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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Ureterstents. Besonders bei
einer Ausführungsform
ist die Erfindung ausgerichtet auf einen Ureterstent, der ein blasenseitiges
Ende hat, welches geeignet ist, Beschwerden des Patienten zu reduzieren.
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Hintergrundinformation
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Ein
Scent ist eine medizinische Vorrichtung, die vorgesehen ist, um
einen versperrten Durchgang innerhalb des Körpers, wie etwa einen blockierten Ureter,
offen zu halten. Im Allgemeinen ist eine Ureterblockage ein medizinischer
Zustand, der eine Behandlung erforderlich macht. Eine Ureterblockage kann
aus einer Anzahl von Gründen
auftreten, einschließlich
des Durchgangs eines Nierensteins und/oder anderen Materials in
den Ureter, wo er bzw. es eingefangen wird. Auch ein Tumor, der
gegen die äußere Wand
des Ureters wächst,
kann zwangsläufig zu
einem Zusammendrücken
oder einer Verengung des Ureters führen. Ein Tumor an der inneren
Ureterwand kann ebenfalls eine Blockage des Ureters verursachen.
Häufig
werden Stents zum Beheben solcher Probleme benutzt. Ein Ureterstent
kann innerhalb des Ureters zeitweilig platziert werden, um einen einwandfreien
Abfluss von Fluiden von der Niere zur Blase zu erlauben. Ein Ureterstent
hat gewöhnlich eine
gestreckte Länge
einer hohlen Röhre,
deren jedes Ende einen Haken oder einen Kringel oder eine andere
Konfiguration hat, um das Wandern oder Ausstoßen des Scents aus seiner Position
innerhalb des Ureters zu verhindern. Ein Ende eines typischen Ureterstents
wird innerhalb der Niere angeordnet, und das andere Ende wird innerhalb
der Blase platziert. Das Ende, welches sich in der Niere befindet,
ist üblicherweise
so gestaltet, dass der Scent innerhalb des Nierenbeckens zurückgehalten
wird und ein Wandern des Scents nach unten in den Ureter verhindert
wird. Das blasenseitige Ende des Stents ist normalerweise gestaltet,
um eine aufwärtsgerichtete Wanderbewegung
des Scents in Richtung auf die Niere zu verhindern.
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1 ist
eine konzeptionelle Hintergrundzeichung, welche einen Teil des menschlichen
Harntraktes zeigt. Gemäß 1 transportieren
in einem menschlichen Harntrakt 100 die Ureter 102 und 104 Urin
von den Nieren 106 und 108 zur Blase 110.
Der Trigonumbereich der Blase 112 befindet sich zwischen
der Urethraöffnung 114 und
den beiden Uretermündungen 116 und 118.
Der Schmerz, der im Zusammenhang mit Dauerureterstents steht, kann
zum Teil dem Kontakt zwischen dem Scent und der Blasenschleimhaut 120 im
Trigonumbereich 112 zugeordnet werden. Vom Trigonumbereich 112 nimmt man
an, dass er besonders empfindlich ist gegen irgendwelche Fremdkörper, wie
das blasenseitige Ende eines Ureterstents. Die intramuralen Röhrenregionen 122 und 124 der
Ureter 102 und 104 arbeiten jeweils wie Ventile,
welche sperren, um den Rückfluss
von Urin von der Blase 112 zu den Nieren 106 und 108 zu
verhindern. Die intramuralen Röhrenregionen 122 und 124 sind,
wie man glaubt, besonders gereizt und empfindlich beim Vorhandensein
von Fremdkörpern.
Zusätzlich
kann eine weitere Unverträglichkeit
aufgrund von Dauerstents verursacht werden durch Seitenschmerz aufgrund
von Urin, der von der Blase 110 nach oben durch die Ureter 102 und 104 intraluminal
durch den Scent und/oder extraluminal um den Scent herum schießt.
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Die
Schrift EP-A-0 490 325 offenbart einen Ureterstent, welcher die
Merkmale der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 7 hat. Die vorliegende
Erfindung ist in ihren verschiedenen Aspekten gekennzeichnet durch
die kennzeichnenden Merkmale dieser Ansprüche. Optionale Merkmale sind
in den abhängigen
Ansprüchen
aufgeführt.
