DE60217393T2 - Verfahren zur kombinierten parallelen zuführung von agentien und elektroporation für zellstrukturen und verwendung davon - Google Patents

Verfahren zur kombinierten parallelen zuführung von agentien und elektroporation für zellstrukturen und verwendung davon Download PDF

Info

Publication number
DE60217393T2
DE60217393T2 DE60217393T DE60217393T DE60217393T2 DE 60217393 T2 DE60217393 T2 DE 60217393T2 DE 60217393 T DE60217393 T DE 60217393T DE 60217393 T DE60217393 T DE 60217393T DE 60217393 T2 DE60217393 T2 DE 60217393T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
electrolyte
cell
cell structure
agent
agents
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60217393T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60217393D1 (de
Inventor
Owe Orwar
Mattias Karlsson
Kerstin Nolkrantz
Cecilia Farre
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Cellectricon AB
Original Assignee
Cellectricon AB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Cellectricon AB filed Critical Cellectricon AB
Publication of DE60217393D1 publication Critical patent/DE60217393D1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE60217393T2 publication Critical patent/DE60217393T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/87Introduction of foreign genetic material using processes not otherwise provided for, e.g. co-transformation
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61NELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
    • A61N1/00Electrotherapy; Circuits therefor
    • A61N1/18Applying electric currents by contact electrodes
    • A61N1/20Applying electric currents by contact electrodes continuous direct currents
    • A61N1/30Apparatus for iontophoresis, i.e. transfer of media in ionic state by an electromotoric force into the body, or cataphoresis
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P43/00Drugs for specific purposes, not provided for in groups A61P1/00-A61P41/00
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N35/00Automatic analysis not limited to methods or materials provided for in any single one of groups G01N1/00 - G01N33/00; Handling materials therefor
    • G01N35/10Devices for transferring samples or any liquids to, in, or from, the analysis apparatus, e.g. suction devices, injection devices
    • G01N2035/1027General features of the devices
    • G01N2035/1034Transferring microquantities of liquid
    • G01N2035/1039Micropipettes, e.g. microcapillary tubes
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N35/00Automatic analysis not limited to methods or materials provided for in any single one of groups G01N1/00 - G01N33/00; Handling materials therefor
    • G01N35/10Devices for transferring samples or any liquids to, in, or from, the analysis apparatus, e.g. suction devices, injection devices
    • G01N35/1065Multiple transfer devices
    • G01N35/1074Multiple transfer devices arranged in a two-dimensional array

