-PEI-Hülle
Probe | | C-N#1 (399.1–399.2
eV) | C-N#2 (400.0 eV–400.2 eV) | NR4 +#1 (401.5 eV) | NR4 +#2 (402.2 eV) | Insgesamt |
EC64005C3 | %
N | 68 | 24 | - | 8 | 100 |
At%b | 7 | 3 | - | 1 | 11 |
EC85002C | %
N | 82 | 10 | - | 8 | 100 |
At% | 7 | 1 | - | 1 | 9 |
EC85075 | %
N | | | | - | 100 |
VBzPEI | | 76 | 9 | 15 | | |
| At% | 11 | 1 | 2 | - | ~15a |
-
Gemäß einer
XPS-Datenbank entspricht NR4#1 einem protonierten Amin. Ebenso entspricht
gemäß einer XPS-Datenbank NR4#2 quaternisierten
Aminen. C-N#1 und C-N#2 entsprechen primären, disubstituierten
und trisubstituierten Aminen. Aus Tabelle 24 kann gefolgert werden,
dass quaternäre Strukturen an den Core-Shell-Partikeln,
die einen mit v-Bz-PEI beschichteten und dann mit Epichlorhydrin
vernetzten Dowex-Kern aufweisen, im Vergleich zu der Ausgangspolyaminbeschichtung,
die nicht an Epichlorhydrin ausgesetzt worden ist (EC85075 v-Bz-PEI)
vorhanden sind.
-
Die
Beispiele demonstrieren die Erfindung und einige ihrer verschiedenartigen
Gegenstände und Vorteile. Die Beispiele sind veranschaulichend
und nicht einschränkend. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird
andere Alternativen innerhalb des Umfangs der Erfindung erkennen,
wie sie in den Ansprüchen definiert ist.
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen zur
Behandlung von Ionen-Ungleichgewichten unter Verwendung von Core-Shell-Verbundmaterialien
und Zusammensetzungen, die derartige Core-Shell-Verbundmaterialien
umfassen, zur Verfügung. Insbesondere stellt die Erfindung
Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen, die Kalium-bindende Polymere
umfassen, sowie Core-Shell-Partikel und Zusammensetzungen, die Natrium-bindende
Polymere umfassen, sowie in jedem Fall pharmazeutische Zusammensetzungen
davon zur Verfügung. Verfahren zur Verwendung der polymeren
und pharmazeutischen Zusammensetzungen für therapeutischen
und/oder prophylaktischen Nutzen sind ebenfalls offenbart. Die Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung bieten verbesserte Ansätze
zur Behandlung von Hyperkaliämie und anderen Indikationen,
die mit einer Kalium-Ionen-Homöostase zusammenhängen,
und zur Behandlung von Bluthochdruck und anderen Indikationen, die
mit einer Natrium-Ionen-Homöostase zusammenhängen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
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