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Die
Erfindung bezieht sich allgemein auf Ureterstents, insbesondere
solche, die (im Vergleich mit konventionellen Ureterstents) Beschwerden
des Patienten reduzieren, wenn der Stent innerhalb des Patientenkörpers eingebracht
ist. Eine Aufgabe der Erfindung ist es, den Ureterdurchgang offen
zu halten, um das Fließen
von Fluiden von der Niere zur Blase zu ermöglichen. Eine weitere Aufgabe
der Erfindung ist es, Patientenbeschwerden zu reduzieren, zu minimieren
oder zu vermeiden, die konventionelle Dauerureterstents mit sich
bringen, und zwar durch Reduzierung der Irritationen der Trigonumregion
der Blasenschleimhaut.
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Bei
einer Ausführungsform
ist die Erfindung ausgerichtet auf einen Ureterstent mit einem gestreckten
Abschnitt, einem Rückhalteabschnitt,
der im Wesentlichen innerhalb der Niere angeordnet wird, und einem
kollabierbaren bzw. kollabierfähigem Abschnitt,
der im Wesentlichen innerhalb des intramuralen Röhrenabschnitts eines Ureters
angeordnet wird und sich in die Blase hinein erstreckt. Der längliche
Abschnitt des Scents hat ein Lumen, welches sich über die
Länge des
Ureters von der Niere zur Blase erstreckt. Gemäß einem Merkmal geht der Rückhalteabschnitt
von einem ersten Ende des länglichen
Abschnitts aus und ist so gestaltet, dass er innerhalb der Niere
zurückgehalten
wird. Entsprechend einem weiteren Merkmal verläuft der kollabierbare Abschnitt
von einem zweiten Ende des gestreckten Abschnitts aus und kann unter
radialem Druck vom intramuralen Röhrenbereich zum Kollabieren
gebracht werden, um einen Rückfluss
von Urin zur Niere zu unterbinden.
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Bei
einer Ausführungsform
ist der kollabierbare Abschnitt aus einem Maschenmaterial hergestellt.
Bei einer weiteren Ausführungsform
ist der kollabierbare Abschnitt aus einer gewickelten Wendel hergestellt.
Gemäß einem
Merkmal hat der kollabierfähige
Abschnitt einen äußeren Belag
aus einem biokompatiblen Material, welches geeignet ist, das Einwachsen
von Gewebe zu vermeiden. Gemäß einem weiteren
Merkmal hat der kollabierbare Abschnitt eine innere Auskleidung,
welche geeignet ist, eine Verkrustung von Urin auf der inneren Oberfläche eines
Lumens zu vermeiden, welches durch den kollabierbaren Abschnitt
gebildet wird, welcher von dem Lumen ausgeht, das durch den gestreckten
Abschnitt des Scents gebildet wird.
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Die
Ureterstents gemäß vorliegender
Erfindung sind bei unterschiedlichen Methoden verwendbar. Eine Methode
schließt
den Schritt des Einbringens eines Führungsdrahtes durch den Ureter
in die Niere ein. Danach wird ein Scent koaxial über den Führungsdraht und in den Ureter
geschoben, indem ein rohrförmiger
Stentschieber benutzt wird. Bei einer alternativen Methode wird
ein Scent mit einem geschlossenen nierenseitigen Ende über einen
Führungsdraht
gebracht und dann weiter in den Ureter durch Schieben des Führungsdrahtes
bewegt. Entsprechend einer weiteren Methode wird der Scent von der
Niere aus nach unten durch den Ureter und in die Blase eingesetzt.
Diese Methoden sind als solche nicht erfindungsgemäß.