Description

  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein hochortsaufgelöstes Verfahren zur Elektroporation und parallelen Abgabe von einer oder mehreren verschiedenen Verbindungen in Zellstrukturen wie Zellen, zellähnliche Strukturen oder eine Population von Zellen. Vorzugsweise werden mindestens zwei Elektrolyt-gefüllte Kapillaren (EGKs), ein lineares Array von EGKs oder ein zweidimensionales Matrix-Array von EGKs, die an einen Spannungsgenerator angeschlossen sind, als ein kombiniertes Elektroporations- und Abgabeinstrument von z. B. verschiedenen Farbstoffen, Wirkstoffen, DNA, RNA, Antisens-Oligonukleotiden und Biomolekülen in das Zellplasma einer Einzelzelle oder von Populationen von Zellen – auf sequentielle oder parallele Weise – oder Kombinationen davon verwendet. Die Erfindung betrifft ebenso die Anwendung dieser Verfahren. Im Besonderen betrifft sie Verfahren zum schnellen Screening von Wirkstoffen, die die intrazelluläre Chemie beeinflussen, und zur Identifikation und dem Nachweis von intrazellulären Proteinen.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Schnelle und zuverlässige Verfahren zur Untersuchung der Wirkung von Wirkstoffen auf die intrazelluläre Chemie sind heutzutage stark gefragt. Solche Protokolle könnten das Screening nach Liganden und Substraten umfassen, die mit an Organellen gebundene Rezeptoren bzw. cytosolischen Enzymen zusammenwirken. Es wären auch solche Verfahren sehr wertvoll, die eine Charakterisierung und einen Nachweis aller Proteine in den Zellen ermöglichen, nicht zuletzt im Bereich der Proteomik. Es gibt hochspezifische Enzymsubstrate und Testproteine, die es ermöglichen, bestimmte Bestandteile in Zellen aufzufinden. (Tsien RY, Annu. Rev. Biochem. 1998, 67, 509–44). Es gibt zum Beispiel eine Vielzahl von Substraten, die als Lichtschalter im Substrat-Produkt-Umwandlungsschritt verwendet werden können. Auch bestimmte Protein-Protein-Wechselwirkungen können durch die Verwendung eines Fluoreszenz-Indikators, der mit einer Proteinverbindung gekoppelt ist, identifiziert werden (Ozawa T, Nogami S, Sato M, Ohya Y, Umezawa Y, Anal. Chem. 2000, 72, 5151–57). Obwohl diese Testsubstanzen und Indikatoren verfügbar sind, ist bis jetzt die größte Herausforderung beim Anwenden der Testsubstanzen und Indikatoren ihre Einschleusung in das Innere der Zelle. Viele dieser Testsubstanzen und Indikatoren sowie viele andere Komponenten für die biologische und medizinische Verwendung – einschließlich der Wirkstoffe und Biomoleküle, die für die Einschleusung in Zellen von Bedeutung sind – sind polar. Polare gelöste Substanzen sind zell-impermeabel und unfähig, biologische Membranen zu passieren.
  • Außerdem wären Verfahren, die den Nachweis von DNA-Proteinen, Protein-Proteinen und vielen anderen Wechselwirkungen in Zellen ermöglichen, in vielen Bereichen ein wertvolles Instrument. Auch die Fähigkeit, Viren, Bakterien, Antikörper und kolloidale Partikel in Zellen einzuschleusen, wird in vielen Bereichen der Biowissenschaften als wichtig erachtet. Dennoch ist es schwierig, alle diese Verbindungen und Partikel in das Cytosol einer Zelle zu übertragen, aufgrund des Vorhandenseins einer Zellplasmamembran-Barriere, die als räumliche Abgrenzung gegenüber der externen Lösung fungiert, die das Eindringen von exogenen Verbindungen und Partikeln verhindert. Seit langer Zeit ist bekannt, dass Zellmembranen mit Hilfe gepulster elektrischer Felder permeabilisiert werden können (siehe z. B. Zimmermann, U. Biochim. Biophys Acta, 694, 227–277 (1982)). Dieses Verfahren wird Elektroporation genannt. Aus den Studien zu dem elektrochemischen Nachweis in der Kapillarelektrophorese (CE) ist bekannt, dass die Spannung, die an eine Elektrolyt-gefüllte Kapillare (EGK) angelegt wird, ein elektrisches Feld am Kapillarauslass erzeugt (Lu, W.; Cassidy, M. Anal. Chem. 1994, 66, 200–204). Dieses elektrische Feld an der Spitze einer EGK, das entgegen dem Bezugspotential wirkt, kann zur Elektroporation verwendet werden. Die gleiche EGK, die die Elektroporation ausführt, gibt auch die relevanten Agentien an die Zelle ab. Es kann gezeigt werden, dass die Größe des elektrischen Feldes entlang der Symmetrieachse des EGK-Lumens, das sich in die Lösung erstreckt, gegeben ist durch:
    Figure 00030001
  • Dabei ist Z die dimensionslose Entfernung von der Spitze der EGK, und z/a ergibt sich aus z, der Entfernung von der EGK-Spitze, und a, dem EGK-Lumenradius. Y ist die angelegte Spannung in Volt und Lc ist die Länge der EGK. Diese Gleichung kann einbezogen werden, um den Spannungsabfall entlang der zylindrischen Achse außerhalb der Kapillare festzustellen.
  • Figure 00030002
  • Die Transmembran-Spannung kann somit von diesem Feld angenähert werden, indem die Gleichung (2) wie oben beschrieben angewendet wird.
  • Die Erfinder haben kürzlich das Konzept der Elektroporation demonstriert, indem sie eine einzelne EGK verwendet haben, die eine homogene Elektrolytlösung enthielt (K. Nolkrantz, R. I. D. Karlsson, C. Farre, A. Brederlau, C. Brennan, P. S. Eriksson, S. G. Weber, M. Sandberg, O. Orwar Anal. Chem., (2001) 73, 4469–4477; WO 9 924 110).
  • KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG:
  • Was in dieser Offenbarung beschrieben ist, sind wesentliche technologische Verbesserungen, die eine schnelle parallele Abgabe – mit der Möglichkeit der Kombination mit der sequentiellen Abgabe – von einem oder mehreren Agentien, wie zum Beispiel internalisierende Agentien, an oder in eine oder mehrere Zellstrukturen unter Verwendung von zwei oder vorzugsweise mehreren EGKs ermöglichen. Die vorliegende Erfindung betrifft ebenso mehrere Anwendungen der Technologie.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein hochortsaufgelöstes Verfahren, das ein schnelles Screening von Wirkstoffen, die die intrazelluläre Chemie beeinflussen, und die Identifikation und den Nachweis von intrazellulären Proteinen ermöglicht und auf der Permeabilisation von Phospholipid-Doppelschicht-Membranen durch elektrische Felder basiert, d. h., die sogenannte Elektroporation.
  • Die schnelle intrazelluläre Abgabe von mehreren Zell-impermeablen Agentien erfolgt auf der Grundlage der Verwendung von mindestens zwei EGKs, die mit Zell-Beladungsagentien ergänzt wurden. Eine Spannung oder ein Strom, wie beispielweise ein Spannungs- oder Strompuls, die/der an einer EGK angelegt wird, erzeugt ein elektrisches Feld außerhalb des EGK-Endpunktes, das die Bildung von Poren in Zellmembranen bewirkt. Außerdem kann diese Spannung oder dieser Strom zum Beispiel einen elektroosmotischen Fluss des Elektrolyts induzieren, das in der EGK enthalten ist. Da die EGK mit einem Zell-Beladungsagens ergänzt wurde, gibt der elektroosmotische Fluss diese Agentien am Ort der Porenbildung ab. Die Kombination aus Porenbildung und der Abgabe von Agentien, mit denen das EGK-Elektrolyt ergänzt wurde, ermöglicht das Einschleusen von Materialien zum Beispiel in das Cytoplasma oder in Organellen. Hier wird ein Verfahren zur parallelen Abgabe – mit der Möglichkeit der Kombination mit der sequentiellen Abgabe – von einem oder mehreren Zell-Beladungsagentien in eine Zellstruktur, wie beispielweise in das Cytosol einer Zelle oder einer Population von Zellen oder einer ähnlichen Struktur, auf der Grundlage des EGK-Elektroporations-Protokolls beschrieben.
  • Das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung kann als Screening-Technik für intrazelluläre Wirkstoffwirkungen und als Technik zur Identifikation von intrazellulären Proteinen in Zellen angewendet werden. Beispiele für solche Proteine können Enzyme, Rezeptoren oder Strukturproteine sein. In diesen Fällen wird das Elektroporationsverfahren für das Einschleusen von einem oder mehreren Testproteinen (z. B. fluorogene Liganden oder Substrate) in Einzelzellen oder Populationen von Zellen verwendet. Diese Marker können in Kombination mit Wirkstoffen, Substraten oder Liganden eingeschleust werden, die direkt mit dem/den Zielprotein oder -proteinen im selben Signalweg interagieren. Somit kann das Vorhandensein von verschiedenen Proteinen und ihre Funktion auf Einzelzellebene erkannt werden. Instrumente mit solchen Fähigkeiten könnten sich für die Proteomik und die Phänotypenerstellung sowie für die Charakterisierung der Wirkung von Wirkstoffen auf intrazelluläre Signalsysteme oder Stoffwechselwege eignen. Außerdem kann das Verfahren gemäß der Erfindung dazu verwendet werden, Rezeptor-Liganden und Enzymsubstrate in biosensor-chemischen Trennformaten zu identifizieren. Um die Erfindung für die Profilerstellung, das Screening und die Untersuchung z. B. von intrazellulären Proteinen oder die Wirkung von Wirkstoffen in lebenden Zellen zu verwenden, ist es erforderlich, dass Vorgänge bezüglich dieser Wechselwirkungen aufgedeckt werden können. Dies kann z. B. durch die Verwendung von selektiven fluoreszierenden Proteinmarkern in Kombination mit Fluoreszenz-Mikroskopie erreicht werden. Als ein Beispiel für die Bestätigung des Vorhandenseins eines bestimmten Enzyms in einer Zelle wird ein polares Zellmembranimpermeables Substrat, dass bis nach der enzymatischen Umwandlung nicht-fluoreszierend ist, in ein fluoreszierendes Produkt umgewandelt. Danach würde eine Erhöhung der Fluoreszenz das Vorhandensein des Enzyms in der Zelle sowie die enzymatische Wirkung widerspiegeln. Der Proteinmarker (fluorogenes Substrat) wird mit Hilfe des beschriebenen Elektroporationsverfahrens in das Cytosol einer lebenden Zelle eingeschleust. Der Marker kann auch zusammen mit einem Wirkstoff oder einem Inhibitor eingeschleust werden.
  • Somit betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Veränderung eines biochemischen Inhalts einer Zellstruktur. Genauer gesagt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur parallelen Abgabe von Agentien an eine Oberfläche einer Zellstruktur und in das Cytoplasma der Zellstruktur, das die folgenden Schritte umfasst:
    • (a) mindestens zwei Elektrolyt-gefüllte Röhrchen werden zusammen mit einer geerdeten oder Gegenelektrode bereitgestellt
    • (b) die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen werden mit einem Spannungs- oder Stromgenerator verbunden;
    • (c) mindestens ein Agens wird in die Elektrolytlösung eingeführt, die in jedem Elektrolyt-gefüllten Röhrchen enthalten ist;
    • (d) die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen werden im engen Abstand zu der Oberfläche einer Zellstruktur platziert;
    • (e) das Agens/die Agentien wird/werden durch die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen zu der Oberfläche der Zellstruktur transportiert;
    • (f) ein elektrisches Feld einer Stärke, die ausreicht, um eine Elektroporation an der Oberfläche der Zellstruktur zu erhalten, wird auf die Zellstruktur fokussiert, was in der Bildung von Poren in der Membranoberfläche der Zellstruktur resultiert; und
    • (g) das Agens/die Agentien wird/werden durch die in Schritt (f) gebildeten Poren und in das Cytoplasma der Zellstruktur transportiert, wobei die Schritte (a) bis (g) in fortlaufender Reihenfolge durchgeführt werden, mit der Ausnahme, dass die Reihenfolge der Schritte (b), (c) und (d) verändert werden kann und dass die Reihenfolge der Schritte (e) und (f) verändert werden kann.
  • Gemäß Schritt (a) wird eine geerdete oder Gegenelektrode verwendet. Es ist möglich, nur eine solche geerdete oder Gegenelektrode oder mehr als eine geerdete oder Gegenelektrode zu verwenden, wie zum Beispiel eine geerdete oder Gegenelektrode für jedes Elektrolyt-gefüllte Röhrchen.
  • Gemäß vorstehendem Schritt (b) wird ein Spannungs- oder Stromgenerator verwendet. Es ist möglich, nur einen solchen Spannungs- oder Stromgenerator oder mehr als einen Spannungs- oder Stromgenerator zu verwenden.
  • Der Ausdruck "im engen Abstand", der in vorstehendem Schritt (d) verwendet wird, bedeutet, dass das Auslassende der Kapillare in Kontakt mit oder sehr nah an der Zellstruktur platziert wird. Vorzugsweise beträgt dieser enge Abstand weniger als 500 μm.
  • Der Ausdruck "ein elektrisches Feld einer Stärke, die ausreicht, um eine Elektroporation zu erhalten, wird auf die Zellstruktur fokussiert", der in vorstehendem Schritt (f) verwendet wird, bedeutet, dass ein elektrisches Feld auf oder über der Zellstruktur oder dem zu elektroporierenden Teil der Zellstruktur fokussiert wird, und dass dieses elektrische Feld im Wesentlichen exakt dem entspricht, das für die Elektroporation benötigt wird. Vorzugsweise erzeugt der Spannungsgenerator eine Spannung zwischen 10 mV und 100 V an der Oberfläche der zu elektroporierenden Zellstruktur, insbesondere zwischen 100 mV und 2 V an dieser Oberfläche. Der Spannungspuls liegt vorzugsweise zwischen 0,1 μs und mehreren Minuten. „Mehrere Minuten" steht hier z. B. für 1 bis 10 Minuten. Insbesondere soll ein Spannungspuls zwischen 1 μs und 5 s gegeben sein, und am meisten bevorzugt wird ein Spannungspuls von weniger als 100 ms.
  • In Schritt (g) wird das Agens in die Zellstruktur transportiert. Entweder wird die Gesamtmenge des Agens, das vom Elektrolyt-gefüllten Röhrchen an die Oberfläche der Zellstruktur abgegeben wird, weiter in die Zellstruktur transportiert, oder nur ein Teil dieser Menge wird weiter in die Zellstruktur transportiert, wobei der übrige Teil außerhalb der Zelloberfläche verbleibt.
  • Die Zellstruktur kann jede Art von Zelle oder zellähnlicher Struktur darstellen, wie zum Beispiel eine Zelle in einer primären Zellkultur, eine Zelle in einem Gewebeabschnitt oder einem Gewebe, eine In-vivo-Zelle, ein Liposom oder eine intrazelluläre Zellstruktur wie eine Organelle, wie weiter unten beschrieben wird.
  • Die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen können Elektrolyt-gefüllte Kapillaren (EGKs), Elektrolytgefüllte konisch zulaufende Röhrchen und/oder Elektrolyt-gefüllte Elektroden sein. Diese Ausdrücke werden innerhalb dieser Spezifikation synonym verwendet.
  • Durch die Verwendung von paralleler Abgabe ist es möglich, Agentien entweder durch Poren, die in einer Zellstruktur gebildet werden, oder durch Poren, die in zwei oder mehreren verschiedenen Zellstrukturen gebildet werden, abzugeben.
  • Weiterhin ist es möglich, mehr als ein Agens in jedem Elektrolyt-gefüllten Röhrchen zu platzieren. Dies ermöglicht die kombinierte Verwendung der parallelen und sequentiellen Abgabe von Agentien in die Zellstruktur.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann verwendet werden, um mehrere gelöste Substanzen, Agentien und Partikel in eine permeabilisierte Zellstruktur zu übertragen.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • In der Beschreibung und den unten aufgeführten Beispielen wird auf die beiliegenden Zeichnungen verwiesen, wobei:
  • 1 einen geeigneten Apparat zur Elektroporation von Zellen und zellulären Strukturen unter Verwendung des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung darstellt. Eine Ausführungsform wird in 1a dargestellt, die eine EGK 1 umfasst, die über eine erste Elektrode 3 und ein Vial 4, das mit einer Elektrolytlösung der gleichen Zusammensetzung wie der in dieser EGK gefüllt ist, mit einem Spannungsgenerator 2 verbunden ist. Diese Elektrolytlösung wird mit einem Agens 5 ergänzt, das in die zelluläre Struktur eingeschleust werden soll. Die Zellstruktur 6 wird in einem physiologischen Puffer gehalten, z. B. in einer Petrischale 7, die vorzugsweise mit einer geerdeten badartigen Gegenelektrode 8 ausgestattet ist. In der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform befindet sich die Petrischale auf einem inverten Mikroskoptisch 9 und wird durch ein Mikroskopobjektiv 10 betrachtet, um die Positionierung der EGK-Spitzen in Bezug auf die Zellstruktur zu vereinfachen. Die EGK wird mit Hilfe eines dreidimensionalen Mikropositionierers 11 nah an der Zellstruktur positioniert. Dies wird derart ausgeführt, dass das elektrische Feld, das zwischen den Elektroden erzeugt wird, in hohem Maße über der zu elektroporierenden Struktur fokussiert wird. Die 1b und 1c zeigen, wie die Ausführungsform von 1a zum Beladen eine Zellstruktur 6 mit einem Zell-impermeablen Agens 5 verwendet werden kann. In 1b wird die EGK 1, die ein Zell-impermeables Agens 5 enthält, mit Hilfe eines Mikropositionierers 11 nah der Oberfläche der Zielzellstruktur 6 positioniert. In 1c wird ein Spannungspuls an die EGK angelegt, der durch den Spannungsgenerator 2 erzeugt wurde. Somit wird ein elektrisches Feld über der zellulären Struktur aufgebaut, das aufgrund des dielektrischen Zusammenbruchs der zellulären Membran die Bildung von Poren bewirkt. Das angelegte Spannungspotential bewirkt auch die elektroosmotische oder elektrophoretische Abgabe der in der EGK enthaltenen Lösung. Dadurch wird das in der EGK enthaltene Zell-impermeable Agens 5 am Ort der Porenbildung abgegeben, wo das Zell-Beladungsagens durch die erzeugten Poren 19 frei in das Innere des zellulären Ziels gelangen kann. Sobald das elektrische Feld entfernt wird, schließen sich die gebildeten Poren und die zelluläre Membran verheilt.
  • 2 zeigt Elektrolyt-gefüllte Kapillaren mit verschiedenen Spitzenformen. Wie in 2a dargestellt, kann die EGK 1 eine perfekt zylindrische Form haben. Manchmal ist es von Vorteil, Kapillaren 1 mit zulaufenden spitzen Enden zu verwenden, wie sie in 2b und 2c dargestellt werden. Dies ist besonders bei der Einzelzell-Elektroporation der Fall. In 2b wird eine zulaufende EGK 1 dargestellt, die durch Ziehen einer Glas- oder Quarzkapillare in einer mechanischen Zugvorrichtung mit einem Heizfaden hergestellt wird. Die Spitze einer solchen Kapillare kann sehr klein sein, bis zu einigen Nanometern, und der äußere Durchmesser sowie der Röhrendurchmesser sind verringert. Eine zulaufende Kapillare kann auch durch Ätzen in Fluorwasserstoffsäure oder durch Schleifen vorbereitend bearbeitet werden. Der Vorteil dieser Technik ist es, dass nur der äußere Durchmesser der Kapillare verringert wird, wogegen der innere Durchmesser gleich bleibt. Diese Art von Kapillare wird in 2c dargestellt. Kapillaren können mit leitfähigen Spitzen ausgestattet sein, wie in den 2d und 2e dargestellt. Der Vorteil dieser hohlen Kapillaren mit leitfähigen Spitzen ist die Möglichkeit der Anwendung kürzerer Pulszeiten mit einer hohen Präzision aufgrund der niedrigen RC-Zeitkonstanten. Die Kapillare in 2d besitzt eine Elektrode 3 auf der Innenseite, und die Kapillare in 2e besitzt die Elektrode 3 auf der Außenseite.
  • 3 zeigt die Abgabe von Zell-Beladungsagentien unter Verwendung von mehreren EGKs 1, die in Arrays angeordnet sind. Solche Anordnungen von Kapillaren 1 können lineare Arrays 12 wie in 3a oder zweidimensionale Arrays 14 wie in 3b sein. Diese Arrays von Kapillaren können von einem Halter 13 zusammengehalten werden. Für die Elektroporation der Abgabe eines Zell-Beladungsagens an eine Einzelzelle in schneller Abfolge wird ein Array von Kapillaren schnell über das zelluläre Ziel bewegt, wie in den 3c-e gezeigt wird.
  • 4 zeigt eine besondere Art eines EGK-Arrays, und zwar eine EGK mit mehreren kammerartigen Abschnitten 15, wobei die EGK mehrere Kammern 5 oder Kanäle 5 umfasst, von denen jede/jeder mit einer individuell anwählbaren Elektrode 3 ausgestattet ist und mit einem einzelnen oder mehreren Zell-Beladungsagentien 5, wie in 3a dargestellt, gefüllt ist (Die Seitenansicht wird auf der linken Seite und die Vorderansicht auf der rechten Seite dargestellt). Durch das sequentielle Anlegen der Spannung an die einzelnen Kammern ist es möglich, festgelegte Mengen von Zell-Beladungsagentien mit Hilfe dieser Anordnung sequentiell abzugeben.
  • 5 veranschaulicht die Abgabe eines Zell-Beladungsagens mittels mikrofluidischer Schalter zum sequentiellen Beladen einer EGK, um getrennte Zonen von Zell-Beladungsagentien in dieser EGK zu erhalten. Dieses Konzept wird in 5a dargestellt, wobei eine EGK 1 über einen mikrofluidischen Schalter 16 und eine Feeder-EGK 17 mit sechs verschiedenen Vials 4 verbunden ist, die unterschiedliche Zell-Beladungsagentien enthalten. Die Vials sind mit einzeln anwählbaren Elektroden 3 ausgestattet. Durch die sequentielle Anlegung eines Spannungspulses an jedes Vial 4 werden die Zell-Beladungsagentien über die Feeder-EGK in den mikrofluidischen Schalter gepumpt, von wo aus sie sequentiell in die Haupt-EGK 1 gelangen. Es werden somit getrennte Banden von Zell-Beladungsagentien in der Haupt-EGK gebildet, die zum Elektroporations-Ziel 6 geschleust werden können. Diese Beladungsprozedur wird in den 5b-d dargestellt.
  • 6 veranschaulicht ein Beispiel für die parallele Elektraporation von Zellen, die auf Nanotüpfeln („Patterns") auf einer Oberfläche gewachsen sind, oder von Zellen, die in mehreren Vertiefungen einer Multi-Well-Platte enthalten sind. Zellen, die auf Nanotüpfeln auf einer Oberfläche gewachsen sind, oder Zellen, die in mehreren Vertiefungen einer Multi-Well-Platte enthalten sind, sind bestens geeignet für das hier dargestellte zweidimensionale (2D) EGK-Array-Format. In jedem Fall erfasst eine einzelne Kapillarspitze eine bestimmte Zelle 6 oder eine Population von Zellen 6 auf einer Oberfläche oder, wie hier dargestellt, in einer vertieften Struktur 18.
  • 7 zeigt eine Ausführungsform für die parallele Abgabe von Zell-Beladungsagentien mit der vorliegenden Erfindung. Jede EGK 1 in einem Array ist hier mit einem mikrofluidischen Schalter 16 verbunden, der das sequentielle Laden von mehreren Zell-Beladungsagentien in die EGK ermöglicht, um getrennte Zonen dieser Zell-Beladungsagentien in dieser EGK zu erhalten. Da mehrere verschiedene Zell-Beladungsagentien, die in unterschiedlichen Vials enthalten sind, ausgewählt werden können, kann jede EGK im Array in jeder möglichen Abfolge/Kombination von Zell-Beladungsagentien beladen werden. In 7a sind mehrere einzelne Zellen, die sich in verschiedenen Vertiefungen in einer Multi-Well-Struktur 18 befinden, nach der sequentiellen Abgabe der Zell-Beladungsagentien der gleichzeitigen (parallelen) Elektroporation ausgesetzt. Dieser Aufbau ermöglicht auch die kombinierte Abgabe von Zell-Beladungsagentien wie in 7b, wobei jede EGK im Array in einer anderen Abfolge von Zell-Beladungsagentien beladen wird.
  • 8 ist ein Schaubild der Fluoreszenz gegenüber der Zeit der Identifikation des intrazellulären Ryanodin II-Rezeptors in mit Fluo-3 gefärbten NG108-15-Zellen.
  • 9 zeigt die Ergebnisse des Nachweises von intrazellulären Proteasen unter Verwendung von Casein-BODIPY-FL.
  • 10 zeigt die Ergebnisse der Identifikation von alkalischer Phosphatase in NG108-15-Zellen.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Wie oben beschrieben, betrifft die vorliegende Erfindung ein hochortsaufgelöstes Verfahren zur Elektroporation und parallelen Abgabe – mit der Möglichkeit der Kombination mit der sequentiellen Abgabe – von einzelnen oder mehreren Zell-Beladungsagentien an mindestens eine Zellstruktur, wie beispielweise eine Zelle oder zelluläre Struktur, um diese Zell-Beladungsagentien in diese Zellstruktur einzuschleusen. Genauer gesagt verwendet das beschriebene Verfahren mindestens zwei Elektrolytgefüllte Kapillaren (EGKs), die mit einem Spannungs- oder Stromgenerator zur Elektroporation der Zellstruktur verbunden sind, wobei die EGKs an der Zellstruktur anliegend platziert werden und eine Spannung oder ein Strom, zum Beispiel mindestens ein Spannungspuls, an die EGKs angelegt wird, die/der ein kleines elektrisches Feld außerhalb des Endpunktes jeder EGK erzeugt, wodurch die Bildung von Poren in der Membran der anliegenden Zellstruktur ausgelöst wird. Einzelne oder mehrere Zell-Beladungsagentien, die in den EGKs enthalten sind, werden parallel an den Orten der Porenbildung abgegeben, zum Beispiel durch ein Pumpverfahren, das es dem/den Zell-Beladungsagens/Zell-Beladungsagentien ermöglicht, die Membran zu verlagern und durch die Poren in das Innere der Zellstruktur einzudringen. In einer Ausführungsform können die Agentien, die in die Zellen eingeschleust werden sollen, aus einer Anzahl von Behältern ausgewählt werden, die diese Agentien auf kombinatorische Weise enthalten. Die Kombination aus Porenbildung und der Abgabe von Agentien, die der Elektrolytlösung der EGKs hinzugefügt werden, ermöglicht das Beladen von Materialien zum Beispiel in das Cytoplasma der Zellstruktur. Dies wird weiterführend in 1 dargestellt.
  • Es wird vorstehend ausgeführt, dass die Erfindung zur Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an und/oder in eine Zellstruktur verwendet werden kann. Die Zellstruktur kann entweder eine oder mehrere Zellen oder eine oder mehrere zelluläre Strukturen umfassen. Wenn es eine oder mehrere Zellen sind, können diese jede Art von eukaryotischer oder prokaryotischer Zelle in einer konfluenten Kultur, einem Gewebeschnitt oder einem Gewebe darstellen. Die Zellstruktur kann vor der Elektroporation vorbehandelt werden. Sie kann beispielsweise mit einem Farbstoff wie Fluo-3-AM-Ester beladen werden für den Nachweis von Bindungsvorgängen, die zu einer erhöhten Konzentration von Calciumionen im Cytosol führen können, oder sie kann mit einem Reportergen oder anderen genetisch adressierbaren, molekularen Systemen transfiziert werden. Die Zellstrukturen können auch mit anderen chemischen oder physikalischen Mitteln behandelt werden, zum Beispiel in einer Aufnahmekammer. Es können beispielsweise relevante Wirkstoffe vor, während oder nach dem Elektroporationsvorgang zu der Zellbadlösung hinzugefügt werden. Die Abgabe solcher Agentien kann durch eine zusätzliche Kapillare oder Pipette in Verbindung mit der Aufnahmekammer erfolgen, entweder abschnittsweise (an alle Zellen oder Zellstrukturen oder einer Mehrheit der Zellen oder Zellstrukturen) oder lokal (an eine Einzelzelle oder eine einzelne Zellstruktur). Es ist auch möglich, eine Population von Zellen zu verwenden, vorzugsweise eine Population von Zellen bzw. eine kleine Population von Zellen mit 2 bis 10.000.000 Zellen bzw. 2 bis 10.000 Zellen, in einer konfluenten Kultur, einem Gewebeschnitt, einem Gewebe oder einem Organ, oder in Zellen, die sich auf einer Oberfläche von Nanotüpfeln gebildet haben. Diese zelluläre Struktur kann eine intrazelluläre Struktur sein, eine Organelle (isoliert oder intrazellulär), ein Membranvesikel, ein Bakterium oder ein Nanobakterium. Es ist auch möglich, das Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung auf Zellstrukturen anzuwenden, die aus synthetischen Membranstrukturen gebildet werden, wie Liposomen oder Emulsionströpfchen.
  • Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es möglich, im Wesentlichen jede Art von Substanz, Agens oder Zell-Beladungsagens in eine elektroporierte Zellstruktur einzuschleusen. Mit einem Zell-Beladungsagens ist ein Agens gemeint, das meistens polar ist und unfähig, biologische Membranen spontan zu passieren. Beispiele für solche Substanzen oder Zell-Beladungsagentien umfassen die folgenden Agentien, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Gene, Gen-Analoga, RNA, RNA-Analoga, DNA, DNA-Analoga, kolloidale Partikel, Rezeptoren, Rezeptorliganden, Rezeptorantagonisten, Rezeptoragonisten, Rezeptorblocker, Enzyme, Enzymsubstrate, Enzyminhibitoren, Enzymmodulatoren, einschließlich allosterischer Enzymmodulatoren, Proteine, Protein-Analoga, Aminosäuren, Aminosäuren-Analoga, Peptide, Peptid-Analoga, Metabolite, Metabolit-Analoga, Oligonukleotide, Oligonukleotid-Analoga, Antigene, Antigen-Analoga, Haptene, Hapten-Analoga, Antikörper, Antikörper-Analoga, Organellen, Organellen-Analoga, Zellkerne, Bakterien, Viren, Gameten, anorganische Ionen, organische Ionen, Metallionen, Metallcluster, Agentien, die die zelluläre Chemie beeinflussen, Agentien, die die zellulären physikalischen Vorgänge beeinflussen, Polymere sowie beliebige Kombinationen von zwei oder mehreren dieser Agentien.
  • Die verwendeten Elektrolyt-gefüllten Kapillaren (EGKs) bestehen vorzugsweise aus einem elektrischisolierenden Material, um das aufgebaute elektrische Feld zu beschränken, und können aus Glas, Quarz, Plastik oder Polymer, beispielsweise Teflon, oder jedem anderen geeigneten Material bestehen. Es ist auch möglich, Kapillaren mit leitfähigen Spitzen zu verwenden. Die Form der Kapillaren kann ein perfekter Zylinder mit flachen Enden sein, wie in 2a dargestellt. Es ist manchmal von Vorteil, eine zulaufende Kapillare zu verwenden, wie in 2b dargestellt, besonders für die Einzelzell- oder Organellen-Elektroporation. Solche zulaufenden Kapillaren können durch Ziehen einer Glas- oder Quarzkapillare in einer mechanischen Zugvorrichtung mit einem Heizfaden hergestellt werden (A. Lundgvist, J. Pihl, O. Orwar. A Anal. Chem. (2000) 72 5740–5743). Zulaufende Spitzen können zusätzlich durch Ätzen in Fluorwasserstoffsäure oder durch Schleifen hergestellt werden. Der Vorteil des Schleifens ist, dass nur der äußere Durchmesser der Kapillare verkleinert wird, wogegen der innere Durchmesser gleich bleibt. Daher kommt es in dieser Art von Kapillare zu keinem zusätzlichen Druckaufbau in der Spitzenregion. Diese Art von Kapillare wird in 2c dargestellt.
  • Die Länge der Kapillaren kann in Abhängigkeit von der Anwendung von 0,01 mm bis zu mehreren Metern betragen. Da die Spannung kontinuierlich an der Kapillare abfällt, sollten entsprechende Spannungsquellen gewählt werden, um sicherzustellen, dass ausreichend hohe Spannungen angelegt werden können, um die Porenbildung in der Zielzelle oder zellulären Struktur auszulösen. Der äußere Durchmesser und die Kanalmaße der Kapillare hängen von der Anwendung ab. Im Allgemeinen beträgt der Durchmesser des EGK-Endes, das sich am nahsten an der Zellstruktur befindet, einige Nanometer bis mehrere tausend Mikrometer, beispielsweise 50 nm bis 5.000 μm. Für die Einzelzell- oder Organellen-Elektroporation ist es oft geeignet, Kapillaren mit einem äußeren Durchmesser von 0,03–50 μm und einem Kanaldurchmesser von 0,025–49 μm zu verwenden, wogegen für die Elektroporation von kleinen Populationen von Zellen Kapillaren mit einer Größe von mehr als 50 μm vorzugsweise verwendet werden.
  • Bei der Verwendung von elektrisch-isolierenden Kapillaren wird der elektrische Strom, der für die Elektroporation einer Zellstruktur benötigt wird, durch die Elektrolyte geleitet, die in der Lösung in den inneren Kanälen der Kapillaren enthalten sind. Die Elektroden, vorzugsweise Platinelektroden, die den von einem Spannungsgenerator erzeugten Strom dem Kapillarsystem zuführen, können direkt mit dem hinteren Ende der Elektrolyt-gefüllten Kapillare oder über ein Vial mit der gleichen Elektrolytlösung wie die in der EGK verbunden sein. Da das Vial, das die Elektrode und den Kapillareinlass enthält, typischerweise mehrere Zentimeter von dem Kapillarauslass entfernt ist, gibt es keine Probleme mit elektrisch erzeugten Spezies, die möglicherweise die Zellen beschädigen können. Manchmal ist es vorzuziehen, dass das Vial auch die Agentien enthält, die in die Zellstruktur eingeschleust werden sollen. Es ist auch möglich, die Elektrode in der Elektrolyt-gefüllten Kapillare zu platzieren. Dies wird bei der Verwendung von sehr kurzen Kapillaren bevorzugt. In Abhängigkeit von der Zusammensetzung des Puffers werden die Bedingungen an den Elektroden verändert. Elektrochemische Reaktionen an den Elektroden, z. B. die Reduktion von Wasser und die Oxidation von Chlorid, führen zu einigem Verlust an Spannung, und die effektive Spannung sollte für jede mögliche Zusammenstellung von Elektrodenmaterialien und Puffersystemen berechnet werden.
  • Die Kapillaren können auch mit Schichten von leitfähigem Material an ihrer Spitze hergestellt werden, wie in den 2d-e dargestellt wird. Der Vorteil solcher hohlen Kapillaren mit leitfähigen Spitzen ist die Anwendung kürzerer Pulszeiten mit hoher Präzision aufgrund der niedrigen RC-Zeitkonstanten.
  • Es wird vorstehend beschrieben, dass die Flüssigkeit, die die Zell-Beladungsagentien enthält, durch einen Pumpvorgang an die Zellstruktur abgegeben wird. Dieser Pumpvorgang kann zum Beispiel Elektroosmose, Elektrophorese, druckbetriebenes Pumpen oder Gravitationsfluss oder Kombinationen davon darstellen. Vorzugsweise wird der elektrophoretische oder elektroosmotische Transport von Fluid für die Reagenzabgabe verwendet. Als wichtige Anmerkung gilt, dass diese Pumpverfahren die elektrische Aufladung der inneren Oberfläche der Kapillaren erfordern. Wenn zum Pumpen nicht die Elektroosmose oder Elektrophorese angewendet wird, muss eine geeignete Apparatur zum Herstellen des Flusses an den Einlass der EGK vor, während oder nach der Elektroporation angeschlossen werden, zum Beispiel eine peristaltische Pumpe, ein Mikroinjektor/eine Mikropumpe oder ein anderes Gerät zum Weiterleiten von Fllüssigkeiten. Es kann manchmal von Vorteil sein, Agentien an Zellen unter Verwendung eines Pumpverfahrens abzugeben und elektrische Pulse zur Elektroporation periodisch anzulegen. Eine Menge an Elektrolyt, das in einer EGK enthalten ist, wird beispielsweise mit Hilfe einer peristaltischen Pumpe zur Zelloberfläche gepumpt, und die Elektroporationsspannung wird angelegt und anschließend weggenommen. Dann wird eine neue Menge an Elektrolyt durch die gleiche EGK zu der Zelloberfläche gepumpt, und die Elektroporationsspannung wird wieder angelegt und anschließend weggenommen usw. Diese Art der Abgabe mit periodischer Elektroporation kann besonders von Vorteil sein, wenn segmentierte Banden (getrennte Zonen) von verschiedenen Zell-Beladungsagentien im EGK vorhanden sind. Solche Banden können unter Verwendung des unten beschriebenen mikrofluidischen Umschaltverfahrens erzielt werden. Zusätzlich zu dem obigen Beispiel können viele verschiedene Anordnungen betrachtet werden, bei denen der Spannungsgenerator programmiert oder manuell gesteuert wird, um für optimale Beladungsbedingungen für verschiedene Arten von Zell-Beladungsagentien und Zellen zu sorgen. Somit können während der Zell-Beladung unter Verwendung einer EGK die Pulslänge, Wellenform, Pulsamplitude und andere relevante Parameter verändert werden. Folglich wird die Verwendung eines programmierbaren Spannungsgenerators gemäß der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