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Das
Vorstehende und weitere Aufgaben, Aspekte, Merkmale und Vorteile
der Erfindung werden aus der folgenden Beschreibung und aus den
Ansprüchen
offensichtlicher.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
vorstehenden Ausführungen
und weitere Aufgaben der Erfindung und deren unterschiedliche Merkmale
können
noch verständlicher
aus der folgenden Beschreibung werden, wenn diese im Zusammenhang
mit den anliegenden Zeichnungen gelesen werden, in denen gleiche
Bezugszeichen sich im allgemeinen auf gleiche Teile überall in
den unterschiedlichen Ansichten beziehen und in denen die dargestellten
Komponenten nicht notwendigerweise maßstabsgetreu gezeichnet sind:
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1 ist
eine schematische Ansicht eines menschlichen Harntraktes;
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2 ist
eine schematische Ansicht eines Ureterstents gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der Erfindung;
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3A ist
eine schematische Ansicht eines Ureterstents entsprechend einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung und eingebracht in einen menschlichen Harntrakt;
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3B ist
eine schematische Ansicht des Scents gemäß 3A, einschließlich der
Darstellung des blasenseitigen Endes in kollabiertem Zustand;
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4A ist
eine Ansicht im Längsschnitt
des Scents gemäß 2;
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4B ist
eine Querschnittsansicht des Scents gemäß 4A, und
zwar entlang der Linie A-A';
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5A ist
eine vergrößerte Seitenansicht
eines kollabierbaren Maschenabschnitts eines Scents gemäß 2,
und zwar in expandiertem und offenem Zustand;
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5B ist
eine längs
geschnittene Ansicht des als Beispiel gezeigten Maschenabschnitts
des Scents in 5A, und zwar in expandiertem
und offenem Zustand;
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5C ist
ein Längsschnitt
eines Maschenabschnitts des Scents gemäß 5A, und
zwar in einem durch Radialdruck kollabierten Zustand;
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6A ist
ein Längsschnitt
des dargestellen Maschenabschnitts des Scents gemäß 5A einschließlich einer äußeren Abdeckung.
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6B ist
ein Längsschnitt
des Maschenabschnitts des in 5A gezeigten
Scents einschließlich
einer inneren Auskleidung;
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6C ist
ein Längsschnitt
durch den Maschenabschnitt des Scents gemäß 5A, und
zwar einschließlich
sowohl einer inneren Auskleidung als auch einer äußeren Abdeckung;
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7A ist
eine vergrößerte Seitenansicht
eines kollabierbaren gewickelten Wendelabschnittes des Scents nach 2 in
expandiertem und offenem Zustand;
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7B ist
eine im Längsschnitt
gezeigte Ansicht des gewickelten Wendelabschnittes des Scents gemäß 7A in
expandiertem und offenem Zustand;
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7C ist
eine vergrößerte Seitenansicht des
gewickelten Wendelabschnitts des Scents nach 7A in
kollabiertem Zustand;
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8A ist
ein Längsschnitt
gemäß einem Ausführungsbeipiel
des gewickelten Wendelabschnittes gemäß 7A einschließlich einer äußeren Abdeckung;
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8B ist
ein Längsschnitt
entsprechend einem Ausführungsbeispiel
des gewickelten Wendelabschnittes nach 7A einschließlich einer
inneren Auskleidung;
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8C ist
eine Ansicht im Längsschnitt durch
eine Ausführungsform
des gewickelten Wendelabschnittes von 7A einschließlich sowohl
einer inneren Auskleidung als auch einer äußeren Abdeckung;
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9 ist
eine Querschnittsansicht des Maschenabschnittes von 4A entsprechend
der Schnittlinie B-B' in 4A;
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10A ist eine schematische Ansicht des Scents gemäß 2 mit
einem J-förmigen
Nierenrückhalteabschnitt
entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
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10B ist eine schematische Ansicht des Scents nach 2 mit
einem einzelnen schleifenförmigen
Nierenrückhalteabschnitt
entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
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10C ist eine schematische Ansicht des Scents nach 2 mit
einem multischleifenförmigen Nierenrückhalteabschnitt
entsprechend einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Erläuternde
Beschreibung
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Wie
oben zusammenfassend im Zusammenhang mit einer Ausführungsform
diskutiert wurde, ist die Erfindung ausgerichtet auf einen Ureterstent
mit einem blasenseitigen Ende, welches geeignet ist, eine Patientenunverträglichkeit
zu reduzieren. 2 stellt einen Ureterstent 200 entsprechend
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung dar. Die 3A und 3B stellen
den Ureterstent 200 dar, wie er innerhalb eines menschlichen
Harntraktes 100 eingesetzt ist. Ein Fachmann wird wissen,
dass ein Ureterstent gemäß der Erfindung
in beide Ureter 102 oder 104 eingebracht werden
kann. Jedoch beschränkt
sich zur Vereinfachung die folgende Diskussion auf die Platzierung
des Ureterstents 200 im Ureter 102. Wie gezeigt
ist, hat der Ureterstent 200 einen gestreckten bzw. länglichen
Abschnitt 202, einen Zurückhalteabschnitt 204 und
einen kollabierfähigen
Abschnitt 206. Der gestreckte Abschnitt 202 hat
eine Länge 208,
die ausreicht, dass er sich durch den Ureter 102 von der Niere 106 bis
zur Blase 110 erstrecken kann. Der gestreckte Abschnitt 202 des
Ureterstents 200 bildet ein Lumen (dargestellt in den 4A und 4B bei 400),
welches vom nierenseitigen Ende 212 bis zum blasenseitigen
Ende 214 verläuft.