  • Eine oder mehrere EGKs zur Elektroporation können zusammen mit einer einzelnen Gegen- oder zweiten Elektrode mit einer anderen Größe und aus einem anderen Material verwendet werden. Die Elek-troden können für die Elektroporation der Zellmem-bran an einer Zelle anliegend platziert werden. Vorzugsweise wird eine Gegenelektrode verwendet, die die Zellbadlösung auf einem Bezugspotential hält.
  • Wie der Begriff besagt, ist die EGK mit einer Elektrolyt-enthaltenden Lösung gefüllt. Es werden vorzugsweise physiologische Puffer verwendet. Die Zell-Beladungsagentien, die in das Cytosol des zellulären Ziels eingeschleust werden sollen, werden vorzugsweise dieser Elektrolyt-enthaltenden Lösung hinzugefügt. Außerdem kann die EGK mit Wirkstoffen oder Agentien ergänzt werden, die mit den Zielen interagieren; die sich in der Zellplasmamembran befinden. Solche Ziele umfassen Plasmamembran-gebundene Rezeptoren und Enzyme. Die Injektion oder Befüllung einer EGK kann auf mehrere Arten unter Verwendung von Standardtechniken zum Befüllen von CE-Kapillaren erfolgen. Die Elektrolytlösung wird beispielsweise unter Verwendung des Gravitationsflusses oder eines druckbetriebenen Pumpverfahrens hydrodynamisch in die Kapillare injiziert.
  • Es wird manchmal vorzuziehen, Kapillaren vom Spitzenende aus unter Verwendung der Kapillarkräfte oder von Ansaugen/Unterdruck zu beladen. Dieser Prozess kann verwendet werden, um mehrere EGK gleichzeitig zu beladen. Die Spitzen der EGKs werden in einzelnen Vials positioniert, die Zell-Beladungsagentien enthalten, und eine kleine Probe wird in die EGKs unter Verwendung von einem der oben genannten Verfahren eingeführt.
  • Der Spannungspuls zum Erzeugen von Poren in Zellmembranen, der durch einen Spannungsgenerator erzeugt wird, kann eine rechteckige, exponentielle oder anders geformte Wellenform aufweisen. Es ist auch möglich, Gleichstrom und Wechselstrom zu verwenden. Da die Spannung kontinuierlich an der Kapillare abfällt, sollten entsprechende Spannungsquellen gewählt werden, um sicherzustellen, dass ausreichend hohe Spannungen angelegt werden können, um die Porenbildung in der Ziel-Zelle oder zellulären Struktur auszulösen. Die elektrischen Felder, die zum Auslösen der Elektroporation benötigt werden, variieren stark in Abhängigkeit von der Art und der Größe der behandelten Zellstruktur. Wie oben beschrieben, ist es auch möglich, das Potential und die Wellenform über der EGK während der Agentienabgabe an die Zellstruktur zu variieren, d.h. die Abgabe und Elektroporation wird nicht bei einem konstanten elektrischen Potential oder einer konstanten elektrischen Feldstärke ausgeführt. Solch eine Spannungsprogrammierung wird vorzugsweise verwendet, wenn mehrere Komponenten auf sequentielle Weise in eine Zellstruktur eingeschleust werden. Die Dauer des Spannungspulses kann in Abhängigkeit von der Art und Größe der behandelten Zellstruktur und von der Art des Zell-Beladungsagens zwischen wenigen Mikrosekunden und mehreren Minuten variieren.
  • Während des Anlegens des Spannungs- oder Strompulses wird die Zellstruktur durch die Porenbildung permeabilisiert, wodurch es polaren gelösten Substanzen, die sonst biologische Doppelschicht-Membranen nicht passieren können, ermöglicht wird, durch Diffusion oder hydrodynamischen Fluss in das Innere der Zellstruktur zu gelangen. Die örtliche Auflösung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird von der Spitzengröße der EGK bestimmt, die derart gebaut sein kann, dass der Durchmesser nur wenige Nanometer beträgt, sowie von der angelegten Spannung und dem Spaltabstand zwischen der EGK und dem Elektroporationsziel. Dieser Spaltabstand hängt hauptsächlich davon ab, welche Art von zellulärer Struktur elektroporiert werden soll und kann somit zwischen wenigen Nanometern und einigen hundert Mikrometern variieren.
  • Die Positionierung der EGK erfolgt vorzugsweise unter Einwirkung von manuell gesteuerten Mikropositionierern wie hydraulisch oder piezoelektrisch gesteuerte Mikromanipulatoren. Zusätzlich zur Verwendung von manuell gesteuerten Mikropositionierern ist es möglich, automatisch gesteuerte oder robotergesteuerte Mikropositionierer zu verwenden. Eher als die Bewegung der Kapillare über der fixierten Zelle ist es auch möglich, an Mikroskopen angebrachte, motorisierte Translationsgestelle oder andere ähnliche Geräte zum Bewegen der Zelle zu verwenden, während die Kapillare fixiert gehalten wird.
  • Bei der Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung für intrazelluläre Screening-Anwendungen wird vorzugsweise eine große Menge an verschiedenen Zell-Beladungsagentien in das Cytosol von einer oder mehreren Zellen oder zellulären Strukturen auf gesteuerte Weise eingeschleust. Das Screening erfolgt vorzugsweise unter Verwendung der parallelen Abgabe – mit der Möglichkeit der Kombination mit der sequentiellen Abgabe – von Zell-Beladungsagentien an das zelluläre Ziel und kann beispielsweise wie unten beschrieben ausgeführt werden.
  • Die parallele Abgabe von mehreren Zell-Beladungsagentien kann durch EGK-Arrays erfolgen. Arrays von EGKs können mittels Mikrofabrikationstechniken erstellt werden und umfassen somit eine feste Struktur, oder sie setzen sich aus mehreren herkömmlichen EGKs zusammen, die durch eine Art von Halter oder Gerüst zusammengehalten werden. Diese Anordnungen von Kapillaren können eindimensionale Arrays (linear) oder zweidimensionale Arrays sein. Vorzugsweise werden Arrays von 10–100.000 EGKs verwendet.
  • Die parallele Elektroporation und Abgabe ermöglicht das gleichzeitige Screening von verschiedenen räumlich getrennten Einzelzellen oder von Populationen von räumlich getrennten Zellen auf parallele Weise.
  • Gemäß einer Ausführungsform besteht die Zellstruktur aus Zellen, die auf Nanotüpfeln auf einer Oberfläche gewachsen sind, oder aus Zellen, die in mehreren Vertiefungen einer Multi-Well-Platte enthalten sind, wie in 6 dargestellt. Die Platte kann beispielsweise eine standardisierte industrielle Platte sein, die zum Beispiel 96 Vertiefungen aufweist. Bei der parallelen cytosolischen Abgabe von Zell- Beladungsagentien erfasst jeder einzelne Kapillarauslass in einem Array aus Kapillaren eine bestimmte Zelle oder eine Population von Zellen auf einer Oberfläche oder in einer vertieften Struktur. Somit können einzelne Zellen oder Populationen von Zellen individuell mit den gleichen, oder unterschiedlichen, Verbindungen gezielt erfasst werden, wobei diese gleichzeitig in das Cytoplasma eingeschleust werden.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform für das parallele Screening mit der vorliegenden Erfindung wird in 7 dargestellt.
  • Die parallele Abgabe von Zell-Beladungsagentien kann mit der sequentiellen Abgabe von Zell-Beladungsagentien kombiniert werden. Solch eine kombinierte Abgabe kann durch die Auswahl von Zell-Beladungsagentien für jedes EGK aus mehreren Behältern erfolgen, die diese Zell-Beladung sagentien enthalten, wie in 3b dargestellt. Die Abgabe kann auch durch die Aktivierung von verschiedenen EGKs in einem Array aus EGKs erfolgen, wobei jede EGK verschiedene Zell-Beladungsagentien enthält. Sie kann auch vorgenommen werden, indem Agentien mittels eines mikrofluidischen Umschaltgeräts in einer bestimmten Reihenfolge in eine einzelne EGK geladen werden, wie in 7 dargestellt.
  • Es gibt mehrere Ausführungsformen der sequentiellen Abgabe, die für die Verwendung zusammen mit der parallelen Abgabe gemäß der Erfindung geeignet sind. Im Folgenden werden einige Beispiele für geeignete Ausführungsformen beschrieben.
  • Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die sequentielle Abgabe von mehreren Zell-Beladungsagentien durch EGK-Arrays. Arrays von EGKs können durch Mikrofabrikationstechniken erstellt werden und somit eine feste Struktur umfassen, oder sie setzen sich aus mehreren herkömmlichen EGKs zusammen, die durch eine Art von Halter oder Gerüst zusammengehalten werden. Diese Anordnungen von Kapillaren können eindimensionale Arrays (linear) oder zweidimensionale Arrays sein. Vorzugsweise werden Arrays von 10–100.000 EGKs verwendet. Um die sequentielle Abgabe von Zell-Beladungsagentien in dieser Ausführungsform der Verwendung von EGK-Arrays zu erreichen, enthält jede EGK eine Art von Zell-Beladungsagens oder eine spezifische Mischung aus mehreren Zell-Beladungsagentien. Die sequentielle Abgabe kann durch die schnelle Bewegung des Arrays aus EGKs über dem zellulären Ziel in schneller Abfolge erfolgen, wobei jede EGK die Elektroporation und die nachfolgende Abgabe von einer Art von Zell-Beladungsagens oder spezifischer Mischung von mehreren Zell-Beladungsagentien auslöst. Anstelle der Bewegung des Arrays aus Kapillaren ist es auch möglich, die Zellstrukturen in Bezug auf die örtlich fixierten Kapillaren zu bewegen. Das fluidische Pumpen in diesen Arrays kann durch jede Art von Pumpenverfahren, die oben beschrieben sind, erzeugt werden. Beispiele für ein- und zweidimensionale Arrays, die gemäß dieser Ausführungsform für die sequentielle Abgabe von Zell-Beladungsagentien verwendet werden können, werden in 3 dargestellt. Eine besondere Form von Array ist die Mehrkammer-EGK, die in 4 dargestellt wird. Diese Kapillare ist dadurch gekennzeichnet, dass sie mehrere innere Kanäle aufweist. Um die cytosolische Abgabe von Zell-Beladungsagentien oder spezifischen Mischungen von mehreren Zell-Beladungsagentien zu erreichen, ist jede Kammer in der Kapillare mit einer einzelnen Art von Zell-Beladungsagens oder einer spezifischen Mischung von mehreren Zell-Beladungsagentien gefüllt und mit einer individuell anwählbaren Elektrode ausgestattet. Durch die sequentielle Aktivierung der einzelnen Kammern, d. h. durch die aufeinander folgende Anlegung von Spannungspulsen in den einzelnen Kanälen, ist es möglich, kontrollierte Mengen an Zell-Beladungsagentien an die Zellen oder zellulären Strukturen sequentiell abzugeben. Diese Art von Mehrkammer-Elektrode kann auch für die parallele Abgabe von Agentien an eine Zellstruktur durch gleichzeitiges Anlegen einer Spannung an mehr als einen Kanal verwendet werden. Das Pumpen von Flüssigkeiten in Mehrkammer-EGKs erfolgt vorzugsweise unter Verwendung eines elektroosmotisch oder elektrophoretisch erzeugten Flusses. Die Anzahl der verschiedenen Agentien, die mit diesem Verfahren abgegeben werden können, ist jedoch durch die Anzahl der Kammern in der EGK begrenzt. Es ist auch möglich, Arrays aus Mehrkammer-EGKs wie vorstehend beschrieben, zu erstellen.
  • Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt die sequentielle Abgabe von mehreren Zell-Beladungsagentien durch die Verbindung einer herkömmlichen EGK mit einem mikrofluidischen Schalter zum Probenstapeln. In dieser Anordnung können mehrere Zell-Beladungsagentien sequentiell in die EGK eingeschleust werden und nacheinander an die einzelnen oder an mehrere zelluläre Ziele abgegeben werden. Die Zell-Beladungsagentien können durch eines der oben beschriebenen Pumpverfahren in getrennte Zonen in der EGK eingeschleust werden. Entweder die EGK wird vor den Elektroporationsversuchen mit Zell-Beladungsagentien vorgeladen, oder sie wird „on-the-fly" geladen, d. h. während der Elektroporationsversuche. Ein Beispiel für diese zweite Ausführungsform wird in 5 dargestellt.
  • Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform, erfolgt die sequentielle Abgabe von mehreren Zell-Beladungsagentien durch die Einführung eines Trennungsschritts, während das Fluid durch die EGK gepumpt wird. Wenn das elektrophoretische Pumpverfahren für die Abgabe der Reagenzen verwendet wird, werden alle Arten, die sich in der Elektrolytlösung befinden, auf der Grundlage ihres Verhältnisses zwischen Ladung und Reibungswiderstand getrennt und sequentiell an das zelluläre Ziel abgegeben. Analog dazu kann die sequentielle Abgabe von Reagenzen durch die Integration jedes Trennungsverfahrens erfolgen, das auf das EGK-Format anwendbar ist. Es ist beispielsweise möglich, chromatographische Trennungsverfahren zu verwenden.
  • Somit kann die vorliegende Erfindung in schnellen intrazellulären Screening-Anwendungen verwendet werden, die ein beliebiges der folgenden Verfahren umfassen:
    • 1. Die intrazelluläre Abgabe von Membranimpermeablen Zell-Beladungsagentien an eine Einzelzelle oder eine Population von Zellen eines Zelltyps.
    • 2. Die intrazelluläre Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen des gleichen Zelltyps.
    • 3. Die intrazelluläre Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen verschiedener Zelltypen.
    • 4. Die sequentielle intrazelluläre Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an eine Einzelzelle oder eine Population von Zellen eines Zelltyps.
    • 5. Die sequentielle intrazelluläre Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen des gleichen Zelltyps.
    • 6. Die sequentielle intrazelluläre Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen verschiedener Zelltypen.
    • 7. Die parallele intrazelluläre Abgabe von Mem-branimpermeablen Zell-Beladungsagentien an eine Einzelzelle oder eine Population von Zellen eines Zelltyps.
    • 8. Die parallele intrazelluläre Abgabe von Mem-branimpermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen des gleichen Zelltyps.
    • 9. Die parallele intrazelluläre Abgabe von Membranimpermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen verschiedener Zelltypen.
    • 10. Eine Kombination aus paralleler und sequentieller intrazellulärer Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an eine Einzelzelle oder eine Population von Zellen eines Zelltyps.
    • 11. Eine Kombination aus paralleler und sequentieller intrazellulärer Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen des gleichen Zelltyps.
    • 12. Eine Kombination aus paralleler und sequentieller intrazellulärer Abgabe von Membran-impermeablen Zell-Beladungsagentien an räumlich getrennte Einzelzellen oder eine Population von Zellen verschiedener Zelltypen.
    • 13. Jede Art von intrazellulärer Abgabe von Zell-Beladungsagentien, die oben beschrieben wurde (1–12), die auf kombinatorische Weise verwendet wird.
  • Die wichtigsten Anwendungen des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung liegen im Wirkstoff-Screening und in der Proteinidentifikation. Insbesondere durch das Anlegen eines permeabilisierenden elektrischen Feldes über Zellen oder zellulären Strukturen können spezifische Testsubstanzen (Marker), Substrate oder Liganden in das Cytoplasma eingeschleust werden, um auf die intrazelluläre Chemie, wie cytosolische Enzyme und Rezeptoren an Organellen, zu testen. Genauer gesagt würde dies das Screening der intrazellulären Wirkstoffwirkung sowie die Analyse von intrazellulären Proteinen, wie Enzyme, Rezeptoren oder Strukturproteine, ermöglichen. Durch die Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung können diese Marker in Kombination mit Wirkstoffen oder Liganden eingeschleust werden, die direkt mit dem Zielprotein oder den Zielproteinen im gleichen Signalweg interagieren. Somit ist es gemäß der vorliegenden Erfindung möglich, das Vorhandensein von verschiedenen Proteinen und ihre Funktion sogar auf der Einzelzellebene zu charakterisieren. Die Blockierung bestimmter Wege mit spezifischen Liganden, Antagonisten, Inhibitoren oder Modulatoren könnte die Kontrolle der zellulären Prozesse ermöglichen und Hinweise auf neuartige Systeme geben. Solche Verbindungen können in eine Zelle entweder durch Co-Elektroporation mittels einer EGK mit dem relevanten Liganden eingeschleust werden. Alternativ dazu können sie in eine Zellstruktur durch andere Mittel eingeschleust werden, zum Beispiel durch die Nutzung von Zell-permeablen Agentien.
  • Im Allgemeinen kann das Verfahren gemäß der Erfindung in den folgenden, nicht einschränkenden Anwendungsgebieten verwendet werden: Proteomik, Genomik, Phänotypenerstellung, Wirkstoffassays und Screening, Pharmacokinetik, in-vitro-Befruchtung, Transgenetik, Kern-Übertragung, Organellen-Übertragung und Diagnostik. Da die Technik auch verwendet werden kann, um die Eigenschaften von Zellen zu verändern, d. h. die Zellprogrammierung und die Ausführung dieser Programmierung in Netzwerken von Zellen, ist die Erfindung auch beim Entwurf und bei der Anwendung von biologischen und chemischen Computern sowie Biosensoren von Nutzen. Ebenso kann die Erfindung in der Robotik nützlich sein, besonders um Zellkreisläufe mit bestimmten Eigenschaften zu erzeugen, wie beispielsweise zelluläre Sensornetzwerke und zelluläre Steuerungsnetzwerke.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch mit Screening-Techniken für oberflächliche Plasmamembran-Epitope oder Rezeptoren kombiniert werden. So kann zum Beispiel ein Rezeptorligand, der auf einen Zellplasmamembran-Rezeptor einwirkt, im EGK-Elektrolyt mit einem oder mehreren Wirkstoffen kombiniert werden, die die intrazelluläre Chemie beeinflussen. Die Lösung kann dann an die Zelloberfläche in niedrigen nichtpermeabilisierenden oder nullelektrischen Feldern abgegeben werden, und nachdem sich der Ligand, der auf einen Zellplasmamembran-Rezeptor einwirkt, an den Rezeptor gekoppelt hat, gelangen die einzuschleusenden Agentien durch Elektroporation in die Zelle. Solche Verfahren könnten besonders für die Beschreibung von Signalwegen geeignet sein.
  • Noch genauere, aber immer noch nicht einschränkende, Anwendungen, bei denen das Verfahren gemäß der Erfindung verwendet werden kann, sind Gen-Transfektion, Gen-Identifikation, Enzym-Identifikation, Protein-Identifikation, Rezeptor-Identifikation, Bindungsassays, Enzymassays, kompetitive Enzymassays, Nicht-kompetitive Enzymassays, Enzymassays mit Modulatoren, Enzymassays mit isosterischen Inhibitoren, Rezeptorassays, Rezeptorassays mit Antagonisten, Rezeptorassays mit Modulatoren, virale Assays, bakterielle Assays, Wirkstoffassays, kinetische Assays, Modifizierung von Stoffwechselwegen und Signalwegen.
  • Im Besonderen ist das Verfahren gemäß der Erfindung sehr gut geeignet zur Identifikation von intrazellulären Rezeptoren und Rezeptorliganden.
  • Die intrazellulären Rezeptoren und Ionenkanäle, die die Freisetzung von Signalmolekülen wie Ca2+-, cAMP, K+ usw. bewirken, können identifiziert und untersucht werden mittels Ligandenbibliotheken, die in die Zellen elektroporiert werden, vorzugsweise in Kombination mit ausgewählten Rezeptor-Antagonisten. Zum Beispiel kann Ca2+, das nach der Aktivierung eines intrazellulären Rezeptors aus den intrazellulären Speichern freigesetzt wird, mit Hilfe von fluorogenen Chelatbildnern wie Mag fura-2 and Fluo-3 nachgewiesen werden. Als ein Beispiel zeigen wir hier die Identifikation von Ryanodin-Rezeptoren des endoplasmatischen Retikulums (8). Weiterhin kann zur Identifikation des Rezeptors oder der Aufdeckung der Rezeptor-Ligand-Wechselwirkungen ein ausgewählter Rezeptor-Antagonist verwendet und in die Zelle elektroporiert werden, um selektiv die Wirkung des Liganden zu blockieren. Zusätzlich zu Fluoreszenz-Testsubstanzen können Radioliganden, Blotverfahren oder elektrophysiologische Verfahren und fluorogene Substrate verwendet werden. Fluorogene Marker sind oft Zellpermeante Ester, die dem Zellbadmedium zugefügt werden können und nicht in die Zellen elektroporiert werden müssen. Somit können Zellen unter Verwendung solcher Ester vor den Elektroporationsversuchen mit Markern beladen werden. Durch die Fähigkeit, einen Rezeptor-Agonisten zusätzlich zu einem Marker für die spezifische Rezeptoraktivierung einzuschleusen, ist es möglich, die stärksten Rezeptor-Agonisten aus einer Bibliothek von Agonisten zu identifizieren. Es ist auch möglich, Versuche zu entwickeln, um Dosis-Wirkungs-Kurven zu ermitteln. Mit dem Verfahren gemäß der Erfindung ist es beispielsweise möglich; zusätzlich zu einem Marker für die spezifische Rezeptoraktivierung einen Rezeptor-Agonisten und einen Rezeptor-Antagonisten mit unterschiedlichen Konzentrationen der jeweiligen Komponente in das Zell-Cytosol einzuschleusen. Es ist auch möglich, einen Rezeptor-Agonisten und einen Rezeptorantagonisten mit unterschiedlichen Konzentrationen der jeweiligen Komponente in das Zell-Cytosol einzuschleusen, mit dem allgemeinen Ziel, die Art des Rezeptor-Agonisten und der Rezeptor-Antagonist-Bindung herauszufinden, d. h. ob sie konkurrierend oder nicht-konkurrierend sind usw. Zusätzlich zur Identifikation von Rezeptoren und Liganden kann auch das so genannte „Ligand Fishing" oder „De-Orphaning" auf diese Weise durchgeführt werden. Eine Zelle mit einem bekannten Set an Rezeptoren wird als Detektor verwendet und eine Bibliothek von möglichen Ligandenproben wird in das Zell-Cytosol eingeschleust, um die Wirkung dieser Liganden zu testen.
  • Außerdem ist die Erfindung für die Identifikation von intrazellulären Enzymen und Enzymsubstraten geeignet.
  • Hochspezifische Enzymsubstrate, die zu fluoreszierenden Produkten werden, können zur Protein-/Enzym-Identifikation zum Beispiel in der Proteomik und Phänotypenerstellung von einzelnen intrazellulären Systemen unter Verwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung verwendet werden. Das synthetische Substrat, eventuell in Kombination mit einem Wirkstoff, Inhibitor oder Modulator, kann durch Elektroporation gemäß der vorliegenden Erfindung in die Zelle eingeschleust werden. Es gibt eine Vielzahl von verfügbaren Substraten, die als Lichtschalter im Substrat-Produkt-Umwandlungsschritt verwendet werden können. Solche Substrate umfassen Substrate für Esterasen, Sulfatasen, Phosphatasen usw. Entweder das Substrat ist fluoreszierend und das Produkt ist nicht-fluoreszierend oder umgekehrt.
  • Für gekoppelte Reaktionssysteme innerhalb von Zellen – zum Beispiel dem Abbau von Alkohol durch die Alkohol-Dehydrogenase, die die Umwandlung von NAD+ zu NADH nutzt – und somit einen Fluoreszenzwechsel hervorrufen, muss das Zielmolekül nicht fluoreszierend sein, solange es an eine Reaktion gekoppelt ist, die ein nachweisbares Molekül hervorbringt. Weitere Beispiele solcher nativer fluoreszierender Verbindungen in Zellen sind NADPH und Flavine.
  • Die chemische Verstärkung mit Enzymen kann auch verwendet werden, um die Empfindlichkeit des Systems zu erhöhen (W. J. Blaedel, R. C. Bougslaski, Anal Chem 1978, 50, 1026; H. U. Bergmeyer in H.U. Bergmeyer (ed) Methods of Enzymatic Analysis, Verlag Chemie/Academic Press, New York 1974, Bd. I, S. 131). Das Prinzip dieses Verfahrens ist die Verwendung von Enzymen, die das Substrat in Produkte umwandeln und somit einen starken Konzentrationswechsel vom Substrat, das schwer zu messen sein kann, zum Produkt, das leicht messbar ist, bewirken.
  • Ein Beispiel für ein fluorogenes Substrat ist Fluorescein-diphosphat (FDP), das zu dem Nachweis von Phosphatasen verwendet werden kann. Das Substrat wird durch alkalische Phosphatase hydrolysiert und bringt das fluoreszierende Produkt Fluorescein hervor. Ein anderes System ist Casein-BODIPY-FL, ein Substrat für Metallo-, Serin-, Säure- und Sulfydryl-Proteasen, einschließlich Cathepsin, Chymotrypsin, Elastase, Papain, Pepsin, Thermolysin und Trypsin. Ein weiteres Systembeispiel ist β-Galactosidase, wobei das Substrat Fluorescein-di-ß-D-galactopyranosid (FDGP) ist, das sequentiell durch β-Galactosidase hydrolysiert wird, zuerst zu Fluorescein-monogalactosid (FMG) und dann zu hochfluoreszierendem Fluorescein.
  • 9 zeigt das experimentelle Ergebnis der Verwendung von Fluorescein-diphosphat (FDP), um das intrazelluläre Enzym alkalische Phosphatase zu erfassen, das katalytisch die Phosphorester-Bindungen am Substrat derart hydrolysiert, dass das hoch grün fluoreszierende Produkt Fluorescein im Cytosol gebildet wird (9A-C). Das Substrat Fluorescein-diphosphat (FDP) wurde zu dem Elektrolyt der EGK in die Zelle hinzugefügt. Das Substrat ist nicht-fluoreszierend und das Produkt ist fluoreszierend. Die Fluoreszenz, die in der Zelle in 9B erreicht wurde, zeigt das Vorhandensein des Produkts an und signalisiert auch das Vorhandensein des Enzyms.
  • Protein-Protein-Wechselwirkungen sind komplex und umfassen viele Prozesse. Die Blockierung von bestimmten Wegen mit spezifischen Liganden könnte die Steuerung der zellulären Prozesse ermöglichen und Hinweise für neuartige Systeme liefern (Zutshi R, Brickner M, Chmielewski J, Inhibiting the assembly of protein-protein interfaces, Curr. Opin. Chem. Biol. 1998, 2, 62–66). Die Wirkung der intrazellulären Protease wurde beispielsweise untersucht unter Verwendung eines Proteins, Casein, das stark mit dem grün fluoreszierenden Molekül BODIPY FL als Enzymsubstrat beladen war. In einer Lösung wird das Casein-BODIPY-FL derart gefaltet, dass die quaternäre Anordnung im Molekül die Fluoreszenz unterdrückt. Sobald die Peptidbindungen durch die Wirkung von cytosolischen Proteasen aufgespaltet sind, beginnen die Segmente der freien Peptide, die mit BODIPY FL markiert sind, zu fluoreszieren. Die Grafiken in der 10A-C zeigen die Identifikation von Proteasen in einer einzelnen NG108-15-Zelle.
  • Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter veranschaulicht, die in keiner Art und Weise den Geltungsbereich der Erfindung einschränken.
  • BEISPIEL 1
  • NACHWEIS DES INTRAZELLULÄREN REZEPTORS RYANODIN II
  • Der Fluo-3-AM-Ester stammte von Molecular Probes (Leiden, Niederlande). Zyklische ADP-Ribose und die Chemikalien, die für die Pufferlösung verwendet wurden, waren alle von analytischer Qualität und wurden erworben von Sigma (St. Louis, MO, USA). Alle Lösungen wurden in destilliertem Wasser aus einem Milli-Q-System (Millipore) hergestellt.
  • Die NG108-15-Zellen wurden auf Deckgläsern der Stärke 1 oder in einer Petrischale plattiert und für 1–3 Tage wachsen gelassen. Die Zellschalen wurden in einen kreisförmigen Polycarbonathalter eingebaut und auf den Mikroskoptisch übertragen. Vor den Versuchen wurde das Kulturmedium durch einen HEPES-Puffer (NaCl 140 mM, KCl 5,0 mM, MgCl2 1,0 mM, CaCl2 1,0 mM, D-Glukose 10 mM, HEPES 10 mM, der pH-Wert wurde auf 7,4 mit NaOH eingestellt) ersetzt.
  • Die Zellen wurden mit Fluo-3-AM-Ester durch Inkubieren der Zellen für 30 Minuten in einer Farbstofflösung (10 μM Fluo-3-AM-ester im HEPES-Puffer) bei Raumtemperatur eingefärbt. Um den überschüssigen, nicht aufgenommenen Farbstoff zu entfernen, wurden die Zellen vor den Versuchen dreimal im HEPES-Puffer gewaschen und für weitere 30 Minuten im HEPES-Puffer gelagert.
  • Die Anregung der Fluorophore erfolgte mit einem Ar+-Laser (Spectra-Physics 2025–05, Sunnyvale, CA). Der Laserstrahl wurde durch eine sich drehende Scheibe (ein 488 nm Linieninterferenzfilter (Leica I-3 Filterwürfel)) gesendet, um die Kohärenz zu brechen, und auf die Deckgläser unter Verwendung eines 40x-Objektivs (Leica 0,9 N.A.), das in ein invertes Mikroskop (Leica DMIRB, Wetzlar, Deutschland) eingebaut wurde, fokussiert; die Bilder-wurden mit einer 3-Chip Farb-CCD-Kamera aufgenommen (Hamamatsu C6157, Kista, Schweden).
  • Die Elektroporation erfolgte mit einer Elektrolyt-gefüllten Kapillare (30 cm lang, 50 μm innerer Durchmesser, 375 μm äußerer Durchmesser), die 20,35 μm über der Zelle mit einem hochgenauen Mikromanipulator (Narishige, MWH-3, Tokio, Japan) positioniert wurde. Um die EGK in einer bestimmten Entfernung zu positionieren, wurde die Zelle erst durch Betrachten der Zelle unter dem Mikroskop fokussiert. Dann wurde der Fokus mit Hilfe des Mikrometer-Markers auf dem Fokussierknopf des Mikroskops auf die gewünschte Entfernung über der Zelle eingestellt. Die EGK wurde abgesenkt bis das Lumen der EGK in den Fokus gelangte. Nachdem die richtige Position eingestellt wurde, wurde der Fokus wieder auf die Zelle gerichtet. Das Zellbadmedium wurde mit einem Platindraht geerdet. Ein Puls wurde mit einer Gleichstrom-Hochspannungs-Stromversorgung (Modell ARB 30, Bertan, Hicksville, NY, USA) für die Dauer von 5–20 Sekunden angelegt.
  • Der Agonist zyklische-ADP-Ribose wurde verwendet, um den Ryanodin-Rezeptor II in den NG108-15-Zellen aufzuspüren. Zyklisches ADPR (cADPR) (500 μM) wurde zu dem Elektrolyt der EGK hinzugefügt. Als der Hochspannungspuls angelegt wurde, bildeten sich in der Zellplasmamembran Poren, während die Einschleusung des Agonisten in die Zelle durch die elektroosmotische Leitung des Agonisten zur Zelloberfläche verbessert wurde. Sobald sich der Agonist an den Ryanodin-Rezeptor am ER koppelt, wird Calcium in das Cytosol freigesetzt. Der Ryanodin-Rezeptor II wurde durch die Hinzugabe von cADPR (500 μM) zum Elektrolyt einer EGK mit 50 μm innerem Durchmesser und 30 cm Länge aufgespürt. 10kV wurden für 10 Sekunden angelegt. Bei der Aktivierung löste der Ryanodin-Rezeptor die Freisetzung von Calciumionen aus dem ER aus, die sich an das Fluo-3 heften, und eine Erhöhung der Fluoreszenz-wurde gemessen (8). Verschiedene Zellen reagierten leicht unterschiedlich auf die Stimulation, und daher werden drei Reaktionskurven dargestellt (obere Kurven). Die Reaktionsrate lag bei 60% (n = 17). Der Spannungspuls wurde nach 20 Sekunden angelegt. Die untere Kurve ist ein so genannter "Blank Run", bei dem ein intrazellulärer Puffer durch die EGK eingeschleust wurde. Ein geringer Abfall der Fluoreszenz kann aufgrund des Verlustes an Farbstoff durch die gebildeten Poren verzeichnet werden. Bei der Verwendung von Farbstoffen wie Fura-2, das in das ER eindringt, werden solche Wirkungen weitestgehend vermieden.
  • BEISPIEL 2
  • NACHWEIS VON INTRAZELLULÄREN ENZYMEN I. NACHWEIS VON PROTEASEN
  • Das Casein-BODIPY-FL stammte von Molecular Probes (Leiden, Niederlande). Die Chemikalien, die für die Pufferlösungen verwendet wurden, waren alle von analytischer Qualität und wurden erworben von Sigma (St. Louis, MO, USA). Alle Lösungen wurden in destilliertem Wasser aus einem Milli-Q-System (Millipore) hergestellt.
  • Das Anlegen von Zellkulturen und die Vorbereitungen erfolgten gemäß dem Verfahren, das in Beispiel 1 angewendet wurde, und die Apparatur und Ausrüstung waren die gleichen wie in Beispiel 1.
  • Die Elektroporation erfolgte wie in Beispiel 1 und es wurde eine EGK (30 cm lang, 50 μm innerer Durchmesser, 375 μm äußerer Durchmesser) verwendet. Das Casein-BODIPY-FL wurde in einer Konzentration von 100 μg/ml verwendet und in die Zellen unter Verwendung eines Pulses von 10 Sekunden bei 10 kV elektroporiert.
  • Die Ergebnisse des Nachweises der intrazellulären Proteasen durch Casein-BODIPY-FL werden in 9 dargestellt. Die intrazelluläre Wirkung wurde mit Hilfe des Proteins Casein untersucht, das stark mit dem grün fluoreszierenden Molekül BODIPY-FL als Enzymsubstrat beladen war. In einer Lösung wird das Casein-BODIPY-FL derart gefaltet, dass die quaternären Anordnungen im Molekül die Fluoreszenz unterdrücken. Sobald die Peptidbindungen durch die Wirkung der cytosolischen Proteasen aufgespaltet sind, beginnen die Segmente der freien Peptide, die mit BODIPY FL markiert sind, zu fluoreszieren. Die Bilder in 9A-C zeigen die Identifikation von Proteasen in einer einzelnen NG108-15-Zelle.
  • Casein-BODIPY-FL wurde eingeschleust und die Fluoreszenz-Intensität wurde 30 Sekunden nach der Elektroporation beobachtet. Die Reaktionsrate lag bei 60%, n = 19. Die Enzymwirkung kann mit der Erhöhung der Fluoreszenz in Beziehung stehen, was bedeutet, das dieses Verfahren für das Screening und die Bestimmung der Enzymwirkung in Einzelzellen geeignet ist. Dies kann für Einzelzell-Proteomik von Nutzen sein, wobei die Unterschiede in der enzymatischen Wirkung Phänotypen in einer Zellpopulation aufdecken würden.
  • BEISPIEL 3
  • NACHWEIS DES INTRAZELLULÄREN ENZYMS ALKALISCHE PHOSPHATASE
  • Das Fluorescein-diphosphat stammte von Molecular Probes (Leiden, Niederlande). Die Chemikalien, die für die Pufferlösungen verwendet wurden, waren alle von analytischer Qualität und wurden erworben von Sigma (St. Louis, MO, USA). Alle Lösungen wurden in destilliertem Wasser aus einem Milli-Q-System (Millipore) hergestellt.
  • Die Verfahren und Prozeduren zum Anlegen der Zellkulturen und der Vorbereitung waren die gleichen, die in Beispiel 1 verwendet wurden.
  • Die Elektroporation erfolgte gemäß Beispiel 1. Das FDP wurde ergänzend zu dem Elektrolyt bei einer Konzentration von 500 μM hinzugefügt. Teile des Substrats Fluorescein-diphosphat waren bereits in Form von Fluorescein vorhanden. Daher wurden die Zellen während des Elektroporationsvorgangs gebleicht (Pulslänge 5 Sekunden, 10kV), plus 10 zusätzliche Sekunden nach dem Puls, um das überschüssige Fluorescein aus den Zellen zu entfernen. Die Zellen wurden 30 Sekunden lang nach der Elektroporation und danach in 30-Sekunden-Intervallen beobachtet. Die EGK (30 cm lang, 50 μm innerer Durchmesser, 375 μm äußerer Durchmesser) wurde vor der Beobachtung von den Zellen weg bewegt.
  • Die Apparatur und Ausrüstung waren die gleichen, die in Beispiel 1 verwendet wurden.
  • Die Ergebnisse der Identifikation von alkalischem Phosphat in unbehandelten NG108-15-Zellen werden in 10 dargestellt. Fluorescein-diphosphat (FDP) wurde verwendet, um das intrazelluläre Enzym alkalische Phosphatase zu erfassen, das die Phosphorester-Verbindungen auf dem Substrat katalytisch hydrolysiert, so dass das in hohem Maße grün fluoreszierende Produkt Fluorescein im Cytosol gebildet wird (10A-C). Eine Zelle wurde ausgewählt und das Substrat Fluorescein-diphosphat (FDP) wurde dem Elektrolyt der EGK beigefügt. In 10A wurde ein Hochspannungspuls (5 Sekunden, 10 kV) angelegt. 30 Sekunden nach dem Elektroporationsvorgang wurde die Fluoreszenz mit einer CCD-Kamera gemessen. Das Substrat ist nichtfluoreszierend und das Produkt ist fluoreszierend. Die Fluoreszenz, die in der Zelle in 10B erhalten wurde, ist daher ein Beweis für das Vorhandensein des Enzyms.
  • Die Reaktionsrate lag bei 70% (n = 8). Figur 10C zeigt die gleiche Zelle nach dem Elektroporationsvorgang.
  • ÜBERSETZUNG FIGUREN:
  • 8
    • EN: Fluorescent intensity (a.u.)
    • DE: Fluoreszenz-Intensität (willkürliche Einheiten)
    • EN: Time (seconds)
    • DE: Zeit (Sekunden)