Entsprechend dem gezeigten Ausführungsbeispiel
hat der Ureterstent 200 auch eine oder mehrere Durchgangsöffnungen oder
Augmündungen 210,
die entlang der Länge
des gestreckten Abschnitts 202 angeordnet sind, um einen
Flüssigkeits-Übertragungsweg zwischen einer äußeren Wand
(gezeigt in den 4A und 4B bei 412)
und einer Innenlumenwand (gezeigt in 4B bei 410)
zu bilden, um außerdem
einen Abfluss durch das innere Lumen 400 des Ureterstents 200 zu
ermöglichen.
Entsprechend einem Merkmal ist der gestreckte Abschnitt 202 hergestellt
aus einem physiologisch kompatiblen Material, wie z. B. Polyvinylalkohol,
Polyethylenoxyd, Hydroxyethylcellulose, rostfreier Stahl oder dergleichen.
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Der
Rückhalteabschnitt 204 erstreckt
sich vom nierenseitigen Ende 212 des Ureterstents 200 aus
und kann im Wesentlichen innerhalb der Niere 106 angeordnet
werden und dient zum Aufrechterhalten der Anordnung. Gemäß einem
Merkmal hat der Zurückhalteabschnitt 204 eine
oder mehrere Durchgangsöffnungen
oder Augmündungen 211,
um eine Flüssigkeitsverbindung
zwischen der äußeren Wand
(gezeigt in 4A bei 414) und einem
inneren Lumen (gezeigt in 4A bei 402)
zu schaffen, um außerdem
einen Abfluss durch die inneren Lumen 400 und 402 zu
ermöglichen.
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Der
kollabierbare Abschnitt 206 erstreckt sich vom blasenseitigen
Ende 214 des Ureterstents 200 aus und ist geeignet,
im Wesentlichen innerhalb der intramuralen Röhrenregion 122 des
Ureters 102 zu verbleiben und sich in die Blase 110 zu
erstrecken. Entsprechend einem Ausführungsbeispiel behandelt die
Erfindung eine Rückflussverhinderung
und intramurale Röhrenirritationen über den
kollabierbaren Abschnitt 206 des Ureterstents 200.
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3A stellt
die intramurale Röhrenregion 122 in
einem entspannten Zustand und den kollabierbaren Abschnitt 206 des
Ureterstents 200 in einem expandierten und offenen Zustand
dar. Da sich die intramurale Röhrenregion 122 radial
zusammen zieht, kollabiert, wie es in 3B gezeigt
ist, der kollabierfähige
Abschnitt 206, um einen Rückstrom von Urin von der Blase 110 aus
zur Niere 106 einzuschränken.
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4A ist
ein schematischer Längsschnitt des
Ureterstents 200. 4B ist
eine seitliche Querschnittseinsicht auf der Länge 208 des gestreckten Abschnitts 202 entlang
der Schnittlinie A-A'.
Wie oben erwähnt
wurde und in den 4A und 4B gezeigt
ist, bildet der gestreckte Abschnitt 202 des Ureterstents 200 ein
internes Lumen 400, welches durch den gestreckten Abschnitt 202 zwischen
dem nierenseitigen Ende 212 und dem blasenseitigen Ende 214 verläuft. Der
Rückhalteabschnitt 204 bildet ebenfalls
ein inneres Lumen 402, welches vom Lumen 400 des
gestreckten Abschnitts 202 ausgeht. Der Rückhalteabschnitt 204 hat
zumindest eine Durchgangsöffnung 404,
die geeignet ist, einen Flüssigkeits-Übertragungsweg
zwischen dem inneren Lumen 402 und der Niere 106 zu
schaffen.
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Der
kollabierbare Abschnitt 206 bildet auch ein inneres Lumen 406,
welches sich vom inneren Lumen 400 des gestreckten Abschnitts 202 aus
erstreckt. Das innere Lumen 406 endet in zumindest einer
Durchgangsöffnung 408.
Wie in den 3A und 3B dargestellt
ist, befindet sich die Durchgangsöffnung 408, wenn sie
im Patienten platziert ist, innerhalb der Blase 110 und
sorgt für
einen Urinfluss vom Lumen 406 in die Blase 110.
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5A zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem der kollabierbare Abschnitt 206 des Ureterstents 200 gemäß der Erfindung
einen Maschenabschnitt 500 einschließt. Beispielsweise geht der
Maschenabschnitt 500 vom blasenseitigen Ende 214 des
gestreckten Abschnitts 202 aus. In 5A ist
der Maschenabschnitt 500 in einem expandierten und offe nen
Zustand dargestellt. 5B ist eine Ansicht im Längsschnitt
des kollabierfähigen
Abschnitts 206 des Scents gemäß 5A in
dem expandierten und offenen Zustand. Der Maschenabschnitt 500 bildet
wie dargestellt ein inneres Lumen 502, welches sich vom inneren
Lumen 400 des gestreckten Abschnitts 202 aus erstreckt.
Das Lumen 502 endet in zumindest einer Öffnung 504, die sich
in der Blase 110 befindet, um eine Flüssigkeitsverbindung zwischen
dem Lumen 502 und der Blase 110 zu erlauben. 5C ist ein
Längsschnitt
des kollabierbaren Maschenabschnittes 500, und zwar in
kollabiertem Zustand dargestellt. Wie oben erörtert wurde, kollabiert der
kollabierbare Abschnitt 206 beispielsweise aufgrund einer Radialkraft,
die auf das Äußere des
Maschenabschnittes 500 ausgeübt wird, und unterbindet einen Flüssigkeitsdurchfluss.
Bei einem Ausführungsbeispiel
ist der Maschenabschnitt 500 aus polymeren oder metallischen
Materialien hergestellt, wie beispielsweise aus rostfreiem Stahl,
Tantal, Gold, Titan, Nitinol, Polytetraflourethylen (PTFE) oder
sonstigem geeigneten Material, so dass der Maschenabschnitt unter
Einwirkung einer Kraft kollabieren kann, die durch die intramurale
Röhrenregion 122 des
Ureters 102 ausgeübt
wird, und in einen expandierten Zustand nach Aufhebung einer solchen
Kraft zurückkehren
kann. Ein Vorteil der Erfindung ist, dass der kollabierfähige Maschenabschnitt 500 des
Ureterstents 200 einen Flüssigkeitsstrom aufgrund einer
von der intramuralen Röhrenregion 122 ausgeübten Kraft durch
Kollabieren verhindert, um einen vesikorenalen Reflux, einen Urinrückstrom
und Seitenschmerz in einem Patienten zu verhindern.
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Die 6A-6C stellen
vergrößerte Längsschnitte
dar, um weitere Ausführungsformen des
Maschenabschnitts 500 zu veranschaulichen. Wie es in 6A dargestellt
ist, hat bei einem Ausführungsbeispiel
der kollabierbare Maschenabschnitt 500 eine äußere Abdeckung 600.
Bei der dargestellten Ausführung
ist die äußere Abdeckung 600 aus
einem flexiblen Polymer gebildet, wie beispielsweise Polyurethan,
Polyamid, Silikon, Polyvinylchlorid oder dergleichen. Bei einem
weiteren Ausführungsbeispiel gemäß 6B hat
der kollabierbare Maschenabschnitt 500 eine innere Auskleidung 602,
wie etwa z. B. eine Hülse
oder eine Muffe. Bei einer Ausführungsform
umgibt die innere Auskleidung 602 das Innere des Maschenabschnittes 500.
Die innere Auskleidung 602 bewirkt, dass im Wesentlichen
eine interne Maschenverkrustung durch Urinkontakt verhindert wird.
Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist die innere Auskleidung 602 hergestellt aus einem Polymer, wie
etwa z. B. Polyurethan, Polyamid, Silikon, Polyvinylchlorid oder
dergleichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
hat der kollabierfähige
Maschenabschnitt 500 sowohl eine äußere Abdeckung 600 als
auch eine innere Auskleidung 602. Bei dem Ausführungsbeispiel
ist der Maschenabschnitt 500 zwischen einer äußeren Abdeckung 600 und
einer inneren Auskleidung 602 eingelegt, welche jeweils
das Äußere und
das Innere des Maschenabschnitts 500 einhüllen. Bei
einer anderen Ausführungsform
durchsetzt ein Polymer die Maschen.
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Die 7A-7C zeigen
eine alternative Ausführungsform,
bei welcher der kollabierbare Abschnitt 206 des Ureterstents 200 eine
gewickelte Wendel 700 anstelle eines Maschenabschnittes 500 einschließt. Die
gewickelte Wendel 700 verhält sich ähnlich wie der Maschenabschnitt 500 dadurch,
dass sich unter radialer Kraft von der intramuralen Röhrenregion 122 des
Ureters 102 die gewickelte Wendel 700 verflacht,
um den unteren Abschnitt des Ureters 102 zu verschließen und
somit einen Rückfluss
von Urin zur Niere 106 zu verhindern. Die 7A veranschaulicht
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem sich die gewickelte Wendel 700 vom blasenseitigen
Ende 214 des gestreckten Abschnitts 202 aus erstreckt.
In 7A ist die gewickelte Wendel 700 in einem
offenen und expandierten Zustand gezeigt. 7B ist ein
Längsschnitt
des kollabierfähigen
Abschnitts 206 des Ureterstents von 7A in
einem offenen und expandierten Zustand. Der Darstellung entsprechend bildet
die gewickelte Wendel 700 ein Lumen 702, welches
vom internen Lumen 400 des gestreckten Abschnitts 202 ausgeht.
Die 7C zeigt beispielhaft, wie sich die gewickelte
Wendel 700 in einem kollabierten Zustand befindet.
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Wie
oben diskutiert wurde, kollabiert die gewickelte Wendel 700 beispielsweise
aufgrund einer Radialkraft, die auf das Äußere der gewickelten Wendel 700 ausgeübt wird,
und verhindert so einen Flüssigkeitsstrom
durch das Lumen 702. Als Reaktion auf die Aufhebung der
Radialkraft kehrt die gewickelte Wendel 700 in den expandierten
und offenen Zustand zurück.
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Die 8A-8C zeigen
Längsschnittansichten
zur Veranschaulichung weiterer Ausführungsformen der gewickelten
Wendel 700. Gemäß 8A hat
die kollabierbare gewickelte Wendel 700 eine äußere Abdeckung 800.
Bei einer beispielhaften Ausführungsform
ist die äußere Abdeckung 800 aus einem
flexiblen Polymer gebildet, wie beispielsweise aus Polyurethan,
Polyamid, Silikon, Polyvinylchlorid oder dergleichen. Bei einem
weiteren Ausführungsbeispiel
entsprechend 8B hat die gewickelte Wendel 700 eine
innere Auskleidung 802, wie beispielsweise eine Hülse oder
eine Muffe. Bei einer Ausführungsform
umgibt die innere Auskleidung 802 das Innere des Lumens 702 der
gewickelten Wendel 700. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die innere Auskleidung 802 aus einem Polymer hergestellt,
wie beispielsweise aus Polyurethan, Polyamid, Silicon, Polyvinylchlorid
oder dergleichen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung hat die gewickelte Wendel 700 sowohl eine äußere Abdeckung 800 als
auch eine innere Auskleidung 802. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die gewickelte Wendel 700 zwischen einer äußeren Abdeckung 800 und
einer inneren Auskleidung 802 eingelegt, welche die äußeren und
inneren Abschnitte der gewickelten Wendel 700 jeweils einhüllen.
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9 ist
eine vergrößerte Querschnittsendansicht
des abschließenden
Endes 416 des kollabierbaren Abschnittes 206,
und zwar gesehen von der Ansicht B-B'. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
hat der kollabierbare Abschnitt 206 einen Polymerring 900,
der sich um den Umfang seines abschließenden Endes 416 herum
erstreckt. Entsprechend der dargestellten Ausführungsform schützt der Polymerring 900 beispielsweise
die zackigen Kanten des Maschenabschnitts 500 oder der
gewundenen Wendel 700 und hilft, die Form des Maschenabschnittes 500 oder
gewundenen Wendelabschnittes 700 zu bewahren, nachdem der
Ureterstent 200 innerhalb eines Patienten platziert ist.
Vorzugsweise ist der Polymerring 900 aus einem thermoplastischen Polymer
hergestellt. Bei einer noch weiteren Ausführungsform wird ein Rückhalteflansch
verwendet anstelle eines Polymerringes.
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Die 10A-10C sind konzeptionelle Zeichnungen,
die verschiedene Ausführungsbeispiele
des Rückhalteabschnittes 204 darstellen.
Der Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 kann beispielsweise als ein Haken, eine
Wendel oder ein Malecot oder dergleichen geformt sein, um sein Zurückhalten
in der Niere 106 zu erleichtern. Bei einem in 10A gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 wie ein J-Haken 1000 geformt.
Bei einer anderen Ausführungsform
gemäß 10B hat der Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 die Form einer einzelnen Schleife 1002.
Bei einer bevorzugten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung, die
in 10C gezeigt ist, hat der Rückhalteabschnitt 204 eine
Multischleifenkonfiguration 1004. Bei diesem Ausführungsbeispiel
erlaubt es die Multischleifenkonfiguration 1004 dem Ureterstent 200,
etwaige Änderungen
in der Länge
des Ureters 102, die durch Peristaltik im Harntrakt 100 verursacht
sind, zu kompensieren. Die Multischleifenkonfiguration 1004 ermöglicht auch
die Anpassung an unterschiedliche Uretergrößen in unterschiedlich großen Patienten.
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Viele
Methoden (nicht entsprechend der vorliegenden Erfindung) werden
zum Einsetzen des Ureterstents 200 in einen Patienten benutzt.
Bei einer wird der Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 durch die urethrale Öffnung 114 eines Patienten eingesetzt,
durch die Blase 110 und den Ureter 102 vorgeschoben
und anschließend
in der Niere 106 des Patienten platziert. Vor dem Einsetzen
wird der kollabierbare Ab schnitt 206 zeitweilig in kollabierten
Zustand gebracht, um das Einbringen in den Patientenkörper zu
erleichtern. Der Rückhalteabschnitt 204 wird
auch vor dem Einsetzen gerade ausgerichtet.
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Bei
einer weiteren Methode wird ein Zystoskop benutzt, um den Ureterstent 200 gemäß der Erfindung
in einen Patienten einzubringen. Bei dieser Methode wird der Ureterstent 200 innerhalb
des Zystoskops eingebracht, bevor er in den Harntrakt 100 eingesetzt
wird, und das Zystoskop wird nachfolgend zwecks einwandfreier Positionierung
des Ureterstents 200 innerhalb des Patienten abgezogen.
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Bei
einer weiteren Methode wird der Maschenabschnitt 500 des
Ureterstents 200 beibehalten, damit er einen ausreichend
großen
inneren Durchmesser hat, um so seine Passage über einen Führungsdraht zu ermöglichen.
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Ein
Verfahren zur Fertigung des kollabierbaren Maschenabschnittes 500 des
Ureterstents 200 wird beschrieben. Der Maschenabschnitt 500 wird aus
Polymermaterialien oder metallischen Materialien hergestellt, wie
z. B. aus rostfreiem Stahl, Tantal, Gold, Titan, Nitinol, Polytetrafluorethylen
(PTFE) oder einem sonstigen geeigneten Kunststoffmaterial, das kollabierfähig ist,
wenn es geformt wird, und radial ausdehnbar ist.
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Der
Maschenabschnitt 500 kann jede Formgebung oder Konfiguration
haben und wird auf beliebige im Stand der Technik beschriebene Art
hergestellt. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Maschenwerk in einem „2 über-2 unter" schraubenförmigen Muster geflochten. Das
Maschengeflecht wird dann über
das blasenseitige Ende 214 des länglichen Abschnittes 202 des
Ureterstents 200 laminiert.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
werden individuelle Maschenfäden
aneinander angebracht durch thermische Bindung im Fall von Poly mermaterialien
oder Widerstandsschweißen
oder Verwendung eines Klebers, falls metallische Elemente verwendet
werden.
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Bei
einer weiteren Ausführung
wird das Maschengeflecht direkt auf das blasenseitige Ende 214 des
Ureterstents 200 geflochten, wobei ein Vorheizschritt benutzt
wird, um das Geflecht auf dem blasenseitigen Ende 214 einzubetten.
Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung wird der Ureterstent 200 vorbereitet,
indem ein Metallrohr ausgehöhlt
wird, bis ein Stentskelett übrig
bleibt. Bekannte Beispiele für
Verfahren zur Herstellung des Ureterstents 200 sind ein Ätzverfahren,
auch als Foto-Fabrikation
bekannt, Verfahren, die Masken oder Chemikalien anwenden, Bearbeitungsverfahren
mit elektrischer Entladung und mechanische Bearbeitungsverfahren
oder Stanzen von offenzelligen Mustern in ein massives Rohr, welches
gewöhnlich
aus einem Polymermaterial hergestellt wird.
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Ein
Ureterstent 200 wird zur Behandlung einer Harnröhrenblockage
benutzt, und zwar zur Schaffung eines einwandfreien Abflusses von
Fluiden zwischen der Niere 106 und der Blase 110.
Die Behandlung einer Harnröhrenblockage
erfolgt beispielsweise durch Einsetzen eines Ureterstents 200 über einen
Führungsdraht
mit einem Stößel durch
die urethrale Öffnung 114 in
die Blase 110. Der Führungsdraht
oder eine Kanüle
wird vorübergehend
benutzt, um den Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 gerade zu strecken. Der Rückhalteabschnitt 204 des
Uretestents 200 ist typischerweise aus einem Material hergestellt,
welches in der Lage ist, nach Verformung seinen Aufbau wiederzugewinnen,
was es möglich
macht, dass der Rückhalteabschnitt 204 gerade
ausgerichtet werden kann, bevor er innerhalb des Körpers platziert
wird.
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Bei
einer Methode zur Behandlung einer Harnröhrenblockage in einem Patienten
(nicht gemäß vorliegender
Erfindung) wird der Ureterstent 200 über einen Führungsdraht geschoben. Der
Führungsdraht
wird in den Körper
eines Patienten durch die Blase 110 und in den Ureter 102 einge setzt.
Ein Ureterstent 200 wird anschließend über den Führungsdraht geschoben, so dass
ein Ende des Führungsdrahtes
durch das nierenseitige Ende 212 des Ureterstents 200 eingesetzt
wird. Der Ureterstent 200 wird über die Länge des Führungsdrahtes durch Verwendung
des Stößels bewegt,
der ein solches Lumen hat, dass der Führungsdraht aufgenommen werden
kann.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung behält
der kollabierbare Maschenabschnitt 500 einen ausreichend
großen
inneren Durchmesser, so dass ein Durchgang eines Führungsdrahtes mit
der Abmessung 0,089 cm/0,097 cm (0,035''/0,038'') ermöglicht wird. Bei einer Ausführungsform
wird der Ureterstent 200 zum Positionieren innerhalb des
Körpers
geführt,
wobei konventionelle Methoden zum Einbringen benutzt werden, wie etwa
ein Stößel bzw.
Schieber, der gegen den Rückhalteabschnitt 204 des
Ureterstents 200 stößt.
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Änderungen,
Modifikationen oder andere Ausführungen
dessen, was hierin beschrieben ist, werden dem durchschnittlichen
Fachmann geläufig sein,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, wie sie in den Ansprüchen beansprucht
ist. Diese Erfindung ist nicht auf die vorausgehende erläuternde Beschreibung
eingeschränkt.