Claims (61)

  1. Verfahren zur parallelen Abgabe von Agentien an eine Oberfläche einer Zellstruktur und in das Cytoplasma der Zellstruktur, umfassend die folgenden Schritte: (a) wenigstens zwei Elektrolyt-gefüllte Röhrchen werden zusammen mit einer geerdeten oder Gegenelektrode bereitgestellt; (b) die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen werden mit einem Spannungs- oder Stromgenerator verbunden; (c) wenigstens ein Agens wird in die Elektrolytlösung eingeführt, die in jedem Elektrolytgefüllten Röhrchen enthalten ist; (d) die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen werden im engen Abstand zu der Oberfläche von zwei oder mehr Zellen oder Zellstrukturen platziert; (e) das Agens/die Agentien wird/werden durch die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen zu der Oberfläche der Zellen oder Zellstrukturen transportiert; (f) ein elektrisches Feld einer Stärke, die ausreicht, um eine Elektroporation der Oberfläche der Zellen oder Zellstrukturen zu erhalten, wird auf die Zellen oder Zellstrukturen fokussiert, was in einer Bildung von Poren in der Membranoberfläche der Zellen oder Zellstrukturen resultiert; und (g) das Agens/die Agentien wird/werden durch die in Schritt (f) gebildeten Poren und in das Cytoplasma der Zellen oder Zellstrukturen transportiert, wobei die Schritte (a) bis (g) in fortlaufender Reihenfolge durchgeführt werden, mit der Ausnahme, dass die Reihenfolge der Schritte (b), (c) und (d) verändert werden kann und dass die Reihenfolge der Schritte (e) und (f) verändert werden kann, und wobei die Agentien parallel abgegeben werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei Agentien durch Poren, die in einer Zellstruktur gebildet sind, oder durch Poren, die in verschiedenen Zellstrukturen gebildet sind, abgegeben werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, wobei jedes Elektrolytgefüllte Röhrchen, das verwendet wird, wenigstens zwei Agentien umfasst, die in wenigstens zwei getrennten Zonen oder Banden angeordnet sind, wobei jede wenigstens ein Agens umfasst, was eine sequentielle Abgabe von Agentien durch jede Pore ermöglicht.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei jedes Röhrchen wenigstens zwei getrennte Zonen oder Banden mit wenigstens einem Agens enthält.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, wobei jedes Röhrchen mit den getrennten Zonen oder Banden, die Agentien enthalten, unter Verwendung eines mikrofluidischen Schalters beladen wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen mehrere Kammern oder Kanäle enthalten.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die Kammern oder Kanäle verschiedene Agentien enthalten.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, wobei jede Kammer oder jeder Kanal einzeln mit einer Elektrode verbunden ist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das elektrische Feld erhalten wird, indem eine Spannung zwischen den Elektrolyt-gefüllten Röhrchen und der Gegen- oder geerdeten Elektrode unter Verwendung eines Spannungsgenerators angelegt wird oder wobei das elektrische Feld durch Anlegen eines Stroms zwischen den Elektrolyt-gefüllten Röhrchen und der Gegen- oder geerdeten Elektrode unter Verwendung eines Stromgenerators erhalten wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen Elektrolyt-gefüllte Kapillaren, Elektrolyt-gefüllte konisch zulaufende Röhrchen oder Elektrolyt-gefüllte Elektroden sind.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Agens/die Agentien in die Elektrolytlösung, die in den Elektrolyt-gefüllten Röhrchen enthalten ist, von dem spitzen Ende aus eingeführt wird/werden, indem Kapillarkräfte oder Ansaugen oder Unterdruck verwendet wird.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei das Agens/die Agentien in dem Elektrolyten in den Elektrolyt-gefüllten Röhrchen enthalten ist/sind.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Zellstruktur in einem Zellbadmedium enthalten ist.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei ein Agens ein Wirkstoff ist.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei die Zellstruktur eine Population von Zellen oder eine Einzelzelle ist.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, wobei die Zellstruktur ein Gewebe, ein Organ oder eine intrazelluläre Struktur ist.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei die intrazelluläre Struktur eine Organelle ist.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, wobei die Zellstruktur an einer Oberfläche immobilisiert ist.
  19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei die Zellstruktur in wenigstens einer Vertiefung auf einer Platte enthalten ist.
  20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, wobei die Zellstruktur vor Schritt (f) mit einem genetischen Verfahren vorbehandelt wurde.
  21. Verfahren nach Anspruch 20, wobei das genetische Verfahren ein Transfektionsverfahren ist.
  22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, wobei die Zellstruktur vor Schritt (f) mit einem Wirkstoff vorbehandelt wurde.
  23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, wobei die Zellstruktur vor Schritt (d) mit einem internalisierten Farbstoff oder Marker vorbehandelt wurde.
  24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 23, wobei die Röhrchen zusätzlich an eine Fluidabgabevorrichtung angeschlossen sind.
  25. Verfahren nach Anspruch 24, wobei die Vorrichtung eine Mikropumpe, eine peristaltische Pumpe, eine Gravitationspumpe, eine pneumatische Pumpe, ein Solenoid oder eine druckbetriebene Pumpe ist.
  26. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 25, wobei die Fluidabgabevorrichtung für einen Transport des Agenses/der Agentien in die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen verwendet wird.
  27. Verfahren nach einem der Ansprüche 24 bis 26, wobei die Fluidabgabevorrichtung für einen Transport des Agenses/der Agentien in die Zellstruktur verwendet wird.
  28. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 27, wobei die Zellstruktur eine intrazelluläre Struktur ist und die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen und die geerdete oder Gegenelektrode so angeordnet sind, dass die Enden der Röhrchen und die Elektrode innerhalb einer Wirtszelle platziert sind die die intrazelluläre Struktur enthält.
  29. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen über wenigstens eine Elektrode mit einem Spannungsgenerator verbunden sind.
  30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 29, wobei der Spannungsgenerator eine Spannung von 10 mV bis 100 V an der Oberfläche der Zellstruktur erzeugt.
  31. Verfahren nach Anspruch 30, wobei die Spannung 100 mV bis 10 V ist.
  32. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 28, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen über wenigstens eine Elektrode mit einem Stromgenerator verbunden sind.
  33. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 32, wobei der zur Elektroporation benötigte Strom durch einen intra-elektrodalen Elektrolyten, der in den Röhrchen vorliegt, befördert wird.
  34. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 32, wobei der Strom, der zur Elektroporation benötigt wird, durch eine elektrisch leitende Schicht auf den Elektrolytgefüllten Röhrchen befördert wird.
  35. Verfahren nach Anspruch 9 oder einem der Ansprüche 10 bis 34, wenn sie von Anspruch 9 abhängig sind, wobei die Spannung oder der Strom als Puls angewendet wird.
  36. Verfahren nach Anspruch 35, wobei die Länge des Pulses von 0,1 μs bis mehrere Minuten ist.
  37. Verfahren nach Anspruch 36, wobei die Länge des Pulses von 1 μs bis 5 s ist.
  38. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 37, wobei ein programmiertes elektrisches Feld, das die Stärke und/oder die Wellenform verändert, in Schritt (f) eingesetzt wird.
  39. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 38, wobei in Schritt (f) ein gepulstes elektrisches Feld verwendet wird.
  40. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 39, wobei der enge Abstand in Schritt (d) weniger als 100 μm ist.
  41. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 40, wobei der Durchmesser der Elektrolyt-gefüllten Röhrchen an dem Ende, das der Zellstruktur am nächsten ist, von einigen Nanometern bis einige 100 Mikrometern ist.
  42. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 41, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen unter Verwendung eines Mikropositionierers positioniert werden.
  43. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 42, wobei wenigstens eines der Elektrolyt-gefüllten Röhrchen unabhängig eine hohle Quarzelektrode, eine Polymerelektrode oder eine Fluorkohlenstoffkapillare, z. B. eine Teflon-Kapillare, ist.
  44. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 43, wobei ein Agens ein Zell-impermeantes Agens ist.
  45. Verfahren nach Anspruch 44, wobei das Zellimpermeante Agens eine pharmazeutisch aktive Verbindung umfasst.
  46. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 45, wobei ein Agens ein Elektrolyt ist.
  47. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 46, wobei ein Agens eine Substanz ist, die Rezeptoren an der Zellplasmamembran aktiviert.
  48. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 47, wobei ein Agens ein Agens ist, das intrazelluläre Chemie beeinflusst.
  49. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 48, wobei ein Agens ein Agens ist, das die zellulären physikalischen Vorgänge beeinflusst.
  50. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 49, wobei das Agens/die Agentien unabhängig ausgewählt ist/sind aus der Gruppe, bestehend aus Genen, Gen-Analoga, RNA, RNA-Analoga, DNA, DNA-Analoga, kolloidalen Partikeln, Rezeptoren, Rezeptorliganden, Rezeptorantagonisten, Rezeptorblockern, Enzymen, Enzymsubstraten, Enzyminhibitoren, Enzymmodulatoren, Proteinen, Protein-Analoga, Aminosäuren, Aminosäure-Analoga, Peptiden, Peptid-Analoga, Metaboliten, Metabolit-Analoga, Oligonucleotiden, Oligonucleotid-Analoga, Antigenen, Antigen-Analoga, Haptenen, Hapten-Analoga, Antikörpern, Antikörper-Analoga, Organellen, Organellen-Analoga, Zellkernen, Bakterien, Viren, Gameten, anorganischen Ionen, Metallionen, Metallclustern, Polymeren und beliebigen Kombinationen davon.
  51. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 50, wobei das Agens/die Agentien durch Elektrophorese oder Elektroosmose in die Zellstruktur abgegeben. wird/werden.
  52. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 51, wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen in einem eindimensionalen Array oder einem zweidimensionalen Array angeordnet sind.
  53. Verfahren nach Anspruch 52, wobei der Array aus einem festen Substrat zu einer Chip-Vorrichtung mikroproduziert worden ist, wobei die Oberflächen der Chip-Vorrichtung mehrere Öffnungen hat, die jeweils von einem spitzen Ende eines einzelnen Elektrolyt-gefüllten Röhrchens gebildet werden.
  54. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 53, wobei jedes Elektrolyt-gefüllte Röhrchen einzeln kontrolliert wird oder wobei die Elektrolyt-gefüllten Röhrchen gruppenweise kontrolliert werden.
  55. Verfahren nach Anspruch 54, wobei die Elektrolytgefüllten Röhrchen durch einen Roboter kontrolliert werden.
  56. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 55, wobei die Zellstruktur bezüglich der Auslassenden der Elektrolyt-gefüllten Röhrchen translatiert werden können.
  57. Verfahren nach Anspruch 56, wobei die Zellstruktur unter Verwendung eines beweglichen Gestells translatiert wird.
  58. Verfahren nach Anspruch 56 oder Anspruch 57, wobei die Zellstruktur unter Verwendung eines motorisierten Gestells translatiert wird.
  59. Verfahren nach Anspruch 57 oder Anspruch 58, wobei das Gestell ein Mikroskoptisch ist.
  60. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 59, das einen weiteren Schritt (h), der nach Schritt (g) durchgeführt wird, umfasst, wobei eine durch ein Agens hervorgerufene Reaktion in der Zellstruktur durch Fluoreszenz-Detektion gemessen wird.
  61. Verwendung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 60 zur Gen-Transfektion, zur Gen-Identifizierung, zur Enzym-Identifizierung, zur Protein-Identifizierung oder zur Rezeptor- Identifizierung; in Bindungsassays, Enzymassays, Rezeptorassays, viralen Assays, bakteriellen Assays, Wirkstoffassays und/oder kinetischen Assays; in der Pharmacokinetik oder in der Pharmakologie; zur Modifizierung eines Stoffwechselwegs und/oder eines Signalgebungswegs; zur in-vitro-Befruchtung; zur nukleären und/oder Organellen-Übertragung; zum Screening auf Rezeptoren an der Oberfläche der Zellstruktur oder an der Innenseite der Zellstruktur; in der Untersuchung von Signalgebungssystemen innerhalb der Zellstruktur; in einem Sensor; in der Robotik oder in einem chemischen Computer oder einem biologischen Computer.
DE60217393T 2001-11-27 2002-11-27 Verfahren zur kombinierten parallelen zuführung von agentien und elektroporation für zellstrukturen und verwendung davon Expired - Lifetime DE60217393T2 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
SE0103957 2001-11-27
SE0103957 2001-11-27
PCT/SE2002/002192 WO2003046170A1 (en) 2001-11-27 2002-11-27 A method for combined parallel agent delivery and electroporation for cell structures and use thereof

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60217393D1 DE60217393D1 (de) 2007-02-15
DE60217393T2 true DE60217393T2 (de) 2007-10-18

Family

ID=20286108

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60217393T Expired - Lifetime DE60217393T2 (de) 2001-11-27 2002-11-27 Verfahren zur kombinierten parallelen zuführung von agentien und elektroporation für zellstrukturen und verwendung davon

Country Status (8)

Country Link
US (4) US20050019921A1 (de)
EP (2) EP1448771B1 (de)
JP (2) JP4842512B2 (de)
AT (1) ATE350471T1 (de)
AU (2) AU2002353741A1 (de)
CA (2) CA2468424A1 (de)
DE (1) DE60217393T2 (de)
WO (2) WO2003046170A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008045830A1 (de) 2008-09-05 2010-03-11 Cinogy Gmbh Verfahren zur Behandlung eines lebende Zellen enthaltenden biologischen Materials

Families Citing this family (37)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20050019921A1 (en) 2001-11-27 2005-01-27 Orwar Owe E. Method for combined sequential agent delivery and electroporation for cell structures and use thereof
US7456012B2 (en) * 1997-11-06 2008-11-25 Cellectricon Ab Method and apparatus for spatially confined electroporation
JP4511189B2 (ja) * 2002-02-12 2010-07-28 セレクトリコン アーベー センサーの周囲の溶液環境を迅速に変化させるシステム及び方法
AU2003278461A1 (en) 2002-10-16 2004-05-04 Cellectricon Ab Nanoelectrodes and nanotips for recording transmembrane currents in a plurality of cells
US8058056B2 (en) 2004-03-12 2011-11-15 The Regents Of The University Of California Method and apparatus for integrated cell handling and measurements
US8293524B2 (en) 2006-03-31 2012-10-23 Fluxion Biosciences Inc. Methods and apparatus for the manipulation of particle suspensions and testing thereof
WO2009029519A2 (en) * 2007-08-24 2009-03-05 David Mark Evans Multiplexed electroporation apparatus
WO2009067142A1 (en) * 2007-11-21 2009-05-28 The Regents Of The University Of California Controlled multi-holes electroporation
EP2772532B1 (de) 2008-03-12 2023-06-21 Cellectricon Ab Vorrichtung und Verfahren zur Spitzenausrichtung auf Multiwellplatten
ITCO20080016A1 (it) * 2008-04-22 2009-10-23 Giuseppe Caccia Manipolo per elettroporazione di prodotti farmacologici e/o naturali e/o estetici su strati cutanei a spessore contenuto
WO2010064991A1 (en) * 2008-12-01 2010-06-10 Nanyang Polytechnic Electroporation apparatus and method
EP3381397B1 (de) 2009-11-13 2020-01-08 Intuitive Surgical Operations Inc. Motorschnittstelle für parallele antriebswellen in einem unabhängig rotierenden element
US10131900B2 (en) 2010-12-15 2018-11-20 Old Dominion University Research Foundation Electroporation-induced electrosensitization
KR101968778B1 (ko) 2011-05-13 2019-04-12 더 리전트 오브 더 유니버시티 오브 캘리포니아 세포의 선택적 트랜스펙션을 위한 광열 기판
EP2726884B1 (de) * 2011-07-01 2020-02-05 Beckman Coulter, Inc. Flüssigkeitsbearbeitungssonde mit geringem rest für einen automatischen analysator
JP6035948B2 (ja) * 2011-08-04 2016-11-30 日本精工株式会社 圧電アクチュエータ及びマニピュレータ
CN102335479B (zh) * 2011-09-28 2013-03-13 上海交通大学 植入式微型电渗流可控输药芯片及其制备方法
CN102872531B (zh) * 2011-09-28 2014-11-19 上海交通大学 一种电渗流可控输药芯片电渗驱动单元的制备方法
BR112014009346B1 (pt) 2011-10-17 2020-09-15 Massachusetts Institute Of Technology Entrega intracelular
US10982217B2 (en) 2013-03-15 2021-04-20 The Regents Of The University Of California High-throughput cargo delivery into live cells using photothermal platforms
US20160108432A1 (en) * 2013-05-16 2016-04-21 Advanced Liquid Logic, Inc. Droplet actuator for electroporation and transforming cells
ES2865107T3 (es) 2013-08-16 2021-10-15 Massachusetts Inst Technology Administración selectiva de material a células
CA2947539C (en) * 2014-03-28 2022-10-04 The Regents Of The University Of California Efficient delivery of large cargos into cells on a porous substrate
WO2016011059A1 (en) * 2014-07-14 2016-01-21 President And Fellows Of Harvard College Drug cocktail analyses using microscale vortex-assisted electroporation
US20170183644A1 (en) * 2014-07-14 2017-06-29 President And Fellows Of Harvard College Drug cocktail analyses using microscale vortex assisted electroporation
PL226157B1 (pl) * 2014-10-21 2017-06-30 Inst Tech Materiałów Elektronicznych Mikrosonda do elektroporacji selektywnej i sposob wytwarzania takiej mikrosondy
KR20230098928A (ko) 2014-10-31 2023-07-04 메사추세츠 인스티튜트 오브 테크놀로지 면역 세포로의 생체분자의 전달
JP6846345B2 (ja) 2014-11-14 2021-03-24 マサチューセッツ インスティテュート オブ テクノロジー 破壊及び場による細胞への化合物及び組成物の送達
EP3037518B1 (de) * 2014-12-28 2020-05-06 Femtobiomed Inc. Vorrichtung zum einbringen von material in eine zelle
EP3037517A1 (de) * 2014-12-28 2016-06-29 Femtofab Co., Ltd. Verfahren zur modifizierung einer zelle durch einführung eines materials in die zelle
KR20160079661A (ko) * 2014-12-28 2016-07-06 주식회사 펨토펩 운반체의 사용 없이 세포에 물질을 주입하여 변환시킨 세포
CN107250373A (zh) 2015-01-12 2017-10-13 麻省理工学院 通过微流体递送实现的基因编辑
CN104536186B (zh) * 2015-01-13 2017-12-08 合肥鑫晟光电科技有限公司 一种识别装置和对位系统
WO2016161081A1 (en) 2015-04-03 2016-10-06 Fluxion Biosciences, Inc. Molecular characterization of single cells and cell populations for non-invasive diagnostics
WO2016168492A1 (en) 2015-04-14 2016-10-20 Hur Soojung Claire Electrode array for vortex-assisted electroporation
WO2017008063A1 (en) 2015-07-09 2017-01-12 Massachusetts Institute Of Technology Delivery of materials to anucleate cells
US11884960B2 (en) * 2019-08-16 2024-01-30 Terragene Llc Biological indicator for determining the efficacy of a steam or heat sterilization process and its method of use

Family Cites Families (67)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US52A (en) * 1836-10-11 Drawing
US584268A (en) * 1897-06-08 John edward mellor
US3867201A (en) 1971-08-11 1975-02-18 Mallory & Co Inc P R Hermetically sealed electrolyte battery and method of filling without breaking hermetic seal
DE3737607A1 (de) * 1987-11-05 1989-05-24 Hoefelmayr Bio Melktech Verfahren und vorrichtung zur durchfuehrung von messungen an einer schaeumenden fluessigkeit
US5389069A (en) 1988-01-21 1995-02-14 Massachusetts Institute Of Technology Method and apparatus for in vivo electroporation of remote cells and tissue
ATE131081T1 (de) 1988-01-21 1995-12-15 Massachusetts Inst Technology Molekültransport durch gewebe mit der verwendung von elektroporation.
JP2993982B2 (ja) 1988-10-21 1999-12-27 モレキユラー デヴアイシズ コーポレイシヨン 生細胞に対する細胞作用剤の効果を検出するための方法及び装置
US5135478A (en) * 1989-05-10 1992-08-04 Drug Delivery Systems Inc. Multi-signal electrical transdermal drug applicator
US5137817A (en) 1990-10-05 1992-08-11 Amoco Corporation Apparatus and method for electroporation
US5208145A (en) 1991-05-06 1993-05-04 The Salk Institute For Biological Studies Assay for the presence, in cultured cells, of functional ligand-gated channels, and substances which enhance intracellular lithium accumulation by cultured cells via such channels
US5449492A (en) 1992-01-15 1995-09-12 List Electronics Device for determining concentration-dependent electrophysiological parameters in a series of measurements
US5501662A (en) 1992-05-22 1996-03-26 Genetronics, Inc. Implantable electroporation method and apparatus for drug and gene delivery
US5597699A (en) 1992-09-30 1997-01-28 Lanzara; Richard G. Method for determining drug compositions to prevent desensitization of cellular receptors
WO1994020841A1 (en) 1993-03-05 1994-09-15 University Of Wollongong Pulsed electrochemical detection using polymer electroactive electrodes
US5702359A (en) 1995-06-06 1997-12-30 Genetronics, Inc. Needle electrodes for mediated delivery of drugs and genes
US5993434A (en) 1993-04-01 1999-11-30 Genetronics, Inc. Method of treatment using electroporation mediated delivery of drugs and genes
EP0665430B1 (de) * 1994-01-28 1998-04-15 Hewlett-Packard GmbH Kapillar aus Kunststoff für Kapillarelektroforese und Verfahren zu dessen Herstellung
IL108775A (en) 1994-02-25 2003-09-17 Univ Ramot Method for efficient incorporation of molecules into cells
EP0766579A1 (de) * 1994-06-24 1997-04-09 Cygnus, Inc. Abgabesystem von pulsierender elektrospannung benützenden biologisch aktiven substanzen zum steuern der permeabilität einer membrane
WO1996010170A1 (en) 1994-09-29 1996-04-04 The Board Of Trustees Of The Leland Stanford Junior University Capillary-based separation methods for identifying bioactive analytes in a mixture
DE19529371C3 (de) 1995-08-10 2003-05-28 Nmi Univ Tuebingen Mikroelektroden-Anordnung
US6283951B1 (en) * 1996-10-11 2001-09-04 Transvascular, Inc. Systems and methods for delivering drugs to selected locations within the body
US6762036B2 (en) 1995-11-08 2004-07-13 Trustees Of Boston University Cellular physiology workstations for automated data acquisition and perfusion control
US5874268A (en) 1996-09-23 1999-02-23 Duke University Method of introducing exogenous compounds into cells by electroporation and apparatus for same
US6352535B1 (en) 1997-09-25 2002-03-05 Nanoptics, Inc. Method and a device for electro microsurgery in a physiological liquid environment
US5885430A (en) * 1996-10-04 1999-03-23 Spectrumedix Corporation Capillary tube holder for an electrophoretic apparatus
EP0938674B1 (de) 1996-11-16 2005-06-01 NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen in Reutlingen Stiftung Bürgerlichen Rechts Mikroelementenanordnung, verfahren zum kontaktieren von in einer flüssigen umgebung befindlichen zellen und verfahren zum herstellen einer mikroelementenanordnung
US5873849A (en) 1997-04-24 1999-02-23 Ichor Medical Systems, Inc. Electrodes and electrode arrays for generating electroporation inducing electrical fields
DK0980523T3 (da) 1997-05-01 2007-04-30 Sophion Bioscience As Indretning til automatisk placering af elektroder
SE9702112D0 (sv) 1997-06-04 1997-06-04 Holdingbolaget Vid Goeteborgs Method and apparatus for detection of a receptor antagonist
US6241666B1 (en) 1997-07-03 2001-06-05 Cardiac Pathways Corp. Ablation catheter tip with a buffer layer covering the electrode
US6055453A (en) * 1997-08-01 2000-04-25 Genetronics, Inc. Apparatus for addressing needle array electrodes for electroporation therapy
US6241701B1 (en) 1997-08-01 2001-06-05 Genetronics, Inc. Apparatus for electroporation mediated delivery of drugs and genes
SE9704076D0 (sv) * 1997-11-06 1997-11-06 Holdingbolaget Vid Goeteborgs Method for permeabilisation of cell structures and use thereof
US20050019921A1 (en) 2001-11-27 2005-01-27 Orwar Owe E. Method for combined sequential agent delivery and electroporation for cell structures and use thereof
US7456012B2 (en) 1997-11-06 2008-11-25 Cellectricon Ab Method and apparatus for spatially confined electroporation
US6208893B1 (en) 1998-01-27 2001-03-27 Genetronics, Inc. Electroporation apparatus with connective electrode template
WO2000034434A1 (en) * 1998-12-07 2000-06-15 Acacia Biosciences, Inc. Multi-channel electrode arrays
US6713291B2 (en) 1999-01-28 2004-03-30 Alan D. King Electrodes coated with treating agent and uses thereof
US6193647B1 (en) 1999-04-08 2001-02-27 The Board Of Trustees Of The University Of Illinois Microfluidic embryo and/or oocyte handling device and method
US6300108B1 (en) 1999-07-21 2001-10-09 The Regents Of The University Of California Controlled electroporation and mass transfer across cell membranes
SE9902817D0 (sv) 1999-07-30 1999-07-30 A & Science Invest Ab A method for selective electrofusion of at least two fusion partners having cell-like membranes
US6326177B1 (en) 1999-08-04 2001-12-04 Eastern Virginia Medical School Of The Medical College Of Hampton Roads Method and apparatus for intracellular electro-manipulation
ATE283092T1 (de) 1999-12-15 2004-12-15 Univ South Florida Vorrichtung zur elektroporation
CA2395492A1 (en) 1999-12-22 2001-07-05 Diana Wang Method and apparatus for targeting localised electroporation
DE10010081A1 (de) 2000-03-02 2001-09-13 Nmi Univ Tuebingen Vorrichtung und Elektrodenanordnung für elektrophysiologische Untersuchungen
US7011939B2 (en) 2000-03-22 2006-03-14 Abbott Laboratories Apparatus and method for electrophysiological testing
GB0013584D0 (en) 2000-06-06 2000-07-26 Cenes Ltd Automated flow patch-clamp system
DE10032568A1 (de) 2000-07-05 2002-01-24 Nmi Univ Tuebingen Vorrichtung und Verfahren zum elektrischen Kontaktieren von in einer Flüssigkeit in Suspension befindlichen biologischen Zellen
EP1178315A1 (de) 2000-07-31 2002-02-06 Albrecht Dr.med. Priv.Doz. Lepple-Wienhues Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung von Zellen mit Hilfe der Patch Clamp-Methode
JP2004512833A (ja) 2000-09-18 2004-04-30 プレジデント・アンド・フェローズ・オブ・ハーバード・カレッジ 単一細胞の選択部分の様々な流体成分での差別的な処理
US6932893B2 (en) 2000-10-02 2005-08-23 Sophion Bioscience A/S System for electrophysiological measurements
US6846306B1 (en) 2000-10-10 2005-01-25 Cold Spring Harbor Laboratory Single cell electroporation
SE0003841D0 (sv) 2000-10-20 2000-10-20 Daniel Chiu A method and apparatus for penetration of lipid bilayer membranes
EP1225216A1 (de) 2001-01-08 2002-07-24 Niels Fertig Vorrichtung zur Untersuchung von Ionenkanälen in Membranen
US7101703B2 (en) 2001-03-09 2006-09-05 Cornell Research Foundation, Inc. Electrofusion microelectrode
WO2002077259A2 (en) 2001-03-24 2002-10-03 Aviva Biosciences Corporation Biochips including ion transport detecting structures and methods of use
US6748266B2 (en) 2001-04-06 2004-06-08 Mattioli Engineering Ltd. Method and apparatus for skin absorption enhancement and transdermal drug delivery
US7127284B2 (en) 2001-06-11 2006-10-24 Mercator Medsystems, Inc. Electroporation microneedle and methods for its use
US6749792B2 (en) 2001-07-09 2004-06-15 Lifescan, Inc. Micro-needles and methods of manufacture and use thereof
US7018819B2 (en) 2001-11-30 2006-03-28 Cellectricon Ab Method and apparatus for manipulation of cells and cell-like structures focused electric fields in microfludic systems and use thereof
US7470518B2 (en) 2002-02-12 2008-12-30 Cellectricon Ab Systems and method for rapidly changing the solution environment around sensors
JP4511189B2 (ja) 2002-02-12 2010-07-28 セレクトリコン アーベー センサーの周囲の溶液環境を迅速に変化させるシステム及び方法
AU2003269975A1 (en) 2002-08-21 2004-03-11 Cellectricon Ab System and method for obtaining and maintaining high resistance seals in patch clamp recordings
WO2004034436A2 (en) 2002-10-09 2004-04-22 Cellectricon Ab Method for interfacing macroscale components to microscale devices
AU2003278461A1 (en) 2002-10-16 2004-05-04 Cellectricon Ab Nanoelectrodes and nanotips for recording transmembrane currents in a plurality of cells
WO2004039489A2 (en) 2002-11-01 2004-05-13 Cellectricon Ab Computer programs,workstations, systems and methods for microfluidic substrates in cell

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102008045830A1 (de) 2008-09-05 2010-03-11 Cinogy Gmbh Verfahren zur Behandlung eines lebende Zellen enthaltenden biologischen Materials

Also Published As

Publication number Publication date
US20090092963A1 (en) 2009-04-09
US20050026283A1 (en) 2005-02-03
AU2002353741A1 (en) 2003-06-10
DE60217393D1 (de) 2007-02-15
JP2005510236A (ja) 2005-04-21
EP1448771B1 (de) 2007-01-03
US8268555B2 (en) 2012-09-18
CA2468424A1 (en) 2003-06-05
AU2002365542A1 (en) 2003-06-10
US8338150B2 (en) 2012-12-25
EP1448771A1 (de) 2004-08-25
EP1448770A1 (de) 2004-08-25
ATE350471T1 (de) 2007-01-15
CA2468511A1 (en) 2003-06-05
JP4842512B2 (ja) 2011-12-21
WO2003046171A1 (en) 2003-06-05
WO2003046170A1 (en) 2003-06-05
JP2005510237A (ja) 2005-04-21
US20100159439A1 (en) 2010-06-24
US20050019921A1 (en) 2005-01-27

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60217393T2 (de) Verfahren zur kombinierten parallelen zuführung von agentien und elektroporation für zellstrukturen und verwendung davon
EP1218736B1 (de) Vorrichtung zum messen an in einer flüssigen umgebung befindlichen zellen
EP1311655B1 (de) Vorrichtung und verfahren zum elektrischen kontaktieren von in einer flüssigkeit in suspension befindlichen biologischen zellen
DE69835228T2 (de) Verfahren zur elektropermeabilisation einzelner zellulärer und organeller strukturen
US20040161807A1 (en) Method and apparatus for detecting cancerous cells using molecules that change electrophoretic mobility
EP1178315A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Untersuchung von Zellen mit Hilfe der Patch Clamp-Methode
EP1368488B1 (de) Sensoranordnung, vorrichtung und verfahren zur amperometrischen und/oder potentiometrischen, pharmakologischen wirkort- und/oder wirkstofftestung
US7393680B2 (en) Combined electroporation and microinjection method for the penetration of lipid bilayer membranes
EP0765470A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur gezielten entnahme von komponenten aus komplexen mischungen
JP3813602B2 (ja) 人工脂質二重膜における脂質置換方法、その人工脂質二重膜を製造する装置、イオン透過測定方法、および、イオン透過測定装置
EP1807696B1 (de) Vorrichtung und verfahren zur messung von zelleigenschaften
DE10244129B4 (de) H+-K+-ATPase-Assay
WO2004021002A1 (de) Vorrichtung und methoden zur durchführung von elektrischen messungen an membrankörpern
WO2023062149A1 (en) Giant organelles recovery and use thereof
Wang SINGLE-CELL ELECTROPORATION USING ELECTROLYTE-FILLED CAPILLARIES WITH MICRO-SCALE TIPS
Wang SINGLE-CELL ELECTROPORATION USING ELECTROLYTE-FILLED CAPILLARIES-EXPERIMENTAL AND MODELING INVESTIGATIONS
Agarwal EMPIRICAL ANALYSIS OF SINGLE-CELL ELECTROPORATION WITH AN ELECTROLYTE-FILLED CAPILLARY
EP2336767A1 (de) Mittel zum Nachweis biochemischer Aktivität von Membrankörpern

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition